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Vollständige Version anzeigen : Radioaktive und sonstige Strahlungen



Chronos
28.03.2011, 13:51
Nachdem in einem anderen Strang einige Definitionsdiskrepanzen aufgetreten waren, hatte ich mit Franz Konz einen kleinen PN-Diskurs über die verschiedenen Strahlungsarten und deren substanziellen Unterschiede.

Wir stellten dann fest, dass unser beider Kenntnisse wohl etwas eingerostet waren, und da sich vielleicht noch andere User für die dieses Thema interessieren, eröffne ich jetzt hier einen neuen Strang und zitiere - mit Franz Konz' freundlicher Zustimmung - unser beider PN-Korrespondenz (auch zu allseitigem Ergötzen... :D ).

(Anm.: Blau markierte Texte von Franz Konz, schwarze Texte von mir).


Danke für die Antwort.

Es ist bei mir schon einige Zeit her und daher war ich nicht mehr ganz sattelfest. Ich habe jetzt der Einfachheit halber Wiki bemüht:



Alpha = Aussendung kompletter Atome eines Materials = Abwehr durch Papier möglich
Falsch. Alphastrahlung besteht aus Helium-Kernen, also 2 Neutronen, 2 Protonen, keine Elektronen, keineswegs aus ganzen Atomen irgendeines Materials.
Stimmt. Mein Fehler. Ich hatte die Eingrenzung auf reine Helium-Kerne ohne Elektronen vergessen.

------------------------------------------------------------------


Beta = Aussendung von Teilen von Kernen oder ganzen Kernen = Abwehr durch Blechdicke
Falsch. Betastrahlung ist Neutronenstrahlung.
Falsch. Betastrahlung ist im Wesentlichen die Ausstrahlung von Elektronen bzw. Positronen.

Wiki:
Diese Teilchenstrahlung besteht bei der häufigeren β−-Strahlung aus Elektronen, bei der selteneren β+-Strahlung dagegen aus Positronen.

------------------------------------------------------------------


Neutronen = Wie der Name sagt, Aussendung von Neutronen aus einem Kern = Abwehr bedarf dicker Materialien
Soweit richtig, ist aber Beta-Strahlung
Falsch. Neutronenstrahlung ist eben Neutronenstrahlung und keine Beta-Strahlung

Wiki:
Neutronenstrahlung ist eine ionisierende Strahlung, deren Bestandteile Neutronen sind.

Da Neutronen elektrisch neutral sind, hat Neutronenstrahlung in Materie eine hohe Durchdringungskraft, ähnlich wie Gammastrahlung. Der ionisierende Effekt entsteht indirekt, meist durch Anstoßen von leichten Atomkernen (z. B. Protonen), die dann ihrerseits ionisierend wirken.

------------------------------------------------------------------


Gamma= Reine energiereiche Wellenausstrahlung ohne Materie, ähnlich wie Funkwellen bzw. Mikrowellen, nur viel kurzwelliger = Abwehr durch meterdicke Mauern oder Bleiwände

Röntgen = wie Gamma, nur andere (etwas längere) Wellenlänge

Jein. Sowohl Gamma- als auch Röntgenstrahlung sind sehr kurzwellige elektromagnetische Wellen und unterscheiden sich überwiegend in Herkunft und Intensivität.

Einige Quellen unterscheiden auch nach der Wellenlänge, das ist allerdings meines Erachtens kein zuverlässiges Kriterium, da sich der Frequenzbereich von Röntgen und Gamma überschneidet.
Dies widerspricht meiner Darstellung überhaupt nicht, ich hatte nur aus Gründen der Vereinfachung nicht so ins Detail gehen wollen. Es ist eben - einfach gesagt - in beiden Fällen eine starke elektromagnetische Strahlung.

------------------------------------------------------------------

Konklusion: Nix mit "völlig falsche Darstellung"! Mindestens ein Unentschieden!

(Wenn Du jetzt fair bist, schreibst Du in den betreffenden Strang eine kleine Richtigstellung Deines doch sehr abwertenden öffentlichen Urteils über meinen Text.... :D ).

Gruß,
Chronos


Ich bitte um rege Beteiligung an diesem doch sehr interessanten Thema.

GnomInc
28.03.2011, 13:59
Interessant ist es.

Da gibt es beständig die sog. * kosmische Strahlung * , welche die liebe Sonne
ohne Unterlass auf uns herniederpasseln lässt - ich habe nie eine
Darlegung über deren wohl mit den " Sonnenflecken " schwankende Intensität
und Gesundheitsgefahren für uns deshalb gelesen.

Aus welchen Bestandteilen besteht die *kosmische Strahlung * denn nun ?
Wärmendes Infrarot mal ausgenommen ...:))
Oder Neutrinos , die einfach durch alles durchschlagen -
auch durch die gesamte Erde....:cool2:

Und wie gefährlich ist die ?

Paul Felz
28.03.2011, 14:00
Was soll man dazu noch schreiben? Höchstens eine Liste der Strahlungsarten

twoxego
28.03.2011, 14:04
Interessant ist es.

Da gibt es beständig die sog. * kosmische Strahlung * , welche die liebe Sonne
ohne Unterlass auf uns herniederpasseln lässt - ich habe nie eine
Darlegung über deren wohl mit den " Sonnenflecken " schwankende Intensität
und Gesundheitsgefahren für uns deshalb gelesen.gekürzt Twox


wenn dieses "uns" auch astronauten und kosmonauten einschliesst, war da schon dies und das zu lesen im laufe der jahre.
ich habe es nur vergessen. immerhin bin ich weder das eine noch das andere.

es würde mich übrigens auch ncht wundern, müsste der sonnenwind als aurede für anbieter sateliten gestützter datendienste herhalten.

Paul Felz
28.03.2011, 14:08
Interessant ist es.

Da gibt es beständig die sog. * kosmische Strahlung * , welche die liebe Sonne
ohne Unterlass auf uns herniederpasseln lässt - ich habe nie eine
Darlegung über deren wohl mit den " Sonnenflecken " schwankende Intensität
und Gesundheitsgefahren für uns deshalb gelesen.

Aus welchen Bestandteilen besteht die *kosmische Strahlung * denn nun ?
Wärmendes Infrarot mal ausgenommen ...:))
Oder Neutrinos , die einfach durch alles durchschlagen -
auch durch die gesamte Erde....:cool2:

Und wie gefährlich ist die ?
Neutrinos gehen durch so ziemlich alles wie Butter. Deswegen ist es ja so schwer, die unterirdisch einzufangen. Ab und zu wird mal eins entdeckt.

FranzKonz
28.03.2011, 14:09
Was soll man dazu noch schreiben? Höchstens eine Liste der Strahlungsarten

Mich hat seinerzeit vor allem auch die biologische Wirksamkeit interessiert. Soweit ich das noch in Erinnerung habe, sind da vor allem inkorporierte (also eingeatmete bzw. gegessene) Teilchenstrahler entscheidend, weil die über lange Zeiträume hinweg das Gewebe beschießen. Jeder Treffer eines solchen Teilchens in die DNA einer Zelle verursacht dort eine Veränderung des Erbguts. Viele davon sterben ab, einige beginnen unkontrolliert zu wuchern.

Leukämie als häufigste Krankheit in Folge der Aufnahme von Cäsium bzw. Strontium deshalb, weil die Stoffe in den Knochen eingelagert werden und der Beschuss die Großmoleküle des Knochenmarks schädigt.

Chronos
28.03.2011, 14:33
...Leukämie als häufigste Krankheit in Folge der Aufnahme von Cäsium bzw. Strontium deshalb, weil die Stoffe in den Knochen eingelagert werden und der Beschuss die Großmoleküle des Knochenmarks schädigt.
Bei dieser Gelegenheit sei auch an den russischen Ex-Agenten erinnert, der vor einigen Jahren in London durch Verabreichung eines Beta-Stahlers im Essen durch seinen Ex-Arbeitgeber KGB getötet wurde (er starb kurz darauf in Hamburg).

Das Groteske daran war, dass man den Beta-Strahler zunächst nicht orten konnte, weil dieses gemeine Zeug in einem Reaganzgläschen nicht gemessen werden konnte; d.h. allein schon die Glaswandung des Glasröhrchens schirmte die Beta-Strahlung weitestgehend ab.

FranzKonz
28.03.2011, 14:41
Bei dieser Gelegenheit sei auch an den russischen Ex-Agenten erinnert, der vor einigen Jahren in London durch Verabreichung eines Beta-Stahlers im Essen durch seinen Ex-Arbeitgeber KGB getötet wurde (er starb kurz darauf in Hamburg).

Das Groteske daran war, dass man den Beta-Strahler zunächst nicht orten konnte, weil dieses gemeine Zeug in einem Reaganzgläschen nicht gemessen werden konnte; d.h. allein schon die Glaswandung des Glasröhrchens schirmte die Beta-Strahlung weitestgehend ab.

Da war allerdings die toxische Wirkung ausschlaggebend.

Chronos
28.03.2011, 15:18
Da war allerdings die toxische Wirkung ausschlaggebend.
Das war wohl die bekannte Wahl zwischen Pest und Cholera.

Entweder an der toxischen Wirkung des Zeugs schnell zu krepieren oder wegen der inneren zellschädigenden Verstrahlung langsam draufzugehen.

Ist eigentlich bekannt, aus welchem rein physisch-chemischen Material dieser Beta-Strahler bestand?

Soweit ich mich erinnere, wurde der Strahler in einem russischen Kernreaktor mittels Neutronenbeschuss (NIS) "erbrütet" und soll einen (theoretischen) Wert von vielen Millionen Dollars repräsentiert haben.

GnomInc
28.03.2011, 15:26
Entweder an der toxischen Wirkung des Zeugs schnell zu krepieren oder wegen der inneren zellschädigenden Verstrahlung langsam draufzugehen.

Ist eigentlich bekannt, aus welchem rein physisch-chemischen Material dieser Beta-Strahler bestand?


Da wurde von Polonium gesprochen , was mich nun verwundert , denn
Polonium -Isotope sollen vorwiegend Alpha - Strahler sein und haben allesamt sehr
geringe Halbwertszeiten von wenigen Tagen.

Leila
28.03.2011, 15:37
Mir wurde mehrmals eine „besondere Ausstrahlung“ attestiert.

Paul Felz
28.03.2011, 15:38
Mir wurde mehrmals eine „besondere Ausstrahlung“ attestiert.
Alpha, Beta oder Gamma? :D

Hay
28.03.2011, 15:38
Da wurde von Polonium gesprochen , was mich nun verwundert , denn
Polonium -Isotope sollen vorwiegend Alpha - Strahler sein und haben allesamt sehr
geringe Halbwertszeiten von wenigen Tagen.

Also die Zutaten für ein perfektes Verbrechen!

GnomInc
28.03.2011, 15:40
Mir wurde mehrmals eine „besondere Ausstrahlung“ attestiert.

Veröffentliche sofort deine Shakra -Auren - Fotografie !

Vielleicht bist du der neue Pantschen-Lama ?:))

Chronos
28.03.2011, 16:06
Da wurde von Polonium gesprochen , was mich nun verwundert , denn
Polonium -Isotope sollen vorwiegend Alpha - Strahler sein und haben allesamt sehr
geringe Halbwertszeiten von wenigen Tagen.
Stimmt, ich erinnere mich, Polonium hieß das teuflische Zeug.

Dann war es doch wohl nur die von Franz Konz genannte rein toxische Wirkung, denn die Aktivität hätte länger auf die inneren Zellen einwirken müssen, um den Tod herbeizuführen.

Leila
28.03.2011, 16:13
Veröffentliche sofort deine Shakra -Auren - Fotografie !

Vielleicht bist du der neue Pantschen-Lama ?:))

Die Wirkung meiner „besonderen Ausstrahlung“ wurde aber meistens als „schlechter Einfluß“ registriert (und dabei wäre doch die Bezeichnung „Ausfluß“ die treffendere gewesen).

Leila
28.03.2011, 16:15
Alpha, Beta oder Gamma? :D

Ich antworte Dir als Alphabetisierte: kein Gammel!

Chronos
28.03.2011, 16:20
Die Wirkung meiner „besonderen Ausstrahlung“ wurde aber meistens als „schlechter Einfluß“ registriert (und dabei wäre doch die Bezeichnung „Ausfluß“ die treffendere gewesen).
Wieso Ausfluss?

Hattest du eine durch radioaktive Strahlung verursachte Krankheit?

FranzKonz
28.03.2011, 16:28
Da wurde von Polonium gesprochen , was mich nun verwundert , denn
Polonium -Isotope sollen vorwiegend Alpha - Strahler sein und haben allesamt sehr
geringe Halbwertszeiten von wenigen Tagen.

Was für eine Vergiftung eigentlich ideal ist. Das Zeug wäre dann nach einigen Tagen kaum noch aufzufinden, weil zerfallen.

Leila
28.03.2011, 16:33
Wieso Ausfluss?

Hattest du eine durch radioaktive Strahlung verursachte Krankheit?

Meine Dir gewidmete Rede sei von itzt an stets dieselbe: Kannitverstan (http://de.wikipedia.org/wiki/Kannitverstan).

Gruß von Leila

Chronos
28.03.2011, 16:41
Meine Dir gewidmete Rede sei von itzt an stets dieselbe: Kannitverstan (http://de.wikipedia.org/wiki/Kannitverstan).

Gruß von Leila
Na, wenn Du von Deinem "Ausfluss" schriebst, kann es sich nur um eine im medizinischen Sinne gemeinte Flüssigkeit handeln, die aufgrund einer Krankheit aus irgendeiner Körperöffnung fließt. Der korrekte medizinische Begriff dafür ist nunmal "Ausfluss".

Was ist daran denn kannitverstan?

Koslowski
28.03.2011, 22:53
Da war allerdings die toxische Wirkung ausschlaggebend.

Das ist ja, was viele nicht in den Kopf kriegen bei der ganzen Thematik. Das gefährliche ist weniger die Strahlung sondern die rein biochemische Toxizität.

BRDDR_geschaedigter
28.03.2011, 22:57
Nachdem in einem anderen Strang einige Definitionsdiskrepanzen aufgetreten waren, hatte ich mit Franz Konz einen kleinen PN-Diskurs über die verschiedenen Strahlungsarten und deren substanziellen Unterschiede.

Wir stellten dann fest, dass unser beider Kenntnisse wohl etwas eingerostet waren, und da sich vielleicht noch andere User für die dieses Thema interessieren, eröffne ich jetzt hier einen neuen Strang und zitiere - mit Franz Konz' freundlicher Zustimmung - unser beider PN-Korrespondenz (auch zu allseitigem Ergötzen... :D ).

(Anm.: Blau markierte Texte von Franz Konz, schwarze Texte von mir).




Ich bitte um rege Beteiligung an diesem doch sehr interessanten Thema.

Jop die Korrekturen stimmen.

FranzKonz
29.03.2011, 06:51
Das ist ja, was viele nicht in den Kopf kriegen bei der ganzen Thematik. Das gefährliche ist weniger die Strahlung sondern die rein biochemische Toxizität.

Das ist nun auch wieder nicht die ganze Wahrheit. Direkte Auswirkungen von Strahlung sind zwar eher selten, aber diverse Krebserkrankungen als Folge kommen häufig vor.

Eben dieses Langzeitwirkungen sorgen sowohl für die Verharmloser als auch für die Paniker für eine Argumentationsbasis, die nur allzuoft völlig an der Realität vorbeigeht. Am Ende weiß keiner so recht, was er von dem Kram halten soll und es bleibt eine diffuse Angst.

Koslowski
29.03.2011, 09:11
Das ist nun auch wieder nicht die ganze Wahrheit. Direkte Auswirkungen von Strahlung sind zwar eher selten, aber diverse Krebserkrankungen als Folge kommen häufig vor.

Eben dieses Langzeitwirkungen sorgen sowohl für die Verharmloser als auch für die Paniker für eine Argumentationsbasis, die nur allzuoft völlig an der Realität vorbeigeht. Am Ende weiß keiner so recht, was er von dem Kram halten soll und es bleibt eine diffuse Angst.

Ich sag mal so: Kriegst du eine gefährliche Dosis ab, brauchst du dir um Strahlung und Krebs keine Sorgen machen, denn du stirbst vorher.
Relevant ist die Strahlung nur für Leute, die regelmäßig damit arbeiten.

FranzKonz
29.03.2011, 09:17
Ich sag mal so: Kriegst du eine gefährliche Dosis ab, brauchst du dir um Strahlung und Krebs keine Sorgen machen, denn du stirbst vorher.
Relevant ist die Strahlung nur für Leute, die regelmäßig damit arbeiten.

Das ist definitiv falsch, und ich habe den Zusammenhang weiter oben schon mal erläutert. Unter "biologische Wirksamkeit" sollte etwas zu finden sein.

Chronos
29.03.2011, 09:35
Das ist nun auch wieder nicht die ganze Wahrheit. Direkte Auswirkungen von Strahlung sind zwar eher selten, aber diverse Krebserkrankungen als Folge kommen häufig vor.
Nicht nur langfristige Krebserkrankungen, sondern auch relativ rasch auftretende Zellschädigungen, die bis zum kompletten Ausfall ganzer Organe führen können.

Ein stark simplifizierendes Beispiel (physikalisch nicht korrekt, nur als Vergleich) ist unser allseits beliebter Mikrowellenherd.
Mit der relativ geringen Leistung von knapp einem Kilowatt wird durch rein elektromagnetische Strahlung (rein prinzipiell der Gammastrahlung oder Röntgenstrahlung vergleichbar) in wenigen Minuten ein komplettes Hähnchen durchgegart.

Die Untersuchungen über die langfristigen Ein- bzw. Auswirkungen eines stundenlang ans Ohr gehaltenen Handys (die ja im Pulsbetrieb mit bis zu einem halben Watt Hochfrequenz im mittleren Gigahertzbereich senden können) auf die Gehirne der Nutzer laufen ja noch "ergebnisoffen" (ich liebe diese Neusprechblasen-Phrasen), wobei einige merkwürdige soziologische Entwicklungen seltsamerweise zeitlich mit der Einführung der Handys korrelieren....

Don
29.03.2011, 09:39
Das ist definitiv falsch, und ich habe den Zusammenhang weiter oben schon mal erläutert. Unter "biologische Wirksamkeit" sollte etwas zu finden sein.

Nö, das ist schon im Großen und Ganzen richtig.

Plutonium ist z.B. sehr giftig
Ich bemühe mal Wiki:
Die für einen Menschen tödliche Dosis liegt wahrscheinlich im zweistelligen Milligrammbereich, für Hunde beträgt die LD50 (http://de.wikipedia.org/wiki/Letale_Dosis)-Dosis 0,32 mg/kg Körpergewicht

Da bist Du lange tot bevor Strahlenschäden auftreten.

Polonium ist anscheinend weniger giftig und wir Raucher sowie Kellerkinder leben ständig damit. Es ist ein Zerfallsprocukt aus Radon. Hier scheint die Dosis ausschlaggebend die über die biologische Halbwertszeit bis zur Ausscheidung aus dem Körper als alpha Srahler im Körper aktiv sein kann.

Don
29.03.2011, 09:52
Nicht nur langfristige Krebserkrankungen, sondern auch relativ rasch auftretende Zellschädigungen, die bis zum kompletten Ausfall ganzer Organe führen können.

Ein stark simplifizierendes Beispiel (physikalisch nicht korrekt, nur als Vergleich) ist unser allseits beliebter Mikrowellenherd.
Mit der relativ geringen Leistung von knapp einem Kilowatt wird durch rein elektromagnetische Strahlung (rein prinzipiell der Gammastrahlung oder Röntgenstrahlung vergleichbar) in wenigen Minuten ein komplettes Hähnchen durchgegart.

Die Untersuchungen über die langfristigen Ein- bzw. Auswirkungen eines stundenlang ans Ohr gehaltenen Handys (die ja im Pulsbetrieb mit bis zu einem halben Watt Hochfrequenz im mittleren Gigahertzbereich senden können) auf die Gehirne der Nutzer laufen ja noch "ergebnisoffen" (ich liebe diese Neusprechblasen-Phrasen), wobei einige merkwürdige soziologische Entwicklungen seltsamerweise zeitlich mit der Einführung der Handys korrelieren....

Merkwürdigerweise scheinen Asiaten, denen das Handy praktisch ans Ohr gewachsen scheint, dagegen immun zu sein. :D

Es ist hier allerdings gefährlich naiv sich der technisch unzulässigen Vermischung verschiedener Sachverhalte zu bedienen, wie von GrünInnen gern praktiziert.
Es ist enorm bedeutend die diversen Strahlungsbänder elektromagnetischer Wellen zu unterscheiden, und zusätzlich nach Strahlungsintensität zu differenzieren.

Wenn Du Dich auf einem Fernsehturm oben vor die Richtantennen stellst bist Du in Sekunden gar und fertig zum tranchieren.
Übrigens auch wenn Du das normale Tageslicht mit dem unsere Augen fast ein Jahrhundert lang ungeschädigt zurechtkommen ein bißchen bündelst. Schonmal mit dem Brennglas Ameisen explodieren lassen?
Das Tageslicht, ein Killer.

Wenn Du Dich in der Klinik mit Betastrahlern gegen Tumore behandeln läßt verläßt das Personal nicht umsonst den Raum, weil die Streustrahlung über lange Zeit extrem schädlich sein kann da sie die Reparaturfuntion der Zellen die kurze Expositionsschäden berichtigt unwirksam macht. Dein Tumor jedoch ist tot, die Nachbarzellen erholen sich.

Gerade bei Dingen für die wir keine Sinnesorgane haben ist präzise Einordnung sehr wichtig um nicht aufs völlig falsche Gleis zu geraten.

FranzKonz
29.03.2011, 09:53
Nö, das ist schon im Großen und Ganzen richtig.

Plutonium ist z.B. sehr giftig
Ich bemühe mal Wiki:
Die für einen Menschen tödliche Dosis liegt wahrscheinlich im zweistelligen Milligrammbereich, für Hunde beträgt die LD50 (http://de.wikipedia.org/wiki/Letale_Dosis)-Dosis 0,32 mg/kg Körpergewicht

Da bist Du lange tot bevor Strahlenschäden auftreten.

Polonium ist anscheinend weniger giftig und wir Raucher sowie Kellerkinder leben ständig damit. Es ist ein Zerfallsprocukt aus Radon. Hier scheint die Dosis ausschlaggebend die über die biologische Halbwertszeit bis zur Ausscheidung aus dem Körper als alpha Srahler im Körper aktiv sein kann.

Es ist insoweit eben nicht richtig, als die toxischen Stoffe in der Praxis eben relativ selten in größeren Mengen in die Umwelt gehen. Hingegen sind große Mengen von Jod, Cäsium und Strontium unterwegs, die sich im Körper anreichern.

Leukämie und Schilddrüsenkrebs gehören nicht umsonst zu den häufigsten Spätfolgen z.B. in der Umgebung von Sellafield.

Fakt ist allerdings auch, daß diese Wirkungen nicht hinreichend erforscht sind und daher sowohl pro als auch contra in der Propaganda überproportional auftauchen.

FranzKonz
29.03.2011, 11:05
Nicht nur langfristige Krebserkrankungen, sondern auch relativ rasch auftretende Zellschädigungen, die bis zum kompletten Ausfall ganzer Organe führen können.
...

Dazu braucht's aber extrem hohe Dosierungen, denen Otto Normalverbraucher eher selten ausgesetzt ist.

Mir ging es eher um die Nachwirkungen, die z.B. im Umkreis von 100km um Fukushima auftreten werden, wobei die reale Ausbreitung natürlich vom Wetter abhängt und sicher keinen Kreis ergibt.

meiermitm
29.03.2011, 13:21
0,32 mg/kg Pu sollen tödlich sein?

Ich schätze, diese Menge in 1 kg Material kann locker für 10000 Menschen tödlich sein, wenn sie sich an diesem bißchen Pu laben.

Zwar nicht "akut" tödlich, aber über viele Generationen.

Die ach so hohe "Giftigkeit" bei Pu ist reine Augenwischerei, Ablenkung.

Pu ist ein Alphastrahler und Alphastrahlen haben den höchsten Qualitätsfaktor, etwa 20. Außerdem haben Alphastrahlen je Schuß noch eine relativ hohe Energie von ca. 5 MeV.

Das Besondere an Pu ist, daß es ähnlich wie Radon in "endlicher Zeit" dank Folgeprodukte recht weit herunter zerfällt und damit insgesamt vielleicht sogar 20 MeV freisetzt.

Bei diesen radioaktiven Wirkungsbetrachtungen insbesonders im Niedrigdosenbereich muß man immer beachten, daß eine bestimmte freigesetzte bzw. zur Wirkung gekommene Energiemenge sich in einem Toten bemerkbar machen wird. Dies sind für einen Erwachsenen von 60 kg ungefähr 300 J.

Egal, ob diese tödliche Energiemenge von 300 J an 10 Personen vergeben wird oder an 10 Millionen, es resultiert daraus 1 Toter.

Diese Toten sind natürlich im Einzelfall niemals nachweisbar. Aber in der Statistik eben schon. Zumindest wäre der statistische Tote nachweisbar, wenn dies die Statistik hergeben würde.

Bei nahezu allen radioaktiven Spaltprodukten kann man sagen, 1 Mikrogramm aufgenommene und im Körper verbliebene Substanz ist eine tödliche Dosis für einen jungen Erwachsenen. Für Kinder viel weniger.

So ist in beiden Fällen 1 Mikrogramm Strontium 90 ebenso wie 1 Mikrogram Jod 131 tödlich. Bei Strontium dauert es vielleicht 30 Jahre und beim Jod 1 Woche.

In beiden Fällen wird dann die Energie von rund 300 J freigesetzt sein.


Aus dieser Studio folgt die umstrittene lineare Wirkungsbeziehung bis "0" herunter. Kernenergiebefürworter behaupten gerne das Märchen, es gäbe eine Schwellendosis, unterhalb der radioaktive Bestrahlung sogar gesundheitsfördernd ist. Oder die Kurve würde irgendwie abflachen. Beides ist schlicht erlogen.
http://umweltinstitut.org/radioaktivitat/tschernobyl-folgen/niedrigstrahlung/krebsrate-und-sauglingssterblichkeit-in-bayern-in-abhangigkeit-von-der-naturlichen-hintergrundstrahl-78.html

Zinsendorf
29.03.2011, 16:46
...das Märchen, es gäbe eine Schwellendosis, unterhalb der radioaktive Bestrahlung sogar gesundheitsfördernd ist. Oder die Kurve würde irgendwie abflachen....[/url]

Wie lässt sich dann die Existenz der sog. Radiumbäder nachvollziehen? Alles nur Fake? Unterstellt man doch der Anwesenheit von Radon eine gewisse anregende Wirkung!

Andererseits erinnere ich mich wohl der regelmäßigen Rn-Messungen im Keller und der Belehrungen über die davon ausgehenden Gefahren. Oder ist es hier wie bei der DU-Munition in Ex-Jugoslawien oder Irak: Wirkt nur für den Gegner schädlich, dagegen anregend für die eigenen Soldaten und die Bevölkerung?

meiermitm
29.03.2011, 16:59
Wie lässt sich dann die Existenz der sog. Radiumbäder nachvollziehen? Alles nur Fake? Unterstellt man doch der Anwesenheit von Radon eine gewisse anregende Wirkung!

Andererseits erinnere ich mich wohl der regelmäßigen Rn-Messungen im Keller und der Belehrungen über die davon ausgehenden Gefahren. Oder ist es hier wie bei der DU-Munition in Ex-Jugoslawien oder Irak: Wirkt nur für den Gegner schädlich, dagegen anregend für die eigenen Soldaten und die Bevölkerung?

Es ist nicht das Radon (Radium) in den Bädern, welche irgendeine Wirkung sichtbar werden lassen sondern die anderen Inhaltsstoffe im Wasser! "Zufällig" ist dabei eben noch eine radioaktive Substanz "auch" mit enthalten, der man dann die Wirkung zuschreibt. Das ist alles.

DU-Munition ist sowohl für den Gegner als auch die anderen schädlich. Das weiß man heute (Golfkriegssyndrom).

Jede Radioaktivität hat nur eine Wirkung: Schädlich.

Natürlich auch die medizinische, welche man sich aufschwatzen läßt!

Don
29.03.2011, 17:01
0,32 mg/kg Pu sollen tödlich sein?

Ich schätze, diese Menge in 1 kg Material kann locker für 10000 Menschen tödlich sein, wenn sie sich an diesem bißchen Pu laben.

l (http://umweltinstitut.org/radioaktivitat/tschernobyl-folgen/niedrigstrahlung/krebsrate-und-sauglingssterblichkeit-in-bayern-in-abhangigkeit-von-der-naturlichen-hintergrundstrahl-78.html)

Die LD50 Dosis bedeutet 0,32mg/kg KÖRPERGEWICHT, Du Nuillchecker.

meiermitm
29.03.2011, 17:10
Die LD50 Dosis bedeutet 0,32mg/kg KÖRPERGEWICHT, Du Nuillchecker.

Das weiß ich. Meine Aussage bezog sich jedoch auf 0,32 Milligramm, welche für 10000 Menschen tödlich sein können. Ich habe also nicht den ganzen Hund gemeint sondern nur die Menge, welche in 1 kg Hund war, Dummkopf!

0,32 mg Pu = 320 Mikrogramm Pu und mit 5 MeV ++ und Qualitätsfaktor 20 kommen wir auf ein Strontiumäquivalent (1 MeV mit Folgeprodukten, QF=1) von rund 320*5*20 = 32000 Mikrogramm Sr90. Weil 1 Mikrogramm Sr90 eine für einen Erwachsenen tödliche Dosis ist.

Das reicht eben für 10000 Menschen gut aus.

0,32 mg Pu setzen *ohne* Folgeprodukte bereits 400000 J frei. Bei Alphastrahlung ist die tödliche Energiemenge 300 J/20 = 15 J.

kotzfisch
29.03.2011, 22:04
Eine Kollegin von mir war, weil russischsprechend (Nicht DDR)
an einer internationalen Studie über die onkologischen Folgen von Tschernobyl beteiligt.

Falls sie ihr ok gibt, poste ich den Link.Da bricht Dir das Auge.

Nur soviel: Die deutschen Abschlußberichte (es war ein franz-deut Joint Venture) wurden von dem damals von Trittin eingesetzten Spezi im Abschlußbericht, der auch der Bundesregierung vorlag, gestrichen.

Weil?

Weil nicht passend.

Details folgen, falls sie ohne Konsequenzen fürchten zu müssen ihr OK gibt.

Haarsträubend.





Haarsträubend überschätzt!

Ich war selbst völlig platt.

kotzfisch
29.03.2011, 22:06
Ich bin jetzt nicht in Epidemiologie bewandert nicht mehr oder weniger als jeder andere in der Branche (Medizinumfeld)- das hätte selbst ich nicht erwartet.

In welche Richtung das geht, könnt Ihr ahnen.

Weniger, viel weniger, als selbst ein AKW Optimist wie ich erwarten durfte.

Wie gesagt, falls das OK kommt, poste ich den Link.

Offizielle Untersuchung zur Vorlage BR.

Zinsendorf
30.03.2011, 10:33
...schädlich. Das weiß man heute (Golfkriegssyndrom).
...

Sicher wusste man das auch schon "gestern"!

Politik und Naturwissenschaft haben eben trotz gleicher Ausgangsfaktenlage unterschiedliche Aussagen:
Was für den Feind schadet, ist für uns von Vorteil (zumindest in den "politischen" Zeitdimensionen).

meiermitm
30.03.2011, 17:57
Noch ein Wert, jetzt etwas genauer:

1 Mikrogramm Sr90 = 5090000 Bq
Dieses Mikrogramm liefert je Zerfall 5MeV samt Folgeprodukt und das sind bei 1 Mikrogramm 4,06 Mikrowatt und am Tag 0,35 J


Nach 1 Jahr sind 181 J und nach 2 Jahren 357 J freigesetzt worden. Nach Aufnahme dieses Mikrogramms besteht keine akute Gefahr. Nach 2 Jahren ist man garantiert tot.

kotzfisch
31.03.2011, 23:10
Es ist nicht das Radon (Radium) in den Bädern, welche irgendeine Wirkung sichtbar werden lassen sondern die anderen Inhaltsstoffe im Wasser! "Zufällig" ist dabei eben noch eine radioaktive Substanz "auch" mit enthalten, der man dann die Wirkung zuschreibt. Das ist alles.

DU-Munition ist sowohl für den Gegner als auch die anderen schädlich. Das weiß man heute (Golfkriegssyndrom).

Jede Radioaktivität hat nur eine Wirkung: Schädlich.

Natürlich auch die medizinische, welche man sich aufschwatzen läßt!

Schwachkopf RADON und RADIUM sind zwei verschiedene Elemente.
Gas und Metall.

So was lernt man halt nicht in der Baumschule, was?

kotzfisch
31.03.2011, 23:11
Die LD50 Dosis bedeutet 0,32mg/kg KÖRPERGEWICHT, Du Nuillchecker.

Der Dorf-T weiß doch nicht,was LD 50 ist,Don!

meiermitm
01.04.2011, 00:32
Schwachkopf RADON und RADIUM sind zwei verschiedene Elemente.
Gas und Metall.

So was lernt man halt nicht in der Baumschule, was?

Wo Radon ist, ist auch Radium in der Nähe. Weil Radon aus Radium entsteht und Radon nur eine kurze Halbwertszeit von 3,8 Tagen hat.

Bob.C
01.04.2011, 07:00
Tja, der Punkt geht dann wohl an "meiermitm".

kotzfisch
01.04.2011, 09:04
Es entsteht vor allem aus Uran und Thoriumzerfällen.
Schluchz.

GnomInc
01.04.2011, 09:43
Tja, der Punkt geht dann wohl an "meiermitm".

Kann sich nur um einen weiteren Minus-Punkt handeln .....:D:D