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Vollständige Version anzeigen : Ökonomie-Professor L. Kotlikoff von der Boston University: USA sind pleite



Ganz_unten
11.03.2011, 18:15
«Die USA ist in schlechterer fiskalischer Verfassung als Griechenland», sagt Kotlikoff. Im Vergleich mit Europa habe die USA disproportional grosse inoffizielle, zukünftige Zahlungsversprechungen. Die fiskalische Lücke der USA sei 14 Mal grösser als das Bruttoinlandprodukt (BIP) des Landes, während der Faktor in Griechenland nur 11 betrage.

Um die fiskalische Lücke zu schliessen müsste laut Kotlikoff alle in den USA erhobenen Steuern ab sofort und permanent um 77 Prozent erhöht werden. Er glaube, dass weder die Republikaner noch die Demokraten jemals eine solche Steuererhöhung beschliessen werden. Aber allein eine sofortige, radikale Reform des Gesundheitswesens, des Steuersystems, der sozialen Sicherheit und der Staatsfinanzen könne die USA retten. Er rät deshalb auch davon ab, langfristige US-Staatsanleihen zu halten.

Das Congressional Budget Office hat die fiskalische Lücke zwischen dem gegenwärtigen Wert aller zukünftigen Ausgaben und den künftigen Steuereinnahmen der USA berechnet und komme auf eine Lücke von 202 Bio. Dollar (auf englisch: trillion).

Dies ist zu vergleichen mit den "offiziell" ausgewiesenen Staatsschulden der Vereinigten Staaten in der Höhe von 9 Bio. Dollar.

Laut Professor Kotlikoff sind die Pensionssysteme der Industriestaaten nichts anderes als ein Schneeballsystem, das früher oder später zusammenbrechen wird.

Und so handeln die Politiker (leider auch in der BRD):

1. Man nehme der heutigen Jugend einen Betrag X weg

2. Man gebe den Alten X

3. Man verspreche der heutigen Jugend, dass sie im Alter Y erhalten werden, wobei Y grösser ist als X

4. Man werde gewählt oder gewinne die Wiederwahl

5. Man nehme der Jugend der Zukunft den Betrag Y weg

6. Man gebe Y den Alten der Zukunft

7. Man verspreche der Jugend der Zukunft, dass sie im Alter Z erhalten werden, wobei Z grösser ist als Y

8. Man werde gewählt oder gewinne die Wiederwahl

9. Man wiederhole Schritt 5 bis 8

10. Man wähle ein geeignetes fiskalisches Label, um sicherzustellen, dass die Verbindlichkeiten nicht als offizielle Schuld ausgewiesen werden.

Laut Kotlikoff kann man, um das Schneeballsystem zu verschleiern, beispielsweise die von der Jugend bezahlten Beträge als Steuern ausweisen und gleichzeitig die von den Alten erhaltenen Beträge als Transferzahlungen. Dies erlaube es, keine höhere offizielle Defizite auszuweisen und ein ausgeglichenes Budget zu präsentieren. Dadurch werden die Verbindlichkeiten zu inoffiziellen und impliziten Zahlungsversprechungen. Die fundamentalen Problem blieben aber weiterhin bestehen.

http://www.nzz.ch/finanzen/nachrichten/die_usa_stehen_schlechter_da_als_griechenland_1.98 41323.html

Pescatore
11.03.2011, 18:42
Mit dem kleinen, aber feinen Unterschied, dass niemand gegenüber den USA auf Zahlung bestehen kann. Gegenüber Griechenland schon.

-jmw-
11.03.2011, 18:44
Laut Professor Kotlikoff sind die Pensionssysteme der Industriestaaten nichts anderes als ein Schneeballsystem, das früher oder später zusammenbrechen wird.
Das sagte schon Ludwig Erhard.
Niemand hörte auf ihn.
Was nichtmal tragisch wär, würd ich nicht zufällig dort wohnen, wo's geschieht.

BRDDR_geschaedigter
11.03.2011, 18:46
Das Pensionssystem ist natürlich ein Schneeballsystem und deshalb unreformier- oder verbesserbar.

-jmw-
11.03.2011, 19:03
I.Ü. ist unser Rentensystem auch undemokratisch, da es die Folgegenerationen kettet an dieses System.

Don
11.03.2011, 19:10
Ökonomie-Professor L. Kotlikoff von der Boston University: USA sind pleite

Ei guter Grund dagegen zu wetten.

Omega
11.03.2011, 19:24
In Deutschland sieht es doch nicht viel besser aus. Immer weniger Arbeitnehmer sollen für immer mehr Rentner sorgen. In 20 Jahren ist auch unser System am Ende.

Kongo Bongo
11.03.2011, 21:01
Die Schwachköpfe könnten auch einfach ihr Militär einstampfen, werden es aber wohl eher benutzen um andere Staaten zu bedrohen, erpressen und auszurauben.

BRDDR_geschaedigter
11.03.2011, 21:08
I.Ü. ist unser Rentensystem auch undemokratisch, da es die Folgegenerationen kettet an dieses System.

Was soll "demokratisch" bedeuten? Demokratisch wäre ein Marksystem, da stimmen dann die Leute ganz undemokratisch per Geldbeutel ab.

@Kongo Bongo

Das ist Unsinn, auch ohne horrende Militärausgaben funktionieren Schneeballsysteme nicht. Bestes Beispiel ist das BRD Rentenschneeballsystem.

-jmw-
11.03.2011, 21:20
Was soll "demokratisch" bedeuten?
In diesem Falle genau das, was in jedem normalen Lexikonartikel steht.

BRDDR_geschaedigter
11.03.2011, 21:21
In diesem Falle genau das, was in jedem normalen Lexikonartikel steht.

Nö, das ist einfach eine hohle Phrase.

-jmw-
11.03.2011, 21:25
Und die Alternative lautet...?

BRDDR_geschaedigter
11.03.2011, 21:27
Und die Alternative lautet...?

Rechtsstaatlichkeit, es könnte so einfach sein.

-jmw-
12.03.2011, 17:30
Rechtsstaatlichkeit?
Nee, das haut nicht hin.
Dann hiesse der Satz ja: Unser System sei unrechtsstaatlich, da es die Folgegenerationen kette.

Das aber wäre eine unrichtige Aussage, denn die Ankettung ist regelkonform beschlossen worden und wird regelkonform vollzogen, vulgo "rechtsstaatlich".

Passt also nicht.
Und also doch "demokratisch" bzw. "undemokratisch".

Ausserdem wäre durch einen Bezug zur Rechtsstaatlichkeit auch die Aussage eine andere.

Gawen
12.03.2011, 18:36
Ei guter Grund dagegen zu wetten.

Die USA sind kaufmännisch gesehen pleite, aber nicht mittellos.... ;)

"Werden die USA das Schuldenproblem lösen können?

Nein.

Das ist eine kurze Antwort.

Es wird keinen Staatsbankrott geben, aber der Wert der Schulden wird verringert werden müssen, sei es durch einen Handelskrieg oder einen echten Krieg. Unsere Schulden sind unbezahlbar geworden."

(Parag Khanna)

http://www.sonntagszeitung.ch/suche/artikel-detailseite/?newsid=168226

Ganz_unten
12.03.2011, 19:39
Die USA sind kaufmännisch gesehen pleite, aber nicht mittellos.... ;)

"Werden die USA das Schuldenproblem lösen können?

Nein.

Das ist eine kurze Antwort.

Es wird keinen Staatsbankrott geben, aber der Wert der Schulden wird verringert werden müssen, sei es durch einen Handelskrieg oder einen echten Krieg. Unsere Schulden sind unbezahlbar geworden."

(Parag Khanna)

http://www.sonntagszeitung.ch/suche/artikel-detailseite/?newsid=168226

Stimmt genau!
Was kostet ein 1kg Plutonium?

Weiter_Himmel
12.03.2011, 19:50
«Die USA ist in schlechterer fiskalischer Verfassung als Griechenland», sagt Kotlikoff. Im Vergleich mit Europa habe die USA disproportional grosse inoffizielle, zukünftige Zahlungsversprechungen. Die fiskalische Lücke der USA sei 14 Mal grösser als das Bruttoinlandprodukt (BIP) des Landes, während der Faktor in Griechenland nur 11 betrage.

Um die fiskalische Lücke zu schliessen müsste laut Kotlikoff alle in den USA erhobenen Steuern ab sofort und permanent um 77 Prozent erhöht werden. Er glaube, dass weder die Republikaner noch die Demokraten jemals eine solche Steuererhöhung beschliessen werden. Aber allein eine sofortige, radikale Reform des Gesundheitswesens, des Steuersystems, der sozialen Sicherheit und der Staatsfinanzen könne die USA retten. Er rät deshalb auch davon ab, langfristige US-Staatsanleihen zu halten.

Das Congressional Budget Office hat die fiskalische Lücke zwischen dem gegenwärtigen Wert aller zukünftigen Ausgaben und den künftigen Steuereinnahmen der USA berechnet und komme auf eine Lücke von 202 Bio. Dollar (auf englisch: trillion).

Dies ist zu vergleichen mit den "offiziell" ausgewiesenen Staatsschulden der Vereinigten Staaten in der Höhe von 9 Bio. Dollar.

Laut Professor Kotlikoff sind die Pensionssysteme der Industriestaaten nichts anderes als ein Schneeballsystem, das früher oder später zusammenbrechen wird.

Und so handeln die Politiker (leider auch in der BRD):

1. Man nehme der heutigen Jugend einen Betrag X weg

2. Man gebe den Alten X

3. Man verspreche der heutigen Jugend, dass sie im Alter Y erhalten werden, wobei Y grösser ist als X

4. Man werde gewählt oder gewinne die Wiederwahl

5. Man nehme der Jugend der Zukunft den Betrag Y weg

6. Man gebe Y den Alten der Zukunft

7. Man verspreche der Jugend der Zukunft, dass sie im Alter Z erhalten werden, wobei Z grösser ist als Y

8. Man werde gewählt oder gewinne die Wiederwahl

9. Man wiederhole Schritt 5 bis 8

10. Man wähle ein geeignetes fiskalisches Label, um sicherzustellen, dass die Verbindlichkeiten nicht als offizielle Schuld ausgewiesen werden.

Laut Kotlikoff kann man, um das Schneeballsystem zu verschleiern, beispielsweise die von der Jugend bezahlten Beträge als Steuern ausweisen und gleichzeitig die von den Alten erhaltenen Beträge als Transferzahlungen. Dies erlaube es, keine höhere offizielle Defizite auszuweisen und ein ausgeglichenes Budget zu präsentieren. Dadurch werden die Verbindlichkeiten zu inoffiziellen und impliziten Zahlungsversprechungen. Die fundamentalen Problem blieben aber weiterhin bestehen.

http://www.nzz.ch/finanzen/nachrichten/die_usa_stehen_schlechter_da_als_griechenland_1.98 41323.html

Was du jedoch verschweigst sind die extremen Spareinlagen die die USA haben.

Bruddler
12.03.2011, 19:56
Was du jedoch verschweigst sind die extremen Spareinlagen die die USA haben.

Und nicht zu vergessen, das viele viele Gold aus good old Germany..... :whis:

Weiter_Himmel
12.03.2011, 20:13
Und nicht zu vergessen, das viele viele Gold aus good old Germany..... :whis:

Das bringen sie nicht dafür sind hier zu viele US Werte.

Menetekel
12.03.2011, 20:38
Und Deutschland zieht gleich, weil "unsere Kanzlerin" umfällt, wenns um unsere "Kohle" geht.
Wo findet man dazu noch deutlichere Aussagen zum Verkauf unserer Steurgelder.

http://www.welt.de/wirtschaft/article12785716/Merkel-beugt-sich-dem-Druck-der-Finanzmaerkte.html

Es geht weiter "aufwärts" für den kleinen Mann.
Warten wir weiter geduldig auf den "Finanzgau", dann sind die Amerikaner nicht so allein.

BRDDR_geschaedigter
12.03.2011, 20:39
Rechtsstaatlichkeit?
Nee, das haut nicht hin.
Dann hiesse der Satz ja: Unser System sei unrechtsstaatlich, da es die Folgegenerationen kette.

Das aber wäre eine unrichtige Aussage, denn die Ankettung ist regelkonform beschlossen worden und wird regelkonform vollzogen, vulgo "rechtsstaatlich".

Passt also nicht.
Und also doh "demokratisch" bzw. "undemokratisch".

Ausserdem wäre durch einen Bezug zur Rechtsstaatlichkeit auch die Aussage eine andere.

Klar haben wir kein Rechtssystem. Bei uns wird ja nicht einmal das Recht auf Eigentum konsequent durchgesetzt, nicht einmal im Grundgesetz.

Demokratie interessiert einen Republikaner kein Stück.

Don
13.03.2011, 08:49
Rechtsstaatlichkeit?
Nee, das haut nicht hin.
Dann hiesse der Satz ja: Unser System sei unrechtsstaatlich, da es die Folgegenerationen kette.

Das aber wäre eine unrichtige Aussage, denn die Ankettung ist regelkonform beschlossen worden und wird regelkonform vollzogen, vulgo "rechtsstaatlich".



Eine bedenklich schwache Aussage für einen Studenten der Politikwissenschaften.

Durch "demokratische" Beschlüsse zustandegekommene "Rechte" haben per se noch nichts mit Rechtsstaatlichkeit zu tun.

Rechtsstaatlich kommt von Res Publica, dem allgemeinen oder öffentlichen Recht, das seinerseits absolut unabhängig von demokratischen Entscheidungen zustandegekommen sein kann.
Das wichtigste Kennzeichen eines republikanisch rechtsstaatlichen Systems ist der Schutz des Individuums vor der Gesellschaft in Form des Staates.

Klopperhorst
13.03.2011, 10:35
Ei guter Grund dagegen zu wetten.

Ich wette mal nicht dagegen. Und zwar aus folgendem Grund. 2002 hörte ich zum ersten Mal etwas von amerikanischer Immobilienblase. Ich dachte dann die kommenden Jahre, die warnenden Stimmen wären verschwörerischer Natur.

Anscheinend ist es jetzt genauso. Man sagt zwar: Totgesagte leben länger.

Aber die Fundamentaldaten der USA sind desaströs. Was hier der Sozialstaat auffrisst, frisst dort private Verschuldung, Aussenhandelsdefizit und Rüstung auf - und zwar in weit schlimmere Dimensionen als hier.

Ausserdem haben sie auch Pensionsansprüche und dergleichen, die durch Kommunen gedeckelt werden müssen. Wer denkt, dort sei alles privat, der irrt. Im Grunde sind sie ja auch der größte Polizeistaat und Sozialismus in bezug auf Rettung von Banken und Großkonzernen weltweit.

Dort wird es fiskalisch krachen, nicht im Euro-Raum, der noch genügend Substanz hat.

---

Dr Mittendrin
13.03.2011, 10:54
Ich wette mal nicht dagegen. Und zwar aus folgendem Grund. 2002 hörte ich zum ersten Mal etwas von amerikanischer Immobilienblase. Ich dachte dann die kommenden Jahre, die warnenden Stimmen wären verschwörerischer Natur.

Anscheinend ist es jetzt genauso. Man sagt zwar: Totgesagte leben länger.

Aber die Fundamentaldaten der USA sind desaströs. Was hier der Sozialstaat auffrisst, frisst dort private Verschuldung, Aussenhandelsdefizit und Rüstung auf - und zwar in weit schlimmere Dimensionen als hier.

Ausserdem haben sie auch Pensionsansprüche und dergleichen, die durch Kommunen gedeckelt werden müssen. Wer denkt, dort sei alles privat, der irrt. Im Grunde sind sie ja auch der größte Polizeistaat und Sozialismus in bezug auf Rettung von Banken und Großkonzernen weltweit.

Dort wird es fiskalisch krachen, nicht im Euro-Raum, der noch genügend Substanz hat.

---

Denke ich auch.

http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/konjunktur/Dieser-Deal-birgt-Sprengstoff-fuer-die-Boersen/story/26644785



Der grösste Anleihenfonds der Welt hat sämtliche Staatsanleihen der USA abgestossen. Für die Weltkonjunktur und die Aktienmärkte ist das ein dramatisches Alarmsignal.


Dank der Anlagesumme von einer Billion Dollar hat ihre Stimme auf den Anleihemärkten eine überragende Bedeutung: Pimcos-Chefmanager Bill Gross (links) und der CEO des Fonds, Mohamed El-Erian (rechts).


Wenn ein Fonds seine Investitionen umschichtet, ist das gewöhnlich keine Schlagzeilen wert. Nicht so im Fall der Pacific Investment Management Company, vor allem bekannt unter der Abkürzung Pimco. Die Gesellschaft verwaltet insgesamt Anleihen im Wert von rund einer Billion (1000 Milliarden) Dollar und nimmt mit diesem Umfang weltweit die Spitzenstellung ein. Was heute allerdings von Pimco bekannt geworden ist, bietet mehr als nur Stoff für Schlagzeilen, sondern Sprengstoff für die Börsen und die wirtschaftliche Entwicklung weltweit.

Wie der Finanzblog «Zero Hedge» vermeldet, hat der Total Return Fund alle verbrieften Staatsschulden der USA abgestossen. Der Flaggschiff-Fonds von Pimco ist mit verwalteten Vermögen im Umfang von 237 Milliarden Dollar der grösste Anleihenfonds der Welt. Noch im Januar belief sich laut der britischen «Financial Times» der Anteil von US-Staatspapieren am Fonds auf 12 Prozent, Ende 2009 sogar noch auf 63 Prozent. Die Meldung zu dieser dramatischen Reduktion wurde sogleich auch von grossen Wirtschaftsmedien wie der «Financial Times» oder Bloomberg an prominenter Stelle verbreitet.

fatalist
13.03.2011, 11:01
Mit dem kleinen, aber feinen Unterschied, dass niemand gegenüber den USA auf Zahlung bestehen kann. Gegenüber Griechenland schon.

und damit ist die Diskussion eigentlich auch bereits zu Ende. :knie:

Solange der Dollar die Leitwährung bleibt, und die USA führen Kriege damit das so bleibt, und sie würden selbst atomare Kriege für den Dollar führen, solange ist die Situation beherrschbar, nämlich durch Inflation, also die sprichwörtliche Druckerpresse.

Erst wenn die BRIC-Staaten gemeinsam und plötzlich ohne den Dollar handeln und ihre Dollaranleihen auf den Markt werfen, erst dann werden die USA kollabieren.

DAS wird ein sehr schöner Tag, und die allermeisten Forenmember hier werden diesen Tag noch erleben.
Es dauert nicht mehr lange :cool:

Sprecher
13.03.2011, 11:07
Das bringen sie nicht dafür sind hier zu viele US Werte.

Um diese zu sichern haben sie 60.000 GI´s inkl. Atomwaffen auf deutschem Boden stationiert.

-jmw-
13.03.2011, 12:37
Klar haben wir kein Rechtssystem. Bei uns wird ja nicht einmal das Recht auf Eigentum konsequent durchgesetzt, nicht einmal im Grundgesetz.

Demokratie interessiert einen Republikaner kein Stück.
Irgendwie reden wir aneinander vorbei, glaube ich.

Meine Aussage von oben war die, dass ein über mehrere Generationen laufendes Grossprojekt wie das bundesrepublikanische Rentenwesen zukünftige Wähler in einem Umfange bände, dass man sich fragen könne, ob es eigentlich noch demokratisch sei.

Republikanismus und Eigentum spielen dabei keine Rolle.

BRDDR_geschaedigter
13.03.2011, 12:44
Irgendwie reden wir aneinander vorbei, glaube ich.

Meine Aussage von oben war die, dass ein über mehrere Generationen laufendes Grossporjekt wie das bundesrepublikanische Rentenwesen zukünftige Wähler in einem Umfange bände, dass man sich fragen könne, ob es eigentlich noch demokratisch sei.

Republikanismus und Eigentum spielen dabei keine Rolle.

Das Rentensystem ist rechtswidrig, da es gegen das Recht auf Eigentum verstößt (Kopplung an den Lohn) und gegen das Recht auf Vertragsfreiheit. Selbst wenn 99% der Bevölkerung dafür wären, wäre es rechtswidrig.

-jmw-
13.03.2011, 12:53
Eine bedenklich schwache Aussage für einen Studenten der Politikwissenschaften.

Durch "demokratische" Beschlüsse zustandegekommene "Rechte" haben per se noch nichts mit Rechtsstaatlichkeit zu tun.

Rechtsstaatlich kommt von Res Publica, dem allgemeinen oder öffentlichen Recht, das seinerseits absolut unabhängig von demokratischen Entscheidungen zustandegekommen sein kann.
Das wichtigste Kennzeichen eines republikanisch rechtsstaatlichen Systems ist der Schutz des Individuums vor der Gesellschaft in Form des Staates.
"Rechtsstaat" bedeutet v.a.

- Bindung der Staatsgewalt an Verfassung und Gesetz, vgl. 1.III und 20.III GG;
- den Anspruch auf rechtliches Gehör und die Möglichkeit der Überprüfung staatlichen Handelns durch unabhängige Gerichte, vgl. 19.IV, 92, 97, 103.I GG;
- einen Verzicht auf Ausnahmegesetze, Sondergerichtsbarkeiten u.ä., vgl. 101 GG;
- Rückwirkungsverbot, Doppelbestragungsverbot, vgl. 103.II+III GG.

Ein solcher Rechtsstaat kann republikanisch sein im Sinne eines liberalen Konstitutionalismus, er kann auch demokratisch sein, monarchistisch oder sonstwas.
Er kann meinetwegen sogar hinduistisch oder faschistisch sein.

Wichtig ist zuallerest die Rechtsbindung und die Einhaltung gewisser notwendiger formaler Rahmenregeln, nicht der Inhalt des Rechts.

-jmw-
13.03.2011, 12:56
Das Rentensystem ist rechtswidrig, da es gegen das Recht auf Eigentum verstößt (Kopplung an den Lohn) und gegen das Recht auf Vertragsfreiheit. Selbst wenn 99% der Bevölkerung dafür wären, wäre es rechtswidrig.
Wenn sowieso jede Art der Demokratie rechtswidrig ist, dann spielt die Rechtswidrigkeit ja auch keine Rolle bei der Frage, ob etwas demokratisch sei, nicht wahr?

BRDDR_geschaedigter
13.03.2011, 12:59
Wenn sowieso jede Art der Demokratie rechtswidrig ist, dann spielt die Rechtswidrigkeit ja auch keine Rolle bei der Frage, ob etwas demokratisch sei, nicht wahr?

Demokratie ist kein Selbstzweck, sondern hat die Aufgabe ein System zu stellen, dass die Rechtsstaatlichkeit schützt. Also den Schutz der individuellen Rechte. Rechte können immer nur individuell sein.

Die BRD Propaganda und deine staatliche Uni sagt etwas anderes, das ist mir klar.

-jmw-
13.03.2011, 13:20
Demokratie ist kein Selbstzweck, sondern hat die Aufgabe ein System zu stellen, dass die Rechtsstaatlichkeit schützt. Also den Schutz der individuellen Rechte. Rechte können immer nur individuell sein.

Die BRD Propaganda und deine staatliche Uni sagt etwas anderes, das ist mir klar.
Demokratie "ist" überhaupt nichts.
Sondern Demokratie heisst oder bezeichnet XYZ.
Und da dann in der Regel ein Regierungssystem.
Zur Rechtsstaatlichkeit in dem Sinne, wie Du das Wort verwendest, ist zwar Verbindung vorhanden, jedoch keine Zweck-Mittel-Relation.
Sehr viel wichtiger für die Begriffsbestimmung ist die Idee der Volkssouveränität.
Und dort haben wir dann, um auf meine Aussage von Seite 1 zurückzukommen, die Schwierigkeit, vergangene und gegenwärtige Volkswillen zusammenzubringen und daher die Frage zu stellen, wie souverän eine ganz konkrete Wählergeneration sein kann/darf/soll/muss.

Weiter_Himmel
13.03.2011, 13:35
Um diese zu sichern haben sie 60.000 GI´s inkl. Atomwaffen auf deutschem Boden stationiert.

Das sind ehr zusätzliche Werte anstatt eine Sicherung der anderen Werte.Glaube mir wir würden diese 60000 Leute sehr schnell ausknocken.

BRDDR_geschaedigter
13.03.2011, 13:37
Demokratie "ist" überhaupt nichts.
Sondern Demokratie heisst oder bezeichnet XYZ.
Und da dann in der Regel ein Regierungssystem.
Zur Rechtsstaatlichkeit in dem Sinne, wie Du das Wort verwendest, ist zwar Verbindung vorhanden, jedoch keine Zweck-Mittel-Relation.
Sehr viel wichtiger für die Begriffsbestimmung ist die Idee der Volkssouveränität.
Und dort haben wir dann, um auf meine Aussage von Seite 1 zurückzukommen, die Schwierigkeit, vergangene und gegenwärtige Volkswillen zusammenzubringen und daher die Frage zu stellen, wie souverän eine ganz konkrete Wählergeneration sein kann/darf/soll/muss.

Volkssouveränität besteht darin, dass das Volk in Wahlen eine Regierung stellt nicht mehr und nciht weniger.

Die Herrschaftes des Gesetzes gilt jedoch immer, egal ob jetzt ein Volk abstimmt oder eine demokratisch legitmierte Regierung. Eine demokratisch legitmierte Regierung hat aber nichts mit Demokratie zu tun.

-jmw-
13.03.2011, 20:42
Volkssouveränität besteht darin, dass das Volk
... sich eine politische Ordnung gibt, sich politisch, wirtschaftlich, kulturell usw. in Eigenregie verfasst.
Volkssouveränität bedeutet Selbstherrlichkeit des Volkes, Herrschaft des Volkes über sich selbst.