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Vollständige Version anzeigen : Sind wissenschaftliche Arbeiten nur gestohlen und geklaut?



Berwick
03.03.2011, 09:14
Sind wissenschaftliche Arbeiten nur gestohlen und geklaut?

Wenn es nach manchen Aussagen in den letzten Tagen ginge, könnte man meinen:

Ja, wissenschaftliche Arbeiten sind fast alle nur gestohlen und geklaut.

Ich wage zu behaupten, dass wissenschaftliche Arbeiten normalerweise NICHT gestohlen und geklaut sind.

Natürlich verwendet jede wissenschaftliche Arbeit auch fremde Texte. Das ist aber kein "Abschreiben", wie es immer wieder mal fälschlicherweise dargestellt wird.

Solches Zitieren - mit Angabe der Quelle! - ist notwendig und geradezu eine Pflicht.

Worum es geht, ist dieses: Dass man keine fremden Texte als seine eigenen angibt.

Das ist ehrenrührig und geistiger Diebstahl.

Und geistigen Diebstahl halte ich für ehrenrühriger als materiellen Diebstahl.

Hiermit erkläre ich feierlich:

Nein, ich habe noch niemals fremde Texte als meine eigenen ausgegeben.

Nicht bei meinen wissenschaftlichen Arbeiten, und auch nicht in der Forenwelt.

So ist das.

Paul Felz
03.03.2011, 09:38
Du mußt schon nach Fakultäten unterscheiden, sonst gibt es Durcheinander.

Berwick
03.03.2011, 09:41
Nein, vor Gott sind alle Fakultäten gleich. ;)

Aber du kannst gerne eine differenziertere Umfrage erstellen. :wink:

Paul Felz
03.03.2011, 09:51
Nein, vor Gott sind alle Fakultäten gleich. ;)

Aber du kannst gerne eine differenziertere Umfrage erstellen. :wink:
Nöö, viele einfacher (vor allem für mich :D ): definier erst einmal wissenschaftlich.

Klopperhorst
03.03.2011, 10:01
Man sollte sich an den Alten orientieren, die noch nicht so viel Literatur und Quellenmaterial besaßen, also selbst schreiben mussten!

Schopenhauer (der nicht mal zu den Alten zählt) hatte in seinem Monumentalwerk "Die Welt als Wille und Vorstellung" (DTV-Ausgabe knapp 750 Seiten) nur eine Handvoll Fußnoten!

Die damaligen Menschen haben eben selbst gedacht, statt Fußnotensammlungen zu produzieren.

In der Antike gar, man lese die ersten Werke der Philosophen und Mathematiker, gab es gar keine Fußnoten, sondern nur Selbstgedachtes.

---

umananda
03.03.2011, 10:04
Nein, vor Gott sind alle Fakultäten gleich. ;)

Aber du kannst gerne eine differenziertere Umfrage erstellen. :wink:

Es ist aber nicht zu leugnen, dass du bei deinen vielen Umfragen häufig Verwirrung stiftest ... dahingehend muss ich sogar einem Paul Felz beipflichten.

Servus umananda

Berwick
03.03.2011, 10:04
In der Antike gar, man lese die ersten Werke der Philosophen und Mathematiker, gab es gar keine Fußnoten, sondern nur Selbstgedachtes.

---

Those were the days .....

lupus_maximus
03.03.2011, 10:07
Man sollte sich an den Alten orientieren, die noch nicht so viel Literatur und Quellenmaterial besaßen, also selbst schreiben mussten!

Schopenhauer (der nicht mal zu den Alten zählt) hatte in seinem Monumentalwerk "Die Welt als Wille und Vorstellung" (DTV-Ausgabe knapp 750 Seiten) nur eine Handvoll Fußnoten!

Die damaligen Menschen haben eben selbst gedacht, statt Fußnotensammlungen zu produzieren.

In der Antike gar, man lese die ersten Werke der Philosophen und Mathematiker, gab es gar keine Fußnoten, sondern nur Selbstgedachtes.

---
Vielleicht machen sich in der "Wissenschaft" bereits die Pisa-Ergebnisse bemerkbar?
Man kann anscheinend nichts mehr, sondern nur noch schwafeln wie der größte Teil der Linken und Grünen!

GnomInc
03.03.2011, 10:07
Man sollte sich an den Alten orientieren, die noch nicht so viel Literatur und Quellenmaterial besaßen, also selbst schreiben mussten!

---

Man muss auch heute selber schreiben - ausser man hat die Kohle für den
" Ghostwriter " ....:D

Du kommst heute nicht mehr ohne Quellen aus , wenn du dem Neuen auf der
Spur bist.
Zehntausende haben vor dir bereits in diesen Fachrichtungen untersucht und
gedacht und irgendwo musst du ja anfangen.
Die Quellen sind also heute die " Basis " und man bricht sich keinen ab ,
wenn man anführt , wovon man ausgeht .....

Wenn man natürlich keine selbstständige Idee hat ...guttenplagt man eben:D

Paul Felz
03.03.2011, 10:11
Man muss auch heute selber schreiben - ausser man hat die Kohle für den
" Ghostwriter " ....:D

Du kommst heute nicht mehr ohne Quellen aus , wenn du dem Neuen auf der
Spur bist.
Zehntausende haben vor dir bereits in diesen Fachrichtungen untersucht und
gedacht und irgendwo musst du ja anfangen.
Die Quellen sind also heute die " Basis " und man bricht sich keinen ab ,
wenn man anführt , wovon man ausgeht .....

Wenn man natürlich keine selbstständige Idee hat ...guttenplagt man eben:D
So ähnlich ist das Programm "WuFi (http://www.wufi.de/)" entstanden.

Klopperhorst
03.03.2011, 10:15
...
Zehntausende haben vor dir bereits in diesen Fachrichtungen untersucht und
gedacht und irgendwo musst du ja anfangen.
...
Deher ist der heutige "Wissenschaftsbetrieb" abzulehnen. Man lese lieber ein Standardwerk von 1900, in dem steht dann bereits alles drin, was man benötigt, und zwar in klarerer Sprache und Systematik, als es die ganzen Kurpfuscher seit dem zustandebrachten.

---

Paul Felz
03.03.2011, 10:18
Deher ist der heutige "Wissenschaftsbetrieb" abzulehnen. Man lese lieber ein Standardwerk von 1900, in dem steht dann bereits alles drin, was man benötigt, und zwar in klarerer Sprache und Systematik, als es die ganzen Kurpfuscher seit dem zustandebrachten.

---
Guck Dir Wufi (http://www.wufi.de/) erst mal an.

Klopperhorst
03.03.2011, 10:19
Guck Dir Wufi (http://www.wufi.de/) erst mal an.

Was hat das mit Fußnoten zu tun?

---

Paul Felz
03.03.2011, 10:23
Was hat das mit Fußnoten zu tun?

---
Das Programm ist aus mehreren Diplom- und Doktor-Arbeiten entwickelt worden. Jede dieser Arbeiten beruhte auf bekannten Grundlagen und fügte etwas Neues hinzu.

Diese Arbeiten bezogen sich eben auch auf Bekanntes, welches auch erwähnt wird (dazu braucht es nicht einmal Fußnoten, man schreibt es einfach dazu, z.B. Tabelle 17 a aus Klopfer, Feuchte/Wärem/Schall, 7. Auflage).

Die endgültige Fassung baut auf diesen Arbeiten auf und schafft doch was Neues. Auch ohne Fußnoten. Steht im Literaturverzeichnis am Ende alles drin.

Klopperhorst
03.03.2011, 10:28
Das Programm ist aus mehreren Diplom- und Doktor-Arbeiten entwickelt worden. Jede dieser Arbeiten beruhte auf bekannten Grundlagen und fügte etwas Neues hinzu.

Diese Arbeiten bezogen sich eben auch auf Bekanntes, welches auch erwähnt wird (dazu braucht es nicht einmal Fußnoten, man schreibt es einfach dazu, z.B. Tabelle 17 a aus Klopfer, Feuchte/Wärem/Schall, 7. Auflage).

Die endgültige Fassung baut auf diesen Arbeiten auf und schafft doch was Neues. Auch ohne Fußnoten. Steht im Literaturverzeichnis am Ende alles drin.

Das sind praktische Erfindungen, keine wiss. Arbeiten. Wiss. Arbeiten sollten zur Mehrheit aus eigenen Gedanken und Schlussfolgerungen bestehen.

Natürlich kann so ein Programm nicht ohne die Formeln von anderen entwickelt werden, aber es ist ja an sich etwas Neues.

---

Paul Felz
03.03.2011, 10:30
Das sind praktische Erfindungen, keine wiss. Arbeiten. Wiss. Arbeiten sollten zur Mehrheit aus eigenen Gedanken und Schlussfolgerungen bestehen.

Natürlich kann so ein Programm nicht ohne die Formeln von anderen entwickelt werden, aber es ist ja an sich etwas Neues.

---
Was bitte ist daran nicht wissenschaftlich? Eine Erfindung ist es sicherlich nicht. Es ist allerdings eine Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Praxis.

Klopperhorst
03.03.2011, 10:32
Was bitte ist daran nicht wissenschaftlich? Eine Erfindung ist es sicherlich nicht. Es ist allerdings eine Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Praxis.

Es schafft kein neues Wissen, sondern ist ein Werkzeug.

---

Paul Felz
03.03.2011, 10:37
Es schafft kein neues Wissen, sondern ist ein Werkzeug.

---
Nein, es ist auch ein Werkzeug, was aber eben auf neuem Wissen beruht. Du solltest Dich schon genauer damit beschäftigen.

Nicht das Programm selbst ist die Doktorarbeit.

Leila
03.03.2011, 10:55
[…] Schopenhauer (der nicht mal zu den Alten zählt) hatte in seinem Monumentalwerk "Die Welt als Wille und Vorstellung" (DTV-Ausgabe knapp 750 Seiten) nur eine Handvoll Fußnoten! […]

Dies ist eine glatte Lüge, und eine dreiste noch dazu! Besorge Dir die textkritische Ausgabe des Cotta- und Insel-Verlags!

Gruß von Leila

-jmw-
03.03.2011, 11:04
Du mußt schon nach Fakultäten unterscheiden, sonst gibt es Durcheinander.
Stimmt.
Denn je mathematischer es zugeht, desto weniger fällt's Abschreiben auf.
Stimmt die Formel XYZ haarklein mit der aus dem Lehrbuch überein, isses in der Elektrotechnik 'ne 1 mit Sternchen.
Stimmt der Text 123 haarklein mit dem aus einem Buch überein, isses in der Wirtschaftsgeographie eine 6 mit ggf. Prüfungswiederholungsverbot.

Paul Felz
03.03.2011, 11:06
Stimmt.
Denn je mathematischer es zugeht, desto weniger fällt's Abschreiben auf.
Stimmt die Formel XYZ haarklein mit der aus dem Lehrbuch überein, isses in der Elektrotechnik 'ne 1 mit Sternchen.
Stimmt der Text 123 haarklein mit dem aus einem Buch überein, isses in der Wirtschaftsgeographie eine 6 mit ggf. Prüfungswiederholungsverbot.
Ja, nettes Beispiel ;)

Irratio
03.03.2011, 11:16
Stimmt.
Denn je mathematischer es zugeht, desto weniger fällt's Abschreiben auf.
Stimmt die Formel XYZ haarklein mit der aus dem Lehrbuch überein, isses in der Elektrotechnik 'ne 1 mit Sternchen.
Stimmt der Text 123 haarklein mit dem aus einem Buch überein, isses in der Wirtschaftsgeographie eine 6 mit ggf. Prüfungswiederholungsverbot.

Das mag ja für Übungsaufgaben durchaus zutreffen, für Wissenschaftliche Arbeit in der Mathematik gilt aber das Gegenteil:

Es gibt weniger Masse, aus der zu schöpfen wäre. Meistens werden nur Dinge veröffentlicht, die für Teile der mathematischen Gemeinschaft interessant sind - und die kennen sich dann meistens mit der Materie ganz gut aus. Da aber nichtpopulärwissenschaftliche mathematische Abhandlungen außerhalb von den Journalen fast nie abgedruckt werden, ist es ziemlich unmöglich, bei einem wissenschaftlichen Artikel abzuschreiben.

Irratio.

Klopperhorst
03.03.2011, 11:18
Dies ist eine glatte Lüge, und eine dreiste noch dazu! Besorge Dir die textkritische Ausgabe des Cotta- und Insel-Verlags!

Gruß von Leila

Es sind genau 90, geradezu lächerlich in bezug auf die Zitierwut von Doktorarbeiten, die nur die Hälfte oder 1/3 des Umfangs haben.

---

Senator74
03.03.2011, 11:19
Meines Erachtens hängt die Eigenleistung bei einer Diplomarbeit oder Dissertation von mehr Faktoren ab!
a) Thema
b) Art und Umfang vorhandener Quellen
c) Prüfer
a) wurde hier im Strang schon behandelt
b) ist sicher höchst unterschiedlich und auch von a) abhängig!
c) Die Erwartungshaltung des Prüfers! Ich habe beide Varianten erlebt!!
*Peinlich genaues Zitieren von Belegstellen, sodass die Eigenleistung des Kandidaten
stark in den Hintergrund tritt! Brave Zitierer haben sich eingehend mit der Thematik beschäftigt! Gute Beurteilung winkt!!
**Minimum an Belegstellen, große Bedeutung der Eigenleistung des Kandidaten, Bewertung nach wissenschaftlichem Fortschritt, zumindest im Ansatz!!
Keine Frage,dass Prüfer der zweiten Kategorie wissenschaftlich wertvoller sind und ergo auch die Diplomanden und Dissertanten, respektive die Magister und Doctores

Leila
03.03.2011, 11:53
Es sind genau 90, geradezu lächerlich in bezug auf die Zitierwut von Doktorarbeiten, die nur die Hälfte oder 1/3 des Umfangs haben.

Es sind sehr viel mehr, lieber Kloppi, und ganz gewiß mehr als „eine Handvoll“! Da ich keine Konkordanz der Werke Schopenhauers besitze, ersehe ich dennoch schon aus dem Stichwortverzeichnis des erwähnten „Hauptwerkes“, daß Deine Angabe unmöglich stimmen kann, zumal der von mir hochgeschätzte Philosoph seinem „Hauptwerk“ noch einen (als Dünndruck erhältlichen, 852 Seiten starken) Ergänzungsband folgen ließ, um es zu komplettieren.

Um auf den Boden der Tatsachen zu kommen: Schopenhauer zitierte im jeweiligen Zusammenhang allerhöchstens zwei, drei Sätze aus Werken anderer und nannte die Quellen stets brav. Mit der Bemerkung, daß er, der Verächter der Journalisten, ein eifriger Zeitungsleser war, beschließe ich diese meine Antwort.

Gruß von Leila

Berwick
03.03.2011, 12:08
Hiermit erkläre ich feierlich:

Nein, ich habe noch niemals fremde Texte als meine eigenen ausgegeben.



Und inzwischen sind wir schon sieben, in der Umfrage. :]

Gegenstimmen: Keine. :)

-jmw-
03.03.2011, 12:26
Ja, nettes Beispiel ;)
Ich hab fast das Gefühl, Du hieltest es für einen Joke, kann das angehen? :)

-jmw-
03.03.2011, 12:29
Das mag ja für Übungsaufgaben durchaus zutreffen, für Wissenschaftliche Arbeit in der Mathematik gilt aber das Gegenteil:

Es gibt weniger Masse, aus der zu schöpfen wäre. Meistens werden nur Dinge veröffentlicht, die für Teile der mathematischen Gemeinschaft interessant sind - und die kennen sich dann meistens mit der Materie ganz gut aus. Da aber nichtpopulärwissenschaftliche mathematische Abhandlungen außerhalb von den Journalen fast nie abgedruckt werden, ist es ziemlich unmöglich, bei einem wissenschaftlichen Artikel abzuschreiben.

Irratio.
Dann ist das Abschreiben in den mathematisch orientierten Wissenschaften also prinzipiell einfacher, in den textlich orientierten hingegen praktisch einfacher.

Joa, könnt hinkommen.

Leila
03.03.2011, 13:14
Es sind genau 90, geradezu lächerlich in bezug auf die Zitierwut von Doktorarbeiten, die nur die Hälfte oder 1/3 des Umfangs haben.

Der Redlichkeit und Aufrichtigkeit halber hättest Du mir Deine Antwort nicht als geheimer Kommentar, sondern hier in diesem Strang kundtun sollen, damit sie einjeder lesen kann.

Gruß von Leila

Klopperhorst
03.03.2011, 13:30
Der Redlichkeit und Aufrichtigkeit halber hättest Du mir Deine Antwort nicht als geheimer Kommentar, sondern hier in diesem Strang kundtun sollen, damit sie einjeder lesen kann.

Gruß von Leila

Flenn nicht rum.

---

Pillefiz
03.03.2011, 13:43
http://www.youtube.com/watch?v=qH4nPMUt7EU :D

kotzfisch
03.03.2011, 13:49
Zitat (ohne Quellenangabe):

Er kann es einfach nicht lassen. Sein Abschlußsatz:
"ich war immer bereit zu kämpfen,
aber ich habe die grenzen meiner kräfte erreicht"!

Auch hier wieder die Quellenangabe
(Film zitat star trek II, der zorn des khan 1982) vergessen.

Leila
03.03.2011, 14:05
Flenn nicht rum.

Nun gut, dann führe ich Deinen Kommentar bildlich an:

http://www7.pic-upload.de/03.03.11/72pngub3xtjs.jpg (http://www.pic-upload.de/view-9096219/Kloppi.jpg.html)

Ich kann Dir gar nicht sagen, wie sehr mich solche wie von Dir öffentlich aufgestellten und dann heimlich relativierten Behauptungen anscheißen!

Gruß von Leila

Polemi
03.03.2011, 14:07
Deher ist der heutige "Wissenschaftsbetrieb" abzulehnen. Man lese lieber ein Standardwerk von 1900, in dem steht dann bereits alles drin, was man benötigt, und zwar in klarerer Sprache und Systematik, als es die ganzen Kurpfuscher seit dem zustandebrachten.

---
Klar doch - man nehme Weininger "Geschlecht und Charakter. Eine prinzipielle Untersuchung" essayistisches Geschwurbel, was keiner Überprüfung standhält und einfach nur ein Pamphlet der eigenen sexisistischen und antisemitischen Meinung des Autors ist...

Klopperhorst
03.03.2011, 14:18
...
Ich kann Dir gar nicht sagen, wie sehr mich solche wie von Dir öffentlich aufgestellten und dann heimlich relativierten Behauptungen anscheißen!
...

Hast du sonst keine Probleme?

---

Klopperhorst
03.03.2011, 14:19
Klar doch - man nehme Weininger "Geschlecht und Charakter. Eine prinzipielle Untersuchung" essayistisches Geschwurbel, was keiner Überprüfung standhält und einfach nur ein Pamphlet der eigenen sexisistischen und antisemitischen Meinung des Autors ist...

Politisch korrekt war früher kaum etwas. Back dir ein Ei drauf.

---

Polemi
03.03.2011, 14:23
Politisch korrekt war früher kaum etwas. Back dir ein Ei drauf.

---
Oh, es geht nicht um poltische Korrektheit, sondern um mangelnde Wissenschaftlichkeit, die dem Werk zugrunde liegt. Der Mann entwickelt Gedankengänge die schwerlich nachzuvollziehen sind (nicht wegen ihrer Kompliziertheit, sondern wegen der viel zu kurzen Schlüsse) und genauerer Überprüfung einfach nicht standhalten. Wissenschaftliche Methodik hat da weitaus mehr zu bieten, als bloßes Niederschreiben von Einfällen, die einem Mal so in den Sinn kommen!

Berwick
04.03.2011, 07:27
Es glauben immer noch zu viele, dass JEDER seine wissenschaftlichen Arbeiten fälscht und mogelt und kauft und betrügt und pfuscht und alles abschreibt und so weiter ....

Und darum daaaaaf daaaas auch Gutti, das arme Tuck-Tuck ....

Und ich sage: Nein, das macht nicht JEDER .....

So.

Senator74
05.03.2011, 20:04
Damit wäre das "NUR" im Strang-Titel entkräftet?!?!?!

Berwick
02.04.2011, 11:44
Und ich sage weiterhin:

Guttenberg in seiner Unverforenheit war die Ausnahme!

Ebenso wie die Stoiber-Tochter Veronica Saß in ihrer Dummheit!

GSch
02.04.2011, 14:07
Deher ist der heutige "Wissenschaftsbetrieb" abzulehnen. Man lese lieber ein Standardwerk von 1900, in dem steht dann bereits alles drin, was man benötigt, und zwar in klarerer Sprache und Systematik, als es die ganzen Kurpfuscher seit dem zustandebrachten.

Gewiss, ein Physikbuch von 1900 ist viel einfacher zu verstehen. Da werden Atome noch nach dem Rosinenkuchenmodell beschrieben, dass sie einen Kern haben, wusste keiner, niemand hatte je von Einstein oder Rutherford oder Planck gehört, und alles war viel einfacher und demzufolge auch besser. Aber was hilft mir das, wenn ich wissen will, wie es ist?

Man kann die Natur nicht dazu zwingen, uns einfach zu erscheinen. Wenn sie es tut, steckt dahinter in der Regel nur eine um so größere Gemeinheit.

twoxego
02.04.2011, 20:52
In der Antike gar, man lese die ersten Werke der Philosophen und Mathematiker, gab es gar keine Fußnoten, sondern nur Selbstgedachtes.
gekürzt Twox


das ist eine ziemliche vereinfachung.
Aristoteles beispielsweise, der ja als vater der naturwissenschaften gilt, hat bekanntlich nie einen zusammenhängenden text verfasst, schon gar nicht zum zweck einer veröffentlichung.
alles was man ihm heute zuschreibt, besteht aus angeblichen zusammenfassung irgendwelcher notizen, die er zur vorbereitung seiner vorlesungen anfertigte oder angeblichen wörtlichen mitschriften derselben.
all diese zusammenfassungen haben dritte angefertigt, teilweise jahre nach seinem ableben in einem fall zweihundert jahre nach diesem.
als wäre das alles nicht genug, gingen sie dann noch alle verloren und existierten jahunderte lang nur noch in arabischen übersetzungen.

die autorenschaft würde heute keinem wissenschaftlichen standard mehr entsprechen.
da gelten einfach andere masstäbe.

es gibt sogar leute, die Sokrates zitieren, von dem man nicht weiss, ob er überhaupt jemals etwas schriftliches verfasst hat und wenn doch, ob das nicht ein einkaufszettel war.

Berwick
02.04.2011, 20:58
Korrekt.

Aber weder Aristoteles noch Sokrates noch Platon haben jemals ein Doktor-Arbeit erschwindelt .....