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Vollständige Version anzeigen : Der 01.März - Tag der NVA der DDR!



Zinsendorf
01.03.2011, 13:18
Heute vor 55 ´Jahren wurde die NVA aus der KVP (kasernierten Volkspolizei) nach einem Gesetz der Volkskammer vom 18.01.56 gegründet. Damit stellte der Ostblock der am 12.11.55 gegründeten Bundeswehr eine eigene deutsche Armee entgegen. Zu Paraden, Vorbeimärschen u. ä. waren die Klänge des Yorkschen Marsches des vormaligen Bonner Bürgers Ludwig von Beethovens der übliche Standard. [http://www.youtube.com/watch?v=f9G30wKpucw&feature=related]

Jetzt, da nun auch für die noch verbleibende deutsche Wehrpflichtigenarmee langsam die Abenddämmerung hereinbricht, ist es u. U. nicht verkehrt, über gesellschaftlichen Auftrag, Struktur, Tradition auch der 98/90 „untergegangenen“ Armee zu reflektieren. Sicher kennt der überwiegende Teil der User die Verhältnisse in den jeweiligen Truppen der beiden Armeen selbst oder von Bekannten, manche „Glückspilze“ sogar in beiden Armeen. So ein „beidseitiger Kenner“ äußerte seinerzeit: „Man hat damals (~´90) die falsche Sau geschlachtet!“, meinte damit sicher nicht den politisch ideologischen NVA-Background, sondern Gefechtsbereitschaft, Ausbildung, Disziplin… die sich überwiegend an alter preußisch-deutscher Tradition orientierten.

Da ich nur einseitig und „von unten“ (Grundwehrdienst) die Truppe erlebt habe, wären andere weiterführende Meinungen zu Veränderung von militärischen Organisationsstrukturen ganz sicher nützliche und sinnvolle Ergänzung. Auch, weil gerade heute, zum 55. „Tag der NVA“ die Diskussion über den, der die Umorganisation der BW durchziehen wollte und sollte, durch dessen Rücktritt eine unerwartete Wendung bekam - „Ein Schelm, der Arges dabei denkt!“.

Freikorps
01.03.2011, 13:46
Man hätte bei der Wiedervereinigung das Beste aus beiden Armeen übernehmen sollen!
Ich persönlich finde es nicht gut, wenn die deutschen Streitkräfte weiter reduziert werden.

Paule
01.03.2011, 13:52
Naja ich sag mal so . Von der Ausbildung her war die NVA wohl eine der besten Armeen der Welt . Aber sie war auch unmenschlich , heist das da Todesopfer bei Übungen an der Tagesordnung waren . Kenne es aber nur vom erzählen in meiner Familie her . Aber alle in meiner Familie haben es selbst erlebt , das jemand bei Übungen umgekommen ist , oft wegen Übernächtigung z.B. der Panzerfahrer !
Auch so waren die Offiziere und teilweise auch das Unteroffizierskorps wohl schon sehr politisch geformt .

Naja im Grunde bin ich froh , das es sie nicht mehr gibt !

GnomInc
01.03.2011, 13:54
Naja im Grunde bin ich froh , das es sie nicht mehr gibt !



Naja ---der preussische Stechschritt unter den Linden fehlt wirklich ....
Das war so publikumswirksam wie kaum was anderes:D

Paule
01.03.2011, 13:56
Naja ---der preussische Stechschritt unter den Linden fehlt wirklich ....
Das war so publikumswirksam wie kaum was anderes:D

stimmt :cool2: ! Kenne das von Filmen her !

Frank
01.03.2011, 13:57
„Man hat damals (~´90) die falsche Sau geschlachtet!“, meinte damit sicher nicht den politisch ideologischen NVA-Background, sondern Gefechtsbereitschaft, Ausbildung, Disziplin… die sich überwiegend an alter preußisch-deutscher Tradition orientierten.

Nein.
Soldaten der NVA stellen sich noch heute hin und behaupten, dass dies die bessere Armee gewesen ist. Nun ja. Sie können ja erzählen was sie wollen, aber dadurch ändern sie nichts. Die NVA musste (zum Glück) nie beweisen, ob sie wirklich so gut war. In der Theorie und der Kaserne mag es das gewesen sein, aber sonst?

Wann immer man in einem Gespräch auf alte Zeiten und NVA schwenkt, geht es bereits im zweiten Satz um Alkohol und dessen Schmuugel und der Organisation des besaufens. Außerdem wird schnell klar, dass das System NVA zum großen Teil nur durch Schikane funktionierte. Wer es mag - na bitte. Ich kann mit diesem diktatorischen Kram nur wenig anfangen.

Paule
01.03.2011, 13:59
Wann immer man in einem Gespräch auf alte Zeiten und NVA schwenkt, geht es bereits im zweiten Satz um Alkohol und dessen Schmuugel und der Organisation des besaufens. Außerdem wird schnell klar, dass das System NVA zum großen Teil nur durch Schikane funktionierte. Wer es mag - na bitte. Ich kann mit diesem diktatorischen Kram nur wenig anfangen.

stimmt ! Hat mein vater auch immer erzählt !
Ich denke auch , da haste vollkommen Recht , sind die Rekruten bzw. Grundwehrdienstleistenden , in allen Armeen der Welt gleich ! :cool2:

Zinsendorf
01.03.2011, 20:19
Naja ich sag mal so . Von der Ausbildung her war die NVA wohl eine der besten Armeen der Welt . Aber sie war auch unmenschlich , heist das da Todesopfer bei Übungen an der Tagesordnung waren . Kenne es aber nur vom erzählen in meiner Familie her . Aber alle in meiner Familie haben es selbst erlebt , das jemand bei Übungen umgekommen ist , oft wegen Übernächtigung z.B. der Panzerfahrer !
Auch so waren die Offiziere und teilweise auch das Unteroffizierskorps wohl schon sehr politisch geformt .

Naja im Grunde bin ich froh , das es sie nicht mehr gibt !

Ich glaube, alle Offiziere waren in der SED, das war wohl Bedingung. Na und Unfälle u.ä. gab es ganz sicher auch genug, obwohl jeder nur die in seinem Umfeld oder bei Bekannten mitkriegte. Ganz im Gegensatz zu den Unfällen in der Bundeswehr - da gab es seinerzeit den Deutschen Soldatensender 935, den wir regelmäßig auf der Stube hörten (war natürlich verboten!). Der brachte jeden Unfall bei Ausbildung, Manöver, jeden erneuten Starfighterabsturz, ja quasi jeden Quatsch und Tratsch aus der BW schön eingewickelt in neusten Hits in unsere Stube. Woher die das immer alles wussten, fragten wir uns...

Wir durften damals lernen: Jeder Tropfen Schweiß bei der Ausbildung verhindert einen Tropfen Blut im Gefecht!

Doch wie in #6 ganz richtig bemerkt wurde, zum Glück war ja die NVA ja als Ganzes nie in einen Krieg o.ä. verwickelt und auch innenpolitisch hat sie sich bei der Wende nicht mißbrauchen lassen. Denn die Offiziere... waren zwar "politisch geformt" aber noch lange nicht so doof, dass sie nicht gemerkt hatten: "Wir haben fertig!"

Grenzer
01.03.2011, 20:28
Naja ---der preussische Stechschritt unter den Linden fehlt wirklich ....
Das war so publikumswirksam wie kaum was anderes:D

Und ,-
glaub mir , der geht über die Knochen..... :]

Marx
01.03.2011, 21:08
Aber sie war auch unmenschlich , heist das da Todesopfer bei Übungen an der Tagesordnung waren . Kenne es aber nur vom erzählen in meiner Familie her . Aber alle in meiner Familie haben es selbst erlebt , das jemand bei Übungen umgekommen ist , oft wegen Übernächtigung z.B. der Panzerfahrer !

Auch so waren die Offiziere und teilweise auch das Unteroffizierskorps wohl schon sehr politisch geformt .

Naja im Grunde bin ich froh , das es sie nicht mehr gibt !

Dann ist die Bundeswehr genauso unmenschlich.
Das Unfälle passieren, damit ist zu rechnen, das Leute die stinkbesoffen sind vom Panzer überrollt werden, eingequetscht werden u.a. ist eine menschliche Tragödie, hat aber nichts mit unmenschlich zu tun. Zum Glück war dieses mehr als selten.


Auch so waren die Offiziere und teilweise auch das Unteroffizierskorps wohl schon sehr politisch geformt .

Wie in jeder Armee, dafür ist die Bundeswehr faschistisch konservativ durchsetzt und führt in der ganzen Welt Kriege. Ihr Chef ist zum Glück der eigenen Manipulation zum Opfer gefallen.

Paule
01.03.2011, 21:16
Dann ist die Bundeswehr genauso unmenschlich.
Das Unfälle passieren, damit ist zu rechnen, das Leute die stinkbesoffen sind vom Panzer überrollt werden, eingequetscht werden u.a. ist eine menschliche Tragödie, hat aber nichts mit unmenschlich zu tun. Zum Glück war dieses mehr als selten.

Das war klar das sowas wieder von dir kommt . Nee das war ebend nicht selten . Das kam öfters vor . Nur wurde davon nichts verlautet ! Und nicht "stinkbesoffen" sondern einfach menschliches fehlverhalten . Z.B. Zelt zu dicht an der Panzerstrecke aufgebaut , Kradmelder total übermüdet und eingeschlafen und dann überrollt worden oder Panzerfahrer übermüdet !!!!

Und die verantwortlichen Offiziere wurden nur äusserst selten zur Verantwortung gezogen , weil dann solche Schwachmaten kamen und sagten im ernstfall kann das auch passieren . Und das ist genauso ein schwachsinn .

Deinen letzten Absatz spare ich mir drauf einzugehen ! :rolleyes:

latrop
01.03.2011, 21:39
Ich glaube, alle Offiziere waren in der SED, das war wohl Bedingung. Na und Unfälle u.ä. gab es ganz sicher auch genug, obwohl jeder nur die in seinem Umfeld oder bei Bekannten mitkriegte. Ganz im Gegensatz zu den Unfällen in der Bundeswehr - da gab es seinerzeit den Deutschen Soldatensender 935, den wir regelmäßig auf der Stube hörten (war natürlich verboten!). Der brachte jeden Unfall bei Ausbildung, Manöver, jeden erneuten Starfighterabsturz, ja quasi jeden Quatsch und Tratsch aus der BW schön eingewickelt in neusten Hits in unsere Stube. Woher die das immer alles wussten, fragten wir uns...

Wir durften damals lernen: Jeder Tropfen Schweiß bei der Ausbildung verhindert einen Tropfen Blut im Gefecht!

Doch wie in #6 ganz richtig bemerkt wurde, zum Glück war ja die NVA ja als Ganzes nie in einen Krieg o.ä. verwickelt und auch innenpolitisch hat sie sich bei der Wende nicht mißbrauchen lassen. Denn die Offiziere... waren zwar "politisch geformt" aber noch lange nicht so doof, dass sie nicht gemerkt hatten: "Wir haben fertig!"

Neeeeeiiiiin
die durften nur Aufstände nieder schlagen
Ungarn und Tschechoslowakei - na wo waren sie sonst noch ?

latrop
01.03.2011, 21:41
Wie in jeder Armee, dafür ist die Bundeswehr faschistisch konservativ durchsetzt und führt in der ganzen Welt Kriege. Ihr Chef ist zum Glück der eigenen Manipulation zum Opfer gefallen.

Ja ???

Ach ja, in der DDR :)):)):)):))

Grenzer
01.03.2011, 21:47
Neeeeeiiiiin
die durften nur Aufstände nieder schlagen
Ungarn und Tschechoslowakei - na wo waren sie sonst noch ?

Nee ,- das stimmt denn man nicht so .

Ungarn haben die Russen alleine niedergeschlagen ,-
und den Prager Frühling sollte zwar die NVA mit beenden,-
die ist aber im letzten Moment zurückgepfiffen wurden...

latrop
01.03.2011, 21:49
Nee ,- das stimmt denn man nicht so .

Ungarn haben die Russen alleine niedergeschlagen ,-
und den Prager Frühling sollte zwar die NVA mit beenden,-
die ist aber im letzten Moment zurückgepfiffen wurden...

Witzbold - und du glaubst das ?

Paule
01.03.2011, 21:50
Aber in Vietnam hatten sie Militärberater , oder ??? :eek:

Zinsendorf
02.03.2011, 12:01
Aber in Vietnam hatten sie Militärberater , oder ??? :eek:

Klar, deutsche Soldaten waren als Militärberater oder so ähnlich bei vielen Armeen tätig.

Das war schon beim Kaiser so und gerade deutsche Soldaten (ehemalige franz. Fremdenlegionäre) haben den Aufbau der nordvietnamesischen Armee maßgeblich mit befördert, durchaus mit Erfolg, wie wir heute wissen. Sicher hat die NVA dort geholfen. Denn im Rahmen der jeweiligen Bündnispolitik ist das ja auch nachvollziehbar, genauso wie unsere BW auch versucht, einigen Ländern etwas unter die Arme zu greifen.

Nur ein Unterschied bleibt: Direkt militärisch ist die NVA nie wirksam geworden, auch wenn das evt. einige in der Armeeführung und in den Westmedien - natürlich aus ganz gegensätzlichen Gründen - gern gehabt hätten, wenn man einige Legenden richtig zuordnet. Offiziell zumindets verstand die NVA sich ja als Verteidigungsarmee zur "Sicherung des Friedens", obwohl auch schon gerne ´mal Schiller zitert wurde: "Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt." Ja, und wer will schon einen deutschen Klassiker wiedersprechen?

mabac
02.03.2011, 15:45
Von der Ausbildung her war die NVA wohl eine der besten Armeen der Welt .

Die Ostalgiker sterben nicht aus!

Mich würde einmal interessieren, wie Sie die Kampfkraft dieser Armee einschätzen wollen!

Was man würdigen kann: den Einsatz der NVA bei der Kartoffel- und Rübenernte! :D

Paule
02.03.2011, 15:52
Die Ostalgiker sterben nicht aus!

Ich bin garantiert keiner , wenn du mal meine anderen Beiträge gelesen hättest im Thread 40 Jahre DDR , dann hätteste dir das gespart .

Das fasse ich schon fast als persönliche Beleidigung auf X(;) .

Nein war nur mal so von mirne These wenn man hört was da abging und wenn ich das mit meiner BW Zeit vergleiche ! :rolleyes:

P.S.: Und ich war beim DFK in Donaueschingen und trotzdem war das nix .

Koslowski
02.03.2011, 16:00
Neeeeeiiiiin
die durften nur Aufstände nieder schlagen
Ungarn und Tschechoslowakei - na wo waren sie sonst noch ?

Das sollen ja auch die zukümftigen Aufgaben der BW sein, sobald sie in eine Söldnertruppe umgewandelt wurde.

mabac
02.03.2011, 16:46
Ich bin garantiert keiner , wenn du mal meine anderen Beiträge gelesen hättest im Thread 40 Jahre DDR , dann hätteste dir das gespart .

Das fasse ich schon fast als persönliche Beleidigung auf X(;) .

Nein war nur mal so von mirne These wenn man hört was da abging und wenn ich das mit meiner BW Zeit vergleiche ! :rolleyes:

P.S.: Und ich war beim DFK in Donaueschingen und trotzdem war das nix .

Ihr Zitat:


Naja ich sag mal so . Von der Ausbildung her war die NVA wohl eine der besten Armeen der Welt .

Abgesehen von der Ausbildung war auch die Ausrüstung grottig.

Paule
02.03.2011, 16:48
Ihr Zitat:



Abgesehen von der Ausbildung war auch die Ausrüstung grottig.

Und was hat das mit Ostalgiker zutun :eek: ??? Das finde ich schon sehr weit hergeholt ! Habs halt nur mal verglichen mit meiner Zeit bei der BW !

Man sollte mit diesem Ausdruck aufpassen , das man da nicht an den falschen geratet ! ;) Kleiner Tip von mir !

P.S.: Hast du eigentlich den ganzen Thread hier gelesen ? Oder nur den 1.Beitrag ? Da siehste doch wie ich über die NVA denke ! Also Menschen gibts .

Arthas
02.03.2011, 16:50
Wie in jeder Armee, dafür ist die Bundeswehr faschistisch konservativ durchsetzt und führt in der ganzen Welt Kriege. Ihr Chef ist zum Glück der eigenen Manipulation zum Opfer gefallen.

Schön wärs. :))

mabac
02.03.2011, 16:58
Habs halt nur mal verglichen mit meiner Zeit bei der BW !


Der deutsche Soldat ist schon längst nicht mehr dass Mass aller (militärischen) Dinge.

Bei der BW sollen ja gleichgeschlechtliche Ehepaare offiziell in einer Stube leben dürfen

Paule
02.03.2011, 17:01
Der deutsche Soldat ist schon längst nicht mehr dass Mass aller (militärischen) Dinge.

Das stimmt ! Sag ja und ich war ja nun sogar beim Deutsch-Französischen Korps , also hab da meine GA gehabt und trotzdem fand ichs persönlich relativ lasch ! Und ich kenne halt nur die Erzählungen von meiner Familie und bekannte ! Deswegen der Vergleich .

Aber ich bin garantiert kein Ostalgiker , ganz im Gegenteil :( !

romeo1
02.03.2011, 17:16
Witzbold - und du glaubst das ?

Das war jetzt aber wirklich so.

Berwick
02.03.2011, 17:27
Der 01.März - Tag der NVA der DDR!


Ob die NVA wohl auch wusste, dass der 1. März der Nationalfeiertag von Wales ist? :cool:

Stechlin
02.03.2011, 17:59
Der 01.März - Tag der NVA der DDR!


Ob die NVA wohl auch wusste, dass der 1. März der Nationalfeiertag von Wales ist? :cool:

Die Chance stand 1:365.

mabac
02.03.2011, 18:19
Aber ich bin garantiert kein Ostalgiker , ganz im Gegenteil :( !

Dann ist's ja gut. Nur hat Ihr Beitrag sehr stark danach gerochen! :D

konfutse
02.03.2011, 20:03
...
Wann immer man in einem Gespräch auf alte Zeiten und NVA schwenkt, geht es bereits im zweiten Satz um Alkohol und dessen Schmuugel und der Organisation des besaufens.
....
Da wird gewaltig übertrieben und das Schöne am Wehrdienst beschworen.

Zinsendorf
02.03.2011, 20:58
Die Ostalgiker sterben nicht aus!

Mich würde einmal interessieren, wie Sie die Kampfkraft dieser Armee einschätzen wollen!

Was man würdigen kann: den Einsatz der NVA bei der Kartoffel- und Rübenernte! :D
Also ich persönlich fand das immer interessanter und es war ´mal ´ne Abwechslung zu den oft stumpfsinnigen Dienst. Ganz nebenbei empfand ich einen Einsatz in einem Betrieb, Tagebau, Baustelle o. ä. sinnvoller als "Geländespiele" und dergleichen, da verging auch die Dienstzeit schneller.

Aber die "Kampfkraft" real einzuschätzen könnten sich höchstens die erlauben, die direkt beide Vereine aktiv erlebt haben und auch nicht so oder so ideologisch vorprogrammiert sind. Kann mich aber noch erinnern, wenn bei einem "Prasdnik" die NVA-Offiziere voller Stolz "ihre Manöversiege" über die "Waffenbrüder" feierten, waren die preußischen Wurzeln nicht zu übersehen bzw. zu überhören!

Zinsendorf
02.03.2011, 21:03
Der 01.März - Tag der NVA der DDR!


Ob die NVA wohl auch wusste, dass der 1. März der Nationalfeiertag von Wales ist? :cool:
Das Datum war wohl weniger bekannt, aber "Heddwch" schon!

Volkov
02.03.2011, 21:06
Man hätte bei der Wiedervereinigung das Beste aus beiden Armeen übernehmen sollen!
Ich persönlich finde es nicht gut, wenn die deutschen Streitkräfte weiter reduziert werden.

Eine vernünftige Ansicht und das von nem Bayern.

:stolz:

Ruepel
02.03.2011, 21:12
Bis auf wenige Ausnahmen,ein elendiger Sauhaufen,weil unmotiviert.

mabac
02.03.2011, 21:40
Also ich persönlich fand das immer interessanter und es war ´mal ´ne Abwechslung zu den oft stumpfsinnigen Dienst. Ganz nebenbei empfand ich einen Einsatz in einem Betrieb, Tagebau, Baustelle o. ä. sinnvoller als "Geländespiele" und dergleichen, da verging auch die Dienstzeit schneller.
...


Nun, während der ostdeutsche Soldat am Wochenende Zuckerrüben aus dem Acker grub, war der westdeutsche Soldat daheim bei seiner Freundin.

Laut Regel war der ostdeutsche Wehrpflichtige in achtzehn Monaten nur sechs mal daheim, bzw. konnte Kontakt zu Frauen pflegen, NVA-Bordelle gab es ja nicht.

Meinen Sie nicht auch , dass mit diesem strengen Regime die Verschwulung gefördert wurde?

romeo1
02.03.2011, 22:08
Da wird gewaltig übertrieben und das Schöne am Wehrdienst beschworen.

Was die Sauferei betraf, da wurde keineswegs übertrieben. Ich weiß, wovon ich rede.

Paule
02.03.2011, 22:12
Was die Sauferei betraf, da wurde keineswegs übertrieben. Ich weiß, wovon ich rede.

Na gesoffen wurde bei der BW auch genug :cool2::))

romeo1
02.03.2011, 22:24
Na gesoffen wurde bei der BW auch genug :cool2::))

Schade, daß es keine Möglichkeit gab, das im Detail herauszufinden. :drunk:

Paule
02.03.2011, 22:25
Schade, daß es keine Möglichkeit gab, das im Detail herauszufinden. :drunk:

Wir haben immer gesagt , im ernstfall budddeln wir uns ein Loch , ne Kiste Bier mit rin , noch a Mädel und gut ist :cool2:

romeo1
02.03.2011, 22:42
Wir haben immer gesagt , im ernstfall budddeln wir uns ein Loch , ne Kiste Bier mit rin , noch a Mädel und gut ist :cool2:

So ungefähr. Ich hatte vor langer, langer Zeit in Berlin mal mit jemanden einen kleinen Umtrunk veranstaltet, der 2 Wochen zuvor beim Bund entlassen wurde. Als der mir so von dem ausufernden Urlaub und jedes Wochenende frei erzählte, war ich erst sauer, weil ich dachte, der Kerl verarscht mich. Habe dann aber im Laufe des Abends mitbekommen, daß er mich nicht veralberte. Jedenfall hatten wir ordentlich einen abgebissen. :D

latrop
02.03.2011, 22:45
Ich glaube, dass überall, wo junge Männer zusammen sind und Langeweile haben, gesoffen wird - ausser von den Antialkoholikern.

Paule
02.03.2011, 22:45
So ungefähr. Ich hatte vor langer, langer Zeit in Berlin mal mit jemanden einen kleinen Umtrunk veranstaltet, der 2 Wochen zuvor beim Bund entlassen wurde. Als der mir so von dem ausufernden Urlaub und jedes Wochenende frei erzählte, war ich erst sauer, weil ich dachte, der Kerl verarscht mich. Habe dann aber im Laufe des Abends mitbekommen, daß er mich nicht veralberte. Jedenfall hatten wir ordentlich einen abgebissen. :D

Bei mir wars so , das ich während der Grunsausbildung nicht nach Hause kam , aber danach jedes Wochenende ! Aber bei mir wars eh etwas anderes , weil ich wie ich schon sagte , hier beim DFK war . Da wars , jedenfalls zu meiner Zeit , etwas strenger ! Aber zu trinken hatten wir immer genug :cool2:

Paule
02.03.2011, 22:46
Ich glaube, dass überall, wo junge Männer zusammen sind und Langeweile haben, gesoffen wird - ausser von den Antialkoholikern.

Voll auf den Punkt gebracht ! :))

Zinsendorf
03.03.2011, 15:00
Nun, während der ostdeutsche Soldat am Wochenende Zuckerrüben aus dem Acker grub, war der westdeutsche Soldat daheim bei seiner Freundin.

Laut Regel war der ostdeutsche Wehrpflichtige in achtzehn Monaten nur sechs mal daheim, bzw. konnte Kontakt zu Frauen pflegen, NVA-Bordelle gab es ja nicht.

Meinen Sie nicht auch , dass mit diesem strengen Regime die Verschwulung gefördert wurde?

Ob Wochenende oder Wochenmitte, da war kein Unterschied – es musste ja stets die „volle Gefechtsbereitschaft“ gewährleistet sein!!! Dabei hätten „unsere Aufklärer West“ doch leicht herausfinden können, dass so etwas wie militärische BW-Aktionen am Wochenende wegen Kurzurlaub ausfallen.

Die so genannte sozialistische Hilfe war ja nicht ausschließlich nur dort, wo die Kacke am dampfen war (Braunkohle im Winter u.ä.). sondern auch z. Bsp. ganz einfach ´mal in einem Betrieb, der Auslegeware herstellte, weil die Zimmer im Regiment neuen Fußbodenbelag brauchten und alles rationiert (= bilanziert) war.

Mit Ausgang und Urlaub wurde das sicher sehr unterschiedlich gehandhabt. In 18 Monaten hatte ich z. Bsp. 10 mal das Glück, aber das Ärgerliche war dabei die lange Fahrzeit (16 h!), weil aus unerklärlichen Gründen die 18-GWDler möglichst weit weg von zu Haus dienen mussten.

So hat sich das mit den Frauen wohl etwas „ausgeglichen“, weil ja deren Freunde wiederum auch weit weg waren; lief aber alles im non-profit Bereich! ;-) Von Schwulis habe ich damals bei der Truppe nichts mitgekriegt. Die müssen dann wohl gut getarnt bzw. aus Überzeugungs- o. ä. Gründen bei den Bausoldaten gewesen sein.

konfutse
03.03.2011, 18:07
Nun, während der ostdeutsche Soldat am Wochenende Zuckerrüben aus dem Acker grub, war der westdeutsche Soldat daheim bei seiner Freundin.

Laut Regel war der ostdeutsche Wehrpflichtige in achtzehn Monaten nur sechs mal daheim, bzw. konnte Kontakt zu Frauen pflegen, NVA-Bordelle gab es ja nicht.

Meinen Sie nicht auch , dass mit diesem strengen Regime die Verschwulung gefördert wurde?
Nein, denn dann müsste die Schwulenrate bei Gefängnisentlassenen höher sein. Ich war nur 6mal zu Hause und ich bin nicht schwul geworden.

Grenzer
03.03.2011, 18:44
Ich glaube, dass überall, wo junge Männer zusammen sind und Langeweile haben, gesoffen wird - ausser von den Antialkoholikern.

Selbst die Antialkoholiker haben spätestens nach einem halben Jahr mitgesoffen,-
manchmal auch nur aus Notwehr oder um endlich mal wieder richtig pennen zu können.. :D

Sauerländer
03.03.2011, 18:57
Wie in jeder Armee, dafür ist die Bundeswehr faschistisch konservativ durchsetzt...
Angesichts einer Lage, in der schon ein General Günzel für einen derart nichtigen Verstoß gegen die politische Korrektheit gehen muss, eine mehr als abenteuerliche Behauptung.

romeo1
03.03.2011, 19:16
Angesichts einer Lage, in der schon ein General Günzel für einen derart nichtigen Verstoß gegen die politische Korrektheit gehen muss, eine mehr als abenteuerliche Behauptung.

Nicht wundern, Murx ist eine komplett enthirnte rote Wanze und grunzt nur seine Parolen von vor 25 Jahren, unbeirrt von der Realität ins Forum.

mabac
04.03.2011, 06:36
@Zinsendorf und konfutse

Ich zitiere einmal Philip Rosenthal (http://de.wikipedia.org/wiki/Philip_Rosenthal):


Es war einmal einer deutschen Mutter Sohn,
Der ging in die Fremdenlegion;
Französisch lernt' er nicht verstehn,
Aber Arschficken und Zigaretten drehen.

Nun, der edle NVA-Soldat dagegen grub eben nur Zuckerrüben aus! :D

Entfernungsmesser
04.03.2011, 07:39
LOL

Ja,ja, die NVA.


Gelächter!

Entfernungsmesser
04.03.2011, 07:41
... 6mal zu Hause und ich bin nicht schwul geworden.

Du warst es schon vorher. Du Schwanzlutscher!

Zinsendorf
04.03.2011, 13:31
@Zinsendorf und konfutse

Ich zitiere einmal Philip Rosenthal (http://de.wikipedia.org/wiki/Philip_Rosenthal):



Nun, der edle NVA-Soldat dagegen grub eben nur Zuckerrüben aus! :D

Der "außermilitärische" Einsatz war ja meist über "Patenschaften" geregelt. Da hatte es mein Regiment eher mit der Industrie statt Landwirtschaft und Rüben. Trotzdem erlaubte uns der Kochef mit Hilfe der Armeeautos die Apfelalleen abzuernten und mit dem Geld aus der Mosterei unsere EK-Feier zu bestreiten.


Selbst die Antialkoholiker haben spätestens nach einem halben Jahr mitgesoffen,-
manchmal auch nur aus Notwehr oder um endlich mal wieder richtig pennen zu können.. :D

Mit dem Saufen hatten wir eigentlich keine Probleme, eher danach und "umgekehrt".

romeo1
04.03.2011, 13:35
Der "außermilitärische" Einsatz war ja meist über "Patenschaften" geregelt. Da hatte es mein Regiment eher mit der Industrie statt Landwirtschaft und Rüben. Trotzdem erlaubte uns der Kochef mit Hilfe der Armeeautos die Apfelalleen abzuernten und mit dem Geld aus der Mosterei unsere EK-Feier zu bestreiten.



Mit der Saufen hatten wir eigentlich keine Probleme, eher danach und "umgekehrt".

Wir wurden gelegentlich mal in der Forstwirtschaft eingesetzt. So habe ich damals Baumsetzlinge ausgebracht oder in einem Sägewerk mal Besenstiele geschnitzt.

Entfernungsmesser
04.03.2011, 20:52
Wir wurden gelegentlich mal in der Forstwirtschaft eingesetzt. So habe ich damals Baumsetzlinge ausgebracht oder in einem Sägewerk mal Besenstiele geschnitzt.

LOL

So werden preusische Soldaten gemacht!! Besenstiele schnitzen... Harrrr

Paule
04.03.2011, 21:00
:lach: Besenstiele wie geil ist das denn :lach:

romeo1
04.03.2011, 21:07
LOL

So werden preusische Soldaten gemacht!! Besenstiele schnitzen... Harrrr

Beim Bäumchen Pflanzen verquatschte sich mal der Förster und erzählte uns, daß für unsere Knufferei unsere Vorgesetzten ein Wildschwein geschnekt bekommen, von dem sie dann eine nette Party veranstalteten. Danach war unser Eifer schlagartig erloschen und haben dann unseren Kraftfahrer losgeschickt, eine Ladung 0,7 l Glasmantelgeschosse zu organisieren. Danach brauchten wir eigentlich keinen Ausgang.

Zinsendorf
04.03.2011, 22:06
Beim Bäumchen Pflanzen verquatschte sich mal der Förster und erzählte uns, daß für unsere Knufferei unsere Vorgesetzten ein Wildschwein geschnekt bekommen, von dem sie dann eine nette Party veranstalteten. Danach war unser Eifer schlagartig erloschen und haben dann unseren Kraftfahrer losgeschickt, eine Ladung 0,7 l Glasmantelgeschosse zu organisieren. Danach brauchten wir eigentlich keinen Ausgang.

Besenstiele - sehr gut das! Erhöht Gefechtsbereitschaft beim Stuben und Revierereinigen!:]

Aber so ähnlich wie mit dem Wildschwein lief das eben - gibst du mir, geb ich dir - war ja auch nicht ungesetzlich, wenn dazu nur ein passender Patenschaftsvertrag (soz. Hilfe!) vorlag. Erinnert mich irgendwie an die heutige Spendenpraxis...:cool2:

konfutse
06.03.2011, 14:51
:lach: Besenstiele wie geil ist das denn :lach:
Er hat sie entsprechend verjüngt, damit sie ihm reinpassen.

Brotzeit
06.03.2011, 16:32
Die NVA war im Drill drastischer; inhumaner als die BW .......
Fakt ist :
In dne Kasernen ging es ; wenn die Offiziere weg waren partiell asozial ab!
Wer kennt das Musikbox - Spiel ?
Wenn der Sänger schlecht war, wurdest du samt Musikbox aus dem Zimmer befördert ... Es hat die Offiziere nicht die Bohne interesiert, wie es ihren Kameraden seelisch ging und wie diese sich partiell untereinander asozial benahmen! Hauptsache der Drill funktionierte und die Uniformen waren sauber! ...........

romeo1
06.03.2011, 17:35
Die NVA war im Drill drastischer; inhumaner als die BW .......
Fakt ist :
In dne Kasernen ging es ; wenn die Offiziere weg waren partiell asozial ab!
Wer kennt das Musikbox - Spiel ?
Wenn der Sänger schlecht war, wurdest du samt Musikbox aus dem Zimmer befördert ... Es hat die Offiziere nicht die Bohne interesiert, wie es ihren Kameraden seelisch ging und wie diese sich partiell untereinander asozial benahmen! Hauptsache der Drill funktionierte und die Uniformen waren sauber! ...........

Die EK-Bewegung war in der Tat manchmal schon sehr herb. Es war überwiegend eine schwachsinnige Schikane, mit der sich die Soldaten nur untereinander das Leben schwer gemacht haben. Ich für meinen Teil hatte diese Schikanen abgelehnt und dies selber nicht angewandt.
Allerdings war bei uns die Musikbox nur ein Gaudi, aber in anderen Einheiten soll es vorgekommen sein, daß man den Soldaten samt Schrank aus dem Fenster warf.

konfutse
06.03.2011, 18:04
Die EK-Bewegung war in der Tat manchmal schon sehr herb. Es war überwiegend eine schwachsinnige Schikane, mit der sich die Soldaten nur untereinander das Leben schwer gemacht haben. Ich für meinen Teil hatte diese Schikanen abgelehnt und dies selber nicht angewandt.
Allerdings war bei uns die Musikbox nur ein Gaudi, aber in anderen Einheiten soll es vorgekommen sein, daß man den Soldaten samt Schrank aus dem Fenster warf.
So widersinnig es sich anhören mag: Die EK-Bewegung wurde dazu benutzt, die Disziplin aufrecht zu erhalten. Dienstältere haben Dienstjüngere diszpliniert und hatten dadurch beim Hauptfeeldwebel einige Freiheiten. Damit waren die Wehrdienstpflichtigen mit sich selbst beschäftigt und die Unteroffiziere/Feldwebel/Offiziere hatten weniger Arbeit. bzgl. Ordnung und Disziplin. Das habe ich gemerkt, als wir die EK-Bewegung in unserem 3. Diensthalbjahr faktisch abgeschafft hatten. Was die jüngeren gemacht haben, hat uns wenig gekümmert, solange sie uns in Ruhe ließen. Prompt ging die Disziplin in den Keller. Die Wach- und Dienstvergehen sowie die Alkoholvorkommnisse der ersten beiden Diensthalbjahre erreichten eine völlig neue Dimension. Prompt erreichte die Kompanie nicht den seit Jahren gewohnten ersten Platz im Bataillionswettbewerb.

Brotzeit
07.03.2011, 13:01
Die EK-Bewegung war in der Tat manchmal schon sehr herb. Es war überwiegend eine schwachsinnige Schikane, mit der sich die Soldaten nur untereinander das Leben schwer gemacht haben. Ich für meinen Teil hatte diese Schikanen abgelehnt und dies selber nicht angewandt.
Allerdings war bei uns die Musikbox nur ein Gaudi, aber in anderen Einheiten soll es vorgekommen sein, daß man den Soldaten samt Schrank aus dem Fenster warf.

Bei uns gab es auch solche Spielchen ..
Die waren aber bis auf ein paar Fälle alle noch im Rahmen des Erträglichen!
Aber das jemand samt Schrank aus dem Fenster geflogen wäre ..
Ne; davon habe ich Nichts gehört!
Aber es gab natürlich auch ein paar derbe Typen; die wurden aber schnell exkommuniziert oder / und repatriiert ...
Wie ?
Z. B. mit dem beliebten Schrankwürfeln durch uns unterstützenden Kameraden von der Nachbarstube .........:)) ( Na Herr Markus Kramer mit dem Rambo - Knife; amerikan. Splitterschutzweste und amerikan Stiefeln in Baumholder .........Das war ´s ja wohl! :)) :rolleyes: ) Wir waren ja gerade unter Aufsicht des Stabsunteroffiziers beim Aussenrevierreinigung als es passiert sein musste ...........

Sterntaler
07.03.2011, 14:08
Mini Fotostrecke:


http://www.tagesspiegel.de/mediacenter/fotostrecken/berlin/aufmarsch-der-geisterarmee/3923136.html


Merkels Büro:


http://www.tagesspiegel.de/images/11_03_07-ddr_museum-fdj/3923170/2.jpg?format=format10

Zinsendorf
08.03.2011, 11:17
...
berlin/aufmarsch-der-geisterarmee...



Warum die ehemaligen NVA-Größen gerade in einem Tierpark ihre Gedenkversammlung abhalten, könnte vielleicht Siegmund Freud erklären. ;-)

Andererseits gibt es ja in Deutschland genügend Trachten- und andere Vereine, bei deren Treffen Ewiggestrige auch nicht entsprechend reagieren. Es ist wohl nicht jedem die kognitive Leistung zuzumuten, die eine gedankliche Trennung von normalen ("unpolitischen") Soldatenhandwerk und dem ideologischen Überbau ermöglicht. Ich glaube, das ist noch am ehesten möglich, wenn man selbst nicht zu sehr auf der einen oder anderen Weise/Seite verstrickt gewesen war.

Cicero1
09.03.2011, 13:20
Warum die ehemaligen NVA-Größen gerade in einem Tierpark ihre Gedenkversammlung abhalten, könnte vielleicht Siegmund Freud erklären. ;-)

Andererseits gibt es ja in Deutschland genügend Trachten- und andere Vereine, bei deren Treffen Ewiggestrige auch nicht entsprechend reagieren. Es ist wohl nicht jedem die kognitive Leistung zuzumuten, die eine gedankliche Trennung von normalen ("unpolitischen") Soldatenhandwerk und dem ideologischen Überbau ermöglicht. Ich glaube, das ist noch am ehesten möglich, wenn man selbst nicht zu sehr auf der einen oder anderen Weise/Seite verstrickt gewesen war.


Der Tierpark Friedrichsfelde zieht aus dem Treffen von ehemaligen Offizieren der Nationalen Volksarmee (NVA) Konsequenzen. Wie berichtet, hatten sich rund 100 NVA-Offiziere am Sonnabend in der Cafeteria des Tierparks getroffen, um den Jahrestag der NVA-Gründung am 1.März 1955 zu feiern. Darunter war auch der ehemalige DDR-Verteidigungsminister Heinz Keßler.

Sowohl der private Pächter der Cafeteria als auch ein Mitarbeiter des Tierparks Berlin erhielten am Montag eine Abmahnung.

(...)„Hätten wir im Vorfeld von dieser Veranstaltung gewusst, hätten wir diesen Aufmarsch von Ewiggestrigen verhindert“, sagte Gabriele Thöne, kaufmännischer Vorstand der Zoologischer Garten Berlin AG und Geschäftsführerin der Tierpark Berlin GmbH.

(...)Nach Aussagen von Gabriele Thöne stehen Zoo und Tierpark allen offen. Platz für „Systemträger von Diktaturen, Verfassungsfeinde und extreme Gruppen“ gebe es aber auf keinen Fall.

(...)Nach Bekanntwerden der Feier hatten Mitglieder des Abgeordnetenhauses und von Betroffenenverbänden wie der Vereinigung der Verfolgten des Stalinismus scharfe Kritik geübt.

http://www.morgenpost.de/berlin-aktuell/article1568158/Tierpark-mahnt-Paechter-nach-NVA-Feier-ab.html

Siegfriedphirit
10.08.2011, 19:45
das war noch eine echte Armee-von Männern aufgebaut, die von so etwas noch was verstanden. Das damalige politische Beiwerk der SED PR mal weggelassen - nur das reine Militärische .

konfutse
10.08.2011, 20:22
das war noch eine echte Armee-von Männern aufgebaut, die von so etwas noch was verstanden. Das damalige politische Beiwerk der SED PR mal weggelassen - nur das reine Militärische .
Für den Osten durfte damals ein Krieg auch am Wochenende beginnen. Wenn man heute sieht, wie 16:00 fast alle Mann fluchtartig das Kasernengelände verlassen, könnte einem mulmig werden.

Beobachter
10.08.2011, 20:27
Für den Osten durfte damals ein Krieg auch am Wochenende beginnen. Wenn man heute sieht, wie 16:00 fast alle Mann fluchtartig das Kasernengelände verlassen, könnte einem mulmig werden.
Nun ja, zu meiner Wehrdienstzeit (2002-2003) war zumindest in der Grundausbildung nach 16 Uhr noch lange nicht Schluss. Hat das inzwischen auch nachgelassen?

Strandwanderer
10.08.2011, 20:29
Ich glaube, alle Offiziere waren in der SED, das war wohl Bedingung. Na und Unfälle u.ä. gab es ganz sicher auch genug, obwohl jeder nur die in seinem Umfeld oder bei Bekannten mitkriegte. Ganz im Gegensatz zu den Unfällen in der Bundeswehr - da gab es seinerzeit den Deutschen Soldatensender 935, den wir regelmäßig auf der Stube hörten (war natürlich verboten!). Der brachte jeden Unfall bei Ausbildung, Manöver, jeden erneuten Starfighterabsturz, ja quasi jeden Quatsch und Tratsch aus der BW schön eingewickelt in neusten Hits in unsere Stube. Woher die das immer alles wussten, fragten wir uns... [ . . . ]


Den Sender kenne ich auch.

Von einem Verbot habe ich nie etwas gehört.
Besonders ernst genommen hat man das Programm ohnehin nicht, da die Präsentation dilettantisch anmutete und der Empfang des MW-Senders schlecht war.

konfutse
11.08.2011, 14:21
Nun ja, zu meiner Wehrdienstzeit (2002-2003) war zumindest in der Grundausbildung nach 16 Uhr noch lange nicht Schluss. Hat das inzwischen auch nachgelassen?
Grundausbildung war ja zuletzt lächerliche 6 Wochen lang. Danach war Sackschaukeln angesagt.

Zinsendorf
11.08.2011, 14:39
Den Sender kenne ich auch.

Von einem Verbot habe ich nie etwas gehört.
Besonders ernst genommen hat man das Programm ohnehin nicht, da die Präsentation dilettantisch anmutete und der Empfang des MW-Senders schlecht war.
Das kam auf den Standort an, die Musik vom DSS 935 jedenfalls hatte gefallen und über dumme Kommentare hörten wir weg, wie gewohnt.

Verboten - weil, es ja "der einzige Sender der Bundesrepublik, der ..." war, wie er es selbst in jeden 2. Satz behauptete.
Doch verboten war vieles... trotzdem haben wir im Gemeinschaftsraum Beatclub gesehen, da hat niemand gepetzt, wenn mal kurz die Antenne gedreht wurde!

Lichtblau
11.08.2011, 22:14
Naja ich sag mal so . Von der Ausbildung her war die NVA wohl eine der besten Armeen der Welt . Aber sie war auch unmenschlich , heist das da Todesopfer bei Übungen an der Tagesordnung waren . Kenne es aber nur vom erzählen in meiner Familie her . Aber alle in meiner Familie haben es selbst erlebt , das jemand bei Übungen umgekommen ist , oft wegen Übernächtigung z.B. der Panzerfahrer !
Auch so waren die Offiziere und teilweise auch das Unteroffizierskorps wohl schon sehr politisch geformt .

Naja im Grunde bin ich froh , das es sie nicht mehr gibt !

Meine Vater (15 Jahre Unteroffizier) erzählte auch das es bei den Übungen sehr viele Unfälle und Tote gab, weil immer mit scharfer Munition geschossen wurde. Im Sturmangriff wurden Granaten geschmissen und Artillerie schoß über die Köpfe.

Zinsendorf
12.08.2011, 11:06
Meine Vater (15 Jahre Unteroffizier) erzählte auch das es bei den Übungen sehr viele Unfälle und Tote gab, weil immer mit scharfer Munition geschossen wurde. Im Sturmangriff wurden Granaten geschmissen und Artillerie schoß über die Köpfe.

Das war auch Prinzip in der Roten Armee: "Jeder Tropfen Schweiß bei der Ausbildung erspart im Ernstfall viele Tropfen Blut!" Der Einzelne (ein Menschenleben!) zählte nicht viel, nur die Erfolge der (milit.) Einheit, Gefechtsbereitschaft u. ä.

Hier konnte die NVA nahtlos an alte preussische Tugenden anschließen, wo i.a. persönliche Vor- oder Nachteile bedeutungslos zu sein hatten, weil auch alles dem großen Ziel, der Idee, dem Kommandeur... untergeordnet wurde.

Ich kenne zwar leider nicht die entsprechenden Statistiken, aber nach meiner Erfahrung waren die meisten tödlichen Vorkommnisse innerhalb der NVA wohl Verkehrsunfälle, oft unter Alkoholeinfluss.

Kreuzbube
21.10.2011, 17:46
Da gab`s immer Kaffee&Kuchen. Und die Kinder durften auf Panzern und Kanonen herumklettern.:]