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Vollständige Version anzeigen : Jutta Ditfurth über die Grünen



marc
20.02.2011, 10:43
Jutta Ditfurth hat ein kritisches Buch über die Grünen geschrieben, in dem sie anscheinend die gängige Kritik an der Partei und ihren Wählern formuliert (Pseudoökologisch, elitär, für Kriegseinsätze etc.). Irgendwo habe ich eine lange Leseprobe gefunden, die mich aber nicht weiter interessiert hat, weil es eine seitenlange Abhandlung über Stuttgart 21 war, was nun -egal wie man dazu steht- wirklich nicht das brisanteste Thema der Gegenwart ist und vorallem nicht das, an dem ich die entscheidende Kritik an der Partei festmachen würde.

Fraglich bleibt auch, was genau sie damit meint, wenn sie der Partei vorwirft, für das "neokonservative Rollback in Deutschland" verantwortlich zu sein. Ich könnte diesem Vorwurf unter Umständen zustimmen, was aber auch davon abhängig ist, welche Position Ditfurth bzgl. der Installation des Islam als weiterer halbstaatliche Religion einnimmt. Von Ditfurth, die ja auch ein Buch über "Esoterik, (Öko-)Faschismus und Biozentrismus - Entspannt in die Barbarei" geschrieben hat, könnte ich mir vorstellen, daß sie mir näher ist als den Grünen Realos - mir aber ebenfalls vorstellen, daß sie noch schlimmer ist. Das Gleiche gilt für den Vorwurf der "Pseudo-Ökologie"; hier würde mich interessieren, wie Ditfurth zum Thema Überbevölkerung steht.

Wie auch immer.
Aus einem aktuellen Interview mit dem Spiegel:


SPIEGEL ONLINE: Sie sagen über die Grünen, dass sie von einer pazifistischen zu einer Kriegspartei geworden sind. Dem Bundesvorsitzenden Cem Özdemir werfen Sie gar vor, er laufe "an der Leine der USA".

Ditfurth: Özdemir war 2002 nach der Bonusmeilen-Affäre und dem Skandal um einen Privatkredit, den er von dem PR-Berater Hunzinger bekommen hatte, eine Zeitlang aus der deutschen Öffentlichkeit verschwunden. Er war in den USA, gefördert vom German Marshall Fund, und hat eine Art Zusatzausbildung gemacht. Danach folgte der steile politische Aufstieg - und plötzlich sitzt er in allen möglichen Gremien, die immer etwas damit zu tun haben, wie sich Europa und Deutschland zu den USA verhalten. Im Oktober 2010 veröffentlichte Wikileaks rund 400.000 Geheimdokumente zum Irak-Krieg. Das fand Cem Özdemir ethisch bedenklich. Aber die Grünen waren mal für Transparenz!

SPIEGEL ONLINE: Klingt nach Verschwörungstheorie.

Ditfurth: Ich habe die Einflussnahme der US-Regierung auf hiesige Politiker ja selbst erlebt: Als ich Bundesvorsitzende der Grünen war, wollte das US State Department Kontakt zu mir aufnehmen. Ich sagte: kein Interesse. Bei meiner Vortragsreise 1987 durch die USA haben sie es trotzdem versucht. In der Georgetown University in Washington stand ich plötzlich vor einem geladenen Publikum - darunter jede Menge Uniformträger und CIA-Mitarbeiter. Wir haben uns lautstark gestritten - ein ehemaliger Stadtkommandant von Berlin brüllte los: "Wenn wir gewollt hätten, hätte es die Grünen nie gegeben!" Mein Gastgeber von der Universität versuchte nach der Veranstaltung, mich dazu zu überreden, an einer Studie über die Grünen mitzuschreiben. Da hätten auch schon andere Grüne zugesagt - "gute Freunde" wie Otto Schily und Lukas Beckmann.
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,745943-2,00.html

Bruddler
20.02.2011, 10:49
Ich erinnere mich (mit Grausen) an eine TV-Diskussion mit Jutta D. und Franz-Josef Strauß - Thema: Gewaltmonopol des Staates.
Damals war Jutta noch eine überzeugte Fundi-Grüne, die aus Ihrer Überzeugung (pro RAF-Ideologie) keinen Hehl gemacht hat....

Tonsetzer
20.02.2011, 12:52
Ich erinnere mich (mit Grausen) an eine TV-Diskussion mit Jutta D. und Franz-Josef Strauß - Thema: Gewaltmonopol des Staates.
Damals war Jutta noch eine überzeugte Fundi-Grüne, die aus Ihrer Überzeugung (pro RAF-Ideologie) keinen Hehl gemacht hat....

So ist es. Ich persönlich gebe keinen Pfifferling auf ihre Meinung, selbst wenn wir mal zufällig der gleichen sein sollten.

Ausonius
20.02.2011, 13:03
Ich respektiere Jutta von Ditfurth sehr. Sie ist eine 100 %-Fundi, und denen fühle ich mich politisch näher als Fischer, Özdemir, Roth. Leider entschied sie sich - im Gegensatz zu Ströbele, der auch für diesen Flügel steht - zum Austritt aus der Partei.

latrop
20.02.2011, 13:06
Ich respektiere Jutta von Ditfurth sehr. Sie ist eine 100 %-Fundi, und denen fühle ich mich politisch näher als Fischer, Özdemir, Roth. Leider entschied sie sich - im Gegensatz zu Ströbele, der auch für diesen Flügel steht - zum Austritt aus der Partei.

Anscheinend wird sie vernünftig. Im Gegensatz zu dir und vielen anderen.

Bodenplatte
20.02.2011, 14:40
Ditfurth: Ich habe die Einflussnahme der US-Regierung auf hiesige Politiker ja selbst erlebt: Als ich Bundesvorsitzende der Grünen war, wollte das US State Department Kontakt zu mir aufnehmen. Ich sagte: kein Interesse. Bei meiner Vortragsreise 1987 durch die USA haben sie es trotzdem versucht. In der Georgetown University in Washington stand ich plötzlich vor einem geladenen Publikum - darunter jede Menge Uniformträger und CIA-Mitarbeiter. Wir haben uns lautstark gestritten - ein ehemaliger Stadtkommandant von Berlin brüllte los: "Wenn wir gewollt hätten, hätte es die Grünen nie gegeben!" Mein Gastgeber von der Universität versuchte nach der Veranstaltung, mich dazu zu überreden, an einer Studie über die Grünen mitzuschreiben. Da hätten auch schon andere Grüne zugesagt - "gute Freunde" wie Otto Schily und Lukas Beckmann.

Ein sehr interessanter Abschnitt, der natürlich von den Forums GrünInnen nicht weiter kommentiert wird.

bernhard44
20.02.2011, 14:51
Jutta Ditfurth hat ein kritisches Buch über die Grünen geschrieben, in dem sie anscheinend die gängige Kritik an der Partei und ihren Wählern formuliert (Pseudoökologisch, elitär, für Kriegseinsätze etc.). Irgendwo habe ich eine lange Leseprobe gefunden, die mich aber nicht weiter interessiert hat, weil es eine seitenlange Abhandlung über Stuttgart 21 war, was nun -egal wie man dazu steht- wirklich nicht das brisanteste Thema der Gegenwart ist und vorallem nicht das, an dem ich die entscheidende Kritik an der Partei festmachen würde.

Fraglich bleibt auch, was genau sie damit meint, wenn sie der Partei vorwirft, für das "neokonservative Rollback in Deutschland" verantwortlich zu sein. Ich könnte diesem Vorwurf unter Umständen zustimmen, was aber auch davon abhängig ist, welche Position Ditfurth bzgl. der Installation des Islam als weiterer halbstaatliche Religion einnimmt. Von Ditfurth, die ja auch ein Buch über "Esoterik, (Öko-)Faschismus und Biozentrismus - Entspannt in die Barbarei" geschrieben hat, könnte ich mir vorstellen, daß sie mir näher ist als den Grünen Realos - mir aber ebenfalls vorstellen, daß sie noch schlimmer ist. Das Gleiche gilt für den Vorwurf der "Pseudo-Ökologie"; hier würde mich interessieren, wie Ditfurth zum Thema Überbevölkerung steht.

Wie auch immer.
Aus einem aktuellen Interview mit dem Spiegel:


http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,745943-2,00.html


ja die Jutta..........was würde wohl ihr Vater Hoimar von Ditfurth dazu sagen! Mit der Einschätzung der Grünen liegt sie natürlich richtig, außer dass alles noch viel schlimmer ist!

Sprecher
20.02.2011, 14:58
Damals war Jutta noch eine überzeugte Fundi-Grüne, die aus Ihrer Überzeugung (pro RAF-Ideologie) keinen Hehl gemacht hat....

Trotzdem ist die mir immer noch lieber als Fischer, Özdemir und wie das transatlantische Geschmeiss welches die Grünen jetzt beherbergt noch so heißt.
Die Frau hatte wenigstens eine Überzeugung zu der sie auch stand.

Don
20.02.2011, 15:00
Trotzdem ist die mir immer noch lieber als Fischer, Özdemir und wie das transatlantische Geschmeiss welches die Grünen jetzt beherbergt noch so heißt.
Die Frau hatte wenigstens eine Überzeugung zu der sie auch stand.

Grenzdebilität ist keine Überzeugung.

Weiter_Himmel
20.02.2011, 15:03
Ich respektiere Jutta von Ditfurth sehr. Sie ist eine 100 %-Fundi, und denen fühle ich mich politisch näher als Fischer, Özdemir, Roth. Leider entschied sie sich - im Gegensatz zu Ströbele, der auch für diesen Flügel steht - zum Austritt aus der Partei.

Gibt es außer RAF Supporter und "Israel ist selbst schuld an den Irakischen Raketen" Ströble noch jemanden der aktuell die Fundi Linie vertritt und so etwas wie politische Relevanz hat d.h. mit in der ersten reihe steht?

Nationalix
20.02.2011, 15:08
Jutta Ditfurth ist zwar eine Linke, aber gewiss nicht dumm. Sie wäre auch nicht die Erste, die den ganzen Schwindel und das Lügengebäude der Linken und Grünen durchschaut.

romeo1
20.02.2011, 17:04
Die Kritik an den Grünen ist schon berechtigt, trotzdem hat sie einen gewaltig an der Klatsche.

Margrit
20.02.2011, 19:12
Jutta Ditfurth hat ein kritisches Buch über die Grünen geschrieben, in dem sie anscheinend die gängige Kritik an der Partei und ihren Wählern formuliert (Pseudoökologisch, elitär, für Kriegseinsätze etc.). Irgendwo habe ich eine lange Leseprobe gefunden, die mich aber nicht weiter interessiert hat, weil es eine seitenlange Abhandlung über Stuttgart 21 war, was nun -egal wie man dazu steht- wirklich nicht das brisanteste Thema der Gegenwart ist und vorallem nicht das, an dem ich die entscheidende Kritik an der Partei festmachen würde.

Fraglich bleibt auch, was genau sie damit meint, wenn sie der Partei vorwirft, für das "neokonservative Rollback in Deutschland" verantwortlich zu sein. Ich könnte diesem Vorwurf unter Umständen zustimmen, was aber auch davon abhängig ist, welche Position Ditfurth bzgl. der Installation des Islam als weiterer halbstaatliche Religion einnimmt. Von Ditfurth, die ja auch ein Buch über "Esoterik, (Öko-)Faschismus und Biozentrismus - Entspannt in die Barbarei" geschrieben hat, könnte ich mir vorstellen, daß sie mir näher ist als den Grünen Realos - mir aber ebenfalls vorstellen, daß sie noch schlimmer ist. Das Gleiche gilt für den Vorwurf der "Pseudo-Ökologie"; hier würde mich interessieren, wie Ditfurth zum Thema Überbevölkerung steht.

Wie auch immer.
Aus einem aktuellen Interview mit dem Spiegel:


http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,745943-2,00.html




"neokonservative Rollback in Deutschland"

Ich denke, hier hat sie die Zeit der Rot-Grünen Regierung gemeint.
Die Grünen haben in der Regierung mit Schröder doch ihre kapitalistische Fratze gezeigt.
Die heutigen Grünen haben doch mit der einstigen Grünen Bewegung nichts mehr zu tun. Sie sind Bürgerkinderchen, die zuerst an ihrem eigenen Wohlergehen interessiert sind.
Ihr Hass auf alles Deutsche und auf Demokratie kommt daher, dass viele der Grünen aus den kommunistischen und maoistischen Plattformen kommen, diese kommunistische Denke haben sie bis heute.
Und wenn sie das Wort Öko in den Mudn nehmen, dann heißt das übersettz nur: Ihr blöden Detuschen rückt mal wieder Geld raus.
Ökologische Dinge werden davon allerdings nicht gemacht

Für mich sind die Grünen die gefährlichste Partei die wir in Detuschaldn haben.

Nanninga
22.02.2011, 13:55
Meiner Einschätzung nach ist diese Frau eine widerwärtige Schlampe, eine polemische Hetzerin, eine Schreibtischtäterin und geistige Brandstifterin.

Allerdings habe ich wohl auch ein besseres Bild von ihrer Person als von Josef Martin Fischer oder Claudia Rith.

Sobieski Vengeance
22.02.2011, 14:10
Sollte Rot-Rot-Grün 2013 an die Macht kommen, wird es durchaus einen (neo)konservativen "Rollback" geben. Nur auf gesamtgesellschaftlicher Ebene, und dann sind die Linken im freien Fall, während sich rechts der CDU eine deutsche Tea Party-Bewegung formiert, die 4 Jahre später in den Bundestag einziehen wird.

FranzKonz
22.02.2011, 14:10
Ich respektiere Jutta von Ditfurth sehr. Sie ist eine 100 %-Fundi, und denen fühle ich mich politisch näher als Fischer, Özdemir, Roth. Leider entschied sie sich - im Gegensatz zu Ströbele, der auch für diesen Flügel steht - zum Austritt aus der Partei.

Die mag zu 100% Fundi sein, ist aber auch zu 100% Huhn. Also kein ernstzunehmender Gesprächspartner.

cajadeahorros
22.02.2011, 14:29
Ich respektiere Jutta von Ditfurth sehr. Sie ist eine 100 %-Fundi, und denen fühle ich mich politisch näher als Fischer, Özdemir, Roth. Leider entschied sie sich - im Gegensatz zu Ströbele, der auch für diesen Flügel steht - zum Austritt aus der Partei.

Ihr war ein gewisses Rückgrat und Ehrgefühl eben wichtiger als für die Glotze und die "Basis" auf verlorenem Posten den Fundi-Kasper zu spielen.

Ganz davon abgesehen daß Frau Ditfurth offensichtlich über 10 Jahre gebraucht hat, um "Wir sind die Wahnsinnigen" abzuschreiben.

-jmw-
22.02.2011, 18:54
Sollte Rot-Rot-Grün 2013 an die Macht kommen, wird es durchaus einen (neo)konservativen "Rollback" geben. Nur auf gesamtgesellschaftlicher Ebene, und dann sind die Linken im freien Fall, während sich rechts der CDU eine deutsche Tea Party-Bewegung formiert, die 4 Jahre später in den Bundestag einziehen wird.
Hmm...
Auf welcher Grundlage käme so eine Teepartei zustande?
In den Vereinigten Staaten haben wir ja eine bunte Mischung aus Konstitutionalisten, Radikalliberalen, Christen, unzufriedenen Konservativen, moderaten Demokraten usw. usw., die alle eint, dass sie Washington wenig ausstehen können.
Was einte eine deutsche Teepartei?

Systemhandbuch
22.02.2011, 21:13
"neokonservative Rollback in Deutschland"

Ich denke, hier hat sie die Zeit der Rot-Grünen Regierung gemeint.
[...]

Bin mir nicht sicher. Kann aber durchaus auch sein. Auf mich machte diese Passage eher den Eindruck, dass sie sich über die transatlantischen "Club"-Mitgliedschaften mancher Grüner aufregt.;)

Da kannst Du die Kriecher Cem und Joschka finden, ...:

http://de.wikipedia.org/wiki/European_Council_on_Foreign_Relations
http://de.wikipedia.org/wiki/Council_on_Foreign_Relations
http://de.wikipedia.org/wiki/Atlantik-Br%C3%BCcke


[...]Ihr Hass auf alles Deutsche und auf Demokratie kommt daher, dass viele der Grünen aus den kommunistischen und maoistischen Plattformen kommen, diese kommunistische Denke haben sie bis heute.[...]

Meinst Du so was in der Richtung ?


Während seines Studiums war Trittin Mitglied des Kommunistischen Bundes (KB)[...]
Quelle (http://de.wikipedia.org/wiki/Kommunistischer_Bund) oder auch hier Quelle (http://de.wikipedia.org/wiki/J%C3%BCrgen_Trittin)

Was ich allerdings ein wenig komisch finde ist, dass gerade jetzt, als eine Attacke gegen den CSU-Plagiator (mit ehemals Top-Umfragewerten) gefahren wird, der "Spiegel" ein Dittfurt(h)-Interview bringt, welches den Grünen (ebenso mit guten Umfragewerten) eine einschenkt. Hab kurz an einen medialen Racheakt gedacht.;)

War doch alles seit "Zahltag, Junker Joschka" (http://www.ulrich-wegener.de/spd_dsv/spd_dsv_diskussion/gruene/dittfurt_gruene.pdf) schon bekannt.:D