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Vollständige Version anzeigen : Wir Polen haben die Juden nie beweinen können



Candymaker
12.02.2011, 15:23
Dieses Buch wird erst im März erscheinen, dennoch gilt es in Polen schon heute als „wichtigstes Verlagsereignis des Jahres 2011“. So schreiben die Zeitungen. Im Fernsehen diskutieren Journalisten und Politiker darüber. Man braucht in der Suchmaschine nur das erste Wort des Titels einzugeben, schon erscheinen Hunderte, ja Tausende von Links.

Es brodelt in den Internetforen. Die einen Kommentare sind empört, wütend und erfüllt von Hass auf den Autor. Verräter, käuflicher Lügner, Betrüger, Sklave des Mammons wird er geschimpft. Die Internauten schwören, dass sie das Buch nie zur Hand nehmen und schon gar nicht kaufen werden, um diese räudige Kanaille nicht daran verdienen zu lassen. Sogar eine Boykottbewegung gegen den Verlag, bei dem das Buch erscheint, hat sich gebildet. Es gibt gar Aufrufe zu Handgreiflichkeiten und gerichtlichen Schritten.

http://www.welt.de/kultur/article12502568/Wir-Polen-haben-die-Juden-nie-beweinen-koennen.html

schastar
12.02.2011, 15:33
Das winselt wieder einer rum. Entweder ist ihm das Geld ausgegangen oder ihn treibt die Geltungssucht. :))

derRevisor
12.02.2011, 15:36
Geile Strangüberschrift. :D

Ist das wirklich so eine Herzensangelegenheit für die Polen, dass es als „wichtigstes Verlagsereignis des Jahres 2011“. gelten muss? Das Jahr hat ja erst begonnen....

Ein Zusammenhang mit den gestellten Entschädigungsansprüchen darf aber beim Ernst und der Singularität des Themas wohl ausgeschlossen werden.

So langsam wird mir das Shoabusiness unheimlich.

fatalist
12.02.2011, 15:38
Ach deshalb gibt es keine Massengräber in Treblibelobibor & Co:

Nach dem Ende des Krieges durchpflügten die Bauern der Umgebung das aschereiche Gelände auf der Suche nach Gold und Edelsteinen, die der Wachsamkeit der deutschen Henker entgangen waren. Wie Goldsucher irgendwo in Kalifornien schaufelten sie den Sand um und siebten ihn. Und sie wurden fündig.

Die Dörfer mauserten sich, Zivilisation kehrte ein. Gemauerte Gebäude traten an die Stelle der Holzhäuser. Statt Stroh bedeckte Blech die Dächer. Doch nicht von polnischen Bauern und jüdischer Asche will ich hier schreiben, wenngleich das ein großes Thema ist.

Geil geil geil: Wenn man also nix findet, wo man was finden müsste, dann liegt das an den "polnischen Aschesiebern".

Genial: So kriegt man selbst dann noch die Kurve, wenn "böse Braunbatze" forensische Beweise für das "besterforschte Verbrechen der Geschichte" verlangen.

Respekt Respekt, 2 Fliegen mit einer Klappe:
Revisionisten auflaufen lassen und gleich noch den Polen eins auf die Fresse hauen.

Ist dieser "polnische Exilhistoriker" zufällig gar Jude ?


Jan Tomasz Gross (* 1. August 1947 in Warschau) ist ein US-amerikanischer Historiker und Soziologe polnisch-jüdischer Herkunft.

http://de.wikipedia.org/wiki/Jan_T._Gross

BINGO

Candymaker
12.02.2011, 15:41
Man sollte vielleicht noch dazu schreiben, dass der polnische Autor mit dem Wort "Beweinen" tatsächlich reelles "Betrauern" meint, während im Deutschen dieser Satz im Rahmen "keiner Tränen nachweinen" oder auch gar Schadenfreude empfinden verstanden werden kann.

fatalist
12.02.2011, 15:49
Gross studierte Physik an der Universität Warschau und wurde infolge der März-Unruhen 1968 in Polen von der Uni verwiesen und fünf Monate inhaftiert. Es kam auch zu antisemitischen Übergriffen und Massenentlassungen von Juden. Fast alle Juden verließen daraufhin das Land.

siehe WIKI

Sach ich doch, der will auch den Polen eins in die Fresse hauen, und das aus persönlichen Motiven. Die haben ihn nämlich noch 1968 drangsaliert.

Antisemitismus in Polen??? - Verleumdung ist das, sowas gabs da niemals nie nicht :cool2:

Trau schau wem :cool:

Michel
12.02.2011, 15:59
Gross studierte Physik an der Universität Warschau und wurde infolge der März-Unruhen 1968 in Polen von der Uni verwiesen und fünf Monate inhaftiert. Es kam auch zu antisemitischen Übergriffen und Massenentlassungen von Juden. Fast alle Juden verließen daraufhin das Land.

siehe WIKI

Sach ich doch, der will auch den Polen eins in die Fresse hauen, und das aus persönlichen Motiven. Die haben ihn nämlich noch 1968 drangsaliert.

Antisemitismus in Polen??? - Verleumdung ist das, sowas gabs da niemals nie nicht :cool2:

Trau schau wem :cool:


Die Polen waren eben auch am Holocaust beteiligt.
Deshalb müssen sie auch endlich Verantwortung übernehmen und Schuld zugeben.

Die Sühne liegt daran, erst einmal 100 000 Ägypter aus dem gerade demokratisierten Staat , das Asylrecht zu gewähren.
Aus dem Urlaubsstaat Tunesien kommt auch schon ne Asylschwemme infolge der Demokratisierung.

Candymaker
12.02.2011, 16:14
Antisemitismus in Polen??? - Verleumdung ist das, sowas gabs da niemals nie nicht :cool2:

Die antisemitischen Aktionen von 1968 und die Ausweisung der letzten noch verbliebenen Juden aus Polen waren allerdings eine politische Inszenierung der Kommunisten auf direkte Anweisung Moskaus. Die Kommunisten organisierten diese Unruhen, sammelten Gruppen von Arbeitern zusammen, liessen sie Transparente anfertigen, mit vorgegebenen politischen Parolen.

Eine Ursache war der Prager Frühling sowie der arabisch-israelische Konflikt, bei dem die Russen auf der Seite der Araber standen, ihnen Waffen und Infrastruktur lieferten und selbst DDR-Piloten Kampfeinsätze gegen die israelische Armee flogen. Israel galt als der Vorposten des imperialistischen Todfeindes. Die Juden galten für die Kommunisten als potentielle Verräter, Saboteure und Spione, welche nach ihren Vorstellungen, mit ihren Glaubensbrüdern und den Kapitalisten in den USA in Verbindung stehen und mit subversiven Methoden einen Umsturz des kommunistischen Regimes herbeizuführen versuchen. Deshalb hat man beschlossen sie allesamt auszuweisen.

http://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%A4rz-Unruhen_1968_in_Polen


Der Wandel nahm an Stärke noch zu in der Folge des Ausgangs des israelisch-arabischen Krieges (des sog. Sechs-Tage-Kriegs). Die UdSSR verurteilte Israel und brach die diplomatischen Beziehungen ab; ebenso hielten es die polnischen Machthaber. Es wurden Kundgebungen an den Arbeitsstätten organisiert, in denen die jüdischen „imperialistischen Bestrebungen“ missbilligt wurden. Feindliche Stimmungen gegenüber Juden kamen zum Vorschein in Parteikreisen, in Heer und Miliz, auch unter regierungstreuen Katholiken, konzentriert um die Vereinigung „PAX“. Die Kirche mit Kardinal Wyszyński an der Spitze nahm dagegen eher eine proisraelische Haltung ein, so wie die Mehrheit der polnischen Gesellschaft. Einige Polen jüdischer Herkunft manifestierten öffentlich ihre Unterstützung für die Operationen der israelischen Armee.

Die gesellschaftliche Stimmung sollte sich nach den Direktiven der UdSSR für die PZPR richten, ohne aber in eine feindliche Stimmung gegenüber der Sowjetunion umzuschlagen. Im Verlauf der Debatte hielt Władysław Gomułka eine Rede auf dem VI. Kongress der Berufsverbände. Er vertrat darin die These, es bestehe in Polen „eine zionistische Fünfte Kolonne“ (eine Formulierung, die in der Presse nicht auftauchte), die die israelische Aggression gegenüber den arabischen Ländern akzeptiere und unterstütze. Er stellte fest, „die Aggression Israels sei das Resultat der reaktionärsten Verschwörung des internationalen Imperialismus“.

Die Rede Gomułkas machte eine Beruhigung der „Parteigänger“ unmöglich, d.h. der nationalistisch-populistischen Fraktion um General Mieczysław Moczar (seit 1964 Innenminister). Sie attackierten die „Zionisten“ auf allen Treffen und Zusammenkünften. Moczar selbst verglich das Vorgehen der israelischen Armee mit Hitler-Methoden aus dem Zweiten Weltkrieg. Man bezichtigte Bürger jüdischer Herkunft zum Beispiel gegenüber Sicherheitsbehörden der Steuerhinterziehung

Candymaker
12.02.2011, 16:25
Jan Tomasz Gross hat übrigens als einer der ersten 1968 ausgewiesenen Juden wieder die polnische Staatsbürgerschaft beantragt. Auch zehntausende Israelis haben das getan, um mit ihren polnischen Pässen die arabisch-muslimischen Länder bereisen zu können, da diese für gewöhnlich keine Juden mit Pässen aus Israel einreisen lassen.

Candymaker
12.02.2011, 17:14
Die Sühne liegt daran, erst einmal 100 000 Ägypter aus dem gerade demokratisierten Staat , das Asylrecht zu gewähren.

Polen ist zur Zeit wohl der pro-israelischste Staat in Europa. Vielleicht ist das auch eine indirektes Schuldbekenntnis, ohne es laut aussprechen zu wollen. Trotz allen geschichtlichen Verwerfungen, empfinden die meisten Polen lieber Solidarität mit Israel, als mit den Arabern. Ein sehr polnisches Paradoxon. Der polnische Antisemit kann durchaus gleichzeitig Juden nicht mögen, aber Solidarität mit Israel und gegenüber ihrem Kampf mit den Arabern empfinden. Er möchte sich nicht mehr schuldig machen, als er glaubt dies tun zu müssen. Der polnische Antisemitismus ist sehr selten eindimensional, vereint oft, anders als in Westeuropa wiederspruchslos positive und negative Gefühle und Aspekte in sich. Juden nicht zu mögen, heisst nicht unbedingt, mit ihren Feinden gemeinsame Sache zu machen, mit den Arabern Sympathien zu empfinden, oder ihnen Schlechtes zu wünschen. Ein in Polen lebender Schwarzer hat man gesagt, dass er die Polen nicht versteht, viele mögen keine Schwarzen, aber selbst die, von denen er Abneigung erfahren hat, kommen ohne ihre Meinung über Schwarze zu ändern, plötzlich zu ihm und sind bereit sich mit ihm zusammenzusetzen und ihm ein Bier auszugeben. So verhielten sich nach üblicher Auslegung in der Regel keine Rassisten. Beim Antisemitismus ist es ähnlich. Juden nicht zu mögen, heisst nicht unbedingt sie zu hassen oder nicht bereits zu sein zu einer Revision der eigenen Meinung.

Commodus
12.02.2011, 17:34
Polen ist zur Zeit wohl der pro-israelischste Staat in Europa. Vielleicht ist das auch eine indirektes Schuldbekenntnis, ohne es laut aussprechen zu wollen. Trotz allen geschichtlichen Verwerfungen, empfinden die meisten Polen lieber Solidarität mit Israel, als mit den Arabern. Ein sehr polnisches Paradoxon. Der polnische Antisemit kann durchaus gleichzeitig Juden nicht mögen, aber Solidarität mit Israel und gegenüber ihrem Kampf mit den Arabern empfinden. Er möchte sich nicht mehr schuldig machen, als er glaubt dies tun zu müssen. Der polnische Antisemitismus ist sehr selten eindimensional, vereint oft, anders als in Westeuropa wiederspruchslos positive und negative Gefühle und Aspekte in sich. Juden nicht zu mögen, heisst nicht unbedingt, mit ihren Feinden gemeinsame Sache zu machen, mit den Arabern Sympathien zu empfinden, oder ihnen Schlechtes zu wünschen. Ein in Polen lebender Schwarzer hat man gesagt, dass er die Polen nicht versteht, viele mögen keine Schwarzen, aber selbst die, von denen er Abneigung erfahren hat, kommen ohne ihre Meinung über Schwarze zu ändern, plötzlich zu ihm und sind bereit sich mit ihm zusammenzusetzen und ihm ein Bier auszugeben. So verhielten sich nach üblicher Auslegung in der Regel keine Rassisten. Beim Antisemitismus ist es ähnlich. Juden nicht zu mögen, heisst nicht unbedingt sie zu hassen oder nicht bereits zu sein zu einer Revision der eigenen Meinung.

Blubb!

Auch in Polen wird es "politisch-korrekte" Kampagnen geben. Dieses Verhalten was Du da beschreibst ist nicht typisch polnisch, sondern vielmehr typisch in allen westlichen Demokratien.

Dies bedeutet, daß auch hier und überall Nigger, Türken, Juden etc. nicht massakriert werden, auch wenn diese mehrheitlich abgelehnt werden. Und ja, viele grüßen diese Leute oder gehen sogar in ihren Geschäften einkaufen. Aber wehe wenn sich der politischer Wind mal dreht. Dann folgen den inneren Abneigungen auch äußere Taten. Das war immer und überall gültig, nicht nur in Polen.

;)

Bellerophon
12.02.2011, 18:24
Tränen für Juden, Quoten für Frauen und Behinderte.