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Vollständige Version anzeigen : Zeitarbeit = Hartz IV = Lohnsklaverei....



KaRol
07.02.2011, 12:56
Hallo zusammen,

ein altes Thema, neu mit aktuellen Zahlen untermauert:

Jeder 8. Leiharbeiter benötigt als Aufstocker Hartz IV, obwohl er genausolange wie die Vollzeitarbeiter tätig ist......X(

Quelle: http://wirtschaft.t-online.de/dgb-studie-halber-lohn-fuer-leiharbeiter/id_44287580/index


Geradezu erschreckend liest sich diese Studie:

- jeder 8. Leiharbeiter benötigt als Aufstocker H IV...

- zumeist verdienen Leiharbeiter nur die Hälfte ihrer Vollzeitkollegen

- trotz gleicher Qualifikation, Arbeitszeit und Tätigkeit....

- die Abstände im Verdienst zwischen Leiharbeitern/Vollzeitarbeiter vergrößern sich immer mehr - zuungunsten der Lohn und Arbeitssklaven...

- 10% (West) und 20% (Ost) verdienen bei Vollzeit weniger als 1.000 Euro....

Nun will man das "Equal Pay " = gleicher Lohn für gleiche Arbeit einfordern - verständlich, dass die Arbeitgeber - allen voraus der fette AG-Präses Hundt - dagegen Sturm laufen. Dem schwabbelt vor lauter Empörung schon das 3-fach-Kinn ohne Ende...:eek:

Also will man diesen Disput auf dem Rücken der Leiharbeiter austragen:
künftig sollen alle Versuche zur Gleichbezahlung durch permanentes Auswechseln der Zeitarbeiter unterlaufen werden.....

Und was bedeutet dies in der Praxis:

Kein Leiharbeiter kann sich richtig in an seinem Arbeitsplatz einleben, Erfahrung sammeln und so Punkte für eine Festanstellung oder bei Bewerbungen bei anderen Firmen sammeln.....

Kein Leiharbeiter kann eine halbwegs solide Lebensplanung starten - heute Vollzeitjob - morgen rausgeworfen....welche Bank gibt da noch Darlehen für eine Existenzgründung, für die junge Familie, für den gemeinsamen Zusammenzug....für eine irgendwie geartete Zukunft?

Aktuell: die Lidl & Schwarz-Gruppe bei uns vor Ort ( Kaufland/Handelshof/Lidl etc..) beschäftigt in ihren Krawattenbauten ( Verwaltung/Büroorganisation/Management ) immer weniger Vollzeitbeschäftigte. Scheidet einer dieser Mitarbeiter aus, wird er kurzerhand durch einen Leiharbeiter ersetzt. In manchen Großraumbüros gibt es so gut wie keine eigenen Mitarbeitern mehr, aber 8-15 Leiharbeiter/innen, bevorzugt die der großen Leiharbeitsfirem a la Randstad und Co....Tendenz: steigend....

Und die Arbeits/Lohnsklaven? Befristete Verträge von 6, 8 Wochen, selten für mehrere Monate sind die Regel. Wer nicht zustimmt wird der Agentur für Arbeit gemeldet und dort gnadenlos absanktioniert....
Übernahme geeigneter Leiharbeiter durch die Lidl&Schwarz-Gruppe...?
:hihi::hihi::rofl::rofl:

Ist es das, was das Leben in diesem Land lebenswert machen soll?
Kann man diese Zukunft seinen Kindern zumuten?
Es gibt menschenverachtende Zustände....
Es gibt menschenverachtende Verbrechen....
Es gibt eine menschenverachtende Unternehmenskultur....

Es gibt wieder Sklaventum für breite Schichten der Bevölkerung - und niemand scheint´s zu interessieren! Das ist der eigentliche Skandal! X(

Kommt der Hundt mit seiner Idee der Permanentauswechselung von Arbeits/Lohnsklaven durch, werden noch mehr Leiharbeiter benötigt ( noch mehr als die fast 1 Million heute...), die aber nicht irgendwo auf den Bäumen wachsen.
Also werden Hundt´s Schäfchen, die lieben Arbeitgeber aus Handel, Wirtschaft und Industrie, schon dafür sorgen, dass auf breiter Front noch mehr Mitarbeiter abgebaut werden und so den Leiharbeitsfirmen zufliessen...das nennt man dann 2 Fliegen mit einer Klappe schlagen...

Ich fasse es nicht, wie hier mit Menschen als Verfügungsmasse und als Druckmittel umgegangen wird.
Weit von jeglicher Zustimmung linker Forderungen gegen die "Kapitalisten" aus Wirtschaft, Ind.- und Handel habe ich bisher mein politisches Handeln bestimmt - jetzt wird es wohl an der Zeit sein, diese Grundhaltung meinerseits zu überdenken...
Diesem menschenverachtende Pack aus Profiteuren und knallhart agierenden Kalkulatoren gegen Arbeitsethik und Moral muss das Handwerk gelegt werden, bevor dieser Staat daran zerbricht!!


KaRol

jadefelsen
07.02.2011, 13:00
Die Zeitarbeit ist nicht das Problem, sondern, dass die Zeitarbeiter weniger Geld bekommen als die Festangestellten.

Sie sollten mindestens gleich viel bekommen. Eigentlich mehr, weil sie flexibler sein müssen.

^Fenestrelle
07.02.2011, 14:02
- zumeist verdienen Leiharbeiter nur die Hälfte ihrer Vollzeitkollegen

- trotz gleicher Qualifikation, Arbeitszeit und Tätigkeit....


Die Zeitarbeit ist nicht das Problem, sondern, dass die Zeitarbeiter weniger Geld bekommen als die Festangestellten.

Sie sollten mindestens gleich viel bekommen. Eigentlich mehr, weil sie flexibler sein müssen.
Als ich nach Abschluss meiner Lehre das Vergnügen hatte als Leiharbeiterin tätig zu sein, befand sich im zu kopierenden Papierstapel eine Rechnung, aus der ging hervor, dass für eine Stunde, die ich tätig war, 30,50 DM zu zahlen waren. Davon habe ich ganze 10 DM erhalten.

Demnach haben die Firmen gut 2/3 für die Personaldisponenten, meine bezahlte Zeit, in der kein Einsatz zur Verfügung stand und vor allem für die riesigen Büroflächen der Leihfirma gelöhnt.

Würden die Löhne denen der Festangestellten angepasst werden, würde sich der Rechnungsbetrag für die ausleihenden Firmen drastisch erhöhen.

Das System der Leiharbeit ist an sich nicht schlecht, um Urlaubs-/Krankheits-/Stoßzeiten zu überbrücken. Der Störfaktor ist, dass die Verleiher mehr verdienen als der jeweilige Leiharbeiter.

Paul Felz
07.02.2011, 14:09
Als ich nach Abschluss meiner Lehre das Vergnügen hatte als Leiharbeiterin tätig zu sein, befand sich im zu kopierenden Papierstapel eine Rechnung, aus der ging hervor, dass für eine Stunde, die ich tätig war, 30,50 DM zu zahlen waren. Davon habe ich ganze 10 DM erhalten.

Demnach haben die Firmen gut 2/3 für die Personaldisponenten, meine bezahlte Zeit, in der kein Einsatz zur Verfügung stand und vor allem für die riesigen Büroflächen der Leihfirma gelöhnt.

Würden die Löhne denen der Festangestellten angepasst werden, würde sich der Rechnungsbetrag für die ausleihenden Firmen drastisch erhöhen.

Das System der Leiharbeit ist an sich nicht schlecht, um Urlaubs-/Krankheits-/Stoßzeiten zu überbrücken. Der Störfaktor ist, dass die Verleiher mehr verdienen als der jeweilige Leiharbeiter.
Richtig. Würden die selben Löhne bezahlt, wären die Leiharbeiter keine Leiharbeiter sondern arbeitslos.

Leiharbeit als solche ist tatsächlich nicht falsch und wird teilweise von Firmen auch untereinander unbürokratisch durchgezogen. Da verdient dann kein Verleiher was daran.

In irgendeinem skandinavischen Staat übernimmt das Arbeitsamt so etwas ähnliches wie wie Leiharbeit.

Schwarzer Rabe
07.02.2011, 14:09
Als ich nach Abschluss meiner Lehre das Vergnügen hatte als Leiharbeiterin tätig zu sein, befand sich im zu kopierenden Papierstapel eine Rechnung, aus der ging hervor, dass für eine Stunde, die ich tätig war, 30,50 DM zu zahlen waren. Davon habe ich ganze 10 DM erhalten.

Demnach haben die Firmen gut 2/3 für die Personaldisponenten, meine bezahlte Zeit, in der kein Einsatz zur Verfügung stand und vor allem für die riesigen Büroflächen der Leihfirma gelöhnt.


Schön, dass Kleingeister immer meinen, sie könnten in der Wirtschaft mit Milchmädchenrechnungen durchkommen. Die ganzen Nebenkosten werden mal geschickt unter den Tisch geworfen. :rolleyes:

konfutse
07.02.2011, 14:22
Richtig. Würden die selben Löhne bezahlt, wären die Leiharbeiter keine Leiharbeiter sondern arbeitslos.
...
Weshalb Equal Pay in 18 europäischen Ländern nicht funktioniert?

Paul Felz
07.02.2011, 14:26
Weshalb Equal Pay in 18 europäischen Ländern nicht funktioniert?
Nein, tut es nicht. Jedenfalls nicht nach dem deutschen System. Schrieb ich aber oben bereits. Rechnen muß man schon können.

Efna
07.02.2011, 14:31
Richtig. Würden die selben Löhne bezahlt, wären die Leiharbeiter keine Leiharbeiter sondern arbeitslos.

Leiharbeit als solche ist tatsächlich nicht falsch und wird teilweise von Firmen auch untereinander unbürokratisch durchgezogen. Da verdient dann kein Verleiher was daran.

In irgendeinem skandinavischen Staat übernimmt das Arbeitsamt so etwas ähnliches wie wie Leiharbeit.

das einzigste wenn Leiharbeiter wirklich nutzt ist die Leiharbeitsfirma und die Firma die Leiharbeit beschäftigt, der Arbeiter arbeitet für einen Dumpinglohn muss aber die selbe Leistung oder sogar mehr als andere Arbeiter, wenn es den überhaupt noch den Vollzeitbeschäftigten gibt. Meistens werden nur noch 400 Euro jObs angeboten oder Leiharbeit, Vollarbeit gibt es nicht mehr. Natürlich kann man damit die Arbeitslosigkeit senken. Doch profitzieren tun davon nur die Arbeitgeber, Konzerne und Unternehmer, der Leiharbeiter bleibt weiterhin arm und ist der ausgebeutete.

Paul Felz
07.02.2011, 14:32
das einzigste wenn Leiharbeiter wirklich nutzt ist die Leiharbeitsfirma und die Firma die Leiharbeit beschäftigt, der Arbeiter arbeitet für einen Dumpinglohn muss aber die selbe Leistung oder sogar mehr als andere Arbeiter, wenn es den überhaupt noch den Vollzeitbeschäftigten gibt. Meistens werden nur noch 400 Euro jObs angeboten oder Leiharbeit, Vollarbeit gibt es nicht mehr. Natürlich kann man damit die Arbeitslosigkeit senken. Doch profitzieren tun davon nur die Arbeitgeber, Konzerne und Unternehmer, der Leiharbeiter bleibt weiterhin arm und ist der ausgebeutete.
In Deutschland ja. Nichts anderes schrieb ich.

Efna
07.02.2011, 14:35
In Deutschland ja. Nichts anderes schrieb ich.

Mit anderen Worten Leiharbeit ist nur dafür da damit sich Kapitalisten, Unternehmen, Sackoträger, Snobs etc. sich die Taschen füllen können.

Paul Felz
07.02.2011, 14:38
Mit anderen Worten Leiharbeit ist nur dafür da damit sich Kapitalisten, Unternehmen, Sackoträger, Snobs etc. sich die Taschen füllen können.
Wenn Du damit die Betreiber der Leiharbeitsfirmen meinst: ja. Für die Abnehmer der Leiharbeiter kommt es nicht unbedingt billiger. Nur eben keine langfristige Bindung. Man muß als AG also auch keinen Lohn/Gehalt zahlen, wenn der AN gar nichts tut.

konfutse
07.02.2011, 14:50
Nein, tut es nicht. Jedenfalls nicht nach dem deutschen System. Schrieb ich aber oben bereits. Rechnen muß man schon können.
Stimmt. Nirgendwo anders funktioniert dieses deutsche System der Schaffung von Armut trotz Arbeit so gut wie in Deutschland.

Paul Felz
07.02.2011, 14:53
Stimmt. Nirgendwo anders funktioniert dieses deutsche System der Schaffung von Armut trotz Arbeit so gut wie in Deutschland.
Da sind wir uns ja mal einig.

Efna
07.02.2011, 14:55
Stimmt. Nirgendwo anders funktioniert dieses deutsche System der Schaffung von Armut trotz Arbeit so gut wie in Deutschland.

Das nennt man dann Kapitalismus...

Paul Felz
07.02.2011, 14:58
Das nennt man dann Kapitalismus...
Nein: Bürokratie

McDuff
07.02.2011, 15:06
Der sogenannt Aufschwung basiert zum Großteil auf dem durch Leiharbeit möglichgemachten Lohndumping. Immer mehr Firmen besetzen Stellen langfristig mit Leiharbeitern um Löhne zu sparen. Dabei handelt es sich um qualifizierte Stellen, vom Facharbeiter über den Ingenieur bis zum Naturwissenschaftler, die in Zeiträumen von mehr als fünf Jahren ausschließlich mit Zeitarbeitern besetzt werden. Das hat dazu geführt, daß kaum noch etwas anderes als diese Drecksausbeutung zu bekommen ist. Dafür dürfen wir uns bei den Roten bedanken, die das möglich gemacht haben!

Schaschlik
07.02.2011, 15:09
Als ich nach Abschluss meiner Lehre das Vergnügen hatte als Leiharbeiterin tätig zu sein, befand sich im zu kopierenden Papierstapel eine Rechnung, aus der ging hervor, dass für eine Stunde, die ich tätig war, 30,50 DM zu zahlen waren. Davon habe ich ganze 10 DM erhalten.


Milchmädchen?

1. kostet ein Festangestellter AN auch mehr als er an Lohn erhält (paritätische Finanzierung Sozialsystem etc.)
2. sind Leiharbeitnehmer m.W. sowas wie "fertige Dienstleistungsprodukte" auf welche natürlich auch Steuern fällig werden. Viele Unternehmen beschäftigen Leiharbeiter, weil diese nicht als Lohnkosten auftauchen sondern als "Material"kosten.
3. Muss die Leiharbeitsfirma selbst eine entsprechende Infrastruktur betreiben.


Grundlegend kann man sagen, dass Leiharbeitsunternehmen sowas wie ausgelagerte Personalabteilungen sind und die "Ressourcen" durch mehrere Unternehmen "geteilt" werden. Dies kann sich durchaus lohnen und die Effektivität erhöhen! Allerdings bin ich auch für gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit, da nur so gewährleistet werden kann, dass der Wettbewerb nicht über Löhne sondern über tatsächliche Komparitätsvorteile geführt wird

Paul Felz
07.02.2011, 15:09
Der sogenannt Aufschwung basiert zum Großteil auf dem durch Leiharbeit möglichgemachten Lohndumping. Immer mehr Firmen besetzen Stellen langfristig mit Leiharbeitern um Löhne zu sparen. Dabei handelt es sich um qualifizierte Stellen, vom Facharbeiter über den Ingenieur bis zum Naturwissenschaftler, die in Zeiträumen von mehr als fünf Jahren ausschließlich mit Zeitarbeitern besetzt werden. Das hat dazu geführt, daß kaum noch etwas anderes als diese Drecksausbeutung zu bekommen ist. Dafür dürfen wir uns bei den Roten bedanken, die das möglich gemacht haben!
Eben: Bürokratie. Leiharbeit ist ja ursprünglich für Produktionsspitzen bzw. umgekehrt für Leerzeiten gedacht gewesen.

Deswegen schrieb ich ja, daß Leiharbeit nicht grundsätzlich verkehrt ist. Die Umsetzung und das Ausnutzen jedoch schon.

Paul Felz
07.02.2011, 15:10
Milchmädchen?

1. kostet ein Festangestellter AN auch mehr als er an Lohn erhält (paritätische Finanzierung Sozialsystem etc.)
2. sind Leiharbeitnehmer m.W. sowas wie "fertige Dienstleistungsprodukte" auf welche natürlich auch Steuern fällig werden. Viele Unternehmen beschäftigen Leiharbeiter, weil diese nicht als Lohnkosten auftauchen sondern als "Material"kosten.
3. Muss die Leiharbeitsfirma selbst eine entsprechende Infrastruktur betreiben.


Grundlegend kann man sagen, dass Leiharbeitsunternehmen sowas wie ausgelagerte Personalabteilungen sind und die "Ressourcen" durch mehrere Unternehmen "geteilt" werden. Dies kann sich durchaus lohnen und die Effektivität erhöhen! Allerdings bin ich auch für gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit, da nur so gewährleistet werden kann, dass der Wettbewerb nicht über Löhne sondern über tatsächliche Komparitätsvorteile geführt wird
Was ja, wie ich oben schrieb, bei Produktionsspitzen bzw. Auslastungsspitzen durchaus Sinn macht. Dann kann der Leiharbeiter den Unternehmer auch mal mehr kosten als der reguläre Angestellte.

Schaschlik
07.02.2011, 15:16
Was ja, wie ich oben schrieb, bei Produktionsspitzen bzw. Auslastungsspitzen durchaus Sinn macht. Dann kann der Leiharbeiter den Unternehmer auch mal mehr kosten als der reguläre Angestellte.


Leider, und das muss man wirklich so sagen, leider werden in D Leiharbeiter zu niedrigsten Konditionen beschäftigt. In vielen Leiharbeitsfirmen gibts sogar nur 3 Tarife: ungelernt, gelernt, studiert. Die Löhne stehen auch in keinem Verhältnis zu denen der festen Belegschaft und oft werden diese auch noch gegeneinander ausgespielt. Dieser Praxis muss ein Riegel vorgeschoben werden!

Allerdings sind das keine Gründe Leiharbeit prinzipiell abzulehnen. Ich bin selbst durch Leiharbeit wieder in einen guten Job gekommen und konnte mich "beweisen". Lohntechnich allerdings eine krasse Durststrecke, knapp an der Grenze zum Hartz4-Aufstocker. Und das als Informatiker! Das kann nicht "gesund" sein für das Gesamtsystem (auch wegen der Sunbvention durch den Staat mit Steuervorteilen und Hartz4) und ist oftmals extrem leistungsfeindlich.

konfutse
07.02.2011, 15:33
Eben: Bürokratie. Leiharbeit ist ja ursprünglich für Produktionsspitzen bzw. umgekehrt für Leerzeiten gedacht gewesen.

Deswegen schrieb ich ja, daß Leiharbeit nicht grundsätzlich verkehrt ist. Die Umsetzung und das Ausnutzen jedoch schon.
Und ich dachte, du befindest das System, so wie es jetzt ist, für gut.

Leiharbeit hat neben dem für die Wirtschaft durchaus positiven Aspekt der Schaffung einer Arbeitskräftereserve, die sich willig ausbeuten lässt, den unausweichlichen und schwerer wiegenden Nachteil, dass durch die niedrigeren Löhne die Sozialkassen belastet werden.

Efna
07.02.2011, 15:38
Der sogenannt Aufschwung basiert zum Großteil auf dem durch Leiharbeit möglichgemachten Lohndumping. Immer mehr Firmen besetzen Stellen langfristig mit Leiharbeitern um Löhne zu sparen. Dabei handelt es sich um qualifizierte Stellen, vom Facharbeiter über den Ingenieur bis zum Naturwissenschaftler, die in Zeiträumen von mehr als fünf Jahren ausschließlich mit Zeitarbeitern besetzt werden. Das hat dazu geführt, daß kaum noch etwas anderes als diese Drecksausbeutung zu bekommen ist. Dafür dürfen wir uns bei den Roten bedanken, die das möglich gemacht haben!

Ist es nicht eher so das die Selbstständigen so etwas wollen um Lohnkosten zu drücken. Ja die SPD und Grünen sind zusammen mit CDU und FDP dran schuld. Nur Rot-grün hat nunmal nichtzs mehr mit Links zu tun sondern mit der politischen Mitte.

Pythia
07.02.2011, 16:26
Als ich nach Abschluss meiner Lehre das Vergnügen hatte als Leiharbeiterin tätig zu sein ...
... für 1 Stunde, die ich tätig war, 30,50 DM zu zahlen waren. Davon habe ich 10 DM erhalten.Damit warst Du überbezahlt:
http://www.24-carat.de/Forum/L-635.GIF
15.000 DM netto im Jahr für 1.500 Stunden Anwesenheit am Einatzsort
06.000 DM netto im Jahr für 600 Stunden Abwesenheit während der Arbeitszeit: Urlaub,
06.000 DM Feiertage, Blaumachen, Umzug, Krankfeiern, Hochzeit, Geburt, Behördengänge,
06.000 DM faule Ausreden, Beerdigungen, Mutterschaftsurlaub und Sonstiges
13.500 DM im Jahr Steuern, KV, RV und PV
06.700 DM im Jahr Arbeitgeberanteil KV, RV und PV
04.000 DM im Jahr anteilige Verwaltungskosten für Deinen Arbeitgeber
03.500 DM im Jahr Verkaufskosten für Deine Leistung
08.700 DM im Jahr MwSt. für den Verkauf Deiner 1.500 Stunden Anwesenheit am Einsatzsort
08.600 DM im Jahr anteilige Gewerbe-, Einkommens- und sonstige Steuern Deines Arbeitgebers
06.000 DM sowie Miete, Strom, Einrichtung und Putzfrau am Firmensitz Deines Arbeitgebers.
——————
66.000 DM im Jahr Gesamtkosten im Jahr für Deinen Arbeitgeber
45.740 DM im Jahr Gesamt-Einnahmen im Jahr Deines Arbeitgebers für Deine Leistung
——————
20.260 DM im Jahr Verlust für Deinen Arbeitgeber!
========
http://www.24-carat.de/Forum/L-635.GIF
Also ist entweder Deine Information falsch oder Du bist ein seltener Ausnahmefall, da in der BRD kein Arbeitgeber solche Verluste machen muß, weil es preiswerter und risikoloser geht:
http://www.24-carat.de/Forum/L-635.GIF
http://www.24-carat.de/2009/Arbeit.gif

Dr Mittendrin
07.02.2011, 16:45
Also es gab in den 80er Jahren Leiharbeit, die um ca 10 % niedriger bezahlt wurde als Stammitarbeiter. Damit übrigens Leihfirmen Personal erhielten schrieben sie in Inseraten schon den Stundenlohn und das Fahrgeld/ Essenszuschuss rein.

Dieses Desaster im Arbeitsmarkt hat man leichtfertig mit dem Arbeitslosigkeitsbeitrittsgebiet ausgelöst und heute wird vom ABM über 1€ job und Leiharbeit um dieses Phänomen rumgebastelt.

Eine Frist von 9 Monaten halte ich für zu lange, da man evtl nur diese 9 Monate nutzt und dann rolliert.

Die Schimäre von schlechten Löhnen zu profitieren, halte ich für nonsens.
Schlechte Löhne führen nur zu Kalkulationen, die immer tiefere Angebote ermöglichen und keinen Boden kennen.

Gibt es eine klare Grenze, so kann jeder Unternehmer mit gleichen Bedingungen ohne Wettbewerbsverzerrung arbeiten und seinen Auftrag kalkulieren.

konfutse
07.02.2011, 17:11
Damit warst Du überbezahlt:
http://www.24-carat.de/Forum/L-635.GIF
15.000 DM netto im Jahr für 1.500 Stunden Anwesenheit am Einatzsort
06.000 DM netto im Jahr für 600 Stunden Abwesenheit während der Arbeitszeit: Urlaub,
06.000 DM Feiertage, Blaumachen, Umzug, Krankfeiern, Hochzeit, Geburt, Behördengänge,
06.000 DM faule Ausreden, Beerdigungen, Mutterschaftsurlaub und Sonstiges
13.500 DM im Jahr Steuern, KV, RV und PV
06.700 DM im Jahr Arbeitgeberanteil KV, RV und PV
04.000 DM im Jahr anteilige Verwaltungskosten für Deinen Arbeitgeber
03.500 DM im Jahr Verkaufskosten für Deine Leistung
08.700 DM im Jahr MwSt. für den Verkauf Deiner 1.500 Stunden Anwesenheit am Einsatzsort
08.600 DM im Jahr anteilige Gewerbe-, Einkommens- und sonstige Steuern Deines Arbeitgebers
06.000 DM sowie Miete, Strom, Einrichtung und Putzfrau am Firmensitz Deines Arbeitgebers.
——————
66.000 DM im Jahr Gesamtkosten im Jahr für Deinen Arbeitgeber
45.740 DM im Jahr Gesamt-Einnahmen im Jahr Deines Arbeitgebers für Deine Leistung
——————
20.260 DM im Jahr Verlust für Deinen Arbeitgeber!
========
http://www.24-carat.de/Forum/L-635.GIF
Also ist entweder Deine Information falsch oder Du bist ein seltener Ausnahmefall, da in der BRD kein Arbeitgeber solche Verluste machen muß, weil es preiswerter und risikoloser geht:
http://www.24-carat.de/Forum/L-635.GIF
http://www.24-carat.de/2009/Arbeit.gif
Willst du, dass man deine Rechnung ernst nimmt?

Pythia
07.02.2011, 18:27
Willst du, dass man deine Rechnung ernst nimmt?Natürlich! Und Korrektur eventueller Fehler ist willkommen.

konfutse
07.02.2011, 19:26
Natürlich! Und Korrektur eventueller Fehler ist willkommen.
Es gibt 2 Fehler: Unlogik und falsche Annahmen.

Der AN soll 1.500 Stunden anwesend sein (für 15.000 Euro) und 1.200 Stunden abwesend (für 12.000 Euro). 2.700 Stunden wären eine 52-Stunden-Woche. Wie realistisch ist das denn?
Steuern, KV, RV und PV zahlt der AN, nicht der AG.
Wieso beträgt der AG-Anteil an der Sozialversicherung 25% vom Brutto?

Die restlichen Zahlen (incl. der Einnahmen) kann ich nicht auf Plausibilität prüfen. Wenn allerdings der Entleiher außer dem Lohn und den Lohnnebenkosten für die Verwaltung seines entliehenen AN noch einen Aufwand in fast gleicher Höhe haben soll (wohlgemerkt für den Verleih, nicht für die Produktion), kommen mir arge Zweifel. Wenn deine Zahlen realistisch sind und ein Minus rauskommt, fragt sich generell, warum Leiharbeit ein einträgliches Geschäft ist.

Pythia
07.02.2011, 20:52
Es gibt 2 Fehler: Unlogik und falsche Annahmen.
http://www.24-carat.de/Forum/L-421.GIF
Der AN soll 1.500 Stunden anwesend sein (für 15.000 Euro) und 1.200 Stunden abwesend (für 12.000 Euro). 2.700 Stunden wären eine 52-Stunden-Woche. Wie realistisch ist das denn?
Steuern, KV, RV und PV zahlt der AN, nicht der AG.15.000 DM netto im Jahr für 1.500 Stunden Anwesenheit am Einatzsort
06.000 DM netto im Jahr für 600 Stunden Abwesenheit während der Arbeitszeit: Urlaub,
06.000 DM Feiertage, Blaumachen, Umzug, Krankfeiern, Hochzeit, Geburt, Behördengänge,
06.000 DM faule Ausreden, Beerdigungen, Mutterschaftsurlaub und Sonstiges
http://www.24-carat.de/Forum/L-635.GIF
Bei 5-Tage-Wochen mit 8-Stunden-Tagen hat das Jahr 2.100 bezahlte Arbeits-Stunden, wobei aus ogigen Gründen 600 Stunden nicht gearbeitet wird, 512 Stunden alleine Urlaub und Feiertage, und eigentlich viel mehr als weitere 88 Stunden Fehlzeit:
http://www.24-carat.de/Forum/L-635.GIF
Sogar der DGB mit zählt mit 8% Fehlzeit schon 120 verlorenen Stunden, und die Industrie beklagt bis zu 24% Fehlzeit. Die seltenen Mitarbeiter, die noch nie einen Tag fehlten, arbeiten eben auch für Kollegen, die Fehlzeiten zum Sport machen und für Kolleginnen auf Mutterschaftsurlaub.
http://www.24-carat.de/Forum/L-635.GIF
Du hast also in dieser Berechnung (http://www.politikforen.net/showpost.php?p=4402580&postcount=23) noch nichts korrigiert, sondern nur Fehler hinzugefügt, denn Arbeitgeber zahlen zusätzlich zum Nettolohn nicht nur den Arbeitgeber-Anteil sondern auch die Steuern und Abgaben ihrer Arbeitnehmer.
http://www.24-carat.de/Forum/L-635.GIF
http://www.24-carat.de/2010/Konfessa.gif

Paul Felz
07.02.2011, 20:55
Ist es nicht eher so das die Selbstständigen so etwas wollen um Lohnkosten zu drücken. Ja die SPD und Grünen sind zusammen mit CDU und FDP dran schuld. Nur Rot-grün hat nunmal nichtzs mehr mit Links zu tun sondern mit der politischen Mitte.
Was haben Selbständige mit Lohnkosten zu tun?

meckerle
07.02.2011, 21:18
Ist es nicht eher so das die Selbstständigen so etwas wollen um Lohnkosten zu drücken. Ja die SPD und Grünen sind zusammen mit CDU und FDP dran schuld. Nur Rot-grün hat nunmal nichtzs mehr mit Links zu tun sondern mit der politischen Mitte.
Interessant, wer sich neuerdings zur politischen Mitte zählen will.

henriof9
07.02.2011, 21:20
Ist es nicht eher so das die Selbstständigen so etwas wollen um Lohnkosten zu drücken. Ja die SPD und Grünen sind zusammen mit CDU und FDP dran schuld. Nur Rot-grün hat nunmal nichtzs mehr mit Links zu tun sondern mit der politischen Mitte.

Wenn Du mit den Selbstständigen die kleineren und mittleren Unternehmen meinst, wohlgemerkt sind sie es die den größten Teil der Arbeitsplätze bereit stellen, dann nein, diese sind es nicht die das woll(t)en.
Denen bleibt nur bald nichts mehr übrig wollen sie langfristig konkurrenzfähig bleiben.

Das ganze Zeitarbeitstheater entstand im Zuge der Hartzgesetze und wurde, mit Billigung der Opposition, von Gasgerd als Freund der Bosse zu Gunsten der Konzerne verändert.

Paul Felz
07.02.2011, 21:23
Wenn Du mit den Selbstständigen die kleineren und mittleren Unternehmen meinst, wohlgemerkt sind sie es die den größten Teil der Arbeitsplätze bereit stellen, dann nein, diese sind es nicht die das woll(t)en.
Denen bleibt nur bald nichts mehr übrig wollen sie langfristig konkurrenzfähig bleiben.

Das ganze Zeitarbeitstheater entstand im Zuge der Hartzgesetze und wurde, mit Billigung der Opposition, von Gasgerd als Freund der Bosse zu Gunsten der Konzerne verändert.
Nicht nur Arbeitsplätze sondern auch Steuern. Allerdings sind die selten selbständig sondern meist Geschäftsführer oder Angestellter der eigenen GmbH.

henriof9
07.02.2011, 21:34
Nicht nur Arbeitsplätze sondern auch Steuern. Allerdings sind die selten selbständig sondern meist Geschäftsführer oder Angestellter der eigenen GmbH.

Die sehe ich, bis zu einer gewissen Größenordnung, trotzdem als Selbstständige an, schließlich ist es lediglich die steuerliche und rechtliche Konstellation welche sie hindert als Personenstandgesellschaft zu firmieren.
Und selbst von denen gibt es noch genügend.

Und genau diese Firmen schaffen es durch zuverlässiges, eingearbeitetes Fachpersonal am Markt zu bestehen und denen hilft der Austausch hin zum Leihpersonal nicht wirklich.

^Fenestrelle
07.02.2011, 21:51
Milchmädchen?
Nein, kein Milchmädchen, nur die Kurzform. Ich schrieb ja auf Seite 1 bereits, dass über die Gelder, die der Ausleihfirma in Rechnung gestellt werden, auch Zeiten bezahlt werden, in denen die Zeitarbeitsfirma keinen Einsatz hatte. Selbstverständlich zahlt die Ausleihfirma über die gestellten Rechnungen auch (anteilmäßig) Urlaub und Krankheit mit.

Dennoch: Würde eine Angleichung des Lohnes an den der Festangestellten durchgesetzt, würden die Rechnungen der Zeitarbeitsfirma an die Ausleihfirma sprunghaft ansteigen. Ob es dann noch für Ausleihfirmen wirklich nutzbringend ist Leiharbeiter zu beschäftigen, scheint mir fraglich. Vielleicht nähme dann die Einstellung über befristete Verträge zu.


Damit warst Du überbezahlt
Möchtest du, dass ich meinen beiden Leihfirmen von damals Schriftstücke zukommen lasse, in denen ich aufrichtigst und demütig um Entschuldigung bitte?
Keine Zeitarbeitsfirma würde lange existieren, wenn Leiharbet ein Minusgeschäft wäre. Und schlecht verdienen die Disponenten keinesfalls, erarbeitet von den Leiharbeitern.

Paul Felz
07.02.2011, 21:59
Die sehe ich, bis zu einer gewissen Größenordnung, trotzdem als Selbstständige an, schließlich ist es lediglich die steuerliche und rechtliche Konstellation welche sie hindert als Personenstandgesellschaft zu firmieren.
Und selbst von denen gibt es noch genügend.

Und genau diese Firmen schaffen es durch zuverlässiges, eingearbeitetes Fachpersonal am Markt zu bestehen und denen hilft der Austausch hin zum Leihpersonal nicht wirklich.
Weit auseinander sind wir da nicht. Beide sind verantwortlich. Die Selbständigen, die ich meine, also Freiberuflker, nur für sich und die eigene Familie.

Die Selbständigen, die Du mit einbeziehst, auch für die Angestellten/Gewerblichen.

Ich schränke Selbständige eben auf Freiberufler wie Architekten, Statiker, Gutachter etc. ein, die eben keine Angestellten beschäftigen. Also das "Selbst" strenger definiert.

Pythia
07.02.2011, 23:07
Ich schränke Selbständige eben auf Freiberufler wie Architekten, Statiker, Gutachter etc. ein, die eben keine Angestellten beschäftigen ...Bei jedem größerem Projekt stelle ich Bauleiter und Hilfe im Büro ein und finde höchstens Bauleiter als freie Mitarbeiter. Dabei gibt es "Lohnsklaverei" gar nicht, da Leihkräfte mit den nötigen Fähigkeiten zu teuer und deutlich weniger zuverlässig sind als Leute, die mit mir arbeiten wollen ...
http://www.24-carat.de/Forum/L-635.GIF
... wenn die Kohle stimmt. Obwohl es nur Zeitarbeit ist, die um so schneller endet je besser wir arbeiten, setzen sich Alle immer voll ein, da Ehrgeiz und eine Art Familiengefühl entsteht.

Paul Felz
07.02.2011, 23:14
Bei jedem größerem Projekt stelle ich Bauleiter und Hilfe im Büro ein und finde höchstens Bauleiter als freie Mitarbeiter. Dabei gibt es "Lohnsklaverei" gar nicht, da Leihkräfte mit den nötigen Fähigkeiten zu teuer und deutlich weniger zuverlässig sind als Leute, die mit mir arbeiten wollen ...
http://www.24-carat.de/Forum/L-635.GIF
... wenn die Kohle stimmt. Obwohl es nur Zeitarbeit ist, die um so schneller endet je besser wir arbeiten, setzen sich Alle immer voll ein, da Ehrgeiz und eine Art Familiengefühl entsteht.
Ja, das ist bei uns genau so. Obwohl ich gerade versuche, "Bauleiter*" durch Webcams zu ersetzen ;)


*Wer meint, daß ein Bauleiter einen Bau leitet, glaubt auch, daß Zitronenfalter Zitronen falten. Dabei ist eine Bauleiter ein Steiggerät :D

Heute heißen die Projektsteuerer und haben vom Bau keine Ahnung.

klartext
07.02.2011, 23:40
BMW zahlt den Leiharbeitern den selben Grundlohn wie ihren Festangestellten. Viele andere Firmen tun das Selbe.
Es ght also vor allem um Klein- und mittelbetriebe. Will man diese ruinieren, muss man Zeitarbeit abschaffen.
Jeder Unternehmer muss sein Personal dem Auftragsbestand anpassen. Dafür sind Leiharbeiter da. Kann er das nicht, geht er entweder pleite oder muss verlagern.

Schrottkiste
07.02.2011, 23:41
Bei jedem größerem Projekt stelle ich Bauleiter und Hilfe im Büro ein und finde höchstens Bauleiter als freie Mitarbeiter. Dabei gibt es "Lohnsklaverei" gar nicht, da Leihkräfte mit den nötigen Fähigkeiten zu teuer und deutlich weniger zuverlässig sind als Leute, die mit mir arbeiten wollen ...
http://www.24-carat.de/Forum/L-635.GIF
... wenn die Kohle stimmt. Obwohl es nur Zeitarbeit ist, die um so schneller endet je besser wir arbeiten, setzen sich Alle immer voll ein, da Ehrgeiz und eine Art Familiengefühl entsteht.

Und genau das ist der Knackpunkt bei der Mitarbeitermotivation. Darf ich fragen, in welchem Land Du Deine Projekte ausführst?

Paul Felz
07.02.2011, 23:42
Und genau das ist der Knackpunkt bei der Mitarbeitermotivation. Darf ich fragen, in welchem Land Du Deine Projekte ausführst?
Mehrzahl: Ländern

Paul Felz
07.02.2011, 23:44
BMW zahlt den Leiharbeitern den selben Grundlohn wie ihren Festangestellten. Viele andere Firmen tun das Selbe.
Es ght also vor allem um Klein- und mittelbetriebe. Will man diese ruinieren, muss man Zeitarbeit abschaffen.
Ja, weil die, wie ich schon schrieb, damit Produktionsspitzen abfedern. Dann geht das ja auch. Letztendlich eine Frage der Betriebsgröße. Man kann dieses Modell eben nicht auf den Maurer übertragen oder auf den Buchbinder (da komme ich drauf, weil der im selben Komplex ist, sozusagen unter mir).

Schrottkiste
07.02.2011, 23:44
BMW zahlt den Leiharbeitern den selben Grundlohn wie ihren Festangestellten. Viele andere Firmen tun das Selbe.
Es ght also vor allem um Klein- und mittelbetriebe. Will man diese ruinieren, muss man Zeitarbeit abschaffen.

So sollte das bei Großunternehmen auch sein, dann sehe ich dort die Möglichkeit der Zeitarbeit auch als sehr sinnvoll an, was Beschäftigung zu Produktionsspitzen anbetrifft.

Paul Felz
07.02.2011, 23:45
So sollte das bei Großunternehmen auch sein, dann sehe ich dort die Möglichkeit der Zeitarbeit auch als sehr sinnvoll an, was Beschäftigung zu Produktionsspitzen anbetrifft.
Zwei Dumme, ein Gedanke ;)

Schrottkiste
07.02.2011, 23:46
@ Paul: zeitgleich :cool2:

Paul Felz
07.02.2011, 23:46
@ Paul: zeitgleich :cool2:
Lachkrampf :))

Pythia
07.02.2011, 23:47
Heute heißen die Projektsteuerer und haben vom Bau keine Ahnung.Na, Du beschreibst meine Arbeit sehr gut. Ich habe von keinem Bau eine Ahnung, wenn ich anfange und weiß erst Einiges über den Bau, beileibe nicht Alles, wenn er allen Wahrscheinlickeiten zum Trotz doch fertig wird und nicht einstürzt, explodiert oder einfach desintegriert.

Es sind die Inschenöhre, die es so schwierig machen.

Pythia
08.02.2011, 01:17
Und genau das ist der Knackpunkt bei der Mitarbeitermotivation. Darf ich fragen, in welchem Land Du Deine Projekte ausführst?... wenn die Kohle stimmt. Das ist nicht der Knackpunkt. Da ich nur Projektlaufzeit bieten kann, ohne Zukunft oder Karriere, arbeitet Keiner für mich, wenn die Kohle nicht stimmt. Aber ich biete Sieg im Kampf gegen Qualitäts-, Preis- und Zeit- Gefahren, und in kleinen Mannschaften sind Potenz und Sieg für Alle gleich süß. Das ist der Knackpunkt.
http://www.24-carat.de/Forum/L-635.GIF
Welches Land? Oslo bis Kapstadt, Chicago bis Lima, bisher 15 Länder. Bin aber erst 67 und habe gerade mal wieder ein BRD-Projekt. Besonders gut daran: gleichzeitig kassiere ich Rente.
http://www.24-carat.de/Forum/L-635.GIF
Zumindest bis Sozialschmarotzer und Islamis die BRD in die Pleite geritten haben. 1945 mußten viele Alte rennen, um einem Elendsleben unter der Knute zu entkommen, aber ich werde wohl kaum rennen, eher werde ich die BRD von der Reling eines schönen Schiffs verabschieden.
http://www.24-carat.de/Forum/L-635.GIF
http://www.24-carat.de/2011/RELING.JPG

heide
08.02.2011, 06:02
Was haben Selbständige mit Lohnkosten zu tun?
Sie haben nur etwas damit zu tun, wenn sie sich einen Angestellten "leisten" können.

Bruddler
08.02.2011, 06:37
Die Unternehmer greifen auf Leiharbeiter zurück, wenn deren Stammbelegschaft nicht mehr mit dem Abarbeiten der anstehenden Aufträge zurechtkommt.
Dass die Leiharbeiter für deutlich weniger Geld arbeiten (müssen), ist für die Unternehmer ein willkommener Nebeneffekt.
Wer jetzt aber glaubt, Unternehmer würden Leiharbeiter vornehmlich wegen dieses Nebeneffektes beschäftigen, der liegt gar nicht mal so falsch.
Um diesem Treiben ein Ende zu setzen, ist es zwingend erforderlich, einen Mindestlohn für Leiharbeiter einzuführen, denn es ist nicht einzusehen, dass die Stammbelegschaft bei gleicher Arbeit ein deutlich höheres Gehalt einstreicht als die sogen. Leiharbeiter....

henriof9
08.02.2011, 06:56
Weit auseinander sind wir da nicht. Beide sind verantwortlich. Die Selbständigen, die ich meine, also Freiberuflker, nur für sich und die eigene Familie.

Die Selbständigen, die Du mit einbeziehst, auch für die Angestellten/Gewerblichen.

Ich schränke Selbständige eben auf Freiberufler wie Architekten, Statiker, Gutachter etc. ein, die eben keine Angestellten beschäftigen. Also das "Selbst" strenger definiert.

Ähm Paulchen, für die Selbstständigen welche Du dann definierst stellt sich ja nicht das Thema Zeitarbeit weil die eben alles " selbst " machen und keine Angestellten beschäftigen.

Ausgangspunkt der Diskussion war aber, ob die Selbstständigen nicht die Leiharbeiter gewollt haben.

henriof9
08.02.2011, 07:03
Die Unternehmer greifen auf Leiharbeiter zurück, wenn deren Stammbelegschaft nicht mehr mit dem Abarbeiten der anstehenden Aufträge zurechtkommt.
Dass die Leiharbeiter für deutlich weniger Geld arbeiten (müssen), ist für die Unternehmer ein willkommener Nebeneffekt.
Wer jetzt aber glaubt, Unternehmer würden Leiharbeiter vornehmlich wegen dieses Nebeneffektes beschäftigen, der liegt gar nicht mal so falsch.
Um diesem Treiben ein Ende zu setzen, ist es zwingend erforderlich, einen Mindestlohn für Leiharbeiter einzuführen, denn es ist nicht einzusehen, dass die Stammbelegschaft bei gleicher Arbeit ein deutlich höheres Gehalt einstreicht als die sogen. Leiharbeiter....

Nun ja, wenn ein Unternehmen den letztendlich das Gleiche zahlen muß was er auch für seine Stammarbeitern zahlt wird das Thema Zeitarbeiter für ihn aber längerfristig gesehen uninteressant.
Ein Zeitarbeitsunternehmen wird ja die Kosten umlegen auf den Std-Lohn den es dann vom Auftraggeber verlangt.

Den einzigen Vorteil den ein Leiharbeiter dann bietet wäre lediglich das " hire and fire " was jedem Unternehmen allerdings bei eigenen Neu- Mitarbeitern genauso zur Verfügung steht.

FranzKonz
08.02.2011, 07:14
...
Ich fasse es nicht, wie hier mit Menschen als Verfügungsmasse und als Druckmittel umgegangen wird.
Weit von jeglicher Zustimmung linker Forderungen gegen die "Kapitalisten" aus Wirtschaft, Ind.- und Handel habe ich bisher mein politisches Handeln bestimmt - jetzt wird es wohl an der Zeit sein, diese Grundhaltung meinerseits zu überdenken...
Diesem menschenverachtende Pack aus Profiteuren und knallhart agierenden Kalkulatoren gegen Arbeitsethik und Moral muss das Handwerk gelegt werden, bevor dieser Staat daran zerbricht!!


KaRol

Hätten wir Gewerkschaften statt Gezwergschaften, linke Parteien statt lobbygesteuerter Apparatschiks, christliche Parteien statt ebenso lobbygesteuerter Funktionärshaufen und eine wirkliche Sozialgemeinschaft statt 80 Mio Egoisten, hätte der Spuk sofort ein Ende.

Offensichtlich wollen weniger als 5% der Bevölkerung einen Wandel, in der Größenordnung lagen "Sonstige" bei der letzten Bundestagswahl.

Paul Felz
08.02.2011, 07:17
Ähm Paulchen, für die Selbstständigen welche Du dann definierst stellt sich ja nicht das Thema Zeitarbeit weil die eben alles " selbst " machen und keine Angestellten beschäftigen.

Ausgangspunkt der Diskussion war aber, ob die Selbstständigen nicht die Leiharbeiter gewollt haben.
Ja eben, und das ergibt bei meiner Definition der Selbständigkeit eben keinen Sinn.

Paul Felz
08.02.2011, 07:18
Na, Du beschreibst meine Arbeit sehr gut. Ich habe von keinem Bau eine Ahnung, wenn ich anfange und weiß erst Einiges über den Bau, beileibe nicht Alles, wenn er allen Wahrscheinlickeiten zum Trotz doch fertig wird und nicht einstürzt, explodiert oder einfach desintegriert.

Es sind die Inschenöhre, die es so schwierig machen.
Ja, die müssen auch dafür sorgen, daß Eure Träume nicht wie Seifenblasen zerplatzen sondern wenigstens bis zur Übergabe halten :D

Paul Felz
08.02.2011, 07:20
Sie haben nur etwas damit zu tun, wenn sie sich einen Angestellten "leisten" können.
Ja, wenn man meine Definition der Selbständigkeit zugrunde legt. Und die "leistet" man sich eben nur in Spitzenzeiten. In mageren Zeiten kosten die Geld, bringen keines ein und führen damit letztendlich zur Pleite.

Bruddler
08.02.2011, 07:29
Nun ja, wenn ein Unternehmen den letztendlich das Gleiche zahlen muß was er auch für seine Stammarbeitern zahlt wird das Thema Zeitarbeiter für ihn aber längerfristig gesehen uninteressant.
Ein Zeitarbeitsunternehmen wird ja die Kosten umlegen auf den Std-Lohn den es dann vom Auftraggeber verlangt.
Den einzigen Vorteil den ein Leiharbeiter dann bietet wäre lediglich das " hire and fire " was jedem Unternehmen allerdings bei eigenen Neu- Mitarbeitern genauso zur Verfügung steht.

Damit würde ein Unternehmer aber zugeben, dass es ihm ausschl. um billige Arbeitskräfte geht. ;)
Wenn ein Unternehmer Arbeitskräfte braucht, dann wird er Arbeitskräfte einstellen.....so oder so.

Paul Felz
08.02.2011, 07:31
Damit würde ein Unternehmer aber zugeben, dass es ihm ausschl. um billige Arbeitskräfte geht. ;)
Wenn ein Unternehmer Arbeitskräfte braucht, dann wird er Arbeitskräfte einstellen.....so oder so.
Die Frage ist, wie lange er sie braucht. Das ist der ganze Knackpunkt. Hire und fire wäre die Alternative. Das haben allerdings die Gezwerkschaften verhindert.

FranzKonz
08.02.2011, 07:34
Damit würde ein Unternehmer aber zugeben, dass es ihm ausschl. um billige Arbeitskräfte geht. ;)
Wenn ein Unternehmer Arbeitskräfte braucht, dann wird er Arbeitskräfte einstellen.....so oder so.

Jeder will den Aufwand minimieren und den Ertrag maximieren, das ist eine Binsenweisheit, die sich keineswegs auf Unternehmer beschränkt. Der private Käufer eines koreanischen Autos oder eines chinesischen Computers handelt nach der gleichen Maxime.

Natürlich wird ein Unternehmen Arbeitskräfte einstellen, wenn es welche braucht. Die offene Frage ist lediglich: Wo wird das Unternehmen Arbeitskräfte einstellen?

Bruddler
08.02.2011, 07:38
Die Frage ist, wie lange er sie braucht. Das ist der ganze Knackpunkt. Hire und fire wäre die Alternative. Das haben allerdings die Gezwerkschaften verhindert.

Diese Frage sollte den Unternehmer aber nicht daran hindern einen ordentlichen Lohn zu bezahlen ! ;)
Übrigens, gibt es mittlerw. das sogen. Arbeitnehmerüberlassungsgesetz (http://www.gesetze-im-internet.de/bundesrecht/a_g/gesamt.pdf), dieses Gesetz ermöglicht es einem Unternehmer einen Leiharbeiter auf unbefristete Zeit zu einem permanenten Hungerlohn zu beschäftigen....
Eine Sauerei, finde ich !

Bruddler
08.02.2011, 07:40
Jeder will den Aufwand minimieren und den Ertrag maximieren, das ist eine Binsenweisheit, die sich keineswegs auf Unternehmer beschränkt. Der private Käufer eines koreanischen Autos oder eines chinesischen Computers handelt nach der gleichen Maxime.

Natürlich wird ein Unternehmen Arbeitskräfte einstellen, wenn es welche braucht. Die offene Frage ist lediglich: Wo wird das Unternehmen Arbeitskräfte einstellen?

Es gibt eben solche und solche Meinungen.... :whis:

Der private Käufer ist geradezu gezwungen, ein preiswertes, japanisches oder koreanisches Auto zu kaufen, wenn Du verstehst was ich meine ?!

Paul Felz
08.02.2011, 07:41
Diese Frage sollte den Unternehmer aber nicht daran hindern einen ordentlichen Lohn zu bezahlen ! ;)
Übrigens, gibt es mittlerw. das sogen. Arbeitnehmerüberlassungsgesetz (http://www.gesetze-im-internet.de/bundesrecht/a_g/gesamt.pdf), dieses Gesetz ermöglicht es einem Unternehmer einen Leiharbeiter auf unbefristete Zeit zu einem permanenten Hungerlohn zu beschäftigen....
Eine Sauerei, finde ich !
Ja, genau da liegt ja das Problem. Er zahlt ja letztendlich den Lohn, den der Angestellte/Gewerbliche einbringt. Aber eben nicht an den selbst, sondern an den Verleiher. Und der will auch leben.

Könnte er nach Belieben einstellen und feuern, könnte er auch gleiche Löhne/Gehälter zahlen.

Bruddler
08.02.2011, 07:47
Ja, genau da liegt ja das Problem. Er zahlt ja letztendlich den Lohn, den der Angestellte/Gewerbliche einbringt. Aber eben nicht an den selbst, sondern an den Verleiher. Und der will auch leben.



Da stellt sich doch die Frage, ob man das Verleihgeschäft nicht ganz in staatliche Hände geben sollte, bspw. in die Hände der Arbeitsagenturen (?)...
Was spräche dagegen ?

FranzKonz
08.02.2011, 07:49
Es gibt eben solche und solche Meinungen.... :whis:
Stimmt. Es gibt begründete Meinungen und Bauchgefühle. :D


Der private Käufer ist geradezu gezwungen, ein preiswertes, japanisches oder koreanisches Auto zu kaufen, wenn Du verstehst was ich meine ?!

Der Unternehmer ist geradezu gezwungen, billige Arbeitskräfte zu beschäftigen, sonst kann er mit Japanern und Koreanern nicht mithalten.

Du verstehst, was ich meine?

Bruddler
08.02.2011, 07:54
Stimmt. Es gibt begründete Meinungen und Bauchgefühle. :D



Der Unternehmer ist geradezu gezwungen, billige Arbeitskräfte zu beschäftigen, sonst kann er mit Japanern und Koreanern nicht mithalten.

Du verstehst, was ich meine?

Franz, ich verstehe ! :punk:

henriof9
08.02.2011, 08:03
Diese Frage sollte den Unternehmer aber nicht daran hindern einen ordentlichen Lohn zu bezahlen ! ;)
Übrigens, gibt es mittlerw. das sogen. Arbeitnehmerüberlassungsgesetz (http://www.gesetze-im-internet.de/bundesrecht/a_g/gesamt.pdf), dieses Gesetz ermöglicht es einem Unternehmer einen Leiharbeiter auf unbefristete Zeit zu einem permanenten Hungerlohn zu beschäftigen....
Eine Sauerei, finde ich !


Genau dieses Arbeitnehmerüberlassungsgesetz wurde ja seinerzeit modifiziert, gegeben hat es das auch schon vorher und viel restriktiver.

Es würde völlig ausreichen, dieses wieder auf den alten Stand zurück zu versetzen und wir bräuchten diese Diskussion nicht mehr.:))

henriof9
08.02.2011, 08:04
Da stellt sich doch die Frage, ob man das Verleihgeschäft nicht ganz in staatliche Hände geben sollte, bspw. in die Hände der Arbeitsagenturen (?)...
Was spräche dagegen ?

Das dann diese Arbeitnehmer erst recht keinen Job bekommen würden.
Die Arbeitsagentur ist das allerletzte, was sich ein Unternehmen antut wenn es Mitarbeiter benötigt.
Wenn man sich ansieht unter welchen Auswahlkriterien diese Leute zu den mitarbeitersuchenden Unternehmen geschickt werden, muß man sich auch nicht wundern.

Bruddler
08.02.2011, 08:11
Das dann diese Arbeitnehmer erst recht keinen Job bekommen würden.
Die Arbeitsagentur ist das allerletzte, was sich ein Unternehmen antut wenn es Mitarbeiter benötigt.
Wenn man sich ansieht unter welchen Auswahlkriterien diese Leute zu den mitarbeitersuchenden Unternehmen geschickt werden, muß man sich auch nicht wundern.

o.k. ich kenne selbst einen Fall, wo ein gelernter Koch zur Vorstellung bei einer Elektromontagefirma geschickt wurde.... :umkipp:

Paul Felz
08.02.2011, 08:22
Das dann diese Arbeitnehmer erst recht keinen Job bekommen würden.
Die Arbeitsagentur ist das allerletzte, was sich ein Unternehmen antut wenn es Mitarbeiter benötigt.
Wenn man sich ansieht unter welchen Auswahlkriterien diese Leute zu den mitarbeitersuchenden Unternehmen geschickt werden, muß man sich auch nicht wundern.
Richtig. Das ist aber das Problem der Agenturen, nicht der grundsätzlichen Überlegung. In irgendeinem skandinavischen Staat funktioniert es ja auch. Hab nur vergessen, welcher (Dänemark?).

henriof9
08.02.2011, 09:03
Richtig. Das ist aber das Problem der Agenturen, nicht der grundsätzlichen Überlegung. In irgendeinem skandinavischen Staat funktioniert es ja auch. Hab nur vergessen, welcher (Dänemark?).

Naja, nun muß man aber der ARGE auch zu gute halten, daß die Jobsuchenden daran nicht ganz unschuldig sind.
Selbst bei Gelernten ist es ja so das die ( mit dem Mund ) alles können und demzufolge geben die das auch so an, selbst wenn sie innerhalb ihres Berufszweiges nur ganz bestimmte Tätigkeiten ausgeführt haben.
Ein Bürokaufmann wird immer sagen das er Buchhaltung und Personalabrechnungen kann weil das in der Ausbildung gelehrt wurde.
Das er lediglich in seinem bisherigen Job z.B. nur das Rechnungswesen erledigt hat wird er nicht explizit erwähnen.

Und da sind wir schon bei der Krux mit den Ausbildungsinhalten und den tatsächlich ausgeführten Arbeiten welche im Laufe eines Berufslebens eben zu enormen Verschiebungen führt.
Jeder weiß, macht man etwas nicht regelmäßig, vergißt man es.

Und da kommen dann die Unternehmen ins Spiel denn sie sind es die ja allergrößten Wert auf eine fundierte Ausbildung legen, ihre Mitarbeiter aber nur für bestimmte Bereiche einsetzen ( was ja noch in Ordnung ist da sonst in einem Unternehmen quasi ein Rotationsprinzip eingeführt werden müßte ) und dann aber rumkrähen, daß sie nur " Fachidioten " bekommen die sie nun so nicht gebrauchen können.
Und genau diese Spezialisierung steht dann den Arbeitnehmern im Weg wenn sie einen neuen Job benötigen.

Wie man sieht, sind alle Beteiligten dafür verantwortlich und der ARGE- Mitarbeiter kann nicht beurteilen wie die wirkliche fachliche Qualifikation eines Jobsuchenden ist.

Allerdings, um das zu ändern nützt es auch nichts die Arbeitslosen in einen Kurs zu stecken wo sie wochenlang " lernen " sollen wie man einen Lebenslauf schreibt.

Pythia
08.02.2011, 12:31
Richtig. Das ist aber das Problem der Agenturen, nicht der grundsätzlichen Überlegung. In irgendeinem skandinavischen Staat funktioniert es ja auch. Hab nur vergessen, welcher (Dänemark?).Dänemark? Möglich. Zumindest möglicher als BRD, da es weit einfacher ist 5½ mio. Meinungen in Dänemark zu bedienen als 82½ mio. Meinungen in der BRD. Noch besser ist es in Utopia.
http://www.24-carat.de/Forum/L-635.GIF
Hier sind Zeitarbeit, H4 und Lohnsklaverei ein Resultat von Sozialisierung durch die Demokratur der unteren Bildungsschichten, die ja eine solide Mehrheit haben.
http://www.24-carat.de/Forum/L-635.GIF
Nun kostet den Schreiner der Schrank, den er in 2 Tagen baut, 2 Monatslöhne, da in den Fabriken der Zulieferer ungelernte Gewerkschaftler weit mehr verdienen als der Schreiner in seinem mühsam erlerntem Beruf. Kein Wunder, daß gut ausgebildete Leistungsträger auswandern in Länder, wo sie sich die Dienste Ungelernter noch leisten können.
http://www.24-carat.de/Forum/L-635.GIF
In Länder, die keine ungelernten Islamis importieren, die dann Gewerkschaften und ganze Städte wie Rüsselsheim dominieren. Islamis und andere ungelernte Invasoren machen nur 10% der Bevölkerung aus, aber über 50% in Gewerkschaften und Gefängnissen.
http://www.24-carat.de/Forum/L-635.GIF
Intelligenz, Geld, Wirtschaft und Leistungsträger mit Kindern oder Kinderwunsch wandern also aus, und unsere Links-Knaller zeigen ungelernten Zuzüglern, wie man leistungsarm mit Sozial-Knete und Gewerkschaft besser lebt als Meister und Akademiker mit Höchstleistung in den 60ern.
http://www.24-carat.de/Forum/L-635.GIF
http://www.24-carat.de/2011/AL-WULFF.JPG

konfutse
08.02.2011, 12:43
...
Du hast also in dieser Berechnung (http://www.politikforen.net/showpost.php?p=4402580&postcount=23) noch nichts korrigiert, sondern nur Fehler hinzugefügt, denn Arbeitgeber zahlen zusätzlich zum Nettolohn nicht nur den Arbeitgeber-Anteil sondern auch die Steuern und Abgaben ihrer Arbeitnehmer.
http://www.24-carat.de/Forum/L-635.GIF
http://www.24-carat.de/2010/Konfessa.gif
Deinen Scheiß kannste selbst korrigieren. Wieso machen ZAs Miese und seit wann berechnet eine ZA dem Entleihbetrieb einen Nettolohn? Meine Frau hat auch einmal die Rechnung der ZA für sie gesehen. Da stand das dreifache ihres Bruttogehalts drauf.




...
Offensichtlich wollen weniger als 5% der Bevölkerung einen Wandel, in der Größenordnung lagen "Sonstige" bei der letzten Bundestagswahl.
Die Anzahl der Nichtwähler, die einen Wandel wollen aber resigniert haben, ist sehr viel größer.

^Fenestrelle
08.02.2011, 12:52
Dass die Leiharbeiter für deutlich weniger Geld arbeiten (müssen), ist für die Unternehmer ein willkommener Nebeneffekt.
Wer jetzt aber glaubt, Unternehmer würden Leiharbeiter vornehmlich wegen dieses Nebeneffektes beschäftigen, der liegt gar nicht mal so falsch.
Vorausgesetzt, du meinst mit "Unternehmer" das Ausleihunternehmen:
Ich denke nicht, dass der irgendwas davon merkt, dass der Leiharbeiter weniger Geld bekommt. Das Verhältnis Unternehmen - Zeitarbeitsfirma läuft auf ordentlich bezahlter Schiene, das Verhältnis Zeitarbeit - Leiharbeiter auf der preiswerten.


Da stellt sich doch die Frage, ob man das Verleihgeschäft nicht ganz in staatliche Hände geben sollte, bspw. in die Hände der Arbeitsagenturen (?)...
Was spräche dagegen ?
Was spräche dagegen, wenn Leiharbeiter auf der Selbständigen-Basis arbeiten würden? Um Einsätze müssten sie sich ebenso kümmern wie der kleine Handwerker um Aufträge und bezahlt wird über Rechnung.

Pythia
08.02.2011, 12:54
... und seit wann berechnet eine ZA dem Entleihbetrieb einen Nettolohn?Dümmer fragen kann man wohl kaum. Aber ich versuche es mal:

Seit wann stellt eine ZA dem Entleihbetrieb Rechnungen ohne den Nettolohn?

http://www.24-carat.de/2009/Arbeit.gif

^Fenestrelle
08.02.2011, 12:55
Naja, nun muß man aber der ARGE auch zu gute halten, daß die Jobsuchenden daran nicht ganz unschuldig sind.
Selbst bei Gelernten ist es ja so das die ( mit dem Mund ) alles können und demzufolge geben die das auch so an, selbst wenn sie innerhalb ihres Berufszweiges nur ganz bestimmte Tätigkeiten ausgeführt haben.
Was meinst du, wie ein Leiharbeiter angeprießen wird bei einem Unternehmen, das Bedarf hat? Da bist du selbst überrascht, was du angeblich alles kannst.
Der Knall kommt dann, wenn sich beim Einsatz rausstellt, du kannst etwas doch nicht. Der Entleiher ist (zurecht) sauer, du kannst nichts dafür und die Zeitarbeitsfirma gibt dir die Schuld, du hättest dir keine Mühe gegeben.

konfutse
08.02.2011, 13:04
Genau dieses Arbeitnehmerüberlassungsgesetz wurde ja seinerzeit modifiziert, gegeben hat es das auch schon vorher und viel restriktiver.

Es würde völlig ausreichen, dieses wieder auf den alten Stand zurück zu versetzen und wir bräuchten diese Diskussion nicht mehr.:))
Wäre das einfachste. Aber einfach geht nichts in Deutschland. Erst recht nicht, wenn sich die etablierten Parteien in ihrer unsozialen Politik einig sind.

Die Agenda 2010, in deren Folge auch die entscheidenden Änderungen des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes erfolgten, dienten dem Ziel einen Niedriglohnsektor zu schaffen. Damit hat sich Gerhard Schröder am 28.01.2005 auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos (http://www.gewerkschaft-von-unten.de/Rede_Davos.pdf) gerühmt:

…Wir müssen und wir haben unseren Arbeitsmarkt liberalisiert. Wir haben einen der besten Niedriglohnsektoren aufgebaut, den es in Europa gibt. ….
Die CDU ist froh, dass die SPD damals ihre Arbeit gemacht hat. Nicht einen Deut an deren unsozialen Gesetzen hat sie bisher geändert.

konfutse
08.02.2011, 13:13
Dümmer fragen kann man wohl kaum. Aber ich versuche es mal:

Seit wann stellt eine ZA dem Entleihbetrieb Rechnungen ohne den Nettolohn?

http://www.24-carat.de/2009/Arbeit.gif
Noch dümmer geht immer, wie ich gerade lese. Als ob im Brutto das Netto fehlen würde. Sage lieber, wieso eine ZA für die Entleihung ihrer ANs im Minus ist und sie das Geschäft dennoch betreibt.

KaRol
08.02.2011, 13:25
Hi all,

Ich gehe davon aus, dass das Problem der Leih/Zeitarbeit so vielschichtig ist, dass es dafür eben keine "glatte" Lösung gibt.
Ungelernte/Angelernte müssen nunmal weniger Lohn bekommen, als Facharbeiter oder Angestellte.
Diplomierte, Sachbearbeiter oder Spezialisten erwarten auch mehr Entgelt als Facharbeiter oder Angestellte.

Diese Umstände werden aber bei Leiharbeitsfirmen mehrheitlich ignoriert, d.h., man zahlt einen unverschämten Niedriglohn, verlangt aber beim AG nahezu den Vollohn für den Lohnsklaven. Und die Differenz ist für diese Firmen äusserst lukrativ. Ach ja - den Rat zur Beantragung von Aufstockung durch die ARGE gibts kostenlos....noch...:rolleyes:

Etwas Lobbyismus - und schon freuen sich alle: die Politik meldet mit stolz geschwellter Brust einen niedrigen Arbeitslosenstand nach dem anderen, die ARGEN heften diese Ruhmestat an ihre Brust, weil sie ja ach so tough im Vermitteln sind, die Leiharbeitsfirmen halten´s Maul und kassieren lieber im Stillen und der Lohnsklave fragt sich, in welchem Film er da gerade die Hauptrolle spielt....
Da labern die führenden Tech-Unternehmen im Ländle von den schier unüberwindbaren Hürden für ausländische Spezialisten, die mindestens 66.000 Euro verdienen müssen, bevor sie zuziehen dürfen - wollen aber selbst nur um die 45.000 Euronen hinblättern - und bejammern, dass die so gesuchten Spitzenkräfte dann lieber in die USA nach Florida abwandern....und unsere bestens ausgebildeten Informatiker fahren derweil Taxi, weil ihnen für die ach so suchenden Firmen eine Kleinigkeit fehlt.....die Erfahrung!!

Seit ich denken kann war es so, dass man nach der Ausbildung/Studium/Referendarszeit einen Arbeitgeber bekam, der einem ein Einstiegsgehalt bezahlte und dafür sorgte, dass b e i i h m durch Arbeit und Weiterbildung die Erfahrung erworben wurde. Je besser man war, desto schneller stieg das Gehalt.

Heute sollen alle über beste Ausbildung und möglichst viel Erfahrung verfügen, optimiert dies doch die Shareholder Value, da man die Einarbeitungszeit schonmal spart. Und dann darf´s auch gerne ein Chinese oder Pakistani, Inder oder sonstiger Asiate sein, den man ins Land holt....und der seine erste Taxifahrt im Ländle mit einem Kollegen aus Deutschland absolviert.....der ihn fährt...:eek:

Diese Doppelzüngigkeit der Arbeitgeber ist das eigentliche Problem: Druck erzeugen, die Politikschranzen belabern und sich seine Arbeitsmoral so hinbiegen, dass die einheimischen Kräfte aussen vor sind. Dann noch die Leiharbeiter in den Betreib holen, den Stammkräften die Elenden vorführen und bei der nächsten Tarifrunde mit Entlassung drohen - und schon klingelt die Kasse und die Aktionäre spielen bei den nächsten Ertragszahlen/ Planzielen das Bäcker und Metzgerspiel...."darf´s vielleicht noch etwas mehr sein...."

Da werden durch die ARGEN die Leutz bestens ausgebildet, bekommen aber keine Jobs weil zu teuer, keine Erfahrung oder man schlicht zu alt ist.

Über die Leiharbeitsfirmen darf´s dann aber gerne exakt der selbe Lohnsklave sein, der, den man bei einer regulären Bewerbung nicht haben wollte, jetzt aber aufgrund niedrigem Gehalt und HireFire-Mentalität doch so dringend benötigt wird....

Die Sauerei ist nicht in den Umständen und Gelegenheiten zum Missbrauch begründet, sondern darin, dass jeder Beteiligte dies weiss, keiner aber interessiert ist, dagegen etwas zu tun - und schon gar nicht von Politikerseite aus.....

Und deshalb fällt der AG-Präses Hundt bald aus dem Hemd, wenn auch nur der Versuch gemacht wird, etwas an dem sich in so kurzer Zeit so verfestigten System des Lohndumpings zu rütteln.

Und das sieht dann so aus.....





http://www7.pic-upload.de/08.02.11/x2dwsp268scy.jpg (http://www.pic-upload.de/view-8814180/1292256347_jpeg-147AEE0002A5A2F0-20101123-img_27716830_1486193_3_dpa_Pxgen_r_Ax354.jpg.html)





Wegen dieser Menschen - behängt mit Orden uns Auszeichnungen - versinken immer breitere Bevölkerungsschichten in Not und Elend, werden perspektivlos und verbittert......


KaRol

FranzKonz
08.02.2011, 13:33
Die Anzahl der Nichtwähler, die einen Wandel wollen aber resigniert haben, ist sehr viel größer.

Wer zu faul ist, ein Kreuzchen zu machen, kann den Wandel nicht wirklich wollen.

konfutse
08.02.2011, 13:43
Wer zu faul ist, ein Kreuzchen zu machen, kann den Wandel nicht wirklich wollen.
Resignation ist nicht Faulheit.

FranzKonz
08.02.2011, 14:13
Resignation ist nicht Faulheit.

Faulheit, Dummheit, eine Kombination aus beidem, was auch immer. Fakt ist, daß diejenigen eben auch kein Recht haben, sich zu beschweren oder auch nur zu sagen "Wir wünschen einen Wandel".

Wer den Arsch nicht hebt, hat keinen Wandel verdient.

FrRealo
08.02.2011, 14:29
Leiharbeit in heutiger Form ist eindeutig moderne Sklaverei. Wer dem noch pro gedenkt, ist wahrscheinlich nicht davon betroffen und/oder bangt nur hämisch um seine eigenen Pfründe.
Warum sollte die Disponierung von zeitweilig gebrauchten Arbeitskräften entsprechender Qualifikation nicht über die Arge (die Jobcenter) vonstatten gehen? Schließlich muss diese per Gesetzgeber einen irrsinnigen finanziellen sowie bürokratischen Aufwand betreiben, um die „Aufstockung“ für das große Heer der Hungerlöhner zu bewerkstelligen. Das könnte man sich sparen, indem man diesen Aufwand eher in koordinierte Verteilung von entsprechend qualifizierten Arbeitskräften per Jobcenter umsetzt, so auch eher kontrollierbar, ohne das sich Unternehmer sowie Zeitarbeitsfirmen an Hungerlöhnern bereichern. Damit könnten auch den Zeitarbeitskräften der gleiche Lohn wie den Festangestellten gezahlt werden, weil sich Zeitarbeitsfirmen durch einen somit effektiveren Einsatz der Jobcenter erübrigen würden. Eine ganz einfache Lösung, doch dass diese nicht von den momentan etablierten Politniks gewollt ist zugunsten der Wirtschaftler (mit denen ja die Poitiniks bekanntlich in einer eheähnichen Gemeinschaft stehen :-) ) ist sehr leicht zu erkennen. Alle anderen Ausreden der Politniks und Wirtschaftler wie derer Art „es würden Arbeitsplätze ohne Zeitarbeit(sfirmen) vernichtet“ sind nur dafür alibisierend, die heutige tatsächliche Ausbeutung in Leiharbeit zu beschönigen so wie ja auch dementsprechend dann die Arbeitslosenzahlen!!! Und wer für Ausbeutung ist, der beutet sicher gerne selbst aus; ich bin gegen Ausbeutung!!!

Pythia
08.02.2011, 17:52
Leiharbeit in heutiger Form ist eindeutig moderne Sklaverei ...Quatsch. Findet das Arbeitsamt keine Käufer für Deine Leistung, müssen nun mal Verkaufs-Pofis ran, und die kosten Gehalt, Provision, Büro, Arbeitsplatz, Verwaltung, Werbungskosten und Spesen.
http://www.24-carat.de/Forum/L-635.GIF
Da bleibt eben wenig Kohle übrig von Deiner mageren Leistung, die Keiner will ohne einen direkt für Dich verantwortlichen Arbeitgeber. Daher sind auch über 3 mio. Entsende-Arbeiter in der BRD so erfolgreich, und bei Mindestlohn haben wir bald 5 oder 6 mio. Entsende-Arbeiter:
http://www.24-carat.de/Forum/L-635.GIF
http://www.24-carat.de/2009/Arbeit.gif
Was spräche dagegen, wenn Leiharbeiter auf der Selbständigen-Basis arbeiten würden? Um Einsätze müssten sie sich ebenso kümmern wie der kleine Handwerker um Aufträge und bezahlt wird über Rechnung.Dagegen spricht oft verschleppte Rechungszahlung und daß Arbeiter dann nicht mehr für Nichtstun bezahlt werden. Keine Kohle mehr für:
http://www.24-carat.de/Forum/L-635.GIF
Urlaub, Feiertage, Krankfeiern, Hochzeit, Geburt, Behördengänge, Umzug, Beerdigung, Blaumachen, Mutterschaftsurlaub, Kaffeschwätzchen, Zeitunglesen, Geburtstagsfeiern, Weihnachstgeld, Kantinenzuschuß und Sonstiges. Tja, und keine Gewerkschaft, die dafür fette Kohle erzwingt.
http://www.24-carat.de/Forum/L-635.GIF

### editiert ###

FrRealo
08.02.2011, 19:13
Quatsch. Findet das Arbeitsamt keine Käufer für Deine Leistung, müssen nun mal Verkaufs-Pofis ran, und die kosten Gehalt, Provision, Büro, Arbeitsplatz, Verwaltung, Werbungskosten und Spesen.
Da bleibt eben wenig Kohle übrig von Deiner mageren Leistung, die Keiner will ohne einen direkt für Dich verantwortlichen Arbeitgeber. Daher sind auch über 3 mio. Entsende-Arbeiter in der BRD so erfolgreich, und bei Mindestlohn haben wir bald 5 oder 6 mio. Entsende-Arbeiter

"Zitat von ^Fenestrelle
Was spräche dagegen, wenn Leiharbeiter auf der Selbständigen-Basis arbeiten würden? Um Einsätze müssten sie sich ebenso kümmern wie der kleine Handwerker um Aufträge und bezahlt wird über Rechnung."

Dazu Pythia: Dagegen spricht oft verschleppte Rechungszahlung und daß Arbeiter dann nicht mehr für Nichtstun bezahlt werden. Keine Kohle mehr für Urlaub, Feiertage, Krankfeiern, Hochzeit, Geburt, Behördengänge, Umzug, Beerdigung, Blaumachen, Mutterschaftsurlaub, Kaffeschwätzchen, Zeitunglesen, Geburtstagsfeiern, Weihnachstgeld, Kantinenzuschuß und Sonstiges. Tja, und keine Gewerkschaft, die dafür fette Kohle erzwingt.

Keine Ahnung, ob bei diesem Thema deine doppelzüngiger Zynismus angebracht ist... wahrscheinlich Quatsch... ;)
Wie ich schon ansprach, könnte man die irrwitzigen Kosten und bürokratischen Aufwendungen, die per Arge momentan nur für die Aufstockung der Hungerlöhner erbracht werden, wesentlich effektiver für eine Disponierung von Zeitarbeitern über die Jobcenter verwenden, somit dort "Verkaufsprofis" agieren lassen, wodurch sich dann "die Profis" der Zeitarbeitsfirmen erübrigen!!!
Ich bin zum Glück von diesem Thema nicht betroffen, doch kann ich trotzdem noch mitdenken sowie mitfühlen, sodass ich es schon sehr zynisch finde, wenn du von "mageren Leistungen" der heutigen versklavten Leiharbeiter schreibst, denn von diesen sind ein großer Anteil qualifiziert sowie auch motiviert, sonst würden diese ja wohl nicht für einen Hungerlohne malochen!!!
Die endlich fällige Einführung des Mindestlohnes gestaffelt nach entsprechender Qualifizierung würde die Nachfrage der Arbeitgeber nach Entsende-Arbeitern ebenfalls wesentlich reduzieren!!!
Wie ich schon o. g. erwähnte, wollen dieses natürlich die derzeitig etablierten Politniks sowie Wirtschaftler nicht im Sinne ihrer Interessengemeinschaft. Diese handeln lieber im Sinne der eigenen Interessen sowie der Interessen Ihrer Klientel: "Urlaub, Feiertage, Krankfeiern, Hochzeit, Geburt, Behördengänge, Umzug, Beerdigung, Blaumachen, Mutterschaftsurlaub, Kaffeschwätzchen, Zeitunglesen, Geburtstagsfeiern, Weihnachstgeld, Kantinenzuschuß und Sonstiges."... meinst du damit wohl die Angestellten und Beamten im öffentlichen Dienst...:D Hier geht es doch wohl aber eher um Zeitarbeit und den entsprechenden Wildwest-Arbeitsmarkt der heutigen "freien Wirtschaft", das hat nichts mehr mit sozialer Marktwirtschaft zu tun... und dieses betrifft einen immer größer werdenden Anteil der hiesigen Bevölkerung, so wird es sich noch rächen, dass die derzeitigen etablierten Politniks für einen immer geringer werdenden Anteil ihrer Klientel agieren... der Bumerang kommt immer zurück... :))

heide
09.02.2011, 04:21
Ja, wenn man meine Definition der Selbständigkeit zugrunde legt. Und die "leistet" man sich eben nur in Spitzenzeiten. In mageren Zeiten kosten die Geld, bringen keines ein und führen damit letztendlich zur Pleite.
Du sagst es. Meine Firma hat keine Mitarbeiter. Ich bin dort "freischaffend" für ein paar Stunden in der Woche. Wir verkaufen Oeko-Häuser und lassen die dann bauen.

^Fenestrelle
09.02.2011, 22:54
Keine Kohle mehr für:
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Urlaub, Feiertage, Krankfeiern, Hochzeit, Geburt, Behördengänge, Umzug, Beerdigung, Blaumachen, Mutterschaftsurlaub, Kaffeschwätzchen, Zeitunglesen, Geburtstagsfeiern, Weihnachstgeld, Kantinenzuschuß und Sonstiges.
Was du so denkst... Weihnachtsgeld hab es keines, Kantinenzuschuss oblag wenn dann dem Entleihunternehmen. Zur Beerdigung meines Opas habe ich freibekommen, und zwar unbezahlt. Vorher gab es aber ein eindringliches Gespräch mit der Niederlassungsleiterin der Zeitarbeitsfirma, die mir nahelegte, dass ich mir genau überlege, ob ich in der Probezeit wirklich freinehmen wolle.

Vielleicht hat sich inzwischen ja etwas geändert. Ich glaubs aber nicht.

KaRol
10.02.2011, 12:14
@Fenestrelle:

Natürlich hat sich nichts geändert!

Die beste Freundin meiner Gattin ist gelernte kaufm. Sachbearbeiterinm, Mitte 40 Jahre alt, gesch., 2 Kinder (Schüler ) und suchte über 2 Jahre eine Büro-Arbeitsstelle.
Nun ist sie als Leiharbeiterin bei der Lidl&Schwarz-Gruppe in der Zentrale beschäftigt - erstmals für 3 Monate. Die Bezahlung ist dürftig ( 8,50 Euro ), die Arbeit hart ( über 8 Stunden Daten eintippen...)

Dazu muss die Frau morgens um 6.30 Uhr! in der von ihrem Wohnort 15 km entfernten Arbeitsstelle ( einfache Strecke ) sein, was einen PKW erfordert, weil es zwar bis dorthin eine Busverbindung gibt, die aber über 1 Stunde Fahrtzeit benötigt sowie 2 mal Umsteigen ( Stadtbus/überreg. Regionalbus) - und sie ausserdem erst nach 6.30 Uhr dort ankäme....

Nun verdient die Frau 152 Stunden x 8,50 Euro = 1292,00 Brutto; abzüglich gesetzl. Abgaben also rund 950 Euro netto.

Essenszuschuß gibt´s keinen, ebenso keinen Fahrtkostenzuschuß - also muss sie das Essen/Getränke von zu Hause mitbringen, weil das Kantinenessen zu teuer ist.

Für den alten Opel Astra kostet der Sprit auch ein kleines Vermögen:

15 km x 2 ( Hin/Rückfahrt) = 30 km x 5 Tage = 150 km x4,5 Wochen = 675 km Fahrtstrecke.

Spritverbrauch rund 8 l/100 km = 54 Liter mtl x 1,50 Euro = rund 81 Euro mtl. - ohne Steuer, Versicherung, Reifenabnutzung etc....

Also kann man vom Netto gleich nochmals rund 140 Euro für Sprit und Essen/Getränke abziehen....bleiben rund 800 Euro übrig....

Also ist es gerade das Geld gewechselt, weil nun die Arge sofort ihre H IV-Leistung einstellt; lediglich etwas Mietzuschuß verbleibt noch für die 3-köpfige Familie.
Da mit dem Wegfall der H IV-Leistungen auch alle "Vergünstigungen" wegfallen - reduz. Beitrag Musikschule ( f.d. Tochter ), Bus-Monatskarte f. 2 Kinder etc... - die Merkel die seit Januar fälligen Bildungsleistungen für diese Betroffenen aber versackbeutelt hat......Drauflegegeschäft!

Ich habe ihr geraten, dieses Drauflegegeschäft so lange zu verweigern, bis wenigstens Ertrag und Verlustbezüge gleich sind....aber sie klammert sich an die Hoffnung, dass sie aufgrund ihrer Fähigkeiten irgendwann übernommen wird.

Natürlich wurde sie von der Leiharbeits-SB vergattert, ja pünktlich zu sein, nicht krank zu werden und fleissig zu arbeiten. Dann würde die Chance groß sein, dass sie nach den 3 Monaten vielleicht Verlängerung bekomme.....:rolleyes:
Verlängerung - nicht Festanstellung.....

Und bei ihrer Arbeit:

Dort wurde sie bis jetzt überwiegend ignoriert, weil die gesamten Leiharbeits-Ba(r)bies dort seit Monaten eine Clique sind, alle auf Übernahme hoffen und jede "Neue" entweder wegmobben oder schlicht ignorieren. So auch ihre Vorgängerin.....

Umschwänzelt wird hingegen die Abteilungsleiterin, eine Stamm-Angestellte der L&S-Gruppe. O-Ton unserer Freundin: " Wenn du zur Türe hres Büro willst, dann musst du vorsichtig laufen, damit du auf den unzähligen Schleimspuren meiner "Mit-Kolleginnen" nicht ausrutschst...."

Und? Chance auf Festanstellung?

Ganze Abteilungen dort sind mit Leiharbeiterinnen besetzt; die Vorgesetzten stellt L&S.......und es herrscht ein stetiges Kommen und Gehen.....

Arbeitsalltag 2011....:umkipp:


KaRol

Dr Mittendrin
12.02.2011, 11:54
Daten eintippen ist harte Arbeit, na wenn du meinst ?
Dann ist Dachdecker der Relaxjob.

KaRol
12.02.2011, 13:07
Hallöle Gutmenschenjäger,

was ist hart? :rolleyes:

8 Stunden Dachdecken bei Wind und Wetter - oder 8 Stunden unendliche Zahlenkolonnen datengerecht für die SB´s zu übertragen - und bitte ohne Zahlendreher, keine "0" vergessen und alle Beträge auch korrekt angeben....

Vielleicht können wir konform gehen, dass es einen Unterschied zwischen körperlicher und geistiger Arbeit gibt und geistige Arbeit nach einem harten Arbeitstag mindestens genauso ermüdet wie körperliche.
Allerdings dürfte sich ein Dachpfannennagler nicht für achtfuffzich/Stunde in luftige Höhen begeben.....:rolleyes:


KaRol

Dr Mittendrin
12.02.2011, 15:20
Hallöle Gutmenschenjäger,

was ist hart? :rolleyes:

8 Stunden Dachdecken bei Wind und Wetter - oder 8 Stunden unendliche Zahlenkolonnen datengerecht für die SB´s zu übertragen - und bitte ohne Zahlendreher, keine "0" vergessen und alle Beträge auch korrekt angeben....

Vielleicht können wir konform gehen, dass es einen Unterschied zwischen körperlicher und geistiger Arbeit gibt und geistige Arbeit nach einem harten Arbeitstag mindestens genauso ermüdet wie körperliche.
Allerdings dürfte sich ein Dachpfannennagler nicht für achtfuffzich/Stunde in luftige Höhen begeben.....:rolleyes:


KaRol


Ich hab schon am Dach gearbeitet und auch endlos viele Seiten eingescannt und bearbeitet am PC. Allein schon das Risiko und Wind, wie Sonne und Wetter sind mehr als 8,50€ wert, bzw mehr als die Tippse.

Dr Mittendrin
12.02.2011, 15:42
Quatsch. Findet das Arbeitsamt keine Käufer für Deine Leistung, müssen nun mal Verkaufs-Pofis ran, und die kosten Gehalt, Provision, Büro, Arbeitsplatz, Verwaltung, Werbungskosten und Spesen.
http://www.24-carat.de/Forum/L-635.GIF
Da bleibt eben wenig Kohle übrig von Deiner mageren Leistung, die Keiner will ohne einen direkt für Dich verantwortlichen Arbeitgeber. Daher sind auch über 3 mio. Entsende-Arbeiter in der BRD so erfolgreich, und bei Mindestlohn haben wir bald 5 oder 6 mio. Entsende-Arbeiter:
http://www.24-carat.de/Forum/L-635.GIF
http://www.24-carat.de/2009/Arbeit.gifDagegen spricht oft verschleppte Rechungszahlung und daß Arbeiter dann nicht mehr für Nichtstun bezahlt werden. Keine Kohle mehr für:
http://www.24-carat.de/Forum/L-635.GIF
Urlaub, Feiertage, Krankfeiern, Hochzeit, Geburt, Behördengänge, Umzug, Beerdigung, Blaumachen, Mutterschaftsurlaub, Kaffeschwätzchen, Zeitunglesen, Geburtstagsfeiern, Weihnachstgeld, Kantinenzuschuß und Sonstiges. Tja, und keine Gewerkschaft, die dafür fette Kohle erzwingt.
http://www.24-carat.de/Forum/L-635.GIF

### editiert ###



Scheint hier Leiharbeitsschleichwerbung zu sein.
Deine es-muss-so-sein-sonst-sind-wir-insolvent-Werbung hilft Arbeitnehmern auch nicht.
Auch in den 80er Jahren hatte es Leiharbeit gegeben, aber mit wesentlich angenehmeren Vorzeichen. Damit Lücken gefüllt und Termine eingehalten wurden, griff der Kunde auch ins Portemonait und leistete sich, dass diese Arbeitskraft teurer war als die selbst eingestellte.
Wie empfindlich wir den Arbeitsmarkt mit der Wiedervereinigung schredderten kann sich nur einen Begriff davon machen, wer das verfolgte.
Das ganze trat etwa 10 Jahre nach der Einheit ein, nachdem viel Programme ausliefen und Konjunktur auf Pump nicht mehr möglich war.

In der Alt-EU 15 sind wir mit prekärem Arbeitsmarkt an der Spitze und man macht sich zu leicht das nur auf Unternehmer abzuschieben.
In anderen Ländern verdienen die Unternehmer auch Geld und hier im Binnenmarkt nicht mehr als ein holländischer Betrieb.
Der holländische kassiert mehr.

sibilla
12.02.2011, 16:20
Hallöle Gutmenschenjäger,

was ist hart? :rolleyes:

8 Stunden Dachdecken bei Wind und Wetter - oder 8 Stunden unendliche Zahlenkolonnen datengerecht für die SB´s zu übertragen - und bitte ohne Zahlendreher, keine "0" vergessen und alle Beträge auch korrekt angeben....

Vielleicht können wir konform gehen, dass es einen Unterschied zwischen körperlicher und geistiger Arbeit gibt und geistige Arbeit nach einem harten Arbeitstag mindestens genauso ermüdet wie körperliche.
Allerdings dürfte sich ein Dachpfannennagler nicht für achtfuffzich/Stunde in luftige Höhen begeben.....:rolleyes:


KaRol

meiner meinung nach besteht der unterschied darin, nach 8 std. körperlicher arbeit bist du körperlich erschöpft,

nach 8 std. hocken und tippen tun dir das kreuz und die nackenmuskulatur weh und du bist geistig ausgelaugt.

ich habe beides gemacht und empfinde ersteres als positiv, zweiteres als negativ so vom gefühl her.

wenn du verstehst, was ich meine?

grüßle s.

konfutse
12.02.2011, 17:15
meiner meinung nach besteht der unterschied darin, nach 8 std. körperlicher arbeit bist du körperlich erschöpft,

nach 8 std. hocken und tippen tun dir das kreuz und die nackenmuskulatur weh und du bist geistig ausgelaugt.

ich habe beides gemacht und empfinde ersteres als positiv, zweiteres als negativ so vom gefühl her.

wenn du verstehst, was ich meine?

grüßle s.
Ich verstehe.