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Vollständige Version anzeigen : Energiegipfel: Schiefergas entwertet teure Pipelines



Candymaker
04.02.2011, 18:24
http://www.manager-magazin.de/images/image-111164-panoV9free-dcxv.jpg



Nord-Stream-Pipeline - Nach ursprünglich 4 Milliarden Euro werden die Kosten Ende März 2008 nun auf 7,6 Milliarden Euro geschätzt.


Arbeit am Pipeline-Projekt "Northstream": Die Ostseepipeline soll russisches Erdgas von Russland nach Greifswald leiten - doch gleichzeitig setzen viele Energiekonzerne auf unkonventionelle Gasvorkommen, zum Beispiel die Gasgewinnung aus Schieferstein. Und davon gibt es in Deutschland reichlich

Zu den künftigen Fördergebieten werden auch Nordafrika, Indien, China, Australien und Lateinamerika zählen. So haben die Chinesen bereits Verträge mit Shell geschlossen. Der Konzern soll die Technik liefern, um das Gas aus den Ölschieferfeldern in den Provinzen Shanxxi und Sichuan im Südwesten Chinas zu explorieren. Auch mit BP verhandeln die Chinesen.

Geologen der Texas A&M University schätzen, dass die in Amerika entwickelten Bohr- und Förderungstechnologien die weltweit erschließbaren Gasreserven verneunfachen. "Es gibt heute Reichweiten von mehreren Hundert Jahren", sagt Auer. Dies wirke sich auch auf den Energiemix aus. "Es entwertet zum Beispiel die geplanten Pipelineprojekte." Man müsse sich fragen, was mit dem vielen Gas geschehen solle.

Schließlich lässt die neue Schiefergaswelt schon heute die Luft aus so manchem auf russischem Gas basierendem Geschäftsmodell. So bedroht das steigende Erdgasangebot vor allem die Preismacht des mit Abstand größten Erdgasförderers der Welt: Gazprom. Indirekt leiden darunter auch große Gasversorger, wie die deutsche Eon Ruhrgas oder RWE Energy.

Denn statt sich kurzfristig günstig mit billigem Gas einzudecken, haben sie oft langfristige Verträge für jenes Erdgas abgeschlossen, das durch russische Fernleitungen zischt. Für das Jahr 2011 hat Eon Ruhrgas bereits Verluste von rund einer Milliarde Euro angekündigt. In Branchenkreisen wird sogar über einen Verkauf der Eon-Tochter spekuliert.

Wenn geplante Flüssiggashäfen wie der Jade-Weser-Port in Wilhelmshaven erst einmal den Betrieb aufnehmen, wird sich die Wettbewerbssituation - dank steigendem Angebot - wohl noch verschärfen.

Die Gewinner stehen in diesem Szenario schon fest: "Es sind die Verbraucher", sagt Energie-Experte Auer.

http://www.manager-magazin.de/politik/artikel/0,2828,743545-3,00.html

Deutschland hat sich da von Schröder und den Russen auf einen falschen, kostspieligen Weg manövrieren lassen.

steffel
04.02.2011, 18:35
http://www.manager-magazin.de/images/image-111164-panoV9free-dcxv.jpg






Zu den künftigen Fördergebieten werden auch Nordafrika, Indien, China, Australien und Lateinamerika zählen. So haben die Chinesen bereits Verträge mit Shell geschlossen. Der Konzern soll die Technik liefern, um das Gas aus den Ölschieferfeldern in den Provinzen Shanxxi und Sichuan im Südwesten Chinas zu explorieren. Auch mit BP verhandeln die Chinesen.

Geologen der Texas A&M University schätzen, dass die in Amerika entwickelten Bohr- und Förderungstechnologien die weltweit erschließbaren Gasreserven verneunfachen. "Es gibt heute Reichweiten von mehreren Hundert Jahren", sagt Auer. Dies wirke sich auch auf den Energiemix aus. "Es entwertet zum Beispiel die geplanten Pipelineprojekte." Man müsse sich fragen, was mit dem vielen Gas geschehen solle.

Schließlich lässt die neue Schiefergaswelt schon heute die Luft aus so manchem auf russischem Gas basierendem Geschäftsmodell. So bedroht das steigende Erdgasangebot vor allem die Preismacht des mit Abstand größten Erdgasförderers der Welt: Gazprom. Indirekt leiden darunter auch große Gasversorger, wie die deutsche Eon Ruhrgas oder RWE Energy.

Denn statt sich kurzfristig günstig mit billigem Gas einzudecken, haben sie oft langfristige Verträge für jenes Erdgas abgeschlossen, das durch russische Fernleitungen zischt. Für das Jahr 2011 hat Eon Ruhrgas bereits Verluste von rund einer Milliarde Euro angekündigt. In Branchenkreisen wird sogar über einen Verkauf der Eon-Tochter spekuliert.

Wenn geplante Flüssiggashäfen wie der Jade-Weser-Port in Wilhelmshaven erst einmal den Betrieb aufnehmen, wird sich die Wettbewerbssituation - dank steigendem Angebot - wohl noch verschärfen.

Die Gewinner stehen in diesem Szenario schon fest: "Es sind die Verbraucher", sagt Energie-Experte Auer.

http://www.manager-magazin.de/politik/artikel/0,2828,743545-3,00.html

Deutschland hat sich da von Schröder und den Russen auf einen falschen, kostspieligen Weg manövrieren lassen.

@Candymaker:
Bis die Förderung von Schiefergas in Europa so langsam in Gang kommt, hat sich die Nord-Stream Pipline schon längst amortisiert.
Der Artikel erinnert mich an die ach so tollen Geschichten börsennotierter Explorer, über welch gigantische Resourcen diese angeblich verfügen , doch bis diese Firmen erst einmal in Gang kommen und dann das Zeugs auch wirtschaftlich fördern, dauert es sehr, sehr lange oder diese Buden bringen gar nichts zuwege.

Candymaker
04.02.2011, 18:45
@Candymaker:
Bis die Förderung von Schiefergas in Europa so langsam in Gang kommt, hat sich die Nord-Stream Pipline schon längst amortisiert.
Der Artikel erinnert mich an die ach so tollen Geschichten börsennotierter Explorer, über welch gigantische Resourcen diese angeblich verfügen , doch bis diese Firmen erst einmal in Gang kommen und dann das Zeugs auch wirtschaftlich fördern, dauert es sehr, sehr lange oder diese Buden bringen gar nichts zuwege.

Das sehe ich anders, die Technologie existiert und liefert in den USA bereits Unmengen an Gas für den heimischen Markt. Es wird bereits fiberhaft gebohrt, in Polen, sowie in Norddeutschland, erste größere Gasfunde wurden bereits direkt angebohrt und verfiziert. Schon in wenigen Jahren wird man u.U. große Mengen Gas fördern können, während Russland schnell noch überall langfristige Lieferverträge abzuschließen versucht. Für die 8 Milliarden Euro, die Northstream kosten sollte ist eine äußerst lange Amortisationsdauer vorgesehen, von 25 Jahren !!! Nun wird es vermutlich keine Amortisation mehr geben, sondern das ganze wird zu einem Verlustgeschäft...

steffel
04.02.2011, 18:53
Das sehe ich anders, die Technologie existiert und liefert in den USA bereits Unmengen an Gas für den heimischen Markt. Es wird bereits fiberhaft gebohrt, in Polen, sowie in Norddeutschland, erste größere Gasfunde wurden bereits direkt angebohrt und verfiziert. Schon in wenigen Jahren wird man u.U. große Mengen Gas fördern können, während Russland schnell noch überall langfristige Lieferverträge abzuschließen versucht. Für die 8 Milliarden Euro, die Northstream kosten sollte ist eine äußerst lange Amortisationsdauer vorgesehen, von 25 Jahren !!! Nun wird es vermutlich keine Amortisation mehr geben, sondern das ganze wird zu einem Verlustgeschäft...

@Candymaker:
Ich glaube kaum, das Russland Probleme hat, sein Erdgas die nächsten 25 Jahre Europa und anderen Ländern zu verkaufen. Der Energiebedarf steigt währendessen unaufhaltsam an, vielleicht steigen die Autofahrer auch von Erdöl auf Erdgas um (Erdöl könnte sein Fördermaximum erreicht haben - was aber umstritten ist). 8 Milliarden durch 25 ist 320 Millionen (ohnen Zinsen und Abschreibungen). Der Umsatz von Gazprom in Deutschland dürfte weitaus höher sein.

romeo1
04.02.2011, 19:03
Bis das Schiefergas kostengünstig und effizient gefördert werden kann, sind noch einige Jahre Forschungsarbeit notwendig. Soweit ich mich erinnere gibt es in den USA erhebliche Probleme mit der Umweltbelastung durch die Gasförderung. Da sind zum einen der gigantische Wasserverbrauch, aber auch die Kontamination des verbliebenen Grundwassers durch Rückstände aus der Gasförderung. Ich kann mich jetzt nicht mehr genau erinnern, aber ich glaube, daß deswegen in den USA eine Reihe von Prozessen laufen.
Generell ist die Förderung des Schiefergases sehr interessant, bricht es doch das Monopol der bisherigen Förderländer und sichert unsere Unabhängigkeit. Außerdem müssen sich die Russen langsam aber sicher anstrengen, wie sie außer mit Rohstoffen und Waffen auch sonstige weltmarktfähige Produkte anbieten können.

Sprecher
04.02.2011, 23:07
Außerdem müssen sich die Russen langsam aber sicher anstrengen, wie sie außer mit Rohstoffen und Waffen auch sonstige weltmarktfähige Produkte anbieten können.

Solange Ölpreise und andere Rohstoffe weiter steigen können die Russen das ziemlich gelassen sehen.

Sprecher
04.02.2011, 23:10
Das sehe ich anders, die Technologie existiert und liefert in den USA bereits Unmengen an Gas für den heimischen Markt. Es wird bereits fiberhaft gebohrt, in Polen, sowie in Norddeutschland, erste größere Gasfunde wurden bereits direkt angebohrt und verfiziert. Schon in wenigen Jahren wird man u.U. große Mengen Gas fördern können, während Russland schnell noch überall langfristige Lieferverträge abzuschließen versucht. Für die 8 Milliarden Euro, die Northstream kosten sollte ist eine äußerst lange Amortisationsdauer vorgesehen, von 25 Jahren !!! Nun wird es vermutlich keine Amortisation mehr geben, sondern das ganze wird zu einem Verlustgeschäft...

Nein wird es sicher nicht. Ihr Polen seid nur sauer daß ihr bei der Ostsee-Pipeline nicht mitkassiert, das ist alles.

klartext
05.02.2011, 14:03
Nein wird es sicher nicht. Ihr Polen seid nur sauer daß ihr bei der Ostsee-Pipeline nicht mitkassiert, das ist alles.

Der Spotpreis liegt ca. 25 % unter dem Preisniveau der langfristigen Verträge, die Gazprom mit seinem Kunden schliesst, derzeit 300 $ pro 1000 cbm.
Das russische Gas ist derzeit das teuerste in Europa und die EU-Länder tendieren immer mehr zum Ankauf bei anderen Produzenten ind Norwegen und Afrika.
Dazu Alexej Logwins, von der Treuhandgesellschaft Rus-Kapital.:
" Die Gefahr für Gazprom besteht in der Entwicklung der Schiefergasförderung. Amerika hat dank dem Schiefergas bereits auf den Gasimport vollständig verzichtet. Auch die europäischen Länder bevorzugen allmählich das Schiefergas. Damit wird Gazprom seine riesengrossen Gasvorräte einfach nicht mehr absetzen können "
quelle: http://de.rian.ru

Stopblitz
05.02.2011, 14:24
Der Spotpreis liegt ca. 25 % unter dem Preisniveau der langfristigen Verträge, die Gazprom mit seinem Kunden schliesst, derzeit 300 $ pro 1000 cbm.
Das russische Gas ist derzeit das teuerste in Europa und die EU-Länder tendieren immer mehr zum Ankauf bei anderen Produzenten ind Norwegen und Afrika.
Dazu Alexej Logwins, von der Treuhandgesellschaft Rus-Kapital.:
" Die Gefahr für Gazprom besteht in der Entwicklung der Schiefergasförderung. Amerika hat dank dem Schiefergas bereits auf den Gasimport vollständig verzichtet. Auch die europäischen Länder bevorzugen allmählich das Schiefergas. Damit wird Gazprom seine riesengrossen Gasvorräte einfach nicht mehr absetzen können "
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Gedenken die Amerikaner sich das Gas einfach aus Europa zu holen oder marswchieren sie auch hier aus fadenscheinigen Gründen ein wie im Nahen Osten? Es gibt ja reichlich Gesocks in Washinggrad, welches der Meinung ist die Welt hätte nach Amerikas Pfeiffe zu tanzen und wer nicht tanzen will wird eben umgelegt.

Bezüglich Deutschlands kann die Botschaft nur sein: Bündnis mit Russland, jetzt.

Candymaker
05.02.2011, 14:28
Der Spotpreis liegt ca. 25 % unter dem Preisniveau der langfristigen Verträge, die Gazprom mit seinem Kunden schliesst, derzeit 300 $ pro 1000 cbm.
Das russische Gas ist derzeit das teuerste in Europa und die EU-Länder tendieren immer mehr zum Ankauf bei anderen Produzenten ind Norwegen und Afrika.
Dazu Alexej Logwins, von der Treuhandgesellschaft Rus-Kapital.:
" Die Gefahr für Gazprom besteht in der Entwicklung der Schiefergasförderung. Amerika hat dank dem Schiefergas bereits auf den Gasimport vollständig verzichtet. Auch die europäischen Länder bevorzugen allmählich das Schiefergas. Damit wird Gazprom seine riesengrossen Gasvorräte einfach nicht mehr absetzen können "
quelle: http://de.rian.ru

Genaus so ist es! Die Russen haben die deutsche Politik und den deutschen Gaskunden reingelegt und auf Jahrzehnte gebunden.

Candymaker
05.02.2011, 14:32
Nein wird es sicher nicht. Ihr Polen seid nur sauer daß ihr bei der Ostsee-Pipeline nicht mitkassiert, das ist alles.

Die Durchleitungsgebühren waren nur Pipifatz im Vergleich zu den Summen, um die es hier geht! Außerdem hat Polen sein Gasdurchleitungsnetz gerade an die Russen abgetreten, die nun selbst die Durchleitungsgebühren für ihr eigenes Gas kassieren!

Stadtknecht
05.02.2011, 14:58
Was die Schiefergasförderung zumindest in NRW angeht, haben die Ökos schon reflexartig aufgeheult.

"Waaaiiiii, Chemikalien sind notwendig!"

"Waaaaaaaaiiiiiiiiiiiiiiii, Trinkwasserschutz"

Michel
05.02.2011, 15:15
Was die Schiefergasförderung zumindest in NRW angeht, haben die Ökos schon reflexartig aufgeheult.


NRW ist auch das beste Gebiet um Gas aus der Erde mit Hilfe irgendwelcher Pumptechniken und giftigen Lösungen zu holen.
Eines der Gebiete mit der höchten Bevölkerungsdichte Europas (Holland, Mittelmeerinsel) und hat jetzt schon seit Jahrzehnten mit Absenkungen infolge des Kohleabbaus zu kämpfen.

Hoffentlich bildet sich mal ne Gasblase und blastert Bezirke wie Köln Marxloh weg, oder ne schönen Austritt aus Giftpampe in ein Stausee für Trinkwasser.

romeo1
05.02.2011, 15:26
NRW ist auch das beste Gebiet um Gas aus der Erde mit Hilfe irgendwelcher Pumptechniken und giftigen Lösungen zu holen.
Eines der Gebiete mit der höchten Bevölkerungsdichte Europas (Holland, Mittelmeerinsel) und hat jetzt schon seit Jahrzehnten mit Absenkungen infolge des Kohleabbaus zu kämpfen.

Hoffentlich bildet sich mal ne Gasblase und blastert Bezirke wie Köln Marxloh weg, oder ne schönen Austritt aus Giftpampe in ein Stausee für Trinkwasser.

Der untertägige Bergbau und die Förderung von Schiefergas habe technologisch gesehen, nicht viel gemeinsam. Du hast also in dieser beziehung Äpfel mit Birnen verglichen.

Sprecher
05.02.2011, 15:28
Der Spotpreis liegt ca. 25 % unter dem Preisniveau der langfristigen Verträge, die Gazprom mit seinem Kunden schliesst, derzeit 300 $ pro 1000 cbm.


Na und, wäre der Gaspreis gestiegen statt gefallen wären die Russen nun die Dummen. Das ist nunmal so bei langfristigen verträgen.

Stadtknecht
05.02.2011, 15:32
NRW ist auch das beste Gebiet um Gas aus der Erde mit Hilfe irgendwelcher Pumptechniken und giftigen Lösungen zu holen.
Eines der Gebiete mit der höchten Bevölkerungsdichte Europas (Holland, Mittelmeerinsel) und hat jetzt schon seit Jahrzehnten mit Absenkungen infolge des Kohleabbaus zu kämpfen.

Hoffentlich bildet sich mal ne Gasblase und blastert Bezirke wie Köln Marxloh weg, oder ne schönen Austritt aus Giftpampe in ein Stausee für Trinkwasser.

Hast Du was gegen NRW?

Die Gasvorkommen liegen im sehr ländlichen, teilweise veraussiedlertem / punktuell durchrussten Münsterland.

Sprecher
05.02.2011, 15:33
Genaus so ist es! Die Russen haben die deutsche Politik und den deutschen Gaskunden reingelegt und auf Jahrzehnte gebunden.

Du meinst weil die Russen in die Zukunft schauen konnten und wußten wie der Gaspreis sich entwickelt und die Deutschen nicht?
:vogel:
Im Übrigen wird auch eine Erschließung der deutschen Schiefergasvorkommen nur ein Teil des Eigenbedarfs decken, vermutlich etwa die 20% die derzeit aus konventionellen Gasfeldern vor allem in Niedersachsen gewonnen werden, die aber wohl in den nächsten 15-20 jahren erschöpft sein werden.
Und konventionelles Russengas wird bei Bedarf polnisches Schiefergas jederzeit im Preis unterbieten können. Die Hoffnung das Deutschland sich eines Tages von polnischem Schiefergas abhängig macht kannst du vergessen, daraus wird nichts.

Sprecher
05.02.2011, 15:34
Hast Du was gegen NRW?

Die Gasvorkommen liegen im sehr ländlichen, teilweise veraussiedlertem / punktuell durchrussten Münsterland.

Wenn ich in NRW wohnen müßte dann lieber im "punktuell durchrussten" Münsterland als im total-verkanackten Ruhrpott.
Diesen kann man meinetwegen zum Atomwaffentestgelände umfunktionieren.

Stadtknecht
05.02.2011, 15:38
Wenn ich in NRW wohnen müßte dann lieber im "punktuell durchrussten" Münsterland als im total-verkanackten Ruhrpott.
Diesen kann man meinetwegen zum Atomwaffentestgelände umfunktionieren.

Noch besser sind die gewachsenen Vororte der Kleinstädte am Rande des Ruhrgebietes.
Keine Mohammedaner, keine Russen, ein schönes spießiges Idyll, das ich aber Klein Ankara und Nowaja Deitschisgrad vorziehe.

romeo1
05.02.2011, 15:48
Du meinst weil die Russen in die Zukunft schauen konnten und wußten wie der Gaspreis sich entwickelt und die Deutschen nicht?
:vogel:
Im Übrigen wird auch eine Erschließung der deutschen Schiefergasvorkommen nur ein Teil des Eigenbedarfs decken, vermutlich etwa die 20% die derzeit aus konventionellen Gasfeldern vor allem in Niedersachsen gewonnen werden, die aber wohl in den nächsten 15-20 jahren erschöpft sein werden.
Und konventionelles Russengas wird bei Bedarf polnisches Schiefergas jederzeit im Preis unterbieten können. Die Hoffnung das Deutschland sich eines Tages von polnischem Schiefergas abhängig macht kannst du vergessen, daraus wird nichts.

In Norddtl. gibt es auch reichlich Speichergesteine für das Schiefergas. Wir sind also nicht zwingend darauf angewiesen und können so nach Bedarf die Lieferländer gegeneinander ausspielen.

Michel
05.02.2011, 15:53
Hast Du was gegen NRW?

Die Gasvorkommen liegen im sehr ländlichen, teilweise veraussiedlertem / punktuell durchrussten Münsterland.

Man drückt mit Lösungen Gas aus Gestein und es entstehen Hohlräume.
Und es ist den Leuten vollkommen Wurscht ob die Häuser durch Bodensenkungen oder durch Gas aus den Wasserhahn einstürzen.

Vor allem wird es interessant wenn das Grundwasser versaut worden ist, weil die Prognosen der Geologen nicht identisch mit der Realität ist.

Mir solls egal sein.

Stadtknecht
05.02.2011, 15:55
Wie ich schon schrieb, wir sollten mehr auf Braun- und Steinkohle setzen.
Sch.... auf die CO2-Hysterie, es geht um die Energieversorgung Deutschlands.

Stadtknecht
05.02.2011, 15:58
Man drückt mit Lösungen Gas aus Gestein und es entstehen Hohlräume.
Und es ist den Leuten vollkommen Wurscht ob die Häuser durch Bodensenkungen oder durch Gas aus den Wasserhahn einstürzen.

Vor allem wird es interessant wenn das Grundwasser versaut worden ist, weil die Prognosen der Geologen nicht identisch mit der Realität ist.

Mir solls egal sein.

So so, und was ist in diesen Hohlräumen, wenn das Gas da raus ist?

Rrrrrrriiiiichtiiiiiiiiiich, die Lösung!


Wo liegt Grundwasser und wo liegt das Gas?

Rrrrrrrrrrrriiiiiiichtiiiiiiiiich, in völlig unterschiedlich tief liegenden Gesteinsschichten.

Michel
05.02.2011, 16:03
So so, und was ist in diesen Hohlräumen, wenn das Gas da raus ist?

Rrrrrrriiiiichtiiiiiiiiiich, die Lösung!


Wo liegt Grundwasser und wo liegt das Gas?

Rrrrrrrrrrrriiiiiiichtiiiiiiiiich, in völlig unterschiedlich tief liegenden Gesteinsschichten.



Das hat man in den USA gesehen. Wo jetzt Leute dagegen prozessieren, weil sie ihr Land nicht mehr bewirtschaften können und verlassen müssen, weil die Brühe und das Gas nach oben gekommen ist.

Es waren Gebiete glaub ich im Bundesstaat Kansas oder Idaho.
Bevölkerungsdichte 2-3 Männekiecken auf den qkm.

Stadtknecht
05.02.2011, 16:10
Das hat man in den USA gesehen. Wo jetzt Leute dagegen prozessieren, weil sie ihr Land nicht mehr bewirtschaften können und verlassen müssen, weil die Brühe und das Gas nach oben gekommen ist.

Es waren Gebiete glaub ich im Bundesstaat Kansas oder Idaho.
Bevölkerungsdichte 2-3 Männekiecken auf den qkm.

Na und?

Jedenfalls hat man Gas gewonnen.

romeo1
05.02.2011, 17:16
Na und?

Jedenfalls hat man Gas gewonnen.

Vor allem im dicht besiedelten Dtl. sind derartige Kontaminationen aber nicht zulässig. Deshalb sind ja auch noch 5-10 Jahre Forschungsarbeit notwendig, um diese Problematik in den Griff zu bekommen.

Candymaker
05.02.2011, 18:46
Vor allem im dicht besiedelten Dtl. sind derartige Kontaminationen aber nicht zulässig. Deshalb sind ja auch noch 5-10 Jahre Forschungsarbeit notwendig, um diese Problematik in den Griff zu bekommen.

Soso, "5-10 Jahre"... Bist Du ein Experte auf diesem Gebiet, dass Du solche Zahlen nennen kannst, oder machst Du dich gerade einfach nur wichtig? Die Technik existiert und kann sofort eingesetzt werden. Und nur das zählt!

steffel
05.02.2011, 19:02
Soso, "5-10 Jahre"... Bist Du ein Experte auf diesem Gebiet, dass Du solche Zahlen nennen kannst, oder machst Du dich gerade einfach nur wichtig? Die Technik existiert und kann sofort eingesetzt werden. Und nur das zählt!

@Candymaker:
Wie du aber wissen solltest, dauert es gerade im Rohstoffbereich von der Erkundung bis zur wirtschaftlichen Förderung sehr, sehr lange.
Es könnte durchaus sein, dass man nach intensiver Erkundung der Felder zum Schluss kommt, dass es nicht wirtschaftlich ist, diese Vorkommen anzuzapfen.
Ich habe mir sagen lassen, dass es durchschnittlich zehn Jahre dauert, bis sich ein Explorer zum Produzenten entwickelt.
Wir werden sehen, wann zum ersten Mal Schiefergas in signifikanten Mengen fliesst.
Wie bereits oben beschrieben, kommen die ökologischen Probleme noch dazu.

steffel
05.02.2011, 19:04
Der Spotpreis liegt ca. 25 % unter dem Preisniveau der langfristigen Verträge, die Gazprom mit seinem Kunden schliesst, derzeit 300 $ pro 1000 cbm.
Das russische Gas ist derzeit das teuerste in Europa und die EU-Länder tendieren immer mehr zum Ankauf bei anderen Produzenten ind Norwegen und Afrika.
Dazu Alexej Logwins, von der Treuhandgesellschaft Rus-Kapital.:
" Die Gefahr für Gazprom besteht in der Entwicklung der Schiefergasförderung. Amerika hat dank dem Schiefergas bereits auf den Gasimport vollständig verzichtet. Auch die europäischen Länder bevorzugen allmählich das Schiefergas. Damit wird Gazprom seine riesengrossen Gasvorräte einfach nicht mehr absetzen können "
quelle: http://de.rian.ru

@klartext:
Es könnte gut sein, dass in Zukunft das Russengas wesentlich billiger ist als das am Spotmarkt gehandelte.

romeo1
05.02.2011, 20:03
Soso, "5-10 Jahre"... Bist Du ein Experte auf diesem Gebiet, dass Du solche Zahlen nennen kannst, oder machst Du dich gerade einfach nur wichtig? Die Technik existiert und kann sofort eingesetzt werden. Und nur das zählt!

Du scheinst die vorhergehenden Beiträge weder gelesen, noch verstanden zu haben. Um das Schiefergas zu fördern, werden gegenwärtig gigantische Wassermengen verbraucht. Außerdem wird das Grundwasser mit Chemikalien kontaminiert. So lange z.B. diese Gefährdungen bestehen, sind noch erhebliche Forschungsarbeiten notwendig. Außerdem kann das Verpressen von Wasser im Untergrund Spannungen verursachen, die Gebirgsschläge erzeugen. Das ist vor allem in dicht bewohnten Gebieten ein ziemliches Problem. Also lalle hier nicht so unqualifiziert rum.

Uri Gellersan
05.02.2011, 23:29
Du scheinst die vorhergehenden Beiträge weder gelesen, noch verstanden zu haben. Um das Schiefergas zu fördern, werden gegenwärtig gigantische Wassermengen verbraucht. Außerdem wird das Grundwasser mit Chemikalien kontaminiert. So lange z.B. diese Gefährdungen bestehen, sind noch erhebliche Forschungsarbeiten notwendig. Außerdem kann das Verpressen von Wasser im Untergrund Spannungen verursachen, die Gebirgsschläge erzeugen. Das ist vor allem in dicht bewohnten Gebieten ein ziemliches Problem. Also lalle hier nicht so unqualifiziert rum.

Genau so ist es. Umweltzerstörung vom Übelsten.
Gab neulich im TV einen Bericht über die USA, in denen das von den Multis ohne Rücksicht auf die Anwohner durchgezogen wird. Mit wirklich unglaublichen Auswirkungen durch die Chemikalien. Ein Ort musste erst einklagen, dass sie - da Grundwasser verseucht - von der explorierenden Exxon mit Frischwasser per Tankwagen versorgt werden. Von den gesundheitlichen (Spät-)Folgen nicht zu reden.
Wie alles was die Ölmultis anfassen (Beispiele: Nigeria, Sudan, Irak) ist auch dieses Verfahren im Prinzip hochkriminell.
Man sollte es stattdessen wie die Chinesen machen, und moderne Thorium-Reaktoren bauen, um die Energieversorgung zukunftssicher (http://www.bueso.de/node/9570) zu gestalten.

Wenn man künftigen Generationen (http://www.solidaritaet.com/neuesol/2011/6/hzl-rede.htm) allerdings keine Entwicklung mehr zubilligen möchte, dann sollte man sich weiter von den Öl-Multis in Geiselhaft nehmen lassen, Windmühlen bauen und den Schritt, die Zivilisation durch Steigerung der Energieflussdichte auf eine höhere Stufe zu erheben, unterlassen. Unterlassung jedoch ist in der allgemeinen Rechtsprechung ein Straftatbestand - auf staatlicher Ebene also vielleicht mit Landesverrat gleichzusetzen.

steffel
05.02.2011, 23:33
Genau so ist es. Umweltzerstörung vom Übelsten.
Gab neulich im TV einen Bericht über die USA, in denen das von den Multis ohne Rücksicht auf die Anwohner durchgezogen wird. Mit wirklich unglaublichen Auswirkungen durch die Chemikalien. Ein Ort musste erst einklagen, dass sie - da Grundwasser verseucht - von der explorierenden Exxon mit Frischwasser per Tankwagen versorgt werden. Von den gesundheitlichen (Spät-)Folgen nicht zu reden.
Wie alles was die Ölmultis anfassen (Beispiele: Nigeria, Sudan, Irak) ist auch dieses Verfahren im Prinzip hochkriminell.
Man sollte es stattdessen wie die Chinesen machen, und moderne Thorium-Reaktoren bauen, um die Energieversorgung zukunftssicher (http://www.bueso.de/node/9570) zu gestalten.

Wenn man künftigen Generationen (http://www.solidaritaet.com/neuesol/2011/6/hzl-rede.htm) allerdings keine Entwicklung mehr zubilligen möchte, dann sollte man sich weiter von den Öl-Multis in Geiselhaft nehmen lassen, Windmühlen bauen und den Schritt, die Zivilisation durch Steigerung der Energieflussdichte auf eine höhere Stufe zu erheben, unterlassen. Unterlassung jedoch ist in der allgemeinen Rechtsprechung ein Straftatbestand - auf staatlicher Ebene also vielleicht mit Landesverrat gleichzusetzen.

@Uri Gellersan:
Mich wundert, dass gerade du als Büsoanhänger jetzt plötzlich mit Umweltschutz daherkommst. Nomalerweise ist doch gerade für euch Umweltschutz ein Fremdwort.

Uri Gellersan
05.02.2011, 23:39
@Uri Gellersan:
Mich wundert, dass gerade du als Büsoanhänger jetzt plötzlich mit Umweltschutz daherkommst. Nomalerweise ist doch gerade für euch Umweltschutz ein Fremdwort.

Einer der großen Irrtümer über die BüSo. ;)

Don
06.02.2011, 08:22
Soso, "5-10 Jahre"... Bist Du ein Experte auf diesem Gebiet, dass Du solche Zahlen nennen kannst, oder machst Du dich gerade einfach nur wichtig? Die Technik existiert und kann sofort eingesetzt werden. Und nur das zählt!

Schau, es dauert bei uns gewöhnlich schon 10 Jahre für eine simple Ortsumgehung von Planung bis Baubeginn. Wenn es gut läuft und kein noch nie gesichteter Grabenlurch o. Ä. entgegensteht.

Bis hier das erste Gas aus dem Boden kommt ist die Russenpipeline schon 5mal abgeschrieben. Sie ist in jedem Fall sinnvoll, und sei es nur aus dem Grund daß sie um Polen herumführt.

Der einzige Grund weshalb ihr nölt ist doch, keine Trassengebühren abzocken zu können.

Candymaker
06.02.2011, 13:09
Der einzige Grund weshalb ihr nölt ist doch, keine Trassengebühren abzocken zu können.

Hast Du es noch nicht gelesen? Die Russen kassieren jetzt die Durchleitungsleitungsgebühren selbst. :cool2:

Sprecher
07.02.2011, 19:16
Hast Du es noch nicht gelesen? Die Russen kassieren jetzt die Durchleitungsleitungsgebühren selbst. :cool2:

Wenn das stimmt (was ich nicht glaube) habt ihr euch aber gehörig über den Tisch ziehen lassen.

klartext
08.02.2011, 11:36
Schau, es dauert bei uns gewöhnlich schon 10 Jahre für eine simple Ortsumgehung von Planung bis Baubeginn. Wenn es gut läuft und kein noch nie gesichteter Grabenlurch o. Ä. entgegensteht.

Bis hier das erste Gas aus dem Boden kommt ist die Russenpipeline schon 5mal abgeschrieben. Sie ist in jedem Fall sinnvoll, und sei es nur aus dem Grund daß sie um Polen herumführt.

Der einzige Grund weshalb ihr nölt ist doch, keine Trassengebühren abzocken zu können.
In Polen haben die Bohrungen nach Schiefergas bereits begonnen. Zusätzlich ist ein AKW in Planung. Und in Polen dauert derartiges nicht zehn Jahre.
Die Frage, in welchem Land mehr Vernunft herscht, ist deshalb leicht zu beantworten. D. ist es sicher nicht.

torun
08.02.2011, 11:40
In Deutschland wird auch schon seit Jahren gebohrt. Also nix neues !
Und zwischen Planung und Ausführung steht das Problem Finanzierung, und da sind die Polen noch weit weg von.
Also auch hier nix neues !

klartext
08.02.2011, 11:47
In Deutschland wird auch schon seit Jahren gebohrt. Also nix neues !
Und zwischen Planung und Ausführung steht das Problem Finanzierung, und da sind die Polen noch weit weg von.
Also auch hier nix neues !

Die Finanzierung wird von den Förderfirmen getragen, nicht vom Staat. Der Staat vergibt nur Bohrlizenzen. Der deutsche Hochmut, mit dem so abfällig über Polen schwadroniert wird, wird uns noch auf die Füsse fallen.

torun
08.02.2011, 11:54
Die Finanzierung wird von den Förderfirmen getragen, nicht vom Staat. Der Staat vergibt nur Bohrlizenzen. Der deutsche Hochmut, mit dem so abfällig über Polen schwadroniert wird, wird uns noch auf die Füsse fallen.

Und wo ist jetzt dein Problem was Deutschland betrifft ?

Justas
08.02.2011, 16:37
Für die 8 Milliarden Euro, die Northstream kosten sollte ist eine äußerst lange Amortisationsdauer vorgesehen, von 25 Jahren !!!Du vergisst, dass die Russen keine Durchleitungsgebuehren an Drittstaaten werden zahlen muessen, sobald die Nordstream-Pipeline steht. Das war ja bekanntlich der wahre Grund fuer den Widerstand gegen das Projekt. Das Rohr ueber Polen werden die Einheimischen wohl noch behalten duerfen.