PDA

Vollständige Version anzeigen : Wäre die Säkularisierung der islamischen Welt wünschenswert?



marc
04.02.2011, 12:27
Wäre es wünschenswert, wenn die islamische Welt eine Säkularisierung und Liberalisisierung (so ungefähr) nach europäischem Vorbild erleben würde?
Also der Islam eine ähnliche Bedeutung hätte, wie das Christentum beispielsweise für Deutschland?

Suppenkasper
04.02.2011, 12:27
Nein!

Die europäische Enddekadenz und der islamische Kulturkonservatismus passen nicht zusammen.

Schwarzer Rabe
04.02.2011, 12:29
Nein! Die Musels werden sich nicht so leicht wie die Europäer zerstören lassen!

ochmensch
04.02.2011, 12:31
Auf jeden Fall. In der jetztigen Form ist der Islam in Verbindung mit modernen Waffen einfach brandgefährlich.

Suppenkasper
04.02.2011, 12:32
Nein! Die Musels werden sich nicht so leicht wie die Europäer zerstören lassen!

So ist es. Im Moment sieht es eher nach dem Gegenteil aus, die Allah-gläubigen vollenden die Zerstörung Europas, das sich in seiner lustvollen Schwäche und orgasmisch zuckenden Selbstauflösung nicht einmal mehr ansatzweise zur Wehr setzt.

Suppenkasper
04.02.2011, 12:33
Auf jeden Fall. In der jetztigen Form ist der Islam in Verbindung mit modernen Waffen einfach brandgefährlich.

Das hoffe ich doch mal.

Sauerländer
04.02.2011, 12:39
...und Liberalisisierung (so ungefähr) nach europäischem Vorbild erleben würde?
Also der Islam eine ähnliche Bedeutung hätte, wie das Christentum für Deutschland?
Ich kann nicht erkennen, inwiefern es wirklich im Kern hilfreich im Hinblick auf Europas geistigen Niedergang wäre, wenn sich ein solcher Niedergang auch andernorts einstellen würde. Sicher, das Phänomen des Beinamputierten, der sich wünscht, alle anderen möchten doch bitte auch ihre Gehextremitäten einbüßen, ist alles andere als rar, ist real wirksam und auch begreifbar. Aber macht es das vernünftig? Wenn wir uns entschließen, unser Haus ohne Blitzableiter zu bauen, und deshalb als einzige öfters erhebliche Schäden hinzunehmen haben - mögen wir uns auch und gerade vor unseren Nachbarn wie Deppen vorkommen. Aber mit welchem Recht sollten wir dann von denen verlangen, auch ihre Blitzableiter zu entfernen, nur damit wir nicht mehr im Schnitt zu schlecht dastehen?
Einmal ganz abgesehen davon, dass die islamische Welt unter diesem Gesichtspunkt auch ohne eigenes Bekenntnis zum Islam...sowas wie ein Hoffnungsschimmer ist. Ein Bollwerk, dass sich den Begriff des Heiligen bewahrt und dezidiert NICHT geneigt ist, den globalen Triumph der westlich-relativistischen Nivellierung aller Werte und Ideale auch bei sich zuzulassen, ja dem sogar partiell kämpfend entgegentritt. Eine von ein paar Fahnen, die wehend verkünden, dass Widerstand möglich ist und der Endsieg, den der Westen für sich beansprucht, NICHT selbstverständlich, NICHT unaufhaltsam, NICHT weitgehend unwidersprochen ist.
Das berührt, wie gesagt, nicht die Frage nach der umfassenden Wahrheit islamischer Lehre (das wäre eine völlig separate Diskussion), noch impliziert es eine Akzeptanz gegenüber allen Formen und Aspekten, in denen sich islamische Praxis äussert in der Welt - denn dass es da Erscheinungen gibt, von denen man sich nur kopfschüttelnd abwenden kann, bedarf ja (hoffentlich) keiner Diskussion.

borisbaran
04.02.2011, 14:11
@#7
Merke: Religiöse Fanatiker sind nur solange sympatisch, bis sie versuchen, einem ne Kugel in den Arsch zu jagen.
__________________________________________________ ___________
Ja.

Mu'min
04.02.2011, 18:05
@8, um Zionfanatiker doof zu finden muss ich nicht erst eins der tausenden Opfer dieser "jüdischen" Gewaltideologie zu werden.

Austria
04.02.2011, 18:15
Ich habe eher ja gewählt. Also eine säkularisierung und liberalisierung aber nicht so extrem wie in Europa.

Krabat
04.02.2011, 18:26
Ja klar wäre die Säkularisierung der islamischen Welt wünschenswert.

Erst wenn in Kairo, Tunis, Rabat, Lahore, Teheran, Stambul und Amman die Homosexuellen auf den Straßen tanzen so wie in Berlin, kann der Islam als zerstört betrachtet werden.

Dann werden dort auch genau wie in Deutschland hundertausende Kinder abgetrieben.

Die Einwanderungswelle nach Deutschland wäre gestoppt.

Austria
04.02.2011, 18:29
Ja klar wäre die Säkularisierung der islamischen Welt wünschenswert.

Erst wenn in Kairo, Tunis, Rabat, Lahore, Teheran, Stambul und Amman die Homosexuellen auf den Straßen tanzen so wie in Berlin, kann der Islam als zerstört betrachtet werden.

Dann werden dort auch genau wie in Deutschland hundertausende Kinder abgetrieben.

Die Einwanderungswelle nach Deutschland wäre gestoppt.

"Wer anderen eine Grube gräbt...":]

Gryphus
04.02.2011, 18:39
In welcher Hinsicht soll das wünschenswert sein, was verspricht man sich davon?

Bettmaen
04.02.2011, 19:04
Die Säkularisierungstendenzen in der islamischen Welt wurden teilweise vom Westen gestoppt. Bis in die 80er Jahre war der Sozialismus bei jungen Moslems auf dem Vormarsch.

Im Irak war bspw. die KP ein einflussreicher Faktor, die vor allem aus dem Untergrund agierte und erst mit dem Putsch des säkularistischen Saddam Hussein ausgeschaltet wurde.

Unter jungen Palästinensern war ebenfalls ein Trend zur Säkularisierung bemerkbar. An der Gründung der Hamas und der Stärkung des Islamismus war Israel nicht unbeteiligt.

In der Türkei wiederum wurde auf Anraten der USA der Laizismus Anfang der 80er Jahre aufgeweicht, um ein Gegengewicht zur sozialistischen Opposition aufzubauen und das Land gegen die UDSSR zu immunisieren. Während der Militärdiktatur von 1980-83 wurden mehr Moscheen gebaut als all die Jahrzehnte davor.

Sauerländer
06.02.2011, 16:56
@#7
Merke: Religiöse Fanatiker sind nur solange sympatisch, bis sie versuchen, einem ne Kugel in den Arsch zu jagen.
Und der Westen ist bereits dann nicht sympathisch, wenn er es subtiler versucht.

borisbaran
06.02.2011, 17:00
Ja. Sicher. Indem er jeden die Möglichkeit gibt, nach seiner eigenen Façon glücklich zu werden. Sicher. :lol:

Austria
06.02.2011, 17:02
Gibts nicht etwas dazwischen? Ich meine zwischen westlichem Liberalismus und religiösem fanatismus? Zwischen Schwuchtel-Transen Herrschaft und Scharia?

borisbaran
06.02.2011, 17:05
[...]Schwuchtel-Transen Herrschaft[...]
Weillst du anderen Leuten vorschreiben,wie sie zu leben haben?

Austria
06.02.2011, 17:05
Weillst du anderen Leuten vorschreiben,wie sie zu leben haben?

Ja das will ich!

Sauerländer
06.02.2011, 17:09
Ja. Sicher. Indem er jeden die Möglichkeit gibt, nach seiner eigenen Façon glücklich zu werden.
Und diese Freiheit seiner eigenen Wirtschaftsköpfe, mit den Ressourcen anderer selig zu werden, mit Gewalt durchsetzt. Und überall Werte, die Gesellschaften zusammenhalten, erodiert hat, damit die Finanzmacht maximal durchschlagen kann.
Westen - das ist einfach nur mal subtil, mal mit offener Gewalt expandierende restlose Nichtigkeit.
Dagegen geht es z.B. in der islamischen Welt (aber auch in anderen durch den Westen attackierten Systemen) noch um Werte. Vielleicht nicht immer um Werte, die man selber bejaht. Aber wenigstens Werte. Richtungen. Normen. Vorgaben. Ordnung.
Hier ist dahingehend alles nur Grütze.

Felixhenn
06.02.2011, 17:29
Wie kann man den Islam säkularisieren?

Brotzeit
13.02.2011, 12:05
Wäre die Säkularisierung der islamischen Welt wünschenswert?

Nicht nur das ......

Auch sollte jegliche öffentliches Glaubensbekenntnis verbannt werden ........

Nie gab es mehr mehr und blutigere Kriege als wegen Glaubensbekenntnissen !

PSI
13.02.2011, 12:22
Alle Religionen sind m.M.n. Bockmist, aber jeder darf von mir aus glauben was er will.
Vorraussetzung: Er lässt andere damit in Ruhe.
D.h. Strikter staatlicher Laizismus & Verbannung von Religion aus dem öffendlichen Leben ins Private.

-jmw-
13.02.2011, 22:27
Ist es nicht inkonsequent, das auf Religionen zu beschränken?
Was ist mit anderen Glaubensüberzeugungen, Weltanschauungen, Philosophien, Ideologien?
Transzendenzbezogene Unbeweisbarkeiten raus, andere nicht?

Cash!
13.02.2011, 23:02
Die Säkularisierungstendenzen in der islamischen Welt wurden teilweise vom Westen gestoppt. Bis in die 80er Jahre war der Sozialismus bei jungen Moslems auf dem Vormarsch.

Im Irak war bspw. die KP ein einflussreicher Faktor, die vor allem aus dem Untergrund agierte und erst mit dem Putsch des säkularistischen Saddam Hussein ausgeschaltet wurde.

Unter jungen Palästinensern war ebenfalls ein Trend zur Säkularisierung bemerkbar. An der Gründung der Hamas und der Stärkung des Islamismus war Israel nicht unbeteiligt.

In der Türkei wiederum wurde auf Anraten der USA der Laizismus Anfang der 80er Jahre aufgeweicht, um ein Gegengewicht zur sozialistischen Opposition aufzubauen und das Land gegen die UDSSR zu immunisieren. Während der Militärdiktatur von 1980-83 wurden mehr Moscheen gebaut als all die Jahrzehnte davor.
Der muslimische Staatssozialismus hat wenig mit dem radikal-atheistischen Sozialismus europäischer Prägung am Hut.

In Sachen Säkularisierung hätte man eher auf den Nationalismus setzen können. Der ist mit dem Untergang des Pan-Arabismus allerdings tot und mit Mubarak ist ja sein letzter Vertreter ebenfalls entfernt worden.

Irratio
17.02.2011, 15:25
Ist es nicht inkonsequent, das auf Religionen zu beschränken?
Was ist mit anderen Glaubensüberzeugungen, Weltanschauungen, Philosophien, Ideologien?
Jain - eine gewisse Axiomatik ist für jede Bewertung notwendig.


Transzendenzbezogene Unbeweisbarkeiten raus, andere nicht?
Schon eher. Was verstehst du denn unter Transzendenz z. B. im Kontext politischer Ideologien?

Irratio.

-jmw-
17.02.2011, 16:15
Jain - eine gewisse Axiomatik ist für jede Bewertung notwendig.
Das sicherlich.


Schon eher. Was verstehst du denn unter Transzendenz z. B. im Kontext politischer Ideologien?

Irratio.
Für die politischen Ideologien spielt die Transzendenz keine Rolle, sondern die Unbeweisbarkeit.
Man ist sich ja offensichtlich politisch nicht einig.
Und das sowohl in der tagespolitischen Praxis, als auch in der Theorie.

Warum nun soll ich einem Hindu untersagen, mein Privatleben einzuschränken mit einem Hinweis auf Shiva, einem Marxisten hingegen erlauben, mein Privatleben einzuschränken mit einem Hinweis auf den DiaMat?

Wir haben auf breiter Front die Religion herausgeholt aus der Politik;
doch wir lassen diese Politik dennoch weiterhin durch willkürliche und unbewiesene Glaubensentscheidungen und private Werturteile bestimmen.

Hat schon einen Grund, warum ich den Anarchismus mag.
Da kommt man nämlich mit recht wenig Allgemeinverbindlichkeit aus und also auch mit recht wenigem, was zu begründen wäre. :)

Irratio
17.02.2011, 16:25
Das sicherlich.


Für die politischen Ideologien spielt die Transzendenz keine Rolle, sondern die Unbeweisbarkeit.
Man ist sich ja offensichtlich politisch nicht einig.
Und das sowohl in der tagespolitischen Praxis, als auch in der Theorie.

Warum nun soll ich einem Hindu untersagen, mein Privatleben einzuschränken mit einem Hinweis auf Shiva, einem Marxisten hingegen erlauben, mein Privatleben einzuschränken mit einem Hinweis auf den DiaMat?

Wir haben auf breiter Front die Religion herausgeholt aus der Politik;
doch wir lassen diese Politik dennoch weiterhin durch willkürliche und unbewiesene Glaubensentscheidungen und private Werturteile bestimmen.

Hat schon einen Grund, warum ich den Anarchismus mag.
Da kommt man nämlich mit recht wenig Allgemeinverbindlichkeit aus und also auch mit recht wenigem, was zu begründen wäre. :)
Im Prinzip das, worauf ich hinauswollte. Panarchismus fand ich auch immer interessant. Ich schätze mal, irgendwann macht der Relativismus der Postmoderne auch vor der Politik nicht mehr halt.

Irratio.

-jmw-
17.02.2011, 17:32
Im Prinzip das, worauf ich hinauswollte. Panarchismus fand ich auch immer interessant. Ich schätze mal, irgendwann macht der Relativismus der Postmoderne auch vor der Politik nicht mehr halt.

Irratio.
Die gane Angelegenheit sehr schön in einen Satz gefasst! :top:

Alfred
17.02.2011, 18:57
Wäre es wünschenswert, wenn die islamische Welt eine Säkularisierung und Liberalisisierung (so ungefähr) nach europäischem Vorbild erleben würde?
Also der Islam eine ähnliche Bedeutung hätte, wie das Christentum beispielsweise für Deutschland?

Damit dann die Genderschweine sich richtig austoben können...was für ein Potenzial für diese Mischpoke und ihre Zionsfreunde.

EinDachs
17.02.2011, 20:14
Wäre es wünschenswert, wenn die islamische Welt eine Säkularisierung und Liberalisisierung (so ungefähr) nach europäischem Vorbild erleben würde?
Also der Islam eine ähnliche Bedeutung hätte, wie das Christentum beispielsweise für Deutschland?

Auf jeden Fall.
Langfristig ist das sicher das Beste, auch wenn's kurzfristig sicher etliche Probleme gibt.

Ich bin auch relativ sicher, dass dies geradezu unausweichlich so kommen wird.
Die "islamische Welt" ist ja, je nach Region unterschiedlich, nur hinter der Entwicklung in Europa. Die Türkei etwa ist ja schon laizistisch (hat dies sogar in der Verfassung stehen, ein feature das sie mit nur 2 europäischen Staaten teilt), die arabische Welt ist beinahe geschlossen Säkularisiert, nennenswerte Ausnahmen (neben dem Iran) sind eigentlich alle Kriegsgebiete.

"Liberalisierung" ist ein anderes Thema, in der arabischen Welt waren es ja stets Diktaturen die die Säkularisierung durchgepeitscht haben.
Aber die Welle schwappt ja auch gerade von Land zu Land.