PDA

Vollständige Version anzeigen : In der Dimension verschieden, in den Methoden auffallend ähnlich: Mubarak und Mappus



Rutt
03.02.2011, 15:50
Zu Anfang sei wiederholt: die Dimension dessen, was in Ägypten geschieht, und dessen, was im Umfeld von Stuttgart 21 geschehen ist und geschieht, ist wahrlich sehr verschieden. Aber in beiden Fällen erleben wir, dass in großen Demonstrationen Unmut über die herrschenden Verhältnisse gezeigt wird. In beiden Fällen wird versucht, Zeit zu gewinnen und Luft heraus gelassen, in Stuttgart durch einen Schlichter, in Ägypten durch Vizepräsident, Armee und vermutlich die Amerikaner. In beiden Fällen wird versucht, den Protest zu spalten. Und dann schlägt das Pendel zurück. In Ägypten im wahrsten Sinne des Wortes durch Schlägertrupps. Albrecht Müller.

Die Parallelen sind größer, als manche bei uns denken und verlautbaren. Anders als in den Klageliedern über den Mangel an Demokratie in Ägypten und dem spiegelbildlichen Schulterklopfen, was für tolle Demokraten wir hier sind, sieht die Realität aus: Wo wird denn hierzulande noch ernsthaft Rücksicht genommen auf den Willen des Volkes? Die Mehrheit möchte einen Mindestlohn. Die Mehrheit ist gegen die Rente mit 67. Die Mehrheit hätte es verdient, dass die Löhne steigen und nicht nur die Gewinner und die Vermögenseinkommen. Die Mehrheit möchte gerne, dass unsere Jugend sichere Arbeitsplätze und eine gute Ausbildung bekommt. Und dennoch setzen die Eliten seit über 20 Jahren auf eine Wirtschaftsentwicklung unter unseren Kapazitäten und auf eine Reservearmee an Arbeitslosen.

Nach dem Willen der Mehrheit geht es hierzulande über weite Strecken nicht. Noch schlimmer: die Meinungsführer in Politik, Wirtschaft, Medien und Wissenschaft loben jene politisch Verantwortlichen, die Entscheidung gegen den Willen der Mehrheit durchsetzen, als besonders tugendhaft. Müntefering wurde für sein Lebenswerk, die Erhöhung des Renteneintrittsalters gelobt, Schröder für die Agenda 2010, Angela Merkel für ihr stures Pochen auf Exportüberschüsse, Clement für seine Weichenstellungen zu Gunsten von Leiharbeit und anderen prekären Arbeitsverhältnissen; Steinbrück und Schäuble für ihre Sparmaßnahmen zulasten der Menschen, die auf öffentliche Güter angewiesen sind.

Die Mehrheit der Medien hat kräftig applaudiert. Deshalb ist ihre Forderung nach mehr Demokratie in der arabischen Welt ziemlich hohl. Sie wäre glaubwürdig, wenn die Medien endlich auch in Deutschland entdecken würden, dass nicht nur die Bedürfnisse der Oberschicht und einer viel beschworenen angeblichen Mittelschicht von politischem Interesse sind.

Übrigens: gestern im Heutejournal hat Außenminister und FDP-Vorsitzender Westerwelle gleich zweimal die Bedeutung und die Interessen der „Mittelschicht“ Ägyptens herausgehoben. Die Logik dieser seiner Einlassungen war zwar nicht erkennbar. Aber die Absicht war klar. Er möchte dafür sorgen, dass in den arabischen Ländern mit den Revolten nicht allzu sehr die Interessen der Ärmsten und Armen zum Durchbruch kommen. Schon toll, was für Sorgen unserer politischen Führer haben.
Quelle:
http://www.nachdenkseiten.de/?p=8203#more-8203



So sind sie, unsere angeblichen Demokraten in Deutschland!
Hauptsache sie und ihre Eliten können sich die Taschen voll machen,
alle anderen Menschen sind ihnen Scheißegal.



Die schwarz gelbe Pest muss weg, schnell!http://www.smiles.kolobok.us/big_standart/bomb.gifhttp://www.smiles.kolobok.us/big_standart/pardon.gif




mfg
rutt

Atheist
04.02.2011, 00:24
Und die "schwarz(gelbe)" Pest wird dann durch die (rot-grüne) Cholera ersetzt ja?

Erik der Rote
04.02.2011, 01:03
Mappus mit Mubarak zu vergleichen ist schon sehr weit hergeholt !

MANFREDM
04.02.2011, 07:01
Rutt: "In der Dimension verschieden, in den Methoden auffallend ähnlich: Mubarak und Mappus"

MANFREDM "In der Dimension verschieden, in den Methoden auffallend ähnlich: Ströbele und Goebbels"

Affenpriester
04.02.2011, 13:21
Da auch nur irgendeine Verbindung oder Ähnlichkeit aufzeigen zu wollen zeugt von absoluter Unwissenheit und Verklärung.

Mit solchen Leuten kann man auch nicht diskutieren, sie sind einfach zu verwöhnt, zu verblendet und einfach zu dumm obendrauf.

Für mich ist das Thema durch, macht alleine weiter......

klartext
04.02.2011, 13:55
ZDF-Politbaromter vom 4.02.2011 zu BaWÜ
CDU 41 %, FDP 6 %, Gürne 25 %, SPD 19 %, Die Linke 4 %
Wen hätten sie als MP von BaWÜ am liebsten:
Mappus 33 %, Schmid (SPD) 11 %, Kretschmann ( Grünen) 15 %
Sind sie für oder gegen S 21 ?
Dafür 43 % ( November 2010 40%), dagegen 35 % ( Nov. 2010 39 % )

Affenpriester
04.02.2011, 13:57
ZDF-Politbaromter vom 4.02.2011 zu BaWÜ
CDU 41 %, FDP 6 %, Gürne 25 %, SPD 19 %, Die Linke 4 %
Wen hätten sie als MP von BaWÜ am liebsten:
Mappus 33 %, Schmid (SPD) 11 %, Kretschmann ( Grünen) 15 %
Sind sie für oder gegen S 21 ?
Dafür 43 % ( November 2010 40%), dagegen 35 % ( Nov. 2010 39 % )

Na das nenne ich jetzt mal 'Klartext'!

Suppenkasper
04.02.2011, 14:01
Tolle Statistik. Ich kenne in meinem persönlichen Umfeld exakt 3 Leute die dafür sind. Und die wählen recht unterscheidlich und stammen auch aus recht unterschiedlichen Bereichen der Gesellschaft. Entweder hat hier die Propaganda eine Meisterleistung vollbracht, oder aber die Umfrage ist schlichtweg erstunken und erlogen. Letzteres ist nicht unwahrscheinlich, denn genauso kann man im Vorfeld einer Wahl am besten "Meinung machen".

Das Staatsfernsehen ZDF, in dem "Prof." Guido Knopp uns seit Jahr und Tag unsere Geschichte "erklärt" hat für mich leider nur eine bedingte Glaubwürdigkeit.

klartext
04.02.2011, 14:13
Na das nenne ich jetzt mal 'Klartext'!

Die Taktik von rot-grün, den Neubau eines Provinzbahnhofs zur Überlebensfrage der Nation hochzustilisieren, um Wählerstimmen abzugreifen, scheint nicht aufzugehen.
Die Heftigkeit einer Demo täuscht oft nur den Mehrheitswillen vor. Tatsächlich gibt es dazu keinen Zusammenhang. Sie zeigt nur die Bereitschaft zur Radikalität der jeweiligen Gegner auf, mehr nicht.

Affenpriester
04.02.2011, 14:47
Die Taktik von rot-grün, den Neubau eines Provinzbahnhofs zur Überlebensfrage der Nation hochzustilisieren, um Wählerstimmen abzugreifen, scheint nicht aufzugehen.
Die Heftigkeit einer Demo täuscht oft nur den Mehrheitswillen vor. Tatsächlich gibt es dazu keinen Zusammenhang. Sie zeigt nur die Bereitschaft zur Radikalität der jeweiligen Gegner auf, mehr nicht.

Richtig.
Auch sehe ich die direkte Demokratie, wie sie ja hier oft gefordert wird, als kein geeignetes Mittel.
Gerade die Grünen haben sich ja selbst ins Abseits manövriert mit ihrer Pseudo-Demokratie des westlichen Arschkriechers...

Erst wollen die den öffentlichen Ausschuss oder was es sein sollte, schlagen Geissler vor und akzeptieren dann den Schlichterspruch nicht.
Das ist an Armseligkeit nicht zu überbieten.

Die dachten halt dass das Attac-Mitglied zu ihren Gunsten 'entscheidet', aber selbst ein rot lackierter Geissler ist nicht ihrer Meinung.
Ich kenne Geissler noch von früher, da war er noch ganz anders drauf.

Aber egal, Volksentscheide nur einzusetzen wenn das Ergebnis scheinbar klar ist, zeugt eben nicht vom unbedingten Willen zur direkten Demokratie. Es gleicht eher einem krampfhaft erzwungenem Mittel zur Legitimation eigener Interessen....

heide
05.02.2011, 10:17
Zu Anfang sei wiederholt: die Dimension dessen, was in Ägypten geschieht, und dessen, was im Umfeld von Stuttgart 21 geschehen ist und geschieht, ist wahrlich sehr verschieden. Aber in beiden Fällen erleben wir, dass in großen Demonstrationen Unmut über die herrschenden Verhältnisse gezeigt wird. In beiden Fällen wird versucht, Zeit zu gewinnen und Luft heraus gelassen, in Stuttgart durch einen Schlichter, in Ägypten durch Vizepräsident, Armee und vermutlich die Amerikaner. In beiden Fällen wird versucht, den Protest zu spalten. Und dann schlägt das Pendel zurück. In Ägypten im wahrsten Sinne des Wortes durch Schlägertrupps. Albrecht Müller.

Die Parallelen sind größer, als manche bei uns denken und verlautbaren. Anders als in den Klageliedern über den Mangel an Demokratie in Ägypten und dem spiegelbildlichen Schulterklopfen, was für tolle Demokraten wir hier sind, sieht die Realität aus: Wo wird denn hierzulande noch ernsthaft Rücksicht genommen auf den Willen des Volkes? Die Mehrheit möchte einen Mindestlohn. Die Mehrheit ist gegen die Rente mit 67. Die Mehrheit hätte es verdient, dass die Löhne steigen und nicht nur die Gewinner und die Vermögenseinkommen. Die Mehrheit möchte gerne, dass unsere Jugend sichere Arbeitsplätze und eine gute Ausbildung bekommt. Und dennoch setzen die Eliten seit über 20 Jahren auf eine Wirtschaftsentwicklung unter unseren Kapazitäten und auf eine Reservearmee an Arbeitslosen.

Nach dem Willen der Mehrheit geht es hierzulande über weite Strecken nicht. Noch schlimmer: die Meinungsführer in Politik, Wirtschaft, Medien und Wissenschaft loben jene politisch Verantwortlichen, die Entscheidung gegen den Willen der Mehrheit durchsetzen, als besonders tugendhaft. Müntefering wurde für sein Lebenswerk, die Erhöhung des Renteneintrittsalters gelobt, Schröder für die Agenda 2010, Angela Merkel für ihr stures Pochen auf Exportüberschüsse, Clement für seine Weichenstellungen zu Gunsten von Leiharbeit und anderen prekären Arbeitsverhältnissen; Steinbrück und Schäuble für ihre Sparmaßnahmen zulasten der Menschen, die auf öffentliche Güter angewiesen sind.

Die Mehrheit der Medien hat kräftig applaudiert. Deshalb ist ihre Forderung nach mehr Demokratie in der arabischen Welt ziemlich hohl. Sie wäre glaubwürdig, wenn die Medien endlich auch in Deutschland entdecken würden, dass nicht nur die Bedürfnisse der Oberschicht und einer viel beschworenen angeblichen Mittelschicht von politischem Interesse sind.

Übrigens: gestern im Heutejournal hat Außenminister und FDP-Vorsitzender Westerwelle gleich zweimal die Bedeutung und die Interessen der „Mittelschicht“ Ägyptens herausgehoben. Die Logik dieser seiner Einlassungen war zwar nicht erkennbar. Aber die Absicht war klar. Er möchte dafür sorgen, dass in den arabischen Ländern mit den Revolten nicht allzu sehr die Interessen der Ärmsten und Armen zum Durchbruch kommen. Schon toll, was für Sorgen unserer politischen Führer haben.
Quelle:
http://www.nachdenkseiten.de/?p=8203#more-8203



So sind sie, unsere angeblichen Demokraten in Deutschland!
Hauptsache sie und ihre Eliten können sich die Taschen voll machen,
alle anderen Menschen sind ihnen Scheißegal.



Die schwarz gelbe Pest muss weg, schnell!http://www.smiles.kolobok.us/big_standart/bomb.gifhttp://www.smiles.kolobok.us/big_standart/pardon.gif




mfg
rutt

Und durch was willst Du die ersetzen? Ist es nicht alles dieselbe Abfalltonne, egal wer an der Macht ist?

Hans Huckebein
05.02.2011, 20:03
Aber beide bekommen rückendeckung von der Merkel!

Das giebt einem schon sehr zu denken, da ist was faul im staate;:]
Das volk steht mal wieder an letzter stelle, eigene interessen haben vorrang.