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Vollständige Version anzeigen : Schweres Zugunglück bei Magdeburg: 10 Tote



Landogar
30.01.2011, 00:36
In Sachsen-Anhalt sind am Samstagabend bei Oschersleben nahe Magdeburg zwei Züge frontal zusammengestoßen. Mindestens zehn Menschen starben nach Angaben der Polizei bei dem Unglück, ungefähr zwanzig weitere wurden verletzt. Die Unfallursache war zunächst unklar.

http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,742470,00.html


Wie kann es passieren, dass zwei Züge frontal aufeinander prallen?
Vermutlich ist mal wieder der Winter schuld...

Suppenkasper
30.01.2011, 00:38
Bei der Deutschen Bahn AG ist eben alles möglich. Noch 1944 mitten im Krieg hat's besser funktioniert als heute, wenn ich Zeitzeugen glauben schenken darf...

Beileid an die Angehörigen der Opfer.

alta velocidad
30.01.2011, 01:51
Bei der Deutschen Bahn AG ist eben alles möglich. Noch 1944 mitten im Krieg hat's besser funktioniert als heute, wenn ich Zeitzeugen glauben schenken darf...

Beileid an die Angehörigen der Opfer.

Nach Aussage des Spiegel handelt es ich bei beiden Zügen nicht um Züge der Deutschen Bahn.

Stechlin
30.01.2011, 02:01
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,742470,00.html


Wie kann es passieren, dass zwei Züge frontal aufeinander prallen?
Vermutlich ist mal wieder der Winter schuld...

Bei funktionierender Technik ist das eigentlich überhaupt nicht möglich!

Stechlin
30.01.2011, 02:36
Nach Aussage des Spiegel handelt es ich bei beiden Zügen nicht um Züge der Deutschen Bahn.

Das ist irrelevant, da für alle Züge, ob Bahn-AG oder Fremdfirmen, die gleichen Standards gelten.

Na bitte, endlich haben wir den Stand erreicht, den England mit seiner Bahnprivatisierung auch hat: Chaos, Unfälle, Tote. Es lebe der Mammon! Für den Tanz ums Goldene Kalb sollten uns diese Kollateralschäden gut und billig sein.

Es lebe der "Wettbewerb"!
Heil Westerwelle!

Sterntaler
30.01.2011, 07:19
Das ist irrelevant, da für alle Züge, ob Bahn-AG oder Fremdfirmen, die gleichen Standards gelten.

Na bitte, endlich haben wir den Stand erreicht, den England mit seiner Bahnprivatisierung auch hat: Chaos, Unfälle, Tote. Es lebe der Mammon! Für den Tanz ums Goldene Kalb sollten uns diese Kollateralschäden gut und billig sein.

Es lebe der "Wettbewerb"!
Heil Westerwelle!

richtig.

Tonsetzer
30.01.2011, 07:27
Mein Beileid den Angehörigen.

So etwas sollte absolut nicht möglich sein und ist eine Schande.

heide
30.01.2011, 07:32
Mein Beileid den Angehörigen.

So etwas sollte absolut nicht möglich sein und ist eine Schande.

Diesem Beitrag schließe ich mich an.
Im verlinkten Artikel stand etwas von: Nebel.
Vielleicht wurde ein Warnsignal/Stoppsignal übersehen oder war ausgefallen, denn die Strecke ist eingleisig.

Sterntaler
30.01.2011, 07:38
schon zu DDR Zeiten gab es bei Magdeburg ein schweres Zugunglück.

http://de.wikipedia.org/wiki/Zugungl%C3%BCck_von_Langenweddingen


Beim Zugunglück von Langenweddingen am 6. Juli 1967 stieß auf der Bahnstrecke Magdeburg–Thale ein Doppelstockzug der Deutschen Reichsbahn in der Nähe der bei Magdeburg gelegenen Ortschaft Langenweddingen an einem Bahnübergang der damaligen Fernverkehrsstraße 81 mit einem Tanklastwagen zusammen, der infolge der Kollision explodierte. Mit einer Zahl von offiziell 94 Todesopfern gilt dieses Unglück als das schwerwiegendste in der Nachkriegsgeschichte der Deutschen Reichsbahn und in der Bahngeschichte der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) sowie als einer der folgenschwersten Gefahrgutunfälle in der deutschen Geschichte.

Eridani
30.01.2011, 07:39
Das ist irrelevant, da für alle Züge, ob Bahn-AG oder Fremdfirmen, die gleichen Standards gelten.

Na bitte, endlich haben wir den Stand erreicht, den England mit seiner Bahnprivatisierung auch hat: Chaos, Unfälle, Tote. Es lebe der Mammon! Für den Tanz ums Goldene Kalb sollten uns diese Kollateralschäden gut und billig sein.

Es lebe der "Wettbewerb"!
Heil Westerwelle!

Genau so! Es leben die Absahner! Es leben die Gierschweine, welche die S-Bahn in Berlin kaputtgespart haben. Ihre Konten mögen täglich steigen.

Es lebe der stinkende, faulende Spätkapitalismus!

E:

heide
30.01.2011, 07:41
http://www.sueddeutsche.de/panorama/sachsen-anhalt-zehn-tote-bei-zugunglueck-bei-magdeburg-1.1052995

.."Die Untersuchungen zur Unfallursache laufen. "Derzeit gehen die Ermittlungen in alle Richtungen, sowohl was menschliches Versagen als auch die Technik angeht","...

Kimyager
30.01.2011, 07:49
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,742470,00.html


Wie kann es passieren, dass zwei Züge frontal aufeinander prallen?
Vermutlich ist mal wieder der Winter schuld...

Zwei Möglichkeiten:

a) Die Umvolkung, mit der Folge, dass Ersatzdeutsche ohne angemessene Ausbildung zwecks Quotenerfüllung mit verantwortungsvollen Aufgaben betraut werden, ist daran schuld.

b) Seit dem Auftreten der 68er-Bewegung ist nichts mehr so, wie es einmal war. Die 68er haben alles versaut, selbst die Technikerausbildung.

Ihr könnt es Euch aussuchen.

Ganz_unten
30.01.2011, 09:04
Es kam wie es kommen mußte, und zwangsläufig wird es wieder passieren, wenn die Verantwortlichen bei der DB jetzt nicht endlich die Notbremse ziehen.

Ein Hochtechnologiebereich wie die DB es darstellt kann nicht dadurch sicherer werden, in dem er kaputt gespart wird. Das gilt für das Personal wie für die Infrastruktur.

Wozu wird denn derart gespart? Der geplante Börsengang der DB sollte ein für allemal abgesagt werden. Die zu optimierende Zielfunktion der DB muß nach Sicherheit und bezahlbarer effizienter Mobilität für Alle gewichtet werden, und nicht nach der Maximierung des Profits für anonyme Aktionäre.

Den betroffenen Angehörigen möchte ich mein Beileid ausdrücken.


Guter Artikel zu den bekannten Einzelheiten des Unglücks:
http://www.nzz.ch/nachrichten/panorama/folgenschweres_zugunglueck_in_deutschland_1.927353 0.html

Cinnamon
30.01.2011, 09:49
Das ist irrelevant, da für alle Züge, ob Bahn-AG oder Fremdfirmen, die gleichen Standards gelten.

Na bitte, endlich haben wir den Stand erreicht, den England mit seiner Bahnprivatisierung auch hat: Chaos, Unfälle, Tote. Es lebe der Mammon! Für den Tanz ums Goldene Kalb sollten uns diese Kollateralschäden gut und billig sein.

Es lebe der "Wettbewerb"!
Heil Westerwelle!

Ach, und woher weißt du, dass es nicht ein Zug aus Polka-Polska und einer aus Russland waren? Denen sind solche massiven Mängel durchaus zuzutrauen und da sind sie auch sehr viel wahrscheinlicher als hier.

Akra
30.01.2011, 09:52
Wozu wird denn derart gespart? Der geplante Börsengang der DB sollte ein für allemal abgesagt werden. Die zu optimierende Zielfunktion der DB muß nach Sicherheit und bezahlbarer effizienter Mobilität für Alle gewichtet werden, und nicht nach der Maximierung des Profits für anonyme Aktionäre.


was genau würde sich duch einen Börsengang ändern?

Die anonymen Aktionäre würden auf ihre Dividende bestehen und die Bahn würde sich kaputt sparen müssen?

Beharrt nicht der Bund auf seine 500 Millionen Euro Bahn-Dividende um andere Löcher im Haushalt damit stopfen zu können?

ups.

Dieses ewige Märchen von skrupelosen, anonymen Aktionären die die Bahn kaputt machen würde, kann ich nicht mehr hören. Es sind unsere Politiker, Herr Schäuble, die dies exakt so machen und niemand stört es.

Stechlin
30.01.2011, 10:07
Ach, und woher weißt du, dass es nicht ein Zug aus Polka-Polska und einer aus Russland waren? Denen sind solche massiven Mängel durchaus zuzutrauen und da sind sie auch sehr viel wahrscheinlicher als hier.

Weil der Elbe-Harz-Express nicht von den Russischen Bahnen gestellt wird, zweitens die russischen Eisenbahnen in Deutschland keinerlei Verkehrsleistungen erbringen, drittens auch keine polnischen Züge und viertens ich mich geographisch ein wenig in Deutschland auskenne, um zu wissen, wo der Unfall geschah und dass daran nur deutsche Bahngesellschaften beteiligt sein können.

Und noch etwas zu den Russischen Eisenbahnen: Die mögen keine "flotten" Flitzer auf ihren Schienen haben, aber die Eisenbahn dort funktioniert doch recht zufriedenstellend -bei jedem Wetter, ob bei -40°C oder sengender Hitze. Über solche Unfälle habe ich auch noch nichts gelesen, und die Medien sind in diesem Punkt doch recht zuverlässig. Die Polnischen Bahnen, das sei zugegeben, befinden sich in einem erbärmlichen Zustand.

Entfernungsmesser
30.01.2011, 10:14
Hier sind einige unterwegs die einen gehörigen Dachschaden haben.

Erst einmal die Ermittlungen abwarten ist für Einige wohl zuviel verlangt.

Am bessten hat mir MP Böhmer gefallen, wie er die Drecks-Journalisten abgebügelt hat. Er ist mit diesen linken Ratten umgesprungen, wie es ihnen gehört. Diese Ratten sind wie Pest und Cholera zusammen.

Gut so, Herr Ministerpräsident.

Stechlin
30.01.2011, 10:15
Mein Beileid den Angehörigen.

So etwas sollte absolut nicht möglich sein und ist eine Schande.

Das darf eigentlich auch nicht passieren. Alle diese Züge sind mit einer sogenannten "Indusi" (Induktive Zugsicherung) ausgerüstet, das heißt, jede Geschwindigkeitsüberscheitung, jedes haltzeigende Signal erzwingt sofort eine Zwangsbremsung; auch ist es (eigentlich) nicht möglich, dass der Lokführer einfach einpennt, denn er muss ja auch noch alle 30 Sekunden seine Sifa (Sicherheitsfahrschaltung) betätigen, um nicht auch für diesen Fall eine Zwangsbremsung zu erhalten. Ein falsch gestelltes Signal ist auch unmöglich, denn der Fahrdienstleiter bekäme niemals eine Fahrstraße freigeschaltet, die von beiden Richtungen gleichzeitig befahrbar wäre.

An was kann es also gelegen haben? Der wahrscheinlichste Fall ist der, dass entweder die entsprechende Sicherheitstechnik defekt war oder einfach abgeschaltet. Ein guter Freund von mir arbeitet als Lokführer bei einem privaten Eisenbahnunternehmen, und was der mir für Geschichten erzählt (eben diese abschaltbare Technik, in dem man einfach die entsprechenden Siegel knackt, die das verhindern sollen, Lokführer, die 13, ja manchmal 16 Stunden am Tag auf dem Bock sitzen), lässt einem die Haare zu Berge stehen und an Wunder glauben, dass solche Unfälle nicht noch viel häufiger passieren.

Wenn dieser Privatisierungswahn nicht endlich endet, wenn diese privaten Bahngesellschaften nicht endlich wieder abgeschafft werden, dann dürfen wir uns an diese Nachrichten gewöhnen. Des schnöden Mammons wegen.

Trashcansinatra
30.01.2011, 10:33
http://www.sueddeutsche.de/panorama/sachsen-anhalt-zehn-tote-bei-zugunglueck-bei-magdeburg-1.1052995

.."Die Untersuchungen zur Unfallursache laufen. "Derzeit gehen die Ermittlungen in alle Richtungen, sowohl was menschliches Versagen als auch die Technik angeht","...

Aus deiner Quelle folgende Auszüge:


Nach dem schweren Zusammenstoß von zwei Zügen nahe Magdeburg wird menschliches Versagen als Unglücksursache vermutet. Es sei wahrscheinlich ein Haltesignal überfahren worden, sagte Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Wolfgang Böhmer am Sonntag am Unglücksort. Normalerweise seien schließlich nicht zwei Züge gleichzeitig auf der Strecke unterwegs. Er zeigte sich von dem schweren Unfall sichtlich betroffen: "Es geht mir unter die Haut."


Der HarzElbeExpress (HEX) befand sich auf dem Weg von Magdeburg nach Halberstadt. Ein Sprecher des privaten Bahnunternehmens sagte, unter den Toten seien auch der Lokführer und eine Zugbegleiterin.


Sachsen-Anhalts Innen-Staatssekretär Rüdiger Erben (SPD) sagte am Unglücksort, das Signal für den HEX-Nahverkehrszug habe auf Grün gestanden.

Somit scheint das private Betreiberunternehmen aus dem Schneider.

Bleiben nur noch der Güterzugführer und der Betreiber der Schienen- und Stellwerkinfrastruktur. Und das ist bekanntlich die DB AG bzw. eines ihrer selbständigen Profitcenter, wahrscheinlich die DB Netze Fahrweg, bzw. eine ihrer Untergesellschaften:


http://www.deutschebahn.com/site/bahn/de/konzern/geschaeftsfelder/dbnetze__fahrweg/geschaeftsfeld__ueberblick.html

Nach den Erfahrungen, die ich im Laufe der Zeit bezüglich Schienenverkehr gemacht habe (Zustand der Anlagegüter, vulgo Schienen, Triebwagen, Signaltechnik, Personenwagen et al.) ist für mich als nachhaltig denkender und handelnder Betriebswirt klar, daß eine Gang der Deutschen Bahn an die Börse - in der Börsenform, wie es beabsichtigt ist (sie ist ja schon eine AG) - unter allen Umständen vermieden werden muß.

Ich wäre sogar für die Re-Verstaatlichung, weil es überragend wichtige Aufgaben für das Allgemeinwohl der Einwohner und Bürger sind, die durch die Bahn erfüllt werden.

Ganz_unten
30.01.2011, 10:54
was genau würde sich duch einen Börsengang ändern?

Die anonymen Aktionäre würden auf ihre Dividende bestehen und die Bahn würde sich kaputt sparen müssen?

Beharrt nicht der Bund auf seine 500 Millionen Euro Bahn-Dividende um andere Löcher im Haushalt damit stopfen zu können?

ups.

Dieses ewige Märchen von skrupelosen, anonymen Aktionären die die Bahn kaputt machen würde, kann ich nicht mehr hören. Es sind unsere Politiker, Herr Schäuble, die dies exakt so machen und niemand stört es.

Einverstanden, die wahren Verantwortlichen für solche Fehlentwicklungen sind bei den Entscheidungsträgern unserer politischen "Eliten" zu finden.

Cash!
30.01.2011, 11:15
Über solche Unfälle habe ich auch noch nichts gelesen, und die Medien sind in diesem Punkt doch recht zuverlässig.

http://www.az-online.de/nachrichten/welt/russland-verletzte-zugunglueck-490535.html

Sathington Willoughby
30.01.2011, 11:22
Nach Aussage des Spiegel handelt es ich bei beiden Zügen nicht um Züge der Deutschen Bahn.

Die Fahrstreckenverwaltung und das Drumherum oblag aber der Bahn.
Mein Beileid für die Opfer.
Hoffentlich wird endlich mit der Kaputtsparerei der Bahn aufgehört, ich ab langsam die Nase voll.

Quo vadis
30.01.2011, 11:24
Nicht in Indien passiert, sondern in Deutschland. Eine Schande.

alta velocidad
30.01.2011, 12:30
Es kam wie es kommen mußte, und zwangsläufig wird es wieder passieren, wenn die Verantwortlichen bei der DB jetzt nicht endlich die Notbremse ziehen.

Ein Hochtechnologiebereich wie die DB es darstellt kann nicht dadurch sicherer werden, in dem er kaputt gespart wird. Das gilt für das Personal wie für die Infrastruktur.

Wozu wird denn derart gespart? Der geplante Börsengang der DB sollte ein für allemal abgesagt werden. Die zu optimierende Zielfunktion der DB muß nach Sicherheit und bezahlbarer effizienter Mobilität für Alle gewichtet werden, und nicht nach der Maximierung des Profits für anonyme Aktionäre.

Den betroffenen Angehörigen möchte ich mein Beileid ausdrücken.


Guter Artikel zu den bekannten Einzelheiten des Unglücks:
http://www.nzz.ch/nachrichten/panorama/folgenschweres_zugunglueck_in_deutschland_1.927353 0.html

Die Züge waren nicht von der DB.

Aus Deiner Quelle:

Durch die Wucht der Kollision wurde der Personentriebwagen der privaten Eisenbahngesellschaft Harz-Elbe-Express (HEX), der sich auf der Fahrt von Magdeburg nach Halberstadt im Nordharz befand, aus den Gleisen geschleudert und schwer beschädigt. Der moderne zweigliedrige Triebwagen kippte um und blieb auf der Seite auf einem Acker liegen. Der Güterzug, der in Kesseln Kalk transportierte, gehört dem privaten Transportunternehmen VPS aus Peine bei Salzgitter und kam erst etwa 500 Meter nach der Kollision auf den Gleisen zum Stehen.

alta velocidad
30.01.2011, 12:37
Die Fahrstreckenverwaltung und das Drumherum oblag aber der Bahn.
Mein Beileid für die Opfer.
Hoffentlich wird endlich mit der Kaputtsparerei der Bahn aufgehört, ich ab langsam die Nase voll.

Ja, die Frage, die zu klären sein wird, ist, wer die Verantwortung für das Unglück trägt. In der Vergangenheit hat oftmals einer der Lokführer versagt.

bernhard44
30.01.2011, 12:38
die Strecke ist eingleisig! Es wurde also entweder von einem Lokführer ein Haltesignal übersehen/überfahren oder sie wurden falsch gestellt!
Beide Züge hatten relativ hohe Geschwindigkeiten, den HEX-Doppeltriebwagen hat es ja förmlich zerrissen und von den Gleisen geschleudert!
Schrecklich für Betroffene, Hinterbliebene und auch für die Helfer vor Ort! Die Bilder bekommt man nicht wieder aus dem Kopf!

Rocko
30.01.2011, 12:39
Das war menschliches Versagen.
So wie es sich anhört hat ein Lokführer oder ein Mitarbeiter in der Zugüberwachung(oder wie sich das Ding nennt) einen folgenschweren Fehler gemacht.

Das ganze jetzt der Bahninfrastruktur anzukreiden ist in meinen Augen maßlos.

Wenn ich mit meinem BMW auf die Autobahn fahre und dann wegen Geschwindigkeitsüberschätzung oder Übersehen von Warnschildern einen Unfall baue wird man das auch mir ankreiden und nicht BMW!

alta velocidad
30.01.2011, 12:41
Mich erinnert das an das Unglück von Radevormwald, auch wenn das lange her ist. Damals waren ebenfalls hauptsächlich junge Leute betroffen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Zugungl%C3%BCck_von_Dahlerau

bernhard44
30.01.2011, 12:44
Das war menschliches Versagen.
So wie es sich anhört hat ein Lokführer oder ein Mitarbeiter in der Zugüberwachung(oder wie sich das Ding nennt) einen folgenschweren Fehler gemacht.

Das ganze jetzt der Bahninfrastruktur anzukreiden ist in meinen Augen maßlos.

Wenn ich mit meinem BMW auf die Autobahn fahre und dann wegen Geschwindigkeitsüberschätzung oder Übersehen von Warnschildern einen Unfall baue wird man das auch mir ankreiden und nicht BMW!

es stellt sich jedenfalls die Frage, ob eingleisige Strecken, auf denen Personennahverkehr und Güterverkehr in dieser Frequenz stattfinden noch zeitgemäß und vor allem sicher sind! Sicher mit Sicherheit nicht, wie man in der Nacht schmerzlich feststellen musste.

Rocko
30.01.2011, 12:48
es stellt sich jedenfalls die Frage, ob eingleisige Strecken, auf denen Personennahverkehr und Güterverkehr in dieser Frequenz stattfinden noch zeitgemäß und vor allem sicher sind! Sicher mit Sicherheit nicht, wie man in der Nacht schmerzlich feststellen musste.

Ich gebe dir in diesem Punkt recht, eingleisige Strecken sind nicht mehr zeitgemäß, nur mit technisch hohem Aufwand zu betreiben und unfallgefährlich.
Vielleicht nimmt sich das Bundesverkehrsministerium als Herr über die Schienenwege diese Tragödie zum Anlass, ein Ausbauprogramm auszuarbeiten um solche Unglücke in Zukunft zumindest von der Kapazität her zu verhindern.

Das nützt aber alles nichts, wenn ein Fahrdienstleiter, ein Computerprogramm oder wer bzw. was auch immer zwei einander entgegenkommende Züge gleichzeitig auf eine eingleisige Fahrstrecke legt.

Ganz_unten
30.01.2011, 12:54
Die Züge waren nicht von der DB.

Aus Deiner Quelle:

Durch die Wucht der Kollision wurde der Personentriebwagen der privaten Eisenbahngesellschaft Harz-Elbe-Express (HEX), der sich auf der Fahrt von Magdeburg nach Halberstadt im Nordharz befand, aus den Gleisen geschleudert und schwer beschädigt. Der moderne zweigliedrige Triebwagen kippte um und blieb auf der Seite auf einem Acker liegen. Der Güterzug, der in Kesseln Kalk transportierte, gehört dem privaten Transportunternehmen VPS aus Peine bei Salzgitter und kam erst etwa 500 Meter nach der Kollision auf den Gleisen zum Stehen.

Stimmt schon, aber wem gehört denn das Schienennetz?

Entfernungsmesser
30.01.2011, 13:05
Das war menschliches Versagen.
So wie es sich anhört hat ein Lokführer oder ein Mitarbeiter in der Zugüberwachung(oder wie sich das Ding nennt) einen folgenschweren Fehler gemacht.

Das ganze jetzt der Bahninfrastruktur anzukreiden ist in meinen Augen maßlos.

Wenn ich mit meinem BMW auf die Autobahn fahre und dann wegen Geschwindigkeitsüberschätzung oder Übersehen von Warnschildern einen Unfall baue wird man das auch mir ankreiden und nicht BMW!

Das wäre zu einfach und lässt keinen Raum für:

- Systemkritik (Profitstreben der Betreibergesellschaften)
- Verschwörungstheorien
- Politikerschelte
- Polizeikritik


geht als gar nicht. Noch schlimmer wäre es, die Ermittlungen abzuwarten. Da fühlt sich jeder Modelleisenbahner als Chefaufklärer und hat die Unfallursache gleich zur Hand.

alta velocidad
30.01.2011, 14:38
Stimmt schon, aber wem gehört denn das Schienennetz?

Solange nicht geklärt ist, ob es am Schienennetz lag, ist das unerheblich.

alta velocidad
30.01.2011, 14:42
es stellt sich jedenfalls die Frage, ob eingleisige Strecken, auf denen Personennahverkehr und Güterverkehr in dieser Frequenz stattfinden noch zeitgemäß und vor allem sicher sind! Sicher mit Sicherheit nicht, wie man in der Nacht schmerzlich feststellen musste.

Weltweit gibt es hunderttausende Kilometer eingleisiger Hauptstrecken, von „nicht mehr zeitgemäß“ kann man also nicht sprechen. Wenn die Strecken vernünftig gesichert sind, spricht aus Sicht der Sicherheit nichts dagegen.

Berggeist
30.01.2011, 15:00
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,742470,00.html


Wie kann es passieren, dass zwei Züge frontal aufeinander prallen?
Vermutlich ist mal wieder der Winter schuld...

Personalabbau bei der Bahn, war selbst mal bei der Deutschen Bahn angestellt - hatte nur einen befristeten Arbeitsvertrag und die Reformpolitik z.b Güterverkehr auf LKW oder Abschaffung des InterRegios kritisiert sowie die Abberufung von Stationspersonal an kleinen Bahnhöfen und schon wurde mein Arbeitsvertrag nicht verlängert....

Die Deutsche Bahn wird leider von falschen antideutschen subversiven Elementen geführt.

Eridani
30.01.2011, 15:02
Die Züge waren nicht von der DB.

Aus Deiner Quelle:

Durch die Wucht der Kollision wurde der Personentriebwagen der privaten Eisenbahngesellschaft Harz-Elbe-Express (HEX), der sich auf der Fahrt von Magdeburg nach Halberstadt im Nordharz befand, aus den Gleisen geschleudert und schwer beschädigt. Der moderne zweigliedrige Triebwagen kippte um und blieb auf der Seite auf einem Acker liegen. Der Güterzug, der in Kesseln Kalk transportierte, [B]gehört dem privaten Transportunternehmen VPS aus Peine bei Salzgitter[ und kam erst etwa 500 Meter nach der Kollision auf den Gleisen zum Stehen.

Wenn ich schon das Wort "privat" höre, geht mein Klappmesser auf. Diese Sklaventreiber beuten doch ihre Arbeiter und Angestellten für ein Butterbrot aus, um private Gewinne zu machen.

Würde mich nicht wundern, wenn einer der Lokführer total übermüdet war.
Wird Zeit, dass alles wieder rückgängig gemacht; diese ganze "Privatisierung", die nur einigen Wenigen nützt und nicht Allen.

Auch die ganzen privaten Telefonanbieter sollten zerschlagen werden und die "Deutsche Post" wieder gegründet werden, als Staatsbetrieb!

E:

Chronos
30.01.2011, 15:13
Die Deutsche Bahn wird leider von falschen antideutschen subversiven Elementen geführt.
Das ist ein doppelt eingesprungener Rittberger mit Landung auf der Schnauze....

Man sollte doch mal ein bisschen weiter denken!

Der Staat hat sich dermaßen verschuldet, dass er theoretisch Konkurs anmelden müsste. Also wird das komplette Familiensilber verscherbelt, um wenigstens an bissches Bares zu kommen.

Dann wird dieses Familiensilber so verscherbelt, dass man möglichst viel Ertrag (sprich: Dividende aus einer AG) herausquetschen kann. Der Rest ist nur noch kongruente, zwangsläufige Abschöpfung.

Und jetzt zurück zum Anfang der gedanklichen Schleife: Weshalb ist der Staat bis über beide Ohren verschuldet?

Na?

bernhard44
30.01.2011, 15:32
Personalabbau bei der Bahn, war selbst mal bei der Deutschen Bahn angestellt - hatte nur einen befristeten Arbeitsvertrag und die Reformpolitik z.b Güterverkehr auf LKW oder Abschaffung des InterRegios kritisiert sowie die Abberufung von Stationspersonal an kleinen Bahnhöfen und schon wurde mein Arbeitsvertrag nicht verlängert....

Die Deutsche Bahn wird leider von falschen antideutschen subversiven Elementen geführt.

Herr "Graf" belieben wieder zu scherzen.....

PS:
was macht die Klage?

Trashcansinatra
30.01.2011, 17:01
Stimmt schon, aber wem gehört denn das Schienennetz?

Guggsu hier:


http://www.politikforen.net/showpost.php?p=4381671&postcount=19 ;)

Trashcansinatra
30.01.2011, 17:05
Das war menschliches Versagen.
So wie es sich anhört hat ein Lokführer oder ein Mitarbeiter in der Zugüberwachung(oder wie sich das Ding nennt) einen folgenschweren Fehler gemacht.

Das ganze jetzt der Bahninfrastruktur anzukreiden ist in meinen Augen maßlos.

Wenn ich mit meinem BMW auf die Autobahn fahre und dann wegen Geschwindigkeitsüberschätzung oder Übersehen von Warnschildern einen Unfall baue wird man das auch mir ankreiden und nicht BMW!


Doch! Und zwar dann, wenn dich jemand zwingt, die Strecke in einer utopischen Zeit zurücklegen zu müssen! Dann mußt du schneller als erlaubt fahren - und unter Nichteinhaltung der Ruhezeiten nach der Arbeitszeitordnung.

Das nennt man in der BWL "Management by Objectives" - neudeutsch Führung durch Zielvereinbarung. :=

Trashcansinatra
30.01.2011, 17:06
Herr "Graf" belieben wieder zu scherzen.....

PS:
was macht die Klage?

Obwohl - er hat da irgendwie Recht.

hephland
30.01.2011, 20:59
es stellt sich jedenfalls die Frage, ob eingleisige Strecken, auf denen Personennahverkehr und Güterverkehr in dieser Frequenz stattfinden noch zeitgemäß und vor allem sicher sind! Sicher mit Sicherheit nicht, wie man in der Nacht schmerzlich feststellen musste.

mein mitgefühl den hinterbliebenen. ich bin zugfahrer und mache jedes hahr meine mindestens 30000 zugkilometer. es wird von jahr zu jahr immer mieser.

in meiner nachbarstadt hatte man vorgestern bei einem zugunfaall mehr glück als vaterlandsliebe. die staatliche sncb ist da nicht besser.
http://brf.be/nachrichten/regional/174935/

heide
30.01.2011, 23:33
http://web.de/magazine/nachrichten/panorama/12065398-zehn-tote-bei-zugunglueck-in-sachsen-anhalt.html

..."Über die Unglücksursache herrschte Rätselraten. Eine technische Ursache wurde ebenso wenig ausgeschlossen wie ein Fehler eines Zugführers. Geprüft wurde, ob einer der beiden ein Haltesignal übersah. "...


ergo: Entweder menschliches oder technisches Versagen.
Dabei ist es vollkommen irrelevant, wem die Gleise gehören.

alta velocidad
31.01.2011, 00:48
Das darf eigentlich auch nicht passieren. Alle diese Züge sind mit einer sogenannten "Indusi" (Induktive Zugsicherung) ausgerüstet, das heißt, jede Geschwindigkeitsüberscheitung, jedes haltzeigende Signal erzwingt sofort eine Zwangsbremsung; auch ist es (eigentlich) nicht möglich, dass der Lokführer einfach einpennt, denn er muss ja auch noch alle 30 Sekunden seine Sifa (Sicherheitsfahrschaltung) betätigen, um nicht auch für diesen Fall eine Zwangsbremsung zu erhalten. Ein falsch gestelltes Signal ist auch unmöglich, denn der Fahrdienstleiter bekäme niemals eine Fahrstraße freigeschaltet, die von beiden Richtungen gleichzeitig befahrbar wäre.

[…]

Es wird gemeldet, dass diese Strecke nicht mit PZB ausgerüstet ist, da es bei einer Strecke dieser Art nicht gesetzlich vorgeschrieben ist. Somit könnte einer der Lokführer einen Fehler gemacht haben.

PSI
31.01.2011, 00:55
schon zu DDR Zeiten gab es bei Magdeburg ein schweres Zugunglück.

http://de.wikipedia.org/wiki/Zugungl%C3%BCck_von_Langenweddingen

nur war da die warntechnik noch nicht so weit...

Michel
31.01.2011, 12:07
nur war da die warntechnik noch nicht so weit...


Auf der Strecke und auf vielen anderen Strecken im Osten, wo RB und RE drauffahren, werden viele Stellgleise noch per Hand gestellt.
Die Technik stammt größtenteils noch aus der Zeit vor 1945 und hat Museumswert.
Das ständig Unfälle passieren wenn an Personal und seit Jahrzehnten an Technik und Gleisausbau gespart wird ist nicht verwunderlich.

Einiger der Toten und Schwerverletzten stammen aus Georgien, Portugal usw.

PS:

Jetzt sind es 11 Tote.

Bräunie
31.01.2011, 17:43
Na bitte, endlich haben wir den Stand erreicht, den England mit seiner Bahnprivatisierung auch hat: Chaos, Unfälle, Tote. Es lebe der Mammon! Für den Tanz ums Goldene Kalb sollten uns diese Kollateralschäden gut und billig sein.

Und was ist, wenn menschliches Versagen für die Tragödie verantwortlich ist? Und wenn ich recht informiert bin, wurde der Gang an die Börse durch die Wirtschaftskrise vorläufig ausgesetzt und derzeitig wird noch lamentiert, wie die Zerschlagung der Bahn nun vonstatten gehen soll. Die Bahn braucht auf jeden Fall Zugang zu frischem Kapital, welches durch einen Börsengang erreicht werden kann. Allerdings würde bei dieser Argumentation außer acht gelassen werden, dass die nicht mehr im Bundesbesitz befindliche Bahn ein niedrigeres Kredit- Ranking haben würde, da der Staat nicht mehr als guter Schuldner zur Verfügung steht. Hier ist auf jeden Fall das letzte Wort noch nicht gesprochen.


Es lebe der "Wettbewerb"!
Heil Westerwelle!

Was kann denn der preußische Herr Westerwelle dafür? Müsste es da nicht eher "Heil Mehdorn" oder "Heil Grube" oder vielleicht noch besser "Heil Tiefensee" heißen? Die haben doch den Börsengang der Bahn viel eher vorangetrieben, als Schwesterwelle und seine Blau- Gelben Totengräber unserer Republik.

Schrottkiste
31.01.2011, 23:38
BLÖD.de...

http://www.bild.de/BILD/news/2011/02/01/zugunglueck-oschersleben-erster-ermittlungsbericht/hg-zugunglueck-oschersleben-haltesignal/wie-konnte-lokfuehrer-gueterzug-signal-uebersehen.html

"Warum gab es zwei Loks, aber nur einen Lokführer?
01.02.2011 - 00:09 UHR
Hordorf – Der Lokführer des Güterzugs soll ein Haltesignal überfahren haben. Ist er wirklich schuld an dem verheerenden Zugunglück? BILD klärt die wichtigsten Fragen."

Zwei Loks, ein Lok-Führer. Bei Doppeltraktion völlig normal, da beide Loks von einem Führerstand gesteuert werden, wie seit Ewigkeiten. Naja, was rege ich mich eigentlich über solche Meldungen der Dummpresse auf...

DAS war sicher nicht der Unfallgrund.

Ich verstehe nach wie vor nicht, warum es dort keine funktionierende Blocksicherung gab (knapp erklärt: zwischen zwei Hauptsignalen fährt oder steht jeweils nur ein Zug, ansonsten wird automatisch eine Zwangsbremsung eingeleitet)...

Fiel
31.01.2011, 23:45
Um Ossis ist es eh nicht Schade und den Rest erledigt die Bahngewerkschaft .
Man sollte sich um wirkliche Probleme kümmern.

alta velocidad
31.01.2011, 23:45
[…]

Ich verstehe nach wie vor nicht, warum es dort keine funktionierende Blocksicherung gab (knapp erklärt: zwischen zwei Hauptsignalen fährt oder steht jeweils nur ein Zug, ansonsten wird automatisch eine Zwangsbremsung eingeleitet)...

Weil das bei solch einer Strecke nicht gesetzlich vorgeschrieben ist.

Schrottkiste
31.01.2011, 23:53
Weil das bei solch einer Strecke nicht gesetzlich vorgeschrieben ist.

Danke für die Info, schlimm genug.

Das wäre doch die einfachste Sicherung, aber...wohl zu teuer, zu aufwändig oder weiß der Kuckuck.

heide
01.02.2011, 05:18
Weil das bei solch einer Strecke nicht gesetzlich vorgeschrieben ist.

Diese Strecke ist alt. Ob alles immer gesetzlich vorgeschrieben sein muss, wenn in der heutigen Zeit doch diese Technik eine Notwendigkeit sein sollte?

Chronos
01.02.2011, 08:17
ergo: Entweder menschliches oder technisches Versagen.
Dabei ist es vollkommen irrelevant, wem die Gleise gehören.
Was wir mit diesem Unglück erkennen müssen, ist eine der großen Schwachstellen in unserer neuen Aktien-Republik.

Tatsächlich hast Du völlig recht damit, dass es unerheblich ist, wem die Gleis-Infrastruktur gehört.

Was nämlich bei der Schaffung der bundeseigenen Aufsichtsagenturen (Netz-Agentur usw.) nicht berücksichtigt wurde, ist die Notwendigkeit von für alle Betreiber absolut verbindlichen Pflichtenheften.

All diese staatlichen Stellen sind zahnlose Tiger, die nicht in die Strukturen der von ihnen (angeblich) beaufsichtigten Netze eingreifen können bzw. dürfen.

Was nützen die schönsten Verschläge und Appelle für infrastrukturelle Netze, wenn sie hinterher nicht strafbewehrt umgesetzt werden müssen?

alta velocidad
01.02.2011, 12:54
Diese Strecke ist alt. Ob alles immer gesetzlich vorgeschrieben sein muss, wenn in der heutigen Zeit doch diese Technik eine Notwendigkeit sein sollte?

Diese Strecke ist kein Einzelfall, wenn man andere Sicherheitsstandards haben möchte, müssen sie auch gesetzlich vorgeschrieben werden. Das ist ja nicht nur im Zugverkehr so.

heide
01.02.2011, 17:30
Was wir mit diesem Unglück erkennen müssen, ist eine der großen Schwachstellen in unserer neuen Aktien-Republik.

Tatsächlich hast Du völlig recht damit, dass es unerheblich ist, wem die Gleis-Infrastruktur gehört.

Was nämlich bei der Schaffung der bundeseigenen Aufsichtsagenturen (Netz-Agentur usw.) nicht berücksichtigt wurde, ist die Notwendigkeit von für alle Betreiber absolut verbindlichen Pflichtenheften.

All diese staatlichen Stellen sind zahnlose Tiger, die nicht in die Strukturen der von ihnen (angeblich) beaufsichtigten Netze eingreifen können bzw. dürfen.

Was nützen die schönsten Verschläge und Appelle für infrastrukturelle Netze, wenn sie hinterher nicht strafbewehrt umgesetzt werden müssen?
Hast Recht. Sparen um jeden Preis, auch wenn es Menschenleben kosten kann.

Strandwanderer
01.02.2011, 18:37
Das Geld, das die DB AG nicht für zeitgemäße Sicherheitssystem ausgibt, kann sie für ihre ehrgeizigen Investitionen im Ausland einsetzen, wo sie (z. B. in England) komplette Eisenbahngesellschaften kauft.

Englische Eisenbahnen sind ja auch bekannt dafür, ziemlich marode und unsicher zu sein. Will sich die DB AG etwa daran orientieren?

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Inzwischen ermittelt man gegen den Lokführer des Güterzugs, weil er ein Vorsignal und das auf Halt stehende Hauptsignal mißachtet habe.

Der Mann ist damit so gut wie erledigt.

siehe auch: http://www.welt.de/vermischtes/weltgeschehen/article12397166/Staatsanwaltschaft-ermittelt-gegen-den-Lokfuehrer.html

Strandwanderer
01.02.2011, 19:06
http://www.welt.de/multimedia/archive/01304/vukovic_Zug_2_DW_V_1304156p.jpg

Dieses Bild zeigt den zerstörten vorderen Triebwagen des zweiteiligen Nahverkehrszuges. (Quelle: "die Welt").

Bildserie: http://www.welt.de/vermischtes/weltgeschehen/article12389414/Unfassbare-Kollision-sieben-Kilometer-weit-zu-hoeren.html

http://bilder.bild.de/BILD/news/fotos/2011/01/30/zugunglueck-hordorf-sachsen-anhalt/14-zugunglueck-in-sachsen-anhalt-triebwagen-zerstoert-19399846__MBQF-1296376780,templateId=renderScaled,property=Bild,h eight=349.jpg

http://bilder.bild.de/BILD/news/fotos/2011/01/30/zugunglueck-hordorf-sachsen-anhalt/zugunglueck-in-sachsen-anhalt-ungluecksstelle-erleuchtet-polizisten-19400124__MBQF-1296376600,templateId=renderScaled,property=Bild,h eight=349.jpg

http://bilder.bild.de/BILD/news/fotos/2011/01/31/todeszug/hauptbild-19407250-mfbq,templateId=renderScaled,property=Bild,height= 349.jpg

Die Unglückstelle: Vorn zeichnen sich auf dem Boden noch die Umrisse einiger Opfer ab. (Quelle: "Bild")

Bildserie: http://www.bild.de/BILD/news/2011/01/31/todeszug/hier-lagen-die-opfer-aus-dem-todes-zug.html

meckerle
01.02.2011, 19:24
Hast Recht. Sparen um jeden Preis, auch wenn es Menschenleben kosten kann.

Tarifvertrag für Zeitarbeiter der Bahn

Bei der Deutschen Bahn gilt ein neuer Tarifvertrag für Beschäftigte in Zeitarbeit. Mit den Gewerkschaften Transnet und GDBA wurde eine...

Frankfurt/Berlin. Bei der Deutschen Bahn gilt ein neuer Tarifvertrag für Beschäftigte in Zeitarbeit. Mit den Gewerkschaften Transnet und GDBA wurde eine Flächenvereinbarung mit einer Laufzeit vom 1. Juli 2008 bis 31. Dezember 2010 geschlossen, wie ein Bahnsprecher bestätigte. Die Lokführergewerkschaft GDL sprach von Dumping, da für Lokführer nur ein Stundenlohn von 12,56 Euro vorgesehen sei.dpa
http://www.abendblatt.de/wirtschaft/article553231/Tarifvertrag-fuer-Zeitarbeiter-der-Bahn.html

Unter diesen Bedingungen sind die Lokführer ganz sicher mächtig motiviert.

Wer von den Hornochsen (AG) bedenkt, dass die Lokführer Verantwortung für Hunderte Bahnreisende jeweils in ihren Zügen haben?

heide
02.02.2011, 05:31
http://www.abendblatt.de/wirtschaft/article553231/Tarifvertrag-fuer-Zeitarbeiter-der-Bahn.html

Unter diesen Bedingungen sind die Lokführer ganz sicher mächtig motiviert.

Wer von den Hornochsen (AG) bedenkt, dass die Lokführer Verantwortung für Hunderte Bahnreisende jeweils in ihren Zügen haben?

Grube jammert doch immer, wie teuer die Kosten bei der DB sind.
Jedes Jahr werden die Fahrpreise erhöht. Und dass, was ein Lokführer als Stundenlohn bekommt soll doch wohl ein schlechter Scherz sein, wenn es nicht so traurig wäre.X(

Chronos
02.02.2011, 06:16
Das Geld, das die DB AG nicht für zeitgemäße Sicherheitssystem ausgibt, kann sie für ihre ehrgeizigen Investitionen im Ausland einsetzen, wo sie (z. B. in England) komplette Eisenbahngesellschaften kauft.

In einer TV-Doku wurde gestern Abend berichtet, dass sich die Deutsche Bahn AG mit rund 30 Engagements im Ausland betätigt. Entweder handelt es sich um Beteiligungen oder gar komplette Aufkäufe - genaueres wurde nicht genannt.
Es wurde aber beiläufig erwähnt, dass sich die Deutsche Bahn AG sogar an einem Bahnunternehmen - und das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen - in Hongkong (!!!) beteiligt hat.

Man kann bei diesem Irrsinn nur noch den Kopf schütteln.

Dieser Staat verlottert und verrottet in einer atemberaubenden Geschwindigkeit und mir drängt sich immer mehr die Vorstellung von einem totalen "Reset" auf... :rolleyes:

Mr.Smith
02.02.2011, 10:08
...Dieser Staat verlottert und verrottet in einer atemberaubenden Geschwindigkeit und mir drängt sich immer mehr die Vorstellung von einem totalen "Reset" auf... :rolleyes:


Dazu geht es uns noch viel zu gut.
Wir haben HartzIV und Kabelfernsehen, Aldi und Lidl, die Fußballbundesliga und das Dschungelcamp.

Einen teilweisen "Reset" gab es in den letzten 50 Jahren nur im Ostblock (und da auch nicht überall) und so tief werden wir nicht sinken - selbst wenn die Musels in 20 oder 30 Jahren den Laden übernehmen.