Candymaker
28.01.2011, 23:24
Baris Eyüp - Der 35-Jährige ist spielsüchtig. Angefangen hat alles 1998, als er als Import-Ehemann aus der Türkei nach Deutschland kam. Er sprach kein Deutsch, fühlte sich isoliert. Durch Zufall betrat er eine der blickdicht abgeklebten Spielotheken. Irgendwann konnte seine Frau das Essen für sich und die zwei gemeinsamen Kindern nicht mehr bezahlen.
In Berlin leben rund 34 000 Spielsüchtige. „Etwa 40 Prozent davon haben einen Migrationshintergrund“, sagte Erdogan. Im Zuge der Neuregelung des Glücksspiels und der Konzessionsvergabe für Spielautomaten in Deutschland fordert seine Selbsthilfegruppe, die staatliche Kontrolle weiter auszubauen und ein ausgearbeitetes Präventionsprogramm in allen Berliner Kiezen anzubieten.
Von der Sucht seien in erster Linie junge Männer mit Migrationshintergrund betroffen. Aber auch die Frauen und Kinder, die unter der Sucht ihrer Männer litten und aus Scham schwiegen. Wo die Armut regiere, habe das Glücksspiel Hochkonjunktur, sagte Erdogan. Der Weg in die Beschaffungskriminalität sei bei einer Verschuldung nicht weit. In den Spielhallen frage niemand nach dem Alter, sagte der Ex-Spielsüchtige Berkant Mehmet „Stattdessen wird einem noch etwas zum Essen hingestellt. Auf’s Haus, versteht sich.“ Es sei schwer, der Versuchung zu widerstehen, ergänzt Eyüp.
http://www.tagesspiegel.de/berlin/wo-armut-regiert-gedeiht-das-gluecksspiel/3746974.html
In Berlin leben rund 34 000 Spielsüchtige. „Etwa 40 Prozent davon haben einen Migrationshintergrund“, sagte Erdogan. Im Zuge der Neuregelung des Glücksspiels und der Konzessionsvergabe für Spielautomaten in Deutschland fordert seine Selbsthilfegruppe, die staatliche Kontrolle weiter auszubauen und ein ausgearbeitetes Präventionsprogramm in allen Berliner Kiezen anzubieten.
Von der Sucht seien in erster Linie junge Männer mit Migrationshintergrund betroffen. Aber auch die Frauen und Kinder, die unter der Sucht ihrer Männer litten und aus Scham schwiegen. Wo die Armut regiere, habe das Glücksspiel Hochkonjunktur, sagte Erdogan. Der Weg in die Beschaffungskriminalität sei bei einer Verschuldung nicht weit. In den Spielhallen frage niemand nach dem Alter, sagte der Ex-Spielsüchtige Berkant Mehmet „Stattdessen wird einem noch etwas zum Essen hingestellt. Auf’s Haus, versteht sich.“ Es sei schwer, der Versuchung zu widerstehen, ergänzt Eyüp.
http://www.tagesspiegel.de/berlin/wo-armut-regiert-gedeiht-das-gluecksspiel/3746974.html