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Vollständige Version anzeigen : Anhänglich: Frau fuhr zwei Jahre lang täglich schwarz im ICE.



Strandwanderer
28.01.2011, 07:22
Sie fuhr 2 Jahre lang schwarz ICE
24. Januar 2011
Bis zu fünfmal am Tag wurde Irene D. (37) ohne Ticket im Zug erwischt – 8 Monate auf Bewährung.

Unpünktlich, schlecht klimatisiert, überfüllt. Und trotzdem behielt Irene D. (37) die positiven Aspekte der Beförderung durch die Deutsche Bahn stets im Blick: Vier Wände, ein Waschraum, vielleicht ein eigener Sessel. Die Frau machte den ICE zu ihrem Zuhause.

Zwei Jahre lang fuhr sie rund um die Uhr täglich quer durch die Republik. Von Rostock nach Erfurt, von Erfurt nach Südkreuz, von Südkreuz nach Frankfurt am Main. Ja, man kann wohl sagen, dass Irene D. ein riesengroßer Fernzug-Fan ist. Nur leider, ihre zweite Leidenschaft: Schwarzfahren!

Montag, Amtsgericht Tiergarten, Saal 1101. Irene D. wird vorgeworfen, sich in 940 (!) Fällen Leistungen erschlichen zu haben (Paragraf 265a, Strafgesetzbuch). In Handschellen wird sie hereingeführt. Madonnenhaftes Gesicht, lange Wimpern, Gloss auf den üppigen Lippen, geflochtener Zopf. Eine gepflegte Erscheinung. Seit einem halben Jahr in Untersuchungshaft. Geschieden, kinderlos, ohne festen Wohnsitz. Ihre Adresse differierte, zwischen ihrem Morgen und ihrem Abend lagen immer mehrere Hundert Kilometer. Festen Boden betrat sie nur zum Umsteigen.

Als die Staatsanwaltschaft die Anklage verliest, klingt das wie die Lautsprecheransage auf einem Hauptbahnhof. 7.30 Uhr: Duisburg – Kiel. 14.01 Uhr: Kiel – Hamburg. 17.50 Uhr: Hamburg – Hannover. In den Gängen des Gerichts drängeln sich die Zeugen. Jeden einzelnen Kontrolleur, der Irene D. erwischte, hat das Gericht geladen. Und zwischen 2008 und 2010 wurde sie bis zu fünfmal pro Tag erwischt!

Die Aussage der Zugbegleiter: immer dieselbe. Einen kleinen schwarzen Hund hätte sie dabeigehabt. Immer geschwiegen, jedem Kontrolleur widerstandslos von selbst ihren Personalausweis zur Straf-Aufnahme entgegengestreckt. Kein Theater, kein Murren.

Nur eine Zugbegleiterin erinnerte sich an einen Dialog: „Ich habe Sie doch schon einmal erwischt“, sagte sie zu Irene D. Und diese: „Das war ich nicht. Das war meine Zwillingsschwester!“ Die Kontrolleurin: „Ach, und der Hund, das war wohl der Zwillingshund?“ Irene: „Ja, das war der Zwillingshund!“
. . .


http://www.bz-berlin.de/tatorte/gericht/sie-fuhr-2-jahre-lang-schwarz-ice-article1098617.html

Am Tag der Gerichtsverhandlung müssen ja deutschlandweit Zugbegleiter im Dienst gefehlt haben.

Anmerkung: "Südkreuz" ist der Name eines Berliner Fern- und Stadtbahnhofes

Ausonius
28.01.2011, 07:40
Nicht schlecht! Im Vergleich zu einer Mietwohnung lohnt es sich sicherlich; allerdings wird das Essen etwas teurer.

Obwohl, ne: bei so vielen Fällen doch etwas teuer....

cajadeahorros
28.01.2011, 07:49
Einen idealen grünen Untertan mit "grünem" Job (Pfandflaschen sammeln) und umweltfreundlicher, nachhaltiger Fortbewegung gibt es aber wirklich: Den "Zug-Nomaden", der es sogar schon in die FAZ geschafft hat:

http://www.faz.net/s/RubDDDF614E9B1C49B682201320840984FF/Doc~EB745E84667184C0C896C69230A8D705A~ATpl~Ecommon ~Scontent.html

Bettmaen
28.01.2011, 09:06
Seit einem halben Jahr in Untersuchungshaft
(aus dem verlinkten Text im Eingangsbeitrag)

Natürlich soll man nicht notorisch schwarzfahren, aber wenn ich daran denke, dass notorische Messerstecher ("Intensivtäter") nach einem kurzen Verhör auf freien Fuß kommen, erscheint mir die Haftzeit arg lang. Offenbar kann die Justiz, wenn sie will.

Sheldon
28.01.2011, 12:29
Von einem notorischen Schwarzfahrer, der die Wirtschaft schädigt geht natürlich eine viel größere Gefahr aus, wie von einem "Einzelfall", wo mal ein Deutscher abgemessert oder ins Koma geschlagen wird.

Suppenkasper
28.01.2011, 12:36
Schädigung eines so philobestialischen Konzerns wie der Deutschen Bahn AG ist eben pfui. Das Zerschnetzeln von Trägern des Nazi-Gens durch Kulturbereicherer aus dem Orient hingegen ist hui. Da lacht das Bunzelherz.

Tosca
28.01.2011, 12:53
http://www.bz-berlin.de/tatorte/gericht/sie-fuhr-2-jahre-lang-schwarz-ice-article1098617.html

Am Tag der Gerichtsverhandlung müssen ja deutschlandweit Zugbegleiter im Dienst gefehlt haben.

Anmerkung: "Südkreuz" ist der Name eines Berliner Fern- und Stadtbahnhofes

Acht Monate auf Bewährung? Hört sich nach sehr wenig an. In Handschellen ins Gerichtsgebäude geführt, aus der Untersuchungshaft.

Was bekommt ein Mohammedaner, wenn er einen Deutschen vorsätzlich nieder fährt und dabei tötet? Vorsatz deshalb , weil er ohne Fahrerlaubnis unterwegs war. Ich sage es euch 9 Monate auf Bewährung. Keine U-Haft, keine Handschellen. Sozialstunden sind einem Mohammedaner nicht zuzumuten, er hat eine Arbeitsallergie, wird ihm erlassen.

GG146
28.01.2011, 12:53
(aus dem verlinkten Text im Eingangsbeitrag)

Natürlich soll man nicht notorisch schwarzfahren, aber wenn ich daran denke, dass notorische Messerstecher ("Intensivtäter") nach einem kurzen Verhör auf freien Fuß kommen, erscheint mir die Haftzeit arg lang. Offenbar kann die Justiz, wenn sie will.

Da geht es ja auch um die finanziellen Interessen eines großen Konzerns mit dem Staat als Hauptaktionär und Hauptdividendenbezieher. Solche Geldflüsse müssen gesichert werden, damit auch Richtergehälter sicher bleiben.

Die frei herumlaufenden Gewalt - Intensivtäter dagegen gefährden nur etwas, was für deutsche Staatsmächtige schon immer nachrangig war, nämlich Würde, Leben, Gesundheit und nicht zuletzt auch die Freiheit der eigenen Staatsbürger, die im heutigen Deutschland schon lange nicht mehr riskieren können, sich zu jeder Tages- und Nachtzeit an jedem Ort in Deutschland aufzuhalten.

Bettmaen
28.01.2011, 13:04
Ja, "Kapitalverbrechen" sind in der brd Verbrechen gegen das Großkapital und gegen den Fiskus.

Ein Banküberfall wird hart bestraft. Trampeln ein paar "Jugendliche" einen Familienvater tot, geht das fast schon als Kavaliersdelikt durch.