PDA

Vollständige Version anzeigen : Gibt es eigentlich ...



Unschlagbarer
22.01.2011, 10:27
Gibt es eigentlich derzeit namhafte deutsche Konzertpianisten?

Aus der Vergangenheit sind mir einige bekannt, so etwa die zwei Ostdeutschen Peter Rösel und Annerose Schmidt, dann setzt es eigentlich schon aus. Die anderen, die mir einfallen, sind entweder Österreicher (z.B. Buchbinder, Wittgenstein oder Friedrich Gulda, oder sie sind Polen, Jugoslaven oder andere Osteuropäer, manche sind ausgewandert oder auch Chinesen wie Lang Lang. Auch der Kanadier Glenn Gould ist unvergessen.

Ich habe den Eindruck, dass die Deutschen entweder nicht wollen oder nicht können.

Wer kennt also noch einen deutschen, ernsthaften Konzertpianisten oder eine -Pianistin? Die Frauen haben ja sowieso nahezu alle Musikinstrumente für sich erobert, und sie sind nicht schlechter als die Männer, oft sogar besser. Nur die Dirigenten-Bastion können oder wollen sie offensichtlich nicht beanspruchen. Und mal ganz ehrlich, eine Frau als Dirigentin - wer kann oder will sich sowas vorstellen? Auch das Schlagzeug ist wohl immer noch einer der Männer-Bastionen. Vielleicht hängt es ja mit der Körperkraft zusammen.

.

marc
22.01.2011, 13:27
Spontan fallen mir ein: Michael Korstick, Christian Zacharias, Adreas Staier, Gerhard Oppitz und Martin Stadtfeld - wobei ich letzteren zwar nicht "bedeutend" finde, er aber zweifellos sehr bekannt ist.

Die ersten Drei spielen aber definitiv in der obersten Liga; allerdings verhalten sie sich -was Marketing anbelangt- nicht immer sehr geschickt (oder opportunistisch, wie auch immer man das werten will):

Der Pianist Michael Korstick hat beim Landgericht Berlin erwirkt, dass Sony BMG die CD "Kuschel Klassik Vol. 10" in der vorliegenden Form vom Markt nehmen muss. Korstick erklärte, seine Aufnahme von Beethovens "Bagatelle", Op. 126 Nr. 1, für das Label Ars Musici sei ohne seine Zustimmung an Sony BMG weiterlizenziert worden: "Die Idee, ausgerechnet den späten Beethoven als Kuschelmusik zu verramschen, ist vollkommen absurd."
http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2006/0930/feuilleton/0189/index.html

Don
22.01.2011, 14:28
Gibt es eigentlich derzeit namhafte deutsche Konzertpianisten?



.

http://www.youtube.com/watch?v=vYKCz4CoOng&feature=related

http://www.youtube.com/watch?v=W5_fWGGVH7I

phänomenaler Nachwuchs. Und hübsch anzusehen im Gegensatz zu affektierten alten Zauseln.

Unschlagbarer
22.01.2011, 16:05
Danke erst mal für die Hinweise.

Tja, die Frauen, ich schrieb es ja bereits. Was wäre die "ernste" Musik heute ohne sie? Ich denke da nur an Anne-Sophie Mutter, Hillary Hahn und viele andere.

Und was die Auffassung über Kuschelmusik angeht, bin ich voll derselben Meinung. Freilich gibts Leute, die mögen das, und manche führt man ja auch damit an die Musik ran, David Garret oder Vanessa Määhäähääh (gibts die eigentlich noch?) kommen mir nicht in die Tüte, d.h. ins CD-Fach.

.

twoxego
22.01.2011, 16:20
es kommt auch darauf an, wie man dies deffiniert.
zählen nur deutsche staatsbürger oder auch andere, die allerdings hierzulande lernten
und sozusagen deutsche musiktradition fortführen oder einfach hier leben?

Tannhaeuser
22.01.2011, 16:27
Wie wäre es noch mit Bernd Glemser oder Lars Vogt?

kotzfisch
23.01.2011, 03:50
Lang Lang!
Herr Lang klingt doch deutsch.
Allerdings wirkt er affektiert und ist zurechtgemacht, als wäre er Chinese...Tss.tss.

Don
23.01.2011, 08:54
Danke erst mal für die Hinweise.

Tja, die Frauen, ich schrieb es ja bereits. Was wäre die "ernste" Musik heute ohne sie? Ich denke da nur an Anne-Sophie Mutter, Hillary Hahn und viele andere.

Und was die Auffassung über Kuschelmusik angeht, bin ich voll derselben Meinung. Freilich gibts Leute, die mögen das, und manche führt man ja auch damit an die Musik ran, David Garret oder Vanessa Määhäähääh (gibts die eigentlich noch?) kommen mir nicht in die Tüte, d.h. ins CD-Fach.

.

Du scheinst eine ideologisierte Vorstellung von Musik zu haben.

Erinnert mich so an einen meiner alten Lehrer für den nach Liszt und Schubert keine Musik mehr entstand.
(Aber Schunkeln beim Mutantenstadel. Alles erlebt)

Vanessa Mae ist seit jeher das Zielobjekt des Spotts der Musikintellektuellen die selbst zu dämlich wären einen Klavierdeckel hochzuklappen.
Sie ist eine ausgezeichnete Geigerin und beging lediglich die Todsünde die jungfräuliche Reinheit von Werken der klassischen Säulenheiligen durch Rearrangieren zu beschmutzen, das auch noch mit bezauberndem Lächeln und in sexy Klamotten. (Und verdient unanständigerweise mehr Kohle damit als Karajan.)
Wodurch sich das plötzlich Menschen anhörten die dem gemeinen Musikintellektuellen gewöhnlich als Parias gelten.

Kleine Auswahl?

http://www.youtube.com/watch?v=4g5Q1p6C7ho&playnext=1&list=PL2099ADCA5A475BCD&index=4

http://www.youtube.com/watch?v=Jo83JqTOwgE

Zu entschuldigen ist lediglich die miserable Tonqualität der Videos.

Don
23.01.2011, 09:00
es kommt auch darauf an, wie man dies deffiniert.
zählen nur deutsche staatsbürger oder auch andere, die allerdings hierzulande lernten
und sozusagen deutsche musiktradition fortführen oder einfach hier leben?

Er fragte nach Deutschen.

http://www.youtube.com/watch?v=-j7uZxcs9B4&feature=related
http://c1.ac-images.myspacecdn.com/images02/74/a_9aee5fa1a77e4580961d36abb62a07d0.jpg

Ich habe da keine nationalen Vorlieben.

Unschlagbarer
23.01.2011, 09:10
Lang Lang!
Herr Lang klingt doch deutsch.
Allerdings wirkt er affektiert und ist zurechtgemacht, als wäre er Chinese...Tss.tss.Au weiah! Was für ein Lapsus! Natürlich ist der Mann Chinese und kein Japaner! Affektiert benimmt er sich auch, da gebe ich dir Recht. Muss ich gleich mal ändern. Sorry.

Diese Elisabeth Brauss schaukelt mir auch viel zu sehr um ihren Stuhl, als wäre sie auf hoher See oder betrunken. Alles Übertriebene gefällt mir nicht, obwohl das Mädchen nicht über spielt. Aber übel spielt der Chinese ja nun auch nicht.

Und an das Gesumme von Glenn Gould muss man sich auch erst gewöhnen. Ich hab das auch schon bei jemand anderem beobachtet, weiß jetzt aber nicht, wer das war.

.

Unschlagbarer
23.01.2011, 09:40
Du scheinst eine ideologisierte Vorstellung von Musik zu haben.

Erinnert mich so an einen meiner alten Lehrer für den nach Liszt und Schubert keine Musik mehr entstand.
(Aber Schunkeln beim Mutantenstadel. Alles erlebt)

Vanessa Mae ist seit jeher das Zielobjekt des Spotts der Musikintellektuellen die selbst zu dämlich wären einen Klavierdeckel hochzuklappen.
Sie ist eine ausgezeichnete Geigerin und beging lediglich die Todsünde die jungfräuliche Reinheit von Werken der klassischen Säulenheiligen durch Rearrangieren zu beschmutzen, das auch noch mit bezauberndem Lächeln und in sexy Klamotten. (Und verdient unanständigerweise mehr Kohle damit als Karajan.)
Wodurch sich das plötzlich Menschen anhörten die dem gemeinen Musikintellektuellen gewöhnlich als Parias gelten.Nenne es meinetwegen so, der Vergleich mit deinem alten Lehrer ist aber nicht ganz zutreffend, ich kannte wirklich keinen heutigen deutschen Pianisten außer vielleicht Zacharias, der mir nicht einfiel.

Die Todsünden sind es, die mich stören, so auch wenn sich jemand mit seiner Geige bemüht, ins Guinnesbuch der Rekorde zu kommen, wie dieser Mädchenschwarm Gerrit. Sowas lehne ich generell ab. Die können mir den Buckel runterrutschen.

Genauso verhält es sich mit der russischen Opernsängerin, die sich nicht zu blöde ist, ihren freilich schönen Körper und ihr angenehmes Gehabe vor den Kameras der TV-Sender mit dem Ziel zur Schau zu stellen, noch populärer zu werden. Vor allem im Westen. Aus dem Grund hat sie auch ihren Namen "verwestlicht", indem sie die Endung "ova" weglässt. Außerdem halte ich sie nicht für die Krone der Opernsängerei, wie sie gern verkauft und gelobhudelt wurde. Aus einer Oper im TV bin ich nach dem ersten Akt weggegangen, weil ich mir auch ihre mittelmäßige Sängerei nicht länger antun wollte.

Auch stört mich sehr die übermäßige Bevorzugung bestimmter, einmal populär gewordener oder hochgepuschter, zu Popstars gemachter Künstler wie eben diese Frau Netrebkova. Die ist Mittelmaß, mehr nicht. Das hatte sie auch bei ihrem Opern-Debüt in Paris bewiesen.

Jetzt nach dem Kind hat sie es zugegeben, sie würde jetzt besser singen als vorher. Das gibt mir Recht. Wer "jetzt besser singt" als vorher, hat vorher nicht grade sehr gut gesungen. Natürlich halte ich die heutigen Gagen solcher Hochgepuschter ebenfalls für unanständig. Mozart wurde im Armengrab verscharrt...



Kleine Auswahl?

http://www.youtube.com/watch?v=4g5Q1p6C7ho&playnext=1&list=PL2099ADCA5A475BCD&index=4Weshalb blieb sie nicht dabei? Allerdings spielt die Dame das runter wie eine Maschine. Es fehlt der Ausdruck völlig. Vergleiche das mal mit anderen Geigern, wie etwa mit dem:

http://www.youtube.com/watch?v=waxat-_tRH8



http://www.youtube.com/watch?v=Jo83JqTOwgE

Zu entschuldigen ist lediglich die miserable Tonqualität der Videos.Das ist schon etwas besser... Wie gefällt dir aber das hier?
http://www.youtube.com/watch?v=sOOgqZdztGY

oder dies:
http://www.youtube.com/watch?v=zhFcBGQLehw&NR=1

Diese Künstlerin wird ihren Körper nicht statt oder zusätzlich zu ihrer künstlerischen Leistung anpreisen, wie es Vanessa Mae oder Frau Netrebkova tun. Eine von mir hochgeschätzte Sängerin ist daher z.B. die Bulgarin Vesselina Kasarova.

Zu Menuhin z.B. muss ich sagen, dass mir der Klang seiner Geige gar nicht gefällt. Entweder hat die 'nen Sprung im Boden oder der Gute kann einfach nicht ohne zu kratzen spielen. Tut mir leid, aber genau wie ich mich bemühe, anderes nur nach meinem gusto zu empfinden, möglichst unabhängig denke, vor allem unbeeinflusst von den Medien beurteile, lasse ich auch die vorgebliche oder gemachte oder vielleicht auch tatsächliche Weltbedeutung von solchen Künstlern einfach weg.

Und wenn du die Kritik an Vanessa Määhäähäähääh's Verhalten nur denen zuschreibst, die "selbst keinen Klavierdeckel hochklappen können", lässt du durchblicken, dass du auch zu denen gehörst, die sich von der Hübschheit der Frau zu sehr beeinflussen lassen. Die gefällt mir als Mädchen auch, nur lasse ich mich nicht davon beeinflussen, jedenfalls nicht bezüglich der musikalischen Leistung und Seriosität der Künstlerin.


An twoxego sei angemerkt, Don hat es bereits beantwortet.

.

Don
23.01.2011, 09:58
Nenne es meinetwegen so, der Vergleich mit deinem alten Lehrer ist aber nicht ganz zutreffend, ich kannte wirklich keinen heutigen deutschen Pianisten außer vielleicht Zacharias, der mir nicht einfiel.


.

Zacharias war Geiger. Der Teufelsgeiger.

Naja, eher der Zigeunergeiger mit schmierigem Vibrato.

Paßte damals zum Racke Rauchzart.

twoxego
23.01.2011, 10:30
herr Lang spielt übrigens wie ein roboter, technisch perfekt aber ohne jede emotion.

er würde vermutlich jeden schnell spielwettbewerb gewinnen. zum glück gibt es solche nicht.

Don
23.01.2011, 10:38
Die Todsünden sind es, die mich stören, so auch wenn sich jemand mit seiner Geige bemüht, ins Guinnesbuch der Rekorde zu kommen, wie dieser Mädchenschwarm Gerrit. Sowas lehne ich generell ab. Die können mir den Buckel runterrutschen.

Genauso verhält es sich mit der russischen Opernsängerin, die sich nicht zu blöde ist, ihren freilich schönen Körper und ihr angenehmes Gehabe vor den Kameras der TV-Sender mit dem Ziel zur Schau zu stellen, noch populärer zu werden. Vor allem im Westen. Aus dem Grund hat sie auch ihren Namen "verwestlicht", indem sie die Endung "ova" weglässt. Außerdem halte ich sie nicht für die Krone der Opernsängerei, wie sie gern verkauft und gelobhudelt wurde. Aus einer Oper im TV bin ich nach dem ersten Akt weggegangen, weil ich mir auch ihre mittelmäßige Sängerei nicht länger antun wollte.

Auch stört mich sehr die übermäßige Bevorzugung bestimmter, einmal populär gewordener oder hochgepuschter, zu Popstars gemachter Künstler wie eben diese Frau Netrebkova. Die ist Mittelmaß, mehr nicht. Das hatte sie auch bei ihrem Opern-Debüt in Paris bewiesen.

Jetzt nach dem Kind hat sie es zugegeben, sie würde jetzt besser singen als vorher. Das gibt mir Recht. Wer "jetzt besser singt" als vorher, hat vorher nicht grade sehr gut gesungen. Natürlich halte ich die heutigen Gagen solcher Hochgepuschter ebenfalls für unanständig. Mozart wurde im Armengrab verscharrt...


Weshalb blieb sie nicht dabei? Allerdings spielt die Dame das runter wie eine Maschine. Es fehlt der Ausdruck völlig. Vergleiche das mal mit anderen Geigern, wie etwa mit dem:

http://www.youtube.com/watch?v=waxat-_tRH8


Das ist schon etwas besser... Wie gefällt dir aber das hier?
http://www.youtube.com/watch?v=sOOgqZdztGY

oder dies:
http://www.youtube.com/watch?v=zhFcBGQLehw&NR=1

Diese Künstlerin wird ihren Körper nicht statt oder zusätzlich zu ihrer künstlerischen Leistung anpreisen, wie es Vanessa Mae oder Frau Netrebkova tun. Eine von mir hochgeschätzte Sängerin ist daher z.B. die Bulgarin Vesselina Kasarova.

Zu Menuhin z.B. muss ich sagen, dass mir der Klang seiner Geige gar nicht gefällt. Entweder hat die 'nen Sprung im Boden oder der Gute kann einfach nicht ohne zu kratzen spielen. Tut mir leid, aber genau wie ich mich bemühe, anderes nur nach meinem gusto zu empfinden, möglichst unabhängig denke, vor allem unbeeinflusst von den Medien beurteile, lasse ich auch die vorgebliche oder gemachte oder vielleicht auch tatsächliche Weltbedeutung von solchen Künstlern einfach weg.

Und wenn du die Kritik an Vanessa Määhäähäähääh's Verhalten nur denen zuschreibst, die "selbst keinen Klavierdeckel hochklappen können", lässt du durchblicken, dass du auch zu denen gehörst, die sich von der Hübschheit der Frau zu sehr beeinflussen lassen. Die gefällt mir als Mädchen auch, nur lasse ich mich nicht davon beeinflussen, jedenfalls nicht bezüglich der musikalischen Leistung und Seriosität der Künstlerin.


An twoxego sei angemerkt, Don hat es bereits beantwortet.

.

Die Mutter stellt also nicht ihre Figur zur Schau wenn sie im hautengen kleinen Schwarzen auf der Bühne rumfiedelt?

Ich bestreite nicht daß sie hervorragend ist. Technisch wesentlich besser als die Mae.
Nur lange nicht so versatil.

Die Mae spielt wie eine Maschine? Der kleine affektierte Schwarzweißgeiger Milstein dagegen wie ein Gummimännchen. Die Braus wackelt Dir zu sehr auf dem Stuhl rum. Daß Milstein sich fast die Halswirbel ausrenkt bleibt unbemerkt?

Du betreibst hier Name Dropping, nichts weiter.

Und dann noch der Spruch von der musikalischen Seriosität. Mir wird gleich schlecht. Seriös ist wer das Handwerk beherrscht, und das tut die Mae über die Maßen.
Ich belustige mich auch stets daran wenn Konservenkonsumenten, indoktriniert wie sie sind, Musikern Unseriosität und musikalisches Unvermögen vorwerfen während nahmhafte Profimusiker kein Problem damit haben mit eben diesen auf der Bühne zu stehen.

Das mit dem Klavierdeckel ist eigene empirische Erfahrung. Ich durfte 8 Jahre Klavierunterricht genießen. Ich brach das ab weil es nicht sehr befriedigend ist lediglich mittelmäßig zu klimpern.
Ich lernte dabei aber welchen Qualitätssprung, verbunden mit unendlichem Fleiß, es darstellt gut zu sein. Und daß die Unterschiede in der Oberliga nur noch marginal sind. Und für den Konservenkonsumenten nicht wahrnehmbar oder zuzuordnen wenn man ihm das ohne Nennung des Interpreten vorspielt.
Und eben die massivste persönliche Kritik an Musikern von denen kommt die den Klavierdeckel nicht hochklappen können (der ist nämlich zuweilen geteilt) sofern sie überhaupt das Instrument zu identifizieren in der Lage sind.

Zur Sache, ich sprach bereits die Tonqualität an. Auf Youtube ist kein Video von Mae mit halbwegs erträglicher Qualität zu finden.

Außerdem solltest Du eines lernen. Ein Künstler ist stets ein Package aus Talent, handwerklichem Können sowie seinen persönlichen Attributen.
Und jeder Rezipient kauft immer das Package. Es gibt keine Stimme der Callas ohne die Callas (nur ein Beispiel, mir rollt die Gilferei die Zehennägel auf), es gibt keine Violindarbietung Nigel Kennedys ohne das Enfant terrible Nigel Kennedy.

Noch eins. Niemand hat Jahrzehnte Erfolg ohne gut zu sein. Auch viele Studio-oder Orchestermusiker die keine Sau kennt sind gut, meist sehr gut bis hervorragend.
Sie werden nie Stars sein, weil sie entweder die eine Gelegenheit es zu werden verpaßten oder nicht die Nerven haben es zu sein.

twoxego
23.01.2011, 11:06
dass heute das optische eine grössere rolle spielt, ist einzig der vermarktung durch elektronische medien, besonders der nahaufnahme, die immer mehr im mode kam, zu danken.

selbst in der oper, ist die "dicke Frau" inzwischen mehr eine redensart als realität.

Unschlagbarer
23.01.2011, 12:36
Zacharias war Geiger. Der Teufelsgeiger.

Naja, eher der Zigeunergeiger mit schmierigem Vibrato.

Paßte damals zum Racke Rauchzart.Jeder irrt sich eben mal.

"Christian Zacharias (* 27. April 1950 in Jamshedpur, Indien) ist ein deutscher Pianist und Dirigent. Er ist seit 2000 Leiter des Lausanner Kammerorchesters."
(aus wiki)

Ich sprach vom Pianisten (http://www.youtube.com/watch?v=ml5aLpsU3vI), den auch marc nannte. Du meinst sicher den Helmut. Der eigentliche "Teufelsgeiger" war aber wohl Paganini.

.

Unschlagbarer
23.01.2011, 13:36
Gibt es denn nun auch eine weibliche Dirigentin? Ich hab mal davon gehört, dass es irgendwo eine versucht haben soll. Was daraus geworden ist - keine Ahnung. Ein tschechisches Orchester hat auch mal völlig ohne Dirigenten gespielt. Man kann ja auch ein Taktometer hinstellen, nachdem sich dann alle zu richten haben. Das klingt dann vielleicht so wie die Mae im genannten Bach-Video.

Der beste Dirigent (zumindest einer der besten), den ich benennen würde, wäre für mich Leonard Bernstein. Ich hab ihn nicht leibhaftig gesehn (meine Schwiegermutter schon), aber wenn ich den sehe, kriege ich eine Gänsehaut. Der Mann strahlte soviel Menschlichkeit aus, das allein ist schon besonders achtenswert.

Er erklärte Kindern in seiner Reihe in N.Y. die Musik folgendermaßen: Musik kann keine Bilder, keine Ereignisse und auch keine Landschaften darstellen, sie spricht "nur" die Gefühle an. Das trifft es imo haargenau.

.

twoxego
23.01.2011, 14:08
es gibt einige, allerdings kaum "SpitzendirigentInnen".
angeblich soll frau Victoria Walker eine sein.
ich hörte aber noch nichts von ihr.

der grund dürfte derselbe sein, wie in den wissenschaften.
damen fanatisieren sich eher selten

Tannhaeuser
23.01.2011, 14:14
Gibt es denn nun auch eine weibliche Dirigentin? Ich hab mal davon gehört, dass es irgendwo eine versucht haben soll. Was daraus geworden ist - keine Ahnung. Ein tschechisches Orchester hat auch mal völlig ohne Dirigenten gespielt. Man kann ja auch ein Taktometer hinstellen, nachdem sich dann alle zu richten haben. Das klingt dann vielleicht so wie die Mae im genannten Bach-Video.

Natürlich:
http://de.wikipedia.org/wiki/Simone_Young
Daneben wären Sian Edwards, Eve Queler, Iona Brown, Marin Alsop und noch allerhand andere zu erwähnen...
http://www.dirigentinnen.de/#

kotzfisch
23.01.2011, 21:36
Geil......

Unschlagbarer
24.01.2011, 09:31
Die Mutter stellt also nicht ihre Figur zur Schau wenn sie im hautengen kleinen Schwarzen auf der Bühne rumfiedelt?

Ich bestreite nicht daß sie hervorragend ist. Technisch wesentlich besser als die Mae.
Nur lange nicht so versatil.

Die Mae spielt wie eine Maschine? Der kleine affektierte Schwarzweißgeiger Milstein dagegen wie ein Gummimännchen. Die Braus wackelt Dir zu sehr auf dem Stuhl rum. Daß Milstein sich fast die Halswirbel ausrenkt bleibt unbemerkt?Ich merke immer wieder, dass ich zusätzlich zur Musik auf viele weitere Dinge achte oder diese einfach registriere, die an den meisten anderen Leuten nur vorbeirauscht. Und oft gibt mir dann irgendeine andere Kritik Recht.

Die Mutter "fidelt also herum", die Mae ist dagegen eine "versatile" Spitzenkünstlerin. Soso.



Du betreibst hier Name Dropping, nichts weiter.Der Vergleich zieht nicht bei mir. Ich bin Musikliebhaber, vor allem der klassischen und der Barockmusik. Ich nenne solche bekannten Leute doch nicht, um mich wichtig oder interessant zu machen. Du denkst dir vielleicht Sachen aus...

Wenn du diese Dinge, die ich sehe und höre, nicht siehst und nicht hörst, lebst du sicher glücklicher (sagt meine Frau auch immer zu mir), aber das Motiv ist in keinem Fall das von der unterstellte. Die Mae spielt wie ein Automat, das ist nicht zu übersehn. Dass sie furios und auch nicht grad falsch spielt und zudem auch noch hübsch aussieht, bestreite ich nicht. Meinen Geschmack trifft sie eher nicht.

Die Mutter trägt auch ein Kleid mit Ausschnitt. Solltest du aber den Unterschied zur Määhäähääh tatsächlich nicht bemerken? Dann stell dir einfach mal die Mutter vor, wie sie sich benimmt wie die Mae sonst auf den Unterhaltungsbühnen. Funkt es jetzt?



Und dann noch der Spruch von der musikalischen Seriosität. Mir wird gleich schlecht. Seriös ist wer das Handwerk beherrscht, und das tut die Mae über die Maßen.Handwerk reicht nicht, um wirklich zur Spitze zu gehören. Das tun der Gerrit auch und der Kennedy. Die Russin Netrebkova ist wie gesagt nur Mittelmaß, meinetwegen eben imo. Sie beherrscht "das Handwerk" selbstverständlich, aber noch mehr das Handwerk ihrer Selbstvermarktung. Ohne das Hochpuschen mit Hilfe der Medien wäre sie vermutlich auf der Provinzbühne stehngeblieben. Eine Zeitlang hieß es nur noch Netrebko, Netrebko, Netrebko... Das geht meist bei mir nur solange, bis ich eine Gegenwehr entwickele und mir das Persönchen und das Umfeld etwas näher betrachte. Ich muss im Künstler vor allem immer noch den Menschen erkennen, wenn "das Püppchen" im Vordergrund steht, hat es bei mir bereits verloren. Ich habe durchaus das Recht zu solchen Bewertungen. Aber tiefer zu blicken, andere Dinge auch zu sehn, das muss man selbstverständlich lernen, das fällt einem nicht von alleine in den Schoß.



Ich belustige mich auch stets daran wenn Konservenkonsumenten, indoktriniert wie sie sind, Musikern Unseriosität und musikalisches Unvermögen vorwerfen während nahmhafte Profimusiker kein Problem damit haben mit eben diesen auf der Bühne zu stehen.Das ist doch klar. "Ernsthafte" Opernmusiker machen auch Unterhaltungssendungen, dagegen hab ich im Grunde nichts einzuwenden. Wenn Pavarotti - der für mich der beste Tenor aller zeiten war - in der U-Sendung am Flügel steht und singt, schlägt mein Herz höher. Aktionen wie aber z.B. von Bernstein mit den N.Y. Kindern haben einen etwas anderen Sinn und Zweck. Auch damit kann man Kindern der sog. "ernsten", der E-Musik nahebringen. Es müssen nicht Gerrit, Mae oder Kennedy auf der Showbühne sein.



Das mit dem Klavierdeckel ist eigene empirische Erfahrung. Ich durfte 8 Jahre Klavierunterricht genießen. Ich brach das ab weil es nicht sehr befriedigend ist lediglich mittelmäßig zu klimpern.
Ich lernte dabei aber welchen Qualitätssprung, verbunden mit unendlichem Fleiß, es darstellt gut zu sein. Und daß die Unterschiede in der Oberliga nur noch marginal sind. Und für den Konservenkonsumenten nicht wahrnehmbar oder zuzuordnen wenn man ihm das ohne Nennung des Interpreten vorspielt.
Und eben die massivste persönliche Kritik an Musikern von denen kommt die den Klavierdeckel nicht hochklappen können (der ist nämlich zuweilen geteilt) sofern sie überhaupt das Instrument zu identifizieren in der Lage sind.Zu deinen "Konservenkonsumenten" gehöre ich mit Sicherheit nicht. Ich hatte selbst Geigen- und auch Klavierunterricht, habe sogar mal kurzzeitig im Schulorchester die erste Geige spielen dürfen. Ich hab dann auch in 'ner Band Musik gemacht, U-Musik natürlich, Tanzmusik. Frühzeitig haben mich Leute in meiner Umgebung mit der Klassik bekannt gemacht. Später kamen Barock- und Opernmusik dazu. Du sprichst hier also mit keinem ganz unbeleckten Mann.



Zur Sache, ich sprach bereits die Tonqualität an. Auf Youtube ist kein Video von Mae mit halbwegs erträglicher Qualität zu finden.Glaube mir, ich sprach nicht die Tonqualität an, sondern ihre Art des "Abspielens", des "Herunterspielens". Vielleicht bemerkst du sowas ja auch gar nicht. Dann gehörst aber wohl eher du zu den "Konservenkonsumenten".



Außerdem solltest Du eines lernen...Du meinst, du seist derjenige, der mich was lehren könnte? Ich betrachte keineswegs als dein Schüler, selbst wenn ich aus deinen Worten was lerne.



Noch eins. Niemand hat Jahrzehnte Erfolg ohne gut zu sein. Auch viele Studio-oder Orchestermusiker die keine Sau kennt sind gut, meist sehr gut bis hervorragend.
Sie werden nie Stars sein, weil sie entweder die eine Gelegenheit es zu werden verpaßten oder nicht die Nerven haben es zu sein.Starsein hin und her, darum geht es mir nicht, ich verabscheue die zu Stars "gemachten" Leute bzw. eigentlich die Art, diese zu Stars zu "erheben" und so lange wie sie Zuschauerzahlen bringen zu halten, dann allerdings fallenzulassen. Die Stars selber können einem eigentlich leid tun. Du musst doch zugeben, dass die Kasarova (http://www.youtube.com/results?search_query=kasarova+vesselina&aq=1) eindeutig besser ist als die Netrebkova. Oder kennst du die Kasaravo (hier ein Bsp.) (http://www.youtube.com/watch?v=06BICZ6Ay74) nicht? Und wer von beiden ist nun das Sternchen? Das meine ich.

Nur ein kleiner Unterschied, af den ich eben auch achte: Die Kasarova behält ihren Namen, die Netrebkova passt ihn der westlichen Lesart an. Hat nichts mit der Musik zu tun, aber mit dem Charakter und der Verkäuflichkeit schon. Verglichen mit Frauen auf der Straße ist die Netrebko.. daher eine Dirne, die Kasarova eine ehrbare Frau. Das beachte ich eben auch. Sorry, so bin ich nun mal. Eigentlich fiel mir das absolut auf Vermarktung gerichtete Verhalten der Netrebkova in einer Sendung auf, wo sich es zu 100 % darauf anlegte und die nur aus diesem Grunde gedreht worden war. Wie sie posierte, das sagte mir alles über dieses Dämchen, genauso wenn sie sich halbnackt mit Villazón auf den Bühnenbrettern sielt.

Wie die Medien sie hochpuschen, kann man im Video (http://www.youtube.com/watch?v=udqn2QXFgZs) lesen: "Einzigartig. Sensationell. Wunderbar. Die Musikbranche neigt nicht zu Übertreibungen, doch wenn Anna Netrebko vor ihr Publikum tritt, ist Zurückhaltung unangebracht..." Gehts nicht noch doller?
Freilich kann sie sehr gut singen, das bestreite ich nicht. Nur fehlt mir bei ihr passend zu ihrem Aussehn und zu ihrem showhaften Erscheinen und ihrer Gestik und Mimik auch etwas mehr Ausdruck in der Stimme.

(Du brauchst mich nicht zu kritisieren, dass ich bei den beiden Sängerinnen Äpfel mit Birnen vergleiche, ich weiß das selbst. Aber was macht schon ein kleiner Höhenunterschiied in der Stimmlage aus?) ;--))) Aber bist nicht eigentlich du selbst es, der hier "name dropping" betreibt? (Das nur als kleinen Gegenhieb.)

.

twoxego
24.01.2011, 14:55
sogenannte "ernsthafte musiker", haben meist gar keinen berührungsängste mit anderen genren. dabei spielt es keine rolle, ob sie nun aus der e - oder u musik
kommen.
es sind die halbbegabten, die neben ihrer kleinen nische, nichts gelten lassen.
ich denke, dahinter stecken berechtigte komplexe. solche leute können ungeheuer nervig sein.

übrigens ist der leistungsdruck in den orchestern heutzutage derart hoch, dass drogen mindestens die rolle spielen, wie man sie aus rock oder pop kennt.
viele sängerinnen suchen auf tour, in jeder neuen stadt zuerst den HNO arzt auf um an ihre kortisonmittel zu kommen.
das ist ein ernsthaftes problem, welches allerdings einigermassen erfolgreich
klein gehalten wird. es passt halt nicht zum image.

Don
25.01.2011, 20:09
sogenannte "ernsthafte musiker", haben meist gar keinen berührungsängste mit anderen genren. dabei spielt es keine rolle, ob sie nun aus der e - oder u musik
kommen.
es sind die halbbegabten, die neben ihrer kleinen nische, nichts gelten lassen.
ich denke, dahinter stecken berechtigte komplexe. solche leute können ungeheuer nervig sein.

.

Endlich mal ein Satz von Dir dem ich wirklich zustimmen kann und der eine weitere Antwort auf Unschlagbar so ziemlich erübrigt.

Unschlagbarer
26.01.2011, 15:44
Endlich mal ein Satz von Dir dem ich wirklich zustimmen kann und der eine weitere Antwort auf Unschlagbarer so ziemlich erübrigt.Ich glaub nicht, dass du für alle andern sprechen kannst.

Beachte bitte die Korrektur meines Usernamens im Zitat.
Ich nenne dich auch nicht Do.

.

Don
26.01.2011, 17:36
Ich glaub nicht, dass du für alle andern sprechen kannst.

Beachte bitte die Korrektur meines Usernamens im Zitat.
Ich nenne dich auch nicht Do.

.

Bitte untertänigst um Vergebung.

Unschlagbarer
31.01.2011, 12:14
Gibt es eigentlich ein gewisses Empfangsvermögen für (berechtigte) Kritik am künstlerischen Gestaltungsunvermögen?

Gestern in der Semperoper, ich wollte einmal im Leben eine Wagneroper auf der Bühne sehn, aber der dritte Aufzug von Tristan und Isolde machte alle guten Absichten in mir zunichte, unterm Strich eine positive Bilanz zu ziehn. Erst meine zwei CDs (Highlights) versöhnten mich wieder mit Wagner und der Künstlergilde.

Hier ist es wieder so, Don: Ich will die schäbigen Erklärungsversuche dieser Künstler- und vor allem der Machergilde partout nicht zur Kenntnis nehmen: Ich hätte nur keine Ahnung, Wagner sei nunmal laut, der Tristan und die Musiker haben sich doch soooo angestrengt, ich versteh nur den Müllhaufen im dritten Aufzug nicht und weshalb sich Tristan im Dreck suhlt und vor lauter lächerlicher Wehleidigkeit kaum einen vernünftigen Ton herausbekommt, und "kann sich ein trampelndes und johlendes Publikum denn wirklich derart irren?" ... usw.


.

twoxego
31.01.2011, 13:52
es hat sich eine seltsame art herausgebildet im umgang mit der e musik, allerdings nicht erst neulich.
im gegensatz zu allen anderen genren in der musik, scheint es nahezu unschicklich eine solche darbeitung zu zereissen.

das hat nicht nur nur damit zu tun, dass es ja immer noch das gleiche etablierte werk ist.
es scheint sich einfach nicht zu schicken.

etwas unfreundlicher könnte man sagen, dass es die klassik branche geschafft hat, sich selbst gegenüber kritik völlig zu imunisieren.
das publikum hat dies inzwischen soweit verinnerlicht, dass es nicht einmal die zwangsläufigen verspieler wahrnimmt sondern eher glaubt, sich verhört zu haben.

Unschlagbarer
02.02.2011, 12:42
es hat sich eine seltsame art herausgebildet im umgang mit der e musik, allerdings nicht erst neulich.
im gegensatz zu allen anderen genren in der musik, scheint es nahezu unschicklich eine solche darbeitung zu zereissen.

das hat nicht nur nur damit zu tun, dass es ja immer noch das gleiche etablierte werk ist.
es scheint sich einfach nicht zu schicken.

etwas unfreundlicher könnte man sagen, dass es die klassik branche geschafft hat, sich selbst gegenüber kritik völlig zu imunisieren.
das publikum hat dies inzwischen soweit verinnerlicht, dass es nicht einmal die zwangsläufigen verspieler wahrnimmt sondern eher glaubt, sich verhört zu haben.Eine Ausrede ist, dass Kunst völlig unterschiedlich wahrgenommen wird und es demzufolge keine allgemeinen Regeln oder Richtlinien, auch keine Verletzung von Anstand und Sitte gäbe.

.

twoxego
02.02.2011, 13:26
die verspieler waren nur ein beispiel für einen "handwerklichen" aspekt der kunst"ausführung".
selbst diese entziehen sich allerdings weitgehend der kritik.
ich führte dies der einfachkeit halber an.
die beurteilung des künstlerischen gehaltes ist weitaus komplizierter.

wenn allerdings schon beim einfachen zumeist keine kritik zugelassen ist, ergibt sich auch der rest.

Landogar
02.02.2011, 13:52
Ich weiss nur, dass Deutschland neben den USA die meisten Symphonieorchester unter den besten 10 weltweit hat.

Don
02.02.2011, 20:02
Gibt es eigentlich ein gewisses Empfangsvermögen für (berechtigte) Kritik am künstlerischen Gestaltungsunvermögen?

Gestern in der Semperoper, ich wollte einmal im Leben eine Wagneroper auf der Bühne sehn, aber der dritte Aufzug von Tristan und Isolde machte alle guten Absichten in mir zunichte, unterm Strich eine positive Bilanz zu ziehn. Erst meine zwei CDs (Highlights) versöhnten mich wieder mit Wagner und der Künstlergilde.

Hier ist es wieder so, Don: Ich will die schäbigen Erklärungsversuche dieser Künstler- und vor allem der Machergilde partout nicht zur Kenntnis nehmen: Ich hätte nur keine Ahnung, Wagner sei nunmal laut, der Tristan und die Musiker haben sich doch soooo angestrengt, ich versteh nur den Müllhaufen im dritten Aufzug nicht und weshalb sich Tristan im Dreck suhlt und vor lauter lächerlicher Wehleidigkeit kaum einen vernünftigen Ton herausbekommt, und "kann sich ein trampelndes und johlendes Publikum denn wirklich derart irren?" ... usw.


.

Ich komme diesbezüglich unweigerlich wieder auf meine alte Leier zu sprechen.

Es ist absolut unerheblich was kastrierte Kritiker oder Claqueure von sich geben, entscheidend ist das Auditorium.
Was nur funktioniert wenn die Künstler ihre Gage von diesem Auditorium beziehen und nicht steueralimentiert sind. Oder GEZ, auch die GEMA ist eine Filzkrake ohnegleichen.

Das zahlende Publikum wird auch immer irgendwelche Dödel lieben, allerdings vorübergehend, sie verschwinden meist so schnell wie sie kamen.
Wer dauerhaft ohne Zwangsabgaben oben bleibt ist gut, weil er es sein muß.

Mal ganz unbenommen der persönlichen musikalischen oder sonstigen künstlerischen Vorlieben des jeweiligen Rezipienten.

Unschlagbarer
03.02.2011, 09:00
Ich komme diesbezüglich unweigerlich wieder auf meine alte Leier zu sprechen.Wie du richtig sagst, es ist nur deine alte Leier... Scheinbar drehst du die jetzt sogar noch rückwärts. Einen anderen Schluss lassen deine Äußerungen nicht mehr zu. Weshalb bringen es manche einfach nicht fertig, sich nicht mit unterhalb der Gürtellinie liegenden Anspielungen oder Bewertungen zu äußern? Wer soll deiner Meinung nach "kastriert" sein?

.

Unschlagbarer
04.02.2011, 15:27
... entscheidend ist das Auditorium.
Was nur funktioniert wenn die Künstler ihre Gage von diesem Auditorium beziehen und nicht steueralimentiert sind. Oder GEZ, auch die GEMA ist eine Filzkrake ohnegleichen.

Das zahlende Publikum wird auch immer irgendwelche Dödel lieben, allerdings vorübergehend, sie verschwinden meist so schnell wie sie kamen.
Wer dauerhaft ohne Zwangsabgaben oben bleibt ist gut, weil er es sein muß.

Mal ganz unbenommen der persönlichen musikalischen oder sonstigen künstlerischen Vorlieben des jeweiligen Rezipienten.Bisschen Dummschwätzen ist ja ganz schön, nicht? Wer ist denn das Auditorium? Sind da etwa keine Steuerzahler dabei?

Das zahlende Publikum schreit Hurra! und trampelt mit den Füßen, weil es Wagner liebt und den Eintritt ziemlich teuer bezahlt hat. Zugegeben, auch weil die musikalische und szenische Darbietung "nicht völlig für die Katz" war. Sollten außerdem Fördergelder fließen, zahlen sie sogar in zweifacher Hinsicht.

Und manche "Dödel" halten sich verdammt lange. Du vermischst mir auch zu sehr die reine Beurteilung der künstlerischen Darbietung - die ich mir als musikliebender und ziemlich erfahrener Laie durchaus zutraue - und die internen Machenschaften der Branche, z.B. wer engagiert wird, welche Gage er bekommt etc. Letzteres interessiert den Zuhörer und Zuschauer eigentlich wenig bis gar nicht.

.