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Vollständige Version anzeigen : Mögt ihr Glockengeläute?



Berwick
18.01.2011, 22:26
Mögt ihr Glockengeläute?

http://de.wikipedia.org/wiki/Glocke#Glocken_in_Mythologie_und_Brauchtum


Mythologisch stehen Glocken für die Kommunikation mit übersinnlichen Wesen (Gottheiten oder Geister). Aus vorchristlicher und vorislamischer Zeit sind Skulpturen von Göttinnen in Glockenform erhalten.

Im 2. Buch Moses wird den Priestern des Jahwe geboten, sich mit Glocken zu schmücken. Im Buch Jesaja wird den Frauen dasselbe verboten.

Im tibetischen Buddhismus werden zur Symbolisierung des Übergangs zwischen den Welten, aber auch ganz weltlich zum Anzeigen der Gebetszeiten, heilige Glocken (ghanta) geläutet. Japanische Tempelglocken hängen häufig in eigenen Behausungen und werden von einem entsprechend großen Stück Holz (Baumstamm) von außen angeschlagen.

Auch im Christentum zeigt das Glockengeläut die Zeit zum Gebet an. Des Weiteren sollen sie die Ankunft des heiligen Geistes verkünden. Das Geläut von Kirchenglocken soll zudem Dämonen erschrecken und zum Flüchten bringen, wie Durandus im 14. Jahrhundert schrieb. Aus diesem Grund schmückten sich auch die Menschen in Europa - insbesondere die Kinder - mit Glöckchen: um böse Geister und den bösen Blick abzuwehren. Auf dieselben Ursprünge gehen viele Bräuche im Alpenraum zurück, wie beispielsweise das Ausläuten des alten und Einläuten des neuen Jahres.


Mögt ihr Glockengeläute?

Ich mag es.

JensVandeBeek
18.01.2011, 22:35
Klar doch, das gehört einfach zu Deutschland !

Leider gibt es Bekloppten die sich deswegen aufregen und wegen "Lärmbelästigung" die Gemeinde bzw. Stadt verklagen. Viel schlimmer ist jedoch, dass sie in vielen Fällen sogar Recht bekommen.

Stechlin
18.01.2011, 22:47
Ja, natürlich. Sie mahnen zum Innehalten, und ihr Klang befreit uns für einen kurzen Augenblick von der Tyrannei der gottlosen Moderne.

Landogar
18.01.2011, 22:58
Mögt ihr Glockengeläute?

http://de.wikipedia.org/wiki/Glocke#Glocken_in_Mythologie_und_Brauchtum



Mögt ihr Glockengeläute?

Ich mag es.


Naja, es stört mich zumindest nicht allzusehr. Liegt wohl daran, dass ich als Kind öfters direkt vor einer Kirche gewohnt habe. Zuerst in Steinbach vor der Stadtkirche, und dann in Baden-Baden direkt vor der Stiftskirche unterhalb vom Neuen Schloss. Bin also entsprechend abgehärtet...:]

Nachbar
18.01.2011, 23:20
Naja, es stört mich zumindest nicht allzusehr. Liegt wohl daran, dass ich als Kind öfters direkt vor einer Kirche gewohnt habe. Zuerst in Steinbach vor der Stadtkirche, und dann in Baden-Baden direkt vor der Stiftskirche unterhalb vom Neuen Schloss. Bin also entsprechend abgehärtet...:]

... was bedeuten könnte, daß du dieses Geläut nicht mehr beachtest und hörst.
Ähnlich ergeht es denjenigen, die eine lange Zeit neben den Bahngleisen gelebt haben, die sollen in ruhigeren Zonen kaum noch 'ruhig' schlafen können, weil ihnen ein gewisses Hintergrundgeräusch fehlt.

Nachbar1226

Sheldon
18.01.2011, 23:23
Nein. Ich schlaf im Sommer gerne bei offenem Fenster und nichts ist schlimmer als Sonntag morgens um 7 Uhr durch dieses scheiß Gebimmel geweckt zu werden. Beim Umzug ist einer der wichtigen Gründe, das im Umkreis von mindestens 100m keine Kirche in Sicht ist. Bei einem Muselhasstempel beträgt der Radius mindestens 1000m.

WIENER
18.01.2011, 23:40
Selbstverständlich, ich bin in nächster Nähe einer ständig bimmelnden Glocke aufgewachsen, für mich gehört dass auch zu den Kindheitserinnerungen.

Efna
18.01.2011, 23:53
Direkt neben einer Kirche will ich nicht mehr wohnen...

Landogar
19.01.2011, 00:38
Ähnlich ergeht es denjenigen, die eine lange Zeit neben den Bahngleisen gelebt haben, die sollen in ruhigeren Zonen kaum noch 'ruhig' schlafen können, weil ihnen ein gewisses Hintergrundgeräusch fehlt.

Nachbar1226


Da kam vor kurzem in irgendeinem dritten Program so ne Geschichte: Passionierte Eisenbahner hatten sich extra ein Häuschen im Grünen direkt neben den Schienen gekauft, weil sie auf den Hör- und sonstigen Sinnesgenuss vorbeirauschender Züge nicht verzichten wollten, und waren entsprechend empört, als zu ihrem "Schutz" Lärmschutzwälle zwischen ihren Gärten und den Gleisanlagen errichtet wurden.

Rumburak
19.01.2011, 00:59
Mögen nicht, aber es ist halt da. Vogelgezwitscher ist mir am Morgen lieber.

Berwick
19.01.2011, 05:52
Zuerst in Steinbach vor der Stadtkirche ....

Du meinst Sankt Jakobus. :]

Dieses Geläute kenne ich auch gut. :)

Mütterchen
19.01.2011, 05:53
Eindeutig JA!

Heiliger
19.01.2011, 06:45
Mag das Kirchengeläute gern!

Leider höre ich es nur noch selten, da man sich so sehr daran gewöhnt hat, das es nicht mehr auffällt und zum Leben dazu gehört! Ist so als wohne man neben einer Bahnstrecke, irgendwann hört bzw. nimmt man den vorbeifahrenden Zug nicht mehr war!

Kirchengeläut ist mir tausend mal lieber als ein Geschreih vom Minearett, welches nicht und nie zu uns gehört!

Lahn12
19.01.2011, 09:16
Selbstverstaendlich!!

tabasco
19.01.2011, 09:29
(...)
Mögt ihr Glockengeläute?
Ich mag es.

Glockengeläute - ja, sehr. Was ich allerdings nicht ab kann, sind die Lautsprecher, die auf den Band aufgenommene oder elektronisch erzeugte "Glockengeläute" bis zu Unkenntlichkeit verunstalten. Was da dann aus den Lautsprechern raus kommt, entspricht meiner Meinung nach der Begriffsdefinition von "Lärmbelästigung". Ich habe neben so einem "Glockenturm" in einem Übergangswohnheim gelebt, als ich nach Deutschland kam - das war ein Teil meines Kulturschocks. Bis dahin bekam ich nur die richtigen Glocken (http://www.youtube.com/watch?v=RhmN8ktt5FI&feature=related) zu hören.

:rolleyes:

Knudud_Knudsen
19.01.2011, 10:30
Mögt ihr Glockengeläute?

Ich mag es.


..nun wenn der Glockenturm nicht neben meinem Haus steht schon..

Knud

Landogar
19.01.2011, 13:53
Du meinst Sankt Jakobus. :]

Dieses Geläute kenne ich auch gut. :)


Ich weiss ehrlich gesagt gar nicht mehr, wie die Kirche heisst. Das große Gemäuer mitten in der Innenstadt, dessen Turm hoch genug ist, um Steinbach auch aus großer Entfernung zu lokalisieren.

Eridani
19.01.2011, 14:18
Mögt ihr Glockengeläute?

http://de.wikipedia.org/wiki/Glocke#Glocken_in_Mythologie_und_Brauchtum



Mögt ihr Glockengeläute?

Ich mag es.

Ja sehr. Es gibt mir das Gefühl, dass ich zu Hause bin!

E:

Polymorphi
19.01.2011, 14:29
Klar doch, das gehört einfach zu Deutschland !

Leider gibt es Bekloppten die sich deswegen aufregen und wegen "Lärmbelästigung" die Gemeinde bzw. Stadt verklagen. Viel schlimmer ist jedoch, dass sie in vielen Fällen sogar Recht bekommen.

Hast Du denn schon mal neben einer Kirche oder einer Moschee gewohnt ? Wer als berufstätiger Mensch am Sonntagmorgen schon früh durch langanhaltendes Glockengebimmel jäh aus dem Schlaf gerissen wird, der empfindet dies als Lärmbelästigung. Wenn Stadt oder Gemeinde nicht mit sich verhandeln lassen, dann bleibt den Bewohnern doch gar keine andere Wahl als eine Klage wegen Lärmbelästigung einzureichen. Wenn auch das nicht zum Erfolg geführt hat, dann handeln die Bewohner zur Not auch durch Eigeninitiative. Das kann leider auch schon mal zu grotesken Formen führen wenn die Lärmerzeuger uneinsichtig waren.

Lärmbelästigende religiöse Kundgebungen sind meines Erachtens unerwünscht und auch unnötig.

Alwin
19.01.2011, 14:32
Ich höre es immer wieder gerne.
Es hört sich für mich an wie der Klang aus einer anderen Welt.
Solange ich das Läuten der Kirchenglocken höre, habe ich
das eigenartige Gefühl, losgelöst von der Welt zu sein.

Efna
19.01.2011, 14:37
Hast Du denn schon mal neben einer Kirche oder einer Moschee gewohnt ? Wer als berufstätiger Mensch am Sonntagmorgen schon früh durch langanhaltendes Glockengebimmel jäh aus dem Schlaf gerissen wird, der empfindet dies als Lärmbelästigung. Wenn Stadt oder Gemeinde nicht mit sich verhandeln lassen, dann bleibt den Bewohnern doch gar keine andere Wahl als eine Klage wegen Lärmbelästigung einzureichen. Wenn auch das nicht zum Erfolg geführt hat, dann handeln die Bewohner zur Not auch durch Eigeninitiative. Das kann leider auch schon mal zu grotesken Formen führen wenn die Lärmerzeuger uneinsichtig waren.

Lärmbelästigende religiöse Kundgebungen sind meines Erachtens unerwünscht und auch unnötig.

Direkt daneben zu wohnen(egal ob Moschee oder Kirche) ist schrecklich, Vor allem am Sonntag früh, oft schon um 7 Uhr frühs fängt das ding an zu läuten. Vor allem wenn man mal einen Samstag gefeiert hat wars schrecklich bei einer Freundin, die hat das Glück gehabt neben einer kleineren katholischen Kirche wohnte. Das langsame "Gong Gong" geht vielleicht noch, aber das war so ein extrem nerviges schnelles Klingeln...

Pythia
19.01.2011, 14:46
Mit Kirchenglocken, Tannenbäumen, Eichhörnchen und Eisvögeln wuchs ich auf, und ich kann mir keine schönere Kindheit und Jugend vorstellen, obwohl unsere Kinder ihre Kindheit und Jugend mit Steppen und tropischen Regenwälder als die Schönstmöglich ansehen.
http://www.24-carat.de/Forum/L-635.GIF
Nun kam ich nach Deutschland zurück, um hier mein Leben mit Kirchenglocken, Tannenbäumen, Eichhörnchen und Eisvögeln ausklingen zu lassen, befürchte aber, daß ich unseren Kindern doch folgen muß, da die BRD wohl 2016, spätestens 2018, pleite sein wird und Europa untergehen wird.

Lilly
19.01.2011, 15:46
Ich wohne direkt gegenüber einer Kirche und ich kann mit Fug und Recht behaupten, dass noch kein Anwohner sich der Glocken wegen beschwert hat, die Urlauber allerdings schon und sie haben erreicht, dass zumindest die Turmuhr von 22 bis 6 Uhr schweigt. Das Läuten zur Messe und zu den Gebetszeiten wurde beibehalten und das ist auch gut so.

Ich selber höre die Glocken bewusst eigentlich nur noch, wenn sie ausser der Reihe läuten, sonst nehme ich das Läuten nicht mehr wahr.

Am schönsten ist es für mich, an Silvester um Mitternacht eine Viertelstunde lang so richtig schön im Glockengeläut zu baden. Das ist viel, viel schöner und angehnemer, als die Knallerei, irgendwie viel feierlicher.

Alfred Tetzlaff
20.01.2011, 12:37
Zu Festtagen höre ich gerne das volle Geläut einer großen Kirche.

twoxego
20.01.2011, 12:43
ich läutete einmal glocken von hand, weil der herr küster einen unfall mit alkohol hatte.
das ist schwerstarbeit.
man sollte alle motoren abschalten dann überlegen sich die leute dies vielleicht zweimal.

auf dem dorf mag das ja noch gehen.
ich allerdings lebe in einer stadt mit einigen hundert kirchen, die läuten und schlagen, wenn gerade jemand lust dazu hat.


ps.:
kaum jemand gibt sich dabei soviel mühe wie dieser herr. (http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/spezial/dossiers/schaetze/106670/index.php)

zoon politikon
20.01.2011, 12:44
Direkt daneben zu wohnen(egal ob Moschee oder Kirche) ist schrecklich, Vor allem am Sonntag früh, oft schon um 7 Uhr frühs fängt das ding an zu läuten. Vor allem wenn man mal einen Samstag gefeiert hat wars schrecklich bei einer Freundin, die hat das Glück gehabt neben einer kleineren katholischen Kirche wohnte. Das langsame "Gong Gong" geht vielleicht noch, aber das war so ein extrem nerviges schnelles Klingeln...

Es ist ja auch unberechenbar: Da zieht man in so eine schöne Wohnung und ratzfatz steht da am nächsten Tag ne Kirche!

Also, wenn man das VORHER hätte wissen können! :D


Ich liebe das Glockengeläut bei den Hochfesten, wenn richtig lange und mit allen Glocken kräftig geläutet wird.
Dazu muss aber das Geläut gut aufeinander abgestimmt sein.

Efna
20.01.2011, 15:02
Es ist ja auch unberechenbar: Da zieht man in so eine schöne Wohnung und ratzfatz steht da am nächsten Tag ne Kirche!

Also, wenn man das VORHER hätte wissen können! :D


Ich liebe das Glockengeläut bei den Hochfesten, wenn richtig lange und mit allen Glocken kräftig geläutet wird.
Dazu muss aber das Geläut gut aufeinander abgestimmt sein.

Das ist eine katholische Kirche die im spätebn 19. Jahrhundert aus roten Backstein gebaut wurde ohne Glocke, als seit der Reformation erstmals wieder Katholiken in die Stadt kamen. Die Glocke wurde erst vor 8 Jahren auf Initative des Pfarrers und deer katholischen Gemeinde dort angebracht. In der Gegend gibt es zwei andere Kirchen die man auch gut hört. Aber der Klang ist anders, davon wird man nicht wach. Die Glocke der katholischen Kirche ist klein und läutet übelst schnell, wie so eine alte Haustierklingeln nur viel lauter.

zoon politikon
20.01.2011, 15:40
Das ist eine katholische Kirche die im spätebn 19. Jahrhundert aus roten Backstein gebaut wurde ohne Glocke, als seit der Reformation erstmals wieder Katholiken in die Stadt kamen. Die Glocke wurde erst vor 8 Jahren auf Initative des Pfarrers und deer katholischen Gemeinde dort angebracht. In der Gegend gibt es zwei andere Kirchen die man auch gut hört. Aber der Klang ist anders, davon wird man nicht wach. Die Glocke der katholischen Kirche ist klein und läutet übelst schnell, wie so eine alte Haustierklingeln nur viel lauter.

Na gut, das ist wirklich nicht vorherzusehen und wenn die Glocke dann nicht schön klingt doppeltes Pech.

Vor allem wenn sie wirklich wie eine "Haustierklingel" ;) schellt, da meine Katzen auch Glöckchen tragen, kann ich mir den Nervfaktor gut vorstellen. :]

Mütterchen
20.01.2011, 15:56
Ich wohne direkt gegenüber einer Kirche und ich kann mit Fug und Recht behaupten, dass noch kein Anwohner sich der Glocken wegen beschwert hat, die Urlauber allerdings schon und sie haben erreicht, dass zumindest die Turmuhr von 22 bis 6 Uhr schweigt. Das Läuten zur Messe und zu den Gebetszeiten wurde beibehalten und das ist auch gut so.

Ich selber höre die Glocken bewusst eigentlich nur noch, wenn sie ausser der Reihe läuten, sonst nehme ich das Läuten nicht mehr wahr.

Am schönsten ist es für mich, an Silvester um Mitternacht eine Viertelstunde lang so richtig schön im Glockengeläut zu baden. Das ist viel, viel schöner und angehnemer, als die Knallerei, irgendwie viel feierlicher.


Ich habe ja keine Probleme mit der Silvester-Knallerei. Aber es stimmt, wenn dann die Kirchenglocken einsetzen, dann ist das ein vollkommen anderer Effekt. So feierlich... dagegen kommt kein Knall und kein noch so bunter Lichteffekt an. :]

MaxiTaxi
20.01.2011, 16:01
Klar doch, das gehört einfach zu Deutschland !

Leider gibt es Bekloppten die sich deswegen aufregen und wegen "Lärmbelästigung" die Gemeinde bzw. Stadt verklagen. Viel schlimmer ist jedoch, dass sie in vielen Fällen sogar Recht bekommen.

Das nervt aber auch heftig! :D
Ne Spaß,
Die Glocke gehört zu Deutschland wie das Amin in die Moschee!

Stechlin
20.01.2011, 16:05
Nein. Ich schlaf im Sommer gerne bei offenem Fenster und nichts ist schlimmer als Sonntag morgens um 7 Uhr durch dieses scheiß Gebimmel geweckt zu werden. Beim Umzug ist einer der wichtigen Gründe, das im Umkreis von mindestens 100m keine Kirche in Sicht ist. Bei einem Muselhasstempel beträgt der Radius mindestens 1000m.

Es heißt "Scheißgebimmel", Du gottloser Barbar!

hurxhobel
20.01.2011, 16:09
Ja, lieber als den Ruf des Muezzin...

Stechlin
20.01.2011, 16:10
Das Lied von der Glocke

Fest gemauert in der Erden
Steht die Form, aus Lehm gebrannt.
Heute muß die Glocke werden!
Frisch, Gesellen, seid zur Hand!
Von der Stirne heiß
Rinnen muß der Schweiß,
Soll das Werk den Meister loben;
Doch der Segen kommt von oben.
Zum Werke, das wir ernst bereiten,
Geziemt sich wohl ein ernstes Wort,
Wenn gute Reden sie begleiten,
Dann fließt die Arbeit munter fort.
So laßt uns jetzt mit Fleiß betrachten,
Was durch die schwache Kraft entspringt,
Den schlechten Mann muß man verachten,
Der nie bedacht, was er vollbringt.
Das ist's ja, was den Menschen zieret,
Und dazu ward ihm der Verstand,
Daß er im innern Herzen spüret,
Was er erschafft mit seiner Hand.

Nehmet Holz vom Fichtenstamme,
Doch recht trocken laßt es sein,
Daß die eingepresste Flamme
Schlage zu dem Schwalch hinein;
Kocht des Kupfers Brei,
Schnell das Zinn herbei,
Daß die zähe Glockenspeise
Fließe nach der rechten Weise.

Was in des Dammes tiefer Grube
Die Hand mit Feuers Hilfe baut,
Hoch auf des Turmes Glockenstube,
Da wird es von uns zeugen laut.
Noch dauern wird's in späten Tagen
Und rühren vieler Menschen Ohr,
Und wird mit dem Betrübten klagen
Und stimmen zu der Andacht Chor.
Was unten tief dem Erdensohne
Das wechselnde Verhängnis bringt,
Das schlägt an die metallne Krone,
Die es erbaulich weiter klingt.

Weiße Blasen seh' ich springen;
Wohl, die Massen sind im Fluß.
Laßt's mit Aschensalz durchdringen,
Das befördert schnell den Guß.
Auch vom Schaume rein
Muß die Mischung sein,
Daß vom reinlichen Metalle
Rein und voll die Stimme schalle.
Denn mit der Freude Feierklange
Begrüßt sie das geliebte Kind
Auf sein Leben ersten Gange,
Den es in Schlafes Arm beginnt!
Ihm ruhen noch im Zeitenschoße
Die schwarzen und die heitern Lose;
Der Mutterliebe zarte Sorgen
Bewachen seinen gold'nen Morgen.-
Die Jahre fliehen pfeilgeschwind.
Vom Mädchen reißt sich stolz der Knabe,
Er stürmt in's Leben wild hinaus,
Durchmißt die Welt am Wanderstabe,
Fremd kehrt er heim in's Vaterhaus.
Und herrlich in der Jugend Prangen,
Wie ein Gebild aus Himmelshöh'n,
Mit züchtigen, verschämten Wangen,
Sieht er die Jungfrau vor sich steh'n.
Da faßt ein namenloses Sehnen
Des Jünglings Herz, er irrt allein,
Aus seinen Augen brechen Tränen,
Er flieht der Brüder wilden Reih'n.
Errötend folgt er ihren Spuren
Und ist von ihrem Gruß beglückt,
Das Schönste sucht er auf den Fluren,
Womit er seine Liebe schmückt.
O zarte Sehnsucht, süßes Hoffen,
Der ersten Liebe gold'ne Zeit!
Das Auge sieht den Himmel offen,
Es schwelgt das Herz in Seligkeit.
O daß sie ewig grünen bliebe,
Die schöne Zeit der jungen Liebe!

Wie sich schon die Pfeifen bräunen!
Dieses Stäbchen tauch' ich ein,
Sehn wir's überglast erscheinen,
Wird's zum Gusse zeitig sein.
Jetzt, Gesellen, frisch!
Prüft mir das Gemisch,
Ob das Spröde mit dem Weichen
Sich vereint zum guten Zeichen.

Denn wo das Strenge mit dem Zarten,
Wo Starkes sich mit Mildes paarten,
Da gibt er einen guten Klang.
Drum prüfe, wer sich ewig bindet,
Ob sich das Herz zum Herzen findet:
Der Wahn ist kurz, die Reu' ist lang!
Lieblich in der Bräute Locken
Spielt der jungfräuliche Kranz,
Wenn die hellen Kirchenglocken
Laden zu des Festes Glanz.
Ach! Des Lebens schönste Feier
Endigt auch den Lebens-Mai:
Mit dem Gürtel, mit dem Schleier
Reißt der schöne Wahn entzwei.
Die Leidenschaft flieht,
Die Liebe muß bleiben:
Die Blume verblüht,
Die Frucht muß treiben.
Der Mann muß hinaus
In's feindliche Leben,
Muß wirken und streben,
Und pflanzen und schaffen,
Erlisten, erraffen,
Muß wetten und wagen,
Das Glück zu erjagen.
Da strömet herbei die unendliche Gabe,
Es füllt sich der Speicher mit köstlicher Habe,
Die Räume wachsen, es dehnt sich das Haus.
Und drinnen waltet
Die züchtige Hausfrau,
Die Mutter der Kinder,
Und herrschet weise
Im häuslichen Kreise,
Und lehret die Mädchen,
Und wehret den Knaben,
Und reget ohn' Ende
Die fleißigen Hände,
Und mehrt den Gewinn
Mit ordnendem Sinn,
Und füllet mit Schätzen die duftenden Laden,
Und dreht um die schnurrende Spindel den Faden,
Und sammelt im reinlich geglätteten Schrein
Die schimmernde Wolle, den schneeigen Lein,
Und füget zum Guten den Glanz und den Schimmer,
Und ruhet nimmer.
Und der Vater mit frohem Blick,
Von des Hauses weitschauendem Giebel
Überzählet sein blühend Glück,
Siehet der Pfosten ragende Bäume
Und der Scheunen gefüllte Räume
Und die Speicher, vom Segen gebogen,
Und des Kornes bewegte Wogen,
Rühmt sich mit stolzem Mund:
Fest, wie der Erde Grund,
Gegen des Unglücks Macht
Steht mir des Hauses Pracht!
Doch mit des Geschickes Mächten
Ist kein ew'ger Bund zu flechten,
Und das Unglück schreitet schnell.

Wohl! nun kann der Guß beginnen!
Schön gezacket ist der Bruch,
Doch bevor wir's lassen rinnen,
Betet einen frommen Spruch!
Stoßt den Zapfen aus!
Gott bewahr' das Haus!
Rauchend in des Henkels bogen
Schießt's mit feuerbraunen Wogen.
Wohltätig ist des Feuers Macht,
Wenn sie der Mensch bezähmt, bewacht,
Und was er bildet, was er schafft,
Das dankt er dieser Himmelskraft,
Doch furchtbar wird die Himmelskraft,
Wenn sie der Fessel sich entrafft,
Einhertritt auf der eignen Spur,
Die freie Tochter der Natur.
Wehe, wenn sie losgelassen,
Wachsend ohne Widerstand
Durch die volkbelebten Gassen
Wälzt den ungeheuren Brand!
Denn die Elemente hassen
Das Gebild der Menschenhand.
Aus der Wolke
Quillt der Segen,
Strömt der Regen;
Aus der Wolke, ohne Wahl,
Zuckt der Strahl!
Hört ihr's wimmern hoch vom Turm?
Das ist Sturm!
Rot wie Blut
Ist der Himmel;
Das ist nicht des Tages Glut!
Welch Getümmel
Straßen auf!
Dampf wallt auf!
Flackernd steigt die Feuersäule,
Durch der Straßen lange Zeile
Wächst es fort mit Windeseile;
Kochend wie aus Ofens Rachen
Glühn die Lüfte, Balken krachen,
Pfosten stürzen, Fenster klirren,
Kinder jammern, Mütter irren,
Tiere wimmern
Unter Trümmern;
Alles rennet, rettet, flüchtet,
Taghell ist die Nacht gelichtet;
Durch der Hände lange Kette
Um die Wette
Fliegt der Eimer; hoch im Bogen
Spritzen Quellen Wasserwogen.
Heulend kommt der Sturm geflogen,
Der die Flamme brausend sucht,
Prasselnd in die dürre Frucht
Fällt sie, in des Speichers Räume,
In der Sparren dürre Bäume,
Und als wollte sie im Wehen
Mit sich fort der Erde Wucht
Reißen in gewalt'ger Flucht,
Wächst in des Himmels Höhen
Riesengroß!
Hoffnungslos
Weicht der Mensch der Götterstärke;
Müßig sieht er seine Werke
Und bewundernd untergehn.

Leergebrannt
Ist die Stätte,
Wilder Stürme rauhes Bette.
In den öden Fensterhöhlen
Wohnt das Grauen,
Und des Himmels Wolken schauen
Hoch hinein.
Einen Blick
Nach dem Grabe
Seiner Habe
Sendet noch der Mensch zurück -
Greift fröhlich dann zum Wanderstabe;
Was Feuers Wut ihm auch geraubt,
Ein süßer Trost ist ihm geblieben:
Er zählt die Häupter seiner Lieben,
Und sieh! Ihm fehlt kein teures Haupt.

In die Erd' ist's aufgenommen,
Glücklich ist die Form gefüllt;
Wird's auch schön zu Tage kommen,
Daß es Fleiß und Kunst vergilt?
Wenn der Guß mißlang?
Wenn die Form zersprang?
Ach! Vielleicht, indem wir hoffen,
Hat uns Unheil schon getroffen.

Dem dunkeln Schoß der heil'gen Erde
Vertrauen wir der Hände Tat,
Vertraut der Sämann seine Saat
Und hofft, daß sie entkeimen werde
Zum Segen nach des Himmels Rat.
Noch köstlicheren Samen bergen
Wir trauernd in der Erde Schoß
Und hoffen, daß er aus den Särgen
Erblühen soll zu schönerm Los.

Von dem Dome,
Schwer und bang,
Tönt die Glocke
Grabgesang.
Ernst begleiten ihre Trauerschläge
Einen Wandrer auf dem letzten Wege.

Ach! die Gattin ist's, die teure,
Ach! es ist die treue Mutter,
Die der schwarze Fürst der Schatten
Wegführt aus dem Arm des Gatten,
Aus der zarten Kinder Schar,
Die sie blühend ihm gebar,
Die sie an der treuen Brust
Wachsen sah mit Mutterlust -
Ach! des Hauses zarte Bande
Sind gelöst auf immerdar;
Denn sie wohnt im Schattenlande,
Die des Hauses Mutter war;
Denn es fehlt ihr treues Walten,
Ihre Sorge wacht nicht mehr;
An verwaister Stätte schalten
Wird die Fremde liebeleer.

Bis die Glocke sich verkühlet,
Laßt die strenge Arbeit ruhn.
Wie im Laub der Vogel spielet,
Mag sich jeder gütlich tun.
Winkt der Sterne Licht,
Ledig aller Pflicht
Hört der Bursch die Vesper schlagen!
Meister muß sich immer plagen.

Munter fördert seine Schritte
Fern im wilden Forst der Wandrer
Nach der lieben Heimathütte.
Blöckend ziehen heim die Schafe,
Und der Rinder
Breitgestirnte, glatte Scharen
Kommen brüllend,
Die gewohnten Ställe füllend.
Schwer herein schwankt der Wagen
Kornbeladen;
Bunt vor Farben,
Auf den Garben
Liegt der Kranz,
Und das junge Volk der Schnitter
Fliegt zum Tanz.
Markt und Straßen werden stiller;
Um des Lichts gesell'ge Flamme
Sammeln sich die Hausbewohner,
Und das Stadttor schließt sich knarrend.
Schwarz bedecket
Sich die Erde,
Doch den sichern Bürger schrecket
Nicht die Nacht,
Die den Bösen gräßlich wecket;
Denn das Auge des Gesetzes wacht.
Heil'ge Ordnung, segensreiche
Himmelstochter, die das Gleiche
Frei und leicht und freudig bindet,
Die der Städte Bau gegründet,
Die herein von den Gefilden
Rief den ungesell'gen Wilden,
Eintrat in der Menschen Hütten,
Sie gewöhnt zu sanften Sitten,
Und das teuerste der Bande
Wob, den Trieb zum Vaterlande!

Tausend fleiß'ge Hände regen,
Helfen sich im muntern Bund,
Und im feurigen Bewegen
Werden alle Kräfte kund.
Meister rührt sich und Geselle
In der Freiheit heil'gem Schutz,
Jeder freut sich seiner Stelle,
Bietet dem Verächter Trutz.
Arbeit ist des Bürgers Zierde,
Segen ist der Mühe Preis:
Ehrt den König seine Würde,
Ehret uns der Hände Fleiß.

Holder Friede,
Süße Eintracht,
Weilet, weilet
Freundlich über dieser Stadt!
Möge nie der Tag erscheinen,
Wo des rauhen Krieges Horden
Dieses stille Tal durchtoben,
Wo der Himmel,
Den des Abends sanfte Röte
Lieblich malt,
Von der Dörfer, von der Städte
Wildem Brande schrecklich strahlt!

Nun zerbrecht mir das Gebäude,
Seine Absicht hat's erfüllt,
Das sich Herz und Auge weide
An dem wohlgelung'nen Bild.
Schwingt den Hammer, schwingt,
Bis der Mantel springt!
Wenn die Glock' soll auferstehen,
Muß die Form in Stücke gehen.
Der Meister kann die Form zerbrechen
Mit weiser Hand, zur rechten Zeit;
Doch wehe, wenn in Flammenbächen
Das glüh'nde Erz sich selbst befreit!
Blindwütend mit des Donners Krachen
Zersprengt es das geborst'ne Haus,
Und wie aus offnen Höllenrachen
Speit es Verderben zündend aus.
Wo rohe Kräfte sinnlos walten,
Da kann sich kein Gebild gestalten;
Wenn sich die Völker selbst befrei'n,
Da kann die Wohlfahrt nicht gedeihn.
Weh, wenn sich in dem Schoß der Städte
Der Feuerzunder still gehäuft,
Das Volk, zerreißend seine Kette,
Zur Eigenhilfe schrecklich greift!
Da zerret an der Glocke Strängen
Der Aufruhr, daß sie heulend schallt,
Und, nur geweiht zu Friedensklängen,
Die Losung anstimmt zur Gewalt.
Freiheit und Gleichheit! Hört man schallen;
Der ruhige Bürger greift zur Wehr,
Die Straßen füllen sich, die Hallen,
Und Würgerbanden ziehn umher.
Da werden Weiber zu Hyänen
Und treiben mit Entsetzen Scherz;
Noch zuckend, mit des Panthers Zähnen,
Zerreißen sie des Feindes Herz.
Nichts Heiliges ist mehr, es lösen
Sich alle Bande frommer Scheu;
Der Gute räumt den Platz beim Bösen,
Und alle Laster walten frei.
Gefährlich ist's den Leu zu wecken,
Verderblich ist des Tigers Zahn;
Jedoch der schrecklichste der Schrecken,
Das ist der Mensch in seinem Wahn.
Weh denen, die dem Ewigblinden
Des Lichtes Himmelsfackel leih'n!
Sie strahlt ihm nicht, sie kann nur zünden
Und äschert Städt' und Länder ein.
Freude hat mir Gott gegeben!
Gehet! Wie ein goldner Stern
Aus der Hülse, blank und eben,
Schält sich der metall'ne Kern.
Von dem Helm zum Kranz
Spielt's wie Sonnenglanz.
Auch des Wappens nette Schilder
Loben den erfahrnen Bilder.

Herein! Herein!
Gesellen alle, schließt den Reihen,
Daß wir die Glocke tausend weihen.
Concordia soll ihr Name sein.
Zur Eintracht, zu herzinnigem Vereine,
Versammle sie die liebende Gemeinde.

Und dies sei fortan ihr Beruf,
Wozu der Meister sie erschuf:
Hoch über'm niedern Erdenleben
Soll sie im blauen Himmelszelt,
Die Nachbarin des Donners, schweben
Und grenzen an die Sternenwelt,
Soll eine Stimme sein von oben,
Wie der Gestirne helle Schar,
Die ihren Schöpfer wandelnd loben
Und führen das bekränzte Jahr.
Nur ewig und ernsten Dingen
Sei ihr metallner Mund geweiht,
Und stündlich mit den schnellen Schwingen
Berühr' im Fluge sie die Zeit.
Dem Schicksal leihe sie die Zunge;
Selbst herzlos, ohne Mitgefühl,
Begleit sie mit ihrem Schwunge
Des Lebens wechselvolles Spiel.
Und wie der Klang im Ohr vergehet,
Der mächtig tönend ihr entschallt,
So lehre sie, daß Nichts bestehet,
Daß alles Irdische verhallt.

Jetzo mit der Kraft des Stranges
Wiegt die Glock' mir aus der Gruft,
Daß sie in das Reich des Klanges
Steige, in die Himmelsluft!
Ziehet, ziehet, hebt!
Sie bewegt sich, schwebt!
Freude dieser Stadt bedeute,
Friede sei ihr erst Geläute.

von Friedrich Schiller

zoon politikon
20.01.2011, 16:14
Das müsste heute Pflicht zum Auswendiglernen für alle Schüler sein!

Das ist ein Klassiker der deutschen Literatur und des deutschen Geistes!

Lilly
20.01.2011, 16:18
Das müsste heute Pflicht zum Auswendiglernen für alle Schüler sein!

Das ist ein Klassiker der deutschen Literatur und des deutschen Geistes!

Zu meiner Zeit war das Pflicht und ich kann das Gedicht über weite Strecken heute noch. Ich mag es auch sehr gerne.

zoon politikon
20.01.2011, 16:33
Zu meiner Zeit war das Pflicht und ich kann das Gedicht über weite Strecken heute noch. Ich mag es auch sehr gerne.

Vorbildlich!
:top:

Du hast wahrscheinlich noch die Zeiten erlebt, in denen deutsche Bildung noch ein Qualitätssiegel war.

Stechlin
20.01.2011, 16:40
Vorbildlich!
:top:

Du hast wahrscheinlich noch die Zeiten erlebt, in denen deutsche Bildung noch eine Qualitätssiegel war.

In der Ostzone mussten/durften wir das nicht auswendig lernen. Die wussten schon, warum. Aber den "Handschuh" durften wir noch pauken.

twoxego
20.01.2011, 16:43
glocken in kirchen übrigens, werden weitaus häufiger geschlagen als geläutet.
der unterschied zwischen beidem ist nicht nur mechanisch und hörbar.
das schlagen der stunde beispielsweise hat, mit ausnahmen, keine religiöse bedeutung, das totenläuten hingegen schon.

ich musste leider gelegentlich feststellen, dass nicht einmal alle christen dies wissen.

wird die glocke geschlagen gibt dies ein geräusch, bim beispielsweise.
wird sie geläutet gibt es mindestens zwei geräusche, oft bim bam.
also ist läuten wenigstens doppelt so lästig.

Leila
20.01.2011, 16:56
In Zürich hörte ich die Glocken der St. Jakobskirche läuten, direkt vom Kirchturm herab und als Echo von der damaligen Reitanstalt. Ich hielt die Glockenklänge für eine klerikale Werbeunterbrechung beim Hören von weltlicher Musik. – Im Tessin wohnte ich vis-à-vis einer Kirche, deren Schutzpatron ich hier aus guten Gründen verheimliche. Nie gelang es mir, das System des komplexen Glockengeläuts zu entdecken. Aber hört selbst:

http://i1.ytimg.com/vi/dBvLNcPnS04/default.jpg (http://www.youtube.com/watch?v=dBvLNcPnS04)

Dafür gelang es mir – meistens sonntagnachmittags – musikalisch veranlagte Spaziergänger zum Eintritt in die Kirche zu bewegen, indem ich Orgelmusik laut ab Schallplatten erklingen ließ.

Triosonate Es-Dur (BWV 525):

1. (http://www.youtube.com/watch?v=sZfEJpEpwOk), 2. (http://www.youtube.com/watch?v=X-2m_vhr01A) und 3. Satz (http://www.youtube.com/watch?v=shrFf_5J18E)

Berwick
20.01.2011, 16:58
also ist läuten wenigstens doppelt so lästig.

Oder doppelt so schön.

In England werden die Glocken übrigens nach einen anderen System geläutet als bei uns.

Schon mal gehört?

Auch in Filmen, die in England spielen, ist das zu hören.

Berwick
20.01.2011, 17:03
Johann Wolfgang von Goethe hat übrigens auch ein Gedicht zum Thema "Glocke" geschrieben.

Es ist etwas kürzer als das von Schillers Fritz.

Aber lest selbst:


Die wandelnde Glocke


Es war ein Kind, das wollte nie
Zur Kirche sich bequemen,
Und Sonntags fand es stets ein Wie,
Den Weg ins Feld zu nehmen.

Die Mutter sprach: »Die Glocke tönt,
Und so ist dir's befohlen,
Und hast du dich nicht hingewöhnt,
Sie kommt und wird dich holen.«

Das Kind, es denkt: Die Glocke hängt
Da droben auf dem Stuhle.
Schon hat's den Weg ins Feld gelenkt,
Als lief' es aus der Schule.

Die Glocke, Glocke tönt nicht mehr,
Die Mutter hat gefackelt.
Doch welch ein Schrecken! Hinterher
Die Glocke kommt gewackelt.

Sie wackelt schnell, man glaubt es kaum;
Das arme Kind im Schrecken,
Es läuft, es kommt als wie im Traum:
Die Glocke wird es decken.

Doch nimmt es richtig seinen Husch,
Und mit gewandter Schnelle
Eilt es durch Anger, Feld und Busch
Zur Kirche, zur Kapelle.

Und jeden Sonn- und Feiertag
Gedenkt es an den Schaden,
Läßt durch den ersten Glockenschlag,
Nicht in Person sich laden.

twoxego
20.01.2011, 17:10
übrigens:

"Das Problem der Ruhestörung durch Glockenläuten ist ein an den juristischen Fakultäten oft wiederholter und jedem Jurastudenten bekannter Standardfall der Verwaltungsrechtswissenschaft.

Es geht dabei um das Problem des richtigen Rechtsweges. Während für profanes Geläut der Zivilrechtsweg einschlägig ist, gilt sakrales Geläute als hoheitlich.

Dadurch ist der Bürger, so er gegen sakrales Geläut gerichtlich vorgehen will, auf den Verwaltungsrechtsweg verwiesen."
weltnetz

dies wusste ich bis eben auch noch nicht.

DenkMal
20.01.2011, 17:25
Mögt ihr Glockengeläute?

Ich hasse es wie die Pest. Erinnert es doch mehrmals am Tag an die widerlichste Verbrecherorganisation in der Menschheitsgeschichte.

Ja, noch dröhnen sie, aber es hat sich bald ausgeläutet, denn der Untergang dieser Verbrecherorganisation ist längst eingeläutet.

Um den Muezzin rufen zu hören, muß ich leider immer in mein Lieblingsurlaubsland Türkei fahren. Doch das wird in absehbarer Zeit nicht mehr nötig sein, denn die Religion des Friedens wird hier in der BRD bald federführend sein.

Und das hört sich besser an als primitives Glockengedröhne:

http://www.youtube.com/watch?v=i1psUvKToJQ&mode=related&search=

Und das zur Entspannung für alle Neonazis:

http://www.youtube.com/watch?v=8Bx4EvvmiGU&mode=related&search=

Holdus
20.01.2011, 17:25
Ich wohne seit über 30 Jahren neben einer Kirche und es nervt immernoch, auch wenn man es noch so zu ignorieren versucht.
Bei uns auf dem Lande hatte die Glocke auch die Funktion, den Bauern auf den abgelegenen Feldern das Stündlein anzuschlagen. Entsprechend laut ist das dann.

Und um jetzt auf das Thema Moslems zu kommen :D, wundert es mich, dass diese nicht beleidigt sind, wenn bei uns um 12 Uhr die Kirchenglocken schlagen. Aber, wenn der Großteil von denen mal den Grund dafür herausbekommen hat, ist vielleicht auch damit Schluss.

"Der Brauch zur Mittagszeit die Kirchenglocken zu läuten, ist auf die Zeit zurückzuführen, als die Heerscharen der Türken das christliche Abendland bedrohten"

http://de.wikipedia.org/wiki/Mittagsl%C3%A4uten

Marlen
20.01.2011, 17:27
..... mit der Zeit nimmt man es nicht mehr wahr, das ist so wie bei anderen
Geräuschen (Zug, laute Strasse usw.) auch!

Bei Lärmbelästigung muss es egal sein - von wem, oder was sie ausgeht.

Casus Belli
20.01.2011, 17:28
Mögt ihr Glockengeläute?

http://de.wikipedia.org/wiki/Glocke#Glocken_in_Mythologie_und_Brauchtum



Mögt ihr Glockengeläute?

Ich mag es.

Ja natürlich. :]

Stechlin
20.01.2011, 17:29
Ich hasse es wie die Pest. Erinnert es doch mehrmals am Tag an die widerlichste Verbrecherorganisation in der Menschheitsgeschichte.

Ja, noch dröhnen sie, aber es hat sich bald ausgeläutet, denn der Untergang dieser Verbrecherorganisation ist längst eingeläutet.

Um den Muezzin rufen zu hören, muß ich leider immer in mein Lieblingsurlaubsland Türkei fahren. Doch das wird in absehbarer Zeit nicht mehr nötig sein, denn die Religion des Friedens wird hier in der BRD bald federführend sein.

Und das hört sich besser an als primitives Glockengedröhne:

http://www.youtube.com/watch?v=i1psUvKToJQ&mode=related&search=

Und das zur Entspannung für alle Neonazis:

http://www.youtube.com/watch?v=8Bx4EvvmiGU&mode=related&search=

@Geronimo: Das ist Dein Part. Bitte übernehmen.

Berwick
20.01.2011, 17:29
Wenn englische Glocken läuen, beschreiben sie einen vollen Kreis von 360 Grad:



The distinctive feature of these English-style rings is that they are hung for full-circle ringing: each bell is suspended from a (usually wooden) headstock, which in turn is connected to the bellframe by bearings, allowing the bell to swing freely through just over 360 degrees; the headstock is fitted with a wooden wheel around which a rope is wrapped.

http://en.wikipedia.org/wiki/Ring_of_bells

twoxego
20.01.2011, 17:30
@Geronimo: Das ist Dein Part. Bitte übernehmen.
kennst Du selbst keine schimpfworte?
es ist schon etwas hinterhältig, den armen vor das loch zu schieben.
nachher wird er bloss wieder gesperrt.

Stechlin
20.01.2011, 17:32
kennst Du keine schinpfworte?

Keine, die meinen Ekel geeignet zum Ausdruck brächten. Das kann Gero viel besser. Er ist schon informiert.

Stechlin
20.01.2011, 17:34
es ist schon etwas hinterhältig, den armen vor das loch zu schieben.
nachher wird er bloss wieder gesperrt.

Sollte Gero dafür gesperrt werden, dann trete ich an seiner statt die Strafe an.

twoxego
20.01.2011, 17:35
na gut; das ist edel.

Geronimo
20.01.2011, 17:35
Hehe. Nee, der Typ ist mir nicht mal ein Arschrunzeln wert. Der wird doch hier sowieso nur noch als Hofnarr geduldet, dieser "Denknich".:]

Stechlin
20.01.2011, 17:39
Hehe. Nee, der Typ ist mir nicht mal ein Arschrunzeln wert. Der wird doch hier sowieso nur noch als Hofnarr geduldet, dieser "Denknich".:]

Also mir fehlen da echt die Worte. Wie kann man nur so von Selbsthass zerfressen sein. Das schlimme ist, der meint es ernst.

Armes Vaterland.

Zum Ausgleich: http://www.youtube.com/watch?v=xqAKJdv3fqU&feature=related

Leila
20.01.2011, 17:46
[…]

Zusammenfassung Deines Beitrags aus christlicher Sicht: Mit dem Verschwinden der optischen Belästigung der Türken hätte auch ihre akustische (und physische) Belästigung ein Ende. – Und weil ich gerade beim Thema bin: Die Aufforderung: „Türken raus!“, ist als Aufmunterung zu verstehen. Die Angesprochenen sollten freiwillig ihre Koffer packen und in ihr Lieblingsland zurückkehren.

Mütterchen
20.01.2011, 18:18
Hehe. Nee, der Typ ist mir nicht mal ein Arschrunzeln wert. .....

Er sollte dir auch wirklich nicht mehr wert sein. ;)

Grenzer
20.01.2011, 18:20
:]
... was bedeuten könnte, daß du dieses Geläut nicht mehr beachtest und hörst.
Ähnlich ergeht es denjenigen, die eine lange Zeit neben den Bahngleisen gelebt haben, die sollen in ruhigeren Zonen kaum noch 'ruhig' schlafen können, weil ihnen ein gewisses Hintergrundgeräusch fehlt.

Nachbar1226

Heh ,- das ist wirklich so :

Ich habe 20 Jahre lang an einer Strassenbahnkurve gewohnt.

Jämmerliches Gequietsche bei jeder Bahn war die Regel ,-
man hörte es zwar ,- aber als gewohntes Geräusch hat das den Nachtschlaf kaum beeindruckt.

Aber das Gejammer ,- als die erste große Liebe das erstemal
bei mir schlief ,-
wobei anfangs schlafen eh nicht eingeplant war :) ,-
und danach schreckte sie bei jeder Kurvenquietsche zu Tode erschrocken hoch.

Als Ausgleich fand ich keine Ruhe , als ich das erstemal bei ihr schlief,-
vornehmes stinkfeines Villenviertel vor der Stadt und totale Ruhe !

Bei soviel Ruhe fand ich keine Ruhe und dachte,-
so kann doch kein Mensch schlafen......

o.k. ,-
das war etwas abgeschweift vom Thema :

Ja ,-
ich mag Glockengeläut ,-
weil es für mich als Agnostiker trotzdem und gerade
ein Stück Heimat und Kultur vermittelt ,-
und die Erinnerung an meine Kindheit zu einer Zeit ,-
als man zumindest am Wochenende noch das Glockengeläut der Landkirchen bis
in die Stadt hinein hören konnte..... :]
http://666kb.com/i/bq9wui8819nn02ezn.jpg

Lilly
20.01.2011, 19:26
Hehe. Nee, der Typ ist mir nicht mal ein Arschrunzeln wert. ...".:]

Ich bin jetzt schwer am Überlegen, wie das geht........

Berwick
20.01.2011, 19:36
http://666kb.com/i/bq9wui8819nn02ezn.jpg

Diese Kirche kommt mir bekannt vor. :]

Wo steht sie denn? :)

Grenzer
20.01.2011, 19:44
Diese Kirche kommt mir bekannt vor. :]

Wo steht sie denn? :)

Ünn Börlühn ( Berlin :) )

Berwick
20.01.2011, 19:52
Ist es die "Rote Glucke"?

Berwick
20.01.2011, 19:56
Ünn Börlühn ( Berlin :) )

Sie erinnert mich an eine Kirche in Berlin, die mir mal als "Rote Glucke" erklärt worden ist.

Allerdings finde ich nun bei Wiki so gar nix darüber.

Seltsam.

Leila
20.01.2011, 20:00
Kölner Dom: „Dicker Pitter“ verstummt (http://www.wdr.de/themen/panorama/28/koeln_dicker_pitter/110107.jhtml)

Ajax
20.01.2011, 20:07
Es stört mich zumindest nicht.

sodaqua
20.01.2011, 20:11
Gibt nichts schöneres als Kirchenglocken zu hören da fühlt man sich zu Hause und aufgehoben. Besser als jeder disharmonische Brüller von einem Mekkarett. Da stellen sich mir die Nackenhaare auf und ich möchte flüchten so unheimlich ist mir das.

Grenzer
20.01.2011, 20:19
Ist es die "Rote Glucke"?

Es ist die
St. Ludwigs Kirche (rk)
Ludwigkirchplatz
Berlin

:]

Suppenkasper
20.01.2011, 20:21
Ich habe damit keine Proble, so lange es nicht am Wochenende oder im Urlaub frühmorgens ist, dann kann es frei nach Wilhelm Busch "störend oft empfunden, dieweilen mit Geräusch verbunden" werden.

DenkMal
21.01.2011, 03:48
Zusammenfassung Deines Beitrags aus christlicher Sicht: ...

Gott bewahre!!!


Mit dem Verschwinden der optischen Belästigung der Türken hätte auch ihre akustische (und physische) Belästigung ein Ende. ..

Von was für Belästigungen redest Du? Ist das hier ein Rätselratespiel?


Und weil ich gerade beim Thema bin: Die Aufforderung: „Türken raus!“, ist als Aufmunterung zu verstehen.

So reden Christen also den Rassismus schön. Hochinteressant und passend zu dem, was Christen schon angerichtet haben in ihrer Kriminalgeschichte.


Die Angesprochenen sollten freiwillig ihre Koffer packen und in ihr Lieblingsland zurückkehren.

Warum sollten sie? Weil Rassisten das gerne hätten? Die Antifa wird es zu verhindern wissen, daß Rassisten unsere muslimischen Mitmenschen belästigen und verfolgen.

Leila
21.01.2011, 04:07
Gott bewahre!!!

Von was für Belästigungen redest Du? Ist das hier ein Rätselratespiel?

So reden Christen also den Rassismus schön. Hochinteressant und passend zu dem, was Christen schon angerichtet haben in ihrer Kriminalgeschichte.

Warum sollten sie? Weil Rassisten das gerne hätten? Die Antifa wird es zu verhindern wissen, daß Rassisten unsere muslimischen Mitmenschen belästigen und verfolgen.

Nimm’s locker und lasse Dich nicht vom meiner Vorliebe fürs Groteske verwirren! Auch mir wurde schon oft die Rückkehr in mein Herkunftsland empfohlen, von Christen und von Antichristen. – Nur: Im Unterschied zu Dir würde ich mein Herkunftsland nicht als mein Lieblingsurlaubsland bezeichnen.

Gruß von Leila

Berwick
23.01.2011, 22:03
Es ist die
St. Ludwigs Kirche (rk)
Ludwigkirchplatz
Berlin

:]

Wenn ich wieder mal nach Berlin komme, werde ich diese Kirche besuchen! :]

Polymorphi
12.02.2011, 23:22
ich läutete einmal glocken von hand, weil der herr küster einen unfall mit alkohol hatte.
das ist schwerstarbeit.
man sollte alle motoren abschalten dann überlegen sich die leute dies vielleicht zweimal.

auf dem dorf mag das ja noch gehen.
ich allerdings lebe in einer stadt mit einigen hundert kirchen, die läuten und schlagen, wenn gerade jemand lust dazu hat.


ps.:
kaum jemand gibt sich dabei soviel mühe wie dieser herr. (http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/spezial/dossiers/schaetze/106670/index.php)

Das ist natürlich ein Kunststück und kulturelle Vielfalt. Ein musikalisches 68-Klänge-Glockenspiel. Nicht zu vergleichen mit einem ohrenbetäubenden monotonen Gebimmel.

Unschlagbarer
13.02.2011, 13:36
Ich hab nichts dagegen. Man ist es von Kindheit an gewöhnt. Schlechter wäre es, wenn der Muezzin andauernd rufen würde.

.