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Vollständige Version anzeigen : Wo sind sie geblieben - die jungen Wilden?



Teutobod
18.01.2011, 13:06
Man kann immer wieder feststellen, dass ein gewisser Menschenschlag -gerne auch aus islamkritischen und rechts-konservativen Kreisen- ein männliches Rollenverständnis und ein auf Männlichkeit basierendes Ethos nur allzugerne als Bestandteil eines rein "südländischen" (orientalischen) Gebarens sehen und demzufolge ein männliches Ideal als archaisch und zivilisationsfremd abtun.
Demgegenüber wird eine sogenannte "Diskussionskultur" gestellt, welche als einzig aktzeptable Möglichkeit zur Konfliktlösung gilt. Aber auch abgesehen von der Negation einer rein muskulär-physischen Aktion ist ein männlicher Stolz- und Ehrbegriff unter heutigen, männlichen Individuen nur noch rudimentär oder überhaupt nicht mehr vorhanden.

Ich habe mich dazu mit einem etwas älteren Arbeitskollegen länger unterhalten. Er selbst ist als alt-eingesessener Bad Tölzer und Bayer noch ein Original, welches heute praktisch nicht mehr vorkommt.
In der Freizeit seiner Jugend der 60er, 70er Jahre, waren Wirtshaus- und Kneipenschlägereien nicht die Ausnahme, sondern gängige Praxis. Und diese Handhabung war keineswegs auf irgendwelche Schänken und Schnapsbuden beschränkt, oder auf ein ordinäres, primitives Publikum, sondern war Bestandteil eines Männlichkeitsbegriffs, welcher sich durch alle Schichten zog.
Gleichzeitig gab es eine Art Ehrenkodex, welcher einen gewissen Rahmen ungeschriebener Regeln vorgab, welcher es etwa verbot dem klar unterlegenen Gegner lebensgefährliche Verletzungen zuzufügen, wenn er bereits am Boden lag bzw. die Niederlage eingestand.
Auch Messer oder sonstige Waffen waren in diesen non-verbalen Auseinandersetzungen verpönt und können tatsächlich als "südländischer Import" bezeichnet werden.

Wir erkennen in früheren Generationen also noch ein männliches und wehrhaftes Ideal, welches mit jeder neuen Generation stetig abnahm und abnimmt und am Ende der Kette, der ausschließlich von der Mutter erzogene, konfliktscheue Nerd steht, der frei von gesunden, wehrhaften Instinkten, duckmäuserisch das Weite sucht, wenn er mal von Pöbel-Migranten angegangen wird.

Die Frage ist jedoch wodurch diese Entwicklung zur "zivilisierten" Mimose und Geschlechternivellierung herrührt.
Es ist bekannt, dass selbst Gestalten der RAF (also ganzlinksaussen) ein doch ziemlich traditionales Verhältnis (etwa zum weiblichen Geschlecht) hatten, was heute wohl als zutiefst reaktionär-patriarchalisch bezeichnet werden würde.
Und von "Gender-Mainstreaming", Quotenregelungen und sonstigen, modernen Blüten, konnte damals ebenfalls noch nicht die Rede sein.

Früher wurde ein Knabe möglicherweise noch vom Vater verprügelt, wenn er eine Rauferei nicht gewonnen hatte, oder sich feige vom Acker machte. Heute werden kleine Jungen getadelt, wenn es überhaupt zu einer Rauferei kommt.

Woher dieser Wandel in allgemeinen Verhaltensweisen und Ansichten bei Otto-Normalverbraucher? Direkte sozio-kulturelle Einflussnahme gewisser politischer Strömungen? Wohl kaum... es kann sich nur um eine unbewusste Tendenz der Normen-Klatura in eine gewisse Richtung handeln.
Doch warum ausgerechnet diese Richtung?

Ajax
18.01.2011, 13:30
Ich sage es ja: wir leben in einer Weibergesellschaft, in der weibische Werte gelten. Unter anderem fallen darunter Pazifismus und Konfliktschlichtung durch Worte, Diskussionen, Sitzkreise und dgl. Es beginnt schon in der Schule, wo Jungs, die typisch jungenhaftes Verhalten an den Tag legen, von der zumeist weiblichen Lehrerin ermahnt werden, ihr ureigenes Verhalten unter Strafandrohung doch bitte zu unterlassen. Jungs wird also von Kindesbeinen an schon das typisch männliche Verhaltensmuster aberzogen. Im Elternhaus ist es ähnlich. Die Beziehung zwischen Vater und Sohn hat sich auch geändert. Ging der Vater mit seinem Sohnemann früher noch auf die Jagd, brachte ihm das Handwerk bei und alles, was es sonst noch für das Leben zu wissen gab, übernimmt er heute nur noch eine passive Rolle, da solche Dinge in der heutigen Zeit einfach nicht mehr nötig sind. Wohlbehütet und im Wohlstand aufgewachsen verweichlicht der Sohn und lernt sein Leben lang, dass man Konflikten entweder aus dem Weg geht oder sie durch Worte lösen solle, da das angeblich zivilisiert sei. Fehlverhalten zieht Sanktionen nach sich. Der Staat unterstützt das ja auch, indem er selbst "unangemessene" Notwehr schwer bestraft und man jeden wegen einer kleinen Platzwunde auf Schadensersatz verklagen kann.

Teutobod
18.01.2011, 13:49
Der Staat unterstützt das ja auch, indem er selbst "unangemessene" Notwehr schwer bestraft und man jeden wegen einer kleinen Platzwunde auf Schadensersatz verklagen kann.

Ein weiterer Punkt, den ich vergaß anzusprechen!
Früher war es eher die Ausnahme, die Polizei einzuschalten. Heute herrscht eine regelrechte Denunziantenkultur, welche bei jeder Lapalie nach staatlich-juristischer Vergeltung schreit.
Ein Verhalten, welches der ehemalige Ehrbegriff von vornherein verbot.

Lobo
18.01.2011, 16:03
Ein weiterer Punkt, den ich vergaß anzusprechen!
Früher war es eher die Ausnahme, die Polizei einzuschalten. Heute herrscht eine regelrechte Denunziantenkultur, welche bei jeder Lapalie nach staatlich-juristischer Vergeltung schreit.
Ein Verhalten, welches der ehemalige Ehrbegriff von vornherein verbot.

Ich muss mich dem leider anschließen, habe ich noch vor wenigen Jahren nach Prügeleien mit meinem Kontrahenten danach ein Bier getrunken, ruft man heute die Polizei. Ehrhaftes Verhalten ist mittlerweile grob fahrlässig gegen einen selbst, daß derartige Verderbtheit nur in den Untergang führen kann, ist keine Frage des Ob sondern nur eine Frage des Wann.

-jmw-
18.01.2011, 19:45
Konfliktschlichtung durch Worte
War und ist der übliche Weg der Konfliktschlichtung, hier wie anderswo, immer schon.
(Dies sei der Vollständigkeit halber erwähnt.)

AnastasiaNatalja
18.01.2011, 19:52
Man kann immer wieder feststellen, dass ein gewisser Menschenschlag -gerne auch aus islamkritischen und rechts-konservativen Kreisen- ein männliches Rollenverständnis und ein auf Männlichkeit basierendes Ethos nur allzugerne als Bestandteil eines rein "südländischen" (orientalischen) Gebarens sehen und demzufolge ein männliches Ideal als archaisch und zivilisationsfremd abtun.
Demgegenüber wird eine sogenannte "Diskussionskultur" gestellt, welche als einzig aktzeptable Möglichkeit zur Konfliktlösung gilt. Aber auch abgesehen von der Negation einer rein muskulär-physischen Aktion ist ein männlicher Stolz- und Ehrbegriff unter heutigen, männlichen Individuen nur noch rudimentär oder überhaupt nicht mehr vorhanden.

Ich habe mich dazu mit einem etwas älteren Arbeitskollegen länger unterhalten. Er selbst ist als alt-eingesessener Bad Tölzer und Bayer noch ein Original, welches heute praktisch nicht mehr vorkommt.
In der Freizeit seiner Jugend der 60er, 70er Jahre, waren Wirtshaus- und Kneipenschlägereien nicht die Ausnahme, sondern gängige Praxis. Und diese Handhabung war keineswegs auf irgendwelche Schänken und Schnapsbuden beschränkt, oder auf ein ordinäres, primitives Publikum, sondern war Bestandteil eines Männlichkeitsbegriffs, welcher sich durch alle Schichten zog.
Gleichzeitig gab es eine Art Ehrenkodex, welcher einen gewissen Rahmen ungeschriebener Regeln vorgab, welcher es etwa verbot dem klar unterlegenen Gegner lebensgefährliche Verletzungen zuzufügen, wenn er bereits am Boden lag bzw. die Niederlage eingestand.
Auch Messer oder sonstige Waffen waren in diesen non-verbalen Auseinandersetzungen verpönt und können tatsächlich als "südländischer Import" bezeichnet werden.

Wir erkennen in früheren Generationen also noch ein männliches und wehrhaftes Ideal, welches mit jeder neuen Generation stetig abnahm und abnimmt und am Ende der Kette, der ausschließlich von der Mutter erzogene, konfliktscheue Nerd steht, der frei von gesunden, wehrhaften Instinkten, duckmäuserisch das Weite sucht, wenn er mal von Pöbel-Migranten angegangen wird.

Die Frage ist jedoch wodurch diese Entwicklung zur "zivilisierten" Mimose und Geschlechternivellierung herrührt.
Es ist bekannt, dass selbst Gestalten der RAF (also ganzlinksaussen) ein doch ziemlich traditionales Verhältnis (etwa zum weiblichen Geschlecht) hatten, was heute wohl als zutiefst reaktionär-patriarchalisch bezeichnet werden würde.
Und von "Gender-Mainstreaming", Quotenregelungen und sonstigen, modernen Blüten, konnte damals ebenfalls noch nicht die Rede sein.

Früher wurde ein Knabe möglicherweise noch vom Vater verprügelt, wenn er eine Rauferei nicht gewonnen hatte, oder sich feige vom Acker machte. Heute werden kleine Jungen getadelt, wenn es überhaupt zu einer Rauferei kommt.

Woher dieser Wandel in allgemeinen Verhaltensweisen und Ansichten bei Otto-Normalverbraucher? Direkte sozio-kulturelle Einflussnahme gewisser politischer Strömungen? Wohl kaum... es kann sich nur um eine unbewusste Tendenz der Normen-Klatura in eine gewisse Richtung handeln.
Doch warum ausgerechnet diese Richtung?

Ähm ja, weil man bevor man zuschlägt, vielleicht erstmal versuchen sollte den Konflikt friedlich zu lösen ? Wenn es nicht funktioniert, kann man sich danach ja immer noch die Fresse einschlagen, wenn es Spaß macht, mein Gesicht ist es ja nicht:cool2:

mick31
18.01.2011, 20:05
Ich sag nur Nannydiktatur

kotzfisch
18.01.2011, 21:50
Dieter Bohlen?

The Dude
18.01.2011, 23:00
Doch warum ausgerechnet diese Richtung?

Because:

We are the robots

http://www.youtube.com/watch?v=VXa9tXcMhXQ

heide
19.01.2011, 06:01
Da ich vier Enkelkinder habe, sehe ich auch, wie diese von den Eltern "erzogen" werden.
Wenig konsequent, keine klare Grenzziehung. Ein Pflaster für die "Auas". Drittklassler werden in die Schule gebracht, obwohl der Schulweg nicht allzu weit ist.
Selbstständigkeit - meistens Fehlanzeige.
Doch, geschlagen wird nicht nur verbal, sondern auch so richtig mit den Füßen und Fäusten. Meistens bei meinen Enkeln, wenn sie angegriffen werden. Von sich aus schlagen sie nicht irgendwie wahllos auf einen Mitschüler/In ein.

Apart
19.01.2011, 07:30
Ich sage es ja: wir leben in einer Weibergesellschaft, in der weibische Werte gelten. Unter anderem fallen darunter Pazifismus und Konfliktschlichtung durch Worte, Diskussionen, Sitzkreise und dgl.


Exakt!
Unser ganzes Verhaltensmuster ist dem der Weiber nachgemacht. Das fängt an im Sandkasten, wo sich Jungs nicht mehr zeigen können, wos lang geht und hört in der hohen Politik auf, wo frau nur nachgibt, schlichtet und schluckt.

Weibergesellschaften sterben.

Bodenplatte
19.01.2011, 08:52
Unabängig von den Fehlentwicklungen im Kindesalter, auch durch rein weibliche Erzieherinnen in den Kindergärten z.B., halte ich die beispiellose Bestrafung von "Körperverletzungen" heute für einen wichtigen Grund.

Selbst wenn man berechtig mal zuschlägt, kostet dies schnell zwischen 5- 10.000 Euro und gefährdet die berufliche Entwicklung etc.

Bodenplatte
19.01.2011, 08:56
Die hier oft noch korrigierend wirkende Wehrpflicht wurde ja nun auch abgeschafft. In diesem Zusammenhang auch erwähnenswert.

Eros
19.01.2011, 09:25
Wo sind sie geblieben - die jungen Wilden?

Hier ist doch einer.

:cool2: <-------

Klopperhorst
19.01.2011, 09:29
Die "jungen wilden" Deutschen sind heute in der Wirtschaft gebunden, sie haben Karriere in einem Unternehmen als Lebensaufgabe erwählt und nicht den Kampf für Deutschland oder eine gesellschaftliche Idee.

Insofern hat der Kapitalismus voll gewonnen, allerdings mit dem Problem, dass uns die eigenen Kräfte zur Erhaltung des Volkes nun fehlen, da sie in globalen Wirtschaftsprozessen gebunden sind und in die ideologischen Lücken zunehmend Fremdvölkische und Zivilversager aller Sorten drängen.

---

kotzfisch
19.01.2011, 10:35
So ist es.

Ausonius
21.01.2011, 13:04
Man kann immer wieder feststellen, dass ein gewisser Menschenschlag -gerne auch aus islamkritischen und rechts-konservativen Kreisen- ein männliches Rollenverständnis und ein auf Männlichkeit basierendes Ethos nur allzugerne als Bestandteil eines rein "südländischen" (orientalischen) Gebarens sehen und demzufolge ein männliches Ideal als archaisch und zivilisationsfremd abtun.
Demgegenüber wird eine sogenannte "Diskussionskultur" gestellt, welche als einzig aktzeptable Möglichkeit zur Konfliktlösung gilt. Aber auch abgesehen von der Negation einer rein muskulär-physischen Aktion ist ein männlicher Stolz- und Ehrbegriff unter heutigen, männlichen Individuen nur noch rudimentär oder überhaupt nicht mehr vorhanden.

Ich habe mich dazu mit einem etwas älteren Arbeitskollegen länger unterhalten. Er selbst ist als alt-eingesessener Bad Tölzer und Bayer noch ein Original, welches heute praktisch nicht mehr vorkommt.
In der Freizeit seiner Jugend der 60er, 70er Jahre, waren Wirtshaus- und Kneipenschlägereien nicht die Ausnahme, sondern gängige Praxis. Und diese Handhabung war keineswegs auf irgendwelche Schänken und Schnapsbuden beschränkt, oder auf ein ordinäres, primitives Publikum, sondern war Bestandteil eines Männlichkeitsbegriffs, welcher sich durch alle Schichten zog.
Gleichzeitig gab es eine Art Ehrenkodex, welcher einen gewissen Rahmen ungeschriebener Regeln vorgab, welcher es etwa verbot dem klar unterlegenen Gegner lebensgefährliche Verletzungen zuzufügen, wenn er bereits am Boden lag bzw. die Niederlage eingestand.
Auch Messer oder sonstige Waffen waren in diesen non-verbalen Auseinandersetzungen verpönt und können tatsächlich als "südländischer Import" bezeichnet werden.

Wir erkennen in früheren Generationen also noch ein männliches und wehrhaftes Ideal, welches mit jeder neuen Generation stetig abnahm und abnimmt und am Ende der Kette, der ausschließlich von der Mutter erzogene, konfliktscheue Nerd steht, der frei von gesunden, wehrhaften Instinkten, duckmäuserisch das Weite sucht, wenn er mal von Pöbel-Migranten angegangen wird.

Die Frage ist jedoch wodurch diese Entwicklung zur "zivilisierten" Mimose und Geschlechternivellierung herrührt.
Es ist bekannt, dass selbst Gestalten der RAF (also ganzlinksaussen) ein doch ziemlich traditionales Verhältnis (etwa zum weiblichen Geschlecht) hatten, was heute wohl als zutiefst reaktionär-patriarchalisch bezeichnet werden würde.
Und von "Gender-Mainstreaming", Quotenregelungen und sonstigen, modernen Blüten, konnte damals ebenfalls noch nicht die Rede sein.

Früher wurde ein Knabe möglicherweise noch vom Vater verprügelt, wenn er eine Rauferei nicht gewonnen hatte, oder sich feige vom Acker machte. Heute werden kleine Jungen getadelt, wenn es überhaupt zu einer Rauferei kommt.

Woher dieser Wandel in allgemeinen Verhaltensweisen und Ansichten bei Otto-Normalverbraucher? Direkte sozio-kulturelle Einflussnahme gewisser politischer Strömungen? Wohl kaum... es kann sich nur um eine unbewusste Tendenz der Normen-Klatura in eine gewisse Richtung handeln.
Doch warum ausgerechnet diese Richtung?

Wenn es dir so wichtig ist, warum läufst du nicht durch die Straßen und prügelst dich vor Kneipen herum, bevor daheim noch die Jungs eines von dir auf die 12 kriegen, wenn sie zu mimosenhaft waren? Stattdessen 44 Zeilen Text...

mick31
21.01.2011, 17:00
Die hier oft noch korrigierend wirkende Wehrpflicht wurde ja nun auch abgeschafft. In diesem Zusammenhang auch erwähnenswert.

Traurig aber wahr