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Vollständige Version anzeigen : Islam und Wissenschaft



Ohneplan
04.06.2005, 02:10
Nichts erscheint dem 'modernen Menschen' widersprüchlicher als das Begriffspaar Islam und Wissenschaft.

Wirft man einen Blick auf die islamische Welt der Gegenwart, so steht diese in Sachen Wissenschaft und Technik zweifelsfrei hinter der westlichen Welt. Doch wo liegen die Ursachen für dieses Debakel? Eine fundierte Auskunft darüber, wie es um die Wissenschaft im Islam bestellt ist, erhält man nur, wenn man die Quellen des Islam, Qur'an und Sunna, darüber befragt, welchen Standpunkt der Islam zur Wissenschaft einnimmt. Will man wissen, wie die Stellung des Islam zur Wissenschaft in der Praxis aussieht, so muß die heutige islamische Welt aus der Betrachtung ausgeschlossen werden. Aufschluß darüber kann nur die Zeit geben, in welcher der Islam tatsächliche Umsetzung als Lebensordnung fand.

Das erste Wort, das Allah (swt) Muhammad (s) offenbarte, war: "Lies". In derselben Sura ist von "Schreibschrift" die Rede, d. h. bereits die allererste offenbarte Sura spricht das Lesen und Schreiben an. Die Muslime wurden von Anfang an zum Wissenserwerb motiviert. Schon zur Zeit des Propheten (s) begann man mit der Errichtung von Schulen. Das islamische Bildungssystem erreichte einen Standard, dem das Abendland tatsächlich um Jahrhunderte hinterherhinkte. Bereits im 9. Jahrhundert blühten islamische Universitäten und waren auch Anziehungspunkt für die wenigen Europäer, die überhaupt das Lesen und Schreiben beherrschten. Während in Europa Bücher als Rarität in den Klöstern unter Verschluß gehalten wurden, waren die islamischen Bibliotheken mit Millionen von Büchern angefüllt. Allein die Bibliothek von Cordoba hatte einen Bücherbestand von nahezu einer halben Million.

Der Islam fordert den Menschen dazu auf, seine Umwelt zu beobachten und zu studieren, um die eindeutigen Zeichen der Schöpfung darin zu erkennen. Viele Verse aus dem Koran beschreiben Vorgänge aus der Natur, die von der Schöpfung des Universums bis hin zur Befruchtung der Eizelle durch das Spermium reichen. so heißt es etwa im Qur'an:

"Haben die Ungläubigen nicht gesehen, daß die Himmel und die Erde eine Einheit waren, die Wir dann zerteilten? Und Wir machten aus dem Wasser alles Lebendige." (al-Anbiya' (21), Aya:30)

An anderer Stelle sagt Allah (swt):

"Und Wir haben fürwahr den Menschen in seinem Ursprung aus (den Bestandteilen des) Lehms erschaffen, dann setzten Wir ihn als befruchtete Keimzelle an eine geschützte Stätte (die Gebärmutter). Dann erschufen Wir aus der Keimzelle ein anhaftendes Blutgebilde und erschufen aus diesem ein kleines Fleischgebilde, und hernach formten Wir in dem Gebilde Knochen und bekleideten die Knochen mit Fleisch." (al-Mu'minun, Aya: 12-14)

Qur'anstellen dieser Art dienen nicht primär dazu, dem Menschen physikalische, biologische und andere Vorgänge zu erklären, sondern wollen in erster Linie den Beweis der Schöpfung liefern. Einige dieser Erklärungen konnten zur Zeit der Offenbarung nicht vollständig verstanden werden, da die zur Überprüfung nötigen technischen Mittel nicht zur Verfügung standen. Doch waren die Muslime nicht minder von ihrer Richtigkeit überzeugt.

Die meisten Informationen dieser Art konnten erst in diesem wnd dem letzten Jahrhundert wissenschaftlich erforscht werden. Eine wissenschaftliche Forschung darf allerdings nicht als Voraussetzung für den Glauben genommen werden. Sie kann dem Menschen lediglich das Begreifen der Wahrheit erleichtern, die Allah (swt) offenbart hat. Ein zweckdienliches Hilfsmittel also, um den Glauben zu stärken. So hat der Erhabene in Sura Fussilat (41), Aya: 53 bestimmt :

"Bald werden Wir sie Unsere Zeichen sehen lassen, überall auf Erden und an ihnen selbst, bis ihnen deutlich wird, daß es die Wahrheit ist. Genügt es denn nicht, daß dein Herr Zeuge ist über alle Dinge?"

Vor allem die medizinische Forschung erhielt starke Impulse durch den Islam. So heißt es in einem Hadith:

"Allah hat keine Krankheit herabkommen lassen, ohne daß Er für sie zugleich ein Heilmittel herabkommen ließ." (al-Buchari)

Auf der Grundlage dieses Hadith' wußten die Muslime, daß es für jede Krankheit auch Heilung gab, die man nur zu finden brauchte. Infolgedessen erlebte die Medizin unter dem Islam einen unbeschreiblichen Auftrieb. Neben der hohen Medizinerzahl, vor allem zur Zeit der Abbasiden, hatte die medizinische Versorgung einen Standard, welcher mit heutigen Verhältnissen vergleichbar wäre - die technischen Mittel ausgenommen. Bereits während des Kalifats von Harun ar- Rasid (786-809) gab es mobile Kliniken und zahlreiche Krankenhäuser, die der Staat errichten ließ. Mittelpunkt der medizinischen Forschung war Bagdad mit seinen ca. 860 Krankenhäusern, deren Lage nach rein hygienischen Aspekten ausgewählt wurde. Sie waren in unterschiedliche Stationen unterteilt und besaßen u.a. eine chirurgische Abteilung.

Die Entdeckungen auf dem Gebiet der Medizin lieferten der westlichen Medizinforschung die gesamten Grundlagen, mehr noch, ohne die islamische Medizin ist die westliche gar nicht denkbar. Der Mediziner ar-Razi, Leiter eines Bagdader Krankenhauses, forschte neben seiner chirurgischen Arbeit auf dem Gebiet der Masern und Pocken. Seine Schrift galt bis ins 18. Jahrhundert als eine der hervorragendsten Arbeiten in diesem Bereich.

Wesentliche Erkenntnisse auf dem Gebiet der Augenheilkunde macht Ali Ibn Isa um 1000 n. Chr. Ibn Sina verfaßte bereits im 11. Jahrhundert ein umfassendes medizinisches Lehrbuch, das ins Lateinische übersetzt und hier unter dem Namen Canon medicinea bekannt ist. Wer meint, den Namen dieses Wissenschaftlers noch nie gehört zu haben, dem sollte er unter Avicenna bekannt sein. Viele Namen von Werken und Wissenschaftlern, die dem Westen Wissen lieferten, wurden so verändert, daß sie die wahre Herkunft nicht mehr verrieten. Die angeführten Beispiele sind nicht einmal ein Bruchteil dessen, was die islamische Medizin tatsächlich vorzuweisen hatte.

Die Erkenntnisse im Bereich der Astronomie waren ebenfalls bahnbrechend. Im Koran heißt es:

"Und Er ist es, Der die Nacht und den Tag erschuf und die Sonne und den Mond. Sie schweben ein jedes (Gestirn) auf seiner Laufbahn." (al-Anbiya', Aya: 33)

Während das christliche Europa noch das geozentrische Weltbild vertrat, das die Erde als Weltmittelpunkt darstellt, wußten die Muslime aufgrund der Aussage im Koran, daß jeder Planet seine Laufbahn hat. Durch Beobachtung und exakte Forschung wurde die islamische Himmelskunde für Jahrhunderte zur führenden Astronomie der Welt. Die Muslime entwickelten die verschiedensten und zudem genauesten Beobachtungs- und Meßgeräte und Sternkarten. Die Astronomie stellte einen wichtigen Bereich für die Muslime dar, da man zur Verrichtung des Gebets die Himmelsrichtungen kennen mußte, vor allem zu einer Zeit, als der islamische Staat immer größer wurde. Die astronomischen Erkenntnisse waren so zahlreich, daß sie sich kaum aufzählen lassen. Einer der herausragendsten Astronomen war Muhammad ibn Musa. Es ist allerdings schwierig, islamische Wissenschaftler auf nur ein Wissenschaftsgebiet zu beschränken, denn oftmals war ein Astronom gleichzeitig ein hervorragender Mathematiker, Mediziner usw.

Es gab keinen wissenschaftlichen Bereich, in den die Menschen unter islamischer Herrschaft nicht vordrangen. Al-Hasan Ibn al-Haitam erforschte die Optik. Auf seinem Werk Opticea thesaurus gründet alle Optik. Er experimentierte mit einer Art Lochkamera, dem Urmodell der Photographie. Fälschlicherweise gilt Leonardo da Vinci als Erfinder der Lochkamera, der Pumpe, der ersten Flugmaschine und der Drehbank. Seine Konstruktionen sind jedoch nachweislich vom Werk al-Hasans abhängig, der auch als Alhazen bekannt ist und etwa fünf Jahrhunderte vor Leonardo da Vinci gelebt hat.

Dieser Überblick sollte ausreichen, um das wahre Verhältnis von Islam und Wissenschaft zu verdeutlichen. Worin liegt aber die Ursache, daß die oben dargelegten Fakten nicht geläufig sind? Zu oft wird die europäische Geschichte als Maßstab für die islamische Geschichte genommen. Während der Stern der Wissenschaft unter dem Islam erstrahlte, befand sich Europa in jeder Hinsicht in tiefster Dunkelheit. Jede wissenschaftliche Betätigung wurde durch die Kirche unterdrückt. Die subjektive Erfahrung dieser Unterdrückung durch die christliche Kirche übertrug man auf alle Religionen, so auch auf den Islam, so daß man Islam und Wissenschaft in ein Kontrastverhältnis stellte. Dies reicht bis in die Gegenwart und trägt dazu bei, daß man den Islam für den derzeitigen wissenschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Niedergang der islamischen Welt verantwortlich macht, obwohl, um es noch eimal zu verdeutlichen, der Islam dort keineswegs als Lebensordnung umgesetzt wird. Der Zustand dieser Länder hat ganz andere Ursachen, die ihre Wurzeln nicht im Islam, sondern in der Abkehr von der islamischen Lebensordnung und dem vom Westen übernommenen kapitalistischen Gesellschaftssystem finden.

ortensia blu
04.06.2005, 23:36
Nichts erscheint dem 'modernen Menschen' widersprüchlicher als das Begriffspaar Islam und Wissenschaft.

Wirft man einen Blick auf die islamische Welt der Gegenwart, so steht diese in Sachen Wissenschaft und Technik zweifelsfrei hinter der westlichen Welt. Doch wo liegen die Ursachen für dieses Debakel? Eine fundierte Auskunft darüber, wie es um die Wissenschaft im Islam bestellt ist, erhält man nur, wenn man die Quellen des Islam, Qur'an und Sunna, darüber befragt, welchen Standpunkt der Islam zur Wissenschaft einnimmt. Will man wissen, wie die Stellung des Islam zur Wissenschaft in der Praxis aussieht, so muß die heutige islamische Welt aus der Betrachtung ausgeschlossen werden. Aufschluß darüber kann nur die Zeit geben, in welcher der Islam tatsächliche Umsetzung als Lebensordnung fand.

Das erste Wort, das Allah (swt) Muhammad (s) offenbarte, war: "Lies". In derselben Sura ist von "Schreibschrift" die Rede, d. h. bereits die allererste offenbarte Sura spricht das Lesen und Schreiben an. Die Muslime wurden von Anfang an zum Wissenserwerb motiviert. ...

Texte ohne Quellenangabe und ohne eigenen Kommentar sind Spam.
Außerdem handelt es sich inhaltlich um Unsinn.
Allah soll also zu Muhammad gesagt haben "Lies"? Jeder weiß doch, daß Muhammad Analphabet war und weder lesen noch schreiben konnte...

Der Text stammt aus einem fundamentalistischen Hetzblatt, das in London publiziert wird und dessen Einfuhr in Deutschland inzwischen verboten ist.

http://www.enfal.de/wissen.htm

Islam und Wissenschaft
......

Quelle: EXPLIZIT Das politische Magazin für islamisches Bewusstsein

Biskra
04.06.2005, 23:47
Der Text stammt aus einem fundamentalistischen Hetzblatt, das in London publiziert wird und dessen Einfuhr in Deutschland inzwischen verboten ist.


Ich bekomme auch öfters solchen Spam durch Emailverteiler. Meistens im englischen Original, fängt dann immer an mit. "Ja, das passt hier vielleicht nicht unbedingt rein ist aber ganz interessant. Lies...."
Irgendwie kommt mir das Schema bekannt vor. Der Islamische Wachturm?

Der Patriot
04.06.2005, 23:58
Das einzige was mir mehr auf den Geist geht als Mohammedaner sind Gutmeschen die den Islam als friedlich darstellen.

Ohneplan
05.06.2005, 01:29
Texte ohne Quellenangabe und ohne eigenen Kommentar sind Spam.
Außerdem handelt es sich inhaltlich um Unsinn.
Allah soll also zu Muhammad gesagt haben "Lies"? Jeder weiß doch, daß Muhammad Analphabet war und weder lesen noch schreiben konnte...

Der Text stammt aus einem fundamentalistischen Hetzblatt, das in London publiziert wird und dessen Einfuhr in Deutschland inzwischen verboten ist.

http://www.enfal.de/wissen.htm

Islam und Wissenschaft
......

Quelle: EXPLIZIT Das politische Magazin für islamisches Bewusstsein





Mohammed wurde von dem Engel gabriel sehr bedrängt und "gezwungen" etwas zu lesen, obwohl er angab, nicht lesen zu können. Auf irgendeine Weise konnte er dann schließlich "lesen"; d.h. er wiederholte die Worte, die der Engel ihm vorsprach. Es handelt sich hierbei um die Sure 96,1-5 [Der Blutklumpen].

"Lies im Namen deines Herrn, Der erschuf. Er erschuf den Menschen aus einem Blutklumpen. Lies; denn dein Herr ist Allgütig, Der mit dem Schreibrohr lehrt, lehrt den Menschen, was er nicht wußte."



Du würdest mir eine große freude machen, wenn du mir eine Quelle nennen könntest, die mir bestätigt, das der Text hier in deutschland verboten ist.

Du weiß nichts über die islamische Geschichte und deren wissenschaftlichen Errungenschaften, aber behauptets das der Text nicht der Wahrheit entspricht. :rolleyes:

...kann dir diese bücher empfehlen s.u.

Weiterführende Literatur:

IS. HUNKE, Allahs Sonne über dem Abendland. Unser arabisches Erbe,

W. M. WATT, Der Einfluß des Islam auf das europäische Mittelalter.

P. FELDBAUER, Die islamische Welt 600-1250. Ein Frühfall von Unterentwicklung?

K. KHELLA, Geschichte der arabischen Völker von den Anfängen bis zur Gegenwart.

Franco Cardini, Europa und der Islam- Geschichte eines Mißverständnisses.

Wassiliboyd
24.08.2005, 12:09
@
Ohneplan:

Interessant dein beitrag!

Allerdings ohne Quellenangabe wenig hilfreich.

Was du schilderst ist der mittelalterliche Islam, also jener Islam aus der Zeit des christlichen Mittelalters, denn der Islam befindet sich JETZT in seinem Mittelalter.

Die UN beklagen Bildungsstillstand und Fortschrittsverweigerung in vielen Staaten der islamischen Region.
Das ist der b eklagenswerte JETZTzustand!

Quelle:
Rheinischer Merkur Nr. 44/2003
Artikel von Hans-Peter Raddatz:
Eine öde Wissenswüste

malnachdenken
26.08.2005, 08:40
der islam ist genauso friedlich oder kriegerisch, wie alle anderen religionen,
wenn extremisten/fundamentalisten auftreten, dann steht die religion nur noch im hintergrund auch wenn sie sagen, dass sie es im namen der religion tun.

Wassiliboyd
26.08.2005, 11:47
der islam ist genauso friedlich oder kriegerisch, wie alle anderen religionen,
wenn extremisten/fundamentalisten auftreten, dann steht die religion nur noch im hintergrund auch wenn sie sagen, dass sie es im namen der religion tun.

Jau,
siehe Hassprediger Killen, den man jetzt für seine Morde endlich verurteilt hat.

Siehe Evangelikal-Prediger Robertson, der öffentlich zur Ermordung des venezolanischen Präsidenten auffordert. :angry2: