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Vollständige Version anzeigen : Pleitewelle in der Zeitarbeitsbranche?



GG146
15.12.2010, 13:33
Das wird ein teurer Spaß:


Das Bundesarbeitsgericht hat die Tarifverträge einer Pseudo-Gewerkschaft für nichtig erklärt. Viele Zeitarbeiter erhalten nun mehr Lohn – möglicherweise sogar rückwirkend.

(...)

Auf die Unternehmen dagegen kommen mehrere Hundert Millionen, wenn nicht gar einige Milliarden Euro an zusätzlichen Kosten zu. Sie müssen künftig höhere Löhne zahlen. Mehr noch: Möglicherweise werden auch bisher nicht gezahlte Sozialabgaben fällig. Darüber aber hat das Gericht noch nicht entschieden.

Quelle: welt.de (http://www.welt.de/wirtschaft/article11629367/Gericht-stuerzt-Zeitarbeit-in-ihre-groesste-Krise.html)

Natürlich hat das Gericht über die rückwirkend anfallenden Löhne und SV - Abgaben nicht entschieden, das war ja keine Leistungsklage eines Arbeitnehmers, sondern ein gemeinsam von der Gewerkschaft Ver.di und dem Land Berlin angestrengtes Verfahren zur Feststellung der Nichtigkeit dieser Tarifverträge.

Wenn ein Vertrag oder Tarifvertrag für nichtig erklärt wird, bedeutet das aber das "Nichtvorhandensein" von Anfang an. Es bleibt gar nichts anderes übrig, als die gegenseitig erbrachten Leistungen rückabzuwickeln oder eine Gegenleistung neu zu bewerten, wenn man wie im Fall der Arbeitsleistung nicht rückabwickeln bzw. zurückgewähren kann.

Also steht jetzt schon fest, dass auf die betroffenen Firmen Milliardenforderungen zukommen und wahrscheinlich viele oder gar die meisten in Insolvenz gehen werden.

Das kommt eben davon, wenn nicht "Systemrelevante" die blindwütige Profitmaximierung von Bankstern & Co. nachäffen, für die wird kein Rettungspaket geschnürt werden.

romeo1
15.12.2010, 13:56
Mein Bedauern mit diesen Gangstern hält sich in Grenzen. Selbst wenn jemand eine niedrigqualifzierte Tätigkeit ausübt, muß man wenigstens soviel verdienen, daß man davon auch leben kann.

GG146
15.12.2010, 14:14
Mein Bedauern mit diesen Gangstern hält sich in Grenzen. Selbst wenn jemand eine niedrigqualifzierte Tätigkeit ausübt, muß man wenigstens soviel verdienen, daß man davon auch leben kann.

Richtig, wenn sogar Alleinstehende mit Vollzeitarbeitsstelle AlG II - Aufstockung benötigen, ist das nicht nur ein sozialpolitischer Skandal, sondern der Vertrag bzw. Tarifvertrag ist ein unzulässiger Vertrag zu Lasten Dritter, nämlich des Steuerzahlers.

Bettmaen
15.12.2010, 14:30
"Das Bundesarbeitsgericht hat die Tarifverträge einer Pseudo-Gewerkschaft für nichtig erklärt."

Die Pseudo-Gewerkschaft ist eine christliche Gewerkschaft. So kennt man die Pfaffen - immer auf der Seite der Mächtigen und Reichen. Die Zeitsklaven dürfen, wenn sie irgendwann völlig mittellos sind, sich bei den Kirchen ein Stück Brot, Mildtätigkeit und die Ermahnung zum Glauben abholen. Zum Kotzen!

GG146
15.12.2010, 15:21
Die Pseudo-Gewerkschaft ist eine christliche Gewerkschaft. So kennt man die Pfaffen - immer auf der Seite der Mächtigen und Reichen.

Dem will ich wirklich nicht grundsätzlich widersprechen, aber Parteien und Gewerkschaften können sich durchaus "christlich" nennen, ohne irgendwas mit dem Klerus am Hut zu haben.

Hier haben wir es offenbar mit Pseudogewerkschaften zu tun, die von Unternehmerseite aus organisiert und bereits von Leuten gegründet wurden, die von Unternehmen beauftragt waren. Dazu habe ich einige Berichte im Netz gelesen.

Eine andere Frage ist, was für Zeitarbeitsfirmen das überhaupt sind, auf die jetzt die hohen Nachforderungen zukommen. Wenn deren Gesellschafter / Geschäftsführer auch nur Strohmänner der Endkunden sind, kommen die "Haupttäter" vielleicht sogar mit fetter Beute davon. Sie lassen die Strohmann - Firmen eben in Insolvenz gehen. Wenn man die tatsächlichen Hintergründe nicht beweisen kann, hat sich mal wieder eine von langer Hand geplante rechtswidrige Strategie wegen der langen Dauer eines Instanzenweges bis zu einem abschließenden bundesgerichtlichen Urteil ausgezahlt.

Sheldon
15.12.2010, 15:28
Jede pleite gegangende Sklavenvermittlung ist etwas positives für denn Arbeitsmarkt.

Edmund
15.12.2010, 15:28
"Das Bundesarbeitsgericht hat die Tarifverträge einer Pseudo-Gewerkschaft für nichtig erklärt."

Die Pseudo-Gewerkschaft ist eine christliche Gewerkschaft. So kennt man die Pfaffen - immer auf der Seite der Mächtigen und Reichen. Die Zeitsklaven dürfen, wenn sie irgendwann völlig mittellos sind, sich bei den Kirchen ein Stück Brot, Mildtätigkeit und die Ermahnung zum Glauben abholen. Zum Kotzen!
Diese Pseudo-Gewerkschaft ist genauso wenig 'christlich' wie die Partei des Vorsitzenden dieser Lohndrückerbande, die UNION.

romeo1
15.12.2010, 15:29
Diese Pseudo-Gewerkschaft ist genauso wenig 'christlich' wie die Partei des Vorsitzenden dieser Lohndrückerbande, die UNION.

Schon möglich, aber das Lohndumping begann schon unter rot-grün.

henriof9
15.12.2010, 15:32
Nettes Geschenk von dem, ach so sich sorgenden, DGB, 200.000 Zeitarbeitskräfte bekommen kurz vor Weihnachten ihre Kündigung.

Bravo DGB, so kann man sich lästige Konkurrenz auch vom Hals schaffen und den Zugriff auf 1.500 Unternehmen bekommen.

Edmund
15.12.2010, 15:32
Schon möglich, aber das Lohndumping begann schon unter rot-grün.
Schon wahr, aber die 'Christlichen' müssen immer noch einen draufsetzen!

Sirius
15.12.2010, 15:34
Tragisch, tragisch! Wieder geht ein wertvoller Teil der deutschen Wirtschaft vor die Hunde und mit ihm verlieren nun unzählige, produktive Mitglieder der Gesellschaft ihre Arbeitsplätze.
Ich spende gerne den Strick, falls einer von den Jungs und Mädels auf die lobenswerte Idee kommt sich aufzuknüpfen. Leider wird das wohl nicht passieren. *Seufz* Da wünscht man sich fast ein bisschen japanische Mentalität.

Schwarzer Rabe
15.12.2010, 15:35
Tragisch, tragisch! Wieder geht ein wertvoller Teil der deutschen Wirtschaft vor die Hunde und mit ihm verlieren nun unzählige, produktive Mitglieder der Gesellschaft ihre Arbeitsplätze.
Ich spende gerne den Strick, falls einer von den Jungs und Mädels auf die lobenswerte Idee kommt sich aufzuknüpfen. Leider wird das wohl nicht passieren. *Seufz* Da wünscht man sich fast ein bisschen japanische Mentalität.

Jupp und die Arbeitsplätze gehen nach Polen!

Edmund
15.12.2010, 15:43
Nettes Geschenk von dem, ach so sich sorgenden, DGB, 200.000 Zeitarbeitskräfte bekommen kurz vor Weihnachten ihre Kündigung.

Bravo DGB, so kann man sich lästige Konkurrenz auch vom Hals schaffen und den Zugriff auf 1.500 Unternehmen bekommen.
Diese Arbeitsplätze sind wertlos. Von dieser Arbeit können die Leute ohne staatliche Lohnsubventionen nicht leben. Wenn jetzt viele dieser Sklavenhalter pleite gehen und sich richtige Arbeit suchen müssen, ist das ein Gewinn für dieses Land.

schastar
15.12.2010, 15:44
Hier ist mal ein Link von Zeitarbeitfirmen:

http://www.wer-zu-wem.de/dienstleister/Zeitarbeitsfirmen.html


Da steht nicht nur die Anzahl der Standorte und deren Umsatz sondern auch der volle Name der Firma der dem gewissenhaften Leser aufzeigt, GmbH.

Das bedeutet, die Gesellschafter dieser Firmen haften mit 25.000 Euronen, und mehr nicht.
Wenn die Firma klug geführt wird hat sie fast keinen Gewinn, denn dieser verwandelt sich in Löhne und füllt so die Tasche der Angestellten und Gesellschafter. Mit etwas noch mehr Geschick gehört nicht mal das Gebäude, die Ausstattung, etc. dieser Zeitarbeitsfirma sondern der Privatfirma eines der Geschäftsführer welche diese an die Zeitarbeitsfirma vermietet, deren Gewinn und Rücklagen schmälert sich dadurch und das Geld fließt in seine Tasche.

Geht nun eine klug geführte Zeitarbeitsfirma in Insolvenz weil sie z.B. eine Million nachzahlen müssten geht das gar nicht weil ja nur in Höhe der Einlage, also 25.000 Euro, Sicherheiten vorhanden sind und Leasingfahrzeuge etc. nix wert sind. Die Bank gewährt bei einer GmbH ja nur einen Kredit bis 25.000 ohne weiter Sicherheiten die der Gesellschafter wenn er nicht will auch nicht leisten muß. Dann wird eben zugesperrt.

Fertig und Schluß.

GG146
15.12.2010, 16:05
Geht nun eine klug geführte Zeitarbeitsfirma in Insolvenz weil sie z.B. eine Million nachzahlen müssten geht das gar nicht weil ja nur in Höhe der Einlage, also 25.000 Euro, Sicherheiten vorhanden sind und Leasingfahrzeuge etc. nix wert sind. Die Bank gewährt bei einer GmbH ja nur einen Kredit bis 25.000 ohne weiter Sicherheiten die der Gesellschafter wenn er nicht will auch nicht leisten muß. Dann wird eben zugesperrt.

Fertig und Schluß.


Genau das ist meine Befürchtung. Die Pseudogewerkschaften sind ja deshalb nicht vom BAG anerkannt worden, weil die "Gewerkschafter" da in Wirklichkeit Strohmänner der AG - Seite sind. Wenn die Gesellschafter / Geschäftsführer der ZAF`en auch nur Strohmänner ihrer Firmenkunden sind, dann kommen die eigentlichen Hintermänner mit fetter Beute aus der rechtswidrigen Praxis zwischen 2002 (Gründung des Pseudogewerkschaften - Verbandes) und 2010 aus der Geschichte heraus.

schastar
15.12.2010, 16:22
Genau das ist meine Befürchtung. Die Pseudogewerkschaften sind ja deshalb nicht vom BAG anerkannt worden, weil die "Gewerkschafter" da in Wirklichkeit Strohmänner der AG - Seite sind. Wenn die Gesellschafter / Geschäftsführer der ZAF`en auch nur Strohmänner ihrer Firmenkunden sind, dann kommen die eigentlichen Hintermänner mit fetter Beute aus der rechtswidrigen Praxis zwischen 2002 (Gründung des Pseudogewerkschaften - Verbandes) und 2010 aus der Geschichte heraus.

Wenn man ihnen keinen Betrug nachweisen kann werden sie damit durchkommen. Und ich kann mir nicht vorstellen daß man ihnen einen nachweisen kann, da die Idee zu Zeitarbeitsfirmen ja auf staatlicher Seite gewachsen ist, jedoch wie immer zu kurzsichtig geplant war.

Und mit gleichem Halbwissen vergeben sie Mrd. Kredite an bankrotte Banken und Staaten.

henriof9
15.12.2010, 16:28
Diese Arbeitsplätze sind wertlos. Von dieser Arbeit können die Leute ohne staatliche Lohnsubventionen nicht leben. Wenn jetzt viele dieser Sklavenhalter pleite gehen und sich richtige Arbeit suchen müssen, ist das ein Gewinn für dieses Land.

Es gibt durchaus Zeitarbeitsfirmen welche nicht nur im Billiglohnbereich arbeiten.

Und selbst wenn, Aufstockung kostet die Steuerzahler immer noch weniger als die komplette soziale Unterstützung.
Aber wir können uns gern wieder sprechen, wenn ab nächstes Jahr die Polen in Deutschland einfliegen- über richtige Arbeit.

GG146
15.12.2010, 16:40
die Idee zu Zeitarbeitsfirmen ja auf staatlicher Seite gewachsen ist, jedoch wie immer zu kurzsichtig geplant war.

Und mit gleichem Halbwissen vergeben sie Mrd. Kredite an bankrotte Banken und Staaten.

Falls es nicht politisch gewollt war und ist, den einseitig auf Exporte ausgerichteten Standort Deutschland (Kaufkraft am Binnenmarkt kann man risikoloser vernachlässigen als anderswo) in einen europäischen Billiglohnstandort umzuwandeln...

Den Umgang mit der Bankenkrise halte ich auch für staatliche Dummheit bzw. Kurzsichtigkeit, allerdings nicht auf Deutschland beschränkt. Da haben sich alle westlichen Politiker vorführen lassen.

GG146
15.12.2010, 17:03
Es gibt durchaus Zeitarbeitsfirmen welche nicht nur im Billiglohnbereich arbeiten.

Und selbst wenn, Aufstockung kostet die Steuerzahler immer noch weniger als die komplette soziale Unterstützung.
Aber wir können uns gern wieder sprechen, wenn ab nächstes Jahr die Polen in Deutschland einfliegen- über richtige Arbeit.

Meine Fresse, bis jetzt hatte ich Dich für einen der Teilnehmer mit IQ über Zimmertemperatur gehalten, aber das "Argument" ist wirklich unterirdisch. Aufstockung bedeutet, dass durch staatlichen Eingriff je nach Marktverhältnissen entweder Grenzanbieter auf Kosten effizient arbeitender Konkurrenten künstlich im Markt gehalten (bei vollem Wettbewerb) werden oder Kohle von Steuerzahlern auf die großen Haufen der ohnehin stinkreichen Inhaber von Marktmachtpositionen geschaufelt wird. Das ist in erster Linie volkswirtschaftlicher Unfug und ein ordnungspolitischer Skandal und dann erst in zweiter Linie "irgendwie sozial ungerecht".

Was die Polen betrifft: Die wären schön blöd, wenn sie überall in EU - Europa freien Zugang zum Arbeitsmarkt bekommen, ausgerechnet am Projekt "Billiglohnstandort Deutschland" teilzunehmen. Und selbst wenn es ein Problem mit der neuen Freizügigkeit gäbe (wohl eher aus Rumänien und Bulgarien kommend als aus Polen), wäre das mit einem Mindestlohn und einem Entsendegesetz bzw. mehreren branchenbezogenen Entsendegesetzen leicht in den Griff zu bekommen, wenn es denn nicht dem genannten Projekt zuwiderliefe.

Sorgen muss man sich eher um einen erhöhten Zuzug in die Sozialsysteme, aber das ist eben eine Konsequenz der Politikeridee, einen gemeinsamen Markt ohne gemeinsame Sozial- und Steuerpolitik zu schaffen.

henriof9
15.12.2010, 17:38
Meine Fresse, bis jetzt hatte ich Dich für einen der Teilnehmer mit IQ über Zimmertemperatur gehalten, aber das "Argument" ist wirklich unterirdisch. Aufstockung bedeutet, dass durch staatlichen Eingriff je nach Marktverhältnissen entweder Grenzanbieter auf Kosten effizient arbeitender Konkurrenten künstlich im Markt gehalten (bei vollem Wettbewerb) werden oder Kohle von Steuerzahlern auf die großen Haufen der ohnehin stinkreichen Inhaber von Marktmachtpositionen geschaufelt wird. Das ist in erster Linie volkswirtschaftlicher Unfug und ein ordnungspolitischer Skandal und dann erst in zweiter Linie "irgendwie sozial ungerecht".

Was die Polen betrifft: Die wären schön blöd, wenn sie überall in EU - Europa freien Zugang zum Arbeitsmarkt bekommen, ausgerechnet am Projekt "Billiglohnstandort Deutschland" teilzunehmen. Und selbst wenn es ein Problem mit der neuen Freizügigkeit gäbe (wohl eher aus Rumänien und Bulgarien kommend als aus Polen), wäre das mit einem Mindestlohn und einem Entsendegesetz bzw. mehreren branchenbezogenen Entsendegesetzen leicht in den Griff zu bekommen, wenn es denn nicht dem genannten Projekt zuwiderliefe.

Sorgen muss man sich eher um einen erhöhten Zuzug in die Sozialsysteme, aber das ist eben eine Konsequenz der Politikeridee, einen gemeinsamen Markt ohne gemeinsame Sozial- und Steuerpolitik zu schaffen.

Und ?
Geschieht doch nicht nur in der Zeitarbeitsbranche.
Man kann Aufstockung grundsätzlich als schädlich betrachten, es aber nur im Zusammenhang mit Zeitarbeitsfirmen anzuprangern ist dann Rosinenpickerei.

Wir können natürlich auch darüber diskutieren was sozial gerecht wäre, nur müßten wir dann die Uhr einige Jährchen zurück drehen und dabei einige politische Handlungen gar nicht erst vollziehen.

Desweiteren müßten wir dann auch darüber diskutieren welche Arbeit welchen Lohn wert wäre, ohne dabei nun immer auf " den Markt " zu verweisen.

Und ja, die Polen werden es sich überlegen ob sie nun unbedingt in Deutschland arbeiten wollen- mittlerweile zieht es die nach England- die Erntefelder werden dann eben mit anderen Ausländern beackert, mit Deutschen wohl eher nicht, auch nicht mit denen welche in einer Zeitarbeitsfirma arbeiten.
Allerdings finden wir Polen im privaten Pflegebereich- ups, wieder keine Deutschen.

Und die paar Zureisenden in die Sozialsysteme machen den Kohl, nebem den 200.000, zukünftig dann arbeitslosen, Zeitarbeiter auch nicht mehr fett.

Bettmaen
15.12.2010, 17:43
Es kann sein, dass die ZA arbeitslos werden. Wenn aber Bedarf an Arbeitskräften besteht, werden sie befristet in der Stammbelegschaft von Unternehmen unterkommen.

GG146
15.12.2010, 17:45
Desweiteren müßten wir dann auch darüber diskutieren welche Arbeit welchen Lohn wert wäre, ohne dabei nun immer auf " den Markt " zu verweisen.

Wenn man mal vom Medizinbetrieb und Polizei / Militär absieht, dann ist der Wert von Arbeit immer über Märkte zu ermitteln. Vollzeitarbeit, die den Lebensunterhalt eines einzelnen Menschen nicht deckt, wird einfach nicht gebraucht und ist eine Verschwendung menschlicher Ressourcen. Wenn der Markt diese Leistung nicht haben will, kann die Arbeitskraft für etwas freigesetzt werden, was nachgefragt wird.

konfutse
15.12.2010, 17:47
...
Also steht jetzt schon fest, dass auf die betroffenen Firmen Milliardenforderungen zukommen und wahrscheinlich viele oder gar die meisten in Insolvenz gehen werden.
...
Wettbewerb über Löhne ist eben ruinierend. In dem Fall mal für die Richtigen.

konfutse
15.12.2010, 17:50
Nettes Geschenk von dem, ach so sich sorgenden, DGB, 200.000 Zeitarbeitskräfte bekommen kurz vor Weihnachten ihre Kündigung.

Bravo DGB, so kann man sich lästige Konkurrenz auch vom Hals schaffen und den Zugriff auf 1.500 Unternehmen bekommen.
Ja, der DGB hat sich mal um die Sorgen der Ausgebeuteten gesorgt und auch das ist nicht recht.

konfutse
15.12.2010, 17:51
Jupp und die Arbeitsplätze gehen nach Polen!
Unsinn. Selbst die Polen sind mit deutschen Löhnen nicht mehr zufrieden und ziehen gen Westen weiter.

Bräunie
15.12.2010, 17:52
Diese Arbeitsplätze sind wertlos. Von dieser Arbeit können die Leute ohne staatliche Lohnsubventionen nicht leben. Wenn jetzt viele dieser Sklavenhalter pleite gehen und sich richtige Arbeit suchen müssen, ist das ein Gewinn für dieses Land.

Zeitarbeitsfirmen sind Verbrecher und dieses Pack werden wir einmal mit Stumpf und Stiel ausmerzen müssen. Da ist eine neue Spezies an Kapitalisten entstanden, die feist und fett in ihren Bürosesseln sich aalt, während der deutsche Arbeiter für einen Hungerlohn Schwerstarbeit verrichten muss. Zeitarbeitsfirmen sind überflüssig wie ein Kropf, angeblich sollen sie Spitzen in der Produktion auffangen, aber sie werden als Instrument zur Lohndrückerei verwendet. Sie sind dafür da, dass im Aufschwung massenhaft Arbeitskräfte geordert werden können, denen man sich im Abschwung schnell entledigen kann.

Aber wie es dem Arbeitnehmer bei diesem Sklavenpack geht, interessiert natürlich keinen! Die werden doch von der überflüssigen und ersatzlos abzuschaffenden Arge dorthin gezwungen, zu dieser Art von prekärer Beschäftigung, wo schon nach wenigen Tagen die Kündigung ins Haus flattern kann wegen Auftragsmangel und wo man gewöhnlich mit 40° Fieber zur Maloche geschickt wird.

Die Ausweitung der Zeitarbeit geht auch auf die rot- grünen Sozialräuber zurück, insbesonere ex- Arbeitsminister Clement, der diese Parasiten in seiner Zeit unterstützt hat und nun auch via Drehtüreffekt dort in eine führende Position gelangt ist. Gerade am Beispiel Zeitarbeit ist zu erkennen, wie sehr sich die SPD von ihren Traditionen entfernt hat und wie es um die soziale Kompetenz der Grünen, die bei diesem Schmu mitgewirkt haben, bestellt ist.

Ich trauere keiner parasitären Leihfirma nach, die pleite geht! Weg mit diesen Unholden, in einem Deutschland, wo die herrschenden Politiker deutsche Interessen vertreten und anstatt den internationalen Großkonzernen und Monopolen auf das Wohl des kleinen Mannes bedacht sind, wird es nicht angehen, dass da in einem Betrieb Arbeiter bis zu 50 % für dieselbe Arbeit weniger Lohn bekommen, wie es bei diesen Zeitarbeitsfirmen Gang und Gebe ist. Hinweg mit ihnen!

Herbstgold
15.12.2010, 18:07
Es kann sein, dass die ZA arbeitslos werden. Wenn aber Bedarf an Arbeitskräften besteht, werden sie befristet in der Stammbelegschaft von Unternehmen unterkommen.

Ein befristeter Arbeitsplatz ist einer Beschäftigung bei einer Sklavenverleihfirma jederzeit vorzuziehen.
Denn auch bei einer Befristung partizipiert der AN von tarifvertraglich vereinbarten Sozialleistungen und Entlohnung.

Auf dieses Verbrecherpack, welches in meinen Augen die grössten Schmarotzer sind, können wir gut und gerne verzichten. Es ist nicht einzusehen, warum ein AG, der kurzfristig Personal benötigt, dies nicht bei der ARGE melden kann, diese haben schliesslich einen ziemlich hohen Bestand an Menschen, welche sie (durchaus auch befristet) vermitteln können.

Ist den Herren und Damen vom ÖD aber wahrscheinlich zu anstrengend, da dann a) nämlich mehr gerechnet werden und b) auch tatsächlich mal im Sinne der arbeitslosen Bürger gearbeitet werden müsste.

klartext
15.12.2010, 18:09
Mein Bedauern mit diesen Gangstern hält sich in Grenzen. Selbst wenn jemand eine niedrigqualifzierte Tätigkeit ausübt, muß man wenigstens soviel verdienen, daß man davon auch leben kann.

Bezahlung muss sich an der zu erbringenden Leistung orientieren. Einen gerechten Lohn gibt es nicht.
Wenn jetzt Jobs obsolet werden, werden sie gerne von Polen und Tschechen übernommen. Im kommenden Jahr ist das alles ganz legal.

henriof9
15.12.2010, 18:10
Wenn man mal vom Medizinbetrieb und Polizei / Militär absieht, dann ist der Wert von Arbeit immer über Märkte zu ermitteln. Vollzeitarbeit, die den Lebensunterhalt eines einzelnen Menschen nicht deckt, wird einfach nicht gebraucht und ist eine Verschwendung menschlicher Ressourcen. Wenn der Markt diese Leistung nicht haben will, kann die Arbeitskraft für etwas freigesetzt werden, was nachgefragt wird.

Eben das sehe ich nicht so.
Einerseits ist oft genug der Bedarf vorhanden ( oder eben Markt ) aber trotzdem kann oder will der Kunde den Preis dafür nicht zahlen, andererseits wird auch ein Bedarf künstlich erzeugt und dies u.a. auch bewußt zu Billigpreisen.

Insofern ist es eben nicht richtig zu argumentieren, daß Vollzeitarbeit, die den Lebensunterhalt eines einzelnen Menschen nicht deckt, wird einfach nicht gebraucht würde.

klartext
15.12.2010, 18:15
Unsinn. Selbst die Polen sind mit deutschen Löhnen nicht mehr zufrieden und ziehen gen Westen weiter.

Das war bis vor der Eurokrise. In Berlin ist jeder zweite in der Baubranche bereits ein Pole.
Ihr träumt von Löhnen, die im unteren Bereich niemand bezahlen wird. Die Jobs werden entweder von Polen und Tschechen übernommen oder wenn es sich um Produktionsfirmen handelt, wird der Betrieb verlagert.
Manche scheinen hier zu meinen, Deutschland wäre eine Insel mit einer grossen Mauer darum.

klartext
15.12.2010, 18:18
Eben das sehe ich nicht so.
Einerseits ist oft genug der Bedarf vorhanden ( oder eben Markt ) aber trotzdem kann oder will der Kunde den Preis dafür nicht zahlen, andererseits wird auch ein Bedarf künstlich erzeugt und dies u.a. auch bewußt zu Billigpreisen.

Insofern ist es eben nicht richtig zu argumentieren, daß Vollzeitarbeit, die den Lebensunterhalt eines einzelnen Menschen nicht deckt, wird einfach nicht gebraucht würde.

Wer genug verdienen will, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen, muss eine entsprechende Leistung anbieten können, die der Markt nachfragt.
Es ist nicht Aufgabe des Unternehemers, irgendwem den Lebensunterhalt zu sichern. Dafür ist das Sozi zuständig.

Rumburak
15.12.2010, 18:21
Bezahlung muss sich an der zu erbringenden Leistung orientieren. Einen gerechten Lohn gibt es nicht.
Wenn jetzt Jobs obsolet werden, werden sie gerne von Polen und Tschechen übernommen. Im kommenden Jahr ist das alles ganz legal.

Dann läuft doch alles im Sinne von Deinesgleichen.:)

henriof9
15.12.2010, 18:27
Wer genug verdienen will, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen, muss eine entsprechende Leistung anbieten können, die der Markt nachfragt.
Es ist nicht Aufgabe des Unternehemers, irgendwem den Lebensunterhalt zu sichern. Dafür ist das Sozi zuständig.

Und auch das sehe ich nicht so.
Es würde nämlich bedeuten, daß alle Berufe wo es heute zu Aufstockung kommt zukünftig nicht mehr oder nur noch durch ausländische Billiglöhner abgedeckt werden können.
Und da sitzt mir als Deutscher dann doch das Hemde näher- sprich die Arbeitsplätze sollten, bitte schön, in erster Linie für Deutsche da sein.

Auch Unternehmen haben eine gewisse soziale Verantwortung, es ist lediglich nicht ihre Aufgabe die Grundbedingungen dafür festzulegen.

klartext
15.12.2010, 18:30
Dann läuft doch alles im Sinne von Deinesgleichen.:)

Es ist nicht in meinem Sinne. Ich weise nur auf die reale Lage hin. Hier träumen manche von einer Realität, die es schon lange nicht mehr gibt. Wer sich ihr nicht stellt, wird verlieren.
Auch in Zukunft werden immer mehr einfache Tätigkeit wegbrechen, der untere Lohnbereich wird ausgetrockent oder von Osteuropäern übernommen.
Dagegen hilft nur bessere Bildung, um einen Leistungsstandard zu erzielen, der gut bezahlt wird.
Jammern nützt nichts, es ändert die Realität nicht.

Stanley_Beamish
15.12.2010, 18:33
Bezahlung muss sich an der zu erbringenden Leistung orientieren. Einen gerechten Lohn gibt es nicht.
Wenn jetzt Jobs obsolet werden, werden sie gerne von Polen und Tschechen übernommen. Im kommenden Jahr ist das alles ganz legal.

Die Leiharbeiter bekommen aber weniger Gehalt als die Stammbelegschaft.
Dazwischen sitzt noch der Sklavenhalter, der auch noch abgreift.

konfutse
15.12.2010, 18:33
Bezahlung muss sich an der zu erbringenden Leistung orientieren. Einen gerechten Lohn gibt es nicht.
...
Zwei Sätze, die sich gegenseitig ausschließen. Die Löhne spieglen nicht die erbrachte Leistung wider, sondern die Machtverhältnisse.

Bräunie
15.12.2010, 18:34
Ein befristeter Arbeitsplatz ist einer Beschäftigung bei einer Sklavenverleihfirma jederzeit vorzuziehen.
Denn auch bei einer Befristung partizipiert der AN von tarifvertraglich vereinbarten Sozialleistungen und Entlohnung.


Ist zutreffend, der Sinn der Zeitarbeitsfirmen besteht ferner darin den Arbeiter zu disziplinieren, insbesondere die Festangestellten, dass die sich mächtig ins Zeug legen, damit sie nicht ebenfalls im Büro einer parasitären Leihfirma vorstellig werden brauchen. Abgesehen davon, wird ein Keil zwischen den Arbeitern getrieben, zwischen denen, die gut verdienen, da fest angestellt und denen, die nicht so gut verdienen, da sie nur als Leiharbeiter eingesetzt sind. Als lachender Dritter geht eben das System daraus hervor, das wieder einmal erfolgreich die "divide et impera"- Strategie eingesetzt hat.

Lieber arbeitslos als prekär beschäftigt! Denn Arbeit gibt es auch so genug, nämlich am Untergang dieses BRD- Verbrecher- Systems ist zu arbeiten, da wird genug Zeit in Anspruch genommen. Die ist jedenfalls sinnvoller investiert, als in irgendwelchen kapitalistischen Ausbeutungslagern, wo man dann nur nen Hungerlohn mit nach Hause nimmt. Eigentlich müssten sich die Bunzelbürger kollektiv weigern, bei einer Sklavenfirma anzuheuern. Denn die Behauptung, dass dadurch ein Sprung in ein festes Beschäftigungsverhältnis gelingen kann, ist eh schon lange als üble Nachrede entlarvt. Das gelingt nur noch in wenigen Fällen, die Tendenz geht eher in die andere Richtung: Feste Arbeitsverhältnisse werden in Zeitarbeiter ersetzt.

klartext
15.12.2010, 18:41
Und auch das sehe ich nicht so.
Es würde nämlich bedeuten, daß alle Berufe wo es heute zu Aufstockung kommt zukünftig nicht mehr oder nur noch durch ausländische Billiglöhner abgedeckt werden können.
Und da sitzt mir als Deutscher dann doch das Hemde näher- sprich die Arbeitsplätze sollten, bitte schön, in erster Linie für Deutsche da sein.

Auch Unternehmen haben eine gewisse soziale Verantwortung, es ist lediglich nicht ihre Aufgabe die Grundbedingungen dafür festzulegen.

Es ist eine beliebte Formel, Unternehmern Verantwortung aufzubürden, wobei es meist nur um Kosten geht. Es gibt sie bereits ausreichend, Mutterschutz, Altersteilzeit, Lohnfortzahlung, Kündigungsschutz, Erziehungsurlaub usw.
Ein Unternehmer hat nicht mehr Verantwortung als jeder andere Bürger auch, wird jedoch mit immer neuen Aufgaben belastet, die eigentlich Gemeinschaftsaufgaben sind. Dadurch erhöhen sich die Lohnnebenkosten progressiv.
Wer also einen Mindestlohn fordert, sollte auch sehen, was dieser am Ende dem Unternehmen kostet. Für das, was netto übrig bleibt, ist der Staat verantwortlich.
Wofür du einen Unternehmer verantwortlich siehst, ist irrelevant. Ein Betrieb muss sich rechnen. Tut er das nicht, schliesst er.

konfutse
15.12.2010, 18:41
Das war bis vor der Eurokrise. In Berlin ist jeder zweite in der Baubranche bereits ein Pole.
...
Und in der Feldwirtschaft?



...
Ihr träumt von Löhnen, die im unteren Bereich niemand bezahlen wird.
...
Facharbeiten auf dem Bau sind unterer Bereich? Dann sollte man mal auf diese Arbeiten verzichten und man erkennt deren wahren Wert. Aber da haben die Neoliberalen mit der Öffnung der Märkte vorgesorgt.

klartext
15.12.2010, 18:56
Die Leiharbeiter bekommen aber weniger Gehalt als die Stammbelegschaft.
Dazwischen sitzt noch der Sklavenhalter, der auch noch abgreift.

Leiharbeit ist ein wichtiger Beschäftigungspuffer für viele Unternehmen, um Auftragsspitzen abzudecken. Sie ist bei uns relativ gering ausgeprägt im Vergleich zu anderen EU-Ländern. Sie abzuschaffen, wäre ein Standortnachteil für unser Land. Es muss deshalb ein Kompromiss gefunden werden, der auch den Leiharbeitsfirmen ein Auskommen sichert und dem AN einen angemessenen Lohn garantiert.
Die abstruse Forderung, sie müssten genauso bezahlt werden wie die Stammbelegschaft, wäre das Ende der Leiharbeit und würde nur zu Betriebsverlagerungen führen.
Man mag sich wünschen, was man will, sollte aber im Ramen des Machbaren bleiben.

Don
15.12.2010, 19:00
Nettes Geschenk von dem, ach so sich sorgenden, DGB, 200.000 Zeitarbeitskräfte bekommen kurz vor Weihnachten ihre Kündigung.

Bravo DGB, so kann man sich lästige Konkurrenz auch vom Hals schaffen und den Zugriff auf 1.500 Unternehmen bekommen.

Gut erkannt.

Linke Ratten at "work".

klartext
15.12.2010, 19:03
Und in der Feldwirtschaft?



Facharbeiten auf dem Bau sind unterer Bereich? Dann sollte man mal auf diese Arbeiten verzichten und man erkennt deren wahren Wert. Aber da haben die Neoliberalen mit der Öffnung der Märkte vorgesorgt.

Ich habe die zu frühe Offnung der Arbeitsmärkte immer beklagt, insbesondere solange die Sozialstandards so unterschieldch sind. Das musste zu Verzerrungen führen. Der Vorteil, den ein polnischer Sub auf Grund geringerer Lohnnebenkosten hat, selbst wenn er den gleichen Lohn bezahlt, ist erheblich.
Nur nützt es nichts, jetzt zu jammern. Die Lage ist, so wie sie ist und man kann nur versuchen, sich dieser anzupassen. Wer meint, es gäbe einen Weg zurück, lebt in einem Luftschloss.

GG146
15.12.2010, 19:10
Eben das sehe ich nicht so.
Einerseits ist oft genug der Bedarf vorhanden ( oder eben Markt ) aber trotzdem kann oder will der Kunde den Preis dafür nicht zahlen, andererseits wird auch ein Bedarf künstlich erzeugt und dies u.a. auch bewußt zu Billigpreisen.

Insofern ist es eben nicht richtig zu argumentieren, daß Vollzeitarbeit, die den Lebensunterhalt eines einzelnen Menschen nicht deckt, wird einfach nicht gebraucht würde.

Seltsame Logik. Wenn Bedarf und Kaufkraft auseinanderfallen und nicht in Nachfrage zusammengefasst werden können (übrigens oft durch die Vermögensverdichtung und Einkommensschere verursacht), kann eine sinnvolle staatliche Intervention allenfalls auf die Stärkung der Kaufkraft von Bedürftigen einwirken (soweit es sich um dringenden Bedarf handelt), aber auf keinen Fall die Preise nach unten manipulieren. Dann ist nämlich überhaupt nicht mehr ermittelbar, wie der tatsächliche Bedarf aussieht, weil die natürlichen Preisbildungsmechanismen außer Kraft gesetzt werden.

henriof9
15.12.2010, 19:21
Es ist eine beliebte Formel, Unternehmern Verantwortung aufzubürden, wobei es meist nur um Kosten geht. Es gibt sie bereits ausreichend, Mutterschutz, Altersteilzeit, Lohnfortzahlung, Kündigungsschutz, Erziehungsurlaub usw.
Ein Unternehmer hat nicht mehr Verantwortung als jeder andere Bürger auch, wird jedoch mit immer neuen Aufgaben belastet, die eigentlich Gemeinschaftsaufgaben sind. Dadurch erhöhen sich die Lohnnebenkosten progressiv.
Wer also einen Mindestlohn fordert, sollte auch sehen, was dieser am Ende dem Unternehmen kostet. Für das, was netto übrig bleibt, ist der Staat verantwortlich.
Wofür du einen Unternehmer verantwortlich siehst, ist irrelevant. Ein Betrieb muss sich rechnen. Tut er das nicht, schliesst er.


Moment, ich fordere absolut keinen Mindesrlohn- halte ich sogar für absolut falsch.
Aber, was Du oben aufgeführt hast, hat nichts mit sozialer Verantwortung zu tun sondern ist den Unternehmen per Gesetz vorgegeben.
Darüber kann man natürlich diskutieren, hindert es ja gerade die Unternehmen " sozial " zu agieren.

Und richtig, ein Betrieb muß sich rechnen nur- nehmen wir mal die vielen kleinen und mittleren Unternehmen- deren Hauptkapital ist auch ihr Personal.
Ich wage jetzt mal zu bezweifeln, daß Du dieses Kapital mit adäquaten polnischen oder sonstigen Ausländern nur oder auf Dauer nutzen kannst.
Insofern tun diese Unternehmen schon das Richtige- wenn man sie läßt.
Deutschland besteht eben nicht nur aus Großkonzernen und Banken.
Wenn es denen nicht paßt gehen sie raus aus D und bis dahin hat unsere Politik den vielen anderen Unternehmen, Dank auch der Gewerkschaften, in den Hintern getreten.

konfutse
15.12.2010, 19:21
...
Nur nützt es nichts, jetzt zu jammern. Die Lage ist, so wie sie ist und man kann nur versuchen, sich dieser anzupassen. Wer meint, es gäbe einen Weg zurück, lebt in einem Luftschloss.
Die Lage ist nicht wie sie ist, sondern so wie sie gewollt ist. Fragt sich allerdings, wer sie so wollte. Ich und du offenbar nicht. Anpassen ist fatalistisch und wird vom gemeinen Volk verlangt, dem man einredet, die Entwicklung wäre ein unausweichliches Naturgesetz und es gäbe keinen Weg zurück.

henriof9
15.12.2010, 19:28
Seltsame Logik. Wenn Bedarf und Kaufkraft auseinanderfallen und nicht in Nachfrage zusammengefasst werden können (übrigens oft durch die Vermögensverdichtung und Einkommensschere verursacht), kann eine sinnvolle staatliche Intervention allenfalls auf die Stärkung der Kaufkraft von Bedürftigen einwirken (soweit es sich um dringenden Bedarf handelt), aber auf keinen Fall die Preise nach unten manipulieren. Dann ist nämlich überhaupt nicht mehr ermittelbar, wie der tatsächliche Bedarf aussieht, weil die natürlichen Preisbildungsmechanismen außer Kraft gesetzt werden.

Nö, ist keine seltsame Logik.

Bestes Beispiel dafür ist z.B. der private Pflegebereich.
Da ist reichlich Nachfrage vorhanden aber der Kunde kann es einfach nicht bezahlen.
Naturgemäß sind aber dort diejenigen Menschen Kunden, welche weder durch Lohnerhöhungen noch durch sonstige Maßnahmen zur Stärkung der Kaufkraft, dies ändern können.
Ich sage nun nicht das man deswegen die Preise nach unten manipulieren sollte, es dient lediglich als Beispiel für das, was ich weiter vor geschrieben hatte.

Margrit
15.12.2010, 20:22
Das wird ein teurer Spaß:



Quelle: welt.de (http://www.welt.de/wirtschaft/article11629367/Gericht-stuerzt-Zeitarbeit-in-ihre-groesste-Krise.html)

Natürlich hat das Gericht über die rückwirkend anfallenden Löhne und SV - Abgaben nicht entschieden, das war ja keine Leistungsklage eines Arbeitnehmers, sondern ein gemeinsam von der Gewerkschaft Ver.di und dem Land Berlin angestrengtes Verfahren zur Feststellung der Nichtigkeit dieser Tarifverträge.

Wenn ein Vertrag oder Tarifvertrag für nichtig erklärt wird, bedeutet das aber das "Nichtvorhandensein" von Anfang an. Es bleibt gar nichts anderes übrig, als die gegenseitig erbrachten Leistungen rückabzuwickeln oder eine Gegenleistung neu zu bewerten, wenn man wie im Fall der Arbeitsleistung nicht rückabwickeln bzw. zurückgewähren kann.

Also steht jetzt schon fest, dass auf die betroffenen Firmen Milliardenforderungen zukommen und wahrscheinlich viele oder gar die meisten in Insolvenz gehen werden.

Das kommt eben davon, wenn nicht "Systemrelevante" die blindwütige Profitmaximierung von Bankstern & Co. nachäffen, für die wird kein Rettungspaket geschnürt werden.




Ein Rettungspaket für diese Ausbeuter?
Aber sonst bist Du noch gesund oder?

Es wird gut sein, wenn mindestens die Hälfte von denn vom Markt verschwindet

Edmund
15.12.2010, 20:31
Leiharbeit ist ein wichtiger Beschäftigungspuffer für viele Unternehmen, um Auftragsspitzen abzudecken. Sie ist bei uns relativ gering ausgeprägt im Vergleich zu anderen EU-Ländern. Sie abzuschaffen, wäre ein Standortnachteil für unser Land. Es muss deshalb ein Kompromiss gefunden werden, der auch den Leiharbeitsfirmen ein Auskommen sichert und dem AN einen angemessenen Lohn garantiert.
Die abstruse Forderung, sie müssten genauso bezahlt werden wie die Stammbelegschaft, wäre das Ende der Leiharbeit und würde nur zu Betriebsverlagerungen führen.
Man mag sich wünschen, was man will, sollte aber im Ramen des Machbaren bleiben.
So ein Blödsinn.
In Frankreich bekommen Zeitarbeiter 10% mehr als Festangestellte. In England bekommen Zeitarbeiter nach drei Monaten das gleiche Gehalt.

Immer bei der Wahrheit bleiben!

Stanley_Beamish
15.12.2010, 20:48
Leiharbeit ist ein wichtiger Beschäftigungspuffer für viele Unternehmen, um Auftragsspitzen abzudecken. Sie ist bei uns relativ gering ausgeprägt im Vergleich zu anderen EU-Ländern. Sie abzuschaffen, wäre ein Standortnachteil für unser Land. Es muss deshalb ein Kompromiss gefunden werden, der auch den Leiharbeitsfirmen ein Auskommen sichert und dem AN einen angemessenen Lohn garantiert.
Die abstruse Forderung, sie müssten genauso bezahlt werden wie die Stammbelegschaft, wäre das Ende der Leiharbeit und würde nur zu Betriebsverlagerungen führen.
Man mag sich wünschen, was man will, sollte aber im Ramen des Machbaren bleiben.


Bezahlung muss sich an der zu erbringenden Leistung orientieren.

Weißt du, wer diesen Satz geschrieben hat?
Erbringt ein Leiharbeiter weniger Leistung als der Stammkollege.

GG146
15.12.2010, 21:13
Ein Rettungspaket für diese Ausbeuter?
Aber sonst bist Du noch gesund oder?

Es wird gut sein, wenn mindestens die Hälfte von denn vom Markt verschwindet

Bitte genau lesen, ich habe nichts anderes geschrieben. Allerdings halte ich es auch nicht für unwahrscheinlich, dass nicht nur die Pseudogewerkschaften, sondern auch die Zeitarbeitsfirmen selbst von Strohmännern der Unternehmen gegründet wurden, die die Arbeitnehmer rechtswidrig ausgebeutet haben. In dem Fall lassen sie jetzt eben die 25.000 - Euro - GmbH`s alle in Insolvenz gehen und kommen wahrscheinlich mit der Beute davon, weil sowas kaum nachzuweisen ist.

Schrottkiste
15.12.2010, 23:11
Als Leiharbeiter würde ich nur die an den Lohn der Stammbelegschaft angeglichene Arbeitsleitung in Prozent abliefern.

Würde ich für gerecht halten.

Oder?

The Dude
15.12.2010, 23:58
Einen gerechten Lohn gibt es nicht.

Keine Aussage, sondern ein Imperativ, also "!" am Ende.


Wenn jetzt Jobs obsolet werden, werden sie gerne von Polen und Tschechen übernommen. Im kommenden Jahr ist das alles ganz legal.

Wenn du, in Wirtschaftswunderzeiten sozialisierter Unsympath, auch nur bis drei zählen könntest, dann wäre dir klar, daß nach den Tschechen und Polen - wenn deren Heimatländer demographisch ausgeblutet sind (und das ist in Kürze der Fall) - hier Nordafrikaner ganz legal die Jobs übernehmen. Dann ist das Geheule wieder groß: Die passen kulturell hier nicht her.

Und die Absatzmärkte der Zukunft liegen in Asien, nicht im alten Europa. Da wird jetzt noch ein Haufen Know-How und Technologie dahin transferiert (ein Kapitalverbrechen!), und dann ist die große Party hier zu Ende. Auch für die besser Qualifizierten. Die Party geht für die Player natürlich weiter, halt an anderen Orten.

WilhelmII
16.12.2010, 07:12
Das wird ein teurer Spaß:



Quelle: welt.de (http://www.welt.de/wirtschaft/article11629367/Gericht-stuerzt-Zeitarbeit-in-ihre-groesste-Krise.html)

Natürlich hat das Gericht über die rückwirkend anfallenden Löhne und SV - Abgaben nicht entschieden, das war ja keine Leistungsklage eines Arbeitnehmers, sondern ein gemeinsam von der Gewerkschaft Ver.di und dem Land Berlin angestrengtes Verfahren zur Feststellung der Nichtigkeit dieser Tarifverträge.

Wenn ein Vertrag oder Tarifvertrag für nichtig erklärt wird, bedeutet das aber das "Nichtvorhandensein" von Anfang an. Es bleibt gar nichts anderes übrig, als die gegenseitig erbrachten Leistungen rückabzuwickeln oder eine Gegenleistung neu zu bewerten, wenn man wie im Fall der Arbeitsleistung nicht rückabwickeln bzw. zurückgewähren kann.

Also steht jetzt schon fest, dass auf die betroffenen Firmen Milliardenforderungen zukommen und wahrscheinlich viele oder gar die meisten in Insolvenz gehen werden.

Das kommt eben davon, wenn nicht "Systemrelevante" die blindwütige Profitmaximierung von Bankstern & Co. nachäffen, für die wird kein Rettungspaket geschnürt werden.

Je eher die Zeitarbeitsbranche zerstört wird umso besser, Sklavenhandelszentralen brauchen wir nicht !!!

GG146
16.12.2010, 08:08
Als Leiharbeiter würde ich nur die an den Lohn der Stammbelegschaft angeglichene Arbeitsleitung in Prozent abliefern.

Würde ich für gerecht halten.

Oder?

Klar, gleicher Lohn für gleiche Arbeit. Das ist nicht nur gerecht, sondern auch Recht, nämlich nach EU - Bestimmungen ("equal pay - Prinzip") und deutschem Verfassungsrecht (Gleichheitsgrundsatz, der kann im Arbeitsrecht ausnahmsweise mal Wirkung privaten Vertragspartnern wirken, normalerweise gibt es keine "Drittwirkung" von Grundrechten).

Die gesellschaftliche Wirklichkeit in Deutschland hat aber weder mit Recht noch mit Gerechtigkeit viel zu tun, wenn Du aus dem genannten Grund Arbeitsleistung zurückhalten würdest, würden sie Dich rausschmeißen und die ARGE würde Dir eine Sperre verpassen.

Bettmaen
16.12.2010, 10:36
Als Leiharbeiter würde ich nur die an den Lohn der Stammbelegschaft angeglichene Arbeitsleitung in Prozent abliefern.

Würde ich für gerecht halten.

Oder?
Das tun auch viele Leiharbeiter. Auch die Fehlzeiten dürften höher sein, ebenso der produzierte Ausschuss - die Rache des kleinen Mannes.

In einem Großbetrieb, wo ich früher beschäftigt war, sorgten aber die Vorarbeiter, dass die Leiharbeiter sogar mehr als die Stammarbeiter tun mußten. Nach einem Jahr, wenn ich mich recht entsinne, ersetzte das Leihunternehmen die Arbeiter durch andere. Meistens wurden sie aus dem Leihunternehmen entlassen, manchmal auch in anderen Betrieben eingesetzt. In die Stammbelegschaft übernommen wurde kaum einer. Wer aufmuckte, flog sofort.

Das sind Zustände, die ein wenig an den Frühkapitalismus erinnern.

konfutse
16.12.2010, 12:30
So ein Blödsinn.
In Frankreich bekommen Zeitarbeiter 10% mehr als Festangestellte. In England bekommen Zeitarbeiter nach drei Monaten das gleiche Gehalt.

Immer bei der Wahrheit bleiben!
So sollte es sein um das Arbeitsplatzrisiko und die Flexibilität zu honorieren. Aber in Deutschland wird eben das mit niedrigerem Lohn bestraft.

GG146
20.04.2011, 10:30
Jetzt geht`s los, die erste Zeitarbeitsfirma aus dem Kreis der von dem BAG - Urteil zur Nichtigkeit der CDA - Tarifverträge betroffenen Unternehmen wurde zu 13.200 Euro Lohnnachzahlung verurteilt:


Gleicher Lohn: Leiharbeiterin bekommt 13 200 Euro

(...)

Die Zeitarbeitsfirma hatte die Forderungen als unbegründet zurückgewiesen. Der Hinweis der Firma, der Klägerin den mit den christlichen Gewerkschaften ausgehandelten Tariflohn der Branche gezahlt zu haben, ging ins Leere. Denn diesen Tarifvertrag hatte das Bundesarbeitsgericht als unzulässig gekippt. Offen blieb, ob die Arbeitgeberin das Urteil anfechten wird.

http://www.justiz.nrw.de/JM/Presse/dpa_ticker/DPA_19047/index.php

konfutse
25.04.2011, 15:25
Jetzt geht`s los, die erste Zeitarbeitsfirma aus dem Kreis der von dem BAG - Urteil zur Nichtigkeit der CDA - Tarifverträge betroffenen Unternehmen wurde zu 13.200 Euro Lohnnachzahlung verurteilt:



http://www.justiz.nrw.de/JM/Presse/dpa_ticker/DPA_19047/index.php
Eine gute Entwicklung, die allerdings einen Pferdefuß hat. Jeder in Frage kommende Zeitarbeiter muss nämlich selbst seinen Lohn einklagen.

GG146
25.04.2011, 15:46
Eine gute Entwicklung, die allerdings einen Pferdefuß hat. Jeder in Frage kommende Zeitarbeiter muss nämlich selbst seinen Lohn einklagen.

Das geht in der 1. Instanz Arbeitsgericht ohne Anwalt und notfalls auch zu Protokoll der Geschäftsstelle des Arbeitsgerichts, wenn jemand nicht schreiben kann. Die Gerichtsgebühren sind nicht besonders hoch und den gegnerischen Anwalt muss man selbst dann nicht bezahlen, wenn man verliert. Das ist nur in der 1. Instanz Arbeitsgericht so und bei keinem anderen Gericht. Das kann man also immer mal versuchen, ohne das es teuer wird.

konfutse
25.04.2011, 16:29
Das geht in der 1. Instanz Arbeitsgericht ohne Anwalt und notfalls auch zu Protokoll der Geschäftsstelle des Arbeitsgerichts, wenn jemand nicht schreiben kann. Die Gerichtsgebühren sind nicht besonders hoch und den gegnerischen Anwalt muss man selbst dann nicht bezahlen, wenn man verliert. Das ist nur in der 1. Instanz Arbeitsgericht so und bei keinem anderen Gericht. Das kann man also immer mal versuchen, ohne das es teuer wird.
Wir wissen, wie einfach das ist, aber wer noch? Ich wette, viele wissen nicht einmal, dass sie nach einem CDA-Tarifvertrag entlohnt wurden und jetzt Anspruch auf Nachzahlung haben. Auch wird das eingeklagte Geld auf aktuellen Alg II-Bezug angerechnet, was die ganze Aktion unsinnig macht.

GG146
25.04.2011, 17:03
Wir wissen, wie einfach das ist, aber wer noch? Ich wette, viele wissen nicht einmal, dass sie nach einem CDA-Tarifvertrag entlohnt wurden und jetzt Anspruch auf Nachzahlung haben. Auch wird das eingeklagte Geld auf aktuellen Alg II-Bezug angerechnet, was die ganze Aktion unsinnig macht.

Ja, das berüchtigte "Zuflussprinzip", in der Vergangenheit erzielte, aber jetzt erst realisierte Einkünfte, aber auch Stromkostenerstattungen bei zu hoch angesetzten Abschlägen werden mit H 4 - Leistungen verrechnet, einfach alles. In manchen Konstellationen stinkt das auch nach Verfassungswidrigkeit.

Jedenfalls sind nicht alle betroffenen Arbeitnehmer heute H 4 - Empfänger, für die meisten lohnt es sich durchaus, eine Klage einzureichen.

P. S.

H 4 - Empfänger müssten diese möglichen ausstehenden Lohnforderungen eigentlich bei der nächsten halbjährlichen Neumeldung auf dem entsprechenden Feld des Formulars angeben, sonst bekommen sie womöglich noch eine Sperre.

Ricarda
25.04.2011, 18:02
Beim "Zuflussprinzip" gibt es sicherlich Fallgestaltungen, bei denen es nachvollziehbar ist, wenn ein Geldeingang auf die staatliche Leistung angerechnet wird, etwa dann, wenn jemand eine größere Erbschaft macht.

Bei anderen Fällen widerspricht die Anrechnung dem Gerechtigkeitsempfinden.

Ein Beispiel ist die Rückerstattung der Stromversorger. Stromkosten werden aus dem Regelsatz bezahlt, aber gibt es nach der Jahresabrechnung eine Rückerstattung, dann wird der Regelsatz um diese Rückerstattung gekürzt. Fehlt nur noch, dass auch der Flaschenpfand als Zufluss gerechnet wird.

Nicht gerechtfertigt erscheint das auch in Fällen, bei denen jemand jahrelang um eine Abfindung oder einen Schadensersatz klagen musste und nur deshalb in Schulden geriet, weil die Zahlung so lange auf sich warten ließ. Geht das Geld dann ein, darf er es nicht nutzen, um Schulden zu tilgen, die bei rechtzeitiger Zahlung nie entstanden wären, sondern er muss das Geld für den Lebensunterhalt einsetzen - und dann auch nicht zu viel davon, denn "Verschwendung" mit dem Ziel, sich leistungsabhängig zu machen, ist ja auch ein Grund zur Sperre. Verschwendung wäre es bei dieser Sicht der Dinge auch, wenn man Schulden bezahlt und dadurch sofort wieder leistungsbedürftig ist.

Wir sollten wirklich mal alle Fallgestaltungen zusammentragen, bei denen das Zuflussprinzip angewandt wird, analysieren, welche gerecht und welche ungerecht sind und dann überprüfen, ob die höchstrichterliichen Absegnungen des Zuflussprinzips den Aspekte der ungerechten Fälle hinreichend Rechnung tragen bzw. wo sie angreifbar sein könnten.