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Vollständige Version anzeigen : These!



sunbeam
02.06.2005, 12:50
Anlässlich des dritten fehlgeschlagenen Versuchs der SPD, konstruktiv Politik zu bereiben, stelle ich folgende Thesen auf:

1. De SPD ist trotz des Bad Godesbeger Parteitags und der damaligen Ablehnung des Staatssozialismus im Kern eine in den Traditionen des vorvergangenen Jahrhunderts verwurzelte Partei und somit den Anforderungen des 21. Jahrhunderts nicht gewachsene Volkspartei!

2. Die Anhänger der SPD neigen zum Königsmord. Nach Brandt, chmidt nun auch Schröder. Daher sehe ich die SPD als Realitätsfeindlich an und ungeeignet sich effektiv an bundespolitischen Regeln zu halten.

Krabat
02.06.2005, 13:23
Königsmord? Du meinst Schröder wurde zu seiner Entscheidung gezwungen? Von wem?

sunbeam
02.06.2005, 13:27
Königsmord? Du meinst Schröder wurde zu seiner Entscheidung gezwungen? Von wem?

Nicht direkt mit dem sprichwörtlichen Messer auf der Brust, aber da in den vergangenen Wahlen die eigentlichen strammen SPD-Wähler entweder nicht zur Wahl gingen oder aber gleich den politischen Gegner favorisierten, sehe ich es ganz klar als "Meuchelmord" der eigenen politischen Mannschaft an, das Schröder sich nun wenigstens "ehrbar" aus der Affaire ziehen will. Denn welche Wahl hätte er denn gehabt? Spätestens in 6 Monaten hätte die BT-Fraktion offen gegen den Kanzler opponiet, ich bin mir sicher sie hätte nicht mehr mit Schröder den Wahlkampf 2006 bestritten, eher schon mit Münte!

Roter Prolet
02.06.2005, 15:33
Anlässlich des dritten fehlgeschlagenen Versuchs der SPD, konstruktiv Politik zu bereiben, stelle ich folgende Thesen auf:

Bitte sehr.


1. De SPD ist trotz des Bad Godesbeger Parteitags und der damaligen Ablehnung des Staatssozialismus im Kern eine in den Traditionen des vorvergangenen Jahrhunderts verwurzelte Partei und somit den Anforderungen des 21. Jahrhunderts nicht gewachsene Volkspartei!

Na, eine "Volkspartei" im eigentlichen Sinne ist sie ja nicht (mehr).
Auch wenn es nicht die erste Abweichung von ihrem ursprünglichen Gesinnungsfundament ist, so war die SPD seit dem Godesberger Parteitag 1959 endgültig alle marxistischen Spurenelemente los.


2. Die Anhänger der SPD neigen zum Königsmord. Nach Brandt, Schmidt nun auch Schröder. Daher sehe ich die SPD als Realitätsfeindlich an und ungeeignet sich effektiv an bundespolitischen Regeln zu halten.

Öh, könntest du dies da erläutern, bitte?

sunbeam
02.06.2005, 15:42
Öh, könntest du dies da erläutern, bitte?

Ära Brandt: Hatte wg. der Ost-Politik und letztlich der diletantischen Abwehr eines DDR-Spions das Vertrauen der SPD verloren!

Ära Schmidt: Hatte wegen dem Nato-Doppelbeschluß nict mehr den Rückhalt der Partei!

Ära Schröder: War von Anfang an nicht der Liebling der Partei, seine Mitglieder der SPD erkannten trotz Not nicht die Notwendigkeit des Umbaus des verkrusteten Sozialstat nicht!

Roter Prolet
02.06.2005, 15:43
Ära Brandt: Hatte wg. der Ost-Politik und letztlich der diletantischen Abwehr eines DDR-Spions das Vertrauen der SPD verloren!

Ära Schmidt: Hatte wegen dem Nato-Doppelbeschluß nict mehr den Rückhalt der Partei!

Ära Schröder: War von Anfang an nicht der Liebling der Partei, seine Mitglieder der SPD erkannten trotz Not nicht die Notwendigkeit des Umbaus des verkrusteten Sozialstat nicht!

Ach so, ok.

Lutz
02.06.2005, 17:17
Du zeichnest ein Bild der SPD, wie es (leider) nicht ist und interpretierst die Geschehnisse falsch. Will heißen Punkt 1: ...schön wärs! Punkt 2: Falsch.

Schröders Neuwahlen sind in der Tat nicht auf druck der Parteibasis entstanden. Dh es gab den permanenten Druck der Unzufriedenheit mit vielen Entscheidungen, aber es war nicht so, als dass nach der NRW-Wahl schlagartig ein Aufschrei durch die Reihen ging, der Schröder diesen Schritt aufzwang.

Nehmen wir an es wäre so gelaufen, dann würde es sich jedoch nicht um einen realitätsfernen Prozess handeln: Wieso sollte sich eine Partei im Kursstreit nicht ihres Kanzlers entledigen können? Das wäre gelebte Demokratie pur.
Über die These, dass sowas häufiger in der SPD als in der CDU vorkommt, können wir gerne diskutieren. Dies sagt auch viel über die Parteiinterna und die Struktur der Mitglieder aus.

Wilhelm Tell
02.06.2005, 21:28
,mein gott... solange sie noch gewählt wird, is sie zeitgerecht... das dorf ohne trottel is ja langweilig :-)

Skorpion968
03.06.2005, 08:49
Anlässlich des dritten fehlgeschlagenen Versuchs der SPD, konstruktiv Politik zu bereiben, stelle ich folgende Thesen auf:

1. De SPD ist trotz des Bad Godesbeger Parteitags und der damaligen Ablehnung des Staatssozialismus im Kern eine in den Traditionen des vorvergangenen Jahrhunderts verwurzelte Partei und somit den Anforderungen des 21. Jahrhunderts nicht gewachsene Volkspartei!

Falsch! Die SPD hat ihre sozialen Wurzeln verraten und versucht sich über einige Witzfiguren an ihrer Parteispitze an den neoliberalen Sog zu klammern. Dieser Versuch ist gescheitert, da sie diesen Kurs nicht ganz so dummdreist-konsequent vertreten wie die CDU/CSU und die deutsche Bevölkerung doch nicht ganz so unterbelichtet ist, wie scheinbar angenommen. :))


2. Die Anhänger der SPD neigen zum Königsmord. Nach Brandt, chmidt nun auch Schröder. Daher sehe ich die SPD als Realitätsfeindlich an und ungeeignet sich effektiv an bundespolitischen Regeln zu halten.

Schon wieder falsch! Es handelt sich hier definitiv nicht um einen Königsmord, weil die Impulse gar nicht aus der Basis kamen. Es ist vielmehr der hinterfotzige Versuch unseres machtgeilen Kanzlers, sein Mandat mit billigen Taschenspieler-Tricks über 2006 hinaus zu retten.

sunbeam
03.06.2005, 09:02
Scorpion, wenn Du gestern den Auftritt Deiner "Kollegin" Nahles bei Illner im ZDF gesehen hast, wirst Du wissen warum die SPD auf Jahre hinweg unwählbar ist - ihre stete Schuldzuweisung an andere, die mangelnde Fähigkeit eigene Fehler einzugestehen und die bodenlose Rückständigkeit, mit der auch im Jahr 2005 noch versucht wird, Politik aus dem Jahre 1884 zu adaptieren, ist schlicht und ergreifend krank!

Skorpion968
03.06.2005, 09:13
Scorpion, wenn Du gestern den Auftritt Deiner "Kollegin" Nahles bei Illner im ZDF gesehen hast, wirst Du wissen warum die SPD auf Jahre hinweg unwählbar ist - ihre stete Schuldzuweisung an andere, die mangelnde Fähigkeit eigene Fehler einzugestehen und die bodenlose Rückständigkeit, mit der auch im Jahr 2005 noch versucht wird, Politik aus dem Jahre 1884 zu adaptieren, ist schlicht und ergreifend krank!

Die Nahles ist nicht meine Kollegin und ich habe auch nicht behauptet, dass die SPD wählbar sei. Allein schon wegen dieser stumpf-dreisten Überrumpelungstaktik von Schröder darf man diese Partei gar nicht wählen. Nahles ist eine hilflose Figur des linken Flügels. Sie hat erstens keinen Plan und zweitens kein Rückgrat. Mit solchen Leuten wird der soziale Umschwung in der SPD nicht gelingen!

sunbeam
03.06.2005, 09:46
Die Nahles ist nicht meine Kollegin und ich habe auch nicht behauptet, dass die SPD wählbar sei. Allein schon wegen dieser stumpf-dreisten Überrumpelungstaktik von Schröder darf man diese Partei gar nicht wählen. Nahles ist eine hilflose Figur des linken Flügels. Sie hat erstens keinen Plan und zweitens kein Rückgrat. Mit solchen Leuten wird der soziale Umschwung in der SPD nicht gelingen!

Es kann aber mit Politik aus dem Gruselkabinett der Ewig-Gestrigen keinen sozialen Umschwung geben - die Linke hatte ihre Chance, sie hat versagt!

Es wäre mehr als fair nun neoliberalere Konzepte zu verwirklichen!

hardy69
03.06.2005, 12:38
zu 1.: ein kalres JA!!!!

zu 2. realitätsfeindlich und ungeeignet sich effektiv an bundespolitischen Regeln zu halten: auch ein klares JA!!!

Manfred_g
03.06.2005, 12:45
Zustimmung für Deine Eingangsthesen!

Weiterhin sagst Du "Es wäre mehr als fair nun neoliberalere Konzepte zu verwirklichen!"

Auch da stimme ich Dir zu und wäre schon zufrieden, wenn wenigstens mehr liberale Gesinnung in die Politik einfließen würde. Es scheint mir beinahe ein (problematischer) Bestandteil deutscher Lebensphilosophie geworden zu sein, die Freiheit zu fürchten aber zugleich die Unfreiheit jammmernd zu verachten.

Schon den Umstand, daß die einzige freiheitliche Partei Deutschlands (FDP) bei relevanten Wahlen und Umfragen stets hinter esoterischen, realitätsverlustigen Täuschern (die Grünen :D ) liegt, halte ich langfristig für sehr bedenklich.

Der von Präsident Herzog schon vor Jahren angemahnte Ruck wird solange unterdrückt, bis er zu einem Knall wird. Man mag hoffen, daß Deutschland die "kontrollierte Entladung" noch rechtzeitig gelingt.