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Vollständige Version anzeigen : Sinn des Schenkens



Alfred Tetzlaff
06.12.2010, 11:41
Weihnachten, die Zeit des Schenkens. Über den Sinn dieses Rituals möchte ich gerne einmal diskutieren. Nehmen ist seliger denn geben, da mag Paulus in der Apostelgeschichte (20, 35) erzählen, was er will, kleine Geschenke erhalten die Freundschaft und wollen erwidert sein.

Schenken ist die Pflicht zu geben, um den sozialen Status zu wahren, die Pflicht die Gabe anzunehmen und sich damit in die Schuld des Schenkenden zu begeben und die Pflicht, eine Schuld befreiende Gegengabe anzubieten.

Wie denkt Ihr darüber?

Gruß
Alfred

Nonkonform
06.12.2010, 11:53
Weihnachten, die Zeit des Schenkens. Über den Sinn dieses Rituals möchte ich gerne einmal diskutieren. Nehmen ist seliger denn geben, da mag Paulus in der Apostelgeschichte (20, 35) erzählen, was er will, kleine Geschenke erhalten die Freundschaft und wollen erwidert sein.

Schenken ist die Pflicht zu geben, um den sozialen Status zu wahren, die Pflicht die Gabe anzunehmen und sich damit in die Schuld des Schenkenden zu begeben und die Pflicht, eine Schuld befreiende Gegengabe anzubieten.

Wie denkt Ihr darüber?

Gruß
Alfred

Guter Ansatz.Die Verpflichtung,zu schenken,weil es Alle tun.Den Kommerz füttern,oft unüberlegt und nicht unbedingt immer zur Freude des Beschenkten.
Völlig richtig.

Ich distanziere mich schon sehr lange von diesem Herdenverhalten.
Für mich,besser gesagt,für uns in der Familie,sind kleine überraschende Geschenke das ganze Jahr über,in Form von:Ich dacht grad an dich,das könnt dich freuen,ich will dir mal wieder zeigen,wie sehr ich dich liebe und schätze..und,ich höre oft:"Ich liebe dich"..
Das wiegt soviel mehr...und,ist wundervoll.
Ich bin glücklich darüber,daß es SO ist.
Und,wenn wir uns etwas gönnen möchten,besprechen wir das gemeinsam.


Im geschäftlichen Bereich ist Schenken zu Weihnachten eine Höflichkeitsgeste.
Da gibts die Rollschinkle und Wein mit Dankeskarte "gute Zusammenarbeit usw"
Natürlich steht jedem frei,sich Weihnachten beschenken zu lassen,oder Andere zu beschenken.Kein Thema.War ja nur meine Meinung dazu.;)

Alfred Tetzlaff
06.12.2010, 12:05
Ich wollte eigentlich mehr die psychologische und philosophische Seite behandeln. Normalerweise hat uns die Evolution mit Egoismus ausgestattet, damit wir das werden konnten was wir sind. Das Gegenteil davon, der Altruismus macht den Schenkenden wohl vorübergehend ärmer, stuft ihn danach in der gesellschaftlichen Hierachie höher ein, oder auch nicht. Das ist eine interessante Betrachtungsweise.

Nonkonform
06.12.2010, 12:12
Aus einer Verpflichtung heraus,sicher-ja.
Aber nicht aus freien Stücken.
Da ist doch der Gebende,der Schenkende "Reich und großmütig",da er etwas gibt,was dem Anderen lieb ist.
Vielleicht erwartet der Gebende nur Freude,Anerkennung,Akzeptanz und nicht zwangsläufig ein Gegengeschenk.

Wie also kann sich Hierarchie bilden?
Das doch nur,wenn ich zB der Schwiegermutter nichts schenk,aber sie mir.
Augenscheinlich steht sie besser da.
Ob es dann tatsächlich so ist,dazu muß man mehrere Aspekte betrachten,wie zB,warum sie schenkt,und,wie das Verhältnis zueinander ist.
Geschenke können auch boshaft sein.

Also,kann das richtig kompliziert werden..

Registrierter
06.12.2010, 14:58
Ich wollte eigentlich mehr die psychologische und philosophische Seite behandeln. Normalerweise hat uns die Evolution mit Egoismus ausgestattet, damit wir das werden konnten was wir sind. Das Gegenteil davon, der Altruismus macht den Schenkenden wohl vorübergehend ärmer, stuft ihn danach in der gesellschaftlichen Hierachie höher ein, oder auch nicht. Das ist eine interessante Betrachtungsweise.

Die Evolution hat mit der westlichen Gesellschaft eine Sackgasse geschaffen, die die Wichtigkeit des Altruismus ignoriert, welcher elementar für das Überleben der Gruppe ist.
Der als Individualismus gepredigte Kult des Egoismus ist der Todesstoß der westlichen Gesellschaft.

Von daher kann man sich ganz entspannt zurücklehnen und das grande finale furioso dieser dekadenten Lebensform verfolgen.

Pillefiz
06.12.2010, 19:45
das freiwillige Schenken macht Freude, es gibt aber auch Geschenke, die man gar nicht will und auch nicht ablehnen kann. Und schon ist man in Zugzwang. Ist DAS der eigentliche Sinn des Schenkens? Dem anderen eine "Schuld" aufdrängen?

Don
06.12.2010, 19:54
Ich hasse selbstgestrickte Socken.

Staber
06.12.2010, 19:56
Ich wollte eigentlich mehr die psychologische und philosophische Seite behandeln. Normalerweise hat uns die Evolution mit Egoismus ausgestattet, damit wir das werden konnten was wir sind. Das Gegenteil davon, der Altruismus macht den Schenkenden wohl vorübergehend ärmer, stuft ihn danach in der gesellschaftlichen Hierachie höher ein, oder auch nicht. Das ist eine interessante Betrachtungsweise.


Bei aller Freude rund um Schenken und beschenkt werden, sollte man nicht vergessen, die Geschenke als das zu sehen, was sie eigentlich sind oder sein sollen: Ein Zeichen der Zuneigung und der Wertschätzung des Gegenübers.

staber