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Vollständige Version anzeigen : Seine Ideale so vertreten?



Knüll
30.05.2005, 17:07
Ich habe neulich bei Indymedia folgenden Bericht, der zwar schon eine ganze Weile zurück liegt, entdeckt. Es geht mir nicht um diesen Fall, sondern allgemein darum, ob und wenn ja, warum, es sinnvoll ist, seine Ideale so zu vertreten. Hier der link zu der Ganzen Sache (am 18.01.04 wurde von einer Gruppe Randalierer bei einer Hausbesetzung auch das Haus der Burschenschaft Alemannia Freiburg beschädigt bzw. verbarrikadiert) http://de.indymedia.org//2004/01/72257.shtml

Ich bitte um eure Meinung zu diesem Thema und ich bitte auch von unsachlichen Postings á la "Burschis raus!" abzusehen und eure Meinung sachlich zu begründen.

Knüll

Vetinari
30.05.2005, 17:23
so "links" ich bin und so wenig ich burschenschaften mag, so wenig unterstütze ich aber auch unnötige sachbeschädigung und solchen krawall. man verbessert eine situation kaum indem man sich genauso danebenbenimmt.


Die BesetzerInnen brauchen unsere Solidarität, bringt Essen, Getränke und Tabak vorbei!
mal wieder so luxusterroristen im stile der RAF? ich wusste nicht, dass tabak so überlebensnotwendig ist. sollen die randalierer ihren tabak doch selbst kaufen. ich hoffe wenigstens der ist dann auch aus heimisch-ökologischer herstellung oder wenigstens direkt aus cuba importiert und nicht beim erzfeind marlboro gekauft.

discipulus
30.05.2005, 17:23
Schweinerei is das!
Meinetwegen soll ja jeder seine politische Meinung kunttuen dürfen aber nicht so.
Zum Thema Burschenschaften ist meine Meinung das sie eigendlich etwas gutes sind weil sie Traditionen hochhalten (soll da zwar schwarze Schafe bei geben die sehr weit rechts stehen aber sowie ich weis gehört Allemania net zu denen)

Diesen Chaoten ging es nicht um eine politische Idee sondern nur um Randale was diese Fotos eindeutig beweisen (die Schmierereien).
Letztentlich schaden sie sich nur selbst da sie sich damit unseriös machen und in eine radikale nicht beachtete bzw. ernstgenommene Ecke stellen!

PS: Wurden die wenigstens verhaftet?

ortensia blu
30.05.2005, 17:24
Ich habe neulich bei Indymedia folgenden Bericht, der zwar schon eine ganze Weile zurück liegt, entdeckt. Es geht mir nicht um diesen Fall, sondern allgemein darum, ob und wenn ja, warum, es sinnvoll ist, seine Ideale so zu vertreten. Hier der link zu der Ganzen Sache (am 18.01.04 wurde von einer Gruppe Randalierer bei einer Hausbesetzung auch das Haus der Burschenschaft Alemannia Freiburg beschädigt bzw. verbarrikadiert) http://de.indymedia.org//2004/01/72257.shtml

Ich bitte um eure Meinung zu diesem Thema und ich bitte auch von unsachlichen Postings á la "Burschis raus!" abzusehen und eure Meinung sachlich zu begründen.

Knüll

Um welche Ideale soll's denn da überhaupt gehen. Und wer soll die haben?
Meinst du die Burschenschaftler oder die kriminellen Autonomen, diese verzogenen Wohlstandsbälger?

discipulus
30.05.2005, 17:29
diese Kriminellen und Ideale?! ein Wiederspruch in sich!!!

sry aber das regt mich echt auf

Knüll
30.05.2005, 17:33
@ ortensia blu: ich meine die Ideale der Linken

Vetinari
30.05.2005, 17:40
diese Kriminellen und Ideale?! ein Wiederspruch in sich!!!

sry aber das regt mich echt auf
ideale können auch negativer natur sein.

discipulus
30.05.2005, 17:43
Ich hab ja nichts gegen Ideale in Sachen Marxismus-Leninismus aber die Ideale dieser Linken scheinen nur Gewalt und Zerstörung zu sein. Das ist nicht das was ich unter Idealen verstehe. Sinnlose Gewalt und Anarchie. Vielecht im EXTREM weitläufigen Sinne Ideale. Aber welche die nicht gutzuheißen noch zu tolleriren sind (egal von welcher Seite sie kommen)

W.I.L.
01.06.2005, 17:40
Sinnlose Sachbeschädigung in "linkem" Namen halte ich für falsch, allerdings bemitleide ich die Burschen nicht gerade.

Knüll
01.06.2005, 21:25
@Wil: Ich bitte um ein Statement bzw. eine Begründung ihrer Aussage, da mich interessiert, welchen Standpunkt sie gegnüber den Burschenschaften bzw. den Verbindungen im Allgemeinen vertreten.

Vietminh
01.06.2005, 21:27
Terrorismus und diese Kleinkidscharmützel sind antimarxistisch, darum bin ich strikt dagegen!:)

Stahlschmied
01.06.2005, 21:32
Terrorismus und diese Kleinkidscharmützel sind antimarxistisch, darum bin ich strikt dagegen!:)Ganz im Gegenteil: Genauso wie das naivkindliche Denken so denkt man auch als Träger des Marxismus.

Das Innere wie Äußere nicht gänzlich erfassend.

Roter Prolet
01.06.2005, 21:51
Ganz im Gegenteil: Genauso wie das naivkindliche Denken so denkt man auch als Träger des Marxismus.

Das Innere wie Äußere nicht gänzlich erfassend.

Schwachsinn.

Der Träger des Marxismus(-Leninismus) sind keine Vertreter von "naivkindliche Denkweisen", sondern von der Erkenntnis, dass system-normale Kontradiktionen der bestehenden Gesellschaftsformation des real existierenden Kapitalismus nicht in dessen Rahmen gelöst werden können und dementsprechend nach einer (sozialistischen) Alternative gefordert wird, die sich qualitativ und quantativ fundamental sich vom Kapitalismus unterscheidet.

spongebob goebbels
01.06.2005, 21:52
Schwachsinn.

Der Träger des Marxismus(-Leninismus) sind keine Vertreter von "naivkindliche Denkweisen", sondern von der Erkenntnis, dass system-normale Kontradiktionen der bestehenden Gesellschaftsformation des real existierenden Kapitalismus nicht in dessen Rahmen gelöst werden können und dementsprechend nach einer (sozialistischen) Alternative gefordert wird, die sich qualitativ und quantativ fundamental sich vom Kapitalismus unterscheidet.

leider mit dem selben hauptdarsteller.

Roter Prolet
01.06.2005, 22:16
leider mit dem selben hauptdarsteller.

Erläutere.

spongebob goebbels
01.06.2005, 23:08
Erläutere.

das grundsätzliche problem ist der mensch.

ich bezweifel' nicht, dass der marxismus oder sozialismus bzw. kommunismus im weitesten sinne eine gute theorie ist, dass eine revolution möglich ist, wenn sich die zustände weiter radikalisieren - und das tun sie!...nur das hauptübel wird auch er nicht lösen können und dieses hauptübel ist niemand anderes als der mensch.

ich möchte damit gar nicht wirklich auf den antikommunistischen " neue mensch " - utopie - vorwurf eingehen,

aber :

für mich gibt es zwei möglichkeiten, die die jetzige [ katastrophale ] lage erklären [ könnten ]...

...der mensch ist im moment nicht in der lage seine situation und die [ womöglich vorhandenen ] chancen zu begreifen, die eine systemänderung bringen könnte.
...der mensch ist grundsätzlich unfähig eine freie und solidarische ordnung [ dauerhaft ] zu errichten und unfähig zu begreifen, was - somit - auch in vollendung unbegreiflich wäre.

für mich kommt beides auf's selbe hinaus, denn würde möglichkeit zwei der wahrheit entsprechen, so wäre die gesamte sozialistische theorie hinfällig.

würde möglichkeit eins der wahrheit entsprechen, so ist davon auszugehen, dass der heutige " moderne " westliche mensch so entfremdet, innerlich so krank und verdorben ist, dass lediglich ein langsames " abgleiten " in den sozialismus, wenn überhaupt, eine realistische alternative zum kollektiven untergang darstellt - vom endprodukt würde ich nichts mehr mitkriegen - oder aber, er ist schon so kaputt, dass selbst dies für ihn unmöglich ist.

Manfred_g
02.06.2005, 02:13
das grundsätzliche problem ist der mensch.

ich bezweifel' nicht, dass der marxismus oder sozialismus bzw. kommunismus im weitesten sinne eine gute theorie ist...

Das sagen Vertreter der kommunistischen Irrlehren ja gerne, aber wie gut kann eine Theorie sein, die mehrfach durch das Experiment widerlegt wurde?

Roter Prolet
02.06.2005, 11:41
Das sagen Vertreter der kommunistischen Irrlehren ja gerne, aber wie gut kann eine Theorie sein, die mehrfach durch das Experiment widerlegt wurde?

Weil manche Leute hier bewusst oder unbewusst hier eine flache Vereinheitlichung zwischen der marxistischen Ideologie und dem politischem System des realsozialistischen Block durchziehen.
Und das ist eben falsch.

Ist dasselbe wie beim Flugzeugbauen.
Wenn erste Modelle scheitern, dann muss es ja einen Grund geben, warum die Modelle runterstürzten. Im Falle des "real existierenden Sozialismus" könnte man sagen, dass die Baupläne vorschnell und nicht richtig durchgelesen durchgelesen wurden, falsches nahmen oder gar illusionäre Korrekturen gemacht wurden (symbolisch gemeint)

Catilina
02.06.2005, 12:17
ob und wenn ja, warum, es sinnvoll ist, seine Ideale so zu vertreten.
Knüll

So (?) zu vertreten? Das war wohl mehr ein Zusammentreten. Ich weiss nicht, was der Anlass oder die Beweggründe waren, aber so vertritt man sicherlich keine Ideale in unserer Gesellschaft. Egal ob links - oder rechtsmotivierte Gewalttaten oder Sachbeschädigungen begründen keine Ideale sondern stellen Straftatbestände dar, und haben in unserer Gesellschaft nichts zu suchen.

Was genauso sind denn aber Deine Beweggründe für den Thread und den gesetzten Link, der -so stimme ich Dir zu- tatsächlich alt ist? Der Ausgewogenheit halber solltest Du vielleicht auch einen Link zu Vandalen der rechten Szene setzen, da diese auch keine Ausdrucksform auch kein Ausdruck von Idealen in einer friedvollen Gesellschaft darstellen können -es sei denn, Du versucht durch Deinen Thread die Diskussion in eine bestimmte Richtung zu lenken und auf linksmotivierte Straftaten zu reduzieren. Da Du aber zu Sachlichkeit selbst aufrufst wäre es sinnvoll, beiderlei Beweggründe zu hinterfragen und zu verurteilen.

Kazuya
02.06.2005, 12:43
Da Du aber zu Sachlichkeit selbst aufrufst wäre es sinnvoll, beiderlei Beweggründe zu hinterfragen und zu verurteilen.Wenn wir schon beim Thema Sachlichkeit sind, sollte wir doch mit der Verurteilung solange warten, bis wir uns eine Meinung gebildet haben. Den Punkt der Verurteilung sollte man wenn überhaupt am Ende angehen und nicht als Grundsatz vornherein definieren.

Das sagen Vertreter der kommunistischen Irrlehren ja gerne, aber wie gut kann eine Theorie sein, die mehrfach durch das Experiment widerlegt wurde?

Weil manche Leute hier bewusst oder unbewusst hier eine flache Vereinheitlichung zwischen der marxistischen Ideologie und dem politischem System des realsozialistischen Block durchziehen.
Und das ist eben falsch.
Eben Amboss, du sagst es. Zumal auch schon so mancher kapitalistische Staat an seinem System kaputt gegangen ist, bzw. schonmal kurz davor war.


...der mensch ist im moment nicht in der lage seine situation und die [ womöglich vorhandenen ] chancen zu begreifen, die eine systemänderung bringen könnte.
...der mensch ist grundsätzlich unfähig eine freie und solidarische ordnung [ dauerhaft ] zu errichten und unfähig zu begreifen, was - somit - auch in vollendung unbegreiflich wäre.
Ein interessanter Ansatz. Wenn Punkt eins zutrifft (und dazu tendiere ich am ehesten), welche Gründe hat das dann deiner Meinung nach, dass dem so ist? Ist der Mensch von Geburt an nicht in der Lage, oder hat er sich in diese Unfähigkeit entwickelt?

Knüll
02.06.2005, 13:41
@ Catalina: Mir steht es sicher nicht im Sinn, den Thread nur auf linksmotivierte Straftaten zu reduzieren, rechtsmotivierte Straftaten sind ebenso zu verurteilen. Allerdings habe ich in meiner persönlichen Umgebung eher bzw. fast nur mit linksmotivierten Straftaten zu tun und habe daher auch eine solche Straftat als Beispiel verwendet. Solche Straftaten rechtsmotivierter Art sind mir jedoch in jüngerer (c.a. 1-2 Jahre) Vergangenheit nicht bekannt geworden, was nicht heißen soll, dass es sie nicht gab. Auf deinen Beitrag hin habe ich mich auf die Suche gemacht und bin hier
http://www.politikforum.de/forum/archive/6/2002/02/2/14304 auf rechte Gewalt gestoßen. Ich hoffe, dass ich damit deinem Anspruch gerecht werden konnte.

Vetinari
02.06.2005, 22:43
Das sagen Vertreter der kommunistischen Irrlehren ja gerne, aber wie gut kann eine Theorie sein, die mehrfach durch das Experiment widerlegt wurde?
die frage ist, ob das experiment auch richtig durchgeführt wurde.