Bräunie
13.11.2010, 22:41
Guten Abend allerseits! Einige von Euch werden jetzt sicherlich in den nächsten Stunden sich bettfertig machen und sich zur Ruhe legen müssen. Schlaffördernd könnte da eine Geschichte wirken, die ich kürzlich in einem kleinen Büchlein gefunden habe. Sie entfaltet ihre Wirkung auch, wenn mensch sie zu Beginn des Tages ließt, sie muss nicht nur als "Gute Nacht- Geschichte" verwendet werden.
Jetzt möchte ich Euch den kleinen Aufsatz aber nicht länger vorenthalten:
Gibt es anständige Juden?
Um den Stammtisch im Gasthaus "Zum schwarzen Adler" sitzen vier Männer: Ein Arbeiter, ein Bauer, ein Zimmermann und ein Jude. Der Jude heißt Salomon. Er hat den anderen das Bier bezahlt. Und nun glaubt er, allein das Recht zum Reden zu haben. Unaufhörlich spricht er auf die anderen ein. Und er redet nur vom Juden. Vom Juden, der so ehrlich, so tüchtig, so gescheit wäre, und der keinem etwas zuleide tun könne. "Da sagt mer immer von uns Juden, wir täten beschummeln die anderen Leut. Wir täten lügen, betrügen. Kein Wort ist wahr daran. Wir Juden sind die anständigsten Menschen, die es gibt."
So sagt der Salomon.
Der Zimmermann aber schüttelt den Kopf. Und dann sagt er: "Nein, mein lieber Salomon! Das kannst Du mir nicht weismachen. Ich kenn nämlich genug Juden, die die größten Gauner sind, die auf der Welt herumlaufen. Denk bloß an den Viehhändler Rosenfeld! Wie der die Bauern betrügt und wie er sich ausschmiert, das macht ihm so schnell keiner nach. Denk an den Kaufhausjuden Löwenberg! Dreimal hat der schon bankrott gemacht. Und die Reingefallenen waren jedesmal lauter Nichtjuden. Denk an den Pfandleiher Isidor, diesen erbärmlichen Halsabschneider! Wenn der das Unglück büßen müsste, das er schon angerichtet hat, dann käme er sein ganzes Leben nicht mehr aus dem Zuchthaus heraus!"
Der Jude wird unruhig. Er sucht nach Ausreden.
"Na ja, das sind eben Ausnahmen. Es lautet ja auch ein Sprichwort: Keine Regel ohne Ausnahme. Und so schlimm, wie Du eben erzählt hast, Zimmermann, so schlimm habens die drei auch nicht gemacht. Du übertreibst!"
Nun mischt sich auch der Bauer in die Unterhaltung.
"Der Zimmermann hat schon recht", sagt der Bauer, "Ich kenn nämlich noch mehr solche Ausnahmen. Ich kenn den Juden Schlesinger. Der kam wegen Diebstahls vor Gericht. Ich kenn den Juden Oppenheim. Der hat einen Meineid geschworen. Ich kenn den Juden Schmulewitz. Der hat Geld ins Ausland geschmuggelt. Ich kenn den Juden Weil. Der sitzt wegen eines Mordes im Zuchthaus!"
Salomon wird wütend. Er hatte doch das Bier bezahlt, und nun musste er sich von den Leuten solche Dinge sagen lassen.
"Ihr redet daher dummes Zeug" schreit der Jude, "aber von den anständigen Juden. Da sagt ihr nichts. Und es gibt doch soviele anständige Juden. Bin ich vielleicht nicht ä anständiger Jud? Bin ich vielleicht nicht gewesen im Krieg, Soldat an der Front? Hab ich vielleicht nicht verteidigt mein Vaterland? Hab ich nicht den Armen getan viel Gutes? Und hab ich nicht bezahlt das Bier für Euch, Ihr frechen Kerle, Ihr blöden Gois!"
Ganz still ist es geworden im Gastzimmer. Keiner sagt etwas. Da steht der Arbeiter von seinem Stuhle auf. Der hatte bisher nur wenig gesprochen. Aber nun legt er los. Er wirft dem Juden ein Geldstück zu.
"So, mein lieber Salomon, jetzt rechne ich mit Dir ab. Hier hast Du Dein Geld wieder. Wir lassen uns von Dir nicht bezahlen. Aber nun will ich Dir einmal die Wahrheit sagen. Was hast Du eben gesagt? Du wärst an der Front gewesen und hättest Deutschland verteidigt? Du Lügner, Du Erbärmlicher! Du hast niemals eine Kugel pfeifen hören. Du hast Dich gedrückt! Du warst unabkömmlich und hast daheim Schiebergeschäfte gemacht. Und dann warst Du bei den Roten und hast geschrien "Nie wieder Deutschland! Es lebe die Weltrevolution!" Und Du, Du willst ein anständiger Jude sein? Nein, mein Lieber, anständige Juden gibt es überhaupt nicht. Ein Jud ist der gleiche Gauner wie der andere. Und wenn Du jetzt noch ein Wort sagst dann....!"
Mehr brauchte der Arbeiter nicht mehr zu sage. Salomon greift nach seinem Hut und rennt wie der Teufel aus der Wirtsstube. Alle Leute lachen.
"Dem hast Du´s aber besorgt", sagt die Wirtin zum Arbeiter," schade, dass er schon fort ist. Ich hätte ihm sonst nämlich auch noch etwas gesagt. Ich hätte ihm einen Spruch gesagt . Und der Spruch lautet:
Man hört gar häufig noch die Mär,
wie brav doch so ein Jude wär.
Er gäb den Armen gern sein Geld
Und sei ein Engel auf der Welt.
Ein Jude wie ein Engel rein?
Das kann doch nur ein Märchen sein!
Wer hat das Märchen ausgedacht?
Der Jude hat es selbst gemacht!"
Jetzt möchte ich Euch den kleinen Aufsatz aber nicht länger vorenthalten:
Gibt es anständige Juden?
Um den Stammtisch im Gasthaus "Zum schwarzen Adler" sitzen vier Männer: Ein Arbeiter, ein Bauer, ein Zimmermann und ein Jude. Der Jude heißt Salomon. Er hat den anderen das Bier bezahlt. Und nun glaubt er, allein das Recht zum Reden zu haben. Unaufhörlich spricht er auf die anderen ein. Und er redet nur vom Juden. Vom Juden, der so ehrlich, so tüchtig, so gescheit wäre, und der keinem etwas zuleide tun könne. "Da sagt mer immer von uns Juden, wir täten beschummeln die anderen Leut. Wir täten lügen, betrügen. Kein Wort ist wahr daran. Wir Juden sind die anständigsten Menschen, die es gibt."
So sagt der Salomon.
Der Zimmermann aber schüttelt den Kopf. Und dann sagt er: "Nein, mein lieber Salomon! Das kannst Du mir nicht weismachen. Ich kenn nämlich genug Juden, die die größten Gauner sind, die auf der Welt herumlaufen. Denk bloß an den Viehhändler Rosenfeld! Wie der die Bauern betrügt und wie er sich ausschmiert, das macht ihm so schnell keiner nach. Denk an den Kaufhausjuden Löwenberg! Dreimal hat der schon bankrott gemacht. Und die Reingefallenen waren jedesmal lauter Nichtjuden. Denk an den Pfandleiher Isidor, diesen erbärmlichen Halsabschneider! Wenn der das Unglück büßen müsste, das er schon angerichtet hat, dann käme er sein ganzes Leben nicht mehr aus dem Zuchthaus heraus!"
Der Jude wird unruhig. Er sucht nach Ausreden.
"Na ja, das sind eben Ausnahmen. Es lautet ja auch ein Sprichwort: Keine Regel ohne Ausnahme. Und so schlimm, wie Du eben erzählt hast, Zimmermann, so schlimm habens die drei auch nicht gemacht. Du übertreibst!"
Nun mischt sich auch der Bauer in die Unterhaltung.
"Der Zimmermann hat schon recht", sagt der Bauer, "Ich kenn nämlich noch mehr solche Ausnahmen. Ich kenn den Juden Schlesinger. Der kam wegen Diebstahls vor Gericht. Ich kenn den Juden Oppenheim. Der hat einen Meineid geschworen. Ich kenn den Juden Schmulewitz. Der hat Geld ins Ausland geschmuggelt. Ich kenn den Juden Weil. Der sitzt wegen eines Mordes im Zuchthaus!"
Salomon wird wütend. Er hatte doch das Bier bezahlt, und nun musste er sich von den Leuten solche Dinge sagen lassen.
"Ihr redet daher dummes Zeug" schreit der Jude, "aber von den anständigen Juden. Da sagt ihr nichts. Und es gibt doch soviele anständige Juden. Bin ich vielleicht nicht ä anständiger Jud? Bin ich vielleicht nicht gewesen im Krieg, Soldat an der Front? Hab ich vielleicht nicht verteidigt mein Vaterland? Hab ich nicht den Armen getan viel Gutes? Und hab ich nicht bezahlt das Bier für Euch, Ihr frechen Kerle, Ihr blöden Gois!"
Ganz still ist es geworden im Gastzimmer. Keiner sagt etwas. Da steht der Arbeiter von seinem Stuhle auf. Der hatte bisher nur wenig gesprochen. Aber nun legt er los. Er wirft dem Juden ein Geldstück zu.
"So, mein lieber Salomon, jetzt rechne ich mit Dir ab. Hier hast Du Dein Geld wieder. Wir lassen uns von Dir nicht bezahlen. Aber nun will ich Dir einmal die Wahrheit sagen. Was hast Du eben gesagt? Du wärst an der Front gewesen und hättest Deutschland verteidigt? Du Lügner, Du Erbärmlicher! Du hast niemals eine Kugel pfeifen hören. Du hast Dich gedrückt! Du warst unabkömmlich und hast daheim Schiebergeschäfte gemacht. Und dann warst Du bei den Roten und hast geschrien "Nie wieder Deutschland! Es lebe die Weltrevolution!" Und Du, Du willst ein anständiger Jude sein? Nein, mein Lieber, anständige Juden gibt es überhaupt nicht. Ein Jud ist der gleiche Gauner wie der andere. Und wenn Du jetzt noch ein Wort sagst dann....!"
Mehr brauchte der Arbeiter nicht mehr zu sage. Salomon greift nach seinem Hut und rennt wie der Teufel aus der Wirtsstube. Alle Leute lachen.
"Dem hast Du´s aber besorgt", sagt die Wirtin zum Arbeiter," schade, dass er schon fort ist. Ich hätte ihm sonst nämlich auch noch etwas gesagt. Ich hätte ihm einen Spruch gesagt . Und der Spruch lautet:
Man hört gar häufig noch die Mär,
wie brav doch so ein Jude wär.
Er gäb den Armen gern sein Geld
Und sei ein Engel auf der Welt.
Ein Jude wie ein Engel rein?
Das kann doch nur ein Märchen sein!
Wer hat das Märchen ausgedacht?
Der Jude hat es selbst gemacht!"