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Vollständige Version anzeigen : Russische Zwangsarbeiter entschädigt = 326 Millionen Euro Kosten!!



latinroad
27.05.2005, 21:50
Aus der: Die Welt
Russische NS-Zwangsarbeiter entschädigt
Deutsche Stiftung bringt ein heikles Kapitel erfolgreich zum Ende - 211 000 Opfer erhalten bis zu 7500 Euro
von Manfred Quiring

Moskau - Ein emotional sehr belastetes Kapitel der deutsch-russischen Beziehungen ist mit einem erfreulichen Ergebnis abgeschlossen worden. 326 Millionen Euro hat die deutsche Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" in den vergangenen vier Jahren an 211 000 russische ehemalige NS-Zwangsarbeiter überwiesen. Damit, so Günter Saathoff, Vorstand der Stiftung am Freitag in Moskau, seien die regulären Zahlungen abgeschlossen.


Jetzt stünden noch Zahlungen an Rechtsnachfolger von inzwischen verstorbenen Anspruchsberechtigten an. Außerdem hätten rund 4000 Berechtigte die überwiesenen Gelder nicht abgeholt. Es werde in jedem Einzelfall geprüft, ob die Empfänger verzogen sind oder schon nicht mehr unter den Lebenden weilen, versicherte Andrej Woikow, Vorsitzender der russischen Partnerstiftung "Gegenseitiges Verständnis und Versöhnung". Woikow würdigte die Leistungen der deutschen Seite als Zeichen tätiger Reue, sprach sich aber zugleich für eine Erweiterung des Empfängerkreises für die Entschädigungen aus.


Saathoff verwies in dem Zusammenhang darauf, daß die Gelder, die von der fixen Summe übrig bleiben sollten, für soziale und medizinische Projekte ausgegeben werden könnten. Einzelzahlungen an andere Gruppen sehe das auf einer internationalen Vereinbarung beruhende deutsche Gesetz nicht vor.


Befriedigung stellte sich bei den Stiftungsvertretern auch über die Tatsache ein, daß es - anders als in den neunziger Jahren, als Millionen in schwarzen Löchern verschwanden - keine Verdachtsfälle von Veruntreuung oder Korruption gegeben habe. Das sei auch einem ausgefeilten Kontrollsystem zu danken, das einen Mißbrauch praktisch ausgeschlossen habe, sagte Saathoff.


Er lobte zudem die "hervorragende Kooperation" mit der russischen Stiftung. Er sei "sehr zufrieden", wie die Arbeit mit der Partnerorganisation gelaufen sei, mit der es keinerlei Auseinandersetzungen gegeben habe. Die russische Organisation hatte die schwierige Aufgabe, die Gelder nicht nur in den Weiten Rußlands sondern auch in den südlichen GUS-Ländern sowie in Litauen und Lettland zu verteilen.


Richtig war zweifellos die Entscheidung, die Auszahlungen über die Sberbank, die russische Bank mit der größten Anzahl von Filialen, laufen zu lassen. Dadurch hatten auch die Empfänger in entlegenen Gebieten die Möglichkeit, leichter an ihr Geld zu kommen. Gezahlt wurden - je nach Leistungskategorie - zwischen 600 und 7500 Euro pro Person. Das entspricht Summen von 21 300 bis 266 200 Rubeln. In einem Land, wo die Durchschnittsrente bei etwa 2 300 Rubeln (rund 65 Euro) liegt, eine durchaus spürbare Beihilfe, besonders in den armen ländlichen Regionen.


Die 78jährige Julia Baldina hatte es als Moskauerin relativ leicht, ihr Geld zu bekommen. "Ich habe mich sehr, sehr gefreut", sagte sie der WELT dankbar. Insgesamt 2000 Euro, "einmal 700 und dann noch einmal 1300", habe sie erhalten. Ihr erster Gedanke galt der Familie. Dem Sohn, der Schwiegertochter, den Kindern, Enkeln und Urenkeln schenkte sie je 100 Euro. "Für sie alle sind 100 Euro viel Geld, entsprechend groß war die Freude." Sich selbst erfüllte sie einen lang gehegten Traum, bekannte sie etwas verschämt: "Ich habe mir schwarze, elegante Sandaletten gekauft, zum Ausgehen. Den Rest des Geldes, etwas über 1000 Euro, spare ich für meinen ,schwarzen Tag', der kann in meinem Alter jederzeit kommen."

2000 Euro sind nicht allzu viel für drei verlorene Lebensjahre, immer am Rande der Existenz vegetierend. Von 1942, gerade erst 16 Jahre alt geworden, bis zu ihrer Befreiung 1945 mußte Julia Baldina in Dresden in einem Zeiß-Werk schuften. Nachts wurde sie unter schlimmsten Bedingungen hinter Stacheldraht verwart, der Hunger war ihr ständiger Begleiter. Den verheerenden Bombenangriff im Februar 1945 überlebte sie nur knapp. Heute blickt sie versöhnlich auf das Vergangene. "Man kann nicht immer nur hassen, man muß verzeihen können", sagte sie.


Saathoff weiß um die Begrenztheit von Entschädigungszahlungen. Er nennt sie denn auch "symbolisch", weil das erlittene Leid, das Unrecht nicht wieder gutzumachen sei. Er erinnerte daran, daß innerhalb der NS-Zwangsarbeiter-Stiftung der Fonds "Vergangenheit und Zukunft" existiert, der auf Dauer angelegt sei. Insbesondere das Interesse an Begegnungen zwischen russischen NS-Opfern und deutschen Jugendlichen sei deutlich gewachsen.


Artikel erschienen am Sa, 28. Mai 2005

Es wundert mich in Deutschland gar nichts mehr. Während Deutschland der Zahlmeister für die ganze Welt ist ist kein einziger Cent mehr für die Deutschen übrig!
Wurden überhaupt deutsche Zwangsarbeiter und Verschleppte von der ehemaligen UdSSR entschädigigt?

Rikimer
27.05.2005, 21:56
Nö. Kann mich nicht erinnern das wir Russlanddeutsche jemals was bekommen haben für die Repressalien, Versklavung, Zwangsarbeit - die allzuoft im Tod, wenigstens der Ruinierung der Gesundheit endete - im sowjetischen Reich, dessen Nachfolger die Russische Föderation ist.

MfG

Rikimer

Vetinari
28.05.2005, 02:46
ich versteh euch nicht, ihr beschwert euch, dass deutschland zahlt und regt euch gleichzeititg darüber auf, dass russland nicht zahlt. also entweder das eine oder das andere. alternativ kann man sich natürlich auch darüber freuen, dass das heutige deutschland so vorbildlich mit seiner geschichte umgeht, im gegensatz zu anderen nationen. 7500 euro pro person sind auch nicht gerade besonders viel.

ausserdem haben wir ja gerade einige milliarden von russland bekommen. :)

Der Patriot
28.05.2005, 03:13
ich versteh euch nicht, ihr beschwert euch, dass deutschland zahlt und regt euch gleichzeititg darüber auf, dass russland nicht zahlt. also entweder das eine oder das andere. alternativ kann man sich natürlich auch darüber freuen, dass das heutige deutschland so vorbildlich mit seiner geschichte umgeht, im gegensatz zu anderen nationen. 7500 euro pro person sind auch nicht gerade besonders viel.

ausserdem haben wir ja gerade einige milliarden von russland bekommen. :)

Die Russen besetzen immer noch einen Teil von Deutschland. Die BRD zahlt entschädigungen an und den, obwohl wir eigentlich Entschädigungen verdient haben (die Vertrieben, die verschleppten Russlanddeutschen, die Soldaten die man in Arbeitslager steckte, die vergewaltigten Mädchen,...).

Stephan
28.05.2005, 10:38
Aus der: Die Welt
Russische NS-Zwangsarbeiter entschädigt
Deutsche Stiftung bringt ein heikles Kapitel erfolgreich zum Ende - 211 000 Opfer erhalten bis zu 7500 Euro
von Manfred Quiring

Moskau - Ein emotional sehr belastetes Kapitel der deutsch-russischen Beziehungen ist mit einem erfreulichen Ergebnis abgeschlossen worden.
Sehr gut! :]

MfG
Stephan

Knüll
30.05.2005, 17:31
Sicher ist es sehr gut, dass die ehem. Zwangsarbeiter entschädigt wurden bzw. werden, doch es ist sicher nicht gut, dass andere Nationen ebendiese Verbrechen auch begangen haben und sich nicht dafür entschuldigen bzw. Entschädigungen leisten müssen (Bsp. Türkei, Russland, Frankreich). Aber vieleicht gilt auch hier wieder: vae victis (ich glaube Brennus, verbessert mich, falls er es nicht war).
Damit das hier niemand in den falschen Hals kriegt: Ich möchte die NS-Verbechen nicht verharmlosen oder gar leugnen.

JeanBatten
30.05.2005, 18:16
Und wer entschädigt diese Menschen (www.benno-pries.de), die damals Kinder waren, hierfür?

Übrigens ein alter Freund von mir ... Sehr lesenswert, seine Biografie über die Zeit (mehr als 8 Jahre) als interniertes Kind in Russland.

Leutnant
30.05.2005, 23:02
Ich habe langsam aber sicher keinen Bock mehr für etwas zu zahlen, was ich nicht verursacht habe. Da könnte man doch glatt die Steuern um 3-5% kürzen!

Holt das Geld von denen, die den Scheiße damals gemacht haben!

Gruss

Leutnant
30.05.2005, 23:09
:cool: :top: Das die Kriegsgegner vom Deutschen Reich damals Deutsche vertrieben haben, ist in Ordnung. Die meisten von denen haben doch die Nazis und die Wehrmacht unterstützt.
Heute erwarten wir doch von den Gastarbeitern, daß sie sich unseren Verhältnissen anpassen.
Wenn die Deutschen das damals auch gemacht hätten, wären sie wahrscheinlich nicht verjagt worden!
Das das 3.Reich Land verloren hat, liegt daran, daß sie mit dem Nazis-Terror angefangen haben.
Es ist also in Ordnung, wenn sie Land verloren haben.
Ich heute vermisse das Land ganz bestimmt nicht!

Mit deutlichem Gruss

Leutnant

Helmuth
31.05.2005, 16:09
Vetinari,

was ist da "vorbildlich" bei diesen Zahlungen?
- Ich habe vorgestern in der Tageszeitung gelesen,dass ein Paar in den Ort auf Besuch gekommen ist wo ihr Glück begann.Er war franz.Kriegsgefangener,sie russische "Zwangsarbeiterin".Bei abendlichen Spaziergängen (!) haben sie sich kenengelernt,und geheiratet.Der Franzose hat den Kindern des Bauern bei dem sie gewohnt hat Schokolade mitgebracht......
- Warum wurden die "Zwangsarbeiter" nach dem Kriege direkt nach Sibirien verbracht,wegen Kolaboration?
- Auf den Bildern sehen die "Zwangsarbeiter" körpelich und psychisch viel besser aus als die deutsche Bevölkerung!
- Umgekehrt wird ein Schuh daraus:Wir haben Leben,Gesundheit und Arbeitsplätze geopfert für Europa - und die Fremdarbeiter ("Zwangsarbeiter) haben Arbeit bekommen.
- Wieso sind noch 1944,als es in Deutschland zu leben schon sehr gefährlich war immer noch über 50.000 Arbeiter freiwillig gekommen?
- Warum werden sie erst jetzt entschädigt?Hatten unsere vorherigen Generationen weniger Moral?Das kannst Du doch nicht annehmen!

Leutnant,

- Was ist daran schlecht wenn Deutsche Deutschland unterstützen?
- Die Volksdeutschen waren keine Gäste sondern haben im Gegenteil das Land urbar gemacht;die ersten Generationen hatten nur den Tod,die zweiten die Not und als sie Brot hatten wurden sie verjagt.
- Was verstehst Du unter "Naziterror?

houndstooth
31.05.2005, 16:11
[QUOTE=latinroad]

Es wundert mich in Deutschland gar nichts mehr. Während Deutschland der Zahlmeister für die ganze Welt ist ...

Deutschland ist nicht der 'Zahlmeister der ganzen Welt'.

Deutschland erstattet und kompensiert nur einen winzigen materiellen Teil dessen, was direkt oder indirekt unter seinem Namen gestohlen, gepluendert, geraubt und erzwungen wurde.

Der 'Saldo' zwischen Deutschlands finanziellen Rueckerstattungen& Kompensationen und tatsaechlichen angerichteten materiellen Schaeden liegt im weitaus grossem Uebermass auf Deutschlands Vorteil. Oder um es einfach zu sagen: alle bisherigen und endbegrenzten zukuenftigen Zahlungen Deutschlands vis-a-vis den tatsaechlichen materiellen Schaedender zwei WK sind 'peanuts'. Das 'Zahlmeister' Etikett ist nichts weiter als ein gepflegter Myth , selbstmitleidiges Gelabere ohne jegliche Grundlage.


...ist kein einziger Cent mehr für die Deutschen übrig!
Quatsch! Das sozialistische DEU hat fuer Jahrzehnte wie ein besoffener Seemann mit Geld um sich geschmissen. Fiskale Disziplin von Seiten der Administration durch Prioritaetensetzung die das Wohlsein des Staates und nicht das der eigenen Wiederwahl als Ziel hat , laesst viele Cents in den Taschen seiner Buerger.

Wurden überhaupt deutsche Zwangsarbeiter und Verschleppte von der ehemaligen UdSSR entschädigigt?
Wohl kaum . Und da wird garantiert nie was draus.
Die Russkies verleugnen noch immer ihr Kriegsverbrechen bezueglich der WILHELM GUSTOFF ein. Mit Freunden wie denen wer braucht Feinde?

Uebrigens , nun zu den Zahlungen.

Auf diese sind im thread "Edith Rohs/Lea Rosh"schon angespielt worden. Sie stellen nichts weiter dar als ein Teil des 10 Milliarden deals der Ende 1999 zwischen Bundeskanzler Schroederund Praesident Clinton ausgemacht wurde. Hier sei kurz zu erwaehnen, dass pres. Clinton von seiner in der ame. Konstitution verbrieften 'Executive power' Gebrauch machte , dessen effekt der von Schreoder gewuenschte Effekt ist: 'legal peace for ever'. Die erwaehnte Stiftung war ein teil des ausgehandelten deals. gehen wir zur Website der Stiftung

http://www.stiftung-evz.de/doku/stiftunginitiative/agreement_english.html

finden wir folgenden Satz :


Noting in this regard the June 16, 2000, letter of the Assistant to the President of the United States for National Security Affairs and the Counsel to the President of the United States and the July 5, 2000, letter of the Foreign Policy and Security Advisor of the Chancellor of the Federal Republic of Germany, copies of which have been made public,

Der Brief von dem hier die Rede ist ist als

'Quelle" angegeben im Beitrag # 132 des threads "Edith Rohs/Lea Rosh"

http://politikforen.de/showthread.php?t=9781&page=14&pp=10

Mit freundlichem Gruss ... Heinz