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Vollständige Version anzeigen : 3,81 Euro Brutto ein gerechter Lohn - FDP Kemmerich ?



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Skorpion968
05.11.2010, 01:34
Bevor Du "Schwachsinn" schreibst, solltest Du nachdenken. Arbeiten und Wertschaffung sind nicht zwangsläufige Folgem. Ich kann auch ein Loch graben und wieder zuschaufeln. Ist Arbeit, schafft aber keinen Wert.

Du hast nicht nur von Arbeit keine Ahnung, sondern du hast auch von Wertschöpfung keine Ahnung.
Wertschöpfung entsteht erst dann und genau dann, wenn dir jemand das Produkt der Arbeit abkaufen will und abkaufen kann. Dabei ist es völlig belanglos, ob das ein zugeschaufeltes Loch oder ein Würstchen ist.

Wenn es eines Tages fast nur noch Billiglöhner gibt, dann kannst du Millionen Würstchen braten. All die Würstchen, die dir niemand abkaufen kann, weil die Leute keine Kohle haben, sind keine Wertschöpfung. Die musst du entweder alle selbst fressen oder sie auf die Müllhalde karren.

martin54
05.11.2010, 03:23
Schon wieder weißt Du nicht weiter.

Ich erkläre es Dir auf Deinem Niveau:

Anstatt jemanden zu bezahlen, der nichts anderes tut als Würstchen verkaufen, kaufe ich einen Würstchenverkaufsautomat. Der hat keinen Mindestlohn. Dein Würstchenverkäufer hat jetzt mehr als den Mindestlohn: Hartz IV

Aufgrund des immensen - durchaus mit dem Nicht-Mindestlohn-Bezieher vergleichbaren - Konsumnachholbedarfs von Maschinen halte ich diesen Vorschlag für außerordentlich ausgewogen :D

Stanley_Beamish
05.11.2010, 04:13
Oh ja, du musst dann für eine Wurst 15 Cent mehr zahlen. Das ist freilich der Untergang. :D

Wenn dein Konkurrent 100m weiter die Wurst weiterhin für 1,50 verkaufen kann, dann wirst du deine Ware nicht mehr los.

Stanley_Beamish
05.11.2010, 04:17
Ja? Das würde ja bedeuten, dass alle diese Branchen ihre Mitarbeiter deutlich unterbezahlen. ;)

Laut Aussage vom Scorpion betrifft das 20-25% der Erwerbstätigen. Ob seine Zahlen korrekt sind, müsstest du aber selbst überprüfen.

http://www.politikforen.net/showpost.php?p=4148382&postcount=167

Stanley_Beamish
05.11.2010, 04:39
Die skandinavischen Länder wären pleite? Holland und Belgien wären pleite? Österreich wäre pleite? GB wäre pleite?

In Österreich beträgt der Mindestlohn 5,99 Euro. Da kommt man als Vollzeitkraft auf 1.050 Euro brutto, oder 815 Euro netto. Zieh man vom Netto noch den Freibetrag in Höhe von 260 Euro ab, dann erhält man 555 Euro anrechenbares Einkommen. Mit anderen Worten: Du rennst trotz Mindestlohn zum Jobcenter, um dir die Differenz zum Hartz4-Satz aufstocken zu lassen.
http://www.arbeitsagentur.de/nn_25834/Navigation/zentral/Buerger/Arbeitslos/Alg-II/Hilfen/Freibetraege/Freibetraege-Nav.html
In Portugal sind es 2,86, in Spanien 3,84 und in den skandinavischen Ländern gibt es mWn keinen Mindestlohn.

heide
05.11.2010, 05:43
Ok, dann lass es 7€ pro Stunde sein + 5€ Stundenlohn macht 12€ die Stunde, davon sind 7€ steuerfrei. Die leben ganz gut davon, sonst würden sie das nicht machen.
Auch das ist ein wenig an den Haaren herbei gezogen.

heide
05.11.2010, 05:54
Dann müssen sich die Friseusen halt irgendwie "bilden" wenn ihnen die 3,80 zuwenig sind. Fraglich ist nur: Wenn alle sich gebildet haben, wer putzt dann der kleinkapitalistischen Elite hinterher?

Richtig, die Friseure müssen ihren Arbeitsplatz selbst sauber halten.:))

Skorpion968
05.11.2010, 14:21
Wenn dein Konkurrent 100m weiter die Wurst weiterhin für 1,50 verkaufen kann, dann wirst du deine Ware nicht mehr los.

Der Konkurrent muss doch auch Mindestlohn zahlen.

Michel
05.11.2010, 15:09
Ein Mehrwert entsteht erst dann, wenn jemand das Produkt der Arbeit kauft.
Du kannst mit deinem Schweißroboter noch so viel zusammenschweißen. Wenn das keiner kauft, kein Mehrwert.

Deshalb werden die nächsten 10 Jahre sehr spannend werden, wenn deutsche Produkte in China und anderswo nicht mehr nachgefragt werden.

Entweder weil sie diese besser herstellen oder weil der BRD die Facharbeiter ausgehen.
In Mitteldeutschland jammert die Wirtschaft schon heute rum, weil sie keine ausbildungsfähigen jungen Menschen mehr finden, weil diese in die West BRD (durchschnittlich 1000 € Netto mehr) oder gleich ins Ausland abzwitscherten.
Aber diese Zeiten sind in der West-BRD auch vorbei.

Die 5 Länder zeigen ja ganz deutlich - zu welchen Auswirkungen niedrige Löhne in einem gemeinsamen Wirtschaftsraum führen, und welche Scheißhausparolen die FDP Schweine gerade noch verbal auskotzen können.

Unbelehrbar
05.11.2010, 15:27
Putz deinen Dreck doch selbst.

Wieso sollte sie, wenn sie in der Zeit genügend Geld verdienen kann um die Putzfrau zu bezahlen, noch etwas über hat und dies mit einer Tätigkeit, die ihr idealer Weise mehr Spaß macht als das Putzen!

Linke und Logik schließt sich halt meistens aus. :rolleyes:
Sonst würdet ihr auch verstehen, weswegen ein Mindestlohn zwar helfen kann, aber nicht muss und schon gar keine Garantie darstellt.

Skorpion968
05.11.2010, 15:38
Wieso sollte sie, wenn sie in der Zeit genügend Geld verdienen kann um die Putzfrau zu bezahlen, noch etwas über hat und dies mit einer Tätigkeit, die ihr idealer Weise mehr Spaß macht als das Putzen!

Weil man seinen eigenen Dreck selbst wegmacht, sofern man 2 gesunde Hände hat und nicht schwerbehindert ist.

tabasco
05.11.2010, 15:40
Weil man seinen eigenen Dreck selbst wegmacht, sofern man 2 gesunde Hände hat und nicht schwerbehindert ist.

@Ubi

Es ist so weil

a) es so ist
b) es so ist
c) es so ist

:))

Skorpion968
05.11.2010, 15:42
Deshalb werden die nächsten 10 Jahre sehr spannend werden, wenn deutsche Produkte in China und anderswo nicht mehr nachgefragt werden.

Entweder weil sie diese besser herstellen oder weil der BRD die Facharbeiter ausgehen.
In Mitteldeutschland jammert die Wirtschaft schon heute rum, weil sie keine ausbildungsfähigen jungen Menschen mehr finden, weil diese in die West BRD (durchschnittlich 1000 € Netto mehr) oder gleich ins Ausland abzwitscherten.
Aber diese Zeiten sind in der West-BRD auch vorbei.

Die 5 Länder zeigen ja ganz deutlich - zu welchen Auswirkungen niedrige Löhne in einem gemeinsamen Wirtschaftsraum führen, und welche Scheißhausparolen die FDP Schweine gerade noch verbal auskotzen können.

So siehts aus.
Jahrelang haben die Unternehmen geschlampt, kaum Leute ausgebildet (ist ja viel zu teuer, geht ja was vom Gewinn flöten) und gut ausgebildete Leute mit Dreckslöhnen (sonst wirds ja viel zu teuer, geht ja was vom Gewinn flöten) vom Hof gejagt. Und jetzt kommen sie jammernd angeschissen, dass sie keine Leute finden. Mir kann das gierige Pack nicht leid tun. :D

Skorpion968
05.11.2010, 15:45
@Ubi

Es ist so weil

a) es so ist
b) es so ist
c) es so ist

:))

Den Hintern abputzen kannst du dir aber noch alleine. Oder hast du da auch deine Handlanger für, die in deinem Dreck wühlen dürfen? :D

Michel
05.11.2010, 15:45
Weil man seinen eigenen Dreck selbst wegmacht, sofern man 2 gesunde Hände hat und nicht schwerbehindert ist.


Für eine Arbeit die man nur mit einem Hungerlohn bezahlen will, muß und kann ist das eine unnütze Arbeit und außerdem sittenwidrig.

Solche Leute die das vor 100 Jahren taten, bezeichnete man als Leuteschinder und diese waren danach gesellschaftlich erledigt, wie es heute nur die Bezeichnungen Neonazi und Rechtsextremist gleichkommt.

Da waren die Deutschen ja noch anständig und nicht solche seelischen und moralischen BRD-Krüppel

Skorpion968
05.11.2010, 15:48
Für eine die man nur mit einem Hungerlohn bezahlen will, muß und kann ist eine unnütze Arbeit und außerdem sittenwidrig.

Solche Leute die das vor 100 Jahren taten, bezeichnete man als Leuteschinder und diese waren danach gesellschaftlich erledigt, wie es heute nur die Bezeichnungen Neonazi und Rechtsextremist gleichkommen.

Die sind auch heute noch gesellschaftlich erledigt. Mit denen will kaum einer was zu tun haben.

tabasco
05.11.2010, 15:48
Den Hintern abputzen kannst du dir aber noch alleine. Oder hast du da auch deine Handlanger für, die in deinem Dreck wühlen dürfen? :DDen Hintern abputzen kann ich mir in der Tat noch zum Glück alleine. Wenn ich aber dazu noch eine Wohnung und ein Atelier putzen müsste, so könnte ich das dann auch gleich hauptberuflich machen. Irgendwie scheint Dich die Thematik zu überfordern. Sieh's positiv - immer hin schaffe ich 'nen halben Arbeitsplatz für die Putzfrau.

Und Du eben nicht :).

Unbelehrbar
05.11.2010, 15:48
Weil man seinen eigenen Dreck selbst wegmacht, sofern man 2 gesunde Hände hat und nicht schwerbehindert ist.

Wie drücke ich dieses jetzt bloß freundlich aus?

Solltest du mal eine finanziell wichtige Entscheidung treffen, dann höre auf deinen Goldfisch! :]


PS:

Ist dir eigentlich klar, dass wärest du und ein paar 100000 andere mit deiner Einstellung ein wenig "fauler", die Putzfrauen mit höheren Löhnen rechnen dürften?
Das funktioniert nach dem simplen Prinzip von Angebot und Nachfrage!
(Natürlich nur wenn nicht noch mehr Personen Lust haben in dieses Berufsfeld einzusteigen.)

Auch würde es mich sehr interessieren, wievielen Angestellten du zurzeit einen gerechten Lohn zahlst? :)

Skorpion968
05.11.2010, 15:51
Den Hintern abputzen kann ich mir in der Tat noch zum Glück alleine. Wenn ich aber dazu noch eine Wohnung und ein Atelier putzen müsste, so könnte ich das dann auch gleich hauptberuflich machen.

Aha, du bist also nicht nur zu faul, sondern auch noch zu blöd zum Putzen. Sag das doch gleich. :))

Michel
05.11.2010, 15:52
So siehts aus.
Jahrelang haben die Unternehmen geschlampt, kaum Leute ausgebildet (ist ja viel zu teuer, geht ja was vom Gewinn flöten) und gut ausgebildete Leute mit Dreckslöhnen (sonst wirds ja viel zu teuer, geht ja was vom Gewinn flöten) vom Hof gejagt. Und jetzt kommen sie jammernd angeschissen, dass sie keine Leute finden. Mir kann das gierige Pack nicht leid tun. :D



Mir auch nicht. Von mir aus können die ihr ganzes Vermögen und ihr ganzes Geld verlieren.

2,5 Millionen Menschen sind aus der Ost-BRD zum Teil in den Westen gezogen.
Diese Menschen erwirtschaften jetzt noch 30% des gesamten westdeutschen BSP.
Mal schauen wenn die alle einmal in Rente gehen. Der Nachschub aus der DDR-Zeit ist ja jetzt schon seit 3 Jahren stark am abklingen, wegen des Geburtenknickes nach der Wende.

Vielleicht finden sie noch nen paar gute Leute in Osteuropa, Nahost und Afrika. lach :D

tabasco
05.11.2010, 15:56
Aha, du bist also nicht nur zu faul, sondern auch noch zu blöd zum Putzen. Sag das doch gleich. :))

Jepp, natürlich, alles was Du meinst (*)

:]

(*) (ich habe mal gelesen, mann soll die Imbezile nicht unnötig aufregen)

Skorpion968
05.11.2010, 15:57
PS:

Ist dir eigentlich klar, dass wärest du und ein paar 100000 andere mit deiner Einstellung ein wenig "fauler", die Putzfrauen mit höheren Löhnen rechnen dürften?
Das funktioniert nach dem simplen Prinzip von Angebot und Nachfrage!

Dieses Prinzip darfst du dir gerne in die Haare schmieren.
Wer eine solche Arbeit macht, anderer Leute Dreck wegzumachen, hat gut bezahlt zu werden. Andernfalls mach deinen Dreck gefälligst selbst weg!

Unbelehrbar
05.11.2010, 16:20
Dieses Prinzip darfst du dir gerne in die Haare schmieren.
Wer eine solche Arbeit macht, anderer Leute Dreck wegzumachen, hat gut bezahlt zu werden. Andernfalls mach deinen Dreck gefälligst selbst weg!

Was ist denn gut bezahlt?
Löst sich das Problem wirklich, wenn alle ihren Dreck selbst wegmachen?

Gehen nicht evtl. nur Arbeitsplätze verloren und die Personen bekommen noch weniger?
Jetzt auch noch vom Staat, also dem Steuerzahler. Die Tabascos dieser Welt machen zeitgleich weniger Umsatz und die Steuereinnahmen sinken.

Nehmen wir nun mehr Schulden auf, senken den "staatlichen Lohn" für die ehmalige Putzfrau oder erhöhen wir Tabasco einfach die Steuer?
Natürlich Letzteres! ;)
Wie schaut es aber, wenn Tabasco keine Lust mehr hat nun 60% abzugeben, Tabasco plötzlich nur noch so viel wie die Putzfrau verdient und aufhört zu arbeiten?

Du sagst ich soll mir dieses Prinzip (Angebot und Nachfrage) in die Haare schmieren? Nun haben die Alternativen leider gezeigt, dass sie nicht konkurrenzfähig sind und (fast) alle auf dem "unanständigen" Niveau einer Putzkraft leben.

Im Übrigen werden qualifizierte Putzkräfte hoch bezahlt. Die beseitigen dir jeden Fleck aus deinen Autopolstern und sogar Leichengeruch aus Wohnungen.
Eine Fortbildung in der Lappenverwendung kann auch schon einiges ausmachen. ;)

Ihr solltet endlich mal Augenmaß beweisen, ebenso wie einige Ausbeuter.
Der Staat kann dabei helfen, aber er kann nicht dafür sorgen, dass unbrauchbare und wenig brauchbare Arbeitskraft einen bestimmten Wert erhalten.
Außer auf Kosten der Währung und des Volksvermögens.

Letztlich liegt es weitestgehend an einem selbst.
Wir haben freie Berufswahl und eine freie Wahl des Arbeitsplatzes und nein ich bin auch nicht über alle Entwicklungen des heutigen Arbeitsmarktes glücklich.

Skorpion968
05.11.2010, 16:53
Was ist denn gut bezahlt?

Das lässt sich sogar relativ leicht beantworten.
Es gibt im Leben einen ganz wichtigen Grundsatz und der lautet:
Behandle andere Menschen immer so, wie du selbst von anderen behandelt werden möchtest.
Übertragen auf diese Frage bedeutet das:
Mach dir ganz ehrlich Gedanken darüber, für wie viel Geld du selbst diese Arbeit machen würdest. Würdest du für 3 Euro/h den Dreck anderer Leute wegmachen? Für 5 Euro/h? Für 10/h? Für 12/h? Für 15/h? Für wie viel?
Und wenn du dir diese Frage ganz ehrlich beantwortet hast, dann weißt du, wie viel du deiner Putzfrau bezahlen solltest. ;)

Skorpion968
05.11.2010, 16:56
Nehmen wir nun mehr Schulden auf, senken den "staatlichen Lohn" für die ehmalige Putzfrau oder erhöhen wir Tabasco einfach die Steuer?
Natürlich Letzteres! ;)
Wie schaut es aber, wenn Tabasco keine Lust mehr hat nun 60% abzugeben, Tabasco plötzlich nur noch so viel wie die Putzfrau verdient und aufhört zu arbeiten?


Dann kommt der nächste Tabasco.

Skorpion968
05.11.2010, 16:58
Du sagst ich soll mir dieses Prinzip (Angebot und Nachfrage) in die Haare schmieren? Nun haben die Alternativen leider gezeigt, dass sie nicht konkurrenzfähig sind und (fast) alle auf dem "unanständigen" Niveau einer Putzkraft leben.

Nein, das stimmt nicht. Die Ausuferungen waren geringer.
Die Leute am oberen Ende waren weniger reich und die Leute am unteren Ende waren weniger arm. Es gab einfach nicht diese tiefe Kluft in der Gesellschaft.

Skorpion968
05.11.2010, 17:00
Ihr solltet endlich mal Augenmaß beweisen, ebenso wie einige Ausbeuter.
Der Staat kann dabei helfen, aber er kann nicht dafür sorgen, dass unbrauchbare und wenig brauchbare Arbeitskraft einen bestimmten Wert erhalten.
Außer auf Kosten der Währung und des Volksvermögens.

Es gibt keine unbrauchbare Arbeitskraft.
Es gibt nur schlecht bezahlte Arbeitskraft.

Stanley_Beamish
05.11.2010, 17:02
Der Konkurrent muss doch auch Mindestlohn zahlen.

Er hat vorher auch schon höhere Löhne für seine Angestellten gezahlt, aber seine Miete ist niedriger, und er kennt einen günstigeren Lieferanten.

Skorpion968
05.11.2010, 17:05
Er hat vorher auch schon höhere Löhne für seine Angestellten gezahlt, aber seine Miete ist niedriger, und er kennt einen günstigeren Lieferanten.

Tja, dann liegt es doch nicht am Mindestlohn. Er ist offenbar einfach in der Wahl seines Ladens und seiner Lieferanten geschickter. Dafür kann doch der Mindestlohn nix.
Dann musst du dich eben anstrengen, dass du auch einen Laden mit günstigerer Miete und einen günstigeren Lieferanten findest.

Stanley_Beamish
05.11.2010, 17:05
Weil man seinen eigenen Dreck selbst wegmacht, sofern man 2 gesunde Hände hat und nicht schwerbehindert ist.

Und welchen Job soll die Putzfrau dann ausführen? Blinddärme operieren, Statiken von Brücken berechnen oder Quizshows moderieren?

Skorpion968
05.11.2010, 17:08
Und welchen Job soll die Putzfrau dann ausführen? Blinddärme operieren, Statiken von Brücken berechnen oder Quizshows moderieren?

Ach, es gibt viel wichtige Arbeit. Daran mangelt es nicht.
Es gibt keine unwichtige Arbeit, es gibt nur schlecht bezahlte Arbeit.
Sie könnte alte Leute pflegen, Kinder oder auf die schiefe Bahn geratene Jugendliche betreuen, und noch vieles andere...

tabasco
05.11.2010, 17:20
Es gibt keine unbrauchbare Arbeitskraft.
Es gibt nur schlecht bezahlte Arbeitskraft.

O doch. Es gibt sowohl die unbrauchbaren, als auch die überbezahlen.

Bei dem Berufsstand der Beamten trifft sogar überproportional häufig beides gleichzeitig zu.

Stanley_Beamish
05.11.2010, 17:22
Ach, es gibt viel wichtige Arbeit. Daran mangelt es nicht.
Es gibt keine unwichtige Arbeit, es gibt nur schlecht bezahlte Arbeit.
Sie könnte alte Leute pflegen, Kinder oder auf die schiefe Bahn geratene Jugendliche betreuen, und noch vieles andere...

Wenn sie es könnte, würde sie es tun. Und ob die Betreuung von Intensivjugendlichen so eine viel bessere Arbeit als das Putzen ist, möchte ich dann doch eher bezweifeln.

BRDDR_geschaedigter
05.11.2010, 17:22
Eine Arbeit ist nur so viel Wert wie ein anderer bereit ist dafür zu zahlen. Alle anderen Theorien gehen an der Realität vorbei und sind ideologischer Unsinn.

tabasco
05.11.2010, 17:23
Ach, es gibt viel wichtige Arbeit. Daran mangelt es nicht.
Es gibt keine unwichtige Arbeit, es gibt nur schlecht bezahlte Arbeit.
Sie könnte alte Leute pflegen, Kinder oder auf die schiefe Bahn geratene Jugendliche betreuen, und noch vieles andere...Um Gottes Willen ...

ich bin der Meinung, dass es sowohl für die Kinder als auch für Greise und Jugendliche besser ist, wenn sich denen die Menschen annehmen, die sich Kinderbetreueng oder Altenpflege als Beruf aufgrund persönlicher Neigungen und herzensvorlieben ausgewählt haben ... und keine gescheiterten Putzfrauen aus Not :rolleyes:

Skorpion968
05.11.2010, 17:27
Wenn sie es könnte, würde sie es tun. Und ob die Betreuung von Intensivjugendlichen so eine viel bessere Arbeit als das Putzen ist, möchte ich dann doch eher bezweifeln.

Das ist mit Sicherheit bessere Arbeit. In dem einen Fall kümmerst du dich um bedürftige Menschen, in dem anderen Fall machst du aufgeblasenen faulen Menschen ihren Dreck weg. Das ist doch wohl keine Frage, dass das erste die bessere Arbeit ist.
Und wenn sie es noch nicht kann, kann sie es lernen.

henriof9
05.11.2010, 17:27
Ach, es gibt viel wichtige Arbeit. Daran mangelt es nicht.
Es gibt keine unwichtige Arbeit, es gibt nur schlecht bezahlte Arbeit.
Sie könnte alte Leute pflegen, Kinder oder auf die schiefe Bahn geratene Jugendliche betreuen, und noch vieles andere...

Schon mal auf die Idee gekommen, daß es dazu vielleicht an der nötigen (Aus)Bildung fehlt ?

Und meine Angehörigen sind mir viel zu lieb und teuer als das ich die in Hände geben würde, welche nicht geeignet und nicht ausgebildet dafür sind.

Skorpion968
05.11.2010, 17:29
Um Gottes Willen ...

ich bin der Meinung, dass es sowohl für die Kinder als auch für Greise und Jugendliche besser ist, wenn sich denen die Menschen annehmen, die sich Kinderbetreueng oder Altenpflege als Beruf aufgrund persönlicher Neigungen und herzensvorlieben ausgewählt haben ... und keine gescheiterten Putzfrauen aus Not :rolleyes:

Ich sage ja auch nicht, dass alle zwingend diese Arbeit machen sollen.
Ich sagte doch, es gibt viel wichtige Arbeit.

Skorpion968
05.11.2010, 17:31
Schon mal auf die Idee gekommen, daß es dazu vielleicht an der nötigen (Aus)Bildung fehlt ?

Und meine Angehörigen sind mir viel zu lieb und teuer als das ich die in Hände geben würde, welche nicht geeignet und nicht ausgebildet dafür sind.

:))
Das ist doch jetzt wohl ein Scherz!
Es gab mal den Vorschlag aus eurer politischen Richtung, dass H4-Empfänger zwangsweise für solche Tätigkeiten herangezogen werden sollen.
Da hast du doch bestimmt artig Beifall geklatscht, oder?! :)

henriof9
05.11.2010, 17:32
Das ist mit Sicherheit bessere Arbeit. In dem einen Fall kümmerst du dich um bedürftige Menschen, in dem anderen Fall machst du aufgeblasenen faulen Menschen ihren Dreck weg. Das ist doch wohl keine Frage, dass das erste die bessere Arbeit ist.
Und wenn sie es noch nicht kann, kann sie es lernen.

Hast Du schon mal einen Menschen gepflegt der Dir Nahe stand ?
Und das ist noch ein himmelweiter Unterschied zu einem Menschen der einem fremd ist.

Du hast doch null Ahnung davon was bedürftige Menschen benötigen. :rolleyes:

henriof9
05.11.2010, 17:33
:))
Das ist doch jetzt wohl ein Scherz!
Es gab mal den Vorschlag aus eurer politischen Richtung, dass H4-Empfänger zwangsweise für solche Tätigkeiten herangezogen werden sollen.
Da hast du doch bestimmt artig Beifall geklatscht, oder?! :)

Na dann such mal was ich dazu geschrieben habe.

Skorpion968
05.11.2010, 17:33
Eine Arbeit ist nur so viel Wert wie ein anderer bereit ist dafür zu zahlen.

Falsch. Eine Arbeit ist so viel wert, wie man selbst dafür verlangen würde, diese Arbeit zu machen.
Alles andere ist ideologischer Unsinn.

BRDDR_geschaedigter
05.11.2010, 17:35
Falsch. Eine Arbeit ist so viel wert, wie man selbst dafür verlangen würde, diese Arbeit zu machen.
Alles andere ist ideologischer Unsinn.

Bei mir ist es nicht so, also widerlegt.

Skorpion968
05.11.2010, 17:36
Hast Du schon mal einen Menschen gepflegt der Dir Nahe stand ?
Und das ist noch ein himmelweiter Unterschied zu einem Menschen der einem fremd ist.

Du hast doch null Ahnung davon was bedürftige Menschen benötigen. :rolleyes:

Aber du hast da Ahnung von oder was? Du bist doch der Prototyp-Egomane. Tu doch nicht so als hättest du dich jemals für die Bedürftigkeit anderer Menschen interessiert. :rolleyes:

Skorpion968
05.11.2010, 17:37
Bei mir ist es nicht so, also widerlegt.

Bei dir ist es auch so. Du willst das bloß nicht wahrhaben. :]

henriof9
05.11.2010, 17:49
Aber du hast da Ahnung von oder was? Du bist doch der Prototyp-Egomane. Tu doch nicht so als hättest du dich jemals für die Bedürftigkeit anderer Menschen interessiert. :rolleyes:

Ich hätte Dir die Frage nicht gestellt, würde ich den Unterschied nicht wissen.
Aber so etwas paßt ja wieder nicht in Deine Denke; es kann nicht sein was nicht sein darf.

Unbelehrbar
05.11.2010, 17:51
Das lässt sich sogar relativ leicht beantworten.
Es gibt im Leben einen ganz wichtigen Grundsatz und der lautet:
Behandle andere Menschen immer so, wie du selbst von anderen behandelt werden möchtest.
Übertragen auf diese Frage bedeutet das:
Mach dir ganz ehrlich Gedanken darüber, für wie viel Geld du selbst diese Arbeit machen würdest. Würdest du für 3 Euro/h den Dreck anderer Leute wegmachen? Für 5 Euro/h? Für 10/h? Für 12/h? Für 15/h? Für wie viel?
Und wenn du dir diese Frage ganz ehrlich beantwortet hast, dann weißt du, wie viel du deiner Putzfrau bezahlen solltest. ;)

Nein weiß ich leider noch nicht! ;(
Ich würde den Job nämlich gar nicht machen. Ich putze relativ ungern und dafür habe ich auch nicht viel Zeit in meine Qualifizierung in einem anderen Berufsfeld gesteckt.(Ausnahme der Lohn wäre unverständlicherweise plötzlich deutlich höher oder ich hätte keine andere Möglichkeit.)

Ich schaue mich also auf dem Markt um und überlege was ich haben will und was ich dafür bereit bin zu zahlen bzw. mir leisten kann. Passt Preis und Leistung zusammen, dann nehme ich diese in Anspruch.
Ist genauso wie beim Kauf von Produkten.

Was ist also nun gerecht?

Wenn man damit überleben kann?
Wenn man sich ohne staatliche Hilfe davon ernähren kann?
Was heißt ernähren? Wer bestimmt die Grenze?
...

Wieviel mehr ist erlaubt bei welchem persönlichen Einsatz?

tabasco
05.11.2010, 17:54
(...)
Mach dir ganz ehrlich Gedanken darüber, für wie viel Geld du selbst diese Arbeit machen würdest. Würdest du für 3 Euro/h den Dreck anderer Leute wegmachen? Für 5 Euro/h? Für 10/h? Für 12/h? Für 15/h? Für wie viel? (...)
Meine Güte, welch ein wirtschaftlicher Unfug.

Ein Professor/Arzt/Ingenieur soll sich überlegen, für wie viel Geld er selbst putzen würde? Warum zum Kuckuck?

Paul Felz
05.11.2010, 17:56
Meine Güte, welch ein wirtschaftlicher Unfug.

Ein Professor/Arzt/Ingenieur soll sich überlegen, für wie viel Geld er selbst putzen würde? Warum zum Kuckuck?
Da hat einer geschrieben, der den Lohn in % des Würstchenpreises audrückt. Noch Fragen?

Unbelehrbar
05.11.2010, 18:06
Dann kommt der nächste Tabasco.

Ohne Anreiz kein Tabasco!
Siehe auch qualifizierte Zuwanderer!


Nein, das stimmt nicht. Die Ausuferungen waren geringer.
Die Leute am oberen Ende waren weniger reich und die Leute am unteren Ende waren weniger arm. Es gab einfach nicht diese tiefe Kluft in der Gesellschaft.

Jain!
Die Schere ist wieder größer geworden. Richtig!

Die Politik ist dabei aber nur ein Faktor!
Wesentlichere Punkte sind der tech. Fortschritt, welche die Anzahl der niedrigqualifizierten Tätigkeiten sinken ließ und die Globalisierung, welche den Wettbewerb auf dem Markt vergrößerte!

Die Politik muss daruf stärker reagieren (Kontrolle, Bildungssystem...) aber auch der Bürger musss flexibler werden ebenso wie die Firmen.

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In Bezug auf sozialistische Systeme, wo die DDR ja fast noch das erbärmliche Highlight war aber nicht. In den meisten sozialisischen Systemen war nicht mal das Überleben gesichert und die DDR war nur abgeschottet "konkurrenzfähig" und lebte auf Kosten ihrer Währung.
Nachdem sie sich dem Markt stellen mussten war dies fast alles wertlos.
Es dürfte übrigens nur wenigen DDRlern objektiv schlechter gehen als damals.
Nehmen wir mal den Durchschnittslohn der DDR 1990 knapp 1300DDR Mark und teilen ihn durch den Tatsächlichen Wechselkurs (Sehr günstiger Fall 1:5) und setze dies mal ins Verhältnis zum heutigen Durschnittslohn und zur Grundabsicherung
(H4 = Geld+Wohnung,...).
Emotional ist natürlich eine andere Sache.
Arbeit ist eben auch ein Stück leben, ein Stück gebraucht werden, ein Stück gesellschaftliche und eigene Wertschätzung, eben ein Stück Identifikation.

Wobei man auch hier auf die eigene Verantwortung hinweisen muss.
Wenn man nicht bereit ist in Richtung Arbeit zu gehen und sich weiter zu qualifizieren, dann trägt man für diesen Verlust auch den Haupteil der Verantwortung. (Ausnahmen mal ausgenommen.)

Skorpion968
05.11.2010, 18:23
Da hat einer geschrieben, der den Lohn in % des Würstchenpreises audrückt. Noch Fragen?

Ich schrieb, den Anteil der Lohnkosten am Würstchenpreis.
Aber wie sollst du das kapieren, wo du so viel Ahnung von Kalkulationen hast wie ne Kuh vom Eierlegen. :)

Skorpion968
05.11.2010, 18:27
Nein weiß ich leider noch nicht! ;(
Ich würde den Job nämlich gar nicht machen.

Natürlich würdest du den Job machen, wenn die Bezahlung stimmt. Bei irgendeinem Lohn würdest du sagen, okay, ich mache es zwar ungerne, aber dafür mache ich es.
Und schwupps, hast du den angemessenen Lohn für deine Putzfrau. Wenn du den nicht bezahlen willst oder nicht bezahlen kannst, putz selbst. Du weißt ja, wo Eimer und Lappen sind. ;)

tabasco
05.11.2010, 18:32
Natürlich würdest du den Job machen, wenn die Bezahlung stimmt. (...) Denkfehler bei Dir.

Zu Anfang meiner Berufskarriere dachte ich auch genau so, wie Du eben schreibst - ich mache vom Schreinern und Modellbau bis 3D-Simulation alles, Hauptsache der Preis stimmt. Inzwischen bin ich längst davon abgekommen. Es gibt auch in meinem Berufsfeld Tätigkeiten, die ich nicht machen würde, auch wenn diese besser bezahlt wären, als die Tätigkeit, die mir zusagt. Meine Nerven und meine Zufriedenheit mit dem was ich mache sind mir unendlich wichtiger, als ein Paar/ein paar Hundert/ein Paar Tausend Euro.

:)

sisyphos
05.11.2010, 18:32
Meine Güte, welch ein wirtschaftlicher Unfug.

Ein Professor/Arzt/Ingenieur soll sich überlegen, für wie viel Geld er selbst putzen würde? Warum zum Kuckuck?

Weil auch eine Marktwirtschaft nur vermittels der Gemeinschaft existiert.

Unbelehrbar
05.11.2010, 18:32
Es gibt keine unbrauchbare Arbeitskraft.
Es gibt nur schlecht bezahlte Arbeitskraft.

Doch die gibt es.
Will jemand Arbeit verrichten, welche nicht benötigt wird, so ist diese unbrauchbar.
Man braucht keinen Maler, wenn schon alles gestrichen ist und sicher keine 10 Maler für 20 m².

Logisch wäre, wenn 1 Maler die Arbeit macht und den Lohn X bekommt und die anderen 9 sich etwas anderes suchen.
Dabei sollte der Staat ihn im Eigeninteresse helfen.

In der DDR hätten sie sich die Arbeit geteilt und jeder den Lohn X bekommen.
Dadurch war der Lohn dann aber auch nur ein Zehntel wert.
Das System läss sich leider nicht bescheißen. :(

Paul Felz
05.11.2010, 18:33
Ich schrieb, den Anteil der Lohnkosten am Würstchenpreis.
Aber wie sollst du das kapieren, wo du so viel Ahnung von Kalkulationen hast wie ne Kuh vom Eierlegen. :)
Nur die entsprechende Frage dazu konntest Du Mathegenie mal wieder nicht beantworten. Wie hoch ist der Lohn bei
a) 30 Würstchen / h
b) 0,5 Würszchen / h

Lern erst mal Grundlagen, bevor Du Dich auch nur als Lutscherverkäufer versuchst

Skorpion968
05.11.2010, 18:36
Denkfehler bei Dir.

Zu Anfang meiner Berufskarriere dachte ich auch genau so, wie Du eben schreibst - ich mache vom Schreinern und Modellbau bis 3D-Simulation alles, Hauptsache der Preis stimmt. Inzwischen bin ich längst davon abgekommen. Es gibt auch in meinem Berufsfeld Tätigkeiten, die ich nicht machen würde, auch wenn diese besser bezahlt wären, als die Tätigkeit, die mir zusagt. Meine Nerven und meine Zufriedenheit mit dem was ich mache sind mir unendlich wichtiger, als ein Paar/ein paar Hundert/ein Paar Tausend Euro.

:)

Es ist alles eine Frage des Preises. Und da du dich offenbar so sehr ums Putzen herumwindest, muss der Preis dafür wohl sehr hoch sein. :]

Skorpion968
05.11.2010, 18:38
Nur die entsprechende Frage dazu konntest Du Mathegenie mal wieder nicht beantworten. Wie hoch ist der Lohn bei
a) 30 Würstchen / h
b) 0,5 Würszchen / h

Lern erst mal Grundlagen, bevor Du Dich auch nur als Lutscherverkäufer versuchst

Ich schrieb, er verkauft durchschnittlich 30 Würstchen pro Stunde.
Was kapierst du daran nicht, du Würstchen? :D

Skorpion968
05.11.2010, 18:43
Doch die gibt es.
Will jemand Arbeit verrichten, welche nicht benötigt wird, so ist diese unbrauchbar.
Man braucht keinen Maler, wenn schon alles gestrichen ist und sicher keine 10 Maler für 20 m².

Deswegen ist die Arbeit ja nicht unbrauchbar. Sie wird lediglich gerade in diesem Moment vorübergehend nicht benötigt. Bald ist die Farbe wieder verblasst und dann muss wieder neu gestrichen werden.

Paul Felz
05.11.2010, 18:44
Ich schrieb, er verkauft durchschnittlich 30 Würstchen pro Stunde.
Was kapierst du daran nicht, du Würstchen? :D
Wie willst Du das denn garantieren, o Arbeiterheld? :rolleyes:

Skorpion968
05.11.2010, 18:47
Wie willst Du das denn garantieren, o Arbeiterheld? :rolleyes:

Das muss ich nicht garantieren, das geht aus den Zahlen hervor, o Intelligenzloser.

Paul Felz
05.11.2010, 18:49
Das muss ich nicht garantieren, das geht aus den Zahlen hervor, o Intelligenzloser.
Ja natürlich :rolleyes: Du gibst die Zahlen vor, das kommt mir irgendwie bekannt vor. Zufällig für die nächsten 5 Jahre?

Unbelehrbar
05.11.2010, 18:51
Natürlich würdest du den Job machen, wenn die Bezahlung stimmt. Bei irgendeinem Lohn würdest du sagen, okay, ich mache es zwar ungerne, aber dafür mache ich es.
Und schwupps, hast du den angemessenen Lohn für deine Putzfrau. Wenn du den nicht bezahlen willst oder nicht bezahlen kannst, putz selbst. Du weißt ja, wo Eimer und Lappen sind. ;)


(Ausnahme der Lohn wäre unverständlicherweise plötzlich deutlich höher oder ich hätte keine andere Möglichkeit.)


Nein, ich bin wie gesagt erstens bereit Abstriche zu machen, wenn ich die andere Tätikeit lieber mögen würde und zweitens kann ich kaum in die Situation kommen.
Geht es ums überleben, dann würde ich jeden Job machen, solange er mir dieses sichert.
Heißt also die Lösung wäre ein Lohn der zum Überleben reicht?
Das tut er bereits. Also sind die Löhne doch gerecht? ;)
Deine Logik hinkt wie du siehst.

Sag doch evtl. mal eine Zahl und wie du auf sie kommst.



Weil auch eine Marktwirtschaft nur vermittels der Gemeinschaft existiert.

Was wäre deine Zahl bzw. Berechnungsart?

tabasco
05.11.2010, 18:56
Es ist alles eine Frage des Preises. Und da du dich offenbar so sehr ums Putzen herumwindest, muss der Preis dafür wohl sehr hoch sein. :]
Nein, es ist eben nicht die Frage des Preises.

Es ist die Frage der eigenen Wertschätzung und des Kontextes: Um meiner Familie nacktes Überleben zu sichern, würde ich morden, huren, stehlen und betrügen. In jeder anderen Situation, in der es nicht um das nackte Überleben geht und solange die primäre Grundbedürfnisse wie Dach über den Kopf, nahrhaftes Essen und sauberes Wasser befriedigt sind, macht mich das Geld irgendwie nicht an, aber da bin ich vielleicht eigen. Mir schmeckt ein Curry-Würstchen eben nicht viel schlechter als eine Mahlzeit in Vier Jahreszeiten.

Unbelehrbar
05.11.2010, 18:59
Deswegen ist die Arbeit ja nicht unbrauchbar. Sie wird lediglich gerade in diesem Moment vorübergehend nicht benötigt. Bald ist die Farbe wieder verblasst und dann muss wieder neu gestrichen werden.

Doch ist sie!

Ich will allerdings nicht bestreiten, dass sie irgendwann evtl. wieder gebraucht wird.

Dann haben die anderen 9 die Möglichkeit zurückzukehren in ihren alten Job, wenn sie es denn möchten.

Stanley_Beamish
05.11.2010, 19:02
Ich sage ja auch nicht, dass alle zwingend diese Arbeit machen sollen.
Ich sagte doch, es gibt viel wichtige Arbeit.

Dann nenne doch mal einen Beruf, den eine Putzfrau ohne Schulabschluß und irgendeiner Ausbildung ausüben kann.

Paul Felz
05.11.2010, 19:04
Doch ist sie!

Ich will allerdings nicht bestreiten, dass sie irgendwann evtl. wieder gebraucht wird.

Dann haben die anderen 9 die Möglichkeit zurückzukehren in ihren alten Job, wenn sie es denn möchten.
Nehmen wir ein anderes Beispiel. Ein Baukran kostet mit Bedienung ca. 4000,00 €. Er erledigt die Arbeit von 10 ungelernten Steineschleppern. Gehen wir von 20 Arbeitstagen und 8 h Abeit pro Tag aus.

Scorpi kann uns als Superkalkulator sicherlich ausrechnen, wie hoch da der Mindestlohn sein kann.

Deutschmann
05.11.2010, 19:04
Dann nenne doch mal einen Beruf, den eine Putzfrau ohne Schulabschluß und irgendeiner Ausbildung ausüben kann.

Animierdame. Aber selbst das setzt ein gewisses Erscheinungsbild voraus. Also gar nicht so einfach einen Job zu finden.

Deutschmann
05.11.2010, 19:06
Nehmen wir ein anderes Beispiel. Ein Baukran kostet mit Bedienung ca. 4000,00 €. Er erledigt die Arbeit von 10 ungelernten Steineschleppern. Gehen wir von 20 Arbeitstagen und 8 h Abeit pro Tag aus.

Scorpi kann uns als Superkalkulator sicherlich ausrechnen, wie hoch da der Mindestlohn sein kann.

2 Euro nochwas? :eek:

Stanley_Beamish
05.11.2010, 19:10
Natürlich würdest du den Job machen, wenn die Bezahlung stimmt. Bei irgendeinem Lohn würdest du sagen, okay, ich mache es zwar ungerne, aber dafür mache ich es.
Und schwupps, hast du den angemessenen Lohn für deine Putzfrau. Wenn du den nicht bezahlen willst oder nicht bezahlen kannst, putz selbst. Du weißt ja, wo Eimer und Lappen sind. ;)

Und dann komme ich an und sage, ich mache es für die Hälfte, und schwupps ist die Putzfrau ihren Job los. Das nennt man Marktwirtschaft, Angebot und Nachfrage.

Skorpion968
05.11.2010, 19:11
Nehmen wir ein anderes Beispiel. Ein Baukran kostet mit Bedienung ca. 4000,00 €. Er erledigt die Arbeit von 10 ungelernten Steineschleppern. Gehen wir von 20 Arbeitstagen und 8 h Abeit pro Tag aus.

Scorpi kann uns als Superkalkulator sicherlich ausrechnen, wie hoch da der Mindestlohn sein kann.

Das mache ich doch gerne. Aber erst, wenn du uns ausgerechnet hast, wie viele Würstchen dir die Baukräne abkaufen werden, Schnucki. :)

Paul Felz
05.11.2010, 19:12
Das mache ich doch gerne. Aber erst, wenn du uns ausgerechnet hast, wie viele Würstchen dir die Baukräne abkaufen werden, Schnucki. :)
Eins. Hättest Du auch gewußt, wenn Du ein wenig mitgedacht hättest. Dann rechne mal aus, wieviele Würstchen sich die 10 Ungelernten wohl bei Deinem Würstchenstand mit Mindestlohn leisten könnten.

Skorpion968
05.11.2010, 19:17
Ja natürlich :rolleyes: Du gibst die Zahlen vor, das kommt mir irgendwie bekannt vor. Zufällig für die nächsten 5 Jahre?

Nein. Ich gebe die Zahlen nicht vor, ich erhebe sie nach.
Wenn ich sehe, dass ich in den letzten 12 Monaten insgesamt 86.000 Würstchen verkauft habe und weiß, dass ich die Bude im Schnitt 24 Tage pro Monat je 10 Stunden geöffnet habe, dann weiß ich, dass pro Stunde im Schnitt 30 Würstchen verkauft wurden. ;)

Skorpion968
05.11.2010, 19:21
Eins. Hättest Du auch gewußt, wenn Du ein wenig mitgedacht hättest.

Alle Baukräne zusammen kaufen dir ein Würstchen ab? Oder jeder von denen eins?
Was machen die damit?


Dann rechne mal aus, wieviele Würstchen sich die 10 Ungelernten wohl bei Deinem Würstchenstand mit Mindestlohn leisten könnten.

Jeder 5 pro Stunde. Genauer 5,45 pro Stunde.
Hatte ich aber bereits dargelegt.

Skorpion968
05.11.2010, 19:33
Nein, ich bin wie gesagt erstens bereit Abstriche zu machen, wenn ich die andere Tätikeit lieber mögen würde und zweitens kann ich kaum in die Situation kommen.

Aha, du bist also auch mit dem Putzen total auf Kriegsfuß. Trotzdem willst du jemandem, der das für dich macht, wenig bezahlen. Wie passt das zusammen?


Geht es ums überleben, dann würde ich jeden Job machen, solange er mir dieses sichert.
Heißt also die Lösung wäre ein Lohn der zum Überleben reicht?
Das tut er bereits. Also sind die Löhne doch gerecht? ;)
Deine Logik hinkt wie du siehst.

Kämpfst du gerade um dein nacktes Leben? Nein.
Na siehst du, da erübrigt sich deine Frage doch schon.
Selbstverständlich ist also der entscheidende Maßstab, für wie viel Geld pro Stunde du unter deinen jetzigen Lebensumständen den Dreck anderer Leute wegmachen würdest. Ist doch klar.


Sag doch evtl. mal eine Zahl und wie du auf sie kommst.

Was wäre deine Zahl bzw. Berechnungsart?

Ich kann dir das ziemlich genau sagen.
Für 300 Euro die Stunde würde ich den Dreck anderer Leute wegmachen.
Also würde ich meiner Putzfrau das auch bezahlen, wenn ich eine hätte. Da ich aber generell der Meinung bin, dass jeder seinen eigenen Dreck auch selbst wegmachen kann und ich zudem ein fleißiger Mensch bin, mache ich meinen Dreck selbst weg. So einfach ist das. :]

Paul Felz
05.11.2010, 19:36
Alle Baukräne zusammen kaufen dir ein Würstchen ab? Oder jeder von denen eins?
Was machen die damit?



Jeder 5 pro Stunde. Genauer 5,45 pro Stunde.
Hatte ich aber bereits dargelegt.
Nein, der Kranführer. Steht ja auch da.

Grundrechenarten kannst Du also auch nicht, oder kosten bei Dir die Mindestlohnwürstchen doch jetzt 0,5 Euro? Dann ist der Mindestlohn des Wurstverkäufers aber verdammt gering.


Warum sollte der Wurstverkäufer überhaupt jemanden einstellen? Geht doch nur von seinem Gewinn ab.

Skorpion968
05.11.2010, 19:41
Doch ist sie!

Ich will allerdings nicht bestreiten, dass sie irgendwann evtl. wieder gebraucht wird.

Dann haben die anderen 9 die Möglichkeit zurückzukehren in ihren alten Job, wenn sie es denn möchten.

Dann ist ja im Grunde jede Arbeit unbrauchbar.
Wenn alle Blinddärme rausgeschnippelt sind, ist die Arbeitskraft des Arztes unbrauchbar.
Dann können wir doch alle besser den ganzen Tag im Bett bleiben.

Unbelehrbar
05.11.2010, 19:41
Aha, du bist also auch mit dem Putzen total auf Kriegsfuß. Trotzdem willst du jemandem, der das für dich macht, wenig bezahlen. Wie passt das zusammen?

Nicht total, aber eben auch nicht gerne.
Wer sagt denn, dass ich wenig zahle und was ist wenig?
Sie bekommt aber weniger als ich und das passt sehr gut und ist logisch.
Siehe Preis Leistungs Beitrag und was du über den Wert einer verrichteten Arbeit hier lernen konntest.



Ich kann dir das ziemlich genau sagen.
Für 300 Euro die Stunde würde ich den Dreck anderer Leute wegmachen.
Also würde ich meiner Putzfrau das auch bezahlen, wenn ich eine hätte. Da ich aber generell der Meinung bin, dass jeder seinen eigenen Dreck auch selbst wegmachen kann und ich zudem ein fleißiger Mensch bin, mache ich meinen Dreck selbst weg. So einfach ist das. :]

Erklärst du jetzt auch den Putzfrauen, dass sie leider zukünftig gar nichts mehr verdienen und sie von deiner gedanklichen Bezahlung von 300€ die Stunde leben sollen? ;)

Zweiter Vorschlag?

Skorpion968
05.11.2010, 19:43
Dann nenne doch mal einen Beruf, den eine Putzfrau ohne Schulabschluß und irgendeiner Ausbildung ausüben kann.

Sie muss ihn ja nicht ohne Ausbildung ausüben. Sie kann ja eine Ausbildung machen.

Skorpion968
05.11.2010, 19:45
Und dann komme ich an und sage, ich mache es für die Hälfte, und schwupps ist die Putzfrau ihren Job los. Das nennt man Marktwirtschaft, Angebot und Nachfrage.

Ja, deswegen sage ich ja, dass Angebot und Nachfrage nicht den Wert einer Arbeit abbilden und daher als Maßstab nicht taugen.

Unbelehrbar
05.11.2010, 19:45
Dann ist ja im Grunde jede Arbeit unbrauchbar.
Wenn alle Blinddärme rausgeschnippelt sind, ist die Arbeitskraft des Arztes unbrauchbar.
Dann können wir doch alle besser den ganzen Tag im Bett bleiben.

Der kann ja noch mehr als Blinddärme entfernen, aber ansonsten gilt natürlich das selbe auch für den Arzt,Ingenieur,... .
Wird seine Arbeitskraft nicht benötigt ist sie wertlos und er muss sich eine andere Tätigkeit suchen, die Durststrecke von seinen Rücklagen überbrücken oder dort hingehen, wo Arbeit noch vorhanden ist.

Also ist nicht jede Arbeitskraft unbrauchbar, sondern jeder Arbeitskraft kann unbrauchbar sein!

Skorpion968
05.11.2010, 19:52
Nein, der Kranführer. Steht ja auch da.

Grundrechenarten kannst Du also auch nicht, oder kosten bei Dir die Mindestlohnwürstchen doch jetzt 0,5 Euro? Dann ist der Mindestlohn des Wurstverkäufers aber verdammt gering.


Warum sollte der Wurstverkäufer überhaupt jemanden einstellen? Geht doch nur von seinem Gewinn ab.

Der Kranführer ist der Baukran? Du scheinst mir wirklich etwas wirr im Kopf zu sein.

Wieso 0,5 Euro? Die 10 Arbeiter bekommen 9 Euro/h Mindestlohn. Davon können sie sich jeder 5,45 Würstchen leisten, bei einem Würstchenpreis von 1,65.
Soll ich es dir aufmalen?

Weil er offenbar die Arbeit nicht selbst machen will.

Paul Felz
05.11.2010, 19:54
Der Kranführer ist der Baukran? Du scheinst mir wirklich etwas wirr im Kopf zu sein.

Wieso 0,5 Euro? Die 10 Arbeiter bekommen 9 Euro/h Mindestlohn. Davon können sie sich jeder 5,45 Würstchen leisten, bei einem Würstchenpreis von 1,65.
Soll ich es dir aufmalen?

Weil er offenbar die Arbeit nicht selbst machen will.
Ja bitte, das male mir auf.

Offensichtlich hast Du nicht kapiert, daß entweder Kran mit Kranführer eingesetzt wird, ODER 10 ungelernte Sreineschlepper. War zwar Voraussetzung, aber bei Dir läuft der Kran ja auch ohne Personal.

Skorpion968
05.11.2010, 19:58
Nicht total, aber eben auch nicht gerne.
Wer sagt denn, dass ich wenig zahle und was ist wenig?
Sie bekommt aber weniger als ich und das passt sehr gut und ist logisch.
Siehe Preis Leistungs Beitrag und was du über den Wert einer verrichteten Arbeit hier lernen konntest.

Du zahlst ihr weniger als das, für das du selbst bei anderen putzen würdest. Das ist zuwenig.

Der Lerneffekt sollte übrigens eher auf deiner Seite liegen. Es sei denn, du bist nicht willens oder nicht in der Lage, deine eingeschliffenen ideologischen Muster mal zu hinterfragen. :)


Erklärst du jetzt auch den Putzfrauen, dass sie leider zukünftig gar nichts mehr verdienen und sie von deiner gedanklichen Bezahlung von 300€ die Stunde leben sollen? ;)

Ich sagte doch, sie können auch etwas anderes machen. Es gibt genügend Arbeit, die wichtig ist, viel wichtiger als irgendwelchen Faulbären den Dreck hinterherzuputzen.

Skorpion968
05.11.2010, 20:06
Der kann ja noch mehr als Blinddärme entfernen, aber ansonsten gilt natürlich das selbe auch für den Arzt,Ingenieur,... .
Wird seine Arbeitskraft nicht benötigt ist sie wertlos und er muss sich eine andere Tätigkeit suchen, die Durststrecke von seinen Rücklagen überbrücken oder dort hingehen, wo Arbeit noch vorhanden ist.

Also ist nicht jede Arbeitskraft unbrauchbar, sondern jeder Arbeitskraft kann unbrauchbar sein!

Das ist das völlig verschrobene Bild, dass der Mensch ein Instrument für die Wirtschaft zu sein hat. Das ist aber falsch. In Wirklichkeit ist die Wirtschaft ein Instrument für den Menschen.

Wenn jede Arbeit unbrauchbar sein kann, nur weil sie gerade vorübergehend nicht benötigt wird, wozu sollte dann jemand eine Ausbildung machen?
Ist doch völlig hirnrissig, wenn nachher solche Experten wie du kommen und ihm verklickern, dass seine Arbeit unbrauchbar sei.
Jetzt stell dir vor, jemand macht eine Ausbildung zum Maler und nach den 2 Jahren Ausbildung werden Maler gerade nicht benötigt. Dann macht er eine Ausbildung zum Tischler und nach den 2 Jahren Ausbildung werden Maler und Tischler gerade nicht benötigt. Menschen sind doch keine Verschiebeware. Wen willst du eigentlich verarschen?

Skorpion968
05.11.2010, 20:17
Ja bitte, das male mir auf.

Offensichtlich hast Du nicht kapiert, daß entweder Kran mit Kranführer eingesetzt wird, ODER 10 ungelernte Sreineschlepper. War zwar Voraussetzung, aber bei Dir läuft der Kran ja auch ohne Personal.

Du bist doch derjenige, der alles automatisieren will. Also warum nicht auch den Kran? Spar dir doch den buckligen Kranführer auch noch ein. Dann hast du noch mehr Leute, die deine Würstchen kaufen können. :D
Ich seh es schon kommen. Die Kräne und die Menschen ohne Lohn werden dir haufenweise die Bude einrennen. Du solltest deinen Laden schon mal vergrößern und noch einen Würstchenverkaufsautomaten besorgen. :))

Stanley_Beamish
05.11.2010, 20:27
Sie muss ihn ja nicht ohne Ausbildung ausüben. Sie kann ja eine Ausbildung machen.

Es gibt Menschen, die sind auch unter größter Anstrengung nicht in der Lage eine Fachausbildung zu absolvieren. Und es gibt Menschen, die haben gar keine Lust auf eine Ausbildung.

Skorpion968
05.11.2010, 20:29
Es gibt Menschen, die sind auch unter größter Anstrengung nicht in der Lage eine Fachausbildung zu absolvieren.

Das ist Unsinn. Jeder Mensch hat spezifische Stärken, die sich auch in einem Fachberuf abbilden lassen.
Lediglich bei schweren Behinderungen könnte es so sein, dass eine Fachausbildung nicht möglich ist.

Stanley_Beamish
05.11.2010, 20:32
Ja, deswegen sage ich ja, dass Angebot und Nachfrage nicht den Wert einer Arbeit abbilden und daher als Maßstab nicht taugen.

So funktioniert das aber in der Welt da draußen und uns Deutschen ist es mit der Marktwirtschaft doch bisher ziemlich gut gegangen. Sogar Arbeitslose können an den Segnungen des Konsumwahns teilhaben. In jedem Hartz4-Haushalt steht ein Fernseher, ein Computer, eine PlayStation.

Paul Felz
05.11.2010, 20:38
Du bist doch derjenige, der alles automatisieren will. Also warum nicht auch den Kran? Spar dir doch den buckligen Kranführer auch noch ein. Dann hast du noch mehr Leute, die deine Würstchen kaufen können. :D
Ich seh es schon kommen. Die Kräne und die Menschen ohne Lohn werden dir haufenweise die Bude einrennen. Du solltest deinen Laden schon mal vergrößern und noch einen Würstchenverkaufsautomaten besorgen. :))
Also kannst Du es wieder mal nicht rechnen. Soviel zum Thema Mindestlohn. Meine zwei Maurer haben Arbeit, Deine 2 Maurer und 10 Hilfsarbeiter sind arbeitslos.

Kalkulationskünstler.

Stanley_Beamish
05.11.2010, 20:38
Das ist Unsinn. Jeder Mensch hat spezifische Stärken, die sich auch in einem Fachberuf abbilden lassen.
Lediglich bei schweren Behinderungen könnte es so sein, dass eine Fachausbildung nicht möglich ist.

http://www.spiegel.de/img/0,1020,157424,00.jpg

Welchen Ausbildungsberuf würdest du ihr z.B. empfehlen?

Skorpion968
05.11.2010, 20:39
So funktioniert das aber in der Welt da draußen und uns Deutschen ist es mit der Marktwirtschaft doch bisher ziemlich gut gegangen. Sogar Arbeitslose können an den Segnungen des Konsumwahns teilhaben. In jedem Hartz4-Haushalt steht ein Fernseher, ein Computer, eine PlayStation.

Ohjeh, jetzt kommen wieder die Parolen über Hartzis.
Wie viele Hartz4-Empfänger kennst du eigentlich persönlich? Und bei wie vielen von denen hast du schon die Wohnung nach Einrichtungsgegenständen inspiziert?

Uns Deutschen? Wer ist uns Deutschen?
Einigen geht es mit Marktwirtschaft sicher gut, anderen eher nicht.
Und sind wir Deutschen etwa der Maßstab für die Welt?

Was "da draußen funktioniert", funktioniert nicht optimal. Und wenn etwas nicht optimal funktioniert, muss man über Verbesserungen oder Veränderungen nachdenken.

Paul Felz
05.11.2010, 20:39
http://www.spiegel.de/img/0,1020,157424,00.jpg

Welchen Ausbildungsberuf würdest du ihr z.B. empfehlen?

Animierdame :]






































Bei der Konkurrenz

Skorpion968
05.11.2010, 20:42
http://www.spiegel.de/img/0,1020,157424,00.jpg

Welchen Ausbildungsberuf würdest du ihr z.B. empfehlen?

Ich kenne diese Frau nicht persönlich. Würde ich sie persönlich kennen, könnte ich mir ein Bild von ihren spezifischen Stärken machen. Das steht den Leuten leider nicht auf der Stirn geschrieben.

Stanley_Beamish
05.11.2010, 20:45
I
[...]
Das steht den Leuten leider nicht auf der Stirn geschrieben.

Doch.

tabasco
05.11.2010, 20:45
http://www.spiegel.de/img/0,1020,157424,00.jpg

Welchen Ausbildungsberuf würdest du ihr z.B. empfehlen?
Spontan?

Eine Fortbildung zum Neurochirurgen oder Sanskrit-Synchronübersetzerin.

:]

Skorpion968
05.11.2010, 20:45
Also kannst Du es wieder mal nicht rechnen. Soviel zum Thema Mindestlohn. Meine zwei Maurer haben Arbeit, Deine 2 Maurer und 10 Hilfsarbeiter sind arbeitslos.

Kalkulationskünstler.

Welche Maurer? Die hast du doch auch schon längst automatisiert.
Kleiner Tipp: Die stehen gerade in deiner Würstchenbude und kaufen dir von ihrem nicht vorhandenen Lohn deinen Würstchenautomaten leer. :D

Skorpion968
05.11.2010, 20:49
Doch.

Nö. Allenfalls in deiner überheblichen Phantasie.

tommy3333
05.11.2010, 21:17
Du hast von einer betrieblichen Kalkulation nicht den blassesten Schimmer. Kann das sein? Genauso gut könnte ich mich mit der Parkuhr um die Ecke über dieses Thema unterhalten.
Der Unternehmer preist all seine Kosten ein.
Dazu zählt übrigens auch sein eigener Gewinn.
Das ist alles in den 1,50 Euro bereits enthalten, die der Kunde für die Wurst zahlt.

Wie kommt es dann, dass Untenehmen mitunter sogar pleite machen, wenn sie zuwenig verkaufen (aber immer noch verkaufen), wenn alles und sogar der Gewinn eingepreist ist?

Der Schreiber informiere sich mal bitte über den Unterschied zwischen variablen Kosten und Fixkosten.

Und über den Unterschied zwischen Gewinn und Marge.

Skorpion968
05.11.2010, 21:31
Wie kommt es dann, dass Untenehmen mitunter sogar pleite machen, wenn sie zuwenig verkaufen (aber immer noch verkaufen), wenn alles und sogar der Gewinn eingepreist ist?

Dafür kann es unterschiedliche Gründe geben. Z.B:
a) weil sie schlecht kalkuliert haben
b) weil die Geschäftsidee bzw. das Produkt nicht trägt
c) weil die Nachfrage wegbricht. Zum Beispiel aufgrund von Automatisierung oder Lohndrückerei in der Volkswirtschaft und/oder wachsender Arbeitslosigkeit.
d) weil Billigkonkurrenz entsteht, weil der Konkurrent die Löhne drückt
e) weil der Laden von einer Heuschrecke aufgekauft wurde, die den Laden ausblutet, ihm die Zinsen für den Finanzierungskredit aufbürdet und dann verschwindet.

Paul Felz
05.11.2010, 21:37
Wie kommt es dann, dass Untenehmen mitunter sogar pleite machen, wenn sie zuwenig verkaufen (aber immer noch verkaufen), wenn alles und sogar der Gewinn eingepreist ist?

Der Schreiber informiere sich mal bitte über den Unterschied zwischen variablen Kosten und Fixkosten.

Und über den Unterschied zwischen Gewinn und Marge.
Das kriegst Du in unser Kalkulationsgenie nicht rein.

Paul Felz
05.11.2010, 21:39
Welche Maurer? Die hast du doch auch schon längst automatisiert.
Kleiner Tipp: Die stehen gerade in deiner Würstchenbude und kaufen dir von ihrem nicht vorhandenen Lohn deinen Würstchenautomaten leer. :D
Na, windest Dich wieder raus? War wohl nix mit Mindestlohn, Rechengenie.

Sie könnten maximal 2,50 € / h verdienen, dürfen dann aber nie krank werden und nie Urlaub haben. Ganz einfache Rechnung.

Und, Überraschung: die werden dafür bezahlt, die Mauer zu bauen. Aber Dich werden sie nicht bezahlen, warum sollten sie auch?

Skorpion968
05.11.2010, 21:44
Na, windest Dich wieder raus? War wohl nix mit Mindestlohn, Rechengenie.

Sie könnten maximal 2,50 € / h verdienen, dürfen dann aber nie krank werden und nie Urlaub haben. Ganz einfache Rechnung.

Und, Überraschung: die werden dafür bezahlt, die Mauer zu bauen. Aber Dich werden sie nicht bezahlen, warum sollten sie auch?

Weil ich keine Mauern baue. Warum sollte ich auch?

Zu deiner Milchmädchenrechnung: Du bist einfach nicht in der Lage, eine Kalkulation von mehreren Seiten zu betrachten. Das mag in deinem Lehrbuch "BWL für Dummies" noch ausreichen, für eine Volkswirtschaft reicht das nicht.

Skorpion968
05.11.2010, 21:48
Das kriegst Du in unser Kalkulationsgenie nicht rein.

Du solltest nicht mit Worten um dich werfen, die du nicht verstehst.

Paul Felz
05.11.2010, 22:06
Weil ich keine Mauern baue. Warum sollte ich auch?

Zu deiner Milchmädchenrechnung: Du bist einfach nicht in der Lage, eine Kalkulation von mehreren Seiten zu betrachten. Das mag in deinem Lehrbuch "BWL für Dummies" noch ausreichen, für eine Volkswirtschaft reicht das nicht.
Für Dich reicht es schon lange. Im Gegensatz zu Dir habe ich nämlich mal Angestellte und Gewerblich beschäftigt.

Wer baut sonst die Häuser, o Finangenie? Du mit zwei Maurern und 10 Ungelernten mit Mindestlohn, oder ich mit Kran und zwei Maurern? Schwer zu erraten nicht wahr? Den Mindestlohn darfst dann von Deinem Taschengeld zahlen. Für Nichtstun.

Offensichtlich hast Du Deine völlig wirklichkeitsfremden Wahnvorstellung aus kommunistischen Leerbüchern (schreibweise Absicht).

Skorpion968
05.11.2010, 22:24
Wer baut sonst die Häuser, o Finangenie? Du mit zwei Maurern und 10 Ungelernten mit Mindestlohn, oder ich mit Kran und zwei Maurern? Schwer zu erraten nicht wahr? Den Mindestlohn darfst dann von Deinem Taschengeld zahlen. Für Nichtstun.

Wer kauft denn jetzt deine Würstchen, die die 10 Ungelernten, die du grade auf die Straße geschmissen hast, nun nicht mehr kaufen können?

Weil ich ein geduldiger und gutmütiger Mensch bin, erkläre ich es dir noch einmal:
Du kannst natürlich alle möglichen Leute durch Maschinen ersetzen oder die Löhne soweit nach unten drücken, dass die Leute billiger arbeiten als die Maschinen kosten.
Aber dann hast du auf der anderen Seite immer weniger Menschen, die Produkte kaufen können. Was machst du denn nun mit deinen gebratenen Würstchen? Exportierst du die nach Asien oder schickst du die auf den Mars?
In einer Volkswirtschaft musst du immer beide Seiten der Kalkulation betrachten, denn der Arbeiter ist gleichzeitig der Kunde und jede Handlung auf der einen Seite wirkt zurück auf Auswirkungen auf der anderen Seite.
Kennst du nicht den berühmten Satz: Automaten kaufen keine Würstchen?

Paul Felz
05.11.2010, 22:34
Wer kauft denn jetzt deine Würstchen, die die 10 Ungelernten, die du grade auf die Straße geschmissen hast, nun nicht mehr kaufen können?

Weil ich ein geduldiger und gutmütiger Mensch bin, erkläre ich es dir noch einmal:
Du kannst natürlich alle möglichen Leute durch Maschinen ersetzen oder die Löhne soweit nach unten drücken, dass die Leute billiger arbeiten als die Maschinen kosten.
Aber dann hast du auf der anderen Seite immer weniger Menschen, die Produkte kaufen können. Was machst du denn nun mit deinen gebratenen Würstchen? Exportierst du die nach Asien oder schickst du die auf den Mars?
In einer Volkswirtschaft musst du immer beide Seiten der Kalkulation betrachten, denn der Arbeiter ist gleichzeitig der Kunde und jede Handlung auf der einen Seite wirkt zurück auf Auswirkungen auf der anderen Seite.
Kennst du nicht den berühmten Satz: Automaten kaufen keine Würstchen?
Ich gucke, wo ich mehr verdiene. Außerdem verpflichte ich meine Maurer, jeden Tag jeweils 15 Würstchen zu essen.

Komm mal auf die Erde. Die Würstchenbude führst Du ja. Max. 24 h lang.

Skorpion968
05.11.2010, 22:42
Ich gucke, wo ich mehr verdiene.

Ach, haste es mit der Würstchenbude schon aufgegeben? Das ging aber schnell. :D

Junge, ein bisschen Abstraktionsvermögen musst du schon mitbringen. Es geht nicht um dich, es geht um die gesamte Volkswirtschaft. Es kann natürlich jeder Einzelne versuchen irgendwas anderes als Würstchen anzubieten. Aber was immer das auch sei, auch das können all die Leute nicht mehr kaufen, die kein Einkommen oder nur ein geringfügiges Einkommen haben.


Außerdem verpflichte ich meine Maurer, jeden Tag jeweils 15 Würstchen zu essen.

Na viel Spass! Willst du die dann jeden Morgen auf die Baustelle rollen? :D

tommy3333
05.11.2010, 22:50
Dafür kann es unterschiedliche Gründe geben. Z.B:
a) weil sie schlecht kalkuliert haben
b) weil die Geschäftsidee bzw. das Produkt nicht trägt
c) weil die Nachfrage wegbricht. Zum Beispiel aufgrund von Automatisierung oder Lohndrückerei in der Volkswirtschaft und/oder wachsender Arbeitslosigkeit.
d) weil Billigkonkurrenz entsteht, weil der Konkurrent die Löhne drückt
e) weil der Laden von einer Heuschrecke aufgekauft wurde, die den Laden ausblutet, ihm die Zinsen für den Finanzierungskredit aufbürdet und dann verschwindet.

Nein, wenn der "Gewinn" eingepreist sein soll, dann müsste das Unternehmen schon beim Verkauf des allerersten Produkts Gewinn erwirtschaften und dürfte daher nie Verlust machen. Der Gewinn ist aber der Saldo der Gewinn- und Verlustrechnung aller GuV Buchungen, die nicht nur aus Erlös und variablen Kosten bestehen, sondern auch aus Fixkosten. [Daher der Unterschied zur Marge, die ein rein variabler Kostenzuschlag (in %) im VK Preis ist. Zudem ist der %-Anteil der Lohnkosten am Produkt stückzahlabhängig (da Fixkosten aufgrund fixer Wochenarbeitszeit).]

Paul Felz
05.11.2010, 23:08
Ach, haste es mit der Würstchenbude schon aufgegeben? Das ging aber schnell. :D

Junge, ein bisschen Abstraktionsvermögen musst du schon mitbringen. Es geht nicht um dich, es geht um die gesamte Volkswirtschaft. Es kann natürlich jeder Einzelne versuchen irgendwas anderes als Würstchen anzubieten. Aber was immer das auch sei, auch das können all die Leute nicht mehr kaufen, die kein Einkommen oder nur ein geringfügiges Einkommen haben.



Na viel Spass! Willst du die dann jeden Morgen auf die Baustelle rollen? :D
Da Du ja Abstraktionsvermögen mit Abirration verwechselst, habe ich es versucht, Dir einfach zu machen. Vergeblich. Du kapierst einfach gar nichts.

Paul Felz
05.11.2010, 23:09
Nein, wenn der "Gewinn" eingepreist sein soll, dann müsste das Unternehmen schon beim Verkauf des allerersten Produkts Gewinn erwirtschaften und dürfte daher nie Verlust machen. Der Gewinn ist aber der Saldo der Gewinn- und Verlustrechnung aller GuV Buchungen, die nicht nur aus Erlös und variablen Kosten bestehen, sondern auch aus Fixkosten. [Daher der Unterschied zur Marge, die ein rein variabler Kostenzuschlag (in %) im VK Preis ist. Zudem ist der %-Anteil der Lohnkosten am Produkt stückzahlabhängig (da Fixkosten aufgrund fixer Wochenarbeitszeit).]
Aber nein, er hat doch einen Fünfjahresplan :))

Skorpion968
05.11.2010, 23:19
Nein, wenn der "Gewinn" eingepreist sein soll, dann müsste das Unternehmen schon beim Verkauf des allerersten Produkts Gewinn erwirtschaften und dürfte daher nie Verlust machen.

Unsinn. Kalkulationen sind immer mittel- bis langfristig. Hast du noch nie ein Unternehmenskonzept erstellt? Ich dachte, ihr seid hier alle so kleine Unternehmer. :D
Verluste am Anfang sind nicht ungewöhnlich. Als Faustregel gilt, dass ein Unternehmen sich und den Unternehmer nach etwa 2 Jahren selbst tragen muss.


Zudem ist der %-Anteil der Lohnkosten am Produkt stückzahlabhängig (da Fixkosten aufgrund fixer Wochenarbeitszeit).]

Ja natürlich ist der stückzahlabhängig. Daher habe ich die Stückzahl pro Stunde in der Kalkulation ja auch angegeben. ;)

Herbstgold
05.11.2010, 23:21
http://www.spiegel.de/img/0,1020,157424,00.jpg

Welchen Ausbildungsberuf würdest du ihr z.B. empfehlen?

Himmel was eine bornierte Scheisse!

Die Frau auf dem Bild arbeitet für ihren Lebensunterhalt und zwar als Putzfrau. Wenn sie diese Arbeit ordentlich, gewissenhaft und zuverlässig ausführt, ist sie allemal ehrbahrer als jeder geschniegelte yuppie im Maßananzug, der mit Hegdefonds und anderer Leute Gelder jongliert (und gerne mal paar Milliönchen in den Sand setzt). Und auf Knochen der Allgemeinheit lebt sie auch nicht, sondern von ihrer Hände Arbeit.

Wenn wir nun von Privathaushalten einmal absehen, sondern auf öffentliche Einrichtungen, Krankenhäuser oder Betriebe sehen, ja sollen denn z. B. die Krankenschwestern oder Angestellten/Arbeiter den Laden auch noch putzen?

Manchmal frage ich mich wirklich was sich einige eigentlich einbilden, um derart abfällig über die "minderwertigen" Tätigkeiten andere Menschen zu sprechen und diese dann auch noch mit Hungerlöhnen abspeisen zu wollen, während den Drecksäcken, die oftmals nur durch Lug und Betrug horrende Summen scheffeln, als "Säulen der Gesellschaft" in den Hintern gekrochen wird.

Wir haben kein Problem in diesem Land mit Menschen, die weniger qualifizierten Tätigen (was man immer als diese bezeichnen möchte :rolleyes:) nachgehen, sondern mit Fremd-Alimentierten einerseits und raffgierigen Minijob- und Minimalstlohnanbieter (z. B. Leiharbeitsfirmen) andererseits und das alles unter der Führung eines korrupten und volksverratenden Politikergeschmeiss.

Skorpion968
05.11.2010, 23:27
Himmel was eine bornierte Scheisse!

Die Frau auf dem Bild arbeitet für ihren Lebensunterhalt und zwar als Putzfrau. Wenn sie diese Arbeit ordentlich, gewissenhaft und zuverlässig ausführt, ist sie allemal ehrbahrer als jeder geschniegelte yuppie im Maßananzug, der mit Hegdefonds und anderer Leute Gelder jongliert (und gerne mal paar Milliönchen in den Sand setzt). Und auf Knochen der Allgemeinheit lebt sie auch nicht, sondern von ihrer Hände Arbeit.

Wenn wir nun von Privathaushalten einmal absehen, sondern auf öffentliche Einrichtungen, Krankenhäuser oder Betriebe sehen, ja sollen denn z. B. die Krankenschwestern oder Angestellten/Arbeiter den Laden auch noch putzen?

Manchmal frage ich mich wirklich was sich einige eigentlich einbilden, um derart abfällig über die "minderwertigen" Tätigkeiten andere Menschen zu sprechen und diese dann auch noch mit Hungerlöhnen abspeisen zu wollen, während den Drecksäcken, die oftmals nur durch Lug und Betrug horrende Summen scheffeln, als "Säulen der Gesellschaft" in den Hintern gekrochen wird.

Wir haben kein Problem in diesem Land mit Menschen, die weniger qualifizierten Tätigen (was man immer als diese bezeichnen möchte :rolleyes:) nachgehen, sondern mit Fremd-Alimentierten einerseits und raffgierigen Minijob- und Minimalstlohnanbieter (z. B. Leiharbeitsfirmen) andererseits und das alles unter der Führung eines korrupten und volksverratenden Politikergeschmeiss.

Ja, aus irgendwelchen Gründen halten sich die kleinen Internetversager hier für was Besseres.
Oder es sind extreme Minderwertigkeitskomplexe, die sich immer direkt in einen Reflex des Nachuntentretens entladen, sobald jemand erspäht wird, der vermeintlich als noch minderwertiger verortet wird.

Paul Felz
05.11.2010, 23:38
Unsinn. Kalkulationen sind immer mittel- bis langfristig. Hast du noch nie ein Unternehmenskonzept erstellt? Ich dachte, ihr seid hier alle so kleine Unternehmer. :D
Verluste am Anfang sind nicht ungewöhnlich. Als Faustregel gilt, dass ein Unternehmen sich und den Unternehmer nach etwa 2 Jahren selbst tragen muss.



Ja natürlich ist der stückzahlabhängig. Daher habe ich die Stückzahl pro Stunde in der Kalkulation ja auch angegeben. ;)
Alles klar. Hättest auch gleich schreiben können, daß Du theoretische Unternehmenskonzepte erstellst und für nichts verantwortlich bist.

Jeder Versager wird Unternehmensberater. Das war's. Schreib Dir selbst.

tommy3333
06.11.2010, 00:08
Unsinn. Kalkulationen sind immer mittel- bis langfristig. Hast du noch nie ein Unternehmenskonzept erstellt? Ich dachte, ihr seid hier alle so kleine Unternehmer. :D
Verluste am Anfang sind nicht ungewöhnlich. Als Faustregel gilt, dass ein Unternehmen sich und den Unternehmer nach etwa 2 Jahren selbst tragen muss.
Im Gegenteil. Ich programmiere sie, auch wenn ich mir diesen ganzen Firlefanz nicht selbst ausdenke (der Kunde entscheidet, was er wie programmiert haben will) und andere Entwickler ihren Senf auch noch dazugeben - und offenbar hast Du immer noch nicht den Unterschied zwischen Marge und Gewinn verstanden. Im VK-Preis ist kein Gewinn enthalten. Der Gewinn ist nur eine kalkulatorische Größe in der GuV Rechnung (der Saldo) und erst am Ende des Geschäftsjahres genau bekannt, wenn die Abschlussbilanz erstellt wird. Hat diese Zahl nur die Aussagekraft einer Wasserstandsmeldung. Und nein - Herstellkostenkalkulationen (das, was Du in Deinem Bsp. versucht hast) sind nie langfristig und haben nichts mit Unternehmenskonzepten zu tun. Im Gegenteil - sie werden mit jeder Produktion gemacht, da jedes Produkt auch EK-seitig gebucht werden muss. In Unternehmenskonzepten hast Du es dagegen mit fiktiven erwarteten Plangrößen (Budgets) zu tun und nicht mit realen Größen in der Herstellung und im Verkauf.


Ja natürlich ist der stückzahlabhängig. Daher habe ich die Stückzahl pro Stunde in der Kalkulation ja auch angegeben. ;)
Du bist aber von dem Lohnkostenanteil ausgegangen als Faktorpreis ausgegangen, für die der Würtschenproduzent produzieren könnte. Das ist eine rein willkürlich festgelegte Größe, die man aus Erfahrungswerten ansetzt. Wenn aber die tatsächlich verkaufte Menge von dem abweicht, hat dieser Kostenanteil nichts mehr mit Lohn zu tun. Deswegen spricht man auch eher von Ressourcen und Ressourcenkosten (pro Std., die über die eingesetzten Std. zur Herstellung eines Stk.'s in Kosten pro Stk. umgerechnet werden können) und bucht sie bei der Herstellung auf GuV (Ressourcenverbrauch). Die Löhne weden auf der Gegenseite der Ressource gebucht (gg. die Zahlung), aber vollkommen unabhängig von der Produktion, da sie ja fix sind. Spitzfindigkeiten wie Steuern, Abgaben, LNK oder Überstunden lasse ich mal außen vor (die waren auch nicht in Deinem Bsp. so angedacht). D.h. das Unternehmen bucht eine Lohnzahlung und hat im Gegenzug dazu eine Ressource zur freien Verfügung über ein bestimtes Kontingent an Stunden, das . Das bedeutet auch, wenn die verkaufte Menge mit der hergestellten Menge übereinstimmt, kein Ausschuss produziert wird und keine Mehrzeiten aufgewendet werden müssen (z.B. für Nacharbeit), gleichen sich Ressourcen und Ressourcenverbrauch aus und am Ende bleiben bzgl. des Lohnanteils nur noch die Lohnzahlung und der Warenzugang des Würstchens auf der EK-Seite übrig. In diesem Idealfall passt alles noch mit Deinen Beispieldaten zusammen - aber wehe, bei der Produktion entsteht Ausschuss (die eine oder andere Wurst fällt bspw. in den Dreck), oder die tatsächliche Arbeitszeit des Würstchenherstellers weicht von der geplanten ab (Bsp. Nacharbeit) oder der Würstchenverkäufer bekommt die Würstchen nicht los etc. Dann hast Du immer noch die Lohnbuchung, aber entweder einen höheren Ressourcenverbrauch pro Stk Gutmenge oder noch nicht mal einen Erlös... Dann kannst Du die fiktiven 10% Lohnkostenanteil vergessen.

Abgesehen davon steigen durch einen allgemeinen Mindestlohn nicht nur die Löhne (und Ressourcenpreise) des Würtchenherstellers, sondern auch die des Wurstlieferanten (des Metzgers, davor die des Schweinezüchters usw.), der Energielieferanten (Kühlhäuser kühlen sich nicht von alleine und ein Grill wird auch nicht von alleine warm) etc.

Ach ja, natürlich werden auch die Käufer ihre Lohnerhöhung nicht ausschließlich für die Würstchen ausgeben können, sondern müssen davon ebenfalls höhere Energiekosten etc. bezahlen. Am Ende wird es ein "Nullsummenspiel", weil sich nicht nur alle Löhne, sondern auch alle Preise erhöht haben (reine Importware ausgenommen). Aber auch nur unter der Bedingung, dass die Käufer dann nicht öfter bei der ausl. Konkurrenz einkaufen (das trifft zwar weniger auf Würstchenhersteller u. -verkäufer zu, aber auf den Märkten gibt es auch andere Produkte - ein fiktives Bsp. macht auch nur Sinn, wenn es die Allgemeinheit nicht signifikant einschränkt), deren Preise sich nicht erhöhen, was wieder aber zu Lasten der inländ. Würstchenverkäufer gehen würde.

Herbstgold
06.11.2010, 00:28
Im Gegenteil. Ich programmiere sie, auch wenn ich mir diesen ganzen Firlefanz nicht selbst ausdenke (der Kunde entscheidet, was er wie programmiert haben will) und andere Entwickler ihren Senf auch noch dazugeben - und offenbar hast Du immer noch nicht den Unterschied zwischen Marge und Gewinn verstanden. Im VK-Preis ist kein Gewinn enthalten. Der Gewinn ist nur eine kalkulatorische Größe in der GuV Rechnung (der Saldo) und erst am Ende des Geschäftsjahres genau bekannt, wenn die Abschlussbilanz erstellt wird. Hat diese Zahl nur die Aussagekraft einer Wasserstandsmeldung. Und nein - Herstellkostenkalkulationen (das, was Du in Deinem Bsp. versucht hast) sind nie langfristig und haben nichts mit Unternehmenskonzepten zu tun. Im Gegenteil - sie werden mit jeder Produktion gemacht, da jedes Produkt auch EK-seitig gebucht werden muss. In Unternehmenskonzepten hast Du es dagegen mit fiktiven erwarteten Plangrößen (Budgets) zu tun und nicht mit realen Größen in der Herstellung und im Verkauf.


Du bist aber von dem Lohnkostenanteil ausgegangen als Faktorpreis ausgegangen, die der Würtschenproduzent produzieren könnte. Das ist eine rein willkürlich festgelegte Größe, die man aus Erfahrungswerten ansetzt. Wenn aber die tatsächlich verkaufte Menge von dem abweicht, hat dieser Kostenanteil nichts mehr mit Lohn zu tun. Deswegen spricht man auch eher von Ressourcen und Ressourcenkosten (pro Std., die über die eingesetzten Std. zur Herstellung eines Stk.'s in Kosten pro Stk. umgerechnet werden können) und bucht sie bei der Herstellung auf GuV (Ressourcenverbrauch). Die Löhne weden auf der Gegenseite der Ressource gebucht (gg. die Zahlung), aber vollkommen unabhängig von der Produktion, da sie ja fix sind. Spitzfindigkeiten wie Steuern, Abgaben, LNK oder Überstunden lasse ich mal außen vor (die waren auch nicht in Deinem Bsp. so angedacht). D.h. das Unternehmen bucht eine Lohnzahlung und hat im Gegenzug dazu eine Ressource zur freien Verfügung über ein bestimtes Kontingent an Stunden, das . Das bedeutet auch, wenn die verkaufte Menge mit der hergestellten Menge übereinstimmt, kein Ausschuss produziert wird und keine Mehrzeiten aufgewendet werden müssen (z.B. für Nacharbeit), gleichen sich Ressourcen und Ressourcenverbrauch aus und am Ende bleiben bzgl. des Lohnanteils nur noch die Lohnzahlung und der Warenzugang des Würstchens auf der EK-Seite übrig. In diesem Idealfall passt alles noch mit Deinen Beispieldaten zusammen - aber wehe, bei der Produktion entsteht Ausschuss (die eine oder andere Wurst fällt bspw. in den Dreck), oder die tatsächliche Arbeitszeit des Würstchenherstellers weicht von der geplanten ab (Bsp. Nacharbeit) oder der Würstchenverkäufer bekommt die Würstchen nicht los etc. Dann hast Du immer noch die Lohnbuchung, aber entweder einen höheren Ressourcenverbrauch pro Stk Gutmenge oder noch nicht mal einen Erlös... Dann kannst Du die fiktiven 10% Lohnkostenanteil vergessen.

Abgesehen davon steigen durch einen allgemeinen Mindestlohn nicht nur die Löhne (und Ressourcenpreise) des Würtchenherstellers, sondern auch die des Wurstlieferanten (des Metzgers, davor die des Schweinezüchters usw.), der Energielieferanten (Kühlhäuser kühlen sich nicht von alleine und ein Grill wird auch nicht von alleine warm) etc.

Entschuldige bitte, aber dieser Vortrag war jetzt ungefähr genau so spannend wie eingeschlafene Füsse und erinnerte mich fatal an meinen Steuerberater, der ebenfalls so spritzig und unterhaltsam ist.
Was mich am meisten daran stört, dass in möglichst umständlichen Formulierungen die gegebenen Umstände weiterhin begünstigt werden und Kapital einen weitaus höheren Stellenwert einnimmt als der Mensch.

Womit wir wieder bei den raffgierigen Drecksäcken wären ;)
Aber ich bin mir sicher, mit solch einer Rede werden die irgendwann marodierenden Massen - und die wird es irgendwann geben, macht euch nichts vor - sicherlich beeindruckt und vor allem aufgehalten werden können.

Paul Felz
06.11.2010, 00:34
Entschuldige bitte, aber dieser Vortrag war jetzt ungefähr genau so spannend wie eingeschlafene Füsse und erinnerte mich fatal an meinen Steuerberater, der ebenfalls so spritzig und unterhaltsam ist.
Was mich am meisten daran stört, dass in möglichst umständlichen Formulierungen die gegebenen Umstände weiterhin begünstigt werden und Kapital einen weitaus höheren Stellenwert einnimmt als der Mensch.

Womit wir wieder bei den raffgierigen Drecksäcken wären ;)
Aber ich bin mir sicher, mit solch einer Rede werden die irgendwann marodierenden Massen - und die wird es irgendwann geben, macht euch nichts vor - sicherlich beeindruckt und vor allem aufgehalten werden können.
Er hat nur bestätigt, was ich schrieb. Ich mache es nur kürzer ;)

Bräunie
06.11.2010, 00:37
Die Frau auf dem Bild arbeitet für ihren Lebensunterhalt und zwar als Putzfrau. Wenn sie diese Arbeit ordentlich, gewissenhaft und zuverlässig ausführt, ist sie allemal ehrbahrer als jeder geschniegelte yuppie im Maßananzug, der mit Hegdefonds und anderer Leute Gelder jongliert (und gerne mal paar Milliönchen in den Sand setzt). Und auf Knochen der Allgemeinheit lebt sie auch nicht, sondern von ihrer Hände Arbeit.

Das ist zutreffend! Die Putzfrau schafft Werte, während der Börsenjobber natürlich keine Werte schafft, sondern eher noch Werte vernichtet, da an der Börse regelmäßig Unsummen, die anderswo fehlen asozial umverteilt werden. Wenn man sich einmal die Dominanz des Finanzsektors vor Augen hält, der regelmäßig der Realwirtschaft regelrecht davonläuft, dann wird der Skandal manifest. Aber der Fehler liegt im System begründet. Investitionen in die Realwirtschaft sind irgendwann unrentabel. Hier liegt auch das Versagen des BRd- Regimes offenkundig vor Augen: Denn Bewertungs- und Spekulationsgewinne sind steuerrechtlich besser gestellt als Gewinne aus realwirtschaftlicher Tätigkeit. Aber die Yuppies der Heuschrecken, die ganz Unternehmen schon in Grund und Boden gewirtschaftet haben und dennoch mit vollen Taschen weiterziehen konnten, werden natürlich von unserem konservativen Geschmeiß nicht annährend mit demselben Hass verfolgt wie angeblich faule Hartz IV- Empfänger. Gegen diesen Wahn müssen wir angehen!


Wenn wir nun von Privathaushalten einmal absehen, sondern auf öffentliche Einrichtungen, Krankenhäuser oder Betriebe sehen, ja sollen denn z. B. die Krankenschwestern oder Angestellten/Arbeiter den Laden auch noch putzen?

Ich schlage vor, dass wir da unsere Lohnabstandsgebotsfetischisten und Niedriglohn- Befürworter hinschicken zum Putzen. Dass die Puzufirma konkurrenzfähig bleibt, dafür arbeiten die dann kostenlos und lassen sich von Luft und christlicher Nächstenliebe speisen. Also: Herr Felz fängt an,...:)


Manchmal frage ich mich wirklich was sich einige eigentlich einbilden, um derart abfällig über die "minderwertigen" Tätigkeiten andere Menschen zu sprechen und diese dann auch noch mit Hungerlöhnen abspeisen zu wollen, während den Drecksäcken, die oftmals nur durch Lug und Betrug horrende Summen scheffeln, als "Säulen der Gesellschaft" in den Hintern gekrochen wird.

Das war die SPD, die damals mit der Bildungswerbung angefangen hat, und meinte einem talentierten handwerker eintrichtern zu müssen, er solle doch keinen niederen Beruf ergreifen. Es gibt keine "Drecksarbeit", und jedem dürfte klar sein, dass Müllmänner eher gebraucht werden als Soziologieprofessoren. Das was Du hier zurecht anprangerst ist der entfesselte Kapitalismus, der Deregulierungs- und Privatisierungswahn, dem eindeutig Einhalt geboten werden muss. Denn vor allem in z. B. privatisierten Krankenhäuser, Helios oder Asklepios, wie die auch immer heißen, herrscht eine ungekannte Lohndrückerei. Die Beschäftigten dort haben wenig zu Lachen. Aber hierzulande wird ja das Tafelsilber brav verschleudert, wobei den meisten klar sein dürfte, dass das System dadurch in eine noch größere Verschuldung getrieben wird, da die meisten Privatisierungskonzepte mit etlichen Fallstricken versehen sind und sich die Kommunen fortwährend über den Tisch ziehen lassen.


Wir haben kein Problem in diesem Land mit Menschen, die weniger qualifizierten Tätigen (was man immer als diese bezeichnen möchte :rolleyes:) nachgehen, sondern mit Fremd-Alimentierten einerseits und raffgierigen Minijob- und Minimalstlohnanbieter (z. B. Leiharbeitsfirmen) andererseits und das alles unter der Führung eines korrupten und volksverratenden Politikergeschmeiss.

Mein Reden, das internationale Großkapital braucht die vielen Unterschichts- Migranten in der BRD um Druck auf unsere Löhne auszuüben sowie um die Arbeiterschaft zu spalten. Wir Deutschen brauchen die aber nicht, denn unsere Arbeit können wir auch selbst machen!

tommy3333
06.11.2010, 00:40
Entschuldige bitte, aber dieser Vortrag war jetzt ungefähr genau so spannend wie eingeschlafene Füsse und erinnerte mich fatal an meinen Steuerberater, der ebenfalls so spritzig und unterhaltsam ist.
Was mich am meisten daran stört, dass in möglichst umständlichen Formulierungen die gegebenen Umstände weiterhin begünstigt werden und Kapital einen weitaus höheren Stellenwert einnimmt als der Mensch.

Womit wir wieder bei den raffgierigen Drecksäcken wären ;)
Aber ich bin mir sicher, mit solch einer Rede werden die irgendwann marodierenden Massen - und die wird es irgendwann geben, macht euch nichts vor - sicherlich beeindruckt und vor allem aufgehalten werden können.

Ich kann auch nichts dafür, dass dieses Thema so komplex ist, dass man es nicht mit einfacher Schwarz-Weiß-Malerei oder ein paar markigen polemischen Worten erklären kann, ohne dabei eine Milchmädchenrechnung daraus zu machen. Zumindest wenn s nicht oberflächlich sein soll. Dass dem Kapital ein höherer Stellenwert beigemessen wird, kann ich noch nicht mal widersprechen (siehe bspw. die Honsel-Pleite, zu der es auch irgendwo einen Strang gibt). Allerdings ist das auch wieder ein anderes Thema, das mit Mindestlohn nur marginal zu tun hat.

BRDDR_geschaedigter
06.11.2010, 00:57
Entschuldige bitte, aber dieser Vortrag war jetzt ungefähr genau so spannend wie eingeschlafene Füsse und erinnerte mich fatal an meinen Steuerberater, der ebenfalls so spritzig und unterhaltsam ist.
Was mich am meisten daran stört, dass in möglichst umständlichen Formulierungen die gegebenen Umstände weiterhin begünstigt werden und Kapital einen weitaus höheren Stellenwert einnimmt als der Mensch.

Womit wir wieder bei den raffgierigen Drecksäcken wären ;)
Aber ich bin mir sicher, mit solch einer Rede werden die irgendwann marodierenden Massen - und die wird es irgendwann geben, macht euch nichts vor - sicherlich beeindruckt und vor allem aufgehalten werden können.

Der Beitrag ist gut und vollkommen sachlich und nicht wertend im Gegensatz zu deinem emotionalem Gesülze.

Mit Leuten wie dir kann man das sowieso nicht diskutieren, weil die immer ihre emotionalen Wertvorstellungen miteinbeziehen. Was soll das dann für eine wissenschaftliche Herangeheinsweise sein? Ist bei das Ergebenis von 5+5 = 10 auch in Frage zu Stellen, weil das nicht in deine Wertvorstellungen passt? :umkipp:

Herbstgold
06.11.2010, 01:10
Ich kann auch nichts dafür, dass dieses Thema so komplex ist, dass man es nicht mit einfacher Schwarz-Weiß-Malerei oder ein paar markigen polemischen Worten erklären kann, ohne dabei eine Milchmädchenrechnung daraus zu machen. Zumindest wenn s nicht oberflächlich sein soll. Dass dem Kapital ein höherer Stellenwert beigemessen wird, kann ich noch nicht mal widersprechen (siehe bspw. die Honsel-Pleite, zu der es auch irgendwo einen Strang gibt). Allerdings ist das auch wieder ein anderes Thema, das mit Mindestlohn nur marginal zu tun hat.

Dieses Thema wurde mit Absicht komplex gemacht. Und hier spielen auch noch sehr viele andere Faktoren, wie Globalisierung, Währungsstabilitätspakte, Handelsabkommen und Zölle eine Rolle.
Nicht umsonst, gibt es gerade im Finanzbereich etliche Studiengänge, vom Steuerberater/Finanzwirt über den Fachanwalt für Finanz- und Steuerrecht bis zum internationalen Finanzmanagement.

Und obwohl ich mich selbst glücklich schätze, einen zwar langweiligen aber fähigen Steuerberater mein eigen zu nennen, weil ich sonst wahrscheinlich schon pleite wäre, halte ich die ganze Blase in der wir uns bewegen für falsch und moralisch mehr als bedenklich.

Bräunie hat dazu schon mehrfach sehr klare und sachlich fundierte Worte gefunden, die nun wirklich nichts mit Milchmädchenrechnungen oder Polemik zu tun haben und diesen kann ich nur beipflichten.

Im übrigen sehe ich bei der Einführung von Mindestlöhnen eher das Problem, dass diese in einer solch geringen Höhe angesetzt würden, dass wir hier wohl weiterhin das bestehende Aufstockerproblem hätten. Also eine indirekte Subventionierung von Firmen und eine weitere Belastung der Sozialkassen.

Von daher wäre mein persönlicher Ansatz zur Lösung dieser Problematik auch zuerst einmal ein anderer, aber der liegt unserer politisch korrekten gutmenschlichen Gesellschaft und Politik ja sehr schwer im Magen.

Skorpion968
06.11.2010, 01:39
Im Gegenteil. Ich programmiere sie, auch wenn ich mir diesen ganzen Firlefanz nicht selbst ausdenke (der Kunde entscheidet, was er wie programmiert haben will) und andere Entwickler ihren Senf auch noch dazugeben - und offenbar hast Du immer noch nicht den Unterschied zwischen Marge und Gewinn verstanden. Im VK-Preis ist kein Gewinn enthalten. Der Gewinn ist nur eine kalkulatorische Größe in der GuV Rechnung (der Saldo) und erst am Ende des Geschäftsjahres genau bekannt, wenn die Abschlussbilanz erstellt wird.

Andersherum betrachtet muss der Gewinn im Verkaufspreis enthalten sein. Denn wo kommt er sonst her? Wächst er auf einem Baum im Garten des Unternehmers?
Du musst einen Gewinn, also quasi den Lohn des Unternehmers, in die Preise einkalkulieren, denn sonst gehst du baden. Dazu gehst du natürlich von kalkulatorischen Größen aus, indem du deine vermutlichen Kosten abschätzt und deine vermutlichen Einnahmen abschätzt, einen Aufschlag einrechnest und daraus dann den Preis ermittelst. Das wäre eine Vorwärtskalkulation. Oder du kannst auch, wenn dein Laden schon eine Weile am Markt ist, aus deinen bisherigen Erfahrungswerten diese Größen abschätzen.

Der Unternehmer, der in den Markt startet, muss seine Preise ja immer vorweg ermitteln. Er kann ja schlecht seinen Kunden sagen: "Weiß noch nicht, was ich als Preis nehme. Muss erst meine GuV abwarten und dann schicke ich Ihnen eine Rechnung." Daher muss er einen kalkulatorischen Gewinn in seine Preise einrechnen.


Du bist aber von dem Lohnkostenanteil ausgegangen als Faktorpreis ausgegangen, für die der Würtschenproduzent produzieren könnte. Das ist eine rein willkürlich festgelegte Größe, die man aus Erfahrungswerten ansetzt. Wenn aber die tatsächlich verkaufte Menge von dem abweicht, hat dieser Kostenanteil nichts mehr mit Lohn zu tun. Deswegen spricht man auch eher von Ressourcen und Ressourcenkosten (pro Std., die über die eingesetzten Std. zur Herstellung eines Stk.'s in Kosten pro Stk. umgerechnet werden können) und bucht sie bei der Herstellung auf GuV (Ressourcenverbrauch). Die Löhne weden auf der Gegenseite der Ressource gebucht (gg. die Zahlung), aber vollkommen unabhängig von der Produktion, da sie ja fix sind. Spitzfindigkeiten wie Steuern, Abgaben, LNK oder Überstunden lasse ich mal außen vor (die waren auch nicht in Deinem Bsp. so angedacht).

Ist ja alles richtig. Diese Kalkulation sollte ja auch keine Diplomarbeit werden, sondern lediglich an einem fiktiven und vereinfachten (sonst würden es hier einige Strategen ohnehin nicht begreifen) Beispiel zeigen, wie sich die Rückwärtsdynamik beim Mindestlohn entwickelt. Das Beispiel zeigt, dass man eine Volkswirtschaft nicht darauf beschränken darf, nur alles möglichst billig zu produzieren mit möglichst niedrigen Löhnen, sondern auch auf die andere Seite schauen muss, weil jeder einzelne Lohnbezieher ja auch gleichzeitig ein Kunde ist, der alle möglichen Produkte kaufen soll, wenn die Unternehmen Umsatz machen wollen.


Abgesehen davon steigen durch einen allgemeinen Mindestlohn nicht nur die Löhne (und Ressourcenpreise) des Würtchenherstellers, sondern auch die des Wurstlieferanten (des Metzgers, davor die des Schweinezüchters usw.), der Energielieferanten (Kühlhäuser kühlen sich nicht von alleine und ein Grill wird auch nicht von alleine warm) etc.

Nein. Es handelt sich ja nicht bei all diesen Arbeitern um Niedriglohnbezieher. Niedriglohnbezieher sind nur etwa 20-25% von denen. Bei all den Leuten, die jetzt schon über dem festzulegenden Mindestlohn verdienen, ändert sich ja nichts in der Kalkulation. Deren Löhne schlagen ja nicht preissteigernd zu Buche, weil die sich ja durch den Mindestlohn gar nicht ändern.
Du musst dabei auch die Umsatzsteigerungen einbeziehen. Wir waren uns ja einig, dass der Lohnkostenanteil im Verkaufspreis stückzahlabhängig ist. Wenn die ehemaligen Niedriglohnbezieher nun mit dem Mindestlohn höhere Umsätze generieren können, steigt die Stückzahl und der Lohnkostenanteil im Verkaufspreis wird dementsprechend geringer.

Du siehst, Volkswirtschaft ist wahnsinnig komplex und dynamisch. ;)


Ach ja, natürlich werden auch die Käufer ihre Lohnerhöhung nicht ausschließlich für die Würstchen ausgeben können, sondern müssen davon ebenfalls höhere Energiekosten etc. bezahlen. Am Ende wird es ein "Nullsummenspiel", weil sich nicht nur alle Löhne, sondern auch alle Preise erhöht haben

Nein eben nicht. Die Preise werden vermutlich leicht steigen, das ist richtig. Aber nicht in dem Maße, wie die Löhne im unteren Segment steigen. Da bleibt noch ein Puffer übrig, mit dem die Leute unter anderem auch mehr Würstchen kaufen können.

Noch einmal: Es ist ja gar nichts auf dem Reißbrett. Es gibt doch schon genügend Pilotprojekte in den allermeisten anderen europäischen Ländern, die allesamt belegen, dass die Einführung des Mindestlohns weder zu Preisexplosionen noch zu Hyperinflationen noch zu sonstwelchen Horrorszenarien geführt hat.
Du kannst es an der Empirie ablesen, dass all das nicht eintritt.
Im Übrigen sind sehr viele Unternehmer in diesem Land ebenfalls für Mindestlöhne, weil sie von den Lohndrückern regelrecht stranguliert werden und merken, dass sie in einem Land mit 25% Niedriglöhnern keine Geschäfte machen können.

Skorpion968
06.11.2010, 01:49
Alles klar. Hättest auch gleich schreiben können, daß Du theoretische Unternehmenskonzepte erstellst und für nichts verantwortlich bist.

Jeder Versager wird Unternehmensberater. Das war's. Schreib Dir selbst.

Ich bin kein Unternehmensberater. Aber die Tatsache, dass du nicht weißt, wie ein Unternehmenskonzept erstellt wird, zeigt, dass du noch keins hattest. :]

Skorpion968
06.11.2010, 01:50
Ich kann auch nichts dafür, dass dieses Thema so komplex ist, dass man es nicht mit einfacher Schwarz-Weiß-Malerei oder ein paar markigen polemischen Worten erklären kann, ohne dabei eine Milchmädchenrechnung daraus zu machen. Zumindest wenn s nicht oberflächlich sein soll. Dass dem Kapital ein höherer Stellenwert beigemessen wird, kann ich noch nicht mal widersprechen (siehe bspw. die Honsel-Pleite, zu der es auch irgendwo einen Strang gibt). Allerdings ist das auch wieder ein anderes Thema, das mit Mindestlohn nur marginal zu tun hat.

Jein. Auch das hat wiederum mit Lohnpolitik zu tun.
In einer Volkswirtschaft hat alles mit allem zu tun. :)

Skorpion968
06.11.2010, 01:53
Der Beitrag ist gut und vollkommen sachlich und nicht wertend im Gegensatz zu deinem emotionalem Gesülze.

Mit Leuten wie dir kann man das sowieso nicht diskutieren, weil die immer ihre emotionalen Wertvorstellungen miteinbeziehen. Was soll das dann für eine wissenschaftliche Herangeheinsweise sein? Ist bei das Ergebenis von 5+5 = 10 auch in Frage zu Stellen, weil das nicht in deine Wertvorstellungen passt? :umkipp:

Wenn man natürlich keine Wertvorstellungen hat, die über den eigenen Nutzen hinausgehen, dann muss man solche Fragen wohl stellen. :umkipp:

Stanley_Beamish
06.11.2010, 05:37
Himmel was eine bornierte Scheisse!

Die Frau auf dem Bild arbeitet für ihren Lebensunterhalt und zwar als Putzfrau. Wenn sie diese Arbeit ordentlich, gewissenhaft und zuverlässig ausführt, ist sie allemal ehrbahrer als jeder geschniegelte yuppie im Maßananzug, der mit Hegdefonds und anderer Leute Gelder jongliert (und gerne mal paar Milliönchen in den Sand setzt). Und auf Knochen der Allgemeinheit lebt sie auch nicht, sondern von ihrer Hände Arbeit.

[...]


Wo habe ich behauptet, dass Putzfrau ein unehrenhafter Beruf sei? Das Gegenteil ist der Fall. Aber er ist für diese Frau der einzig Mögliche.




[...]

Wenn wir nun von Privathaushalten einmal absehen, sondern auf öffentliche Einrichtungen, Krankenhäuser oder Betriebe sehen, ja sollen denn z. B. die Krankenschwestern oder Angestellten/Arbeiter den Laden auch noch putzen?

[...]


Lt. Aussage von Scorpion, ja! Wir anderen sind dafür, für diesen Job Leute zu beschäftigen, die das können und wollen.




Manchmal frage ich mich wirklich was sich einige eigentlich einbilden, um derart abfällig über die "minderwertigen" Tätigkeiten andere Menschen zu sprechen und diese dann auch noch mit Hungerlöhnen abspeisen zu wollen, während den Drecksäcken, die oftmals nur durch Lug und Betrug horrende Summen scheffeln, als "Säulen der Gesellschaft" in den Hintern gekrochen wird.


Niemand behauptet, dass das Reinigungsgewerbe minderwertig sei.




Wir haben kein Problem in diesem Land mit Menschen, die weniger qualifizierten Tätigen (was man immer als diese bezeichnen möchte :rolleyes:) nachgehen, sondern mit Fremd-Alimentierten einerseits und raffgierigen Minijob- und Minimalstlohnanbieter (z. B. Leiharbeitsfirmen) andererseits und das alles unter der Führung eines korrupten und volksverratenden Politikergeschmeiss.

Darum ging es nicht in dem Streit, sondern darum, dass Scorpion meint eine Putzfrau müsse sich nicht den Gesetzen des Marktes unterwerfen. Wenn mir jemand für 5 Euro den Laden reinigt, dann nehme ich den natürlich.

Stanley_Beamish
06.11.2010, 05:44
[...]

Im übrigen sehe ich bei der Einführung von Mindestlöhnen eher das Problem, dass diese in einer solch geringen Höhe angesetzt würden, dass wir hier wohl weiterhin das bestehende Aufstockerproblem hätten. Also eine indirekte Subventionierung von Firmen und eine weitere Belastung der Sozialkassen.

Von daher wäre mein persönlicher Ansatz zur Lösung dieser Problematik auch zuerst einmal ein anderer, aber der liegt unserer politisch korrekten gutmenschlichen Gesellschaft und Politik ja sehr schwer im Magen.

Das Aufstockerproblem ließe sich lösen, indem man das Aufstocken abschafft bei gleichzeitiger Ausschaltung von ausländischer Billigkonkurrenz. Aber da wir Mitglied der EU sind, und Polen und Tschechen und demnächst auch Rumänen hier in Deutschland unsere Haare schneiden dürfen, wird daraus wohl nichts.

henriof9
06.11.2010, 07:23
Himmel was eine bornierte Scheisse!

Die Frau auf dem Bild arbeitet für ihren Lebensunterhalt und zwar als Putzfrau. Wenn sie diese Arbeit ordentlich, gewissenhaft und zuverlässig ausführt, ist sie allemal ehrbahrer als jeder geschniegelte yuppie im Maßananzug, der mit Hegdefonds und anderer Leute Gelder jongliert (und gerne mal paar Milliönchen in den Sand setzt). Und auf Knochen der Allgemeinheit lebt sie auch nicht, sondern von ihrer Hände Arbeit.

Wenn wir nun von Privathaushalten einmal absehen, sondern auf öffentliche Einrichtungen, Krankenhäuser oder Betriebe sehen, ja sollen denn z. B. die Krankenschwestern oder Angestellten/Arbeiter den Laden auch noch putzen?

Manchmal frage ich mich wirklich was sich einige eigentlich einbilden, um derart abfällig über die "minderwertigen" Tätigkeiten andere Menschen zu sprechen und diese dann auch noch mit Hungerlöhnen abspeisen zu wollen, während den Drecksäcken, die oftmals nur durch Lug und Betrug horrende Summen scheffeln, als "Säulen der Gesellschaft" in den Hintern gekrochen wird.

Wir haben kein Problem in diesem Land mit Menschen, die weniger qualifizierten Tätigen (was man immer als diese bezeichnen möchte :rolleyes:) nachgehen, sondern mit Fremd-Alimentierten einerseits und raffgierigen Minijob- und Minimalstlohnanbieter (z. B. Leiharbeitsfirmen) andererseits und das alles unter der Führung eines korrupten und volksverratenden Politikergeschmeiss.

Das ist ein Punkt, wo ich mir jetzt nicht so sicher wäre, daß wir nicht doch ein Problem damit haben denn, machen wir uns doch nichts vor, die Industrialisierung und der Fortschritt der Gesellschaften haben doch letztendlich dazu geführt, daß immer mehr Arbeitsplätze verloren gegangen sind.
Und das betrifft nicht nur Fließbandarbeiter sondern auch andere Berufe.
Brauchten man z.B. in einem mittleren Unternehmen für die Verwaltung früher z.B. 6 Arbeitnehmer für die verschiedensten Aufgaben, angefangen von der Rechnungslegung bis hin zur Buchhaltung, sind dafür, Dank der Computer und Software vielleicht nur noch zwei Arbeitnehmer nötig.
Ein Fließbandarbeiter erledigt heute, Dank der computergesteuerten Arbeitsabläufe, die Arbeit welche früher von z.B. vier Mitarbeiter erledigt wurde.

Worauf ich hinaus will;

Nun haben wir, grob gesprochen, also Jobs, welche eine gute Intelligenz und Ausbildung benötigten, die frei geworden sind und die Menschen sind dadurch heute teilweise gezwungen in " unterqualifizierten " Berufen zu arbeiten womit sie die verdrängen, welche früher ihr Auskommen damit erreichten.
Und genau diese Verdrängung nach unten führt ja dazu, daß wir eben doch ein Problem mit Menschen, die weniger qualifizierten Tätigen ausführen können weil wir einfach für diese Menschen keine weniger qualifizierten Tätigkeiten mehr haben.
Und somit schließt sich dann der Kreis zwischen Menschen welche eben nur für weniger qualifizierte Tätigkeiten geeignet sind, denn die gibt es und man sollte nicht so tun als wenn das alles nur eine Frage der Schule und Bildung wäre, ect., und den fehlenden weniger qualifizierte Tätigkeiten, womit wir dann beim sozialen Netz anlanden.

Und ein Mindestlohn ändert an dieser Misere kein Stück, unabhängig mal davon das dann die Schere zwischen dem Mindestlohn in unqualifizierten Tätigkeiten und dem Lohn für qualifizierte Tätigkeiten auseinander gehen muß weil ansonsten eine Qualifizierung nicht mehr lohnt.

Deutschmann
06.11.2010, 07:58
...

Im übrigen sehe ich bei der Einführung von Mindestlöhnen eher das Problem, dass diese in einer solch geringen Höhe angesetzt würden, dass wir hier wohl weiterhin das bestehende Aufstockerproblem hätten. Also eine indirekte Subventionierung von Firmen und eine weitere Belastung der Sozialkassen.

....

Sollte ein Mindestlohn eingeführt werden, wird das Aufstocken gestrichen.

O-Ton eines SPDlers: "...wir brauchen keine Aufstocker, wir brauchen Mindestlöhner...""

Stanley_Beamish
06.11.2010, 08:34
Sollte ein Mindestlohn eingeführt werden, wird das Aufstocken gestrichen.

O-Ton eines SPDlers: "...wir brauchen keine Aufstocker, wir brauchen Mindestlöhner...""

Um auf das gleiche Geld wie ein Aufstocker heutzutage zu kommen, müsste der Mindestlohn für den Ernährer einer vierköpfigen Familie bei ca 14 Euro liegen.

Spalter
06.11.2010, 08:34
Das Aufstockerproblem ließe sich lösen, indem man das Aufstocken abschafft bei gleichzeitiger Ausschaltung von ausländischer Billigkonkurrenz. Aber da wir Mitglied der EU sind, und Polen und Tschechen und demnächst auch Rumänen hier in Deutschland unsere Haare schneiden dürfen, wird daraus wohl nichts.

Ach natürlich geht das!
Das Katzengejammer mit geht nicht, mit Mindestlohn, ist doch Mehrfach widerlegt in der EU.
Wenn zum Bleistift, die Werksverträge aus Helmuts Zeiten nicht wären, hätte die deutsche Baubranche nicht auch jährlich weiteren Stellenabbau zu verzeichnen, was man dem Mindestlohn immer wieder gerne anhängt.
Das ist einfach nur gelinde gesagt die Leute verarscht!

Deutschmann
06.11.2010, 08:36
Um auf das gleiche Geld wie ein Aufstocker heutzutage zu kommen, müsste der Mindestlohn für den Ernährer einer vierköpfigen Familie bei ca 14 Euro liegen.

Eben. Da siehst du mal wie verlogen selbst die SPD ist. Und wie viele es gibt die auf diese platten Parolen vom Mindestlohn reinfallen.

Herbstgold
06.11.2010, 13:07
Das ist ein Punkt, wo ich mir jetzt nicht so sicher wäre, daß wir nicht doch ein Problem damit haben denn, machen wir uns doch nichts vor, die Industrialisierung und der Fortschritt der Gesellschaften haben doch letztendlich dazu geführt, daß immer mehr Arbeitsplätze verloren gegangen sind.
Und das betrifft nicht nur Fließbandarbeiter sondern auch andere Berufe.
Brauchten man z.B. in einem mittleren Unternehmen für die Verwaltung früher z.B. 6 Arbeitnehmer für die verschiedensten Aufgaben, angefangen von der Rechnungslegung bis hin zur Buchhaltung, sind dafür, Dank der Computer und Software vielleicht nur noch zwei Arbeitnehmer nötig.
Ein Fließbandarbeiter erledigt heute, Dank der computergesteuerten Arbeitsabläufe, die Arbeit welche früher von z.B. vier Mitarbeiter erledigt wurde.

Worauf ich hinaus will;

Nun haben wir, grob gesprochen, also Jobs, welche eine gute Intelligenz und Ausbildung benötigten, die frei geworden sind und die Menschen sind dadurch heute teilweise gezwungen in " unterqualifizierten " Berufen zu arbeiten womit sie die verdrängen, welche früher ihr Auskommen damit erreichten.
Und genau diese Verdrängung nach unten führt ja dazu, daß wir eben doch ein Problem mit Menschen, die weniger qualifizierten Tätigen ausführen können weil wir einfach für diese Menschen keine weniger qualifizierten Tätigkeiten mehr haben.
Und somit schließt sich dann der Kreis zwischen Menschen welche eben nur für weniger qualifizierte Tätigkeiten geeignet sind, denn die gibt es und man sollte nicht so tun als wenn das alles nur eine Frage der Schule und Bildung wäre, ect., und den fehlenden weniger qualifizierte Tätigkeiten, womit wir dann beim sozialen Netz anlanden.

Und ein Mindestlohn ändert an dieser Misere kein Stück, unabhängig mal davon das dann die Schere zwischen dem Mindestlohn in unqualifizierten Tätigkeiten und dem Lohn für qualifizierte Tätigkeiten auseinander gehen muß weil ansonsten eine Qualifizierung nicht mehr lohnt.

Ich verstehe ja worauf du hinauswillst und es ist selbstredend ein Fakt, dass Fortschritt und Industrialisierung einen grossen Teil menschlicher Arbeitskraft überflüssig machte.

Angefangen bei den Haushaltsgeräten über den Trecker bis zu Bandstrassen und vollautomatisierten Arbeitsabläufen.
Aber es gibt eben immer noch sehr viele Berufe und Tätigkeiten, bei denen der Mensch unverzichtbar ist und trotzdem kein Studium benötigt.

Hier vorangestellt auch einmal ganz deutlich, dass für mich die nun nachfolgend aufgezählten Tätigkeiten keines Falls minderqualifiziert aber deutlich unterbezahlt sind.

Eine Automation im Reinigungsdienst ist nicht gegeben. Auch bei den ganzen Pflege- und Heilberufen kann eine Maschine den Mensch nicht ersetzen. Auch in der Forst- und Waldwirtschaft findest du Menschen, auch wenn diese die Hege und z. B. gerade Fäll- und Ausdrünnarbeiten nicht mehr mit Äxten sondern Kettensägen durchführen. Der ganze Service- und Dienstleistungsbereich (Gaststätten, Restaurants, Reinigungen, Kurierdienste, Friseure, Wach- und Sicherheitsdienst, Hausmeistertätigkeiten inkl. Winterdiensten, Gartenarbeiten, Reparaturwerkstätten (nicht nur für Kfz), Verkauf (Lebensmittel, Möbel, Bekledung, kurz sämtliche Dinge des persönlichen Bedarfs), handwerkliche Dienstleistungen (Maler u. Anstreicher, Dachdecker, Gas-Wasser-Installateure, Elektriker, Fliesenleger, Heizungsmonteure usw. usf.)
Und auch auf dem Bau kommen selbstredend Maschinen zum Einsatz, aber diese werden von Menschen bedient und sei es z. B. der Presslufthammer, der eben von alleine nicht hämmert.

Hier steht immer noch die menschlichen Arbeitskraft im Vordergrund und mehr und mehr finden wir in diesen Bereichen Entlohnungen, die das Wort nicht wert sind.
Selbst an den automatisierten Bandstrassen sitzen immer noch Menschen, welche in Schichtdiensten die Arbeiten erledigen, die einfach Fingerfertigkeit erfordern.

Bei einem Blick in die Stellenanzeigen wirst du auch feststellen, das gerade in der Produktion ständig Helfer gesucht werden, aber diese Stellen fest in den Händen der Zeitarbeitsfirmen sind und deren Lohnzahlungsmodalitäten dürften mittlerweile jedem bekannt sein.
Ebenso findest du eine Vielzahl von 400 € Jobangeboten. Da teilen sich dann 4 oder 5 Menschen einen Vollzeitarbeitplatz. Oftmals eben gerade HatzIV Empfänger, welche die Möglichkeit des Dazuverdienens nutzen. Allerdings i. d. R. kaum diejenigen mit dem vielzitierten Migrationshintergrund.

Entschuldige Henri, aber unser System ist langsam mehr als krank und ist weder dem einzelnen Menschen noch der Gesellschaft, bis auf einige wenige Ausnahmen und ich glaube, wir wissen beide, wo diese zu finden sind, förderlich.

Den oftmals angeprangerten Egoismus finden wir übrigens genau in dieser Debatte um Wertigkeit von Arbeit an sich und deren Entlohnung sehr deutlich.

Herbstgold
06.11.2010, 13:12
Sollte ein Mindestlohn eingeführt werden, wird das Aufstocken gestrichen.

O-Ton eines SPDlers: "...wir brauchen keine Aufstocker, wir brauchen Mindestlöhner...""

Nette Aussage, aber ist wirklich jemand so blauäugig, diese zu glauben?
Als wenn die Mindestlöhner dann in der Lage wären, angemessene Beiträge in die Sozialkassen oder gar noch eigenständige Vorsorge z. B. für Pflege oder Altersvorsorge zu leisten.

Da wird doch ein Wort nur gegen ein anderes ausgetauscht, aber der desaströse Zustand, der uns alle stark belastet an sich, bleibt weiterhin bestehen.

Skorpion968
06.11.2010, 14:17
Wo habe ich behauptet, dass Putzfrau ein unehrenhafter Beruf sei? Das Gegenteil ist der Fall. Aber er ist für diese Frau der einzig Mögliche.

Du kennst diese Frau doch gar nicht.


Lt. Aussage von Scorpion, ja! Wir anderen sind dafür, für diesen Job Leute zu beschäftigen, die das können und wollen.

Ich sprach in diesem Zusammenhang nicht von Krankenhäusern, sondern von Privathaushalten, wo irgendwelche Schnösel einfach nur zu faul sind, ihren eigenen Dreck wegzumachen und stattdessen meinen, sie könnten sich so einen Putzsklaven halten.
In Krankenhäusern sind die Leute krank und daher wohl kaum in der Lage selbst zu putzen. Da sind Putzkräfte völlig in Ordnung.


Darum ging es nicht in dem Streit, sondern darum, dass Scorpion meint eine Putzfrau müsse sich nicht den Gesetzen des Marktes unterwerfen.

Das war nicht allein auf die Putzfrau bezogen, sondern generell auf den verzerrenden Maßstab Angebot vs. Nachfrage.

Skorpion968
06.11.2010, 14:20
Um auf das gleiche Geld wie ein Aufstocker heutzutage zu kommen, müsste der Mindestlohn für den Ernährer einer vierköpfigen Familie bei ca 14 Euro liegen.

Du musst jetzt auch nicht nur auf die 4köpfige Familie schauen. Ein Single kommt mit einem Mindestlohn von 8-10 Euro über die Runden und muss nicht mehr den beschämenden Bettelgang zum Amt antreten.

Skorpion968
06.11.2010, 14:26
Und ein Mindestlohn ändert an dieser Misere kein Stück, unabhängig mal davon das dann die Schere zwischen dem Mindestlohn in unqualifizierten Tätigkeiten und dem Lohn für qualifizierte Tätigkeiten auseinander gehen muß weil ansonsten eine Qualifizierung nicht mehr lohnt.

Selbst wenn das alles stimmen würde, was du da oben behauptet hast, was ich arg bezweifle, ist diese Aussage definitiv Unfug.
Selbst wenn der Lohnabstand nicht mehr ganz so hoch wäre wie jetzt, lohnt sich Qualifizierung immer. Du willst doch nicht ernsthaft behaupten, dass jemand lieber sein Leben lang in einem weniger qualifizierten Job arbeitet als in einem höher qualifizierten Job, wenn er die Möglichkeit zur Höherqualifizierung hat.
Das ist allein die Qualifizierung schon Anreiz.
Ihr Raffköppe meint scheinbar allen Ernstes, Menschen seien nur durch Geld zu motivieren. :rolleyes:

Deutschmann
06.11.2010, 14:31
Heut war ich wieder mal in diversen Geschäften. Was soll ich sagen ... für manche Verkäufer sind selbst die 3,81 zu viel. Was die für ein Arbeitstempo an Tag legen - da kann man nur den Kopf schütteln.

Stanley_Beamish
06.11.2010, 14:44
[...]
Ich sprach in diesem Zusammenhang nicht von Krankenhäusern, sondern von Privathaushalten, wo irgendwelche Schnösel einfach nur zu faul sind, ihren eigenen Dreck wegzumachen und stattdessen meinen, sie könnten sich so einen Putzsklaven halten.
In Krankenhäusern sind die Leute krank und daher wohl kaum in der Lage selbst zu putzen. Da sind Putzkräfte völlig in Ordnung.

[...]



Nicht die Kranken, sondern die Chirurgen sollen die Sauerei, die sie mit ihren Operationen anrichten, gefälligst selber wegmachen und auch die Friseurkunden könnten ihre Haare selbst zusammenfegen und diese erniedrigende Tätigkeit nicht von Friseur-Azubis ausführen lassen.

Stanley_Beamish
06.11.2010, 14:49
Du musst jetzt auch nicht nur auf die 4köpfige Familie schauen. Ein Single kommt mit einem Mindestlohn von 8-10 Euro über die Runden und muss nicht mehr den beschämenden Bettelgang zum Amt antreten.

Erstens sollte die vierköpfige Familie und nicht der Singlehaushalt als Normalfall genommen werden und zweitens muss niemand, der gesund ist, einen Bettelgang zum Amt antreten.

Paul Felz
06.11.2010, 14:54
Erstens sollte die vierköpfige Familie und nicht der Singlehaushalt als Normalfall genommen werden und zweitens muss niemand, der gesund ist, einen Bettelgang zum Amt antreten.
Wir können ja den Mindestlohn am Familienstand festmachen :rolleyes:

Skorpion968
06.11.2010, 14:55
Erstens sollte die vierköpfige Familie und nicht der Singlehaushalt als Normalfall genommen werden

Nö, wie kommst du denn auf das schmale Brett?
Es gibt in Deutschland viel mehr Singles als 4köpfige Familien.


und zweitens muss niemand, der gesund ist, einen Bettelgang zum Amt antreten.

1,4 Millionen Aufstocker beweisen das Gegenteil.

BRDDR_geschaedigter
06.11.2010, 14:57
Wir können ja den Mindestlohn am Familienstand festmachen :rolleyes:

Dann kannst du gleich ein Berufsverbot aussprechen. ;)

Skorpion968
06.11.2010, 14:57
Heut war ich wieder mal in diversen Geschäften. Was soll ich sagen ... für manche Verkäufer sind selbst die 3,81 zu viel. Was die für ein Arbeitstempo an Tag legen - da kann man nur den Kopf schütteln.

Würde ich mit einem Dreckslohn von 3,81 abgespeist werden, würde ich ebenfalls kein besonders hohes Arbeitstempo an den Tag legen. Wie wär das bei dir?

tommy3333
06.11.2010, 14:58
Andersherum betrachtet muss der Gewinn im Verkaufspreis enthalten sein. Denn wo kommt er sonst her? Wächst er auf einem Baum im Garten des Unternehmers?
Nein. Im Verkaufspreis ist die Marge enthalten. Nicht der Gewinn. Die Marge beeinflusst zwar den Gewinn, der am Ende herauskommt. Du kannst aber anhand von x ingesamt verkauften Produkten nicht bestimmen, wie hoch Dein Gewinn ist, da die Höhe des Gewinns von den Lohnkosten des gesamten Jahres abhängen. Dazu kommen auch Abschreibungskosten, Steuern u.v.a.m., für die man allenfalls eine pauschale Zuschlagsgröße auf den EK aufschlagen kann, aber einen 1:1 Zusammenhang gibt es dazwischen nicht, weil viele EK-Preise insbes. in der Produktion von Losgrößen abhängen, die Du aus dem Gesamtabsatz nicht aufschlüsseln kannst. Du kannst mit jedem verkauften Produkt eine positive Marge erzielen, und am Ende des Geschäftsjahres trotzdem einen negativen Gewinn (falls Du zu wenig davon verkauftst), also Verlust, haben.


Du musst einen Gewinn, also quasi den Lohn des Unternehmers, in die Preise einkalkulieren, denn sonst gehst du baden. Dazu gehst du natürlich von kalkulatorischen Größen aus, indem du deine vermutlichen Kosten abschätzt und deine vermutlichen Einnahmen abschätzt, einen Aufschlag einrechnest und daraus dann den Preis ermittelst. Das wäre eine Vorwärtskalkulation. Oder du kannst auch, wenn dein Laden schon eine Weile am Markt ist, aus deinen bisherigen Erfahrungswerten diese Größen abschätzen.
Der Lohn des Unternehmers und der Gewinn des Untenehmens sind zwei völlig verschiedene Dinge (solange wir nicht von Personengesellschaften reden). Der Lohn wird genauso wie die anderen Löhne der Beschäftigten verbucht (Teil der GuV). Der Gewinn geht aber in die Unternehmensbilanz ein (Saldo der GuV).


Der Unternehmer, der in den Markt startet, muss seine Preise ja immer vorweg ermitteln. Er kann ja schlecht seinen Kunden sagen: "Weiß noch nicht, was ich als Preis nehme. Muss erst meine GuV abwarten und dann schicke ich Ihnen eine Rechnung." Daher muss er einen kalkulatorischen Gewinn in seine Preise einrechnen.
Kommt darauf an, von welchen Preisen Du redest. VK Preise kann er am Markt beobachten. Sogar Löhne und Preise für Zulieferprodukte. Was er nicht kann, ist einen Absatz voraussagen und welche Losgrößen er wann produzieren muss. Damit gibt es immer eine Unschärfe im EK Preis. Der ist aber entscheidend für die spätere Gewinnermittlung, weil Du ein höherer EK bei gleichem VK die (tasächlich erzielte) Marge und damit auch den späteren Gewinn drückt. Deswegen kann es genau zu solchen Effekten kommen, dass Unternehmen, die jahrelang erfolgreich gewirtschaftet haben, plötzlich rote Zahlen schreiben. Die haben nämlich auch keine Glaskugel. Es gibt zwar Unternehmen, die auch Absatzpläne auf Grundlage vorangeganger Verkaufszahlen machen, aber meist machen die das dann nur für Absatzmengen, die sie an A-Kunden verkaufen oder wenn die Produktion langwierig ist und der Kunde kurze Lieferzeiten erwartet - oder wenn mit einem Kunden sog. Abruf- oder Rahmenaufträge abgeschlossen werden (wo es sinnvoll und machbar ist). Das heiß, der Kunde sagt bspw. "ich brauche im kommenden Jahr x Tsd. Stk. vom Artikel 4711 - Liefertermine und die korrespondierenden Mengen werden noch bekannt gegeben". Irgendwann, wenn es soweit ist, sagt der Kunde dann bspw. "zum 01.02.2011 brauche ich vom Artikel 4711 genau 200 Stk. - am 10.03.2011 brauche dann nochmal 300 Stk." usw. Dann kann man aber schon im Vorfeld und verteilt über das Jahr Produktionen mit je einer durchschn. Teilmenge planen und starten und beim Einzelabruf ggf. umplanen (falls mehr benötigt wird) - aber man weiß schon im Vorfeld, dass es insgesamt x Tsd. Stk. werden.


Ist ja alles richtig. Diese Kalkulation sollte ja auch keine Diplomarbeit werden, sondern lediglich an einem fiktiven und vereinfachten (sonst würden es hier einige Strategen ohnehin nicht begreifen) Beispiel zeigen, wie sich die Rückwärtsdynamik beim Mindestlohn entwickelt. Das Beispiel zeigt, dass man eine Volkswirtschaft nicht darauf beschränken darf, nur alles möglichst billig zu produzieren mit möglichst niedrigen Löhnen, sondern auch auf die andere Seite schauen muss, weil jeder einzelne Lohnbezieher ja auch gleichzeitig ein Kunde ist, der alle möglichen Produkte kaufen soll, wenn die Unternehmen Umsatz machen wollen.
Genau darauf läuft es aber hinaus. Lohnerhöhungen ohne Erhöhungen in der Produktivität und Absatz bringen nichts. Das wird nur auf die Preise umgelegt. Prduktivitätserhöungen ermöglichen aber bei gleichem Faktoreinsatz höhere Produktionsmengen, was zu niedrigeren EK's führt und Konsumenten auch mehr davon kaufen können. Die einzige Unschärfe bleibt dann nur soch in solchen Fällen, wenn ein Markt übersättigt ist und die mehr produzierten Güter in den Lagerhallen versauern. In dem Falle führt das nicht nur zu niedrigeren EK's,sondern auch zu Beschäftigungsabbau, wie man am deutlichsten an der langfristig zurückliegenden Entwicklung der Landwirtschaft sieht und die Leute bspw. in die Industrie und noch später in die IT gegangen sind.


Nein. Es handelt sich ja nicht bei all diesen Arbeitern um Niedriglohnbezieher. Niedriglohnbezieher sind nur etwa 20-25% von denen. Bei all den Leuten, die jetzt schon über dem festzulegenden Mindestlohn verdienen, ändert sich ja nichts in der Kalkulation. Deren Löhne schlagen ja nicht preissteigernd zu Buche, weil die sich ja durch den Mindestlohn gar nicht ändern.
Du musst dabei auch die Umsatzsteigerungen einbeziehen. Wir waren uns ja einig, dass der Lohnkostenanteil im Verkaufspreis stückzahlabhängig ist. Wenn die ehemaligen Niedriglohnbezieher nun mit dem Mindestlohn höhere Umsätze generieren können, steigt die Stückzahl und der Lohnkostenanteil im Verkaufspreis wird dementsprechend geringer.
Ausgenommen wären wirklich nur Unternehmen, die gar keine Niedriglohnbezieher beschäftigen. Für die bleibt alles, wie es ist. Es sei denn, deren Beschäftigten wollen trotzdem mehr haben, weil die Niedriglohnempfänger mehr haben (Besitzstandsdenken). Deswegen ist es mir persönlich inzischen vollkommen egal (mich wird es ja nicht treffen), ob D einen gesetzl. Mindestlohn einführt, auch wenn ich ihn für schwachsinnig halte in einer Kette von vorangegangenen schwachsinnigen Entscheidungen. Wenn man schon einen gesetzl. Mindestlohn einführen will, dann macht das nur dann Sinn, wenn man nach dänischen Vorbild auch gleichzeitig den Kündigungsschutz abschafft und das Arbeitslosengeld I erhöht (das kann in Dänemark abhängig vom letzten Einkommen bis zu 90% sein - insbes. bei niedrigen Einkommen). Eine bessere Bildung mit der Folge, dass auf dem Arbeitsmarkt mehr qualifizierte Fachkräfte zur Verfügung stehen, lösen das Problem nahezu auch ohne Mindestlöhne.


Du siehst, Volkswirtschaft ist wahnsinnig komplex und dynamisch. ;)
Deswegen kommt man sehr schwer mit stark vereinfachten Beispielen aus.


Nein eben nicht. Die Preise werden vermutlich leicht steigen, das ist richtig. Aber nicht in dem Maße, wie die Löhne im unteren Segment steigen. Da bleibt noch ein Puffer übrig, mit dem die Leute unter anderem auch mehr Würstchen kaufen können.
Es kann auch passieren, dass sie statt zwei Würstchen plötzlich lieber einen Döner kaufen oder eine Tiefkühlpizza, die sie dann zu Hause in den Ofen schieben. Ganz so einfach ist das eben nicht.


Noch einmal: Es ist ja gar nichts auf dem Reißbrett. Es gibt doch schon genügend Pilotprojekte in den allermeisten anderen europäischen Ländern, die allesamt belegen, dass die Einführung des Mindestlohns weder zu Preisexplosionen noch zu Hyperinflationen noch zu sonstwelchen Horrorszenarien geführt hat.
Du kannst es an der Empirie ablesen, dass all das nicht eintritt.
Im Übrigen sind sehr viele Unternehmer in diesem Land ebenfalls für Mindestlöhne, weil sie von den Lohndrückern regelrecht stranguliert werden und merken, dass sie in einem Land mit 25% Niedriglöhnern keine Geschäfte machen können.
Belegen tun sie nicht viel, gerade nachdem Du vorhin auch selbst schon die Komplexität erkannt hast, wenn ich Deinen Worten glauben darf. Ich möchte bspw. nicht mit Frankreich, Spanien, Portugal oder Griechenland tauschen. Ebenso halte ich branchenbesogene Mindestlöhne über die Kammern für sinnvoller als gesetzl. Mindestlöhne.

Deutschmann
06.11.2010, 14:58
Würde ich mit einem Dreckslohn von 3,81 abgespeist werden, würde ich ebenfalls kein besonders hohes Arbeitstempo an den Tag legen. Wie wär das bei dir?

Ich würde alles dafür tun um vom langsamen Verkäufer zum durchgreifenden Abteilungsleiter aufzusteigen.

tommy3333
06.11.2010, 14:59
Jein. Auch das hat wiederum mit Lohnpolitik zu tun.
In einer Volkswirtschaft hat alles mit allem zu tun. :)

Honsel ist nicht an der Lohnpolitik gescheitert. Im Gegenteil - bei denen war die Gewerkschaft sogar sehr stark und einflussreich. Die Honsel-Pleite hat andere Ursachen, die aber trotzdem sehr viel mit Arroganz Monololy Mentalität von Heuschrecken "Kapitalgebern" (fälschlich auch "Investoren" genannt) zu tun hat.

Skorpion968
06.11.2010, 15:02
Nicht die Kranken, sondern die Chirurgen sollen die Sauerei, die sie mit ihren Operationen anrichten, gefälligst selber wegmachen und auch die Friseurkunden könnten ihre Haare selbst zusammenfegen und diese erniedrigende Tätigkeit nicht von Friseur-Azubis ausführen lassen.

Ich habe dir doch gerade gesagt, welche Gruppe ich meinte.
Wenn sie denn partout zu faul zum Putzen sind, dann sollen sie ihre Putzkräfte wenigstens ordentlich bezahlen.

Skorpion968
06.11.2010, 15:03
Ich würde alles dafür tun um vom langsamen Verkäufer zum durchgreifenden Abteilungsleiter aufzusteigen.

Wer in einem Unternehmen so wenig Wertschätzung erfährt, dass er mit 3,81 abgespeist wird, der steigt nicht zum Abteilungsleiter auf.

Deutschmann
06.11.2010, 15:07
Wer in einem Unternehmen so wenig Wertschätzung erfährt, dass er mit 3,81 abgespeist wird, der steigt nicht zum Abteilungsleiter auf.

Tja, daran muss er eben arbeiten. Andere sind auch Abteilungsleiter.

martin54
06.11.2010, 15:09
Tja, daran muss er eben arbeiten. Andere sind auch Abteilungsleiter.

Stellt sich nur die Frage, wer in einem Volk ab Abteilungsleiter aufwärts die "minderwertigen" Arbeiten verrichten würde.

Deutschmann
06.11.2010, 15:12
Stellt sich nur die Frage, wer in einem Volk ab Abteilungsleiter aufwärts die "minderwertigen" Arbeiten verrichten würde.

Die Frage stellt sich in der Tat. Die Dummen? ... oder was meinst du?

martin54
06.11.2010, 15:15
Die Frage stellt sich in der Tat. Die Dummen ... oder was meinst du?

Oh, davon gibt es auch in den mittleren, gar oberen Chargen zumindest so viele, daß deren Reihen eigentlich ziemlich gelichtet sein müßten; davon abgesehen behauptet doch gerade die "Fraktion" der treuesten Systemjünger, jeder hätte Aufstiegschancen, er müsse sie nur nutzen.

Skorpion968
06.11.2010, 15:15
Tja, daran muss er eben arbeiten.

Aber ganz bestimmt nicht in dem Unternehmen.

Für mich ist das eh kaum vorstellbar. Ich war zum Glück noch nie in so einer Zwangslage, für so einen Dreckslohn arbeiten zu müssen. Ich würds auch nicht tun.

Skorpion968
06.11.2010, 15:19
Deswegen kommt man sehr schwer mit stark vereinfachten Beispielen aus.

Mag sein, aber für dieses Forum muss es reichen.
Ich habe weder Zeit noch Lust, hier wissenschaftliche Abhandlungen zu fabrizieren.

tommy3333
06.11.2010, 15:21
Dieses Thema wurde mit Absicht komplex gemacht. Und hier spielen auch noch sehr viele andere Faktoren, wie Globalisierung, Währungsstabilitätspakte, Handelsabkommen und Zölle eine Rolle.
Nicht umsonst, gibt es gerade im Finanzbereich etliche Studiengänge, vom Steuerberater/Finanzwirt über den Fachanwalt für Finanz- und Steuerrecht bis zum internationalen Finanzmanagement.

Und obwohl ich mich selbst glücklich schätze, einen zwar langweiligen aber fähigen Steuerberater mein eigen zu nennen, weil ich sonst wahrscheinlich schon pleite wäre, halte ich die ganze Blase in der wir uns bewegen für falsch und moralisch mehr als bedenklich.

Bräunie hat dazu schon mehrfach sehr klare und sachlich fundierte Worte gefunden, die nun wirklich nichts mit Milchmädchenrechnungen oder Polemik zu tun haben und diesen kann ich nur beipflichten.

Im übrigen sehe ich bei der Einführung von Mindestlöhnen eher das Problem, dass diese in einer solch geringen Höhe angesetzt würden, dass wir hier wohl weiterhin das bestehende Aufstockerproblem hätten. Also eine indirekte Subventionierung von Firmen und eine weitere Belastung der Sozialkassen.

Von daher wäre mein persönlicher Ansatz zur Lösung dieser Problematik auch zuerst einmal ein anderer, aber der liegt unserer politisch korrekten gutmenschlichen Gesellschaft und Politik ja sehr schwer im Magen.

Wer oder was macht denn Volkswirtschaft so komplex? Sind es Kunden mit ihrem eigenwilligen Kaufverhalten oder Sonderwünschen? Oder Konkurrenten, die auch etwas vom Kuchen abhaben wollen? Oder der Staat, der mit Steuern auch gern daran "verdienen" will? Oder der Beschäftigte, der mehr haben will? das Problem ist, dass alle immer nur irgendwas haben wollen und das, was sie bekommen oder bekommen können, nur begrenzt zur Verfügung steht und einige dabei hinten runter fallen. Das Leben (oder die Volkswirtschaft) ist nunmal kein Wunschkonzert.

Mindeslöhne haben das Problem, dass sie entweder überflüssig sind, sofern sie Marktlöhne unterschreiten - oder inflationär die Preise beeinflussen, was niemandem hilft, oder zu Lasten der Beschäftigungsquote gehen, wenn sie Marktlöhne überschreiten. Im letzteren Fall deswegen, weil höhere Löhne nur mit höherer Produktivität finanziert werden können und einen Teil der Beschäftigten überflüssig macht, während der verbleibende Rest den Anteil der Entlassenen mit erwirtschaften muss.

Skorpion968
06.11.2010, 15:24
Es kann auch passieren, dass sie statt zwei Würstchen plötzlich lieber einen Döner kaufen oder eine Tiefkühlpizza, die sie dann zu Hause in den Ofen schieben. Ganz so einfach ist das eben nicht.

Das ist volkswirtschaftlich gesehen ohne Belang, ob die Leute ihr mehr an Geld nun für Würstchen oder für Döner ausgeben. Umsatz ist Umsatz und im Zweifelsfall müssen einige Würstchenverkäufer dann eben auf Döner umsatteln.

Skorpion968
06.11.2010, 15:28
Wer oder was macht denn Volkswirtschaft so komplex? Sind es Kunden mit ihrem eigenwilligen Kaufverhalten oder Sonderwünschen? Oder Konkurrenten, die auch etwas vom Kuchen abhaben wollen? Oder der Staat, der mit Steuern auch gern daran "verdienen" will? Oder der Beschäftigte, der mehr haben will? das Problem ist, dass alle immer nur irgendwas haben wollen und das, was sie bekommen oder bekommen können, nur begrenzt zur Verfügung steht und einige dabei hinten runter fallen. Das Leben (oder die Volkswirtschaft) ist nunmal kein Wunschkonzert.

Wunschkonzert hin oder her, dass einige hinten runter fallen ist keine Lösung.


Mindeslöhne haben das Problem, dass sie entweder überflüssig sind, sofern sie Marktlöhne unterschreiten - oder inflationär die Preise beeinflussen, was niemandem hilft, oder zu Lasten der Beschäftigungsquote gehen, wenn sie Marktlöhne überschreiten. Im letzteren Fall deswegen, weil höhere Löhne nur mit höherer Produktivität finanziert werden können und einen Teil der Beschäftigten überflüssig macht, während der verbleibende Rest den Anteil der Entlassenen mit erwirtschaften muss.

:rolleyes:

tommy3333
06.11.2010, 15:29
Das ist volkswirtschaftlich gesehen ohne Belang, ob die Leute ihr mehr an Geld nun für Würstchen oder für Döner ausgeben. Umsatz ist Umsatz und im Zweifelsfall müssen einige Würstchenverkäufer dann eben auf Döner umsatteln.

Es ist auch volkswirtschaftlich ohne Beleg, dass das Kaufverhalten trotz Preiserhöhung so bleibt wie es ist. Jeder Kunde hat die Wahl, Preiserhöhungen zu tragen, weniger zu kaufen (Presielastizität der Nachfrage) oder auf alternative Produkte auszuweichen, deren Preis nicht gestiegen ist (Kreuzpreiselastizität).

Deutschmann
06.11.2010, 15:29
Aber ganz bestimmt nicht in dem Unternehmen.

Für mich ist das eh kaum vorstellbar. Ich war zum Glück noch nie in so einer Zwangslage, für so einen Dreckslohn arbeiten zu müssen. Ich würds auch nicht tun.

Zugegeben, wenn ich (ausschließlich anderer Möglichkeiten) die Wahl hätte zwischen einem Arbeitslohn von 3,81 oder der sozialen Hängematte, würde auch ich meinen Tag auf dem Balkon verbringen. Jetzt sind wir aber an der Stelle wo einige sagen "der Lohn ist zu niedrig" und andere wieder "Hartz4 ist zu hoch".

tommy3333
06.11.2010, 15:30
Wunschkonzert hin oder her, dass einige hinten runter fallen ist keine Lösung.



:rolleyes:

Beim Mindestlohn werden auch einige hinten runter fallen. Aber wie ich schon schrieb - inzwischen ist mir das egal. Wer ihn will, soll ihn meinetwegen in Gottes Namen einführen.

Deutschmann
06.11.2010, 15:32
Beim Mindestlohn werden auch einige hinten runter fallen. Aber wie ich schon schrieb - inzwischen ist mir das egal.

Machen wir einen Kompromiss: Mindestlohn ja, aber dafür die unerhört hohen Löhne in der Automobilindustrie auf ein normales Maß zurück drehen.

martin54
06.11.2010, 15:35
Machen wir einen Kompromiss: Mindestlohn ja, aber dafür die unerhört hohen Löhne in der Automobilindustrie auf ein normales Maß zurück drehen.

Wenn dazu noch die "Löhne" derer, deren Urururenkel noch nicht einmal mehr wissen werden, wohin sie das ihnen hinterlassene Geld überhaupt tragen sollen, verhandelt werden, läßt sich über alles reden.

tommy3333
06.11.2010, 15:36
Machen wir einen Kompromiss: Mindestlohn ja, aber dafür die unerhört hohen Löhne in der Automobilindustrie auf ein normales Maß zurück drehen.

Das ist auch nicht meine Entscheidung, sondern die der Tarifparteien. Da ich für die Tarifautonomie bin, bin ich auch gegen staatl. Einflussnahme in der Tarifpolitik. (Die Autos sind auch nicht wg. der Löhne der Beschäftigten so hoch, andernfalls wären Reimportautos nicht billiger als auf dem Binnenmarkt direkt angebotene.)

Deutschmann
06.11.2010, 15:39
Das ist auch nicht meine Entscheidung, sondern die der Tarifparteien. Da ich für die Tarifautonomie bin, bin ich auch gegen staatl. Einflussnahme in der Tarifpolitik. (Die Autos sind auch nicht wg. der Löhne der Beschäftigten so hoch, andernfalls wären Reimportautos nicht billiger als auf dem Binnenmarkt direkt angebotene.)

Das war mehr als Scherz gedacht. ;)

henriof9
06.11.2010, 15:39
Selbst wenn das alles stimmen würde, was du da oben behauptet hast, was ich arg bezweifle, ist diese Aussage definitiv Unfug.
Selbst wenn der Lohnabstand nicht mehr ganz so hoch wäre wie jetzt, lohnt sich Qualifizierung immer. Du willst doch nicht ernsthaft behaupten, dass jemand lieber sein Leben lang in einem weniger qualifizierten Job arbeitet als in einem höher qualifizierten Job, wenn er die Möglichkeit zur Höherqualifizierung hat.
Das ist allein die Qualifizierung schon Anreiz.
Ihr Raffköppe meint scheinbar allen Ernstes, Menschen seien nur durch Geld zu motivieren. :rolleyes:

Du kannst es einfach nicht lassen immer alles unter Raffköppe abzutun ?

Kannst Du mir mal sagen wo sich in der Mehrheit Qualifizierung lohnt ?
Sie tut es in vielen Berufen eben nicht mehr.
Nicht mehr, Dank der Anpassungen welche wir im Rahmen der EU vornehmen mußten.
Sagt Dir z.B. der Begriff Meisterprivileg und Meisterzwang etwas ?
Nein ? Dann werde ich Dich mal aufklären.

Gab es seinerzeit für so gut wie jeden Handwerksberuf quasi einen Meisterzwang, wollte ein Unternehmer dieses Gewerk vollumfänglich ausüben und auch Lehrlinge ausbilden, so ist dies heute lediglich nur noch in 46 Berufen so.
Hat es sich also früher z.B. noch gelohnt nach der Gesellenprüfung nach 5 Jahren auch noch den Meisterbrief zu machen, da dies nicht nur die Möglichkeit des Aufstiegs in der Karriere bedeuten konnte ( da ja eben Meisterzwang herrschte ) sondern auch eine eigene Selbstständigkeit vollumfänglich ermöglichte, ggf. konnte man den Meistertitel sogar gegen Entgeld zur Konzession geben, lohnt es sich heute einfach nicht mehr.
War früher der Meisterbetrieb noch wenigstens halbwegs als Aushängeschild für qualitative Arbeit zu sehen kann heute jeder Kreti und Pleti sich sein Handwerkszeugszeug schnappen und auf Kundenfang gehen.
Übrigens gilt dies ja auch für den Handwerker aus Italien, Spanien, Frankreich ect. der hier in Deutschland ein Unternehmen gründen will.

Lehrlingsausbildung bedeutete früher wenigstens ein bestimmtes Maß an vernünftiger Ausbildung, heute kann auch dies jedes Unternehmen machen.
Und wie bitte will sich der Kunde an was orientieren wenn es um Qualität und vernünftige Arbeitsausführung handelt ?
Nur durch Mundpropaganda ?
Nützt dann den vielen anderen guten Unternehmen auch nichts weil sie keinen " offizielle " Wettbewerbsvorteil mehr haben.
Und der potenzielle Lehrling kann sich genauso wenig orientieren bei was für einen Laden er da die nächsten Jahre verbringen wird.

Und andere Berufe ?
Soll der Kellner einen Kursus machen " wie trage ich 3 Tabletts gleichzeitig, anstatt nur zwei ", oder der Kurierdienstfahrer bildet sich im Kurs weiter " wie bediene ich ein Navi um schneller ans Ziel zu kommen " ?

In vielen Berufen sind doch die positiven Veränderungen keine Weiterbildung sondern einfach nur eine Verbesserung der Arbeit des eigentlichen Jobs; die Buchhalterin lernt dann eben ggf. mit einer anderen Buchhaltungssoftware umzugehen, was man dann wohl nicht als Weiterbildung deklarieren kann.

Und selbst wenn es Berufe gibt wo sich evtl. eine Weiterbildung lohnen würde, es müssen auch immer die Jobs dafür da sein.
Nützt einem Lagerarbeiter herzlich wenig wenn er sich dann Oberlagerarbeiter schimpfen darf aber es in seinem Unternehmen schon drei davon gibt und er natürlich dann auch einen Job, nebst der Bezahlung dafür, als Oberlagerarbeiter haben will.

Wenn wir von sinnvoller Qualifizierung reden wollen, dann sollte man das ganze System in D in Frage stellen ,was ja schon mit der Ausbildung durch das duale System anfängt.
Das gibt es so, meines Wissen nach, nur noch in Österreich und der Schweiz und bedeutet im Umkehrschluß nichts anderes als " einmal Fliesenleger, immer Fliesenleger ".
Da können wir es doch wie die Amerikaner machen, jeder bekommt seine Chance, egal was er macht oder bisher gemacht hat. Entweder er packt es oder er packt es nicht.
Somit haben aber letztendlich die Menschen viel mehr Möglichkeiten in Berufen unterzukommen, ihr Wissen und ihr Können unter Beweis zustellen ohne sich mit fadenscheinigen Begründungen ablehnen lassen zu müssen.
Da hätte Weiterbildung dann auch einen Sinn.

tommy3333
06.11.2010, 15:40
Das war mehr als Scherz gedacht. ;)

;):):)

Skorpion968
06.11.2010, 15:43
Ausgenommen wären wirklich nur Unternehmen, die gar keine Niedriglohnbezieher beschäftigen.

Nein. Ausgenommen wären auch Unternehmen, die wenig Niedriglohnbezieher beschäftigen. Ausgenommen wären (volkswirtschaftlich) alle Angestellten, die jetzt schon über dem Mindestlohn verdienen.


Eine bessere Bildung mit der Folge, dass auf dem Arbeitsmarkt mehr qualifizierte Fachkräfte zur Verfügung stehen, lösen das Problem nahezu auch ohne Mindestlöhne.

Das würde das Problem keinesfalls lösen.
Jetzt stell dir vor, in Deutschland gäbe es viel mehr Leute mit viel besserer Bildung und Qualifikation. Das würde nur bedeuten, dass das Angebot an qualifizierten Leuten steigt und damit der Lohn für diese qualifizierten Leute sinkt.
Um es deutlich auszudrücken: Wenn jeder Zweite in diesem Land Ingenieur ist, dann müssen Ingenieure zum Aufstocken.
Der Markt mit seinem Prinzip von Angebot und Nachfrage bedingt, dass Qualifikation das Problem allein nicht löst. Wenn alle qualifiziert sind, steigt das Angebot an Qualifizierten und die Löhne sinken.
Um hohe Löhne zu bekommen, musst du in der Marktwirtschaft einer von wenigen Hochqualifizierten unter vielen Minderqualifizierten sein.

Skorpion968
06.11.2010, 15:48
Es ist auch volkswirtschaftlich ohne Beleg, dass das Kaufverhalten trotz Preiserhöhung so bleibt wie es ist. Jeder Kunde hat die Wahl, Preiserhöhungen zu tragen, weniger zu kaufen (Presielastizität der Nachfrage) oder auf alternative Produkte auszuweichen, deren Preis nicht gestiegen ist (Kreuzpreiselastizität).

Du hältst es also für wahrscheinlicher, dass die Leute mehr kaufen, je weniger Geld sie haben?

tommy3333
06.11.2010, 15:48
Nein. Ausgenommen wären auch Unternehmen, die wenig Niedriglohnbezieher beschäftigen. Ausgenommen wären (volkswirtschaftlich) alle Angestellten, die jetzt schon über dem Mindestlohn verdienen.



Das würde das Problem keinesfalls lösen.
Jetzt stell dir vor, in Deutschland gäbe es viel mehr Leute mit viel besserer Bildung und Qualifikation. Das würde nur bedeuten, dass das Angebot an qualifizierten Leuten steigt und damit der Lohn für diese qualifizierten Leute sinkt.
Um es deutlich auszudrücken: Wenn jeder Zweite in diesem Land Ingenieur ist, dann müssen Ingenieure zum Aufstocken.
Der Markt mit seinem Prinzip von Angebot und Nachfrage bedingt, dass Qualifikation das Problem allein nicht löst. Wenn alle qualifiziert sind, steigt das Angebot an Qualifizierten und die Löhne sinken.
Um hohe Löhne zu bekommen, musst du in der Marktwirtschaft einer von wenigen Hochqualifizierten unter vielen Minderqualifizierten sein.
Es muss ja nicht jeder Ingenieur werden, auch wenn das gerade wg. des Mangels an solchen in der öffentl. Diskussion ist. Schon wer eine abgeschlossene Berufsaubildung hat, wird in den meisten Fällen nicht zu den Niedriglohnempfängern und Aufstockern gehören. Ingenieure bewegen sich da noch in ganz anderen Gehaltsgruppen. Ingeneure werden aber ihre Arbeit nicht allein machen, sondern in einem Team mit anderen Beschäftigten zusammenarbeiten, für die keine Ingeneursausbildung erforderlich ist - aber ungelernte werden es auch nicht sein.

martin54
06.11.2010, 15:48
Zugegeben, wenn ich (ausschließlich anderer Möglichkeiten) die Wahl hätte zwischen einem Arbeitslohn von 3,81 oder der sozialen Hängematte, würde auch ich meinen Tag auf dem Balkon verbringen. Jetzt sind wir aber an der Stelle wo einige sagen "der Lohn ist zu niedrig" und andere wieder "Hartz4 ist zu hoch".

Siehst Du, da haben wir so ein typisches Beispiel für die Entwicklung seit dem "Sozialdemokraten" Schröder, der nichts anderes getan hat als den heute Regierenden Bälle zuzuwerfen, die diese dankbar aufgefangen haben:

Ich stelle eine zunehmende Zahl an Menschen fest, die sich in der genannten Situation gegen die "Hängematte" entscheiden und das mit viel Fleiß mit der Hoffnung verbinden, daß sich an ihrer Situation etwas ändert, und wie heißt es so schön ?: Pustekuchen !

Skorpion968
06.11.2010, 15:52
Zugegeben, wenn ich (ausschließlich anderer Möglichkeiten) die Wahl hätte zwischen einem Arbeitslohn von 3,81 oder der sozialen Hängematte, würde auch ich meinen Tag auf dem Balkon verbringen. Jetzt sind wir aber an der Stelle wo einige sagen "der Lohn ist zu niedrig" und andere wieder "Hartz4 ist zu hoch".

Ich würde auch ohne "soziale Hängematte" nicht für so einen Dreckslohn arbeiten.

Zu der Frage, ob Lohn zu niedrig oder H4 zu hoch ist, können wir ja mal ein Feldexperiment machen. Alle Leute in Deutschland kriegen für 1 Jahr ihr Einkommen auf H4 gekürzt und müssen über ein Jahr lang mit den 364 Euro auskommen. Danach machen wir eine Volksbefragung und ich weiß, was bei dieser Volksbefragung rauskommt. :]

Stanley_Beamish
06.11.2010, 15:55
Nö, wie kommst du denn auf das schmale Brett?
Es gibt in Deutschland viel mehr Singles als 4köpfige Familien.



1,4 Millionen Aufstocker beweisen das Gegenteil.

Auf mittelfristige Sicht wird sich dieses Singlemodell aber nicht durchsetzen.

henriof9
06.11.2010, 15:56
<gekürzt >

Bei einem Blick in die Stellenanzeigen wirst du auch feststellen, das gerade in der Produktion ständig Helfer gesucht werden, aber diese Stellen fest in den Händen der Zeitarbeitsfirmen sind und deren Lohnzahlungsmodalitäten dürften mittlerweile jedem bekannt sein.
Ebenso findest du eine Vielzahl von 400 € Jobangeboten. Da teilen sich dann 4 oder 5 Menschen einen Vollzeitarbeitplatz. Oftmals eben gerade HatzIV Empfänger, welche die Möglichkeit des Dazuverdienens nutzen. Allerdings i. d. R. kaum diejenigen mit dem vielzitierten Migrationshintergrund.

Entschuldige Henri, aber unser System ist langsam mehr als krank und ist weder dem einzelnen Menschen noch der Gesellschaft, bis auf einige wenige Ausnahmen und ich glaube, wir wissen beide, wo diese zu finden sind, förderlich.

Den oftmals angeprangerten Egoismus finden wir übrigens genau in dieser Debatte um Wertigkeit von Arbeit an sich und deren Entlohnung sehr deutlich.

Das ist alles richtig was Du aufgeführt hast und auch stimmt es, daß unser System krank ist.
Allerdings, viele Dinge welche dazu geführt haben können wir nicht mehr rückgängig machen.
Ich erinnere an den Eintritt in die EU wodurch Normen und Grundzüge der Arbeitswelt auch an die anderen Länder angepaßt werden mußten.
ich hatte es gerade geschrieben- Stichwort Ausübung von Handwerksberufen- Meisterzwang- duales Ausbildungssystem.
Oder die Globalisierung. Auch diese führte doch dazu, daß wir zwar wunderschön in aller Herren Länder exportieren können wo es vor Jahrzehnten noch nicht möglich gewesen ist, aber es bedeutet auch, daß wir allen Scheiß importieren der genau in diesen Ländern viel billiger produziert werden kann.
Auslagerung der Produktionsstätten in billigere Länder ist auch so ein Punkt.
Und dann wollen wir doch bitte auch nicht die " Geiz ist geil- " Mentalität nicht vergessen. Diese führte nämlich erst dazu, daß es z.B. viele Berufe heute faktisch nicht mehr gibt weil sich ein Unternehmen nicht lohnte.
Versuch mal einen Sattler zu finden der in die Handtasche der Frau einen neuen Verschluß einarbeitet. Selbst wenn Du den noch findest wird er Dir ehrlicherweise sagen, daß eine neue Tasche billiger wäre als das, was er Dir dafür als Bezahlung abnehmen müßte.
Tante Emma- Läden gibt es heute fast nicht mehr, ja es gibt sogar Orte wo es keinen einzigen Laden oder keine Bank gibt weil es sich nicht rechnet.

Und besser wird die Misere mit dem geringen Lohn garantiert nicht.
Im nächsten Jahr fällt die Zusatzvereinbarung in Bezug auf die Sonderregeln der Freizügigkeit was die osteuropäische Arbeitnehmer betrifft.
Das wird ein Supergau wenn dann die Polen ect. in Deutschland einfliegen werden und ihre Arbeitskraft für ´nen Appel und ´nen Ei anbieten werden weil es für ihre Lebenshaltung immer noch ein super Einkommen ist.
Was denkst Du denn wen ein Unternehmen dann einstellen wird ?
Und vor allem, kann man es den Unternehmen übel nehmen, denn auch sie unterliegen dem Konkurrenzkampf ?

Skorpion968
06.11.2010, 15:59
Auf mittelfristige Sicht wird sich dieses Singlemodell aber nicht durchsetzen.

Wer weiß das schon so genau.

Margrit
06.11.2010, 16:00
US-Präsident Franklin D. Roosevelt zum Thema Mindestlohn

Man muss nicht unbedingt Kommunist, Linker oder fortschrittlicher Gewerkschafter sein, um einen Mindestlohn zu fordern.
So äußerte sich Präsident Franklin D. Roosevelt bei der Einführung des gesetzlichen Mindestlohns 1938:

"Unternehmen, deren Existenz lediglich davon abhängt, ihren Beschäftigten weniger als einen zum Leben ausreichenden Lohn zu zahlen,
sollen in diesem Land kein Recht mehr haben, weiter ihre Geschäfte zu betreiben.
Mit einem zum Leben ausreichenden Lohn meine ich mehr als das bloße Existenzminimum - ich meine Löhne, die ein anständiges Leben ermöglichen."

Skorpion968
06.11.2010, 16:01
Es muss ja nicht jeder Ingenieur werden, auch wenn das gerade wg. des Mangels an solchen in der öffentl. Diskussion ist. Schon wer eine abgeschlossene Berufsaubildung hat, wird in den meisten Fällen nicht zu den Niedriglohnempfängern und Aufstockern gehören. Ingenieure bewegen sich da noch in ganz anderen Gehaltsgruppen. Ingeneure werden aber ihre Arbeit nicht allein machen, sondern in einem Team mit anderen Beschäftigten zusammenarbeiten, für die keine Ingeneursausbildung erforderlich ist - aber ungelernte werden es auch nicht sein.

Der Ingenieur war ja auch nur ein Beispiel.
Das gilt für alle höherqualifizierten Berufe. Je mehr Hochqualifizierte es gibt, desto größer ist das Angebot an Hochqualifizierten auf dem Arbeitsmarkt und desto niedriger sind die Löhne für Hochqualifizierte.

Stanley_Beamish
06.11.2010, 16:01
Wer weiß das schon so genau.

Jeder, der demographische Zusammenhänge versteht.

tommy3333
06.11.2010, 16:10
Der Ingenieur war ja auch nur ein Beispiel.
Das gilt für alle höherqualifizierten Berufe. Je mehr Hochqualifizierte es gibt, desto größer ist das Angebot an Hochqualifizierten auf dem Arbeitsmarkt und desto niedriger sind die Löhne für Hochqualifizierte.

Na so viele Hochqualifizierte wird es in Zukunft auch nicht geben, da so ein Studium viel höhere Anforderungen stellt als eine Berufsausbildung. Die Hochqualifizierten werden die ganze Arbeit auch nicht alleine machen. Viele haben Assistenten, Fachgehilfen o.ä. Beschäftigte, die sie dazu benötigen. Und wenn ein neuer Ingenieur ein Produkt entwickelt, braucht er (bzw. sein AG) auch Leute, die es bauen, und Leute, die es verkaufen.

Skorpion968
06.11.2010, 16:17
Du kannst es einfach nicht lassen immer alles unter Raffköppe abzutun ?

Kannst Du mir mal sagen wo sich in der Mehrheit Qualifizierung lohnt ?
Sie tut es in vielen Berufen eben nicht mehr.

Qualifizierung lohnt sich allein schon durch das Mehr an Selbstwertgefühl, das dadurch entsteht.


Wenn wir von sinnvoller Qualifizierung reden wollen, dann sollte man das ganze System in D in Frage stellen ,was ja schon mit der Ausbildung durch das duale System anfängt.
Das gibt es so, meines Wissen nach, nur noch in Österreich und der Schweiz und bedeutet im Umkehrschluß nichts anderes als " einmal Fliesenleger, immer Fliesenleger ".
Da können wir es doch wie die Amerikaner machen, jeder bekommt seine Chance, egal was er macht oder bisher gemacht hat. Entweder er packt es oder er packt es nicht.
Somit haben aber letztendlich die Menschen viel mehr Möglichkeiten in Berufen unterzukommen, ihr Wissen und ihr Können unter Beweis zustellen ohne sich mit fadenscheinigen Begründungen ablehnen lassen zu müssen.
Da hätte Weiterbildung dann auch einen Sinn.

Komm mir nicht mit den Amerikanern. Wenn du deren System so toll findest, dann zieh dahin. Aber lass uns mit dem Scheiß in Ruhe.
Hier, eine sehr aufschlussreiche Doku über dein tolles Amerika:
http://www.youtube.com/watch?v=u7RHbFySRuA
http://www.youtube.com/watch?v=utP5z52HJVE
Ums Verrecken würde ich in so einem System nicht leben wollen. Wo sie einen Präsidenten als Sozialisten beschimpfen, nur weil der eine vernünftige Krankenversorgung für alle gewährleisten will. Diese Leute haben einen Vollschatten.

Stanley_Beamish
06.11.2010, 16:24
[...]
Ums Verrecken würde ich in so einem System nicht leben wollen. Wo sie einen Präsidenten als Sozialisten beschimpfen, nur weil der eine vernünftige Krankenversorgung für alle gewährleisten will. Diese Leute haben einen Vollschatten.

Die Versorgung ist doch gegeben, oder gibt es dort keine Ärzte und Krankenhäuser. Nur die Zwangsfinanzierung, wie sie bei uns üblich ist, wollen sich die Amerikaner nicht von einer Zentralregierung vorschreiben lassen.

haihunter
06.11.2010, 16:27
Gestern mal wieder gings um den Mindeslohn in Deutschland.

Dabei kam ein auch der Ostdeutscher FDP Politiker, Landesverband für Friseur und Kosmetik Thüringen und Vorstandvorsitzende der Friseurkette Masson
Thomas L. Kemmerich zu Wort der meinte, dass ein Lohn von 3,81 Euro Brutto+ Provision ein gerechter Lohn ist:

http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/1179648/Kostet-der-Mindestlohn-Arbeitsplaetze%253F

Ab Minute 3:10

Friseurkette

http://www.friseur-masson.de/

http://www.thomas-kemmerich.com/

http://www.abgeordnetenwatch.de/thomas_kemmerich-641-23746.html



Werden Arbeitskräfte in Deutschland bald billiger arbeiten als in Polen?

Na und? Ist doch schließlich noch Provision dabei! Es gibt ja auch Leute, die rein nur auf Provisionbasis arbeiten. Wem's nicht passt, braucht den Job ja nicht zu machen.

Skorpion968
06.11.2010, 16:28
Die Versorgung ist doch gegeben, oder gibt es dort keine Ärzte und Krankenhäuser. Nur die Zwangsfinanzierung, wie sie bei uns üblich ist, wollen sich die Amerikaner nicht von einer Zentralregierung vorschreiben lassen.

Die Versorgung ist dort eben nicht gegeben, weil viele Leute sich dort keine Krankenversicherung leisten können. Sieh dir die Doku an.
Wenn du in einem solchen System leben willst, bitteschön, zieh dahin.

Paul Felz
06.11.2010, 16:33
Na und? Ist doch schließlich noch Provision dabei! Es gibt ja auch Leute, die rein nur auf Provisionbasis arbeiten. Wem's nicht passt, braucht den Job ja nicht zu machen.
Ja, viele Außendienstler (Vertreter) zum Beispiel. Läherliches Grundgehalt, aber eben Provision.

BRDDR_geschaedigter
06.11.2010, 16:34
US-Präsident Franklin D. Roosevelt zum Thema Mindestlohn

Man muss nicht unbedingt Kommunist, Linker oder fortschrittlicher Gewerkschafter sein, um einen Mindestlohn zu fordern.
So äußerte sich Präsident Franklin D. Roosevelt bei der Einführung des gesetzlichen Mindestlohns 1938:

"Unternehmen, deren Existenz lediglich davon abhängt, ihren Beschäftigten weniger als einen zum Leben ausreichenden Lohn zu zahlen,
sollen in diesem Land kein Recht mehr haben, weiter ihre Geschäfte zu betreiben.
Mit einem zum Leben ausreichenden Lohn meine ich mehr als das bloße Existenzminimum - ich meine Löhne, die ein anständiges Leben ermöglichen."

Roosevelt war auch ein "Progressive", d.h. ein Linker. Ob jemand "links" ist misst man daran, was er tut und nicht nach dem Etikett.

Ein angeblich Liberaler, der solche Dinge durchzieht kann nicht als Liberaler bezeichnet werden.

henriof9
06.11.2010, 16:49
Qualifizierung lohnt sich allein schon durch das Mehr an Selbstwertgefühl, das dadurch entsteht.

Komm mir nicht mit den Amerikanern. Wenn du deren System so toll findest, dann zieh dahin. Aber lass uns mit dem Scheiß in Ruhe.
Hier, eine sehr aufschlussreiche Doku über dein tolles Amerika:
http://www.youtube.com/watch?v=u7RHbFySRuA
http://www.youtube.com/watch?v=utP5z52HJVE
Ums Verrecken würde ich in so einem System nicht leben wollen. Wo sie einen Präsidenten als Sozialisten beschimpfen, nur weil der eine vernünftige Krankenversorgung für alle gewährleisten will. Diese Leute haben einen Vollschatten.

Es ist immer wieder bezeichnend für Dich, daß Du aufgezeigte Realitäten einfach übergehst, dazu, wie immer dann, keine Argumente hast und Dich dann dafür an Dingen hochziehst, welche 1. lediglich zur Verdeutlichung unserer Misere in D dienten und 2. Du generell dagegen bist weil es den Klassenfeind betrifft.
Du bist schon aus Prinzip gegen alles, was Deine Meinung nicht wiedergibt.

Warum auch sollte man sich an anderen Ländern in bestimmten Punkten ein Beispiel nehmen, am deutschen Wesen wird die Welt genesen. :rolleyes:

Zumindest ist die durchschnittliche Arbeitslosendauer in den USA kürzer als in Deutschland.

USA (http://www.handelsblatt.com/politik/konjunktur-nachrichten/us-arbeitsmarkt-gute-us-arbeitsmarktdaten-bedeuten-noch-keine-trendwende;2526001)


Wer seinen Job verliert, braucht so lange wie noch nie, um wieder eine neue Stelle zu finden. Die durchschnittliche Dauer der Arbeitslosigkeit stieg im Januar auf ein neues Rekordhoch von 30,2 Wochen.


Deutschland (http://de.statista.com/statistik/daten/studie/2525/umfrage/entwicklung-der-durchschnittlichen-dauer-von-arbeitslosigkeit/)


Personen, die ihre Arbeitslosigkeit im Verlauf des Jahres 2007 beendeten, waren durchschnittlich 41,3 Wochen arbeitslos,



Und was das Selbstwertgefühl betrifft; was meinst Du wie lange das erhalten bleibt wenn jemand trotzdem keinen Job als Oberlagerist bekommt ?

haihunter
06.11.2010, 18:42
Ja, viele Außendienstler (Vertreter) zum Beispiel. Läherliches Grundgehalt, aber eben Provision.

Ja, richtig. Wer so nicht arbeiten will, wird nicht dazu gezwungen.

Michel
06.11.2010, 23:14
Zumindest ist die durchschnittliche Arbeitslosendauer in den USA kürzer als in Deutschland.

USA (http://www.handelsblatt.com/politik/konjunktur-nachrichten/us-arbeitsmarkt-gute-us-arbeitsmarktdaten-bedeuten-noch-keine-trendwende;2526001)



Deutschland (http://de.statista.com/statistik/daten/studie/2525/umfrage/entwicklung-der-durchschnittlichen-dauer-von-arbeitslosigkeit/)


Ein tolles Vorbild bei der Arbeitslosendauer ist die USA.
Wer keine Arbeitslosenhife mehr bekommt, fliegt aus der Statistik , und muß dann von 133 Dollar dahinvegitieren.

Erstmals über 42 Millionen Food Stamps Empfänger.
(Die USA hat 310 Millionen Einwohner)

http://www.querschuesse.de/erstmals-uber-42-millionen-food-stamps-bezieher/


US-Arbeitsmarktbericht für Oktober – oder die hohe Kunst der Statistik


Die USA schaffen es gleichzeitig im Oktober angeblich +151’000 neue Stellen (Nonfarm Payroll Employment-Establishment Data) zu schaffen und dabei zugleich -330’000 an Gesamtbeschäftigung (Employment-Household Data) zu verlieren.
http://www.querschuesse.de/us-arbeitsmarktbericht-fur-oktober-oder-die-hohe-kunst-der-statistik/

henriof9
07.11.2010, 07:28
Ein tolles Vorbild bei der Arbeitslosendauer ist die USA.
Wer keine Arbeitslosenhife mehr bekommt, fliegt aus der Statistik , und muß dann von 133 Dollar dahinvegitieren.

Erstmals über 42 Millionen Food Stamps Empfänger.
(Die USA hat 310 Millionen Einwohner)

http://www.querschuesse.de/erstmals-uber-42-millionen-food-stamps-bezieher/


US-Arbeitsmarktbericht für Oktober – oder die hohe Kunst der Statistik

Ich habe nicht von Vorbild gesprochen sondern lediglich die USA als Beispiel herangezogen in Bezug auf das Verhältnis von Arbeitssuche und Ausbildungsdogma.

Das dies in Deutschland so nicht umgesetzt werden kann liegt ja nicht nur daran das die Deutschen Jahrzehntelang eingeimpft bekamen, das ein einmal erlernter Beruf quasi das Nonplusultra darstellt, sondern es liegt genauso daran, daß die Unternehmen hier zwar gern auf die Freizügigkeit von Hire & Fire hinweisen, aber selbst dem Menschen keine Chancen geben.

Skorpion968
07.11.2010, 08:51
Ich habe nicht von Vorbild gesprochen sondern lediglich die USA als Beispiel herangezogen in Bezug auf das Verhältnis von Arbeitssuche und Ausbildungsdogma.

Das dies in Deutschland so nicht umgesetzt werden kann liegt ja nicht nur daran das die Deutschen Jahrzehntelang eingeimpft bekamen, das ein einmal erlernter Beruf quasi das Nonplusultra darstellt, sondern es liegt genauso daran, daß die Unternehmen hier zwar gern auf die Freizügigkeit von Hire & Fire hinweisen, aber selbst dem Menschen keine Chancen geben.

Was heißt denn eigentlich "eingeimpft bekamen"?
Es ist doch völlig klar, dass sich jemand für seinen Beruf entscheidet und den auch ausüben will, statt alle Nasen lang von einer Profession in die nächste geschoben zu werden.
Ihr habt ein ganz merkwürdiges Bild, dass der Mensch sich gefälligst als Instrument der Wirtschaft zur Verfügung zu stellen habe. Das ist krank!

Stanley_Beamish
07.11.2010, 09:24
Was heißt denn eigentlich "eingeimpft bekamen"?
Es ist doch völlig klar, dass sich jemand für seinen Beruf entscheidet und den auch ausüben will, statt alle Nasen lang von einer Profession in die nächste geschoben zu werden.
Ihr habt ein ganz merkwürdiges Bild, dass der Mensch sich gefälligst als Instrument der Wirtschaft zur Verfügung zu stellen habe. Das ist krank!

Was ist daran so aussergewöhlich, man hat doch nicht nur ein Talent, bzw. eine Neigung?
Im Übrigen stelle ich mir das ziemlich langweilig vor, 40 Jahre lang jeden Tag die ungefähr gleiche Tätigkeit auszuführen.

henriof9
07.11.2010, 10:17
Was heißt denn eigentlich "eingeimpft bekamen"?
Es ist doch völlig klar, dass sich jemand für seinen Beruf entscheidet und den auch ausüben will, statt alle Nasen lang von einer Profession in die nächste geschoben zu werden.
Ihr habt ein ganz merkwürdiges Bild, dass der Mensch sich gefälligst als Instrument der Wirtschaft zur Verfügung zu stellen habe. Das ist krank!

Das ist also krank ?
Warum wohl gibt es so viele Ausbildungsabbrecher ?
Warum gibt es wohl Arbeitnehmer welche in ihrem Beruf nicht froh und glücklich sind weil sie sich das berufsleben anders vorgestellt haben und gerne in einen anderen Beruf wechseln würden ?

Und was ist daran so merkwürdig wenn Menschen dabei ihre eigenen Talente und Neigungen besser kennenlernen ?
Diese sind nämlich veränderlich im Laufe der Zeit oder werden überhaupt nicht entdeckt.
Unabhängig mal davon, daß es den Menschen auch eine Vielzahl an Fähigkeiten verleiht womit sie dann in ihrem Arbeitsleben durchaus auch bessere Chancen hätten und besser punkten könnten.

Aber solche Gedankengänge sind Dir natürlich fremd, Horizonterweiterung beinhaltet bei Dir anscheinend nur das Festhalten an alt hergebrachten.

Skorpion968
07.11.2010, 22:30
Das ist also krank ?
Warum wohl gibt es so viele Ausbildungsabbrecher ?
Warum gibt es wohl Arbeitnehmer welche in ihrem Beruf nicht froh und glücklich sind weil sie sich das berufsleben anders vorgestellt haben und gerne in einen anderen Beruf wechseln würden ?

Wenn Leute das gerne so wollen, ist dagegen ja auch nichts einzuwenden.
Wenn Leute aber gerne in ihrem ersten Beruf bleiben wollen, dann sollten sie die Freiheit dazu haben und zwar ohne Existenznot.


Aber solche Gedankengänge sind Dir natürlich fremd, Horizonterweiterung beinhaltet bei Dir anscheinend nur das Festhalten an alt hergebrachten.


Es geht hier nicht um mich.
Ich habe bereits zwei abgeschlossene Berufsausbildungen und mich in meinem Berufsleben stets weiterqualifiziert.
Und dass mir ausgerechnet so ein konservativer Sponsel das Festhalten an Althergebrachtem vorwirft, ist nachgerade ridikül. :))