mabac
30.10.2010, 15:23
Hier solle es um die gehen, die in beiden Systemen in den Gefängnissen und Lagern sassen. Dazu gehören die Heerscharen der Sowjetbürger, die nach der Befreiung aus den deutschen KZ in die sibirischen Gulags transportiert wurden, die antifaschistischen Emigranten, die aus den sowjetischen Gulags in die deutschen KZs überwiesen wurden und die Deutschen, die es nach einem KZ-Aufenthalt im Anschluss in die bolschewistischen Knochenmühlen geführt hat.
Von diesen jähen Wendungen des Schicksals war unter anderen der westdeutsche Antifaschist Fritz Sperling betroffen:
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde Sperling am 2. März 1933 verhaftet und für mehrere Monate in Schutzhaft genommen. Nach seiner Freilassung setzte er seine Aktivitäten gegen die NS-Diktatur, teilweise auch aus dem europäischen Ausland, fort. 1935 begab er sich mit seiner damaligen Freundin Elvira Nieper nach Moskau, ...
Die grausame KZ-Haft unter den Nazis überstand er putzmunter und gesund, und verliess anschliessend Deutschland in aller Ruhe in's Proletenparadies. Von dort aus wurde er zur politischen Wühlarbeit in die Schweiz delegiert und dort inhaftiert.
Die vorgesehene Abschiebung nach Deutschland wurde aufgrund der ihm dort drohenden Todesstrafe nicht durchgeführt. Stattdessen musste Sperling im Sonderlager für Linksextremisten in Gordola (Tessin) arbeiten.
Die Schweizer nahmen ihn so hart ran, dass er seine gesundheitlichen Folgen in Ostberlin kurieren lassen wollte.
Infolge während der Haft in Internierungslagern erlittener Gesundheitsschäden sollte Sperling im Regierungskrankenhaus der DDR auf Einladung der SED behandelt werden. In Berlin wurde er 1951 im Auftrag der SED von seinem Posten im Parteivorstand enthoben, verhaftet und in das Untersuchungsgefängnis der Staatssicherheit in Berlin-Hohenschönhausen gebracht. Grund für seine Verhaftung war seine Haltung im Schweizer Exil. Ein ordentlicher Haftbefehl erfolgte erst am 17. April 1953. In Hohenschönhausen wurde Sperling sowohl vom KGB als auch vom MfS Tag und Nacht verhört und unter Einsatz von Foltermethoden zu einem falschen Geständnis gedrängt. Anschließend wurde er ins Stasi-Gefängnis nach Berlin-Lichtenberg verlegt. Nach zweieinhalbjähriger Untersuchungshaft wurde er am 18. März 1954 vom Obersten Gericht der DDR als „Kriegsverbrecher, Faschist und Agent“ wegen „Verbrechen gegen den Frieden“ zu sieben Jahren Zuchthaus verurteilt. Diese saß er ab Mai 1954 im Zuchthaus Brandenburg ab.
http://de.wikipedia.org/wiki/Fritz_Sperling_%28Politiker%29
Man hatte ihn in Ostberlin so gründlich kuriert, dass er 1958 als 46-Jähriger an den Folgen seiner Behandlung starb.
Von diesen jähen Wendungen des Schicksals war unter anderen der westdeutsche Antifaschist Fritz Sperling betroffen:
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde Sperling am 2. März 1933 verhaftet und für mehrere Monate in Schutzhaft genommen. Nach seiner Freilassung setzte er seine Aktivitäten gegen die NS-Diktatur, teilweise auch aus dem europäischen Ausland, fort. 1935 begab er sich mit seiner damaligen Freundin Elvira Nieper nach Moskau, ...
Die grausame KZ-Haft unter den Nazis überstand er putzmunter und gesund, und verliess anschliessend Deutschland in aller Ruhe in's Proletenparadies. Von dort aus wurde er zur politischen Wühlarbeit in die Schweiz delegiert und dort inhaftiert.
Die vorgesehene Abschiebung nach Deutschland wurde aufgrund der ihm dort drohenden Todesstrafe nicht durchgeführt. Stattdessen musste Sperling im Sonderlager für Linksextremisten in Gordola (Tessin) arbeiten.
Die Schweizer nahmen ihn so hart ran, dass er seine gesundheitlichen Folgen in Ostberlin kurieren lassen wollte.
Infolge während der Haft in Internierungslagern erlittener Gesundheitsschäden sollte Sperling im Regierungskrankenhaus der DDR auf Einladung der SED behandelt werden. In Berlin wurde er 1951 im Auftrag der SED von seinem Posten im Parteivorstand enthoben, verhaftet und in das Untersuchungsgefängnis der Staatssicherheit in Berlin-Hohenschönhausen gebracht. Grund für seine Verhaftung war seine Haltung im Schweizer Exil. Ein ordentlicher Haftbefehl erfolgte erst am 17. April 1953. In Hohenschönhausen wurde Sperling sowohl vom KGB als auch vom MfS Tag und Nacht verhört und unter Einsatz von Foltermethoden zu einem falschen Geständnis gedrängt. Anschließend wurde er ins Stasi-Gefängnis nach Berlin-Lichtenberg verlegt. Nach zweieinhalbjähriger Untersuchungshaft wurde er am 18. März 1954 vom Obersten Gericht der DDR als „Kriegsverbrecher, Faschist und Agent“ wegen „Verbrechen gegen den Frieden“ zu sieben Jahren Zuchthaus verurteilt. Diese saß er ab Mai 1954 im Zuchthaus Brandenburg ab.
http://de.wikipedia.org/wiki/Fritz_Sperling_%28Politiker%29
Man hatte ihn in Ostberlin so gründlich kuriert, dass er 1958 als 46-Jähriger an den Folgen seiner Behandlung starb.