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Vollständige Version anzeigen : Die Zehn Gebote



Leila
18.10.2010, 14:37
Um in Konkurrenz mit den einschlägigen religiösen Internetforen zu treten und hier für massenhaften Zulauf zu sorgen, eröffne ich diesen Strang. Der Unschlagbare schrieb:


[…]Die 10 Gebote? schön. […]

Der Einfachheit halber gehe von der Zählung der Katholiken und Lutheraner aus (http://de.wikipedia.org/wiki/Zehn_Gebote#Einteilung_und_Z.C3.A4hlung).

Nur das fünfte, siebte und achte Gebot scheinen mir von Wichtigkeit zu sein. Diese also:


5. Du sollst nicht morden.
7. Du sollst nicht stehlen.
8. Du sollst kein falsches Zeugnis geben.

Alle andern Gebote halte ich für absonderlich. Zum Beispiel das vierte Gebot:


4. Du sollst Vater und Mutter ehren.

Die Befolgung dieses Gebotes dürfte einem Ehrlichen und Friedfertigen schwerfallen, dessen Eltern Lügner und Bösewichte sind.

Paul Felz
18.10.2010, 14:42
Um in Konkurrenz mit den einschlägigen religiösen Internetforen zu treten und hier für massenhaften Zulauf zu sorgen, eröffne ich diesen Strang. Der Unschlagbare schrieb:



Der Einfachheit halber gehe von der Zählung der Katholiken und Lutheraner aus (http://de.wikipedia.org/wiki/Zehn_Gebote#Einteilung_und_Z.C3.A4hlung).

Nur das fünfte, siebte und achte Gebot scheinen mir von Wichtigkeit zu sein. Diese also:
5. Du sollst nicht morden.
7. Du sollst nicht stehlen.
8. Du sollst kein falsches Zeugnis geben.Alle andern Gebote halte ich für absonderlich. Zum Beispiel das vierte Gebot:
4. Du sollst Vater und Mutter ehren.Die Befolgung dieses Gebotes dürfte einem Ehrlichen und Friedfertigen schwerfallen, dessen Eltern Lügner und Bösewichte sind.
Mal eben zusammensuchen:


0. Du sollst keine fremden Götter neben mir haben.
1. Du sollst dir kein Bildnis machen.
2. Du sollst den Namen Gottes nicht missbrauchen.
3. Gedenke, dass du den Sabbat heiligst.
4. Du sollst Vater und Mutter ehren.
5. Du sollst nicht morden.
6. Du sollst nicht ehebrechen.
7. Du sollst nicht stehlen.
8. Du sollst kein falsches Zeugnis geben.
9. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Frau.
10. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus.



Ja, 0 bis 4 scheinen mir auch recht sinnlos zu sein.

twoxego
18.10.2010, 14:42
gilt 7. auch für herzen?
dann wäre ich dagegen.

Stechlin
18.10.2010, 15:17
"Du sollst nicht lügen!" Diesem Problem widmete sich Kant mit seinem Aufsatz "Über ein vermeintes Recht aus Menschenliebe zu lügen" (http://www.zeno.org/Philosophie/M/Kant,+Immanuel/%C3%9Cber+ein+vermeintes+Recht+aus+Menschenliebe+z u+l%C3%BCgen). Die Problematik ist offensichtlich und zeigt auf, dass Kant sich hier fundamental irrte. Nehmen wir einen Arzt, der seinem Patienten das wahre Ausmaß seiner Krankheit bewusst vorenthält, um entweder die Heilungs-Chancen zu erhöhen oder ihm seelische Qualen (zum Beispiel bei einem Kind) zu ersparen. Es gäbe noch andere Beispiele, die das Recht auf Lüge untermauern könnten.

Das Gebot "Du sollst Vater und Mutter ehren" halte ich dagegen für absolut, egal, welch moralischer oder sittlicher Vergehen selbige sich schuldig gemacht haben.

Möge der Disput beginnen.

bernhard44
18.10.2010, 15:27
es ist relativ einfach.
Die "Die Zehn Gebote" gibt es in leicht abgewandelter Form in fast allen Religionen dieser Welt. Sie sind die Urform eines Wertekanons, der es ermöglichte einer Gruppe von Menschen ein möglichst reibungsarmes Miteinander zu ermöglichen.
Würde ein jeder sich daran halten, hätten wir viele der Probleme nicht, die wir so überreichlich haben.

Stechlin
18.10.2010, 15:29
Ich vermisse die Bergpredigt, dieses revolutionäre Gedankenwerk, welches die Zehn Gebote nochmals "verschärfte", oder sagen wir konkretisierte.

Leila
18.10.2010, 15:47
[…]Das Gebot „Du sollst Vater und Mutter ehren“ halte ich dagegen für absolut, egal, welch moralischer oder sittlicher Vergehen selbige sich schuldig gemacht haben. […]

Vorläufig nur hierauf: Mein seliger Vater sagte sich beizeiten von seinem Vater los und verzichtete auf das ihm zustehende Erbteil. Er ließ mich als armer Mann im Geiste des Humanismus aufwachsen und opferte seine ganze Kraft dafür. Darum halte ich sein Angedenken in Ehren bis daß der Tod mich holt.

Gruß von Leila

pom, pom...pom, pom
18.10.2010, 16:00
Das Gebot "Du sollst Vater und Mutter ehren" halte ich dagegen für absolut.

Blut ist nunmal dicker als Wasser, so werden die Bande zwischen Kindern und Eltern immer, oder zumindest in den meisten Fällen, bestehen und somit auch der Zusammenhalt. Denn Kinder verzeihen Eltern, und umgekehrt auch, leichter oder schneller ein begangenes Vergehen als einem Fremden.

"Du sollst nicht lügen!"
Dazu ist eigentlich nur zu sagen, das Menschen notorische Lügner sind. Laut einer Langzeitstudie ist es so, dass jeder Mensch bis zu 200 mal am Tag lügt.
Darum ist deine Aussage "Du sollst nicht lügen" auch falsch, denn das 8. Gebot heißt: "Du sollst kein falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten." Also keine falschen Beschuldigungen hervorbringen.

Paul Felz
18.10.2010, 16:09
Blut ist nunmal dicker als Wasser, so werden die Bande zwischen Kindern und Eltern immer, oder zumindest in den meisten Fällen, bestehen und somit auch der Zusammenhalt. Denn Kinder verzeihen Eltern, und umgekehrt auch, leichter oder schneller ein begangenes Vergehen als einem Fremden.

[...]

Das ist bei mir nicht der Fall, demzufolge gehöre ich zu einer Minderheit.
(Hab übrigens mal gebastelt)

Lilly
18.10.2010, 16:10
Mal eben zusammensuchen:


0. Du sollst keine fremden Götter neben mir haben.
1. Du sollst dir kein Bildnis machen.
2. Du sollst den Namen Gottes nicht missbrauchen.
3. Gedenke, dass du den Sabbat heiligst.
4. Du sollst Vater und Mutter ehren.
5. Du sollst nicht morden.
6. Du sollst nicht ehebrechen.
7. Du sollst nicht stehlen.
8. Du sollst kein falsches Zeugnis geben.
9. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Frau.
10. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus.



Ja, 0 bis 4 scheinen mir auch recht sinnlos zu sein.

Seit wann gibt es ein 0. Gebot? Deine ersten beiden Punkte sind in Wahrheit einer.

Ich finde diese ersten vier Gebote allerdings durchaus sinnvoll. Das erste Gebot bedeutet für mich, sich auf das Wesentliche besinnen und das ist Gott. Er sollte es sein, nachdem wir unser Leben ausrichten und sonst nichts. Dass man den Namen Gottes nicht missbraucht, ergibt sich von selber und das dritte Gebot ist insofern sinnvoll, dass man sich einen Tag in der Woche Zeit nimmt um zu entspannen, um nachzudenken, um sich neu zu orientieren, vielleicht auch, ganz bewusst einem Mitmenschen etwas Gutes tun oder auch eine Unart zu unterlassen usw. Es gibt endlos viele Möglichkeiten, den "Sabbat" zu heiligen.

Das vierte Gebot spricht eigentlich für sich selbst, die Elternliebe dürfte in jedem von uns tief verankert sein. Vater und Mutter sind und bleiben etwas Besonderes im Leben eines jeden Menschen.

Lilly
18.10.2010, 16:12
gilt 7. auch für herzen?
dann wäre ich dagegen.

Herzen werden einem zu Füßen gelegt.:]

Pescatore
18.10.2010, 16:13
Bezeichnend daß der "Allmächtige Gott" erst einmal die von ihm erwartete Verehrung durch seine Schöpfung in Gesetze giesst..

Was ein Arsch...

sisyphos
18.10.2010, 16:13
"Du sollst nicht lügen!" Diesem Problem widmete sich Kant mit seinem Aufsatz "Über ein vermeintes Recht aus Menschenliebe zu lügen" (http://www.zeno.org/Philosophie/M/Kant,+Immanuel/%C3%9Cber+ein+vermeintes+Recht+aus+Menschenliebe+z u+l%C3%BCgen). Die Problematik ist offensichtlich und zeigt auf, dass Kant sich hier fundamental irrte. Nehmen wir einen Arzt, der seinem Patienten das wahre Ausmaß seiner Krankheit bewusst vorenthält, um entweder die Heilungs-Chancen zu erhöhen oder ihm seelische Qualen (zum Beispiel bei einem Kind) zu ersparen. Es gäbe noch andere Beispiele, die das Recht auf Lüge untermauern könnten.

Das Gebot "Du sollst Vater und Mutter ehren" halte ich dagegen für absolut, egal, welch moralischer oder sittlicher Vergehen selbige sich schuldig gemacht haben.

Möge der Disput beginnen.

Es reicht zum Zwecke des Disputs ein Zitat:

„Bei uns sind diejenigen, die als moralische Leuchten gelten, Menschen, die selber auf gewöhnliche Freuden verzichten und, um sich selbst schadlos zu halten, anderen die Freude verderben.“- Betrand Russell

bernhard44
18.10.2010, 16:13
Herzen werden einem zu Füßen gelegt.:]

manche trampeln auch darauf herum!

sisyphos
18.10.2010, 16:15
Herzen werden einem zu Füßen gelegt.:]

Wahre Herzen haben es nicht nötig sich mit Schmutz zu besudeln um ihre Liebe zu beweisen. :rolleyes:

Lilly
18.10.2010, 16:16
manche trampeln auch darauf herum!

Ja, kommt vor, aber die tun sich damit selber keinen Gefallen.

@Pescatore,

es sind keine Gesetze, sondern Gebote und es kann nur von Vorteil für uns Menschen sein, sich nach ihnen zu richten. Auf jeden Fall sähe es dann anders aus auf dieser Welt.

draufgänger
18.10.2010, 16:18
Um in Konkurrenz mit den einschlägigen religiösen Internetforen zu treten und hier für massenhaften Zulauf zu sorgen, eröffne ich diesen Strang. Der Unschlagbare schrieb:



Der Einfachheit halber gehe von der Zählung der Katholiken und Lutheraner aus (http://de.wikipedia.org/wiki/Zehn_Gebote#Einteilung_und_Z.C3.A4hlung).

Nur das fünfte, siebte und achte Gebot scheinen mir von Wichtigkeit zu sein. Diese also:


5. Du sollst nicht morden.
7. Du sollst nicht stehlen.
8. Du sollst kein falsches Zeugnis geben.

Alle andern Gebote halte ich für absonderlich. Zum Beispiel das vierte Gebot:


4. Du sollst Vater und Mutter ehren.

Die Befolgung dieses Gebotes dürfte einem Ehrlichen und Friedfertigen schwerfallen, dessen Eltern Lügner und Bösewichte sind.
Was fehlt ist eigentlich das 11. Gebot: Du sollst keinen Unsinn erzählen und das als Religion verkaufen.

Leila
18.10.2010, 16:19
[…]Das vierte Gebot spricht eigentlich für sich selbst, die Elternliebe dürfte in jedem von uns tief verankert sein. Vater und Mutter sind und bleiben etwas Besonderes im Leben eines jeden Menschen.

Das vierte Gebot umgestülpt wäre die Liebe zu seinen Kindern. Würde mein Sohn einen Menschen verletzten oder gar töten, um ihn auszurauben, dann würde ich meinen Sohn verachten bis ans Ende meiner Tage.

Gruß von Leila

sisyphos
18.10.2010, 16:21
Was fehlt ist eigentlich das 11. Gebot: Du sollst keinen Unsinn erzählen und das als Religion verkaufen.

Und 12: Du sollst deinen Verstand benutzen, weil, falls es Gott gibt, müsste es Sünde sein, ihn nicht zu gebrauchen. Denn ehren dürfte es Gott, seine Schöpfung zu würdigen, in dem man vermittels ihres Wesens lebt.

Pescatore
18.10.2010, 16:24
11. Gebot (Grundgesetz der Kirchen)

Si non caste, caute. - Wenn nicht keusch, dann vorsichtig.

sisyphos
18.10.2010, 16:26
Das vierte Gebot umgestülpt wäre die Liebe zu seinen Kindern. Würde mein Sohn einen Menschen verletzten oder gar töten, um ihn auszurauben, dann würde ich meinen Sohn verachten bis ans Ende meiner Tage.

Gruß von Leila

Mir gefallen da mehr die Angebote der Giordano Bruno Stiftung, nach wie vor.

Lilly
18.10.2010, 16:26
Das vierte Gebot umgestülpt wäre die Liebe zu seinen Kindern. Würde mein Sohn einen Menschen verletzten oder gar töten, um ihn auszurauben, dann würde ich meinen Sohn verachten bis ans Ende meiner Tage.

Gruß von Leila

Tief im Inneren würdest du ihn dennoch lieben. Gerade Menschen, die uns nahestehen, verletzen uns am tiefsten. Warum ist das wohl so?

Das 11. Gebot heisst übrigens: Du sollst dich nicht erwischen lassen;-)

jak_22
18.10.2010, 16:29
Das vierte Gebot umgestülpt wäre die Liebe zu seinen Kindern. Würde mein Sohn einen Menschen verletzten oder gar töten, um ihn auszurauben, dann würde ich meinen Sohn verachten bis ans Ende meiner Tage.

Gruß von Leila

Nein. Er bleibt mein Sohn, egal was er angestelt hat. Egal.

Aber das sieht wohl jeder ein wenig anders.

Leila
18.10.2010, 16:29
Tief im Inneren würdest du ihn dennoch lieben. Gerade Menschen, die uns nahestehen, verletzen uns am tiefsten. Warum ist das wohl so?

Nein, ich würde ihn inniglich und zutiefst verachten. Hier schlage ich meinem seligen Vater nach, dessen Vater andere zu Mord und Raub anstachelte.

Lilly
18.10.2010, 16:31
Nein, ich würde ihn inniglich und zutiefst verachten. Hier schlage ich meinem seligen Vater nach, dessen Vater andere zu Mord und Raub anstachelte.

So zu denken, ist dein gutes Recht. Ich glaube es jedoch nicht.

sisyphos
18.10.2010, 16:33
Nein. Er bleibt mein Sohn, egal was er angestelt hat. Egal.


Auch einen Sohn kann man verachten.

sisyphos
18.10.2010, 16:34
Das 11. Gebot heisst übrigens: Du sollst dich nicht erwischen lassen;-)

Also darf man alle Gebote brechen, solange man sich nicht erwischen lässt?

Ich dachte Gott sieht das alles.

jak_22
18.10.2010, 16:35
Auch einen Sohn kann man verachten.

Du vielleicht., ich nicht. Ich war derjenige, der ihn als Erstes in den Händen
hielt, als er zur Welt kam, als seine Mutter noch zu schwach war.

Er hat mich angesehen. Das reicht, für ein ganzes Menschenleben.

Hast Du Kinder?

Leila
18.10.2010, 16:36
Nein. Er bleibt mein Sohn, egal was er angestelt hat. Egal.

Aber das sieht wohl jeder ein wenig anders.

Klar bliebe er mein Sohn. Ich aber würde mein Schicksal verfluchen, das mich einen solchen Sohn gebären und ernähren ließ.

jak_22
18.10.2010, 16:38
Klar bliebe er mein Sohn. Ich aber würde mein Schicksal verfluchen, das mich einen solchen Sohn gebären und ernähren ließ.

Ich ergänze, weil missverständlich: Er bleibt mein geliebter Sohn, egal, was er angestellt hat.

sisyphos
18.10.2010, 16:40
Ich ergänze, weil missverständlich: Er bleibt mein geliebter Sohn, egal, was er angestellt hat.

Lieben und hassen/verachten gleichzeitig ist kein Widerspruch.

Lilly
18.10.2010, 16:41
Lieben und hassen/verachten gleichzeitig ist kein Widerspruch.

Von nichts anderem rede ich doch die ganze Zeit.

Leila
18.10.2010, 16:41
Ich ergänze, weil missverständlich: Er bleibt mein geliebter Sohn, egal, was er angestellt hat.

Und ich füge ein: Er bleibt mein ehemals geliebter Sohn.

jak_22
18.10.2010, 16:41
Lieben und hassen/verachten gleichzeitig ist kein Widerspruch.

In diesem Fall schon. Für mich.

Kannst Du einfach zur Kenntnis nehmen, dass ich das so sehe, und nicht
versuchen, meine Worte umzudeuten? Danke.

Und, hast Du nun Kinder?

Gärtner
18.10.2010, 16:47
Mal eben zusammensuchen:


0. Du sollst keine fremden Götter neben mir haben.
1. Du sollst dir kein Bildnis machen.
2. Du sollst den Namen Gottes nicht missbrauchen.
3. Gedenke, dass du den Sabbat heiligst.
4. Du sollst Vater und Mutter ehren.
5. Du sollst nicht morden.
6. Du sollst nicht ehebrechen.
7. Du sollst nicht stehlen.
8. Du sollst kein falsches Zeugnis geben.
9. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Frau.
10. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus.



Ja, 0 bis 4 scheinen mir auch recht sinnlos zu sein.

http://img3.imageshack.us/img3/4148/49530285.jpgun ja, zumindest das dritte und vierte Gebot können durchaus als Basis für eine vernünftige Rentenordnung/Versorgung der Alten sowie eine menschliche Arbeitsordnung betrachtet werden, die aller grassierenden Renditegeilheit zum Trotz ein Recht auf Erholung festschreibt.

Ich finde das sogar außerordentlich modern.

Paul Felz
18.10.2010, 16:49
http://img3.imageshack.us/img3/4148/49530285.jpgun ja, zumindest das dritte und vierte Gebot können durchaus als Basis für eine vernünftige Rentenordnung/Versorgung der Alten sowie eine menschliche Arbeitsordnung betrachtet werden, die aller grassierenden Renditegeilheit zum Trotz ein Recht auf Erholung festschreibt.

Ich finde das sogar außerordentlich modern.
Wenn denn da stünde, Du solltest am Sabbat ruhen, gäbe ich Dir Recht. So aber finde ich es hanebüchen.

twoxego
18.10.2010, 16:54
Herzen werden einem zu Füßen gelegt.


Dir vielleicht.
ich musste die bisher immer stehlen.

Gärtner
18.10.2010, 16:55
Wenn denn da stünde, Du solltest am Sabbat ruhen, gäbe ich Dir Recht. So aber finde ich es hanebüchen.

http://img529.imageshack.us/img529/5258/77000039.jpgas steht da in der Exodusversion der Gebote nicht, ist aber die durchgängige Regel. Im Falle von Deuteronium steht es sogar explizit da:


Den Sabbattag sollst du halten, daß du ihn heiligest, wie dir der Herr, dein Gott, geboten hat. Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke tun. Aber am siebenten Tage ist der Sabbat des Herrn, deines Gottes. Da sollst du keine Arbeit tun noch dein Sohn noch deine Tochter noch dein Knecht noch deine Magd noch dein Ochse noch dein Esel noch all dein Vieh noch dein Fremdling, der in deinen Toren ist, auf daß dein Knecht und deine Magd ruhe wie du.
Dtn 5,12-14

Casus Belli
18.10.2010, 16:59
Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib

Was ist daran absonderlich???

Paul Felz
18.10.2010, 17:02
Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib

Was ist daran absonderlich???
Kennst Du meine Nachbarin? *schüttel*

sisyphos
18.10.2010, 17:05
In diesem Fall schon. Für mich.


Ich meine ja, dass du die Person liebst; unabhängig von den Handlungen, die man sehr wohl missbilligen kann.


Und, hast Du nun Kinder?


Nein. Ich bin 19, also wird das wohl noch dauern.

jak_22
18.10.2010, 17:09
I
Nein. Ich bin 19, also wird das wohl noch dauern.

Wenn es soweit ist, wünsche ich Dir von Herzen, dass es dein Leben verändert.

Casus Belli
18.10.2010, 17:10
Kennst Du meine Nachbarin? *schüttel*

Ja eben, dieses Gebot schützt dich davor deine fette Potthässliche Nachbarin zu begehren. Also danken wir Gott dafür. :cool2:

EinDachs
18.10.2010, 17:21
Mal eben zusammensuchen:


0. Du sollst keine fremden Götter neben mir haben.
1. Du sollst dir kein Bildnis machen.
2. Du sollst den Namen Gottes nicht missbrauchen.
3. Gedenke, dass du den Sabbat heiligst.
4. Du sollst Vater und Mutter ehren.
5. Du sollst nicht morden.
6. Du sollst nicht ehebrechen.
7. Du sollst nicht stehlen.
8. Du sollst kein falsches Zeugnis geben.
9. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Frau.
10. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus.



Ja, 0 bis 4 scheinen mir auch recht sinnlos zu sein.

Gebot 4 hatte seine Begründung in Zeiten, in denen es keine Pensionsvorsorge gab und das Wohlergehen der Älteren einzig von der Geduld ihres Nachwuchses abhing.
Die "sozialen" Gebote sind ja nicht so unbrauchbar, die religiösen sind es. Obwohl ich bei "Begehr nicht deines nächsten Haus" schon ein wenig rätsel, wie es das in die Top 10 geschafft hat.

draufgänger
18.10.2010, 17:28
Und 12: Du sollst deinen Verstand benutzen, weil, falls es Gott gibt, müsste es Sünde sein, ihn nicht zu gebrauchen.
Da erkenne ich schon einen gewissen Widerspruch: Die Religionen verlangen doch dass man GLAUBT, nicht dass man seinen Verstand gebraucht, denn dann würde man ja nicht glauben.


Denn ehren dürfte es Gott, seine Schöpfung zu würdigen, in dem man vermittels ihres Wesens lebt.
Nein, ehren wird es Gott, dass er "vermittels" meiner Schöpfung lebt.

Leila
18.10.2010, 17:32
Zwischen Begehren und Rauben besteht doch ein Unterschied.

Leila
18.10.2010, 17:35
[…] Ich bin 19, also wird das wohl noch dauern.

Aus dieser Mitteilung schöpfe ich einen Hektoliter Hoffnung für die Vernunft.

draufgänger
18.10.2010, 17:36
9. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Frau.


Die begehren mich aber ständig, vergehen sich an meinem Körper, weshalb ich mich so benutzt fühle. Aber, Gott sei Dank, dies ist wohl keine Sünde.

Alfred Tetzlaff
18.10.2010, 17:40
Du sollst nicht begehren "deines Nächsten........." bezieht sich auf den engeren Familienkreis um Inzest zu vermeiden.

Casus Belli
18.10.2010, 17:57
Du sollst nicht begehren "deines Nächsten........." bezieht sich auf den engeren Familienkreis um Inzest zu vermeiden.

So oder so ergiebt sich doch ein relativ klarer Wert aus diesem Gebot. Ob nun gegen Inzest oder Vielweiberei.

Auch heutzutage wo uns durch Werteverfall des BRD Regimes nichtmehr viel vom Tier trennt, ziemt es sich nicht Frauen anderer Männer anzugraben.

Casus Belli
18.10.2010, 17:59
Zwischen Begehren und Rauben besteht doch ein Unterschied.

Aber jetzt mal Butter bei die Fische, du findest es gut wenn Kerle Verheiratete Frauen flachlegen?

Darauf läuft unser animalisches Frauenbegehren nunmal aus, also bedeutet das Gebot übersetzt in unsere Zeit einfach: Vögel nicht die Frau deines Freundes.

EinDachs
18.10.2010, 18:02
Du sollst nicht begehren "deines Nächsten........." bezieht sich auf den engeren Familienkreis um Inzest zu vermeiden.

Und wie erklärt das das Begierdeverbot für des nächsten Haus?

Leila
18.10.2010, 18:06
Und wie erklärt das das Begierdeverbot für des nächsten Haus?

Das muß das Gegenteil der Gütertrennung sein.

Lilly
18.10.2010, 18:07
Und wie erklärt das das Begierdeverbot für des nächsten Haus?

Dass du nicht dort einziehen sollst.:]

Nein, ich denke, das Begehren gilt nicht nur im Familienkreis. Wobei, begehren würde ich persönlich jetzt als nicht sooo schlimm ansetzen, allerdings sollte man diesem Begehren nicht unbedingt nachgeben. Dadurch werden nicht nur Lebensgemeinschaften zerstört, es bleiben auch viele Kinder auf der Strecke.

Casus Belli
18.10.2010, 18:12
Dass du nicht dort einziehen sollst.:]

Nein, ich denke, das Begehren gilt nicht nur im Familienkreis. Wobei, begehren würde ich persönlich jetzt als nicht sooo schlimm ansetzen, allerdings sollte man diesem Begehren nicht unbedingt nachgeben. Dadurch werden nicht nur Lebensgemeinschaften zerstört, es bleiben auch viele Kinder auf der Strecke.

Dieses "Begehren" verdeutlicht doch nur den Anfang der Untreue. Wenns denn nur beim begehren bliebe wäre es ja auch zu damaliger Zeit nicht so wild gewesen.

Lilly
18.10.2010, 18:14
Dieses "Begehren" verdeutlicht doch nur den Anfang der Untreue. Wenns denn nur beim begehren bliebe wäre es ja auch zu damaliger Zeit nicht so wild gewesen.

Eben! Aber manchmal muß man schon ganz schön hart sein, um dem Begehren zu widerstehen.

jak_22
18.10.2010, 18:16
Du sollst nicht begehren "deines Nächsten........." bezieht sich auf den engeren Familienkreis um Inzest zu vermeiden.

Nein.

Das Wort "reah", das mit "Nächster" übersetzt wird, wird im AT für "Verwandter", "Freund", "Nachbar"
oder "Anderer" verwendet. Also für den Mitmenschen im Allgemeinen, nicht auf die Familie beschränkt.

marc
18.10.2010, 18:16
Und wie erklärt das das Begierdeverbot für des nächsten Haus?

Diese Trennung zwischen dem neunten und zehnten Gebot gibt es ja nur bei Protestanten und Katholiken, sie ist also nicht unumstritten.
An sich lautet die Passage ja: "Du sollst nicht das Haus deines Nächsten begehren! Du sollst nicht begehren die Frau deines Nächsten und auch nicht seinen Sklaven, seine Sklavin, sein Rind, seinen Esel und nichts von dem, was deinem Nächsten gehört"; bzw.: "Du sollst nicht Begierde haben nach der Frau deines Nächsten! Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus, Acker, Sklave, Sklavin, Ochse, Esel und alles, was deinem Nächsten gehört!"

Es läuft also letztlich darauf hinaus, daß man nicht Begierde nach dem Eigentum eines Nächsten haben soll, egal, ob es sich bei diesem Eigentum nun um Sklaven, Frauen, Esel oder eben das/ein Haus handelt.

jak_22
18.10.2010, 18:16
Eben! Aber manchmal muß man schon ganz schön hart sein, um dem Begehren zu widerstehen.

Das ist wohl wahr.

EinDachs
18.10.2010, 18:23
Dass du nicht dort einziehen sollst.:]

Hm, irgendwie schon klar, nur wär das meiner Ansicht nach mit "Du sollst nicht stehlen" bereits abgedeckt.



Nein, ich denke, das Begehren gilt nicht nur im Familienkreis. Wobei, begehren würde ich persönlich jetzt als nicht sooo schlimm ansetzen, allerdings sollte man diesem Begehren nicht unbedingt nachgeben. Dadurch werden nicht nur Lebensgemeinschaften zerstört, es bleiben auch viele Kinder auf der Strecke.

Die Interpretation mit dem Familienkreis halt ich auch für eher unsinnig.
Es ist für das Gemeinschaftsleben auch nicht förderlich, wenn ich die Frau des überhaupt nicht verwandten Nachbarns vögle oder unverhohlen auf die Brüste starre. Man braucht keine göttliche Eingebung um da einen potentiellen Konfliktherd auszumachen.

Aber ist Begehren von weltlichem Besitz eines anderen wirklich ein schlimmeres Vergehen als soviele Vergehen, die unerwähnt bleiben? Ist es wirklich schlimmer als Vergewaltigung, Freiheitsberaubung, Erpressung, Brandstiftung, Körperverletzung, Trunksucht und Raubkopiererei?

Leila
18.10.2010, 18:26
Die Zehn Gebote in einem:

Sei gut und recht
Und gar nicht schlecht.

jak_22
18.10.2010, 18:28
Aber ist Begehren von weltlichem Besitz eines anderen wirklich ein schlimmeres Vergehen als soviele Vergehen, die unerwähnt bleiben? Ist es wirklich schlimmer als Vergewaltigung, Freiheitsberaubung, Erpressung, Brandstiftung, Körperverletzung, Trunksucht und Raubkopiererei?

Die zehn Gebote sind ja nicht umfassend, sondern der "Grundriß" für einen Verhaltenskodex, der im
Leviticus immer weiter detailliert wird. (Gut, zur Raubkopiererei findet sich tatsächlich nichts.)

Unter anderem findet sich hier schon das Gebot der Nächstenliebe, nicht erst im NT (Lev 19, 18).

jak_22
18.10.2010, 18:30
Die Zehn Gebote in einem:

Sei gut und recht
Und gar nicht schlecht.

"Was Du nicht willst, das man Dir tu, das füg auch keinem andern zu."

Oder, auf "gebildet":

"Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst,
dass sie ein allgemeines Gesetz werde."

Stechlin
18.10.2010, 18:31
Dazu ist eigentlich nur zu sagen, das Menschen notorische Lügner sind. Laut einer Langzeitstudie ist es so, dass jeder Mensch bis zu 200 mal am Tag lügt.
Darum ist deine Aussage "Du sollst nicht lügen" auch falsch, denn das 8. Gebot heißt: "Du sollst kein falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten." Also keine falschen Beschuldigungen hervorbringen.

Hier würde ich behaupten, dass Du das Gebot falsch interpretierst, denn: Ein falsches Zeugnis wider deinen Nächsten heißt schlicht, du sollst nicht lügen. Über die Art der Lüge wird nichts gesagt.

Casus Belli
18.10.2010, 18:37
"Was Du nicht willst, das man Dir tu, das füg auch keinem andern zu."

Oder, auf "gebildet":

"Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst,
dass sie ein allgemeines Gesetz werde."

Hehe wirst du jetzt alles in zwei Sorten trennen. :D

marc
18.10.2010, 18:39
(Gut, zur Raubkopiererei findet sich tatsächlich nichts.)

Wobei man vielleicht auch erwähnen müsste, daß im Christentum ja eine gewisse Entwicklung angelegt ist. Am deutlichsten wird das, wenn es um das Bildverbot geht. Da zitiere ich mal aus dem katholischen Katechismus:


2129 Die göttliche Weisung untersagt jede von Menschenhand angefertigte Darstellung Gottes. Das Buch Deuteronomium erklärt: „Eine Gestalt habt ihr an dem Tag, als der Herr am Horeb mitten aus dem Feuer zu euch sprach, nicht gesehen. Lauft nicht in euer Verderben, und macht euch kein Gottesbildnis, das irgend etwas darstellt" (Dtn 4, 15-16). Der absolut transzendente Gott hat sich Israel geoffenbart. „Er ist alles", aber gleichzeitig „ist er doch größer als alle seine Werke" (Sir 43,27-28). Er ist „der Urheber der Schönheit" (Weish 13,3).

2130 Doch schon im Alten Testament hat Gott die Anfertigung von Bildern angeordnet oder erlaubt, die sinnbildlich auf das Heil durch das fleischgewordene Wort hinweisen sollten: beispielsweise die eherne Schlange [Vgl. Num 21,4-9; weish 16, 5-14; Job 3,14-15], die Bundeslade und die Kerubim [Vgl. Ex 25,10-22; 1 Kön 6, 23-28; 7, 23-26]

2131 Unter Berufung auf das Mysterium des fleischgewordenen Wortes hat das siebte Ökumenische Konzil in Nizäa im Jahr 787 die Verehrung der Ikonen, die Christus oder auch die Gottesmutter, Engel und Heilige darstellen, gegen die Ikonoklasten verteidigt. Durch seine Menschwerdung hat der Sohn Gottes eine neue Bilder-,,Ökonomie" eröffnet.

2132 Die christliche Bilderverehrung widerspricht nicht dem ersten Gebot, das Götzenbilder verbietet. Denn „die Ehre, die wir einem Bild erweisen, geht über auf das Urbild" (Basilius, Spir. 18,45), und „wer das Bild verehrt, verehrt in ihm die Person des darin Abgebildeten" (2. K. v. Nizäa: DS 601) [Vgl. K. v. Trient: DS 1821-1825; 2. Vatikanisches Konzil: SC 126; LG 67]. Die Ehre, die wir den heiligen Bildern erweisen, ist eine „ehrfürchtige Verehrung", keine Anbetung; diese steht allein Gott zu.

„Die Gottesverehrung wird nicht den Bildern als Ding zuteil, sondern nur insofern sie Bilder sind, die zum menschgewordenen Gott führen. Die Bewegung, die sich auf das Bild als Bild richtet, bleibt nicht in diesem stehen, sondern strebt zu dem, dessen Bild es ist" (Thomas v. A., s. th. 2-2, 81,3, ad 3).
http://www.vatican.va/archive/DEU0035/_P7M.HTM

Ähnlich verhält es sich auch mit der Polygamie, die im alttestamentarischen Judentum noch häufig vorkam, so daß auch das Gebot, nicht seines Nächsten Frau(en) oder Esel zu begehren, eine andere Stoßrichtung hatte. Wenn man von der Ein-Fleisch-Werdung von Mann und Frau in der monogamen Ehe ausgeht, ist es natürlich nicht mehr so sinnvoll, die Frau in die Reihe von Esel und Acker zu stellen. Was womöglich ein Grund dafür war, warum man das neunte (Frau) und das zehnte (Haus, Acker) Gebot voneinander getrennt hat.

heide
19.10.2010, 06:15
Um in Konkurrenz mit den einschlägigen religiösen Internetforen zu treten und hier für massenhaften Zulauf zu sorgen, eröffne ich diesen Strang. Der Unschlagbare schrieb:



Der Einfachheit halber gehe von der Zählung der Katholiken und Lutheraner aus (http://de.wikipedia.org/wiki/Zehn_Gebote#Einteilung_und_Z.C3.A4hlung).

Nur das fünfte, siebte und achte Gebot scheinen mir von Wichtigkeit zu sein. Diese also:


5. Du sollst nicht morden.
7. Du sollst nicht stehlen.
8. Du sollst kein falsches Zeugnis geben.

Alle andern Gebote halte ich für absonderlich. Zum Beispiel das vierte Gebot:


4. Du sollst Vater und Mutter ehren.

Die Befolgung dieses Gebotes dürfte einem Ehrlichen und Friedfertigen schwerfallen, dessen Eltern Lügner und Bösewichte sind.

Dei 10 Gebote in der heutigen Zeit sind leider auch interpretierbar geworden.
Das 1. und zweite Gebot halte ich doch auch für wichtig.

heide
19.10.2010, 06:18
Ich meine: "Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst. Vergib Deinen "Feinden".-

Dieses Doppelgebot steht m.E.n. über den 10 Geboten, bzw. fast sie zusammen.

Leila
19.10.2010, 06:58
An Marc:

„Eine Gestalt habt ihr an dem Tag, als der Herr am Horeb mitten aus dem Feuer zu euch sprach, nicht gesehen. Lauft nicht in euer Verderben, und macht euch kein Gottesbildnis, das irgend etwas darstellt.“ Dtn 4, 15-16

Dem widerspricht hundertprozentig:

„Und Gott schuf den Menschen ihm zum Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie einen Mann und ein Weib.“ 1Mo 1, 27

Gruß von Leila

jak_22
19.10.2010, 07:37
An Marc:

„Eine Gestalt habt ihr an dem Tag, als der Herr am Horeb mitten aus dem Feuer zu euch sprach, nicht gesehen. Lauft nicht in euer Verderben, und macht euch kein Gottesbildnis, das irgend etwas darstellt.“ Dtn 4, 15-16

Dem widerspricht hundertprozentig:

„Und Gott schuf den Menschen ihm zum Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie einen Mann und ein Weib.“ 1Mo 1, 27

Gruß von Leila

Ja, die Schrift ist schwierig, unbequem, herausfordernd. Und manches,
was ein Widerspruch scheint, ist wie ein spitzer Stein im Schuh, den
man nicht los wird. Für mich steckt in dem von Dir zitierten:

- Gott ist in allen Menschen, und er begegnet uns in unserem Nächsten
- Macht euch keine Vorstellung, kein festes Bild von Gott, denn
Er sprengt jeden Rahmen, Er ist jenseits einer Beschreibung

Aber andere wird dieser Stein an anderer Stelle drücken, und sie werden
eine andere Antwort finden.

Skaramanga
19.10.2010, 08:39
"Oh Herr! Gib,
dass ich keinen Scheiss baue."

Das bete ich immer vor jedem Anlegemanöver. :D

jak_22
19.10.2010, 08:41
"Oh Herr! Gib,
dass ich keinen Scheiss baue."

Das bete ich immer vor jedem Anlegemanöver. :D

Die, die dort schon liegen, und Dich kommen sehen, beten vermutlich auch. :D

opppa
19.10.2010, 08:41
An Marc:

„Eine Gestalt habt ihr an dem Tag, als der Herr am Horeb mitten aus dem Feuer zu euch sprach, nicht gesehen. Lauft nicht in euer Verderben, und macht euch kein Gottesbildnis, das irgend etwas darstellt.“ Dtn 4, 15-16

Dem widerspricht hundertprozentig:

„Und Gott schuf den Menschen ihm zum Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie einen Mann und ein Weib.“ 1Mo 1, 27

Gruß von Leila

Damit kannst Du doch höchstens nachweisen, daß Gott seinen eigenen Geboten nicht folgen muß!

:]

Leila
19.10.2010, 08:47
Damit kannst Du doch höchstens nachweisen, daß Gott seinen eigenen Geboten nicht folgen muß!

:]

… oder ein Spiegelverbot fordern.

sisyphos
19.10.2010, 12:28
Ja, die Schrift ist schwierig, unbequem, herausfordernd. Und manches,
was ein Widerspruch scheint, ist wie ein spitzer Stein im Schuh, den
man nicht los wird. Für mich steckt in dem von Dir zitierten:

- Gott ist in allen Menschen, und er begegnet uns in unserem Nächsten
- Macht euch keine Vorstellung, kein festes Bild von Gott, denn
Er sprengt jeden Rahmen, Er ist jenseits einer Beschreibung

Aber andere wird dieser Stein an anderer Stelle drücken, und sie werden
eine andere Antwort finden.

Kein Problem. Wenn Gott mit Natur gleichgesetzt wird, dann erhalten wir in der Gleichung für die Variable Gott, die wir nun füllten: Der Mensch ist nach dem Ebenbilde Gottes geschaffen, weil er Natur ist. Naturreligionen sind eben viel näher dran, als dieser konstantinische Käs.

marc
19.10.2010, 14:19
An Marc:

„Eine Gestalt habt ihr an dem Tag, als der Herr am Horeb mitten aus dem Feuer zu euch sprach, nicht gesehen. Lauft nicht in euer Verderben, und macht euch kein Gottesbildnis, das irgend etwas darstellt.“ Dtn 4, 15-16

Dem widerspricht hundertprozentig:

„Und Gott schuf den Menschen ihm zum Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie einen Mann und ein Weib.“ 1Mo 1, 27

Gruß von Leila

Daran würde ich jetzt keine generelle Bibelkritik festmachen, weil sich die zweite Aussage ja auf eine Handlung Gottes bezieht, die erste auf ein Verbot, welches für Menschen gilt. Und ich denke auch, daß das Bildverbot doch eingeschränkt wird, wenn man an eine Fleischwerdung Gottes glaubt. (Obwohl es natürlich Gemeinschaften wie die Calvinisten gibt, die dir nichtmal ein Kreuz ohne Corpus durchgehen lassen würde.) Insofern ist es für mich auch ein Beispiel dafür, daß in diesen biblischen Texten doch eine gewisse Entwicklung mitgedacht ist, die man seinerseits bedenken muss, weil das starre Festhalten an einzelnen Zitaten nur zu weiteren Widersprüchen führt.

(Man könnte auch anführen, daß Israel ja eigentlich eine Art Gottesstaat seien sollte, der nur von "Richtern" regiert wird. Aber die Israeliten wollten unbedingt einen König haben, so wie die anderen Völker auch: "Siehe, du bist alt geworden, und deine Söhne wandeln nicht in deinen Wegen; so setze nun einen König über uns, der uns richte, wie alle Heiden haben." (1. Sam 8,5); und sie bekamen dann auch Könige - aber am Ende einen König der Juden, der nur auf einem Esel herumritt, dessen Krone aus Dornen bestand und der an's Kreuz genagelt wurde, so daß das ganze Prinzip des Königstums wieder auf den Kopf gestellt war.)

Leila
19.10.2010, 14:29
Anzunehmen aber ist, daß der Mensch sich Gott (oder die Götter) nach seinem Bilde schuf.

http://www.goethezeitportal.de/fileadmin/Images/db/wiss/goethe/vogelstein_faust/Vogel_Faust_Gottvater__350x350_.jpg

Bild vom Goethezeitportal (http://www.goethezeitportal.de/index.php?id=4384)

EinDachs
19.10.2010, 15:11
Die zehn Gebote sind ja nicht umfassend, sondern der "Grundriß" für einen Verhaltenskodex, der im
Leviticus immer weiter detailliert wird. (Gut, zur Raubkopiererei findet sich tatsächlich nichts.)

Unter anderem findet sich hier schon das Gebot der Nächstenliebe, nicht erst im NT (Lev 19, 18).

Nun, das ist schon klar, dass die 10 Gebote nicht sehr umfassend sein können und sollen, aber ich kann die Prioritätensetzung nicht ganz nachvollziehen.
Im Grundriß meines Verhaltenskodex ist Sonntagruhe einhalten irgendwie nicht vor einem Vergewaltigungsverbot.

EinDachs
19.10.2010, 15:15
Diese Trennung zwischen dem neunten und zehnten Gebot gibt es ja nur bei Protestanten und Katholiken, sie ist also nicht unumstritten.
An sich lautet die Passage ja: "Du sollst nicht das Haus deines Nächsten begehren! Du sollst nicht begehren die Frau deines Nächsten und auch nicht seinen Sklaven, seine Sklavin, sein Rind, seinen Esel und nichts von dem, was deinem Nächsten gehört"; bzw.: "Du sollst nicht Begierde haben nach der Frau deines Nächsten! Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus, Acker, Sklave, Sklavin, Ochse, Esel und alles, was deinem Nächsten gehört!"

Es läuft also letztlich darauf hinaus, daß man nicht Begierde nach dem Eigentum eines Nächsten haben soll, egal, ob es sich bei diesem Eigentum nun um Sklaven, Frauen, Esel oder eben das/ein Haus handelt.

Ja, stimmt, manche Reformierte haben da eine etwas andere Zählung.
Macht auch irgendwie Sinn, die Begierden zusammenzufassen.

jak_22
19.10.2010, 15:17
Nun, das ist schon klar, dass die 10 Gebote nicht sehr umfassend sein können und sollen, aber ich kann die Prioritätensetzung nicht ganz nachvollziehen.
Im Grundriß meines Verhaltenskodex ist Sonntagruhe einhalten irgendwie nicht vor einem Vergewaltigungsverbot.

So, wie ich das sehe, sind mit der Reihenfolge keine Prioritäten ausgedrückt.

Leila
19.10.2010, 15:29
Das erste Gebot: „Du sollst keine fremden Götter neben mir haben“, hätte mir Gott persönlich sagen können, zumal er ja angeblich überall zugegen ist. Er hätte mich sogar aufwecken dürfen, wenn ich am Schlafen gewesen wäre.

jak_22
19.10.2010, 15:43
Das erste Gebot: „Du sollst keine fremden Götter neben mir haben“, hätte mir Gott persönlich sagen können, zumal er ja angeblich überall zugegen ist. Er hätte mich sogar aufwecken dürfen, wenn ich am Schlafen gewesen wäre.

Vielleicht hat er das ja, aber Du hast nicht zugehört.

Kommt vor.

Leila
19.10.2010, 15:52
Vielleicht hat er das ja, aber Du hast nicht zugehört.

Kommt vor.

Ich vermute eher, er wollte sich nicht von mir in ein Streitgespräch verwickeln lassen.

EinDachs
19.10.2010, 15:52
So, wie ich das sehe, sind mit der Reihenfolge keine Prioritäten ausgedrückt.

Äh, durch die Reihenfolge eh nicht.
Durch den Inhalt, bzw die Auslassungen.
Wenn die Sonntagsruhe ein Gebot kriegt und die Vergewaltigung keine, würd ich das als eine Prioritätensetzungen betrachten.

jak_22
19.10.2010, 16:13
Äh, durch die Reihenfolge eh nicht.
Durch den Inhalt, bzw die Auslassungen.
Wenn die Sonntagsruhe ein Gebot kriegt und die Vergewaltigung keine, würd ich das als eine Prioritätensetzungen betrachten.

Dazu ist anzumerken, dass die Sozialgebote (4-10) die Lebensverhältnisse
einer von Nomaden ~1.000 v. Chr. widerspiegeln. Insofern dürfte "Du sollst
nicht begehren Deines Nächsten Weib" oder "...Sklavin" ein Vergewaltigungs-
verbot zumindest implizieren. Absolut steht es nicht drin, das ist richtig.

Aber ich will das gar nicht irgendwie schönreden: Wenn ich mit heutigen
moralischen Maßstäben einen Dekalog formulieren würde, sähen die Gebote
anders aus. Das ist unbestritten. Der Feiertag bliebe allerdings drin.

marc
19.10.2010, 16:34
Anzunehmen aber ist, daß der Mensch sich Gott (oder die Götter) nach seinem Bilde schuf.

http://www.goethezeitportal.de/fileadmin/Images/db/wiss/goethe/vogelstein_faust/Vogel_Faust_Gottvater__350x350_.jpg

Bild vom Goethezeitportal (http://www.goethezeitportal.de/index.php?id=4384)

Tja, das ist die letztlich entscheidende Trennlinie.
"Glauben, daß Gott existiert, heißt glauben, daß er nicht unsere Idee, sondern daß wir seine Idee sind." (Robert Spaemann)
http://www.welt.de/print-welt/article560135/Der_Gottesbeweis.html

Skaramanga
19.10.2010, 16:47
Das erste Gebot: „Du sollst keine fremden Götter neben mir haben“, hätte mir Gott persönlich sagen können, zumal er ja angeblich überall zugegen ist. Er hätte mich sogar aufwecken dürfen, wenn ich am Schlafen gewesen wäre.

Eigentlich ein unlogisches Gebot, da es impliziert, dass es andere Götter gibt oder geben könnte. Wenn ich meinen Söhnen sagen würde, "Ihr sollt keine fremden Väter außer mir haben", würden sie mich vermutlich ziemlich verdattert ansehen, und denken, 'spinnt der Alte jetzt?'

marc
19.10.2010, 17:04
Eigentlich ein unlogisches Gebot, da es impliziert, dass es andere Götter gibt oder geben könnte. Wenn ich meinen Söhnen sagen würde, "Ihr sollt keine fremden Väter außer mir haben", würden sie mich vermutlich ziemlich verdattert ansehen, und denken, 'spinnt der Alte jetzt?'

Die alten Israeliten gingen, glaube ich, ohnehin davon aus, daß es andere und fremde Götter gibt. Die Annahme, daß die fremden Götter -wenn überhaupt- nur Dämonen sind, stammt ja aus dem christlichen Mittelalter ... oder ist jedenfalls etwas jünger, keine Ahnung. Aber es heißt ja zum Beispiel:


Aber die Kinder Israel taten fürder übel vor dem HERRN und dienten den Baalim und den Astharoth und den Göttern von Syrien und den Göttern von Sidon und den Göttern Moabs und den Göttern der Kinder Ammon und den Göttern der Philister und verließen den HERRN und dienten ihm nicht. 7Da ergrimmte der Zorn des HERRN über Israel, und er verkaufte sie unter die Hand der Philister und der Kinder Ammon. 8Und sie zertraten und zerschlugen die Kinder Israel von dem Jahr an wohl achtzehn Jahre, nämlich alle Kinder Israel jenseit des Jordans, im Lande der Amoriter, das in Gilead liegt.
Richter 10,6

Oder:

Denn als Salomo alt war, neigten seine Frauen sein Herz fremden Göttern zu, daß sein Herz nicht mehr so vollkommen mit dem HERRN, seinem Gott, war wie das Herz seines Vaters David.
1. Könige 11,4

Usw.

pom, pom...pom, pom
19.10.2010, 17:19
Hier würde ich behaupten, dass Du das Gebot falsch interpretierst, denn: Ein falsches Zeugnis wider deinen Nächsten heißt schlicht, du sollst nicht lügen. Über die Art der Lüge wird nichts gesagt.

Kann nicht sein, mein Hassprediger hat es mir schliesslich so erklärt. :))

Lilly
19.10.2010, 18:04
Eigentlich ein unlogisches Gebot, da es impliziert, dass es andere Götter gibt oder geben könnte. Wenn ich meinen Söhnen sagen würde, "Ihr sollt keine fremden Väter außer mir haben", würden sie mich vermutlich ziemlich verdattert ansehen, und denken, 'spinnt der Alte jetzt?'

Warum wird das alles immer wo wörtlich genommen? Für mich bedeutet dieses Gebot nichts anderes, als dass Gott der Mittelpunkt unseres Lebens sein soll, dass wir unser Leben nach ihm ausrichten. Sowas schrieb ich übrigens schon ziemlich weit vorne.

Pescatore
19.10.2010, 18:13
Warum wird das alles immer wo wörtlich genommen? Für mich bedeutet dieses Gebot nichts anderes, als dass Gott der Mittelpunkt unseres Lebens sein soll, dass wir unser Leben nach ihm ausrichten. Sowas schrieb ich übrigens schon ziemlich weit vorne.

Weil der Mensch ja sonst nichts zu tun hat.

Stechlin
19.10.2010, 21:06
Kann nicht sein, mein Hassprediger hat es mir schliesslich so erklärt. :))

Danke fürs Gespräch.

Sauerländer
19.10.2010, 22:43
Nur das fünfte, siebte und achte Gebot scheinen mir von Wichtigkeit zu sein. Diese also:


5. Du sollst nicht morden.
7. Du sollst nicht stehlen.
8. Du sollst kein falsches Zeugnis geben.

Alle andern Gebote halte ich für absonderlich.
Ich gehe das mal Stück für Stück durch:

1, 2 und 3 sind naturgemäß belanglos, wenn man kein religiöser Mensch ist. Den Disput darüber, ob es gut oder schlecht ist, ein/kein religiöser Mensch zu sein, lassen wir an dieser Stelle mal bleiben.

4 mag, zugestanden, nicht in jedem Fall einfach sein. Aber mindestens hat es seinen Sinn dahingehed, daran zu erinnern, dass es Leute gab, die einen in die Welt gesetzt und sich wenigstens ein Stück weit um einen gekümmert haben. Sonst gäbe es einen nicht mehr.

5 dürfte sich eigentlich von selbst verstehen. (Anzumerken wäre allerdings die Kontroverse, ob dies in der Tat als ein MORDverbot oder als ein universelles Tötungsverbot zu sehen ist. Ich tendiere zu ersterem. Aber das ist durchaus eine Frage.)

6 kann ich ganz und gar nicht belanglos finden, im Gegenteil, das kommt für mich an Wichtigkeit 5 zwar nicht gleich, aber doch nahe. Das ist sozusagen ein Grundpfeiler.

7 versteht sich eigentlich ebenso von selbst, ist allerdings erheblich weniger wichtig und im Kontext zu sehen. Wir kennen ja zum Beispiel nicht ohne Grund die Ausnahme des Mundraubs. Und man denke an die unmittelbare Nachkriegszeit, als die Leute sich mit klerikalem Segen Kohle...äh...aneigneten.

8 ist auch leicht nachzuvollziehen, obwohl ich auch das im jeweiligen Kontext sehen würde. Lügen ist nie gut, aber es gibt Lügen, die verzeihlich, und solche, die zu rechtfertigen sind.

9 und 10 sind wohl die schwierigsten, denn wie soll man qua bewusstem Entscheid verhindern, etwas/jemanden zu begehren? Man kann gewiss bewusst entscheiden, dieser Begierde keinen Deut nachzugeben, und man kann dies auch lesen als ständige Mahnung, dass manche Begierden, so richtig sie sich anfühlen mögen, eine absolute Scheissidee sind, die man im Griff haben (=unterdrücken) muss, aber die Begierde selbst zu negieren - schwierig.
Ich lese das als Mahnung, a) dem nicht nachzugeben und sich b) dem, um eben das Nichtnachgeben zu ermöglichen, stets wachsam bewusst zu sein.

wille
19.10.2010, 22:49
Das vierte Gebot umgestülpt wäre die Liebe zu seinen Kindern. Würde mein Sohn einen Menschen verletzten oder gar töten, um ihn auszurauben, dann würde ich meinen Sohn verachten bis ans Ende meiner Tage.

Gruß von Leila

Dein Sohn würde einen Menschen nur dann verletzen oder gar töten wenn du ihn falsch erzogen hättest. Um vom Kinde geehrt und geliebt zu werden, muss man als Vater und Mutter sich auch gegenüber dem Kinde repektvoll und in Liebe sich benehmen. Die Erziehung ist massgebend, denn diese Erziehung gibt dann das Kind an seinen Kindern weiter.

Somit hat das Gebot sehr wohl einen Sinn.

Stechlin
19.10.2010, 22:53
Dein Sohn würde einen Menschen nur dann verletzen oder gar töten wenn du ihn falsch erzogen hättest. Um vom Kinde geehrt und geliebt zu werden, muss man als Vater und Mutter sich auch gegenüber dem Kinde repektvoll und in Liebe sich benehmen. Die Erziehung ist massgebend, denn diese Erziehung gibt dann das Kind an seinen Kindern weiter.

Somit hat das Gebot sehr wohl einen Sinn.

Ein gutes, nein ein sehr gutes Argument sogar. Respekt!

Sauerländer
19.10.2010, 23:00
Das vierte Gebot umgestülpt wäre die Liebe zu seinen Kindern. Würde mein Sohn einen Menschen verletzten oder gar töten, um ihn auszurauben, dann würde ich meinen Sohn verachten bis ans Ende meiner Tage.

Täte mein (noch nicht vorhandener) Sohn dies, würde ich erstmal mich fragen, was ich vielleicht verkehrt gemacht habe bei der Erziehung. Gut möglich, dass ich keine Antwort fände.
Aber er dürfte sich sicher sein, in meinem Bewusstsein mein Sohn zu bleiben.
Vielleicht einer, den ich bedauern verloren geben würde, wenn er die Abwesenheit eines Unrechtsbewusstseins an den Tag legt (aber selbst dann würde ich wahrscheinlich hoffen, dass er es irgendwann begreift).
So er aber weiss, was er angerichtet hat, einer, den ich auch im Knast besuchen, dem ich schreiben würde. Und einer, den ich am Knasttor abholen würde, wenn sie ihn wieder rauslassen, und der weiterhin an meine Tür klopfen könnte und eingelassen würde.

wille
19.10.2010, 23:08
An Marc:

„Eine Gestalt habt ihr an dem Tag, als der Herr am Horeb mitten aus dem Feuer zu euch sprach, nicht gesehen. Lauft nicht in euer Verderben, und macht euch kein Gottesbildnis, das irgend etwas darstellt.“ Dtn 4, 15-16

Dem widerspricht hundertprozentig:

„Und Gott schuf den Menschen ihm zum Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie einen Mann und ein Weib.“ 1Mo 1, 27

Gruß von Leila

Widerspricht eben nicht!!!

Der erste Vers von dir bedeutet, du sollst keine Götzen (Bildnis machen den man dann anbetet) anbeten.....

Der zweite Vers bedeutet, das Gott den Menschen nach seinen Vorstellungen schuf und nicht nach dem schuf wie Gott figürlich ausschaut. Ausserdem sind deine Verse falsch übersetzt!!!

Leila
19.10.2010, 23:08
Darf ich anmerken, daß ich den Blickwinkel änderte? Die Eltern zu ehren, fällt gewiß nicht jedem leicht. Ich kann mir nicht vorstellen, daß jemand seinen Vater ehrt, der ein Mörder ist.

EinDachs
19.10.2010, 23:11
5 dürfte sich eigentlich von selbst verstehen. (Anzumerken wäre allerdings die Kontroverse, ob dies in der Tat als ein MORDverbot oder als ein universelles Tötungsverbot zu sehen ist. Ich tendiere zu ersterem. Aber das ist durchaus eine Frage.)

Du tendierst auch sehr zum richtigen.
Ein paar Seiten nach "Du sollst nicht töten" wird ein Ägypter vorbildlich gesteinigt.
Die Liste der Vergehen, für die man jemanden ausmerzen soll ist auch recht lang.
Mit Tötungen hat man nicht so das Problem gehabt, wie es scheint, solang sie im Namen Jachwe's geschehen.


6 kann ich ganz und gar nicht belanglos finden, im Gegenteil, das kommt für mich an Wichtigkeit 5 zwar nicht gleich, aber doch nahe. Das ist sozusagen ein Grundpfeiler.


Nicht belanglos, allerdings mittlerweile gar nicht mehr so wichtig wie zu dem Zeitpunkt, als das Gebot verfasst wurde. So eine Scheidung ist zwar nichts schönes, allerdings weit weniger problematisch als sowas in einer patriarchalen halb-nomadischen Stammeskultur der Bronzezeit gewesen wär.

wille
19.10.2010, 23:13
Darf ich anmerken, daß ich den Blickwinkel änderte? Die Eltern zu ehren, fällt gewiß nicht jedem leicht. Ich kann mir nicht vorstellen, daß jemand seinen Vater ehrt, der ein Mörder ist.

Der Mörder ist ja auch nur zum Mörder geworden weil er falsch oder gar nicht erzogen wurde....

Leila
19.10.2010, 23:13
[…] Ausserdem sind deine Verse falsch übersetzt!!!

Jetzt tun mir die Lutheraner leid!

Sauerländer
19.10.2010, 23:15
Darf ich anmerken, daß ich den Blickwinkel änderte? Die Eltern zu ehren, fällt gewiß nicht jedem leicht. Ich kann mir nicht vorstellen, daß jemand seinen Vater ehrt, der ein Mörder ist.
Ich stelle mir diese Frage mal in der Annahme, der meinige wäre einer.
Und antworte:

Das hängt ein massives Stück weit von den Umständen ab.

Sauerländer
19.10.2010, 23:16
Nicht belanglos, allerdings mittlerweile gar nicht mehr so wichtig wie zu dem Zeitpunkt, als das Gebot verfasst wurde. So eine Scheidung ist zwar nichts schönes, allerdings weit weniger problematisch als sowas in einer patriarchalen halb-nomadischen Stammeskultur der Bronzezeit gewesen wär.
Dass wir in einer Gesellschaft leben, die das als nicht allzu wichtig behandelt, bedeutet keineswegs, dass es nicht allzu wichtig IST.

Leila
19.10.2010, 23:17
Der Mörder ist ja auch nur zum Mörder geworden weil er falsch oder gar nicht erzogen wurde....

Du kannst sie sehen in den Gerichtssälen, die guten, bedauernswerten Eltern, die es nicht fassen können, daß ihr Sohn zum Mörder wurde.

EinDachs
19.10.2010, 23:26
Dass wir in einer Gesellschaft leben, die das als nicht allzu wichtig behandelt, bedeutet keineswegs, dass es nicht allzu wichtig IST.

Öh, doch genau das bedeutet das.
Und unsere Gesellschaft hat da insofern Recht, weil heute, anders als um 400 v Chr die Frau nicht mehr verhungert, wenn der Mann sich absetzt. In dem Punkt ist es ähnlich dem Gebot 4: Wichtig und richtig in einer Nomadenkultur, heutzutage nett, aber zweitrangig.

Leila
19.10.2010, 23:27
Warum wird das alles immer wo wörtlich genommen? […]

Diese Frage stellen manche Gläubige oft. Andere Gläubigen dagegen sagen: „Ausserdem sind deine Verse falsch übersetzt!!!“

Sauerländer
19.10.2010, 23:28
Öh, doch genau das bedeutet das.
Nein, exakt das bedeutet es nicht.
Du verwechselst den deskriptiven Aspekt mit dem normativen.
(Und selbst deskriptiv ließe sich eine Argumentation anstellen, was aus einer solchen Gesellschaft langfristig wird)

EinDachs
19.10.2010, 23:44
Nein, exakt das bedeutet es nicht.
Du verwechselst den deskriptiven Aspekt mit dem normativen.

Ich verwechsle da nichts, ich erkenn nur deine Norm nicht an.

Sauerländer
19.10.2010, 23:49
Ich verwechsle da nichts, ich erkenn nur deine Norm nicht an.
Tja, und ich deine die meine ausschließende nicht. Und nu?

pom, pom...pom, pom
20.10.2010, 00:04
Dein Sohn würde einen Menschen nur dann verletzen oder gar töten wenn du ihn falsch erzogen hättest. Um vom Kinde geehrt und geliebt zu werden, muss man als Vater und Mutter sich auch gegenüber dem Kinde repektvoll und in Liebe sich benehmen. Die Erziehung ist massgebend, denn diese Erziehung gibt dann das Kind an seinen Kindern weiter.

Somit hat das Gebot sehr wohl einen Sinn.
Ein gutes, nein ein sehr gutes Argument sogar. Respekt!

Beides ist richtig...
Doch auch Eltern oder Elternteile mit verbrecherischen Hintergrund müßen nicht abstoßend auf ihr Kind einwirken...
Auch kriminelle Eltern können gute Eltern sein, wenn auch für die Mehrheit keine Vorbilder. Aber Vorbilder sind Eltern alle mal.
Und wenn verbrecherische Eltern ihren Nachwuchs hegen und pflegen, dann wird sich dieser zwar an den Eltern orientieren, aber diese, trotz aller Verbrechen, immer noch ehren und achten.
Was wiederum nicht falsch ist, da sie ihren Kindern nur gutes wollten und falsches taten, aber es nicht schafften ihnen Gutes zu vermitteln.
Der Nachteil ist, dass man Schlechtes nicht mit Schlechtem ausmerzen kann und das Schlechtes mit Gutem vergolten auch nur Schlechtes produziert.
Also bleibt was ich sagte, "Blut ist dicker als Wasser".
Doch der Kindesentzug von Eltern, nur auf Verdächtigung, der bringt den negativen Erfolg, und dies meist in schlimmerer Form als man erwartet hätte.
LIeber schlechte Eltern als garkeine, lieber dumme Eltern als garkeine...
Verbrecherische Eltern... da sollte der Staat soziologisch gegenwirken, also bei den Kindern, bei den Eltern ist eh das Bier schal.
Aber bei verbrecherischen Generationen, da sollte der Staat auch mal Staat sein und zwecks Familienzusammenführung alle mit einem Schub über der nächsten Wüste verklappen.

EinDachs
20.10.2010, 00:06
Tja, und ich deine die meine ausschließende nicht. Und nu?

Tja, dann schauts nach einem Remis aus.

Ich geh dann mal schlafen.

pom, pom...pom, pom
20.10.2010, 00:07
Tja, und ich deine die meine ausschließende nicht. Und nu?

Nu gibs Smoothie und alle sind Happy

Sauerländer
20.10.2010, 00:12
Tja, dann schauts nach einem Remis aus.

Ich geh dann mal schlafen.
Normalerweise ist das ja die Stelle, an der eher die Mobilmachung angeordnet wird, aber von mir aus:

Gute Nacht.

heide
20.10.2010, 05:00
Das erste Gebot: „Du sollst keine fremden Götter neben mir haben“, hätte mir Gott persönlich sagen können, zumal er ja angeblich überall zugegen ist. Er hätte mich sogar aufwecken dürfen, wenn ich am Schlafen gewesen wäre.

..drückt im Grunde genommen den jüdischen Monotheismus aus.
Die 10 Gebote selbst wurden auf einem Stein gefunden. Sie regelten das soziale Zusammenleben der damalig, lebenden Menschen.

heide
20.10.2010, 05:02
Dazu ist anzumerken, dass die Sozialgebote (4-10) die Lebensverhältnisse
einer von Nomaden ~1.000 v. Chr. widerspiegeln. Insofern dürfte "Du sollst
nicht begehren Deines Nächsten Weib" oder "...Sklavin" ein Vergewaltigungs-
verbot zumindest implizieren. Absolut steht es nicht drin, das ist richtig.

Aber ich will das gar nicht irgendwie schönreden: Wenn ich mit heutigen
moralischen Maßstäben einen Dekalog formulieren würde, sähen die Gebote
anders aus. Das ist unbestritten. Der Feiertag bliebe allerdings drin.

Sehe ich ähnlich. deswegen ist für mich das jesuanische Doppelgebot auch wichtiger als die 10 Gebote.

wille
20.10.2010, 08:18
Beides ist richtig...
Doch auch Eltern oder Elternteile mit verbrecherischen Hintergrund müßen nicht abstoßend auf ihr Kind einwirken...
Auch kriminelle Eltern können gute Eltern sein, wenn auch für die Mehrheit keine Vorbilder. Aber Vorbilder sind Eltern alle mal.
Und wenn verbrecherische Eltern ihren Nachwuchs hegen und pflegen, dann wird sich dieser zwar an den Eltern orientieren, aber diese, trotz aller Verbrechen, immer noch ehren und achten.
Was wiederum nicht falsch ist, da sie ihren Kindern nur gutes wollten und falsches taten, aber es nicht schafften ihnen Gutes zu vermitteln.
Der Nachteil ist, dass man Schlechtes nicht mit Schlechtem ausmerzen kann und das Schlechtes mit Gutem vergolten auch nur Schlechtes produziert.
Also bleibt was ich sagte, "Blut ist dicker als Wasser".
Doch der Kindesentzug von Eltern, nur auf Verdächtigung, der bringt den negativen Erfolg, und dies meist in schlimmerer Form als man erwartet hätte.
LIeber schlechte Eltern als garkeine, lieber dumme Eltern als garkeine...
Verbrecherische Eltern... da sollte der Staat soziologisch gegenwirken, also bei den Kindern, bei den Eltern ist eh das Bier schal.
Aber bei verbrecherischen Generationen, da sollte der Staat auch mal Staat sein und zwecks Familienzusammenführung alle mit einem Schub über der nächsten Wüste verklappen.

Die Gebote sind eher als eine Lehre zu betrachten. Wer unbelehrbar ist dem ist meist sowieso nicht zu helfen. In der Bibel steht es eh zu Hauf was mit Unbelehrbaren geschehen könnte....
Die Bibel kann nur versuchen den Menschen den richtigen Weg zu weisen. Entscheiden muss aber der Mensch selber was er zu tun gedenkt.....

wille
20.10.2010, 08:23
Du kannst sie sehen in den Gerichtssälen, die guten, bedauernswerten Eltern, die es nicht fassen können, daß ihr Sohn zum Mörder wurde.

Ich habe nicht gesagt, dass es einfach ist Kinder richtig zu erziehen....

wille
20.10.2010, 08:25
Jetzt tun mir die Lutheraner leid!

Die Lutheraner brauchen dir nicht leid zu tun, sondern jene die aufgrund von schlechten Übersetzungen und dadurch durch falsche Auslegungen zum Schaden gekommen sind......

Leila
20.10.2010, 08:31
Als Echnaton nur noch Aton als den alleinigen Gott gelten ließ, wurden die andern Götter der Ägypter arbeitslos. Dieses Beispiel in der Geschichte der Menschheit zeigt klar, daß die Götter von der Willkür der Menschen abhängen.

Leila
20.10.2010, 08:33
Die Lutheraner brauchen dir nicht leid zu tun, sondern jene die aufgrund von schlechten Übersetzungen und dadurch durch falsche Auslegungen zum Schaden gekommen sind......

Lieber Wille!

Ich wüßte es zu honorieren, wenn Du mir eine gute Übersetzung empfehlen würdest.

Gruß von Leila

wille
20.10.2010, 16:47
Lieber Wille!

Ich wüßte es zu honorieren, wenn Du mir eine gute Übersetzung empfehlen würdest.

Gruß von Leila

Die Heilige Schrift übersetzt von Leopold Zunz. Sind alle 24 Bücher enthalten. Musst googeln.

sisyphos
20.10.2010, 19:42
Als Echnaton nur noch Aton als den alleinigen Gott gelten ließ, wurden die andern Götter der Ägypter arbeitslos. Dieses Beispiel in der Geschichte der Menschheit zeigt klar, daß die Götter von der Willkür der Menschen abhängen.

Nicht aber die Transzendenz oder das, was hinter der Erscheinung der Dinge liegt, die tiefere Wirklichkeit also, das Spirituelle 'an sich'; was immer das sein mag. Die Konkretisierung dessen, was man konkret nicht begreift, kann gewiss nur scheitern und eine Darstellung der Transzendenz wird daher immer fälschlich, menschlich, willkürlich bleiben.

Leila
20.10.2010, 19:58
Die Heilige Schrift übersetzt von Leopold Zunz. Sind alle 24 Bücher enthalten. Musst googeln.

Schade, daß diese Übersetzung nicht im Internet zugänglich ist. Noch eine Bibel kaufe ich nicht.

Mit Dank und Gruß

Leila

Leila
20.10.2010, 20:05
An Sisyphos:

Was ich sagen wollte: Es kommt einer, der sagt, es gäbe nur einen Gott, und das hat dann zu gelten.

Was die tiefere Wirklichkeit, welche hinter der Erscheinung der Dinge liegt, das Spirituelle an sich oder die Transzendenz betrifft, sterbe ich dereinst völlig ahnungslos.

sisyphos
20.10.2010, 20:12
Was die tiefere Wirklichkeit, welche hinter der Erscheinung der Dinge liegt, das Spirituelle an sich oder die Transzendenz betrifft, sterbe ich dereinst völlig ahnungslos.

Licht ins Dunkel bringen zu wollen ist menschlich. Man mag unwissend sterben, aber ich denke es ist doch von Bedeutung für den Menschen, sich etwa zu fragen ob er eine Seele hat oder nicht.

Gärtner
20.10.2010, 20:14
Lieber Wille!

Ich wüßte es zu honorieren, wenn Du mir eine gute Übersetzung empfehlen würdest.

Gruß von Leila

http://img18.imageshack.us/img18/1601/24039137.jpgumindest für das Alte Testament gilt im Falle Luthers, daß seine Übersetzung aus dem hebräischen Original ziemlich frei ist und manchmal auch am Text vorbeiläuft. Eine wirklich schöne Übersetzung (für mich die schönste), die noch den sprachlichen Duft des Originals verströmt, ist die Übertragung von Buber und Rosenzweig. Sie sollte in keiner Bibliothek eines Sprachfreundes fehlen.

Leila
20.10.2010, 20:26
Danke, Herr Gelehrter, für Ihre Buchempfehlung! Ich halte mich aber an die in den deutschsprachigen Ländern verbreitetsten Bibeln.

Gruß von Leila

wille
20.10.2010, 22:15
Schade, daß diese Übersetzung nicht im Internet zugänglich ist. Noch eine Bibel kaufe ich nicht.

Mit Dank und Gruß

Leila

Bibeln sollte man aus dem Buch studieren. Ja es ist teuer dafür aber sehr gut.
Wirklich gute Bücher kann man im Internet nicht einsehen.... Leider!

Alion
20.10.2010, 22:54
Das alte Testament und alles was darin steht hat so gut wie keine Aussagekraft für das moderne Christentum.

Das neue Testament muss man als Grundlage dieses Glaubens betrachten und hier gibt es eine Aussage, die zwar schon in der Tora vorkommt, aber von Christus als die zentrale Lehre seines Glaubens gesehen wurde.

Er stellte sie ausdrücklich dem ersten der zehn Gebote gleich und erhöhte sie damit ausdrücklich.(Mk 12,31)


Zitat:
Und es trat zu ihm der Schriftgelehrten einer, der ihnen zugehört hatte, wie sie sich miteinander befragten, und sah, daß er ihnen fein geantwortet hatte, und fragte ihn: Welches ist das vornehmste Gebot vor allen? Jesus aber antwortete ihm: Das vornehmste Gebot vor allen Geboten ist das: "Höre Israel, der HERR, unser Gott, ist ein einiger Gott; und du sollst Gott, deinen HERRN, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüte und von allen deinen Kräften." Das ist das vornehmste Gebot. Und das andere ist ihm gleich: "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst." Es ist kein anderes Gebot größer denn diese.
Quelle:
http://www.bibel-online.net/buch/41.markus/12.html

Aus dieser Lehre entwickelte sich die fundamentalen ethischen Gedanken der christlichen Lehre. Diese Aussage und ihr Bekenntnis zur Nächstenliebe begründet in Wahrheit den christlichen Glauben. Sie fasst alle Gebote in sich zusammen und ist somit die Kernaussage der abendländisch-christlichen Vorstellungswelt und Kultur.

Alion

Leila
21.10.2010, 16:47
An Wille:

Du meintest: „Wirklich gute Bücher kann man im Internet nicht einsehen.... Leider!“ Aber auch die Bibel steht – in mancher Übersetzung – im Internet zu lesen. Ferner meintest Du: „Bibeln sollte man aus dem Buch studieren.“ Dies halte ich für ein mißglücktes Wortspiel, weil das Wort „Bibel“ (laut meinem schmalen Herkunftswörterbuch) vom Griechischen „biblíon“, was auch „Buch“ bedeutet, abgeleitet ist.

Ich zitierte bloß zwei Passagen aus der Lutherbibel (mit Apokryphen) von 1912. Hierzu meintest Du: „Ausserdem sind deine Verse falsch übersetzt“, und bekräftigtest Deine Feststellung gleich mit drei imponierenden Ausrufezeichen. Es sind aber, erstens, nicht meine Verse, und zweitens hättest Du Dir netterweise die Mühe machen können, mir gleich die richtige Übersetzung zu zeigen (anstatt mich zu einer großen Geldausgabe zu verleiten). Ich verstehe nämlich kein Hebräisch, bin aber trotzdem eine vorsichtige und sparsame Geschäftsfrau.

Gruß von Leila

wille
22.10.2010, 09:47
An Wille:

Du meintest: „Wirklich gute Bücher kann man im Internet nicht einsehen.... Leider!“ Aber auch die Bibel steht – in mancher Übersetzung – im Internet zu lesen. Ferner meintest Du: „Bibeln sollte man aus dem Buch studieren.“ Dies halte ich für ein mißglücktes Wortspiel, weil das Wort „Bibel“ (laut meinem schmalen Herkunftswörterbuch) vom Griechischen „biblíon“, was auch „Buch“ bedeutet, abgeleitet ist.

Ich zitierte bloß zwei Passagen aus der Lutherbibel (mit Apokryphen) von 1912. Hierzu meintest Du: „Ausserdem sind deine Verse falsch übersetzt“, und bekräftigtest Deine Feststellung gleich mit drei imponierenden Ausrufezeichen. Es sind aber, erstens, nicht meine Verse, und zweitens hättest Du Dir netterweise die Mühe machen können, mir gleich die richtige Übersetzung zu zeigen (anstatt mich zu einer großen Geldausgabe zu verleiten). Ich verstehe nämlich kein Hebräisch, bin aber trotzdem eine vorsichtige und sparsame Geschäftsfrau.

Gruß von Leila

Vielleicht habe ich zu sehr kritisiert, aber die einzig richtige Übersetzung kann nur direkt aus dem Hebräischen kommen. Wobei sogar auch da zu Fehlübersetungen kommen kann, wenn der Übersetzer nicht absolut perfekt das Althebräische beherrscht, da viele Wörter eine Mehrfachbedeutung haben, und es auf jeden Nuance und sogar auf Buchstabe ankommt um die richige Bedeutung des Textes zu erfassen, um es dann auch richtig interpretieren zu können.

Z.B: Gott schuf den Menschen nach seinem Ebenbild.

Allein die Schreibweise in Hebräischen sagt, dass es nach seinen Vorstellungen schuf, weil es eine ganz andere Schreibweise wäre, würde Gott den Menschen nach seinem Aussehen schaffen.....

Ausserdem sagte ich nur einfachheitshaleber Bibel, weil mit AT der Tanach gemeint ist (Alle Bücher der jüdischen Bibel), und dort auch die Thora enthalten ist. Und mit Thora ist die LEHRE gemeint. Das heisst die 5 Bücher Moses ist eigentlich eine Lehre, der Zwischenmenschlichen Beziehungen.

Ausserdem gelten für Nichtjuden NUR die 7 noahische Gebote, das heisst, dass die Christen z.B. zu den 613 Geboten im AT in dem auch die 10 Gebote enthalten sind, nicht verpflichtet sind!