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Vollständige Version anzeigen : "Inzucht" in der deutschen Geschichte



Nonkonform
18.10.2010, 10:02
Da das Thema absolut faszinierend ist,insbesondere für Genealogen und Geschichtsforscher,greif ich dieses Tabu-Thema,das eigentlich Keines sein dürfte,auf.

Ich bin mal gespannt,wer dazu Kenntnisse hat.

Das Thema "Ausländer" bleibt HIER DRAUSSEN!!

Als Ansatz und kleiner Einblick eine Literaturliste:

http://www.genetalogie.de/ahn/vorfahren.html

Im bürgerlichen Leben ist noch heute Verwandtenehe zu finden.
Dies aus den verschiedensten Gründen.

jak_22
18.10.2010, 10:04
Das Thema "Ausländer" bleibt HIER DRAUSSEN!!


Wetten, nicht?

jak_22
18.10.2010, 10:06
Rechtliche Grundlagen in der Bundesrepublik Deutschland:


Bürgerliches Eherecht

Cousins aller Verwandtschaftsgrade können in Deutschland und nach den Zivilrechten der meisten anderen Staaten heiraten. Verboten ist in Deutschland eine Heirat zwischen Blutsverwandten gerader Linie (Elternteil/Kind, Großelternteil/Enkelkind) und zwischen voll- und halbbürtigen Geschwistern (§ 1307 BGB).

Ehen zwischen Personen, die Ahnengemeinschaft in ihrer 4. oder weiter zurückliegenden Vorfahrengeneration haben, gelten nicht mehr als Verwandtenheirat.


Katholisches Eherecht

Für nahe Verwandte (bis Cousins 1. Grades) gab es und gibt es das kirchliche Verbot der Eheschließung (vgl. can 1091 CIC). Für bestimmte Verwandtschaftsgrade (z.B. für Cousin-Cousine) kann es von der Kirche durch einen Dispens (Sondergenehmigung) aufgehoben werden. Bis 1917 verbot die Katholische Kirche Ehen bis einschließlich Cousin und Cousine 3. Grades

jak_22
18.10.2010, 10:08
Medizinische Bedenken:


Risiko für schwere und (alle) körperlichen oder geistigen Fehlbildungen beim Kind:

* Verwandte 1. und 2. Grades (Vater-Tochter, Bruder-Schwester): ≈ 30% (≈ 50%)
* Verwandte 3. Grades (Onkel-Nichte, Halbgeschwister): ≈ 10% (≈ 15%)
* Cousin-Cousine 1. Grades: ≈ 5 bis 6% (≈ 8%)
* Cousin-Cousine 2. Grades: ≈ 3 bis 4% (≈ 5%)
* Unverwandt: ≈ 2 bis 3% (≈ 4%)

Nonkonform
18.10.2010, 10:08
Oh doch! Denn,hier gehts Einzig und Allein um deutsche geschichtliche Hintergründe.
Wer das Thema "Inzucht im Ausland" diskutieren will,kann selbst einen Thread dazu eröffnen.

Differenzieren ist doch keine große Kunst,oder?

jak_22
18.10.2010, 10:14
Oh doch! Denn,hier gehts Einzig und Allein um deutsche geschichtliche Hintergründe.
Wer das Thema "Inzucht im Ausland" diskutieren will,kann selbst einen Thread dazu eröffnen.

Differenzieren ist doch keine große Kunst,oder?

Den "Zitieren" Knopf zu benutzen ist auch keine große Kunst.

Worum wetten wir, dass sich die Diskussion nicht auf Deutsche/Deutschland
beschränken wird?

(Übrigens ist der Begriff "Inzest" vermutlich der passendere. "Inzucht"
ist ein biologischer Fachbegriff, der etwas anders belegt ist.)

Nonkonform
18.10.2010, 10:17
Rechtliche Grundlagen in der Bundesrepublik Deutschland:

Was aber nicht ausschließt,daß das trotzdem praktiziert wird.
Lass mal die Rechtslage außen vor.
Sieh dir das mal an,und sag mir,wann begann eigentlich diese "Praktik" der Verwandtenehen in Deutschland?Gibts dazu Informationen?

http://de.wikipedia.org/wiki/Inzest#Europ.C3.A4ischer_Hochadel

Nonkonform
18.10.2010, 10:19
(Übrigens ist der Begriff "Inzest" vermutlich der passendere. "Inzucht"
ist ein biologischer Fachbegriff, der etwas anders belegt ist.)

Richtig.Nur im ZUsammenhang mit der Thematik soll ja eher auf die "Zucht" als auf das heutige "Verbot" hingewiesen werden.

GnomInc
18.10.2010, 10:21
Differenzieren ist doch keine große Kunst,oder?



Na , da willst du doch was konstruieren ........:)):)):))

1. Kann man Inzucht ( wo sicher auf die weitgehend bekannten Heiratsvorgänge
in den Fürstenhäusern abgestellt werden wird) nicht isoliert für den
deutschen Adel betrachten .....der war schon lange europäisch verschachtelt,,,,:))

2. Hast du sicher keine Forschungsdokumente , wo zum Bsp. die inzuchtbestätigende Heiratspolitik etwa der letzten 20 Generationen Allgäuer
Bergbauernfamilien ersichtlich wird ....:))

Also - was soll der Scheiss ? :cool2:
Bissel neue antideutsche Lügen in die Welt bringen ?

:umkipp:

Efna
18.10.2010, 10:23
Der grösste Innzuchtverein in Deutschland und anderswo war eigentlich der Adel.

Efna
18.10.2010, 10:26
Wetten, nicht?

Du brauchst nur einen der versucht einen zusammenhang anzudeuten und da ist der ganze Thread versaut...

Commodus
18.10.2010, 10:37
Also - was soll der Scheiss ? :cool2:
Bissel neue antideutsche Lügen in die Welt bringen ?

Ja, genau darum geht es solchen Leuten.

cajadeahorros
18.10.2010, 10:49
Der grösste Innzuchtverein in Deutschland und anderswo war eigentlich der Adel.

Tja, die "standesgemäßen" Ehepartner sind dünn gesäht. Erbkranke und "geile Deppen" sind der Lohn.

http://de.wikipedia.org/wiki/Ahnenverlust

GnomInc
18.10.2010, 11:00
Haben SIE Kenntnisse zum Thema?


Dann teilen Sie diese doch hier den Lesern mit.

Mein Interesse ist gering.

Im Gegensatz zu vielen Arabern , welche nur zu gern vom Propheten abstammen
möchten oder vielen Juden , welche sich auf Abraham oder Salomo berufen wollen.

Mir reichen die Pour le merite - und EK- Träger in der Familie

:lach::lach::lach:

Mr.Smith
19.10.2010, 06:48
...Das Thema "Ausländer" bleibt HIER DRAUSSEN!!
....


Warum ?
Einige Alis hätten zu dem Thema doch sicher mehr zu sagen als die meisten selbsternannten Fachleute.

schastar
19.10.2010, 07:02
Da das Thema absolut faszinierend ist,insbesondere für Genealogen und Geschichtsforscher,greif ich dieses Tabu-Thema,das eigentlich Keines sein dürfte,auf.

Ich bin mal gespannt,wer dazu Kenntnisse hat.

Das Thema "Ausländer" bleibt HIER DRAUSSEN!!
Als Ansatz und kleiner Einblick eine Literaturliste:

http://www.genetalogie.de/ahn/vorfahren.html

Im bürgerlichen Leben ist noch heute Verwandtenehe zu finden.
Dies aus den verschiedensten Gründen.


Warum willst du auf Inzuchtexperten verzichten? ?(

Cash!
19.10.2010, 07:18
Da das Thema absolut faszinierend ist,insbesondere für Genealogen und Geschichtsforscher,greif ich dieses Tabu-Thema,das eigentlich Keines sein dürfte,auf.

Ich bin mal gespannt,wer dazu Kenntnisse hat.

Das Thema "Ausländer" bleibt HIER DRAUSSEN!!

Als Ansatz und kleiner Einblick eine Literaturliste:

http://www.genetalogie.de/ahn/vorfahren.html

Im bürgerlichen Leben ist noch heute Verwandtenehe zu finden.
Dies aus den verschiedensten Gründen.

Deine Eltern sind wohl auch Geschwister, mhh?

Wolfger von Leginfeld
19.10.2010, 07:39
Ja, genau darum geht es solchen Leuten.

Er ärgert sich ja nur,weil ich ihm gestern DAS vor die Nase gesetzt habe und er sich darüber fürchterlich aufgeregt hat unser fremdländischer "Freund".

DAS war das:

Im Rahmen eines Forschungsprojekts am Universitätsklinikum Rudolf Virchow unter der Leitung von Professor Heribert Kentenich: Dabei gab jede fünfte (Türkin) von über 300 Frauen an, einen Verwandten geheiratet zu haben. In ländlichen Regionen der Türkei heiraten mitunter sogar über 40 Prozent innerhalb der Familie, wie eine Untersuchung der Universität Diyarbakir von 1996 ergab. Im Landesdurchschnitt sind es über 20 Prozent – überwiegend Cousins und Cousinen. Da es sich bei den Berliner Türken überwiegend um Migranten aus ländlichen Gebieten und der sozialen Unterschicht handelt, könnte der Anteil an Verwandtenehen hier sogar noch größer sein, vermutet Ali Ucar vom schulpsychologischen Dienst in Kreuzberg. Als er 1997 über 60 türkische Familien von Vorschulkindern befragte, kam heraus, dass fast alle Ehepartner miteinander verwandt waren. Für ganz Berlin geht Ucar davon aus, dass rund 40 Prozent der Türken zweiter Generation „ihren Ehegatten unter Verwandten ausgesucht haben“.

jak_22
19.10.2010, 07:56
Wetten, nicht?

Schade, dass er auf die Wette nicht eingegangen ist. :D

harlekina
19.10.2010, 08:36
Der grösste Innzuchtverein in Deutschland und anderswo war eigentlich der Adel.

Die haben es ja auch gebüßt; erstens durch Krankheiten und zweitens: weil die Kinder alle aussehen wie.........häßlich halt.

harlekina
19.10.2010, 08:39
Oh doch! Denn,hier gehts Einzig und Allein um deutsche geschichtliche Hintergründe.
Wer das Thema "Inzucht im Ausland" diskutieren will,kann selbst einen Thread dazu eröffnen.

Differenzieren ist doch keine große Kunst,oder?

Wieso "Ausland"? Die Probleme existieren hier genauso. Frag die Kinderärzte, die in Brennpunkten praktizieren.

Ausonius
19.10.2010, 10:12
Realistisch betrachtet: wohl kein Mensch hat so viele Ahnen, dass es unter seinen Vorfahren nicht zu Beziehungen unter irgendwie Verwandten gekommen wären. Die Grade sind aber unterschiedlich, und es heißt nicht gleich, dass Bruder und Schwester zusammen Kinder gezeugt hätten. In vielen Fällen könnten sich die Partner des Verwandschaftsgrades auch gar nicht mehr bewusst gewesen sein. Die geringe Mobilität der Leute und das Standesdenken allgemein - dass sich ja nicht allein auf den Adel beschränkte - taten ihr übriges.

Das Phänomen ist bekannt und nennt sich Ahnenschwund oder Ahnenverlust:
http://de.wikipedia.org/wiki/Ahnenschwund

Ausonius
19.10.2010, 10:17
Die haben es ja auch gebüßt; erstens durch Krankheiten und zweitens: weil die Kinder alle aussehen wie.........häßlich halt.

Das wird m.E. überschätzt. Dazu ist noch einzuwerfen, dass Heiratspolitik genauso in den Kreisen angesehener Handwerke betrieben wurde, oder dass es auf dem Land nicht unbedingt typisch war, eine Frau aus einem anderen Dorf zu heiraten. Immerhin war letzteres nicht völlig tabuisiert.

Nicht vergessen darf man auch - da es beim Thema Inzest letztendlich auch um die Gesundheit der dabei gezeugten Nachkommen geht - dass Adlige sich immer auch in "bürgerliche" Gründe fortpflanzten. Gut beobachten kann man das im 18. und 19. Jahrhundert, als solche Erben zwar auch nicht gleich gestellt, aber häufig immerhin apaganiert wurden.

harlekina
19.10.2010, 11:33
Das wird m.E. überschätzt. Dazu ist noch einzuwerfen, dass Heiratspolitik genauso in den Kreisen angesehener Handwerke betrieben wurde, oder dass es auf dem Land nicht unbedingt typisch war, eine Frau aus einem anderen Dorf zu heiraten. Immerhin war letzteres nicht völlig tabuisiert.

Nicht vergessen darf man auch - da es beim Thema Inzest letztendlich auch um die Gesundheit der dabei gezeugten Nachkommen geht - dass Adlige sich immer auch in "bürgerliche" Gründe fortpflanzten. Gut beobachten kann man das im 18. und 19. Jahrhundert, als solche Erben zwar auch nicht gleich gestellt, aber häufig immerhin apaganiert wurden.

Heiratspolitik bzw. "über den Misthaufen heiraten" was sicher üblich, aber die waren selten miteinander verwandt.
Klar hat sich der Adelige auch beim Bürgertum verlustigt, da konnte er sich die Schönen schließlich selber aussuchen.:cool2:
Sonst mußte er bei diesem Thema die Füße stillhalten.

Ausonius
20.10.2010, 09:52
Heiratspolitik bzw. "über den Misthaufen heiraten" was sicher üblich, aber die waren selten miteinander verwandt.


Da wär ich mir nicht so sicher. Bereits "mittelgroße" Städte der Neuzeit und des Mittelalters waren derart klein, dass nur wenige Familien für die Besetzung der Ratsherrensitze oder als Zunftleiter in Frage kamen. Und auch da achtete man drauf, nicht unter Stand bzw. mit schlechtem Profit zu heiraten... Zwangsläufig wird es da zu ähnlichen Phänomenen gekommen sein.