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Vollständige Version anzeigen : "Deutche Stimme" künftig mit neuem Briefkopf



Sloth
17.10.2010, 10:29
In einer schwachsinnigen und nichtssagenden Aktion hat der Stadtrat in Riesa mit Ausnahme der zwei NPD-Mitglieder einstimmig die Umbennung der Mannheimer Straße, in der auch der Deutsche Stimme Verlag ansäßig ist, in Geschwister-Scholl-Straße beschlossen.
Chefredakteur der Deutchen Stimme, Karl Richter, gegenüber dem Focus:
"Wenn man uns in die Ecke der Widerstandskämpfer stellt, nehmen wir den Ball gerne auf."

Zu Karl Richter:
"Fremdsprachen, mehrere Buchveröffentlichungen, Träger der Ehrenmedaille der Bundeswehr und des tschechischen Militär-Fallschirmspringerabzeichens."

Also welche von diesen Versagern, die meinen, mit der Unbenennung einer Straße einen Sieg davon zu tragen, können es schon mit ihm aufnehmen?

-jmw-
17.10.2010, 11:55
Erstens hätte die NPD auch dafür stimmen sollen;

zwotens fänd ich es, von wegen Scholls und so, sowieso eine interessante Idee, mal eine Rechtspartei aufzumachen, deren Programm zu wichtigen Teilen gezogen wird aus den Schriften und Briefen der Scholls, Stauffenbergs, des Kreisauer Kreises und diverser anderer mit dem sog. "Widerstand" verbundener Personen und Gruppen.

Nachtrag: Dann wird's nämlich wohl schwieriger von anderen, drüber zu meckern.

Marwitz
17.10.2010, 12:25
Erstens hätte die NPD auch dafür stimmen sollen;
zwotens fänd ich es, von wegen Scholls und so, sowieso eine interessante Idee, mal eine Rechtspartei aufzumachen, deren Programm zu wichtigen teilen gezogen wird aus den Schriften und Briefen der Scholls, Stauffenbergs, des Kreisauer Kreises und diverser anderer mit dem sog. "Widerstand" verbundener Personen und Gruppen.

Mein lieber jmw, diese Idee ist geradzu hervorragend!

Wenn ich schon "Grüne" verteilen könnte, würdest du nen ganz fetten bekommen!:)

Ich sags schon immer. Wäre das Attentat von Herrn Oberst Graf von Stauffenberg und den Helden des 20 Juli geglückt, sähe es heute ganz anders aus!

Cinnamon
17.10.2010, 12:29
Es wäre besser gewesen, die Straße dem Gedenken an die Verbrechen der Nazis zu widmen. Das hätte die ÄnPäDä viel härter getroffen.

Cinnamon
17.10.2010, 12:34
Erstens hätte die NPD auch dafür stimmen sollen;
zwotens fänd ich es, von wegen Scholls und so, sowieso eine interessante Idee, mal eine Rechtspartei aufzumachen, deren Programm zu wichtigen teilen gezogen wird aus den Schriften und Briefen der Scholls, Stauffenbergs, des Kreisauer Kreises und diverser anderer mit dem sog. "Widerstand" verbundener Personen und Gruppen.

Gerade Stauffenberg wird als "Widerstandskämpfer" stark überschätzt. Die Attentäter des 20. Juli hatten nicht vor eine Demokratie einzuführen, sondern wollten das totalitäre System beibehalten, aber eben selbst die Herren spielen. Auch der kommunistische Widerstand fällt in diese Richtung. Die Weiße Rose oder der Kreisauer Kreis waren dagegen glaubwürdige Widerständler.

Ajax
17.10.2010, 12:55
Ich sags schon immer. Wäre das Attentat von Herrn Oberst Graf von Stauffenberg und den Helden des 20 Juli geglückt, sähe es heute ganz anders aus!

Nein. Du überschätzt die Bedeutung dieses Attentats. Die Alliierten hätten auch weiterhin auf der bedingungslosen Kapitulation beharrt. Deutschland wäre trotzdem besetzt worden, jeglicher Rechte beraubt, sich auf der Anklagebank des alliierten Siegetribunals wiederfindend. Der Krieg wäre vielleicht etwas früher beendet gewesen, einige deutsche Städte wären verschont geblieben. Das war's dann aber auch schon. Die Alliierten wollten Deutschland bluten sehen. Daran konnte auch ein Stauffenberg nicht mehr viel ändern.

Ajax
17.10.2010, 13:03
Zum Thema:

Straßenumbenennungen gegen Rechts, um der bösen NPD eins auszuwischen...sowas kann nur gutmenschlichen deutschen Politikern einfallen. Der Sinn dieser Aktion tendiert zwar gegen Null, aber wenigstens fühlen sich die selbsternannten Kämpfer gegen Rechts nun besser, indem sie einen nachträglichen, um 65 Jahre verspäteten Beitrag gegen den Nationalsozialismus geleistet haben.

-jmw-
17.10.2010, 13:08
Mein lieber jmw, diese Idee ist geradzu hervorragend!

Wenn ich schon "Grüne" verteilen könnte, würdest du nen ganz fetten bekommen!:)
Merk's Dir halt für später. ;)


Ich sags schon immer. Wäre das Attentat von Herrn Oberst Graf von Stauffenberg und den Helden des 20 Juli geglückt, sähe es heute ganz anders aus!
http://widerhall.de/26dreich.jpg


Gilt wohl ungefähr so auch für Stauffenberg.

-jmw-
17.10.2010, 13:11
Gerade Stauffenberg wird als "Widerstandskämpfer" stark überschätzt. Die Attentäter des 20. Juli hatten nicht vor eine Demokratie einzuführen, sondern wollten das totalitäre System beibehalten, aber eben selbst die Herren spielen. Auch der kommunistische Widerstand fällt in diese Richtung. Die Weiße Rose oder der Kreisauer Kreis waren dagegen glaubwürdige Widerständler.
Nun, totalitär würde ich Stauffenberg nicht nennen;
autoritär wohl, ja, womit er sich im Einklang bewegt mit den konservativen, christlichen, rechten, nationalen, einigen bürgerlichen Kreisen in Deutschland damals.

Ein fiktives Stauffenberg-Deutschland ab 1945 sähe heute wohl anders aus als die Bundesrepublik, aber wäre trotzdem kaum zu vergleichen mit dem sog. 3. Reich.

Wobei freilich ich und der Herr Stauffenberg in sehr vielen Punkten politisch garnicht konform gehen. :)

-jmw-
17.10.2010, 13:18
Das ist zwar richtig - der Krieg wurde gegen Deutschland geführt, wenn man den Aussagen führender Beteiligter der einen* Gegenseite glauben darf -, doch hätten Erfolge von Widerstandsgruppen, insbesondere: Liquidierung der Parteiführung, Übernahme der Wehrmacht, Ausschaltung der SS, Machtergreifung in Deutschland es den Alliierten nach der Besetzung insofern schwieriger gemacht, mit uns zu verfahren, wie sie wollen, weil diese Personen Ansichten hatten darüber, wie es mit dem Lande weitergehen sollte, die sich mehr unterschieden von denen der Alliierten als diejenigen derer, die ins unserer Zeitlinie nach 45/49 am Ruder waren.

Anders ausgedrückt: Stauffenberg war nicht Adenauer - im Guten wie im Schlechten.


Nein. Du überschätzt die Bedeutung dieses Attentats. Die Alliierten hätten auch weiterhin auf der bedingungslosen Kapitulation beharrt. Deutschland wäre trotzdem besetzt worden, jeglicher Rechte beraubt, sich auf der Anklagebank des alliierten Siegetribunals wiederfindend. Der Krieg wäre vielleicht etwas früher beendet gewesen, einige deutsche Städte wären verschont geblieben. Das war's dann aber auch schon. Die Alliierten wollten Deutschland bluten sehen. Daran konnte auch ein Stauffenberg nicht mehr viel ändern.

-jmw-
17.10.2010, 13:19
Wobei: Sollten sich vielleicht die Mannheimer mal beschweren?

-jmw-
17.10.2010, 13:31
Aus dem Netz:


"Eine politische Bewegung, die sich mit Recht auf ihn (d.i. Stauffenberg, Anm. -jmw-) berufen wollte, müßte eine Mischung von Kräften rechts von der DVU und NPD und der Partei Bibeltreuer Christen sein."

Treffend! :)

Sloth
18.10.2010, 07:49
Kleine Korrektur des Zitats Richters:
"Wenn man uns mit Widerständlern in eine Ecke stellt, nehmen wir den Ball auf."
So lautet es korrekt, sinngemäß änder sich allerdings nichts.

Sraßennamen zu ideologischen Geplänkeln zu nutzen, ist das Letzte. Sicherlich würden sich die Scholls im Grabe umdrehen, erführen sie, welch niedere Beweggründe zu der Namensgebung führen, ganz sicher nähmlich nicht ihre Ehrung.

Ajax
18.10.2010, 13:17
Das ist zwar richtig - der Krieg wurde gegen Deutschland geführt, wenn man den Aussagen führender Beteiligter der einen* Gegenseite glauben darf -, doch hätten Erfolge von Widerstandsgruppen, insbesondere: Liquidierung der Parteiführung, Übernahme der Wehrmacht, Ausschaltung der SS, Machtergreifung in Deutschland es den Alliierten nach der Besetzung insofern schwieriger gemacht, mit uns zu verfahren, wie sie wollen, weil diese Personen Ansichten hatten darüber, wie es mit dem Lande weitergehen sollte, die sich mehr unterschieden von denen der Alliierten als diejenigen derer, die ins unserer Zeitlinie nach 45/49 am Ruder waren.

Anders ausgedrückt: Stauffenberg war nicht Adenauer - im Guten wie im Schlechten.

Deutschland wurde entmündigt. Ich denke nicht, dass einem Stauffenberg oder anderen Gleichgesinnten ein großartiger, dem Willen der Alliierten entgegengesetzter Kurswechsel möglich gewesen wäre. Auch jene hätten das Grundgesetz unter Druck und Zwang der Siegermächte in der uns bekannten oder sehr ähnlicher Form annehmen müssen.

Sloth
18.10.2010, 13:28
Wobei: Sollten sich vielleicht die Mannheimer mal beschweren?
Angeblich sei die Sache mit Mannheim abgesprochen und ein bis dato namenloser platz soll Mannheimer Platz heißen...

-jmw-
18.10.2010, 16:49
Deutschland wurde entmündigt. Ich denke nicht, dass einem Stauffenberg oder anderen Gleichgesinnten ein großartiger, dem Willen der Alliierten entgegengesetzter Kurswechsel möglich gewesen wäre. Auch jene hätten das Grundgesetz unter Druck und Zwang der Siegermächte in der uns bekannten oder sehr ähnlicher Form annehmen müssen.
Vermutlich, ja.
Es wären vielleicht andere Schwerpunkte gesetzt worden, aber vom Inhalt her wäre es ähnlich geworden.
Wobei man 'türlich sagen muss, dass das GG nicht wirklich rausfällt aus der deutschen Verfassungstradition.

Eher wäre möglich gewesen, ein bestimmtes nationales und staatliches Selbstverständnis zu erhalten, zum Guten wie zum Schlechten, dass in Herrenchiemsee und im Parl. Rat nicht so sehr stark vertreten war vermutlich.

-jmw-
18.10.2010, 16:50
Angeblich sei die Sache mit Mannheim abgesprochen
Die Mannheimer sind bestimmt voll doll stolz auf ihre Beteiligung am Widerstand gegen Hitler gegen die NPD gegen eine lokale NPD-Geschäftsstelle!