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Vollständige Version anzeigen : So ordne ich mich politisch ein



Blue Max
13.10.2010, 13:41
Mal ne Umfrage, wo ihr steht.

Mehrfachauswahl möglich.

harlekina
13.10.2010, 14:08
Da ist aber keine Umfrage.

Blue Max
13.10.2010, 14:12
Da ist aber keine Umfrage.

Jetzt. :)

Blue Max
13.10.2010, 14:20
Und Leute, nicht nur ankreuzen, sondern auch was dazu schreiben. :]

Leo Navis
13.10.2010, 14:23
Ich bin absolut unpolitisch.

derRevisor
13.10.2010, 14:25
Ich bin Arthaist und völkisch nationallibertär.

BRDDR_geschaedigter
13.10.2010, 14:30
Silvio Gsell ist keine natürliche Ordnung.

Lobo
13.10.2010, 14:32
Ich werde euer Herrscher sein.

Nationalix
13.10.2010, 15:25
Ich werde euer Herrscher sein.

Heil Lobo!

sisyphos
13.10.2010, 15:32
Ich bin unpolitisch, habe aber eine geistige Affinität zur Anarchie, weil ich gerne die Freiheit habe anders zu denken. Mir ist es wichtig meinen Frieden zu machen, gut zu leben und anderen nicht zu sehr zur Last zu fallen. Gerechtigkeit ist mir wichtig, was die Zeit bringt, das weiß ich nicht, ich versuche gutes zu tun und die Zeit, die mir auf Erden geschenkt wurde, zu nutzen.

Leo Navis
13.10.2010, 15:38
Ich bin unpolitisch, habe aber eine geistige Affinität zur Anarchie, weil ich gerne die Freiheit habe anders zu denken. Mir ist es wichtig meinen Frieden zu machen, gut zu leben und anderen nicht zu sehr zur Last zu fallen. Gerechtigkeit ist mir wichtig, was die Zeit bringt, das weiß ich nicht, ich versuche gutes zu tun und die Zeit, die mir auf Erden geschenkt wurde, zu nutzen.
Ja, das passt auch zu mir.

Allerdings sind ja 'gut' und 'böse' stets relativ, weswegen es völlig sinnlos ist, 'gutes' zu tun. Oder?

sisyphos
13.10.2010, 15:45
Ja, das passt auch zu mir.

Allerdings sind ja 'gut' und 'böse' stets relativ, weswegen es völlig sinnlos ist, 'gutes' zu tun. Oder?

Das ist philosophisch natürlich alles andere als eindeutig, ja. :)

Ich bin da Recht konkret. Gut ist, was mir hilft ein gutes Leben zu leben und mich meinem Naturell und meinen Talenten gemäß zu entfalten.

Da das Gute relativ ist, variiert es auch. So kann ich mir Situationen denken, in denen ich es für gut hielte, einen Menschen zu töten, viele Situationen in denen ich das ablehnen würde.

Leo Navis
13.10.2010, 15:48
...
Ich bin da Recht konkret. Gut ist, was mir hilft ein gutes Leben zu leben und mich meinem Naturell und meinen Talenten gemäß zu entfalten.
...
Ja, genau so sehe ich es auch. Allerdings nicht, weil ich das unbedingt so wollte; die anderen haben mich dazu ermutigt, mein Leben zu führen, sodass ich glücklich werde, und ich kann diesen niedlichen Primaten einfach nichts abschlagen. :)

Ob es gut ist, wenn ich glücklich bin? Ich weiß es nicht.

derRevisor
13.10.2010, 15:50
Ja, genau so sehe ich es auch. Allerdings nicht, weil ich das unbedingt so wollte; die anderen haben mich dazu ermutigt, mein Leben zu führen, sodass ich glücklich werde, und ich kann diesen niedlichen Primaten einfach nichts abschlagen. :)

Ob es gut ist, wenn ich glücklich bin? Ich weiß es nicht.

Wenn dein Glück nicht des Anderen unglück ist, sollte es gut sein.

Leo Navis
13.10.2010, 15:53
Wenn dein Glück nicht des Anderen unglück ist, sollte es gut sein.
Nach dem ewigen Gleichheitsgrundsatz ist mein Glück immer das Unglück des anderen. :] Insofern war es vielleicht besser, als ich depressiv war? ich weiß es nicht.

Ich glaube, für mich ist es gut, wenn es mir und meinem Stamm 'gut' geht, ich also einigermaßen glücklich bin, genügend zu essen und ein Dach überm Kopf habe, und es meinen Freunden und meiner Familie gut geht, wie mir. Ich bin halt ein Stammestier.

sisyphos
13.10.2010, 15:58
Wenn dein Glück nicht des Anderen unglück ist, sollte es gut sein.

Das Eigene Glück hängt natürlich von Anderen ab. Aber es wird immer Unglück geben, wichtig ist es, sein Glück zu finden oder wie Schiller schrieb:

Wohl dem, der gelernt hat, zu ertragen, was er nicht ändern kann, und preiszugeben mit Würde, was er nicht retten kann.

... hat immernoch Geltung. Man muss die Notwendigkeiten akzeptieren, die das Leben mit sich bringt.

Gryphus
13.10.2010, 16:14
Nationalist bin ich keiner, weil mir aufgefallen ist, dass diese Gesinnung oftmals nicht nur einen positiven Bezug zum eigenen Vaterland aufweist, sondern daneben auch meist einen negativen zu anderen Nationen (Erbfeindschaften, Selbstverliebtheit, Arroganz etc.), was ich ablehne. Konservativ bin ich auch nicht, da der Konservativismus zu starr ist. Ich würde sagen, ich bin vaterländisch - im Russischen übrigens ein verbreiteter Begriff (отечественник).

Sozialist bin ich auch keiner, weil das meistens bedeutet sich mit irgendwelchen Neomarxisten über die Dogmen ihres Erlösers streiten zu müssen oder sich in Blöcken zu verfangen die handlungsunfähig und unüberschaubar sind. Antiliberal, antiglobalistisch und antikapitalistisch bin ich aber trotzdem.

Und alles in allem lehne ich Ideologien sowieso ab - vor allem welche, die sich über das geschriebene Wort ihrer Vordenker die Köpfe einschlagen.

Ergo bin ich ... Nationalbolschewik. ;)

Gryphus
13.10.2010, 16:19
Ja, das passt auch zu mir.

Allerdings sind ja 'gut' und 'böse' stets relativ, weswegen es völlig sinnlos ist, 'gutes' zu tun. Oder?

Kosmisch betrachtet durchaus. Es spricht aber nichts dagegen sich selbst ein Bild von "gut" und "böse" zu machen, da das Empfinden für beide Elemente zumindest besteht, sprich also einfach Ideale zu haben. Oder etwas schöner formuliert: Sich selbst den Sinn des Lebens auszusuchen.

sisyphos
13.10.2010, 16:21
Jeder Mensch hat nur seine subjektive Sicht auf die Welt. Dahingehend bin ich sogar noch sehr von Marx geprägt: es kann nicht falsch sein, seinen materiellen Prägungen entsprechend zu handeln - also innerhalb des eigenen Handlungsspielraumes das zu tun, was mir ein gutes und friedliches Leben verspricht.

Gryphus
13.10.2010, 16:23
Jeder Mensch hat nur seine subjektive Sicht auf die Welt. Dahingehend bin ich sogar noch sehr von Marx geprägt: es kann nicht falsch sein, seinen materiellen Prägungen entsprechend zu handeln - also innerhalb des eigenen Handlungsspielraumes das zu tun, was mir ein gutes und friedliches Leben verspricht.

Das erscheint mir sinnlos und leer. Willst du nur leben um gut zu leben? Also als Selbstzweck?

sisyphos
13.10.2010, 16:28
Das erscheint mir sinnlos und leer. Willst du nur leben um gut zu leben? Also als Selbstzweck?

Wenn ich gut lebe, fühle ich mich gut, sonst wäre der Begriff ja falsch gewählt. Und wenn ich mich gut fühle, dann ist das Leben voll; was könnte daran sinnlos und Leer sein? Der Mensch füllt das Leben mit Sinn durch sein Handeln. Da der Mensch ein Sinnenwesen ist, sucht er den Sinn, erschafft ihn, erzwingt ihn, wo er verloren zu gehen scheint.

Leo Navis
13.10.2010, 16:28
Das erscheint mir sinnlos und leer. Willst du nur leben um gut zu leben? Also als Selbstzweck?
Anders geht es nicht. :(

Gryphus
13.10.2010, 16:34
(...)


Wenn ich gut lebe, fühle ich mich gut, sonst wäre der Begriff ja falsch gewählt.

Das genau verstehe ich ja nicht. Mich persönlich würde das Leben einer Amöbe eher anwidern. Ich habe einfach ein zu großes Selbstwertgefühl für sowas. :D


Und wenn ich mich gut fühle, dann ist das Leben voll; was könnte daran sinnlos und Leer sein? Der Mensch füllt das Leben mit Sinn durch sein Handeln. Da der Mensch ein Sinnenwesen ist, sucht er den Sinn, erschafft ihn, erzwingt ihn, wo er verloren zu gehen scheint.

Ich verstehe schon, dass du dir das als Sinn ausgesucht hast. Ich verstehe halt nicht warum. Reine Intuition? Überlegung? Wenn zweiteres, wie kommst du zu dem Schluß?

twoxego
13.10.2010, 16:34
"ästhetischer monarchist" kommt gar nicht vor.
ich lehne die umfrage ab.

sisyphos
13.10.2010, 16:35
"ästhetischer monarchist" kommt gar nicht vor.
ich lehne die umfrage ab.

Du bist toll. :))

Gryphus
13.10.2010, 16:37
Anders geht es nicht. :(

Klar geht's. Die Alternative ist für seinen Glauben (nicht unbedingt einen metaphysischen) zu leben.

Leo Navis
13.10.2010, 16:38
Klar geht's. Die Alternative ist für seinen Glauben (nicht unbedingt einen metaphysischen) zu leben.
Wenn man denn glauben kann. Was mir nicht vergönnt ist.

sisyphos
13.10.2010, 16:40
Klar geht's. Die Alternative ist für seinen Glauben (nicht unbedingt einen metaphysischen) zu leben.

Ich verstehe nicht, warum Metaphysik nichts mit Sinnen zu tun haben sollte?

sisyphos
13.10.2010, 16:42
Das genau verstehe ich ja nicht. Mich persönlich würde das Leben einer Amöbe eher anwidern. Ich habe einfach ein zu großes Selbstwertgefühl für sowas. :D


Weshalb führt man, weil man gut leben möchte oder es bereits tut, das Leben einer Amöbe? Das verwirrt mich, bitte um eine Erklärung oÔ zu sinnen heißt mitnichten, dumpfer Konsument zu sein und nichts weiter; oder keinen Glauben zu haben, für den man lebt. Jeder hat seinen Glauben.

Gryphus
13.10.2010, 16:50
Wenn man denn glauben kann. Was mir nicht vergönnt ist.

Du weißt bestimmt nur nicht an was. ;)

Blue Max
13.10.2010, 16:51
@ borisbaran

Du bist also ein One World Gangster? :cool:

Dann ab nach Israel! :]

Gryphus
13.10.2010, 16:51
Ich verstehe nicht, warum Metaphysik nichts mit Sinnen zu tun haben sollte?

Irgendwie fehlt mir da jetzt der Bezug.

Blue Max
13.10.2010, 16:52
Silvio Gsell ist keine natürliche Ordnung.

Warum nicht?

Blue Max
13.10.2010, 16:53
@ marc

Du bist ja ein ganz Braver. :D

Weltmensch, alles klar ... :cool:

Blue Max
13.10.2010, 16:55
"ästhetischer monarchist" kommt gar nicht vor.
ich lehne die umfrage ab.

Monarchist habe ich in der Tat vergessen anzugeben. Vergib mir. :knie:

Für dich käme infrage: Diktatur (autoritär) :keks:

Gryphus
13.10.2010, 17:01
(...)


Weshalb führt man, weil man gut leben möchte oder es bereits tut, das Leben einer Amöbe?

Wenn du nichts anderes möchtest, tust du das. Oder wie die Frösche in einem sowietischen Zeichentrickfilm "Geschlafen. Dann kann man auch was essen. Was gegessen. Dann kann man auch schlafen".


Das verwirrt mich, bitte um eine Erklärung oÔ zu sinnen heißt mitnichten, dumpfer Konsument zu sein und nichts weiter; oder keinen Glauben zu haben, für den man lebt. Jeder hat seinen Glauben.

Das ist wie mit den Liberalen. Die sagen es ist auch ein Wert keine Werte zu haben. Stimmt zwar, ist im Endeffekt aber das, was es auch ausdrückt - wertlos.

-jmw-
13.10.2010, 17:04
Ausführlich, die Liste, mein Lob dafür!

twoxego
13.10.2010, 17:07
Monarchist habe ich in der Tat vergessen anzugeben. Vergib mir.

Für dich käme infrage: Diktatur (autoritär)


na gut.
ich präferiere die prinzessinnentyrannei.

sisyphos
13.10.2010, 17:14
Irgendwie fehlt mir da jetzt der Bezug.

Dann habe ich deine Kritik nicht ganz verstanden.

sisyphos
13.10.2010, 17:15
Das ist wie mit den Liberalen. Die sagen es ist auch ein Wert keine Werte zu haben. Stimmt zwar, ist im Endeffekt aber das, was es auch ausdrückt - wertlos.

Hmmmmmpf?... Ich habe Werte.

sisyphos
13.10.2010, 17:21
@ marc

Du bist ja ein ganz Braver. :D

Weltmensch, alles klar ... :cool:

Man kann national denken und Weltmensch sein. Eigentlich: Wie kann man Weltmensch sein ohne auch nationales mitzudenken? Nur ist man eben nie Nationalist, was ich für richtig halte.

-jmw-
13.10.2010, 17:23
Es fehlt der Gegensatz Zentralismus - Dezentralismus mit allem dazwischen.

sisyphos
13.10.2010, 17:25
Es fehlt der Gegensatz Zentralismus - Dezentralismus mit allem dazwischen.

Mal eine Frage... wie könnte man in einer anarchokapitalistischen Gemeinschaft eigentlich die Menschen vor der Ausbeutung bewahren? ( Stichwort: Arbeitsgesetzgebung ) Oder davor, dass bewaffnete Banden oder kapitalmächtige Underground-Netzwerke die Macht an sich reißen?

Schwarzer Rabe
13.10.2010, 17:43
Was meint der Autor mit "Menschenrechte"? Der gobale Kampf der Oberen gegen die Unteren? Nur dafür wurden diese sogenannten Menschenrechte geschaffen!

Itchy
13.10.2010, 17:50
Ich gucke gerne Simpsons und Olsenbande. :)

-jmw-
13.10.2010, 18:30
Ich gucke gerne Simpsons und Olsenbande. :)
Wenn ich Dich hier und heute sehr herzlich bitte, versprichst Du mir, die beiden hierzuforum nie wieder zusammen in einem Beitrag zu erwähnen?

-jmw-
13.10.2010, 19:15
Mal eine Frage... wie könnte man in einer anarchokapitalistischen Gemeinschaft eigentlich die Menschen vor der Ausbeutung bewahren? ( Stichwort: Arbeitsgesetzgebung ) Oder davor, dass bewaffnete Banden oder kapitalmächtige Underground-Netzwerke die Macht an sich reißen?
Zunächst: Das sind drei Fragen. ;)

Und: Eigentlich sind es drei Bücher.

Ich versuche trotzdem ein paar Sätze dazu...

Sehr gut das "könnte".
Es ist dies ein wichtiges Wort bei der Sache.
Warum?
Nun, ich frage jemanden: Welche Lösung wählt der Erdrat 2078 für das Ruchlutihulu-Problem auf Beteigeuze?
Antwort: Hä?
Eben.
Woher soll man das wissen, bitteschön?
Kann man garnicht!
Dass man nicht weiss, was eine demokratische Regierung irgendwann wegen irgendwas machen wird, ist freilich kein Argument gegen Demokratie (Da gibt es andere...).
Entsprechend für den AnKap: Was irgendwelche Menschen in einer möglichen Gesellschaft tun werden, kann man nicht wissen, schon garnicht, wenn diese Gesellschaft nicht so arg viele allgemeinverbindliche Regeln kennt.
Also: "könnte".


1. "bewaffnete Banden"

Welche Macht?
Die Hauptstadt?
Gibt es denn eine?
Das Parlament?
Gibt es denn eins?
Was genau erobert man, wenn man "die Macht" erobert?
Wenn niemand da ist, der offiziell für andere kapitulieren kann?
Schonmal nicht so einfach!
Klar, es wird Räuber geben in Ankapistan, bewaffnete Banden, Strassengangs, organisierte Kriminalität...
Wir wollen ja keinen "Neuen Menschen" - solche Versuche enden eh regelmässig mit Guillotinen.
Und, klar, es hängt auch davon ab, wo Ankapistan liegt, wie es zustande kam, wer da grad lebt kulturell, ethnisch, die Wirtschaft und Technik aussehen.

Bleiben wir in Mitteleuropa, vermute ich, die Antwort auf bewaffnete Banden wird keine andere sein als heute: Man ruft die Polizei.
Der Unterschied: Diese Polizei wird eine Privatorganisation sein, welcher Art auch immer. Und sie wird vermutlich Konkurrenz"unternehmen" haben.
Die Polizei wird Beweise sammeln und die Bandenmitglieder vor ein Gericht bringen, das Gericht wird sie verurteilen, allerdings nicht in erster Linie zu Gefängnis, sondern zunächst mal zur Wiedergutmachung der angerichteten Schäden.
Vielleicht.
Oder anders.
Oder garnicht.
Vielleicht rotten sich ein paar Bürger zusammen und die Bande aus?


2. "Ausbeutung"

Kommt drauf an.
Mein Rat wäre, sich nicht abhängig zu machen von irgendwelchen Grosskonzernen (Gibt es die noch, wenn der nichtexistente Staat keine "juristischen Personen" mehr anerkennen kann?), sondern eigene Wirtschaftsunternehmungen zu gründen, Genossenschaften, Kooperativen usw.
Wer beutet sich schon selber aus?
Ansonsten: Arbeitgeber wechseln. Wie heute auch. 's wird einfacher werden, wenn man potentiellen Unternehmern nicht mehr die Beine unter'm Arsch weghaut.

3. "kapitalmächtige Underground-Netzwerke"

Die nun musste mir erklären.
Was genau stellste Dir da vor?

EinDachs
13.10.2010, 19:52
Ich schreibe mir das Attribut Menschenrechte zu.

Ist schon eine ganz faszinierende Umfrage: Man kann auf mehr als 3 Arten ausdrücken, dass man ein Nazi ist, die Antwortoption "Gutmensch" fehlt aber komplett.

Don
13.10.2010, 20:10
Mal eine Frage... wie könnte man in einer anarchokapitalistischen Gemeinschaft eigentlich die Menschen vor der Ausbeutung bewahren? ( Stichwort: Arbeitsgesetzgebung ) Oder davor, dass bewaffnete Banden oder kapitalmächtige Underground-Netzwerke die Macht an sich reißen?

Niemand kann Dich vor der Famiglia beschützen.
Aber die Spaghetti von Mama sind klasse.

Don
13.10.2010, 20:11
Ich schreibe mir das Attribut Menschenrechte zu.

Ist schon eine ganz faszinierende Umfrage: Man kann auf mehr als 3 Arten ausdrücken, dass man ein Nazi ist, die Antwortoption "Gutmensch" fehlt aber komplett.

Wer will denn auch als heuchlerisches, hinterhältiges Weichei gelten?

EinDachs
13.10.2010, 20:23
Wer will denn auch als heuchlerisches, hinterhältiges Weichei gelten?

Da merk ich erst, dass es auch keine Antwortoption für "christlich-sozial" gibt.

EinDachs
13.10.2010, 20:26
3. "kapitalmächtige Underground-Netzwerke"

Die nun musste mir erklären.
Was genau stellste Dir da vor?

Ich kann ja nicht genau sagen, ob ihm das in den Sinn kam, aber ich würd an die Mafia denken.

Meiner Ansicht nach geht der Anarchokapitalismus da ja von einer sehr unrealistischen Annahme aus, nämlich dass es ohne Gewaltmonopol auch keine Gewalt mehr gäbe. Ich glaub, wir haben das aber schon mal durchdebattiert.

Don
13.10.2010, 20:28
Da merk ich erst, dass es auch keine Antwortoption für "christlich-sozial" gibt.

Das ist ja das Gleiche, nur schwarz angepinselt.

PSI
13.10.2010, 20:50
Links,
Antifaschist,
Linksextremist (eigendlich RADIKAL, nicht EXTREM, weil für mich ist Die Linke, die CDU/CSU, FDP, NPD ect. alle gleich "extrem", ich bin aber radikal von radix; lat. die Wurzel d.h. ich will z.B. zur Wurzel der Probleme ...),
wirtschaftlich Sozialist,
Sozialist,
Kommunist,
Demokrat (direkt) (Rätedemokratie),
Anarchist,
Freidenker,
Weltmensch,
Meine Einstellung zu Ausländern hängt von den Umständen ab (wie bei allen anderen Menschen auch),
Menschenrechte,
Weltfrieden,
Ökologisch.

Biografie
Trotzkistischer Sozialist mit anarchistischen Ansätzen und kommunistischen Überzeugungen.

Name
Eric Arthur Blair

Ort
Dritter Planet d. Sonnensystems: Terra Mater

Interessen
Politisieren.....

Beruf
Arbeiter

politische Richtung
linksextrem

genaue politische Gesinnung
demokratischer Sozialismus; Mitglied der Linkspartei

religiöse Einstellung
Atheismus

Bevorzugte Zeitung/Zeitschrift
Ich lasse mir nicht sagen was ich denken soll!... Ich krieg meine Infos vom KGB. ;)

Bevorzugte Partei
Linkspartei

Nationalität
Kosmopolit

Nationalix
13.10.2010, 21:03
Ich ergänze für mich noch (fehlt bei den Antwortmöglichkeiten): Rassist.

PSI
13.10.2010, 21:04
Ich ergänze für mich noch (fehlt bei den Antwortmöglichkeiten): Rassist.

Wie wärs mit:

Arschloch:D ?

borisbaran
13.10.2010, 21:21
Vorsicht, müsstest du auch ankreuzen... Fookin commie.

-jmw-
13.10.2010, 21:22
Ich kann ja nicht genau sagen, ob ihm das in den Sinn kam, aber ich würd an die Mafia denken.
Die Mafia wird die Mafia bleiben.
Da kann man nix machen.
Ankapistan ist nicht Phantasien!


Meiner Ansicht nach geht der Anarchokapitalismus da ja von einer sehr unrealistischen Annahme aus, nämlich dass es ohne Gewaltmonopol auch keine Gewalt mehr gäbe. Ich glaub, wir haben das aber schon mal durchdebattiert.
Hmm...
Kann ich mich nicht dran erinnern, nein.
Denn wenn wir haben, wie kommste dann auf das schmale Brett, wir gingen davon aus, dass es ohne Mnopol keine Gewalt mehr gäbe?
Würd man mich auffordern, die ganz zentrale Frage des AnKap zu nennen, dann würd ich sagen: Was tun gegen Gewalt ohne "Staat"?
Genau darum geht es doch!
Es gibt zwar viele andere Fragen, aber diese ist wohl die wichtigste, denn von ihr hängt ab, ob man den entscheidenden Schritt macht.

Vgl. dazu M. Kastner:


Die Etablierung eines Minimalstaats wäre im Gegenteil die logische Kapitulationserklärung des Liberalismus. Denn die Sicherheit, nämlich der Schutz von Person und Eigentum vor initiierter Gewalt anderer, ist eben nicht irgendein Thema, sondern das zentrale Thema des Liberalismus: Freiheit ist die Abwesenheit von initiierter Gewalt.

-jmw-
13.10.2010, 21:27
"Liberal" hätte man unterteilen sollen: Westerwelle ist nicht Dehler ist nicht Richter ist nicht Molinari; Brüderle ist nicht Smith ist nicht Friedman ist nicht Bastiat.

Mindestens:

liberal / bürgerlich-liberal
liberal / klassisch-liberal
liberal / radikalliberal / libertär


Auch fehlt: Traditionalismus. Wir haben ja sogar hierzuforum mindestens einen (selbsterklärten) Evolaner.


Der Anarchismus hätte auch noch unterteilt werden können, mindestens in eine eher individualistische (Proudhon, Tucker, Mackay usw.) und eine eher kollektivistische Richtung (Bakunin, Kropotkin, Rocker et alii).


In puncto "Wirtschaft" fehlt mir eine Generalausweichmöglichkeit: "andere Wirtschaftsform".
Ich hab zwar "kapitalistisch" angekreuzt, allein, das ist eher formal, weniger inhaltlich, vom "realexistierenden Kapitalismus" sehe ich mich nämlich ein ganzes Stückchen entfernt.

sisyphos
13.10.2010, 21:45
Links,
Antifaschist,
Linksextremist (eigendlich RADIKAL, nicht EXTREM, weil für mich ist Die Linke, die CDU/CSU, FDP, NPD ect. alle gleich "extrem", ich bin aber radikal von radix; lat. die Wurzel d.h. ich will z.B. zur Wurzel der Probleme ...),
wirtschaftlich Sozialist,
Sozialist,
Kommunist,
Demokrat (direkt) (Rätedemokratie),
Anarchist,
Freidenker,
Weltmensch,
Meine Einstellung zu Ausländern hängt von den Umständen ab (wie bei allen anderen Menschen auch),
Menschenrechte,
Weltfrieden,
Ökologisch.

Biografie
Trotzkistischer Sozialist mit anarchistischen Ansätzen und kommunistischen Überzeugungen.

Name
Eric Arthur Blair

Ort
Dritter Planet d. Sonnensystems: Terra Mater

Interessen
Politisieren.....

Beruf
Arbeiter

politische Richtung
linksextrem

genaue politische Gesinnung
demokratischer Sozialismus; Mitglied der Linkspartei

religiöse Einstellung
Atheismus

Bevorzugte Zeitung/Zeitschrift
Ich lasse mir nicht sagen was ich denken soll!... Ich krieg meine Infos vom KGB. ;)

Bevorzugte Partei
Linkspartei

Nationalität
Kosmopolit


Wieso haben eigentlich viele Linke so einen unheimlichen Zwang sich zu profilieren? Hmmm.... aber ich las noch viel schlimmeres ( im Internet ).

Deutschmann
13.10.2010, 21:52
Ich würde mich als "Albtraum der CDU" einordnen. :D

-jmw-
13.10.2010, 22:03
Genaue politische Gesinnung: Politik = Gruppenvergewaltigung

(Reicht das?)

EinDachs
13.10.2010, 23:39
Die Mafia wird die Mafia bleiben.
Da kann man nix machen.
Ankapistan ist nicht Phantasien!

Ja, nur wer unternimmt dann noch was gegen die Mafia?
Andere Mafiafamilien?
Verbrecherorganisationen haben es so schon recht leicht, ich seh nicht ganz, wieso es helfen sollte, die quasi zu legalisieren.



Hmm...
Kann ich mich nicht dran erinnern, nein.
Denn wenn wir haben, wie kommste dann auf das schmale Brett, wir gingen davon aus, dass es ohne Mnopol keine Gewalt mehr gäbe?

Das scheint ein klein wenig die Grundannahme zu sein.
Man liest sehr wenig von Anarchokapitalisten, wie dieses Modell einen Warlord davon abhalten will sich seine Privatdespotie aufzubauen.


Würd man mich auffordern, die ganz zentrale Frage des AnKap zu nennen, dann würd ich sagen: Was tun gegen Gewalt ohne "Staat"?
Genau darum geht es doch!
Es gibt zwar viele andere Fragen, aber diese ist wohl die wichtigste, denn von ihr hängt ab, ob man den entscheidenden Schritt macht.

Vgl. dazu M. Kastner:

Nun, der historische Vergleich ebenso wie der Vergleich mit Staaten, denen das Gewaltmonopol entglitten ist, zeigt, dass man eben nicht viel gegen Gewalt ohne Staat tun kann. Wenn der Staat sich nicht durchsetzen kann, übernehmen nicht die edlen, idealistischen Patriarchen die ein H.H. Hoppe sich erwartet die Macht, sondern derjenige der am geschicktesten ( in der Praxis meist am grausamsten und skrupellosesten) seine Konkurrenz ausschält.


Es ist in meinen Augen kein Zufall, dass jene Staaten, die eine gesunde Wirtschaft haben, gleichzeitig sehr gefestigte staatliche Institutionen haben.

sisyphos
13.10.2010, 23:47
Nun, der historische Vergleich ebenso wie der Vergleich mit Staaten, denen das Gewaltmonopol entglitten ist, zeigt, dass man eben nicht viel gegen Gewalt ohne Staat tun kann. Wenn der Staat sich nicht durchsetzen kann, übernehmen nicht die edlen, idealistischen Patriarchen die ein H.H. Hoppe sich erwartet die Macht, sondern derjenige der am geschicktesten ( in der Praxis meist am grausamsten und skrupellosesten) seine Konkurrenz ausschält.



Vielleicht gekoppelt an allgemeine Volksbewaffnung? :D ;)

Marwitz
14.10.2010, 00:44
Ich bin preußisch-deutsch, Monarchist und Kaisertreu!!

sisyphos
14.10.2010, 00:46
Ich bin preußisch-deutsch, Monarchist und Kaisertreu!!

Wo bleibt der Militärmarsch? X(

sisyphos
14.10.2010, 00:47
Achja da:

http://www.youtube.com/watch?v=5eAEz1_qilQ

Sui
14.10.2010, 01:13
Monarchistin mit demokratischen Elementen. Ansonsten christlich, nationalkonservativ, sowie kapitalitisch oder sehr leistungsbezogen. Dennoch sollte auch ab und an der Müssiggang gepflegt werden, allerdings in eleganter Art und Weise. :)

Masslosigkeit und Diziplinlosigkeit ist mir ein absolutes Greuel.

Weiterhin nicht tragbar ist Gleichmacherei jedweder Form. Jeder Mensch sollte, seine Stärken betonen und sich niemals sinnloser Gleichmacherei hingeben, sei es Mann, Frau, Kind, alt, jung, weiss, schwarz, asiatisch etc. Daher bin ich gegen Gleichheitsgesetze, egal welcher Couleur.

sisyphos
14.10.2010, 01:19
Monarchistin mit demokratischen Elementen. Ansonsten christlich, nationalkonservativ, sowie kapitalitisch oder sehr leistungsbezogen. Dennoch sollte auch ab und an der Müssiggang gepflegt werden, allerdings in eleganter Art und Weise. :)

Masslosigkeit und Diziplinlosigkeit ist mir ein absolutes Greuel.

Weiterhin nicht tragbar ist Gleichmacherei jedweder Form. Jeder Mensch sollte, seine Stärken betonen und sich niemals sinnloser Gleichmacherei hingeben, sei es Mann, Frau, Kind, alt, jung, weiss, schwarz, asiatisch etc. Daher bin ich gegen Gleichheitsgesetze, egal welcher Couleur.

Ich halte dich für eine Frau mit ehrbaren Ansichten. :]

Auch wenn ich politisch doch anders verortet bin.

PSI
14.10.2010, 01:31
Wieso haben eigentlich viele Linke so einen unheimlichen Zwang sich zu profilieren? Hmmm.... aber ich las noch viel schlimmeres ( im Internet ).

Wieso profilieren? Es wurde eine Frage gestellt, und ich gab ne' Antwort.

Warum so genau? Weil viele Linke einfach in Schubladen gesteckt werden.
Als Skinhead & Kommunist muss ich mir dauernd irgend welche Vorurteile anhören.. Abwechselnd Nazi oder Stalinist.

PSI
14.10.2010, 01:33
Monarchistin mit demokratischen Elementen. Ansonsten christlich, nationalkonservativ, sowie kapitalitisch oder sehr leistungsbezogen. Dennoch sollte auch ab und an der Müssiggang gepflegt werden, allerdings in eleganter Art und Weise. :)

Masslosigkeit und Diziplinlosigkeit ist mir ein absolutes Greuel.

Weiterhin nicht tragbar ist Gleichmacherei jedweder Form. Jeder Mensch sollte, seine Stärken betonen und sich niemals sinnloser Gleichmacherei hingeben, sei es Mann, Frau, Kind, alt, jung, weiss, schwarz, asiatisch etc. Daher bin ich gegen Gleichheitsgesetze, egal welcher Couleur.

FRAUEN HINTER DEN HERD! Und was fällt dir ein über Politik zu reden Weibsbild???

http://de.academic.ru/pictures/dewiki/70/Frauenstimmrecht01.jpg

Nationalix
14.10.2010, 03:58
Wie wärs mit:

Arschloch:D ?

Wenn Du Dich jetzt besser fühlst. ;)

-jmw-
14.10.2010, 12:02
Ja, nur wer unternimmt dann noch was gegen die Mafia?
Andere Mafiafamilien?
Verbrecherorganisationen haben es so schon recht leicht, ich seh nicht ganz, wieso es helfen sollte, die quasi zu legalisieren.
Vieles, was die Mafia tut, wäre grundsätzlich nicht mehr illegal: Prostitution, Drogen, Schmuggel, Glücksspiel.
Da fallen die Gewinne weg, die Schwarzmarktgewinne sind;
das Verbrechen lohnt sich dann nicht mehr bzw. zwielichtige Gestalten werden von normalen Unternehmen verdrängt.
Hat Dir schonmal jemand unter der Hand Aspirin oder Bier zu verkaufen vertsucht?
nö.
Eben.

Was die Mafia sonst noch tut: Erpressung, Menschenhandel, Raub, Betrug, Mord, das wird weiterhin Polizeiarbeit erfordern.
Und Polizei wird es geben.
Ob die dann dagegen vorgeht, weiss ich nicht.
Wenn nicht, dann halt nicht.
Wer unternimmt heute was gegen die Organisation "Bundesfinanzministerium"?
Deren lokale und regionale Zweigstellen stehen sogar im Telefonbuch und sind also einfach zu finden.
Reaktion?
Keine.

;) :D

Gegen die Mafia unternimmt, wer Lust, Zeit und die Mittel dazu hat.
Klar, das ist vage, aber was kann man letztendlich anderes sagen?
Wenn Du was gegen die Mafia hast, dann unterstütze eine Organisation, die was gegen die Mafia unternimmt.


Das scheint ein klein wenig die Grundannahme zu sein.
Man liest sehr wenig von Anarchokapitalisten, wie dieses Modell einen Warlord davon abhalten will sich seine Privatdespotie aufzubauen.
Ich weiss nicht...
Lieste vielleicht nicht die richtigen Sachen?

Standardargument sind die Kosten: Eine Armee aufzubauen kostet sehr, sehr viel Geld, das kaum jemand hat. Sie einzusetzen kostet noch mehr und sie eine Region besetzten zu lassen noch mehr.
Wer soll das bezahlen, wer hat soviel Geld?
Bill Gates?
Und selsbt dann, sollte es jemand versuchen, trifft er ja nicht auf einen Haufen pazifistischer Hippiekommunen (Wobei das freilich auch i.O. wär...), sondern muss mit Gegenwehr rechnen, die im Gegensatz zu Kriegen zwischen Obrigkeiten auch ihn selber treffen kann.
Es ist dies sogar die günstigste Variante: Bill Gates wird von einem Profi erschossen, wenn er versucht, die Weltherrschaft an sich zu reissen.

Auch: Ist eine lokale Privatdespotie besser oder schlechter als einige andere Alternativen?
Besser als eine regionale oder nationale Despotie allemal, weil man einfacher weglaufen kann;
und man kann auch besser weglaufen vor einem neuen "König von Rügen" als vor Angela Merkel, dies in dem Sinne, als dass die Kosten niedriger sind, von Sassnitz nach Greifswald zu gehen als von Sassnitz nach Buenos Aires.

Weiters: AnKap ist kein Kommunalismus. Niemand hindert irgendwen, eine Organisation zu gründen oder einer beizutreten, die sich zum Ziel setzt, Privatdespotien zu verhindern.
Ganz im Gegenteil halte ich dies für sehr klug, denn wir wissen ja um die Schwäche des AnKap in diesem Punkte!
Mit welchem Argument bspw. wollte man uns hindern, Teile der Bundeswehr zu behalten als Vorsichtsmassnahme gegen einen neuen Dschingis Khan?

Nochwas: Wenn "Staat" sich definiert über sein Gewaltmonopol, können wir sogar in gewisser Hinsicht uns den AnKap so zurechtbiegen, dass der "Staat" garnicht abgeschafft, sondern nur die Art und Weise der Gewaltenteilung geändert wird: Das Gewaltmonopol liegt dann bei dem Verbund von "Regierungen", d.h. all denjenigen Organisationen, deren Hauptaufgabe die Produktion von Frieden und Ordnung ist.



Anarcho-libertarians verstehen unter einem "Staat" ein loses Netzwerk aus Schutz- und Versicherungsfirmen und Vermittlungs- und Schlichtungsboards.

(unbekannt)


Government shall consist of all the courts of law and police forces, including the military, that operate in a free market. Its function shall be to adjudicate and enforce natural rights, including the right to compete in the business of supplying government services.

Michael von Notten, Bill of Law


Nun, der historische Vergleich ebenso wie der Vergleich mit Staaten, denen das Gewaltmonopol entglitten ist, zeigt, dass man eben nicht viel gegen Gewalt ohne Staat tun kann. Wenn der Staat sich nicht durchsetzen kann, übernehmen nicht die edlen, idealistischen Patriarchen die ein H.H. Hoppe sich erwartet die Macht, sondern derjenige der am geschicktesten ( in der Praxis meist am grausamsten und skrupellosesten) seine Konkurrenz ausschält.
"Ausschält" ist wirklich, wirklich, wirklich grausam, ja, das stimmt wohl. ;)

Aber Spass beiseite: Warum funktioniert der Staat?
Magie?
Mnö.
Wenn alle Leute morgen Luxemburg verlassen, haben wir dann da noch einen Staat?
Völkerrechtlich ja, praktisch gesehen: Mnö.
"Staat" heisst, sich auf eine bestimmte Art und Weise zu verhalten.
Klar eigentlich.
Fällt "Staat" weg, d.h. verhält man sich nicht mehr "staatsgemäss", haben wir erstmal Unordnung, klar.
Es sei denn, man verhält sich anders auf eine Art und Weise, die wir als "ordentlich" betrachten könne.
Man kann dies recht gut sich klarmachen an dem Begriff "Staat".
Bekanntlich hatten wir das, was wir heute darunter verstehen, früher nicht.
Der mittelalterliche Personenverbandsstaat war nicht "Staat", wie wir ihn heute kennen;
und einer meiner Philo-Profs betont bei jeder Gelegenheit, Platons habe nicht über den "Staat" geschrieben, sondern über das Gemeinwesen o.ä., denn "Staat" im heutigen Sinne gab es nicht.
Was es aber gab, waren Modelle und Konzepte politischer Ordnung.

Auch die Yanomami kennen keinen "Staat", aber es geht halbswegs ordentlich zu bei ihnen.

Also: Es funktioniert nicht nicht ohne "Staat", sondern ohne Modell politischer Ordnung des Gemeinwesens;
und es ist nicht nötig, vom Etatismus in den Anomismus zu fallen.


Es ist in meinen Augen kein Zufall, dass jene Staaten, die eine gesunde Wirtschaft haben, gleichzeitig sehr gefestigte staatliche Institutionen haben.
Freilich ist die kein Zufall!
Beides geht zusammen und sogar zwiefach dies:
Einmal braucht eine Wirtschaft, soll sie gut laufen, den Rahmen eines politisch-rechtlichen Systems;
und andererseits gehen die Entwicklung des realexistierenden Kapitalismus und des modernen Staates Hand in Hand, sowohl in positiver, als auch in negativer Hinsicht.


(Soviel von mir erstmal, wenn auch zu kurz und ziemlich durcheinander.)

-jmw-
14.10.2010, 12:05
Das ist aber nur teilweise richtig bzw. unvollständig!



http://de.academic.ru/pictures/dewiki/70/Frauenstimmrecht01.jpg

Gryphus
14.10.2010, 12:10
Mir fehlt übrigens "Meritokrat" in der Umfrage.

-jmw-
14.10.2010, 12:20
Tatsache!

sisyphos
14.10.2010, 13:10
Wieso profilieren? Es wurde eine Frage gestellt, und ich gab ne' Antwort.

Ich meine die Angewohnheit, die tolle, nein, super tolle, geniale politische Anschauung hervorzuheben, tausend mal zu sagen, dass man Sozialist sei. Bertrand Russell schrieb da ja auch was über Lenin, dem ich beipflichten muss...;)

Herbstgold
14.10.2010, 13:33
Ich bin Deutsche und somit klar nationalistisch eingestellt. Dies jedoch unter der Berücksichtigung sozialer Komponenten. M. E. sind die Starken verantwortlich, die Schwachen innerhalb der Gemeinschaft zu schützen und ja, das leider mittlerweile abgenudelte "fördern und fordern" derart zu gestalten, dass die Gemeinschaft erhalten bleibt und jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten Verantwortung für das Ganze tragen kann und soll und somit seinen Beitrag zum Wohle aller zu leisten.

sisyphos
14.10.2010, 13:39
Ich bin Deutsche und somit klar nationalistisch eingestellt. Dies jedoch unter der Berücksichtigung sozialer Komponenten. M. E. sind die Starken verantwortlich, die Schwachen innerhalb der Gemeinschaft zu schützen und ja, das leider mittlerweile abgenudelte "fördern und fordern" derart zu gestalten, dass die Gemeinschaft erhalten bleibt und jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten Verantwortung für das Ganze tragen kann und soll und somit seinen Beitrag zum Wohle aller zu leisten.

Das ist anbei im Militär auch so und keineswegs eine 'Ideologie der Schwäche'. Kameradschaftlichkeit beruht gerade auf diesem sozialen Grundsatz, dass alle sich gegenseitig helfen, völlig unabhängig von den wirklichen Fähigkeiten.

-jmw-
14.10.2010, 16:58
Ich bin Deutsche und somit klar nationalistisch eingestellt.
Das eine folgt also gleichsam aus dem anderen?
Wär mir jetzt neu, darf ich sagen. :)

sisyphos
14.10.2010, 17:37
Das eine folgt also gleichsam aus dem anderen?
Wär mir jetzt neu, darf ich sagen. :)

Nunja, nationales Denken schon, denn es gibt 'deutsche Wesenhaftigkeit' auch nur, wenn es die Nation gibt. Nationalismus muss aber echt nicht sein...

-jmw-
14.10.2010, 18:48
Zumindest fehlt da eine Automatik, ein "somit". Mehr wollt ich ja garnicht angemerkt haben.
Sowieso isses mir ja wumpe, ob jemand nationalistisch ist oder nicht, solange das nicht zum Anlass genommen wird, in meine Privatangelegenheiten reinzuquatschen. :)

Itchy
14.10.2010, 20:20
Wenn ich Dich hier und heute sehr herzlich bitte, versprichst Du mir, die beiden hierzuforum nie wieder zusammen in einem Beitrag zu erwähnen?

Ich kann es nur versuchen! :(
Welches von beidem findest Du denn in diesem Zusammhang degoutant? ?(

-jmw-
14.10.2010, 20:47
Es gibt kein Buch "Die Olsenbande und die Philosophie".

EinDachs
15.10.2010, 00:02
Was die Mafia sonst noch tut: Erpressung, Menschenhandel, Raub, Betrug, Mord, das wird weiterhin Polizeiarbeit erfordern.
Und Polizei wird es geben.
Ob die dann dagegen vorgeht, weiss ich nicht.
Wenn nicht, dann halt nicht.

Die Polizei wird eher von der Mafia gestellt werden, als gegen sie vorzugehen.
Überhaupt, mit Legalisierungen fällt der Risikoaufschlag weg, dass muss noch nicht unbedingt zu Lasten der Gewinnspanne gehen. Überhaupt wenn der alte Platzhirsch Mafia dann noch sehr deutlich über die Option "Gewalt" verfügt um die Geschäftsbedinungen zu seinen Gunsten zu ändern. Der saubere Geschäftsmann wird die zwielichtigen Gestalten entweder rekrutieren oder vom Markt verdrängt werden. Das dies bei bisherigen Legalisierungen (THC in den Niederlanden,z.b, Alkohol in den USA) nicht geschah, lag ja daran, dass der Staat Regeln festlegte und zur Not auch mit Gewalt durchsetzte.



Wer unternimmt heute was gegen die Organisation "Bundesfinanzministerium"?
Deren lokale und regionale Zweigstellen stehen sogar im Telefonbuch und sind also einfach zu finden.
Reaktion?
Keine.

Nun, wenn die sich plötzlich mit Menschenhandel und Mord ihr Geld verdienen würde, dann wär da recht bald die Staatsanwaltschaft am Plan.
Das ist ja ein wenig der springende Punkt, warum der Staat, besonders der demokratische, vorzuziehen ist. Der Schutzgelderpresser hat in einem jahrhundertelangen Prozess gewisse Rechte abgeben müssen.
AnKap wirft 800 Jahre Kampf über den Haufen und legt die Macht wieder in die Hände desjenigen, der sie sich erkämpfen kann. Es ist schön, dass du davon ausgehst, es würde dann Regeln geben, an die alle sich aus Interesse am Allgemeinwohl halten, aber mir fehlt da sehr stark der historische Präzedenzfall.

Gegen die Mafia unternimmt, wer Lust, Zeit und die Mittel dazu hat.
Klar, das ist vage, aber was kann man letztendlich anderes sagen?
Wenn Du was gegen die Mafia hast, dann unterstütze eine Organisation, die was gegen die Mafia unternimmt.



Standardargument sind die Kosten: Eine Armee aufzubauen kostet sehr, sehr viel Geld, das kaum jemand hat. Sie einzusetzen kostet noch mehr und sie eine Region besetzten zu lassen noch mehr.
Wer soll das bezahlen, wer hat soviel Geld?
Bill Gates?
Und selsbt dann, sollte es jemand versuchen, trifft er ja nicht auf einen Haufen pazifistischer Hippiekommunen (Wobei das freilich auch i.O. wär...), sondern muss mit Gegenwehr rechnen, die im Gegensatz zu Kriegen zwischen Obrigkeiten auch ihn selber treffen kann.
Es ist dies sogar die günstigste Variante: Bill Gates wird von einem Profi erschossen, wenn er versucht, die Weltherrschaft an sich zu reissen.

Nun, gerade diesem Standardargument widerspreche ich:
Krieg ist unleistbar teuer, wenn man ihn auf westlich-staatlichem Niveau führt, gar keine Frage. Aber wieso sollte man das großartig wollen?
Krieg führen ist in den letzten Jahrzehnten sogar relativ günstig geworden, weshalb es weltweit auch so viele nicht-staatliche Akteure betreiben. Waffen werden kleiner, leichter zu bedienen, schlagfertiger und billiger (wenn dann die Schwarzmarktgewinnspanne der Mafia wegfällt, vmtl sogar noch viel billiger)
Nimm dir ein Rudel desillusionierter Kinder und Jugendlicher, setz sie auf Drogen, drück jedem eine AK-47 in die Hand und tada- du bist ein Warlord. Noch kein erfolgreicher, dafür musst du dir erst ein Stück Land erobern und ausplündern. Solang du den Drogennachschub kontrollierst, hast du eine billige, einsatzkräftige Truppe ohne Sinn für Risiko, Gesetz und vernünftiger Einschätzung des Eigeninteresses (von Drogen, Plündergut und der gelegentlichen Vergewaltigung mal abgesehen). Schon jetzt ist das ein sehr erfolgreiches Geschäftsmodell. Natürlich mit vielfältigen Varianten: Somalia geht da sehr in Richtung Piraterie, im Kongo lässt man Sklaven Bodenschätze ausbuddeln, Afghanistan hat sich auf Drogen spezialisiert, wenn sonst gar nichts geht bietet sich immer noch der Menschenhandel.
Im sehr dicht industrialisierten Mitteleuropa könnte das Modell natürlich auch gut funktionieren. Was schätzt du, wieviel Mann unter Waffen muss man haben, um VW in die Knie zu zwingen? Könnte General Motors sich den Feldzug leisten? Kommt wohl drauf an, wie gut VW seine Söldner Sicherheitsdienstleister unterhält. Das gäb feindlichen Übernahmen eine ganz neue Komponente, die eigentlich eine sehr alte ist. VW könnte natürlich zurückschlagen, aber wie verändert sich die Dynamik, wenn GM sich eine Atombombe besorgt hat (und ich wett, die wär auf der Einkaufsliste weit oben).

Es sind nicht die philantopen Milliärdäre wie Bill Gates von denen die Gefahr ausgeht, es sind eher die ehrgeizigen Millionäre (ein gewisser Osama bin Laden fällt mir so als Name ein) und die nicht für ihre Moralität bekannten großen Konzerne (und nein, nur weil es keine juristische Personen mehr gibt, werden die sich kaum auflösen, wer sollte sie denn auch dazu zwingen).
Aja, und einen Herausforderer hätt ich ganz vergessen: Staaten. AnKap geht irgendwie von einer Weltrevolution aus, die die überall hinwegfegen und zu denen gar niemand zurückkehren will. Nun halt ich es aber für sehr unwahrscheinlich, dass dies geschehen könnte. Russland, z.b, mag an so Traditionen wie Gewaltmonopol und Steuereinhebung aus nostalgischen Gründen festhalten. Es ist in meinen Augen nicht so unwahrscheinlich, dass die gewisse lokale Machtvakkuen recht zügig füllen würden.



Auch: Ist eine lokale Privatdespotie besser oder schlechter als einige andere Alternativen?
Besser als eine regionale oder nationale Despotie allemal, weil man einfacher weglaufen kann;
und man kann auch besser weglaufen vor einem neuen "König von Rügen" als vor Angela Merkel, dies in dem Sinne, als dass die Kosten niedriger sind, von Sassnitz nach Greifswald zu gehen als von Sassnitz nach Buenos Aires.

Das unterstellt letztlich, dass die Wahl zwischen nationaler Despotie und Ankap-Despoten besteht. Das ist aber eben nicht so wirklich der Fall.
Generell eine sehr erstaunliche Argumentationslinie, die mir auch bei Hoppe schon oft aufgefallen ist: Es mag schon sein, dass es Sklaven im Privateigentum besser geht oder kleinräumige Despotien erträglicher sind als flächendeckende, aber das ist als Argumentation nur wirklich gegen Totalitäre Systeme tauglich.
Die Alternative die ich seh ist mehr stabile Demokratie mit Menschenrechten (kurz: Ist-Zustand) oder lokale Privatdespotien.


Weiters: AnKap ist kein Kommunalismus. Niemand hindert irgendwen, eine Organisation zu gründen oder einer beizutreten, die sich zum Ziel setzt, Privatdespotien zu verhindern.
Ganz im Gegenteil halte ich dies für sehr klug, denn wir wissen ja um die Schwäche des AnKap in diesem Punkte!
Mit welchem Argument bspw. wollte man uns hindern, Teile der Bundeswehr zu behalten als Vorsichtsmassnahme gegen einen neuen Dschingis Khan?

Wer kontrolliert diese Teile der Bundeswehr?
Wie verhindert man, dass besagte Teile der Bundeswehr, weil vom AnKap nicht so ganz überzeugt, nicht gleich am Tag 2 eine Militärdiktatur errichten?


Nochwas: Wenn "Staat" sich definiert über sein Gewaltmonopol, können wir sogar in gewisser Hinsicht uns den AnKap so zurechtbiegen, dass der "Staat" garnicht abgeschafft, sondern nur die Art und Weise der Gewaltenteilung geändert wird: Das Gewaltmonopol liegt dann bei dem Verbund von "Regierungen", d.h. all denjenigen Organisationen, deren Hauptaufgabe die Produktion von Frieden und Ordnung ist.

Du solltest ein paar Bücher über Somalia und/oder Afghanistan lesen, sehr viel von deinen Utopien wird dort schon sehr praxisnah umgesetzt.
Das Gewaltmonopol liegt dort auch bei "Regierungen", die überlappen sich sogar regional manchmal und die Hauptaufgabe eines Warlordverbandes ist tatsächlich für Ordnung und Frieden im eigenen Zuständigkeitsbereich zu sorgen.



"Ausschält" ist wirklich, wirklich, wirklich grausam, ja, das stimmt wohl. ;)

Ausschalten war durchaus im biologischen Sinne gemeint.
Der größte "Sicherheitsdienstleister" wär sehr schnell der, der jedem die Nase abschneidet der in sich in seinem Revier breitmachen möchte. Wer mag ihn denn aufhalten? Jetzt tut das meist der Staat und der scheitert jetzt schon oft genug. Ihn aufzulösen würd die Situation nicht verbessern.


Aber Spass beiseite: Warum funktioniert der Staat?
Magie?
Mnö.
Wenn alle Leute morgen Luxemburg verlassen, haben wir dann da noch einen Staat?
Völkerrechtlich ja, praktisch gesehen: Mnö.
"Staat" heisst, sich auf eine bestimmte Art und Weise zu verhalten.
Klar eigentlich.
Fällt "Staat" weg, d.h. verhält man sich nicht mehr "staatsgemäss", haben wir erstmal Unordnung, klar.
Es sei denn, man verhält sich anders auf eine Art und Weise, die wir als "ordentlich" betrachten könne.
Man kann dies recht gut sich klarmachen an dem Begriff "Staat".
Bekanntlich hatten wir das, was wir heute darunter verstehen, früher nicht.
Der mittelalterliche Personenverbandsstaat war nicht "Staat", wie wir ihn heute kennen;
und einer meiner Philo-Profs betont bei jeder Gelegenheit, Platons habe nicht über den "Staat" geschrieben, sondern über das Gemeinwesen o.ä., denn "Staat" im heutigen Sinne gab es nicht.
Was es aber gab, waren Modelle und Konzepte politischer Ordnung.


Nun war aber der mittelalterliche Peronenverbandsstaat oder die antike Polis kein machtfreier Raum. Da fehlt stark das Anarcho vor dem Kapitalismus.
Es ist auch unschwer zu bemerken, dass diese Konzepte der politischen Ordnung nicht in der Lage waren, sich gegen den modernen Flächenstaat zu behaupten.
In erster Linie übrigens, weil sie militärisch nicht so leistungsfähig waren.


Auch die Yanomami kennen keinen "Staat", aber es geht halbswegs ordentlich zu bei ihnen.

Freilich auf steinzeitlichem Niveau, weit abseits irgendwelcher wirtschaftlich oder politisch interessanter Gegenden. Sonst hätt man sie nämlich vmtl schon im 15 Jhdt ausgerottet, wie es mit so vielen anderen Kulturen passierte, die halbwegs ordentlich waren und keinen Staat kannten.


Also: Es funktioniert nicht nicht ohne "Staat", sondern ohne Modell politischer Ordnung des Gemeinwesens;
und es ist nicht nötig, vom Etatismus in den Anomismus zu fallen.

Nötig ist es nicht, auffällig häufig ist es schon der Fall.
Weißt du, die Bsp die du da genannt hast, sind alle durch lange Tradition und alles andere als konfliktfrei entstanden. Der mittelalterliche Personenverbandsstaat war in einem Zustand der Dauerfehde. Platos Staat wurd zu einem Zeitpunkt geschrieben, als die hellenistische Welt sich gerade gegenseitig zerfleischte, brav von Stadtstaat zu Stadtstaat, nur um dann kurzfristig von Makedonien und schließlich von Rom endgültig geschluckt zu werden.
Es mag auf 200 Jahre aus Ankap-Warlordistan sogar ein brauchbares politisches Ordnungssystem entstehen, ich würd allerdings nicht ausschließen, dass es sich dabei dann erst wieder um einen demokratischen Staat handelt.

PSI
15.10.2010, 10:20
Ich meine die Angewohnheit, die tolle, nein, super tolle, geniale politische Anschauung hervorzuheben, tausend mal zu sagen, dass man Sozialist sei. Bertrand Russell schrieb da ja auch was über Lenin, dem ich beipflichten muss...;)

Ich hab nur alle passenden Antworten angeklickt und zur einfachen Ansicht nochmals wiedergegeben. Mir langs es einmal zu sagen.. aber klarzustellen WAS für ein Sozialist man ist, ist schon wichtig, den leider machen es sich viele Leute zu einfach und schieben alle Sozialisten in eine Schublade.

Mit einer Form von Profilneurose hat das nichts zu tun.

PSI
15.10.2010, 10:33
Nunja, nationales Denken schon, denn es gibt 'deutsche Wesenhaftigkeit' auch nur, wenn es die Nation gibt. Nationalismus muss aber echt nicht sein...

Seh ich nicht so, sonst gäbe es z.B. keine Sorben oder Basken mehr.
Diese Stämme haben keine eigene Nation und zumindest die Sorben wollen auch garkeine eigene....
http://de.wikipedia.org/wiki/Sorben

Die Kulturellen Eigenheiten eines Stammes sind nicht im Mindesten von der Existenz eines eigenen Staates abhängig, sondern vom Interesse der Beteiligten diese Kultur fortzusetzen.
Im Extremfall ist der Nationalismus sogar der Tod der Kultur, wie man am Beispiel Deutschlands sehen kann...
Nach dem 3. Reich wollten viele Deutsche lange nichts von "Deutscher Kultur" hören, weil sie sich davor fürchteten als Nazis bezeichnet zu werden.

Die Behauptung das in einer internationalen Weltgemeindschaft die regionale Kultur aussterben würde ist m.A.n. falsch, den es geht hierbei nicht um eine Einheitskultur, sondern um eine einheitliche Wirtschaft und um gleiche Rechte/Gesetze und Versorgung für alle.
Die regionale Kultur ist aber lediglich abhängig davon ob sie von der dort lebenden Bevölkerung gewünscht und getragen wird.
Für den Verlust von Kultur internationale Verbindungen zur Verantwortung zu ziehen, heißt die Schuld beim Falschen zu suchen, den die Leute vor Ort haben die Verantwortung.. nicht die Menschen in fernen Schaltzentralen.

Ein Staatengebilde ist nicht zum Schutz von Kultur da, es ist lediglich ein Werkzeug der Organisation.

-jmw-
15.10.2010, 11:50
Vorweg: Ich mach das jetzt a bissl kürzer.
Sollten tatsächlich bald wieder virtuelle Bundestagswahlen stattfinden und ich da dann doch endlich mal den Arsch hochkriegen und antreten mit 'ner Partei, wird sich da die Gelegenheit geben, über einzelne Punkte ausführlich zu sprechen.


Die Polizei wird eher von der Mafia gestellt werden, als gegen sie vorzugehen.
Es lässt sich nicht ausschliessen, dass die Mafia Sicherheitsdienstleister unterhalten würd.
Tut sie ja heute auch schon: Wird ein Gebiet tatsächlich von der Mafia kontrolliert, zahlt man i.d.R. auch nur zweimal Schutzgeld: An die Mafia und an den Fiskus.
Nicht aber an Dritte.
Nicht wirklich Sicherheit, aber immerhin Berechenbarkeit.

Eher wichtig: Welcher normaler Mensch will denn eine Mafia-Polizei?
Und welcher normaler Polizist will Mafia-Polizist werden?

Es müssten schon recht viele sein, dasmit man sagen können, die Mafia kontrolliere die Polizei mehr, als sie es hie und da heute schon tut.


Es ist schön, dass du davon ausgehst, es würde dann Regeln geben, an die alle sich aus Interesse am Allgemeinwohl halten, aber mir fehlt da sehr stark der historische Präzedenzfall.
Der Präzedenzfall ist die Geschichte insgesamt, in der zu den allermeisten Zeiten an den allermeisten Orten die allermeisten Menschen zwar nicht ausdrücklich und bewusst für's "Allgemeinwohl" sich an die jeweiligen Regeln hielten, sondern aus dem einfachen Grunde, dass sie erträgliche Mitglieder ihrer Spezies waren und Leute sowas nunmal tun.

Davon kann man also auch für den AnKap ausgehen!

Und dann stellt sich nur noch die Frage: Überwiegen jenseits der breiten Mitte die "Guten" oder die "Bösen"?
Und wohin zieht das System die Mehrheit oder gewichtige Teile der Mehrheit?

Da kann man dann argumentieren u.a. mit ökonomiscvhen Anreizen, wozu ich jetzt gerade aber keine Lust habe. :D


Nun, gerade diesem Standardargument widerspreche ich:
Krieg ist unleistbar teuer, wenn man ihn auf westlich-staatlichem Niveau führt
[...]
Nimm dir ein Rudel desillusionierter Kinder und Jugendlicher, setz sie auf Drogen, drück jedem eine AK-47 in die Hand und tada- du bist ein Warlord.
Tada!
Irgendwer ruft Griswold's Security (Brrrr....) an, die schicken ein Spezialkommando (Teuer, teuer...) und machen mit dem Möchtgern-Napoleon samt seiner schiesswütigen Kiddos kurzen Prozess.
Vielleicht sogar so kurz, dass nichtmal ein Gericht eingeschaltet wird.

Und selbst das ist nur nötig, wenn die lokale Miliz nicht fertig wird mit dem Problem.
Die hat nämlich auch AK47.
Reichlich davon.
Und schiesst besser, als Teens auf Drogen!


Somalia geht da sehr in Richtung Piraterie, im Kongo lässt man Sklaven Bodenschätze ausbuddeln, Afghanistan hat sich auf Drogen spezialisiert
Das ist sicher richtig.
Man kann Somalia vielleicht als Tendenz-AnKap sehen, muss aber dabei bedenken, dass es sich um eine archaisch-traditionale Clangesellschaft in einem muslimisch-afrikanischen Drittweltland handelt.
"AnKap Germania" sähe anders aus - so wie die Bundesrepublik sich unterscheidet von meinetwegen Bhutan oder Saudi-Arabien.


Was schätzt du, wieviel Mann unter Waffen muss man haben, um VW in die Knie zu zwingen? Könnte General Motors sich den Feldzug leisten?
Rein technisch?
Möglich, ja.
Rein technisch können wir auch Tschechien mal wieder besetzen.
Machen wir aber nicht.
Und täten wir auch nicht ohne NATO.

Warum sollte GM VW erobern?
Welchen Nutzen hätte das?
Hingegen welchen Schaden, z.B. PR-mässig?


Was die Atombombe angeht: Massenvernichtungswaffen sind ein no-no, denn erstens treffen sie immer Unschuldige (Daher ja "Massen-") und zwotens lässt sich der entstandene Schaden kaum ersetzen, auch nicht per Versicherung;
aus dem beiden ergibt sich ein regelmässiges Besitzverbot: Jemandem seine MVW wegnehmen, das ist präventive Notwehr.


Aja, und einen Herausforderer hätt ich ganz vergessen: Staaten.
Deswegen ja auch: Gewalt ohne Staat als Hauptproblem.
Das schliesst die Landesverteidigung ein.

Diese und die Aussenpolitik sind freilich die beiden "grössten Brocken", die es zu verdauen gilt.
Ich für meinen Teil gehe dahin, dass ich sage: Da wir um das Problem wissen, behalten wir die Landesverteidigung einigermassen so, wie wir sie jetzt auch führen.
AnKap schliesst ja formal grosse und zentral geführte Organisationen nicht aus.
Es wird dies eine der vielen Herausforderungen der Politik (?. Ja, sicher!) im AnKap sein, die Leute bei der Stange zu halten, was die LV angeht.


Die Alternative die ich seh ist mehr stabile Demokratie mit Menschenrechten (kurz: Ist-Zustand) oder lokale Privatdespotien.
Korporatismus mit (faktisch) einem Entmündigungskoeffizienten ("Staatsquote") von 50 bis 70 vH vs. 1 Million Liechtensteins, Monacos, Andorras und San Marinos, davon einige zehntausend Minidiktaturen?
Hmm...
Du verlierst! :))

Aber mal im Ernst: Wir versprechen keine perfekte Gesellschaft.
Wir versprechen nichtmal eine gute Gesellschaft.
Wir sagen auch nicht, dass für viele gelöste Probleme keine neuen auftreten werden. Aber hallo - und wie sie das werden!
Abertausend neue Probleme, darunter einige Sachen, die schier zum Kotzen sind!

Trotzdem meinen wir, besseres zu bieten als den und der status quo.

Sollten wir es nicht wenigstens mal ausprobieren?
Wenn das Modell "Staat" dermassen überlegen ist, könnt ihr ihn ja bei Nichtfunktionieren des AnKap schneller wieder einführen, als ich "Polyzentrische Verfassungsordnung" buchstabieren kann. ;)


Wer kontrolliert diese Teile der Bundeswehr?
Wie verhindert man, dass besagte Teile der Bundeswehr, weil vom AnKap nicht so ganz überzeugt, nicht gleich am Tag 2 eine Militärdiktatur errichten?
Wer verhindert es heute?
Die Polizei?
Wer verhindert, das BW und Polizei eine Polizei-Militär-Diktatur errichten?
Die NATO?
Wer verhindert es in Schweden?
In Uruguay?
In Neuseeland?

Andererseits: Welcher Polizist, welcher Soldat denkt ernst an eine Diktatur?

Zur Kontrollfrage: Es hängt dies davon ab, wie die Verhältnisse sind beim Übergang zum AnKap; insbesondere davon, wie die politische und militärische Organisation der Streitkräfte sind.
Wer ist zuständig dafür?
Wie läuft es ab?
Was davon kann man behalten, was will man behalten?
Wie kann man den Laden umorganisieren?
Welche Form nimmt der AnKap insgesamt an, beeinflusst durch die wirtschaftliche, politische, kulturelle Verfasstheit zum Zeitpunkt des Endes der Staatlichkeit im engeren Sinne?

Wie wäre es damit? - Die Bundeswehr e.V. steht unter politischer Aufsicht des Bundesmarschalls.
Er wird auf 2/5/15... Jahre gewählt aus den Reihen der deutschen Milizoffiziere durch all diejenigen, die das aktive Wahlrecht erworben haben durch mindestens zehnjährigen Dienst in einer Bürgermiliz.
Er ernennt einen Generalstab.
Der Bundesmarschall wird kontrolliert u.a. vom Wehraussschuss der Bundesversammlung e.V.;
ausserdem von den in den jeweiligen Militärbezirken gewählten Obleuten der Milizen.
Die Bundeswehr e.V. wird finanziert und ausgestattet durch Mitgliedsbeiträge, Eigenleistungen (Dienstleistungen in der Verkehrswirtschaft; Eigenwirtschaftsbetriebe), Spenden.
Sie steht in enger Kooperation mit anderen Sicherheitsdienstleistern sowohl polizeilicher als auch (dann ausländischer) militärischer Natur.

(Oder auch ganz anders.)

http://img139.imageshack.us/img139/1452/wyltkm.jpg


Es mag auf 200 Jahre aus Ankap-Warlordistan sogar ein brauchbares politisches Ordnungssystem entstehen, ich würd allerdings nicht ausschließen, dass es sich dabei dann erst wieder um einen demokratischen Staat handelt.
Tja, nun, ausschliessen kann man jarnüscht.
Deswegen ja "Wettbewerb als Entdeckungsverfahren" und Hayek und so... ;)

[Und jetzt muss ich mittagessen. :) ]

sisyphos
15.10.2010, 12:21
Mit einer Form von Profilneurose hat das nichts zu tun.

Profilneurose ist es dann, wenn man zu seiner eigenen Person nur noch zu sagen weiß, welche politische Meinung man hat; und auch ständig nur darüber spricht und sonst nichts lebenswertes mehr findet. Und regelmäßig treffe ich linke, wo ich mich dieses Eindruckes nicht verwehren kann.

Freccia
15.10.2010, 13:07
Ja, nur wer unternimmt dann noch was gegen die Mafia?
Andere Mafiafamilien?
Verbrecherorganisationen haben es so schon recht leicht, ich seh nicht ganz, wieso es helfen sollte, die quasi zu legalisieren.


Die Mafia ist im Grunde genommen nichts anderes als eine mögliche Organisationsform eines Staates.
Gut, böse, Verbrecherorganisation,... alles ist relativ.

sisyphos
15.10.2010, 13:22
Die Mafia ist im Grunde genommen nichts anderes als eine mögliche Organisationsform eines Staates.
Gut, böse, Verbrecherorganisation,... alles ist relativ.

Stimmt, das ist richtig. Auch der Staat bezieht Steuern, hat eine Gesetzordnung, der man sich unterordnen muss, Polizei und Militär - dem man sich beugen muss; es sei denn man hat Interesse daran, die Staatsmacht spüren zu bekommen. Widerstand gibt es nur selten, Stuttgard21 zeigt wie repressiv Staatlichkeit eigentlich ist und wie selbst in einer bürgerlichen Demokratie diese sich gegen das Volk wendet, also gar nicht demokratisch ist.

EinDachs
15.10.2010, 21:48
Eher wichtig: Welcher normaler Mensch will denn eine Mafia-Polizei?
Wer hat denn dann noch eine Wahl? Wer das Gebiet kontrolliert, wird man sich in der Praxis nur schwer aussuchen können.


Und welcher normaler Polizist will Mafia-Polizist werden?
Das ist eine Frage der Bezahlung. Und welcher normale Mafia-Don würd den Polizisten selbstständig entscheiden lassen?


Es müssten schon recht viele sein, dasmit man sagen können, die Mafia kontrolliere die Polizei mehr, als sie es hie und da heute schon tut.




Der Präzedenzfall ist die Geschichte insgesamt, in der zu den allermeisten Zeiten an den allermeisten Orten die allermeisten Menschen zwar nicht ausdrücklich und bewusst für's "Allgemeinwohl" sich an die jeweiligen Regeln hielten, sondern aus dem einfachen Grunde, dass sie erträgliche Mitglieder ihrer Spezies waren und Leute sowas nunmal tun.

Davon kann man also auch für den AnKap ausgehen!

Und dann stellt sich nur noch die Frage: Überwiegen jenseits der breiten Mitte die "Guten" oder die "Bösen"?
Und wohin zieht das System die Mehrheit oder gewichtige Teile der Mehrheit?

Es ist ja gerade mein Grundproblem am AnKap, dass die Mehrheit und ihr Wille irrelevant sind. Ökonomische Effizienz ist letztlich der Schlüsselpunkt, nicht Mehrheitswille.



Tada!
Irgendwer ruft Griswold's Security (Brrrr....) an, die schicken ein Spezialkommando (Teuer, teuer...) und machen mit dem Möchtgern-Napoleon samt seiner schiesswütigen Kiddos kurzen Prozess.
Vielleicht sogar so kurz, dass nichtmal ein Gericht eingeschaltet wird.

Wie zahlt dieser irgendwer das teure Spezialkommando? Du wärst ein sehr schlechter Warlord, wenn du deinen Beutesklaven die Möglichkeit lässt, weiterhin freie Verträge zu schließen. Wenn du den Gewaltmarkt in deiner Region beherrscht, solltest du natürlich sehr schnell Gewinne abschöpfen. Sind Leute erst mal in ihrer biologischen Existenz bedroht, stimmen die sehr schnell sehr asymetrischem Tauschhandel zu, es dürfte also nicht sehr schwer sein. Dann wär es vllt gar nicht mal so schlecht, selbst Griswold's Security anzurufen. Als Elitegarde, zur Ergänzung von deinen Drogenkiddie Fußtruppen.
Der springende Punkt ist eben, dass es auf einem Gewaltmarkt keine freien Vertragsverhältnisse mehr gibt. Mao hat mal gemeint, dass politische Macht von Gewehrläufen ausgeht. Ich denke, dass dies nirgendwo zuteffender wäre, als im Ankap.


Und selbst das ist nur nötig, wenn die lokale Miliz nicht fertig wird mit dem Problem.
Die hat nämlich auch AK47.
Reichlich davon.
Und schiesst besser, als Teens auf Drogen!

Bei Teens auf Drogen bringt die Masse den Erfolg. Zugegeben, mit der Nummer ist man im lendenschwachen Zentraleuropa vmtl weniger erfolgreich als in den vielen Ländern der Dritten Welt, in denen dies heute schon genau so praktiziert wird. Deswegen wirds in Europa mehr die Mafia und Großkonzerne sein (obwohl da ein Unterschied kaum mehr auszumachen sein wird), die sich den Markt erobern.


Das ist sicher richtig.
Man kann Somalia vielleicht als Tendenz-AnKap sehen, muss aber dabei bedenken, dass es sich um eine archaisch-traditionale Clangesellschaft in einem muslimisch-afrikanischen Drittweltland handelt.
"AnKap Germania" sähe anders aus

Anfangs sähe "AnKap Germania" anders aus.


- so wie die Bundesrepublik sich unterscheidet von meinetwegen Bhutan oder Saudi-Arabien.

Sind ja auch beides Monarchien und nur erstere ist seit kurzer Zeit überhaupt konstitutionell, letztere gar nicht.
Ich möcht an der Stelle nochmals betonen, dass ich nicht den Staat per Se großartig finde und tatsächlich wär der Ankap vmtl dem Stalinismus zu bevorzugen, es ist die Demokratie, die der ideologische Champion ist.


Rein technisch?
Möglich, ja.
Rein technisch können wir auch Tschechien mal wieder besetzen.
Machen wir aber nicht.
Und täten wir auch nicht ohne NATO.

Weil andere Staaten da sofort einschreiten würden.
Hussein hat das '91 auf die harte Tour gelernt.
Natürlich muss man auch sagen, dass ein demokratisch gewählter Repräsentant gar nicht die Möglichkeit hätte, sowas zu befehligen. Gewaltenteilung verhindert in Demokratien den Überraschungscoup des Wahnsinnigen.


Warum sollte GM VW erobern?
Ein Konkurrent weniger. Man muss ihn ja nicht erobern, es wird für die eigenen Gewinnspannen schon nett sein, wenn eines der Werke verwüstet wurde.

Welchen Nutzen hätte das?
Geld?


Hingegen welchen Schaden, z.B. PR-mässig?
Es wär natürlich suboptimal, es plump und offen zu betreiben.
Nimm einen lokalen Warlord als Proxy. Gegen entsprechende Bezahlung macht der das schon. Die PR-Abteilung soll eine Beileidsbekundung aussprechen. Böse Drogenkiddies, wahre Tragödie...
Es spielt hier natürlich eine Rolle, wie finanzkräftig/kriegstauglich GM ist. Kann sein, dass sie das diplomatische Spiel gar nicht notwendig haben.


Was die Atombombe angeht: Massenvernichtungswaffen sind ein no-no, denn erstens treffen sie immer Unschuldige (Daher ja "Massen-") und zwotens lässt sich der entstandene Schaden kaum ersetzen, auch nicht per Versicherung;
aus dem beiden ergibt sich ein regelmässiges Besitzverbot: Jemandem seine MVW wegnehmen, das ist präventive Notwehr.

Dieses Besitzverbot nennt sich heute Atomwaffensperrvertrag. Er wird von Staaten durchgesetzt.
Wie setz ich das in der Ankap-Praxis durch? "MVW wegnehmen" klingt nett. Militärischer Angriff auf eine Atommacht? Kündigung der Versicherung?




Diese und die Aussenpolitik sind freilich die beiden "grössten Brocken", die es zu verdauen gilt.
Ich für meinen Teil gehe dahin, dass ich sage: Da wir um das Problem wissen, behalten wir die Landesverteidigung einigermassen so, wie wir sie jetzt auch führen.
AnKap schliesst ja formal grosse und zentral geführte Organisationen nicht aus.
Es wird dies eine der vielen Herausforderungen der Politik (?. Ja, sicher!) im AnKap sein, die Leute bei der Stange zu halten, was die LV angeht.

Der Feudalismus ist an der Herausforderung gescheitert.
Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr scheint mir der AnKap eigentlich Feudalismus minus Königswürde zu sein.


Korporatismus mit (faktisch) einem Entmündigungskoeffizienten ("Staatsquote") von 50 bis 70 vH vs. 1 Million Liechtensteins, Monacos, Andorras und San Marinos, davon einige zehntausend Minidiktaturen?
Hmm...
Du verlierst! :))

Es ist ihr Nieschendasein, dass diese Kleinstaaten erfolgreich macht. Eine Mio Steueroasen würden keinen Vorteil mehr haben. Von der Million Kleinststaaten, wären mehr Transnistrien als San Marino.
Entmündigungskoeffizienten von 100 % möglich, wenn der Warlord effizient ist. Und Effizienz ist ja wichtig.


Sollten wir es nicht wenigstens mal ausprobieren?
Wenn das Modell "Staat" dermassen überlegen ist, könnt ihr ihn ja bei Nichtfunktionieren des AnKap schneller wieder einführen, als ich "Polyzentrische Verfassungsordnung" buchstabieren kann. ;)

Gegenfrage: Haben wir das nicht schon?
Feudalismus ist ziemlich dasselbe. Ein Gewaltmarkt, mit theoretisch freier Wahl des Lehensherren, nur rudimentäre Rechtsstaatlichkeit ...


Wer verhindert es heute?
Die Polizei?
Wer verhindert, das BW und Polizei eine Polizei-Militär-Diktatur errichten?
Die NATO?
Wer verhindert es in Schweden?
In Uruguay?
In Neuseeland?

Andererseits: Welcher Polizist, welcher Soldat denkt ernst an eine Diktatur?

In der heutigen Welt, gibt's damit ja auch wenig zu gewinnen. In einem funktionierenden demokratischen System sieht nur sehr selten jemand die Notwendigkeit dazu, weiters hält der Staat das Heer auch sehr an der kurzen Leine. Es war ein langer Prozess, den Krieg und das Militär zu verstaatlichen.


Zur Kontrollfrage: Es hängt dies davon ab, wie die Verhältnisse sind beim Übergang zum AnKap; insbesondere davon, wie die politische und militärische Organisation der Streitkräfte sind.
Wer ist zuständig dafür?
Wie läuft es ab?
Was davon kann man behalten, was will man behalten?
Wie kann man den Laden umorganisieren?
Welche Form nimmt der AnKap insgesamt an, beeinflusst durch die wirtschaftliche, politische, kulturelle Verfasstheit zum Zeitpunkt des Endes der Staatlichkeit im engeren Sinne?

Wie wäre es damit? - Die Bundeswehr e.V. steht unter politischer Aufsicht des Bundesmarschalls.
Er wird auf 2/5/15... Jahre gewählt aus den Reihen der deutschen Milizoffiziere durch all diejenigen, die das aktive Wahlrecht erworben haben durch mindestens zehnjährigen Dienst in einer Bürgermiliz.
Er ernennt einen Generalstab.
Der Bundesmarschall wird kontrolliert u.a. vom Wehraussschuss der Bundesversammlung e.V.;
ausserdem von den in den jeweiligen Militärbezirken gewählten Obleuten der Milizen.
Die Bundeswehr e.V. wird finanziert und ausgestattet durch Mitgliedsbeiträge, Eigenleistungen (Dienstleistungen in der Verkehrswirtschaft; Eigenwirtschaftsbetriebe), Spenden.
Sie steht in enger Kooperation mit anderen Sicherheitsdienstleistern sowohl polizeilicher als auch (dann ausländischer) militärischer Natur.

(Oder auch ganz anders.)


Äh, die müssen keine Militärdiktatur errichten, die sind bereits eine.
Wahlrecht nur für Militärangehörige, politische Kontrolle nur durch Militärangehörige, Finanzierung durch "Mitgliedsbeiträge" (ähm, öh, sowas ähnliches wie Steuern? Nur das man wahlweise auch vogelfrei sein darf?).
Finanziell effizienter ist die Bundesheer e.V. natürlich, wenn sie ein paar der Leute abknallt, die keine Mitgliedsbeiträge zahlen. Tut sie das nicht, wird sie natürlich bald unter einem Haufen Trittbrettfahrer leiden, was sie finanziell und in logischer verlängerung mittelfristig auch militärisch nicht konkurrenzfähig macht.

PSI
16.10.2010, 17:05
Profilneurose ist es dann, wenn man zu seiner eigenen Person nur noch zu sagen weiß, welche politische Meinung man hat; und auch ständig nur darüber spricht und sonst nichts lebenswertes mehr findet. Und regelmäßig treffe ich linke, wo ich mich dieses Eindruckes nicht verwehren kann.

Ich habe durchaus andere Interessen, aber das hier ist ein Politikforum und über meinen Werdegang z.B. zum Skinhead rede ich wo anders.

twoxego
16.10.2010, 17:47
ich bin ein mittelextremistischer monarchist mit anarchistischem einschlag an Sonn - und feiertagen.

-jmw-
16.10.2010, 18:44
#92 wurde bemerkt.
Antwort...
... später. :)

PSI
17.10.2010, 01:32
Seh ich nicht so, sonst gäbe es z.B. keine Sorben oder Basken mehr.
Diese Stämme haben keine eigene Nation und zumindest die Sorben wollen auch garkeine eigene....
http://de.wikipedia.org/wiki/Sorben

Die Kulturellen Eigenheiten eines Stammes sind nicht im Mindesten von der Existenz eines eigenen Staates abhängig, sondern vom Interesse der Beteiligten diese Kultur fortzusetzen.
Im Extremfall ist der Nationalismus sogar der Tod der Kultur, wie man am Beispiel Deutschlands sehen kann...
Nach dem 3. Reich wollten viele Deutsche lange nichts von "Deutscher Kultur" hören, weil sie sich davor fürchteten als Nazis bezeichnet zu werden.

Die Behauptung das in einer internationalen Weltgemeindschaft die regionale Kultur aussterben würde ist m.A.n. falsch, den es geht hierbei nicht um eine Einheitskultur, sondern um eine einheitliche Wirtschaft und um gleiche Rechte/Gesetze und Versorgung für alle.
Die regionale Kultur ist aber lediglich abhängig davon ob sie von der dort lebenden Bevölkerung gewünscht und getragen wird.
Für den Verlust von Kultur internationale Verbindungen zur Verantwortung zu ziehen, heißt die Schuld beim Falschen zu suchen, den die Leute vor Ort haben die Verantwortung.. nicht die Menschen in fernen Schaltzentralen.

Ein Staatengebilde ist nicht zum Schutz von Kultur da, es ist lediglich ein Werkzeug der Organisation.

Nachtrag zu Beitrag #87

Die Kultur vor Ort ist die Verantwortung der Einheimischen.
Wenn diese nicht für deren Ehrhalt sorgen und zwar so, das auch Neuzugezogene sich in der Lage sehen dort mitzuwirken, dann ist diese Kultur veraltet und wird sterben und niemand anders ist schuld als die, die nicht in der Lage waren die Kultur sinnvoll zu vermitten.

sisyphos
17.10.2010, 18:47
Nachtrag zu Beitrag #87

Die Kultur vor Ort ist die Verantwortung der Einheimischen.
Wenn diese nicht für deren Ehrhalt sorgen und zwar so, das auch Neuzugezogene sich in der Lage sehen dort mitzuwirken, dann ist diese Kultur veraltet und wird sterben und niemand anders ist schuld als die, die nicht in der Lage waren die Kultur sinnvoll zu vermitten.

Warum sollte man 'Zugezogene' akzeptieren müssen?

Warum liegt die Pflicht nur bei den Einheimischen?

Tut mir leid, ich kann darin keine Logik erkennen.

sisyphos
17.10.2010, 18:49
dann ist diese Kultur veraltet und wird sterben und niemand anders ist schuld als die, die nicht in der Lage waren die Kultur sinnvoll zu vermitten.

Aus dieser Sicht ist Kommunismus veraltet, weil er nicht fähig war sinnvoll vermittelt zu werden, sich dadurch zu halten? ;)

Du vergisst: Man kann auch noch so sinnvoll Handeln, das müssen die Anderen noch lange nicht.

Und selbst der, der meint sinnvoll zu handeln, kann in Wirklichkeit unvernünftig handeln und sich dessen nicht einmal bewusst sein.

Sehr schwierig, ehrlich gesagt.

Hoamat
17.10.2010, 21:19
Nachtrag zu Beitrag #87

Die Kultur vor Ort ist die Verantwortung der Einheimischen.
Wenn diese nicht für deren Ehrhalt sorgen und zwar so, das auch Neuzugezogene sich in der Lage sehen dort mitzuwirken, dann ist diese Kultur veraltet und wird sterben und niemand anders ist schuld als die, die nicht in der Lage waren die Kultur sinnvoll zu vermitten.

Ist gleich als Antwort für Deine die PN gedacht ...

Diese Zuwanderer würden sich ja zum grössten Teil sehr wohl in die angestammte Kultur assimilieren, wenn die Politik nicht dagegen eingestellt wäre.

Woher käme ansonst der Spruch: "MUKU ging voll ins Höschen !"

Wenn man jedoch die deutsche Kultur mit Hilfe der Alt68er andauernd in misskredit bringt, ja durch den dickesten Kakao zieht, dann ....

germane

pom, pom...pom, pom
17.10.2010, 21:24
Wenn man jedoch die deutsche Kultur mit Hilfe der Alt68er andauernd in misskredit bringt, ja durch den dickesten Kakao zieht, dann ....

germane

.... sollte die Politik und das Volk den Kakao trinken und den Hasspredigern der Alt 68er Generation zum Teufel jagen und den Moslems zeigen wo kein Mohammed den Most holt.

sisyphos
17.10.2010, 22:26
Wenn man jedoch die deutsche Kultur mit Hilfe der Alt68er andauernd in misskredit bringt, ja durch den dickesten Kakao zieht, dann ....

germane

Was verstehst du unter „deutscher Kultur“?

Dies ist alles andere als eindeutig, darum gefallen mir solche Phrasen nicht.

Wenn Deutsch-Sein etwa mit Christ-Sein gleichgesetzt wird, kann ich darauf gerne verzichten.

pom, pom...pom, pom
18.10.2010, 00:34
Was verstehst du unter „deutscher Kultur“?

Saufen gehört zur deutschen Leitkultur wie die Abstinenz zum Islam.
Darum wird jedem Feiertag aus welchem Anlass auch immer das Komahäubchen der Trunkenheit aufgesetzt.
Solltest du aber die "links-deutsche Leitkultur" gemeint haben, so sieht diese nebem dem Saufen noch einige andere Höhepunkte vor, wie zum Beispiel das begehen des höchsten Feiertages.
Höchster Feiertag der autonomen Gotteskrieger ist der 1. Mai, da ist Dschihad angesagt gegen die Ordnungsmacht. Jahr für Jahr wird der revolutionäre Straßenkampf als schwulstige Oper aufgeführt, mit echten Verletzten und wirklich brennenden Autos.
Es ist eins der letzten Rituale der alten Bundesrepublik, das hier als Open-Air-Spektakel aufgeführt wird: "Das Schweinesystem vermöbelt die revolutionäre Linke".
Aber die Zeiten ändern sich, die Sitten bleiben erhalten. Es bedarf nun nicht mehr des 1. Maies um einem Open-Air-Spektakels teilhaftig zu werden, wo "Das Schweinesystem" revolutionäre Kinder und renitente Rentner abduscht, und das mit dauerhaften Folgeschäden auf beiden Seiten.
Doch das ist wiederum ein anderes Thema.

Paul Felz
18.10.2010, 01:05
Saufen gehört zur deutschen Leitkultur wie die Abstinenz zum Islam.
Darum wird jedem Feiertag aus welchem Anlass auch immer das Komahäubchen der Trunkenheit aufgesetzt.
Solltest du aber die "links-deutsche Leitkultur" gemeint haben, so sieht diese nebem dem Saufen noch einige andere Höhepunkte vor, wie zum Beispiel das begehen des höchsten Feiertages.
Höchster Feiertag der autonomen Gotteskrieger ist der 1. Mai, da ist Dschihad angesagt gegen die Ordnungsmacht. Jahr für Jahr wird der revolutionäre Straßenkampf als schwulstige Oper aufgeführt, mit echten Verletzten und wirklich brennenden Autos.
Es ist eins der letzten Rituale der alten Bundesrepublik, das hier als Open-Air-Spektakel aufgeführt wird: "Das Schweinesystem vermöbelt die revolutionäre Linke".
Aber die Zeiten ändern sich, die Sitten bleiben erhalten. Es bedarf nun nicht mehr des 1. Maies um einem Open-Air-Spektakels teilhaftig zu werden, wo "Das Schweinesystem" revolutionäre Kinder und renitente Rentner abduscht, und das mit dauerhaften Folgeschäden auf beiden Seiten.
Doch das ist wiederum ein anderes Thema.
Vergiß nicht den Vatertag, die Revolution der Spießer ;)

Hoamat
18.10.2010, 03:15
Was verstehst du unter „deutscher Kultur“?


Die althergebrachten Werte, welche sich jahrhunderte lange bewährt haben, auch - trotz christlicher Tradition.

Sprich: Gewachsenes Abendland.

pom, pom...pom, pom
18.10.2010, 12:26
Vergiß nicht den Vatertag, die Revolution der Spießer ;)

War im zweiten Satz bereits indirekt miterwähnt *ggg

Gryphus
18.10.2010, 18:22
Seh ich nicht so, sonst gäbe es z.B. keine Sorben oder Basken mehr.
Diese Stämme haben keine eigene Nation und zumindest die Sorben wollen auch garkeine eigene....
http://de.wikipedia.org/wiki/Sorben

Staat und Nation sind zweierlei.

sisyphos
18.10.2010, 18:40
Staat und Nation sind zweierlei.

Können sich aber ideologisch verzerrt überlappen. Und aus Gründen der Skepsis erweist sich eine anational-kritische Haltung naturgemäß als sinnvoll.

Gryphus
18.10.2010, 18:42
Können sich aber ideologisch verzerrt überlappen. Und aus Gründen der Skepsis erweist sich eine anational-kritische Haltung naturgemäß als sinnvoll.

Die überlappen sich nur, wenn der Staat beansprucht die Nation zu sein. Das heißt er müsste vorraussetzen, dass mir ihm auch zwangsläufig die Nation untergeht. Das ist aber naturgemäß falsch.

sisyphos
18.10.2010, 18:50
Die überlappen sich nur, wenn der Staat beansprucht die Nation zu sein. Das heißt er müsste vorraussetzen, dass mir ihm auch zwangsläufig die Nation untergeht. Das ist aber naturgemäß falsch.

Der Staat verzerrt die Nation immer, weil er ja das staatenlose, will heißen: kulturschaffend-freie Handeln der Menschen immer begrenzen muss und eine künstlich-staatliche Nationalität erzwingt, die mit der Nation ( als abstrakt gefasste kulturelle Identität ) nichts mehr zu tun hat. Der Staat ist ja auch mehr eine strukturelle Handlungsweise, als eine reale Sache. Staaten existieren, weil man wie ein Staatsbürger handelt.

-jmw-
18.10.2010, 18:55
Nett!
Kommt gleich in mein zitate.doc :)

frodo
09.01.2011, 18:27
Ich lass mich nicht gerne in eine Schublade legen, das engt meinen Spielraum, meine Meinung ein.
Man kann eine Grundtendenz haben, das heißt aber nicht in allem konform zu sein, das von der politischen Bewegung vorgegeben wird, die mir symphatisch ist.
Wichtig ist für mich die Anerkennung von guten Ideen, Vorschlägen anderer Gesinnungsgemeinschaften und deren Durchsetzung.
Egal ob Grün, Blau, Gelb, Schwarz, Braun, Rot etc..

Sauerländer
09.01.2011, 19:30
Der Staat verzerrt die Nation immer, weil er ja das staatenlose, will heißen: kulturschaffend-freie Handeln der Menschen immer begrenzen muss und eine künstlich-staatliche Nationalität erzwingt, die mit der Nation ( als abstrakt gefasste kulturelle Identität ) nichts mehr zu tun hat.
Im Prinzip stimmt das.
Deshalb geht es ja auch, nationalistisch gesehen, nicht darum, unbedingt einen Nationalstaat haben zu wollen, sondern darum, dass wenn schon unbedingt ein Staat sein muss oder ihn man jedenfalls wie im Moment als gesetzt annehmen muss, dass dieser dann wenigstens so weit wie möglich dieser Realgemeinschaft nachgebildet zu sein hat.

-jmw-
10.01.2011, 11:04
Was mir grad einfiel zur sog. "Politik":

1. Gebiet: vorhanden (Keller);
2. ständige Bevölkerung: vorhanden (Opfer);
3. Gewaltapparat: vorhanden (Dutroux).

Sauerländer
10.01.2011, 23:45
Was mir grad einfiel zur sog. "Politik":

1. Gebiet: vorhanden (Keller);
2. ständige Bevölkerung: vorhanden (Opfer);
3. Gewaltapparat: vorhanden (Dutroux).
Auch das kann dabei rauskommen, ja.
Und tut es auch, wie die Geschichte zeigt, immer wieder.

Rowlf
11.01.2011, 08:31
Was mir grad einfiel zur sog. "Politik":

1. Gebiet: vorhanden (Keller);
2. ständige Bevölkerung: vorhanden (Opfer);
3. Gewaltapparat: vorhanden (Dutroux).

Oder jedes andere Gefängnis. Ganz schön viele Völkerrechtssubjekte plötzlich.

-jmw-
11.01.2011, 16:02
Oder jedes andere Gefägnis. Ganz schön viele Völkerrechtssubjekte plötzlich.
Danke dafür, ist doch ein Gefängnis ist ein sehr viel besser verwendbares Beispiel und wird einem nicht gleich um die Ohren gehauen werden. :)

-jmw-
11.01.2011, 16:03
Auch das kann dabei rauskommen, ja.
Und tut es auch, wie die Geschichte zeigt, immer wieder.
In der Tat!
Doch wer meint, das wär Wasser auf die Mühlen... :shrug:

Sauerländer
11.01.2011, 16:49
In der Tat!
Doch wer meint, das wär Wasser auf die Mühlen... :shrug:
Nunja...
Schaffen wir Feuerwaffen ab, weil damit immer wieder Verbrechen verübt werden?
Schaffen wir Messer ab, weil manche Leute damit eben nicht nur Essen, sondern auch Mitmenschen bearbeiten (von den Fällen, in denen das kein Unterschied ist, mal ganz abgesehen) ?
Wir schaffen ja nichteinmal die Atombombe ab, obwohl wir durch deren schiere massenweise Existenz immer noch (wenngleich das ein wenig aus dem Bewusstsein verschwunden ist) quasi ein Leben unter Vorbehalt führen.

Is so.

-jmw-
11.01.2011, 17:17
Nunja...
Schaffen wir Feuerwaffen ab, weil damit immer wieder Verbrechen verübt werden?
Is'n Argument, denn bekanntllich tun wir das tatsächlich.

Sauerländer
11.01.2011, 17:33
Is'n Argument, denn bekanntllich tun wir das tatsächlich.
Seltsam, wenn ich bedenke, dass die Finger meiner beiden Hände nicht ANNÄHERND reichen, um die Zahl der Personen darzustellen, die mir persönlich bekannt sind und eine oder mehrere durchaus zum schweren Verletzen bis Töten von Menschen geeignete Feuerwaffen besitzen.
Wir schränken also lediglich die Verbreitung ein. (wobei ohne Zweifel diskutabel ist, wie das zu bewerten ist)
Das aber ist keine Abschaffung. Wahrlich nicht. Wie uns ja auch das Beispiel der Atomwaffen lehrt.

-jmw-
11.01.2011, 17:37
Es wird viel getan, damit es weniger und weniger werden.
Das ist schon sowas wie eine Abschaffung, wenn auch keine Abgeschafftheit.

Kreuzbube
14.01.2011, 15:27
Gottesfürchtig und Kaisertreu.:]

Hombre
14.01.2011, 15:51
Reaktionär.

Ich bin unpolitisch. Alles, was für mich gilt, ist Wahrheit und Tatsachen. Meinung ist etwas, was man in eigenen vier Wänden hat.

Je nach Zeit nennt man meine Einstellung: objektivistisch, libertär oder reaktionär.

Ich mag mittlerweile den Begriff "reaktionär" am liebsten. Obwohl alle drei auf mich zutreffen.

-jmw-
14.01.2011, 16:16
"Objektivistisch" und "libertär" in einem Satz?
Was Ayn wohl davon hielte? :D

Hombre
14.01.2011, 17:19
@-jmw-

Diese Begriffe waren immer Zeitgeist und entständen aus den momentanen Umständen. Sie bedeuten aber alle im Grunde genommen das gleiche.

-jmw-
14.01.2011, 18:11
Zumindest bestehen die Objektivisten darauf, mit Leuten wie mir nüscht zu tun zu haben. :)