obwohlschon
23.05.2005, 14:35
Türkischer EU -Beitrittsversuch: Abwehrstrategien
Die Türkei versucht, sich in die EU zu zwängen. Die EU hat beschlossen, Beitrittsverhandlungen aufzunehmen. Im Moment sieht alles danach aus, daß die Türkei irgendwann Mitglied werden könnte.
Es kann keinen Zweifel geben, daß die Türkei nicht nach Europa gehört und ein EU-Beitritt ein Kardinalfehler wäre. Aber die Dummheit der Herrschenden könnte doch zu einem Beitritt führen. Deshalb ist es an der Zeit, an wirksamen Abwehrstrategien zu arbeiten und darüber nachzudenken, wie der EU-Beitrittsversuch der Türkei zum Kentern gebracht werden kann.
Mehrere Einfallstore zeichnen sich ab:
1. Das EU-Verfassungsreferendum droht in Frankreich und in den Niederlanden zu scheitern. Auch in anderen Ländern steht es auf der Kippe. Sollte es gelingen, die Annahme der EU-Verfassung irgendwo scheitern zu lassen, dann dürfte sich in der EU eine neue Debatte über das Selbstverständnis eröffnen. Dabei dürfte die Frage der Aufnahme neuer Mitglieder auf längere Sicht ad-acta gelegt werden. Die Frage des EU-Beitritts der Türkei stellt sich dann vorläufig nicht mehr.
2. Die Kurdenfrage ist eines der Achillesfersen der Türkei. Die kurdische Nationalbewegung muß gestärkt werden und die Forderung nach einem Nationalstaat der Jurden müssen mehr oder minder offensiv unterstützt werden.
3. Der Völkermord an den Armeniern muß weiter thematisiert werden und die Türkei muß gezwungen werden, sich zu ihrer historischen Schuld zu bekennen.
4. Die Widerstände in der Türkei gegen einen Beitrit müssen geschürt werden. Die Thematisierung der Kurdenfrage und des Völkermordes an den Armeniern wird die Kräfte stärken, die eine Abkehr von Europa fordern und den türkischen Nationalstolz betonen und eine Haltung des trotzigen Kindes fördern.
5. Die sich abzeichnende Debatte über eine Revitalisierung des christlichen Europas müssen genutzt werden, sich stärker von der islamischen Türkei abzugrenzen. In diesem Zusammenhang ist die Wahl Papst Benedikts ein gutes Zeichen, denn er hat schon in früheren Interviews betont, daß Europa christlich sei und die Türkei nicht zu Europa gehöre.
6. Europa muß als Wertegemeinschaft neu definiert werden, die Zusammenarbeit und Arbeitsteilung zwischen den Ländern Europas muß gestärkt werden. Europa darf nicht wegen kurzfristiger materieller Handelsvorteile seine mittel- und langfristigen Interessen aufs Spiel setzen. Europa hat ausreichend unterbeschäftigte Arbeitskräfte und genug eigenes ungenutztes Absatzpotential, daß es sich nicht von der Türkei auf falsche Fährten locken lassen darf.
Mit Zitat antworten
Die Türkei versucht, sich in die EU zu zwängen. Die EU hat beschlossen, Beitrittsverhandlungen aufzunehmen. Im Moment sieht alles danach aus, daß die Türkei irgendwann Mitglied werden könnte.
Es kann keinen Zweifel geben, daß die Türkei nicht nach Europa gehört und ein EU-Beitritt ein Kardinalfehler wäre. Aber die Dummheit der Herrschenden könnte doch zu einem Beitritt führen. Deshalb ist es an der Zeit, an wirksamen Abwehrstrategien zu arbeiten und darüber nachzudenken, wie der EU-Beitrittsversuch der Türkei zum Kentern gebracht werden kann.
Mehrere Einfallstore zeichnen sich ab:
1. Das EU-Verfassungsreferendum droht in Frankreich und in den Niederlanden zu scheitern. Auch in anderen Ländern steht es auf der Kippe. Sollte es gelingen, die Annahme der EU-Verfassung irgendwo scheitern zu lassen, dann dürfte sich in der EU eine neue Debatte über das Selbstverständnis eröffnen. Dabei dürfte die Frage der Aufnahme neuer Mitglieder auf längere Sicht ad-acta gelegt werden. Die Frage des EU-Beitritts der Türkei stellt sich dann vorläufig nicht mehr.
2. Die Kurdenfrage ist eines der Achillesfersen der Türkei. Die kurdische Nationalbewegung muß gestärkt werden und die Forderung nach einem Nationalstaat der Jurden müssen mehr oder minder offensiv unterstützt werden.
3. Der Völkermord an den Armeniern muß weiter thematisiert werden und die Türkei muß gezwungen werden, sich zu ihrer historischen Schuld zu bekennen.
4. Die Widerstände in der Türkei gegen einen Beitrit müssen geschürt werden. Die Thematisierung der Kurdenfrage und des Völkermordes an den Armeniern wird die Kräfte stärken, die eine Abkehr von Europa fordern und den türkischen Nationalstolz betonen und eine Haltung des trotzigen Kindes fördern.
5. Die sich abzeichnende Debatte über eine Revitalisierung des christlichen Europas müssen genutzt werden, sich stärker von der islamischen Türkei abzugrenzen. In diesem Zusammenhang ist die Wahl Papst Benedikts ein gutes Zeichen, denn er hat schon in früheren Interviews betont, daß Europa christlich sei und die Türkei nicht zu Europa gehöre.
6. Europa muß als Wertegemeinschaft neu definiert werden, die Zusammenarbeit und Arbeitsteilung zwischen den Ländern Europas muß gestärkt werden. Europa darf nicht wegen kurzfristiger materieller Handelsvorteile seine mittel- und langfristigen Interessen aufs Spiel setzen. Europa hat ausreichend unterbeschäftigte Arbeitskräfte und genug eigenes ungenutztes Absatzpotential, daß es sich nicht von der Türkei auf falsche Fährten locken lassen darf.
Mit Zitat antworten