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Vollständige Version anzeigen : Der Eisenbahnschienenstrang



Leila
05.10.2010, 12:09
Liebe Freunde der Eisenbahn!

Eine meiner liebsten Fernsehsendungen heißt „Eisenbahnromantik“ (http://de.wikipedia.org/wiki/Eisenbahn-Romantik). Sehenswerte Folgen von ihr werden zur Zeit von den deutschsprachigen Fernsehsendern HR, MDR und NDR ausgestrahlt. Mehrere von ihnen sah ich zwei- oder gar dreimal, vermute jedoch, etliche verpaßt zu haben.

Angesteckt von der Eisenbahnerkrankheit hatte mich in den 1960er-Jahren ein Zahnarzt, der eine Märklin-Modelleisenbahn besaß, die, wie ich heute weiß, damals ein Vermögen kostete. Seinen jungen Patienten erlaubte er unter seiner strengen Aufsicht, den Transformator zu betätigen, der die Stromzufuhr regelte und die Lokomotiven schneller oder langsamer fahren ließ. – Auch ihm, dem Dr. med. dent. H* aus Adliswil, habe ich es zu verdanken, daß ich später die Geschichte der Industrialisierung zu studieren begann.

Heute zählen zu meinen Freunden viele Eisenbahnfanatiker, die über alle Erdteile verstreut sind. Sie allesamt leiden an derselben unheilbaren Krankheit wie ich: am überbordenden Enthusiasmus.

Ich eröffne diesen Strang in der Hoffnung, meinen Freundeskreis zu erweitern und erteile das Wort zuerst dem Dichter Heinrich Heine (http://www.politikforen.net/showpost.php?p=3408719&postcount=60).

So, und nun meldet Euch zu Wort! Stellt die Weichen für die Zukunft und hört nicht auf eine wie mich, die melancholisch auf dem Abstellgleis verrostet.

Gruß von Leila

bernhard44
05.10.2010, 12:22
wer in der Gegend von Hamburg ist, sollte sich das nicht entgehen lassen:

http://www.miniatur-wunderland.de/

hier ein Ausschnitt der Hamburger Landungsbrücken:
http://freizeit.liste.de/wp-content/uploads/files/2010/05/hamburg-landungsbruecken-2.jpg

Gärtner
05.10.2010, 12:24
Liebe Freunde der Eisenbahn!

Eine meiner liebsten Fernsehsendungen heißt „Eisenbahnromantik“ (http://de.wikipedia.org/wiki/Eisenbahn-Romantik). Sehenswerte Folgen von ihr werden zur Zeit von den deutschsprachigen Fernsehsendern HR, MDR und NDR ausgestrahlt. Mehrere von ihnen sah ich zwei- oder gar dreimal, vermute jedoch, etliche verpaßt zu haben.

Angesteckt von der Eisenbahnerkrankheit hatte mich in den 1960er-Jahren ein Zahnarzt, der eine Märklin-Modelleisenbahn besaß, die, wie ich heute weiß, damals ein Vermögen kostete. Seinen jungen Patienten erlaubte er unter seiner strengen Aufsicht, den Transformator zu betätigen, der die Stromzufuhr regelte und die Lokomotiven schneller oder langsamer fahren ließ. – Auch ihm, dem Dr. med. dent. H* aus Adliswil, habe ich es zu verdanken, daß ich später die Geschichte der Industrialisierung zu studieren begann.

Heute zählen zu meinen Freunden viele Eisenbahnfanatiker, die über alle Erdteile verstreut sind. Sie allesamt leiden an derselben unheilbaren Krankheit wie ich: am überbordenden Enthusiasmus.

Ich eröffne diesen Strang in der Hoffnung, meinen Freundeskreis zu erweitern und erteile das Wort zuerst dem Dichter Heinrich Heine (http://www.politikforen.net/showpost.php?p=3408719&postcount=60).

So, und nun meldet Euch zu Wort! Stellt die Weichen für die Zukunft und hört nicht auf eine wie mich, die melancholisch auf dem Abstellgleis verrostet.

Gruß von Leila

http://img18.imageshack.us/img18/7460/23593436.jpgKaum isse wieder zurück, macht sie Propaganda für S21. :D

~~~


Willkommen in unserer Mitte, Peel!

twoxego
05.10.2010, 12:39
Eisenbahner



Aus den Abteilen drang eine Welle von Gelächter: die Fahrgäste waren guter Laune.

Der Schaffner preßte wütend die Zähne zusammen: »Handelsreisende? Krämerbranche!« Boron konnte Fahrgäste prinzipiell nicht leiden, nach seiner Ansicht war die Bahn für die Bahn da, nicht für die Reisenden. Aufgabe der Bahn war es nicht, Menschen von Ort zu Ort zu befördern, Aufgabe war der Verkehr als solcher, die Überwindung der Entfernung.
Was konnten sie die kümmerlichen Interessen der irdischen Pygmäen angehen, die industriellen Bemühungen der Betrüger, die verächtlichen Feilschereien der Händler? Die Stationen waren nicht zum Aussteigen da, sondern um den zurückgelegten Weg zu messen; die Haltestellen waren das Kriterium der Fahrt, ihre Abfolge der Beweis für den Fortschritt der Bewegung.

So sah er auch stets verächtlich auf die Menge herab, die sich durch die Waggontüren auf den Bahnsteig drängte oder umgekehrt, mit ironischer Grimasse beobachtete er atemlose Damen und Herren, die Hals über Kopf, unter Geschrei, Fluchen und manchmal auch Püffen in die Abteile rannten, um "Plätze zu belegen" und ihren Genossen aus der Schafsherde zuvorzukommen.
Stefan Grabinski,
Das Abstellgleis,
gekürzt Twox

bernhard44
05.10.2010, 12:43
Ein Kuriosum deutscher Eisenbahngeschichte die DR "Deutsche Reichsbahn" in der "DDR":

http://ecx.images-amazon.com/images/I/51qKJhogkiL.jpg

http://www.motorbooks.at/var/shop_site/storage/images/eisenbahn/deutsche_reichsbahn_geheim_giftzuege_militaertrans porte_geheimprojekte/301955-1-ger-DE/deutsche_reichsbahn_geheim_giftzuege_militaertrans porte_geheimprojekte_product-xlarge.jpe

Leila
05.10.2010, 12:46
http://img18.imageshack.us/img18/7460/23593436.jpgKaum isse wieder zurück, macht sie Propaganda für S21. :D […]

Lieber Gelehrter,

danke für Deine Wieder-Bewillkommnung!

Ich hätte wohl anmerken sollen, daß in diesem Strang die „Stuttgart-21-Thematik“ ausgespart werden sollte, zumal in diesem Forum dazu bereits ein Strang (http://www.politikforen.net/showthread.php?t=99979&highlight=stuttgart) existiert (den ich noch nicht gelesen habe, aber gelegentlich lesen werde). In diesem Strang erhoffe ich mir viele Berichte von Menschen, denen die Eisenbahn mehr als viel bedeutet.

Leila

Bruddler
05.10.2010, 12:47
wer in der Gegend von Hamburg ist, sollte sich das nicht entgehen lassen:

http://www.miniatur-wunderland.de/

hier ein Ausschnitt der Hamburger Landungsbrücken:
http://freizeit.liste.de/wp-content/uploads/files/2010/05/hamburg-landungsbruecken-2.jpg

:top:
Nicht nur das Miniatur-Wunderland ist sehenswert, sondern die ganze Speicherstadt ist eine Reise wert.

SommerFalke
05.10.2010, 12:56
Aha , da hast du genau mein Lieblingsthema getroffen, - seit jahren ärgere ich mich darüber, warum zwischen Berlin und Rostock kein InterRegio mehr verkehrt, das hat den Nachteil, dass ich mit dem überfüllten und unbequemen RE Doppelstockzug mich 2,5 Stunden quälen muss.

Zudem wird alles in Deutschland auf den ICE gesetzt, seitdem fahre ich lieber in Polen oder Tschechien Bahn, weil man dort noch den normalen D-Zug bzw den Zug sehen kann, wo man noch nach alter Tradition mit dem Speisewagen reisen kann, nix kommt da aus der Mikrowelle.

Hier mal ein Bilde zur Insperation.

weil unpassend (http://img375.imageshack.us/i/schnellzugdr800x600.jpg/)

twoxego
05.10.2010, 13:01
die forderung ist berechtigt.
Du hättest sie allerdings etwas höflicher vortragen können.

KLICK (http://www.eulenspiegel-zeitschrift.de/Bilder/Cartoons/cartoon31.JPG)

Eridani
05.10.2010, 13:02
Liebe Freunde der Eisenbahn!

Eine meiner liebsten Fernsehsendungen heißt „Eisenbahnromantik“ (http://de.wikipedia.org/wiki/Eisenbahn-Romantik). Sehenswerte Folgen von ihr werden zur Zeit von den deutschsprachigen Fernsehsendern HR, MDR und NDR ausgestrahlt. Mehrere von ihnen sah ich zwei- oder gar dreimal, vermute jedoch, etliche verpaßt zu haben.

Angesteckt von der Eisenbahnerkrankheit hatte mich in den 1960er-Jahren ein Zahnarzt, der eine Märklin-Modelleisenbahn besaß, die, wie ich heute weiß, damals ein Vermögen kostete. Seinen jungen Patienten erlaubte er unter seiner strengen Aufsicht, den Transformator zu betätigen, der die Stromzufuhr regelte und die Lokomotiven schneller oder langsamer fahren ließ. – Auch ihm, dem Dr. med. dent. H* aus Adliswil, habe ich es zu verdanken, daß ich später die Geschichte der Industrialisierung zu studieren begann.

Heute zählen zu meinen Freunden viele Eisenbahnfanatiker, die über alle Erdteile verstreut sind. Sie allesamt leiden an derselben unheilbaren Krankheit wie ich: am überbordenden Enthusiasmus.

Ich eröffne diesen Strang in der Hoffnung, meinen Freundeskreis zu erweitern und erteile das Wort zuerst dem Dichter Heinrich Heine (http://www.politikforen.net/showpost.php?p=3408719&postcount=60).

So, und nun meldet Euch zu Wort! Stellt die Weichen für die Zukunft und hört nicht auf eine wie mich, die melancholisch auf dem Abstellgleis verrostet.

Gruß von Leila

Hallo.....Als jemand, der 30 Jahre an einem Eisenbahn-Bahndamm wohnte, kann ich Dir sagen, dass ich Deine Eisenbahnromantik teile - auch in den verschiedenen Fernsehkanälen! :)

17824

Willkommen zurück!

strategos
05.10.2010, 13:02
@peel ... vielleicht hilft es dir mal ... ich restauriere seit 36 jahren alte uhren und alles mechanische . märklin und bing-spielzeugfans konnte ich schon oft helfen

SommerFalke
05.10.2010, 13:07
http://img185.imageshack.us/img185/7455/z6185576xpociagpkp.jpg (http://img185.imageshack.us/i/z6185576xpociagpkp.jpg/)

So schöne alte D-Züge findet man leider nicht mehr in Deutschland, das ist ziemlich bedauerlich.

Strandwanderer
05.10.2010, 13:13
Eisenbahnfahren gehört zur Kultur.

Ich weiß allerdings nicht, ob das in Zeiten der sterilen ICE noch gilt.

SommerFalke
05.10.2010, 13:15
Eisenbahnfahren gehört zur Kultur.

Ich weiß allerdings nicht, ob das in Zeiten der sterilen ICE noch gilt.

Nein, weil in Deutschland die Manager Kalt und Abartig sind, da wird ein IR Netz zerstört und das IC Netz soll auch ab 2011 abgebaut werden, der ICE soll den Fernverkehr dominieren und ansonsten musst du in den rot lackierten RegionalExpress umsteigen, - Deutschland hat jetzt keine Eisenbahn mehr wie früher, das perverse daran ist, dass die Bahn mit ihrem Busunternehmen sich selbst konkurenz macht.

Wenn du noch die normale Eisenbahn erleben willst, mit Platzkarte, Abteil und einem richtigen Restaurant im Zug wirst du nur noch in Osteuropa wie zum Beispiel in Polen fündig, da fahren noch die D-Züge zu einem fairen Preis und kannst die Fahrt auch noch so geniessen wie vor 20 Jahren.

bernhard44
05.10.2010, 13:17
Eisenbahnfahren gehört zur Kultur.

Ich weiß allerdings nicht, ob das in Zeiten der sterilen ICE noch gilt.

jedenfalls ist "ICE" fahren spannend.....man weiß nie wo er stehen bleibt!

strategos
05.10.2010, 13:25
jedenfalls ist "ICE" fahren spannend.....man weiß nie wo er stehen bleibt!

...oder einem der radreifen um die ohren fliegt ...X(

latrop
05.10.2010, 14:09
Peel,

wenn du mehr sehen willst oder über die Eisenbahnfilme informiert werden möchtest :


http://www.swr.de/eisenbahn-romantik/-/id=98578/uodus4/index.html

Leila
05.10.2010, 14:58
Hallo Ihr, meine Gesinnungsgenossen!

Die folgenden Zeilen hätte ich auch in Nitups Strang „Nicht Fisch, nicht Fleisch“ (http://www.politikforen.net/showthread.php?t=100204) schreiben können. Sie beinhalten eine kurze Geschichte.

Während den 1970er-Jahren hielt ich mich oft in Goldau (http://de.wikipedia.org/wiki/Goldau) auf, in jener Gemeinde zwischen dem Lauerzer- und dem Zugersee, um in der Nähe meines künftigen Mannes zu sein. Durch ihn lernte ich einen seiner Schulkameraden kennen: Erwin. Dieser hatte vier Geschwister, zwei Brüder und zwei Schwestern. Sein Vater hatte x Geschwister, war von Haus aus arm und konnte deshalb keinen Beruf erlernen. So wurde er bei den Schweizerischen Bundesbahnen, der „SBB – CFF – FFS“ („Siebe Buebe brünzle circa füf Faß …“) Wagenwäscher. Seinen ältesten Sohn, Peter, verschlug das Schicksal nach Südamerika, von woher er uns die peruanische Volksmusik zu Ohren brachte. Der Zweitälteste, Ernst, wurde Elektriker. Ihn verlor ich gänzlich aus den Augen. Seine zwei Töchter waren so wunderschön, daß sie, kaum volljährig geworden, ohne sich lange umzusehen gleich einen Guten fanden, der sie heiratete. – Erwin, der musisch und sprachlich Begabteste, der als Jüngster Verwöhnteste, folgte seinem ältesten Bruder über den Atlantik nach und wurde Korrespondent oder weiß ich nicht was.

Vielen einfachen, ungebildeten, aber „gschaffigen“ Menschen ermöglichten die Schweizerischen Bundesbahnen damals ein Einkommen, das ihren Lebensunterhalt garantierte. So wähne ich noch heute, daß Zuverlässigkeit eine Form der Dankbarkeit ist. – Ein einfacher, ungebildeter, aber tatkräftiger Familienvater konnte sich damals, zu der von mir glorifizierten Zeit, ein Zweifamilienhaus bauen, mit seiner Frau fünf Kinder großziehen und nach Feierabend zum Kaffee einen Schnaps trinken und die Tabakpfeife rauchen.

Gruß von Leila

Leila
05.10.2010, 19:35
Ich lernte einen Eisenbahner kennen, der schwer unter der Verachtung litt, die man ihm während Jahrzehnten bezeugte. „Ein Liebhaber der Eisenbahn, daß muß ein schwachsinniger Kindskopf sein“ – dieses Vorurteil schleppte er zeitlebens, ohne es abschütteln zu können, hinter sich her. Ich habe vor, ihm, dem Gutmütigen, hier zur Ehre zu verhelfen, die ihm gebührt.

Wer es (durch ehrliche Aufmerksamkeit) verstand, seine Zuneigung zu gewinnen, der konnte sicher sein, von ihm reich beschenkt zu werden. Was dieser Mensch nicht alles konnte und wußte! Von Beruf war er Mechaniker. Er beschäftigte sich aber mit so vielen Dingen, daß ich aus dem Staunen nicht mehr herauskam. Leider ist mein Auffassungsvermögen so sehr beschränkt, daß ich kaum die Wissenschaften aufzählen kann, in denen er bewandert war. Ein Modelleisenbahner, der, wie er, die Geschichte der Eisenbahn kennt, ist – nach meinem beschränkten Begriff – ein Universalgelehrter. Er versuchte geduldig mir die Grundlagen der Physik beizubringen, mir Schwervonbegriffseienden die Elektrizität zu erklären und andere dergleichen komplizierte Dinge mehr. Immerhin nahm ich mir die Mühe, sämtliche Bücher, deren Lektüre er mir empfahl, in nüchternem Zustand zu lesen.

So groß und umfangreich war sein Wissen, daß er jedem, der ihn danach fragte, langatmig Auskunft über das abgewirtschaftete Eisenbahnwesen der Vereinigten Staaten von Amerika geben konnte. Selbst über die typographischen Besonderheiten der Beschriftungen der Eisenbahnwaggons wußte er Bescheid.

Auch ich werde in diesem Strang zu gegebener Zeit Bilder zeigen. Vorläufig danke all jenen, die hier etwas geschrieben haben.

Eure Leila

P.S.: Der gute Eridani bekommt noch eine Geschichte zu lesen, die seinen obenstehenden Beitrag ergänzt.

Leila
05.10.2010, 20:46
Ausschnitt einer Kinderzeichnung, angefertigt während der ersten Hälfte der 1960er-Jahre von mir, Tusche auf Bristolkarton, entstanden unter dem Eindruck eines Viaduktes in den Schweizer Alpen, beeinflußt von der Lektüre ‚geist- und charakterverderbender‘ Comic-Heftchen. Format des Originals: 9,2 × 14 cm.

http://www3.pic-upload.de/05.10.10/rrpi8m18wjd.jpg (http://www.pic-upload.de/view-7299663/Viadukt-0_ji--640x480-.jpg.html)

twoxego
05.10.2010, 21:05
eine weitere tragische eisenbahngeschichte.


die erste und einzige elektrische eisenbahn die ich einmal an weihnacht bekam, war schon gut zur hälfte kaputt, bevor ich sie auspackte.
mein vater und mein schrecklicher grosser bruder hatten damit schon lange schindluder getrieben.
meine eisenbahn begeisterung hielt sich seither in engen grenzen und näherte sich null, seit es keine venünftigen speisewagen mehr gibt und man zum rauchen vor die tür muss.

latrop
05.10.2010, 21:13
sieht das nicht schön aus ?

Brotzeit
05.10.2010, 21:18
sieht das nicht schön aus ?

Stimmt!
Aber es geht Nichts über die gute alte S3/6 oder ein Glaskasten in grün!
:D

Leila
06.10.2010, 11:57
Für Eridani

Ich durfte bei einer Freundin übernachten. Sie wohnte in einem Bahnwärterhäuschen. Ihr Vater war Kondukteur. Abends, vor dem Zubettgehen, sahen wir einen spannenden Kriminalfilm („Funkstreife Isar 12“). Der Film war darum spannend, weil wir hofften, daß kein vorbeifahrender Eisenbahnzug den Fernsehempfang störte.

Auf einmal hörten wir einen Knall. Wir eilten ins Freie hinaus und sahen uns um. Nichts war zu sehen. Erst am Morgen entdeckte ich ein großes Loch im morschen Holzkästchen, das am Bahnwärterhäuschen hing. Darin stand eine leere Coca-Cola-Flasche, die ein Passagier aus dem fahrenden Zug hinausgeworfen hatte. Und erst gestern Abend noch stieg ich auf einen Haraß, um ins Holzkästchen gucken zu können!

Gruß von Leila

Haspelbein
06.10.2010, 14:43
Der Vater eines Freundes hatte ein halbes Dachgeschoss mit einer Maerklinanlage ausgefuellt. Von einem Grossbahnhof, bis zu einer Seil- und Zahnradbahn war wirklich alles vorhanden. Damals war ich in einem Alter, in dem ich eher an anderen Dingen interessiert war, aber es war schon beeidruckend. Spaeter hoerte ich, dass mein Freund die Anlage in einem Wutanfall ueber einen Streit mit seinem Vater mit einer Axt zerstoert hatte. Das machte mich schon etwas betroffen.

bernhard44
06.10.2010, 14:49
tja, für die ganzen Eisenbahn- und Eisenbahnerverliebten empfehle ich:

http://www.youtube.com/watch?v=Xwy6uIz-Gtg

;)

bernhard44
06.10.2010, 17:07
stillgelegtes Bahngelände zwischen Berlin Südkreuz und Priesterweg
http://www.bahnbilder.de/bilder/gleise-und-weichen-204875.jpg
und dazu sagen manche "totes Gleis"!

twoxego
06.10.2010, 17:14
http://www.berlin-gleisdreieck.de/grafik2/BenWagin/ben_07.jpg

der "Anahlter - Güterbahnhof" heute, mitten in Berlin.
ich verlor dort eine brille.

bernhard44
06.10.2010, 17:28
http://www.berlin-gleisdreieck.de/grafik2/BenWagin/ben_07.jpg

der "Anahlter - Güterbahnhof" heute, mitten in Berlin.
ich verlor dort eine brille.




bis froh, manche verloren den Verstand!

GG146
06.10.2010, 17:32
An die HP hier war das erste Grundgesetz - Aktivierer - Forum für ein paar Wochen angehängt, bis wir einen eigenen server - Vertrag hatten:

http://www.mev-sternebeck.de/mev.htm

Der Administrator der Seite gehörte zu den web.de / gmx - Usern unserer Anfangszeit und hat auf unserem 1. eigenen Forum ein paar tolle Videos von der Museumsbahn eingestellt. Leider ist das komplette Forum verloren gegangen...

bernhard44
06.10.2010, 17:40
Johnny Cash - Come Along And Ride This Train

http://www.youtube.com/watch?v=m3j4pcjldiQ

ach war der gut!:]

twoxego
06.10.2010, 17:40
etwas trost. (http://www.youtube.com/watch?v=hx3O28nXTdw)

ich fuhr oft damit.
meine ahnen waren wandervögel.

Eloy
06.10.2010, 17:42
Bahnen bis zum Abwinken:

http://www.youtube.com/results?search_query=museumsbahn&aq=0

Eloy
06.10.2010, 17:45
Eine meiner "Lieblingsbahnen", der Festival Express:

http://www.youtube.com/watch?v=55o40XkUNWk&feature=related

bernhard44
06.10.2010, 17:48
Rasender Roland auf Rügen

http://www.youtube.com/watch?v=ELFp-njuFmg&feature=related

bernhard44
06.10.2010, 17:51
eine sehr informative Seite: http://www.sachsenschiene.de/index.htm

bernhard44
06.10.2010, 18:20
Lößnitzgrundbahn 2009 bei einem Treffen in Dresden:

http://www.abload.de/img/dresden09141vbs3.jpg

http://www.abload.de/img/dresden091422xwe.jpg

http://www.abload.de/img/sn851440su2v.jpg

http://www.abload.de/img/sn851444k5g7.jpg

http://www.abload.de/img/jd800175pbjc.jpg

Fahrt von Dresden nach Radebeul

twoxego
06.10.2010, 18:23
http://www.rueganer-anzeiger.de/bilder/Rasender_Roland_PRESS.jpg

der "rasende Roland"

hephland
06.10.2010, 20:09
http://www.youtube.com/watch?v=YK68543KnZ4

latrop
06.10.2010, 20:46
Ist nicht klein, aber trotzdem Mini

http://www.parkeisenbahn-dresden.de/index.php?snav2&parkeisenbahn

Leila
06.10.2010, 20:49
Lößnitzgrundbahn 2009 bei einem Treffen in Dresden:

http://www.abload.de/img/dresden09141vbs3.jpg

Der Bub (oder das Mädchen?) hat Interesse!

latrop
06.10.2010, 20:57
http://www.rueganer-anzeiger.de/bilder/Rasender_Roland_PRESS.jpg

der "rasende Roland"


Hier im Bahnhof des rasenden Rolands ist ein wunderschönes Restaurant, die alles, was auf der Speisekarte steht, mit Namen aus der Bahngeschichte bezeichnet haben.
Die Bedienung läuft auch nur in alten Bahnuniformen durch das Lokal und der Aussengaststätte .
Hier kann man wunderbar den ganzen Bahnbetrieb beobachten.

Leila
06.10.2010, 21:19
Die Photogalerie „Railroads“ (http://www.shorpy.com/image/tid/12) auf SHORPY.

Viel Spaß beim Bildergucken!

Uri Gellersan
06.10.2010, 22:27
Von Eisenbahnromantik halte ich nun nicht besonders viel. Das ist Geschichte. Was zählt ist die Zukunft und die sollte so wie auf diesem Foto aussehen.
Das ist die 'Eisen'bahn des 21. Jahrhunderts.

Leila
07.10.2010, 07:44
Tilt-Shift-Aufnahmen von Andi Leemann und Jeri Peier:

gottardo nord:

http://i2.ytimg.com/vi/uCv87_LD4lw/default.jpg (http://www.youtube.com/watch?v=uCv87_LD4lw)

gottardo sud:

http://i3.ytimg.com/vi/jTHczRidwh8/default.jpg (http://www.youtube.com/watch?v=jTHczRidwh8)

bernhard44
07.10.2010, 07:45
Der Bub (oder das Mädchen?) hat Interesse!

ganz offensichtlich! :]
Es ist ja auch faszinierend für die Kleinen und auch für die Großen, wenn da so ein schnaubendes, zischendes, dampfendes Stahlungetüm vor einem steht!

Leila
07.10.2010, 08:04
Damit dieser Strang auch optisch ansprechend bleibt, hier (http://www.politikforen.net/showpost.php?p=3504555&postcount=4) meine Anleitung zum Einfügen der Videos.

bernhard44
07.10.2010, 17:29
Tilt-Shift-Aufnahmen von Andi Leemann und Jeri Peier:

gottardo nord:

http://i2.ytimg.com/vi/uCv87_LD4lw/default.jpg (http://www.youtube.com/watch?v=uCv87_LD4lw)

gottardo sud:

http://i3.ytimg.com/vi/jTHczRidwh8/default.jpg (http://www.youtube.com/watch?v=jTHczRidwh8)

bei Video 1 erscheint:
"Dieses Video enthält Content von Sony Music Entertainment. Es ist in deinem Land nicht verfügbar. "

Leila
07.10.2010, 18:03
bei Video 1 erscheint:
"Dieses Video enthält Content von Sony Music Entertainment. Es ist in deinem Land nicht verfügbar. "

Seltsam. Bei mir wird das Video angezeigt, bei YouTube angemeldet oder nicht angemeldet.

bernhard44
07.10.2010, 18:17
Seltsam. Bei mir wird das Video angezeigt, bei YouTube angemeldet oder nicht angemeldet.

ja du bist auch Schweizerin und hast eine IP aus der Schweiz! :]
Wir Piefkes werden zensiert!

Mütterchen
07.10.2010, 18:22
In solchen Waggons bin ich als Mädchen zur Schule gefahren. Einen Sitzplatz bekam ich nur ganz selten ab, eine unglaubliche Menge an Schülern stand in jedem Wagen dicht an dicht und der notorisch schlecht gelaunte Schaffner schnauzte jeden an, der nicht innerhalb von Sekundenbruchteilen seine Fahrkarte parat hatte.
http://img543.imageshack.us/img543/8567/k0222triebwagenvohwinke.jpg (http://img543.imageshack.us/i/k0222triebwagenvohwinke.jpg/)

Uploaded with ImageShack.us (http://imageshack.us)

Leila
07.10.2010, 18:36
An Bernhard:

Vielleicht führt diese Umleitung (http://www.file-upload.net/download-2873413/gottardo_nord.flv.html) zum Ziel. ;)

bernhard44
07.10.2010, 18:39
An Bernhard:

Vielleicht führt diese Umleitung (http://www.file-upload.net/download-2873413/gottardo_nord.flv.html) zum Ziel. ;)

ja danke, ist angekommen!

Brotzeit
07.10.2010, 21:11
Der Bub (oder das Mädchen?) hat Interesse!

Oder die Hosen voll! .......... :cool2: ;)

Brotzeit
07.10.2010, 21:13
Von Eisenbahnromantik halte ich nun nicht besonders viel. Das ist Geschichte. Was zählt ist die Zukunft und die sollte so wie auf diesem Foto aussehen.
Das ist die 'Eisen'bahn des 21. Jahrhunderts.


Ein Baum ohne Wurzeln steht nicht! ...........

Brotzeit
07.10.2010, 21:14
ganz offensichtlich! :]
Es ist ja auch faszinierend für die Kleinen und auch für die Großen, wenn da so ein schnaubendes, zischendes, dampfendes Stahlungetüm vor einem steht!


Das hat noch Charakter!
Jede Lok hatte ihren ureigensten Schlag! .......

Rennpferd
08.10.2010, 08:49
In solchen Waggons bin ich als Mädchen zur Schule gefahren. Einen Sitzplatz bekam ich nur ganz selten ab, eine unglaubliche Menge an Schülern stand in jedem Wagen dicht an dicht und der notorisch schlecht gelaunte Schaffner schnauzte jeden an, der nicht innerhalb von Sekundenbruchteilen seine Fahrkarte parat hatte.
http://img543.imageshack.us/img543/8567/k0222triebwagenvohwinke.jpg (http://img543.imageshack.us/i/k0222triebwagenvohwinke.jpg/)

Uploaded with ImageShack.us (http://imageshack.us)

Ich kenne diese Züge noch aus den anfängen der 90er Jahre, diese fuhren auf der Insel Usdom, von Züssow bis nach Ahlbeck bzw von Zinnowitz bis nach Peenemünde.

Heute kann man sowas nur noch im Museum bewundern, allerdings einen Trotztpreis gibt es...

Manchmal verkehren diese Züge noch zwischen Zittau und Varnsdorf CZ. ;)

Leila
08.10.2010, 17:48
Auch wenn ich aus Erfahrung weiß, daß kaum jemand die Bücher liest, die ich empfehle, preise ich heute ein Buch zur Lektüre an, nämlich das des Verfassers Hans-Peter Bärtschi, das den barocken Titel trägt: „Industrialisierung, Eisenbahnschlachten und Städtebau – Die Entwicklung des Zürcher Industrie- und Arbeiterstadtteils Außersihl – Ein vergleichender Beitrag zur Architektur- und Technikgeschichte“.

Dieses 528 Seiten starke, reichbebilderte Werk wurde im Jahre 1980 als Dissertation an der ETH Zürich angenommen. Als eine, die die Geschichte der Industrialisierung in vielen Ländern studierte, würde ich, wenn ich etwas zu lehren und zu befehlen hätte, den Studenten dieses Buch als Pflichtlektüre verordnen (zugleich noch Bärtschis schweren Band „Industriekultur im Kanton Zürich – Vom Mittelalter bis heute“).

Hans-Peter Bärtschi hat auch eine Internetseite. Die Adresse lautet: ARIAS-Industriekultur (http://www.arias-industriekultur.ch) – und sinnigerweise befindet sich sein Domizil im Lokomotivdepot zu Winterthur.

Meister Lampe
08.10.2010, 20:22
Ach ja, Eisenbahromantik, seufz...
Hab ich früher regelmäßig angeschaut. Was gab es relaxenderes, als am frühen Sonntagabend den SWR anzuschalten, die Füße hochzulegen und sich mit Hagen von Ortloffs beruhigendem Geschwäbel zu siebenbürgischen Schmalspurbergbahnen zu begeben?
Eben. Meist war ich nach spätestens zehn Minuten tief und fest eingeschlafen und träumte aufregende Dinge, natürlich von Eisenbahnen, dem wilden Kurdistan, das am Zugfenster vorüberzieht und der treuen Kriegslokomotive DRB 52 (1'E h2 / 2-10-0), die die aufregende Fahrt erst möglich macht. Im Führerstand natürlich Jim Knopf und Lukas.

Doch all das waren natürlich nur Träume. Mittlerweile beschränkt sich die Eisenbahnromantik auf die gelegentliche Fahrt mit der Regionalbahn vom Arbeiten heim, die genau so aussieht:

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/f/fe/Steuerwagen.jpg

Und hintendran hängen die guten alten n-Waggons, die seit dem Jahre 1980 nicht mehr hergestellt werden. In den 90-Jahren wurden die Dinger mal neu mit pfefferminzgrünen Sitzen neu aufgepolstert, aber das Alter merkt man den Dingern an, da kann man noch Zugfahren wie vor 30 Jahren.

Behinderte und alte Leute können ohne fremde Hilfe kaum einsteigen, da kann man schon beim Betreten des Wagens, der übrigens immer nach Schulumkleideraum richt, sich hilfbereit zeigen. Die Vis-a-vis Anordnung der Sitze sorgt dafür, daß man immer jemandem gegenübersitzt, meistens sind es immer die selben fertigen Pendlergestalten: Man kennt sich.
Ich will nach Feierabend aber niemanden anglotzen, deswegen mache ich meistens die Augen zu und schlafe.
Was nicht einfach ist, das will gelernt sein. Klimaanlagen gibt es keine (so etwas wie den Schülern, die im Sommer in den ICEs umgekippt sind, kann hier nicht passieren), in der Regionalbahn 31112 herrscht ein "Back to the Roots" Konzept, wie man neudeutsch sagt. Deswegen ist im Hochsommer das Öffnen der Fenster absolute Pflicht.
Als ich bei den hochsommerlichen Temperaturen neulich in den am Bahnsteig wartenden Zug einstieg, wäre ich fast abgeprallt: Im Wagen herrschte eine derartige Backofenhitze, das es fast wie eine solide Wand wirkte, man musste sich durch diese Glut wie durch eine halbfeste Masse zu seinem Sitz vorarbeiten, um dort selbst bei erschöpfter Starre den Schweiß kübelweise zu vergießen.
Kaum daß sich der Zug in Bewegung setzt und ein lindernder Lufthauch durchs aufseufzende Abteil streicht, beginnt der nächste Teil der Eisenbahnromantik: Ein in modernen Hochleistungszügen kaum noch vernommenes Brummen, Rattern, Quietschen, Knarren, Klappern und Ächzen, eine Kakaphonie unbeschreiblicher Geräusche, von denen die Herren im ICE nur träumen können.
Und so ersterben spätestens nach Efringen-Kirchen, wenn der Zug auf 80 km/h beschleunigt und im Tunnel ein Güterzug entgegen kommt, auch die letzten Gespräche im Abteil, ein infernalisches Brausen und Dröhnen macht jeden Konversationsversuch zunichte: Nun ist es an der Zeit, sich auf sich selbst zu besinnen.
Den Takt dazu schlagen die in ihren Scharnieren zu lose sitzenden Verbindungstüren der Wagons, die vom Luftschwall zu lautstarkem Rattern angeregt werden. Während bei Höchstgeschwindigkeit dieser Sound im allgemeinen Geräuschpegel untergeht, ergibt sich bei der Bahnhofseinfahrt eine bestimmte Resonanzfrequenz, die ein durchdringendes sonores Wummern erzeugt. Da bebt man wortwörtlich mit! Erfahrende Reisende setzen sich deswegen erst gar nicht neben die Tür, klemmen sie mit einem Rucksack auf oder stecken Zeitungen ins ausgeleierte Scharnier. Ja, das gibt es hier noch: Keine Luxustüren, sondern Metallschotte, die noch manuell auf- und mit lautem Knall wieder zugeschlagen werden müssen!
Übel wird es nur bei Regen oder Gewitter, da muss man nämlich die Fenster schließen, es regnet sonst hinein. Kaum fehlt der kühlende Luftzeug erhöhen sich Temperatur und Luftfeuchtigkeit im Wagen schlagartig, zum Glück dauern solche Zustände im Sommer selten lange.

Im Winter liegen die Dinge etwas anders: Die Heizungen, längliche Metallkästen mit Löchern, die entlang der "Wand" montiert sind und im Sommer als bequeme Fußstützen dienen, kennen nur zwei Aggregatzustände: "An" und "Aus"
"An" bedeutet "Vollgas", also ist nix mehr mit Stütze, da kann man der Fuß gleich auf ein hochgedrehtes Cerankochfeld legen. Dann produzieren diese Metallkästen eine derartige Wüstenhitze, daß man nach der Kälte draussen Kreislaufzusammenbrüche bekommt, zusätzlich scheinen sie der Luft Feuchtigkeit zu entziehen, bereits nach wenigen Minuten trocknet die Mundschleimhaut aus und man wünscht sich einen Schluck Wasser oder besser, Bier.
Falls die Heizung "Aus" ist, brechen die wirklich harten Zeiten an. Dann muss man sich einmummeln wie Reinhold Messner bei der Besteigung des Nanga Parbat. Man stellt dann überrascht fest, daß die Wagons löchrig sein müssen wie ein Sieb: Durch zahlreiche Ritzen und Löcher, z.B. poröse Fensterdichtungen dringen beständig eiskalte Luftströme, die einen erschauern und an die wohlig warmen, lauten Zustände im Sommer denken lassen. Bibber!
Noch ein Tip für alle Eisenbahnromantiker, die eine Fahrt im Winter mit dem n-Wagen wagen wollen: Über den Türen sind in luftiger Höhe Heizregler angebracht, die allem Anschein nach eine stufenlose Regelung ermöglichen. Fallt nicht darauf herein,es handelt sich um Attrappen! Schon oft musste ich ein Schmunzeln unterdrücken, wenn arglose Neulinge sich im naiven Glauben, es gäbe so etwas wie "Angenehm", an diesen Reglern zu schaffen machten und sie mit verzwifeltem Gesichtsausdruck scheiterten.

Mit diesem Ratschlag verabschiede mich. Ich danke allen Eisenbahnromatikern, die diesen doch recht lang geratenen Beitrag bis zum Ende gelesen haben und wünsche eine angenehme Fahrt im n-Wagen. Ich persönlich fahre dann doch lieber zusammen mit Hagen von Ortloff auf der Union Pacific 3985 ((2′C)C2′ h4 / 4-6-6-4) durch die Rocky Mountains, oder: Nehme gleich das Auto.

Leila
08.10.2010, 20:41
Aus Reklamegründen in eigener Sache und dennoch zum Wohle der Allgemeinheit verweise ich die wunderfitzigen Leser auf die in meiner Signatur stehende Adresse. Dort befindet sich eine kurze Geschichte, die auch in diesem Strang stehen könnte.

Leila
08.10.2010, 20:45
[…]

Ich danke Dir, Meister Lampe, für Deinen Wahnsinnsbeitrag!

Leila :)

latrop
08.10.2010, 21:36
Ich danke Dir, Meister Lampe, für Deinen Wahnsinnsbeitrag!

Leila :)

Dafür hat er von mir einen grünen bekommen.

Übrigens Frakturschrift - in den alten Karl May Büchern ist auch noch Frakturschrift. Ich habe da keine Schwierigkeiten mit.

Leila
08.10.2010, 21:45
Dafür hat er von mir einen grünen bekommen.

Übrigens Frakturschrift - in den alten Karl May Büchern ist auch noch Frakturschrift. Ich habe da keine Schwierigkeiten mit.

Lieber Latrop!

Mich plagt mein schlechtes Gewissen. Aber ich komme (Obacht, eine billige Ausrede folgt!) einfach nicht mit allem nach. Für Deine Hinweise danke ich Dir jetzt. Punkt.

Leila

latrop
08.10.2010, 21:47
Lieber Latrop!

Mich plagt mein schlechtes Gewissen. Aber ich komme (Obacht, eine billige Ausrede folgt!) einfach nicht mit allem nach. Für Deine Hinweise danke ich Dir jetzt. Punkt.

Leila

Brauchst dich nicht bedanken.
Jeder schreibt jedem was und man profitiert davon.

latrop
08.10.2010, 21:49
Übrigens hab ich da noch ein Bildchen :

Strandwanderer
08.10.2010, 22:22
Ein Prachtstück von Lokomotive, die 01.1102 - Baujahr 1940:

http://www.youtube.com/watch?v=QMKi_37MCaA

http://www.youtube.com/watch?v=H8YEnY1Tx-Q

Es gibt großartige Aufnahmen von den Probefahrten der Lok nach ihrer Restaurierung, mit vollständigem Zug am Haken und mit ca. 130 km/h unterwegs (auf Video-DVD).

Aus einer Beschreibung:


01 1102 - Die Wiedergeburt der Stromlinie

Eine kaum für möglich gehaltene Sensation wurde Wirklichkeit: Mehr als 50 Jahre nach dem Krieg gibt es auf Deutschlands Schienen wieder eine betriebsfähige Stromlinien-Schnellzugdampflok, die 01 1102. Im Jahre 1973, nach mehr als vier Millionen Kilometern Laufleistung ausgemustert, stand die mächtige Lok über 20 Jahren auf dem Denkmalsockel in Bebra. Anfang Oktober 1995 machte sie vom DB-Werk Meinigen aus ihre ersten Probefahrten. Unser Filmteam hat die monatelange Wiederaufarbeitung, die fast einen Neubau gleichkam, in allen wichtigen Details festgehalten und zeigt in einzigartigen Bildern, wie auf Initiative der Firma K&K in Wien aus einer fast schrottreifen Denkmallok wieder eine einmalig schöne, 150 km/h schnelle, stolze Dreizylinder-Schnellzug-Dampflok wurde. Historische Szenen von Stromlinien 01.10 aus den Jahren bis 1945 sowie Einsätzen vor einem Vierteljahrhundert bei der DB runden dieses Meisterwerk ab.

http://www.eisenbahnbuch.de/Web/video-loks.htm

Um das Jahr 1996 fuhr die Lok mehrfach vor Sonderzügen von Berlin aus. Damals trug sie sogar den dekorativen Reichsadler an der Stirn (wie auf dem zeitgenössischen Foto unten) , allerdings ohne das verpönte Hoheitsabzeichen.

http://www.dumjahn.de/titelabb-gross/0017711.jpg

Schrottkiste
08.10.2010, 22:42
Schöne Fotos.

http://img15.werkenntwen.de/photo12/06150b8c9394932481d792d6acdf8ab5/w/9/w92kb0vdsjdnpovh5l35tsxvzlm.jpg

Das hab ich an der Mosel gemacht, Wetter war leider diesig. Viadukt bei Pünderich.

Hier noch ein älteres Foto, nicht von mir.

http://img.fotocommunity.com/photos/11856440.jpg

VLG Schrott

Schrottkiste
08.10.2010, 22:49
Hier noch meine Lieblingsdiesellok, V200.

http://img1.werkenntwen.de/photo13/9280bd0c1ead03d9156c5740e7759846/j/r/jr1v4ahcdz4y3es6tx9hh32daea.jpg

Ob der Link geht, weiß ich nicht.

VLG Schrott

Leila
09.10.2010, 00:25
Spät, sehr spät erwarb ich meinen Führerausweis, 1977 erst, fünf Jahre später als manche meine Kommilitoninnen, die in ihren motorisierten Geburtstagsgeschenken stolz zur Universität fuhren. Obschon ich das Vorwärts- und Rückwärtsfahren mit dem Traktor samt zweiachsigem Anhänger längst beherrschte, ließ mich der Prüfer in der Praxis durchfallen, aus Gründen, die ich hier besser verschweige. Ich war also zum Eisenbahnfahren verdammt.

Im Hauptbahnhof Zürich stieg ich ein, suchte und fand im abfahrtsbereiten Eisenbahnzug einen freien Sitzplatz, zog meinen dicken Wintermantel aus, hängte ihn an einen Haken und machte es mir gemütlich. Die Eisenbahn fuhr schon, als mich ein alter Mann höflich fragte: „Ist hier noch frei?“ Ich nickte und blickte auf die leere Bank vor mir. Der alte Mann dankte mir höflich und setzte sich auf die freie Bank, ohne seinen dünnen Regenmantel auszuziehen. Er beachtete, betrachtete, beobachte und begutachtete mich während der Fahrt. In Goldau hielt der Zug an, um zu warten —

Der alte Mann lugte mich mit vergrößerten Augen durch seine dicken Brillengläser an, ja, er glotzte mich an! Ekelhaft erschien er mir mit seinen vergilbten, verfetteten, strähnigen Haaren. Ich konnte sein Alter riechen. „Entschuldigen Sie, Fräulein, gestatten Sie mir eine Frage?“ „Ja, bitte“, antworte ich angewidert. „Daß eine so junge Frau wie Sie die Biographie Johann Sebastian Bachs liest, ist wirklich höchst erstaunlich!“ Ich legte meine Lektüre, „Johann Nikolaus Forkels Beschreibung Bachs Leben, Kunst und Kunstwerke“, auf den Schoß und fragte den Frager: „Warum?“ „Weil die meisten Jungen sich doch lieber mit Rock 'n' Roll, Beat und Pop beschäftigten.“

Die Bahnfahrt von Goldau nach Bellinzona, wo ich, um nach Locarno zu gelangen, umsteigen mußte, dauerte ca. eine Sechzehntelnote, denn der alte Mann redete mir den Kopf voll, zupfte aus seiner speckigen Ledermappe Notenblätter hervor, um sie mir zu zeigen, und er stachelte mich an, Philipp Spittas Werke zu studieren, was ich später auch tat.

Diesem freundlichen Musiklehrer, der mich von meinen Vorurteilen befreite, wollte ich ein Denkmal setzen.

Leila
09.10.2010, 00:45
Übrigens Frakturschrift - in den alten Karl May Büchern ist auch noch Frakturschrift. Ich habe da keine Schwierigkeiten mit.

Wenn ich das, ohne weiter auszuschweifen, noch anmerken darf: #12 (http://www.politikforen.net/showpost.php?p=3127498&postcount=12).

Beinahe sämtliche Werke von ihm las ich in Fraktur und in Antiqua!

Leila
09.10.2010, 03:55
Hallo Strandwanderer!

Das finstere Gesicht der Lokomotive im ersten Video erinnert mich an

http://userserve-ak.last.fm/serve/_/26322553/Lord+Darth+Vader+darthvader_wideweb__470x3650.jpg


http://i2.ytimg.com/vi/m6P5AlW1BJI/default.jpg (http://www.youtube.com/watch?v=m6P5AlW1BJI)

Gruß von Leila ;)

Strandwanderer
09.10.2010, 10:11
Hallo Strandwanderer!

Das finstere Gesicht der Lokomotive im ersten Video erinnert mich an Darth Vader.

[Foto]

Gruß von Leila ;)


Vielleicht kommt sie Dir weniger finster vor, wenn die Front mit dem Reichsadler garniert ist, wie in diesem Video zu sehen:

http://www.youtube.com/watch?v=hRJ6E83HlkU

Aus den Kommentaren geht hervor, daß die Lok z. Zt. wegen eines erheblichen Betriebssschadens repariert wird.
Jetzt weiß ich, warum ich sie schon lange nicht mehr in den Ankündigungen von Sonderfahrten mit Dampfloks gefunden habe.

Leila
09.10.2010, 11:03
Toll, Strandwanderer! Ich könnte stundenlang fahrenden Eisenbahnen zusehen.

luis_m
09.10.2010, 12:39
Ich möchte nicht stören, jedoch beim Durchlesen der Beiträge hatte ich ihn wieder in der Nase, diesen unvergleichlichen Geruch, der in den Zugabteilen herrschte, der in den Bahnhöfen war.

bernhard44
09.10.2010, 13:00
Ich möchte nicht stören, jedoch beim Durchlesen der Beiträge hatte ich ihn wieder in der Nase, diesen unvergleichlichen Geruch, der in den Zugabteilen herrschte, der in den Bahnhöfen war.

ging mir genau so!
Erinnerungen an den unverwechselbaren Geruch von Dampf, Kohle, und Schmierfetten.
Da standen sie zischend, die Stahlrösser auf ihren Schienen oder schnauften, prusteten und keuchten unter den Brücken durch, von denen wir sie beobachteten.

http://lh5.ggpht.com/_ikO6mcCznuc/S7iMVnTCDYI/AAAAAAAAAFQ/O2kfDHT1l5c/s640/20100404-112736-113.jpg
im Hintergrund die alte Brandenburger Brücke in Leipzig auf der wir als Kinder herumgeklettert sind und den Lokomotiven hinterhergeschaut haben

Strandwanderer
09.10.2010, 13:07
ging mir genau so!
Erinnerungen an den unverwechselbaren Geruch von Dampf, Kohle, und Schmierfetten.
Da standen sie zischend, die Stahlrösser auf ihren Schienen oder schnauften, prusteten und keuchten unter den Brücken durch, von denen wir sie beobachteten.

Möglicherweise meint "luis-m" einen weniger imposanten Geruch: den nach den in den Zügen und Gebäuden eingesetzten Reinigungsmitteln

bernhard44
09.10.2010, 13:44
http://lh5.ggpht.com/_WRXFfEoh5Sc/ShByymcG_bI/AAAAAAAAzOM/iQpg6liMSUg/s720/D90_DSC0368.jpg
Blick von der Brandenburger Brücke auf Gleisanlagen, im Hintergrund der Leipziger Hauptbahnhof

Leila
09.10.2010, 14:31
Nur schon dieses wunderschöne Häuschen!

luis_m
09.10.2010, 16:06
Möglicherweise meint "luis-m" einen weniger imposanten Geruch: den nach den in den Zügen und Gebäuden eingesetzten Reinigungsmitteln

Nein, den Geruch meinte ich nicht.

Zum Beispiel in den Abteilen, besonders im Winter, als diese Heizung lief, das war schon ein besonderer Geruch.
Im Bahnhof selbst, der Geruch der Dampfloks, Dieselloks wenige hier werden das noch kennen.

Brotzeit
09.10.2010, 20:47
Ich bin gerne "Nietenzähler" unf "Pufferküsser" :)

Schrottkiste
09.10.2010, 21:56
Mit dem Ding bin ich jahrelang hier in der Gegend mitgefahren, das war sozusagen unser "Schienenbus".

Glaube, den kennt man im Süden gar nicht, oder?

Waren im BW Osnabrück stationiert, nun sind die Quadratschädel weg. Schade.

http://de.wikipedia.org/wiki/DB-Baureihe_VT_24

VLG Schrott

Leila
10.10.2010, 17:09
Viele Bilder sind dort (http://www.bahnbilder.de) zu sehen.

Schrottkiste
10.10.2010, 21:46
Viele Bilder sind dort (http://www.bahnbilder.de) zu sehen.

Ja, eine sehr schöne Seite. Kenne ich natürlich als Bahnfan.

VLG Schrott

latrop
10.10.2010, 22:16
http://www.swr.de/eisenbahn-romantik/archiv/-/id=2250046/umiz0c/index.html

Hier können aus dem Archiv bereits gelaufene Filme der Eisenbahn Romatik Serie abgerufen und angesehen werden.

Schrottkiste
11.10.2010, 00:11
http://www.swr.de/eisenbahn-romantik/archiv/-/id=2250046/umiz0c/index.html

Hier können aus dem Archiv bereits gelaufene Filme der Eisenbahn Romatik Serie abgerufen und angesehen werden.

Hab mir heute aus dieser Reihe einen Filmbeitrag zum Thema Schrankenwärter angesehen.

Eisenbahn Romantik - Auf verlorenem Posten - Die Schrankenwärter von der Lahn - 1/3

http://www.youtube.com/watch?v=wB2H4A9PIiw

Den "Beruf" wirds mittlerweile nicht mehr geben, denke ich.

Leila
11.10.2010, 08:56
Es fährt ein Zug nach nirgendwo …

http://i1.ytimg.com/vi/Pw5capTC53k/default.jpg (http://www.youtube.com/watch?v=Pw5capTC53k)

Adunaphel
11.10.2010, 09:51
http://lh5.ggpht.com/_WRXFfEoh5Sc/ShByymcG_bI/AAAAAAAAzOM/iQpg6liMSUg/s720/D90_DSC0368.jpg
Blick von der Brandenburger Brücke auf Gleisanlagen, im Hintergrund der Leipziger Hauptbahnhof

Danke für das Bild. Es ist immer wieder toll, wenn man mit dem Zug an eben diesem Häuschen vorbeifährt und nach der Kurve der Leipziger HBf in seiner ganzen Pracht auftaucht!

Stadtknecht
11.10.2010, 10:22
Liebe Freunde der Eisenbahn!

Eine meiner liebsten Fernsehsendungen heißt „Eisenbahnromantik“ (http://de.wikipedia.org/wiki/Eisenbahn-Romantik). Sehenswerte Folgen von ihr werden zur Zeit von den deutschsprachigen Fernsehsendern HR, MDR und NDR ausgestrahlt. Mehrere von ihnen sah ich zwei- oder gar dreimal, vermute jedoch, etliche verpaßt zu haben.

Angesteckt von der Eisenbahnerkrankheit hatte mich in den 1960er-Jahren ein Zahnarzt, der eine Märklin-Modelleisenbahn besaß, die, wie ich heute weiß, damals ein Vermögen kostete. Seinen jungen Patienten erlaubte er unter seiner strengen Aufsicht, den Transformator zu betätigen, der die Stromzufuhr regelte und die Lokomotiven schneller oder langsamer fahren ließ. – Auch ihm, dem Dr. med. dent. H* aus Adliswil, habe ich es zu verdanken, daß ich später die Geschichte der Industrialisierung zu studieren begann.

Heute zählen zu meinen Freunden viele Eisenbahnfanatiker, die über alle Erdteile verstreut sind. Sie allesamt leiden an derselben unheilbaren Krankheit wie ich: am überbordenden Enthusiasmus.

Ich eröffne diesen Strang in der Hoffnung, meinen Freundeskreis zu erweitern und erteile das Wort zuerst dem Dichter Heinrich Heine (http://www.politikforen.net/showpost.php?p=3408719&postcount=60).

So, und nun meldet Euch zu Wort! Stellt die Weichen für die Zukunft und hört nicht auf eine wie mich, die melancholisch auf dem Abstellgleis verrostet.

Gruß von Leila

Ich würde gerne mal mit einem alten TEE fahren.



http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/9/92/BR601-BDE.jpg

Leila
11.10.2010, 10:48
Ich fuhr in einem TEE-Zug, von irgendwo her nach Zürich. Wann das genau war, weiß ich nicht mehr. Jener TEE-Zug sah aber anders aus. Die Lettern „TEE“ aber prägten sich mir ein.

Leila
11.10.2010, 11:13
Hab mir heute aus dieser Reihe einen Filmbeitrag zum Thema Schrankenwärter angesehen.

Eisenbahn Romantik - Auf verlorenem Posten - Die Schrankenwärter von der Lahn - 1/3

http://www.youtube.com/watch?v=wB2H4A9PIiw

Den „Beruf“ wirds mittlerweile nicht mehr geben, denke ich.

Hierzu! (http://www.politikforen.net/showpost.php?p=2810976&postcount=28)

Leila
12.10.2010, 16:04
Wille (http://www.politikforen.net/showpost.php?p=4090305&postcount=1079) brachte mich dazu, die folgende Geschichte zu erzählen.

In Locarno war Endstation. Ich wartete auf das Postauto und überlegte mir, ob ich nicht doch ein Taxi rufen sollte. Damals, in den 1970er-Jahren wohnte ich in einem Einfamilienhaus zur Miete, in der Casa so und so. Ich hätte die Hütte kaufen können, wenn ich nicht die Tochter eines verarmten Vaters gewesen wäre …

Kurzum: Ich lernte während des Wartens einen Mann kennen, der mich höflich ansprach und mit dem ich mich auf den nächsten Tag verabredete. Er hielt mich für eine Ägypterin. Sein ganzes Leben erzählte er mir, wie er dank seiner Geschicklichkeit den Zweiten Weltkrieg überstand. Er erzähle mir sein ganzes Leben und ließ keine Kleinigkeit aus, um das Wesentliche zu verheimlichen. Ich nippte an meinem Boccalino, während er sprach, und er an seinem, wenn ich ihn etwas fragte. Er führte mich durch die Räume seines Hauses und deutete auf ein Gemälde: „So sah sie damals aus, meine Frau, damals in Venedig.“ Er zeigte mir seine Küche, sein Eßzimmer, sein Wohnzimmer, sein Schlafzimmer, sein Badezimmer, sein Arbeitszimmer, seine Bibliothek und seinen Weinkeller. Die Zimmer seiner damals schon erwachsen Kinder zeigte er mir nicht.

Was ich arbeite, wovon ich lebe, ob ich verlobt oder verliebt sei – das alles interessierte ihn nicht. Er fragte mich nicht danach. Stattdessen lehrte er mich Steingut von Steinzeug zu unterscheiden und hielt mir einen langen Vortrag über die Erfindung des Porzellans. Da ich Hunger hatte wie ein Wolf, lief ich ihm davon. Daheim fraß ich eine ganze Packung Zwieback auf, da ich sonst nichts Freßbares fand. Nie stand ich dem Erstickungstod näher als damals.

hephland
12.10.2010, 21:00
mit sowas erledige ich meine wöchentlichen fahrten auf dem teilstück wohnort - aachen:

http://www.belrail.be/common/pictures/index.php?lang=en&cat=emu&type=am63

sehr zuverlässig und pünktlich. das schafft die deutsche bahn mit ihrem high-tech gedrisse leider nicht.

Leila
15.10.2010, 08:23
Ein historisches Datum: Heute, der 15. Oktober 2010 (http://www.politikforen.net/showpost.php?p=4097081&postcount=40)

http://i3.ytimg.com/vi/Z4NcLAWbzy8/default.jpg (http://www.youtube.com/watch?v=Z4NcLAWbzy8)

Leila
07.11.2010, 01:18
An dieser Stelle hätte ich gerne eine Geschichte erzählt, die viel mit der Eisenbahn zu tun hat; ein Ereignis, das mein Leben und das Leben anderer bis auf den heutigen Tag prägte. Im Strang über den Prozeß für oder wider des Jörg Kachelmann deutete ich an, daß junge Frauen den Wunsch nach einem Kinde verspüren können. Dies bemerkte die gelernte Buchhändlerin I.Kant und schrieb an jener Stelle (http://www.politikforen.net/showpost.php?p=4153394&postcount=17256) in wohlgewählter Ausdrucksweise die zwei Zeilen:


„Hirne und Ärsche...
As usual.“

… um mir später (http://www.politikforen.net/showpost.php?p=4153506&postcount=17274) meinen „dreckigen Wortschatz“ vorzuwerfen. – Darum verheimliche ich hier, was ich mitteilen wollte.

GG146
13.11.2010, 21:12
http://1.1.1.5/bmi/lh4.ggpht.com/_Pudrt19IzVQ/S4Blv9mUMvI/AAAAAAAAEs8/EvFV5dZpbAk/s640/IMG_6814.JPG

Schrottkiste
16.11.2010, 23:44
Der graue AEG-Zug...

schaut ein wenig bedrohlich aus.

http://img834.imageshack.us/img834/6566/p1050653.jpg

Alfred Tetzlaff
17.11.2010, 12:41
Ich bin von der Bahn bedient. Früher konnte man bei der Ankunft und Abfahrt der Züge die Uhr nach stellen. Heute ist es an der Tagesordnung, daß nahezu alle Züge außer ICE Verspätungen haben. Einen Anschlußzug mit Platzreservierung verpaßte ich, weil wir mit 24 Minuten Verspätung den Umsteigebahnhof erreichten. Die Deutsche Bahn AG ist ein Schrotthaufen geworden.

Gruß
Alfred

Ruepel
18.11.2010, 22:03
Der graue AEG-Zug...

schaut ein wenig bedrohlich aus.

http://img834.imageshack.us/img834/6566/p1050653.jpg

Das ist die Wehrmachtsausführung.

Leila
06.12.2010, 20:42
retour! (http://www.politikforen.net/showthread.php?p=4231060#post4231060)

Gabriel
06.12.2010, 22:59
Ich war von meinem fünften Lebensjahr weg begeisterter Eisenbahnfanatiker. Und ich weiß jetzt noch, wie ich am Dachboden des Hauses meiner Großmutter, wenn wir bei ihr zu Besuch waren, dort mit der alten Märklinbahn gespielt und Knabbergebäck transportiert habe...hach.

War schon cool.

:)

Geronimo
06.12.2010, 23:57
Ich war von meinem fünften Lebensjahr weg begeisterter Eisenbahnfanatiker. Und ich weiß jetzt noch, wie ich am Dachboden des Hauses meiner Großmutter, wenn wir bei ihr zu Besuch waren, dort mit der alten Märklinbahn gespielt und Knabbergebäck transportiert habe...hach.

War schon cool.

:)

Ich werde mir kommendes Jahr (wenn alles klappt) wieder eine kleine Anlage zulegen. Klein, aber nur vom Feinsten!

Leila
07.12.2010, 05:48
Sag mal,WAS ist heut mit dir?
...
Sorry,aber...da paßt heut Einiges nicht ins Bild...
Was hat JK mit Eisenbahnen zu tun,zumal mich der Typ absolut nicht interessiert.
;)

Du fragst mich schon zum dritten Mal nach dem Zusammenhang. Hast Du die Spanisch-Brötli-Bahn auf dem Züri-Tirggel nicht gesehen?

Leila
07.12.2010, 06:03
Ich werde mir kommendes Jahr (wenn alles klappt) wieder eine kleine Anlage zulegen. Klein, aber nur vom Feinsten!

Dann käme eine Märklin-Miniclub für Dich in Frage!

http://i4.ytimg.com/vi/WL0aNDWH45M/default.jpg (http://www.youtube.com/watch?v=WL0aNDWH45M)

:)

Geronimo
07.12.2010, 06:43
Dann käme eine Märklin-Miniclub für Dich in Frage!

http://i4.ytimg.com/vi/WL0aNDWH45M/default.jpg (http://www.youtube.com/watch?v=WL0aNDWH45M)

:)

Für Z gibt es zuwenig Zubehör. Ich tendiere zu N mit Peco-Finescale Code 55. Mal sehen.

Leila
07.12.2010, 06:56
http://i4.ytimg.com/vi/C5OoQadZTPk/default.jpg (http://www.youtube.com/watch?v=C5OoQadZTPk)

Paul Felz
07.12.2010, 10:55
Ich habe gerade einen interessanten Artikel zur Bahn gefunden: hier (http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/hoechste-eisenbahn/3588272.html)

George Rico
08.12.2010, 18:21
Für Z gibt es zuwenig Zubehör. Ich tendiere zu N mit Peco-Finescale Code 55. Mal sehen.
Nimm Fleischmann HO. Der Detaillierungsgrad der Modelle ist deutlich besser als der der Konkurrenz in diesem Maßstab.



---

latrop
08.12.2010, 18:40
George, kennst du das ?

Geronimo
09.12.2010, 06:54
Nimm Fleischmann HO. Der Detaillierungsgrad der Modelle ist deutlich besser als der der Konkurrenz in diesem Maßstab.



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Zu groß. Ich hatte mal HOe in Erwägung gezogen. Aber...zu teuer.X(

Geronimo
12.12.2010, 09:55
http://www.phoenix.de/content/phoenix/die_sendungen/dokumentationen/34000?id=34000
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Die Schmalspurbahn der "Darjeeling Himalayan Railway" erklimmt qualmend und ächzend über 2.000 Meter Höhe. Der Bau einer der ersten Gebirgsbahnen der Welt war Ende des 19. Jahrhunderts eine technische Meisterleistung. Diese würdigte die UNESCO mit der Erhebung der Gebirgsbahn zum Weltkulturerbe.

1881 fuhr der erste Dampfzug von der tropischen Ebene Bengalens ins Vorgebirge des Himalaja. Britisches Understatement würdigt den Zug mit einem liebevollen Spitznamen: "Toy Train", Spielzeugbahn.

Ein unverwüstliches Spielzeug, das nach über hundert Jahren noch immer mit originaler Technik funktioniert. Auch als Güterzug - für Tee - war die Bahn damals äußerst effektiv. Sie reduzierte die Transportkosten und machte den Tee aus Darjeeling erschwinglich und berühmt. Heute wird der Tee mit Lastwagen transportiert. Doch wie früher fährt die Darjeelingbahn mitten durch die Bazare der Bergdörfer, vorbei an Klöstern, Teeplantagen, an Gauklern, die an der Strecke über ein Drahtseil balancieren, und Frauen, die auf einem Nebengleis weben.
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Wunderbare Doku auf Phoenix. Voller Poesie und Charme. Einfach nur wunderschön! Abgesehen von der technischen Meisterleistung. Stichwort Z-Kurven und 360°-Steigung.

hephland
12.12.2010, 10:08
Ich werde mir kommendes Jahr (wenn alles klappt) wieder eine kleine Anlage zulegen. Klein, aber nur vom Feinsten!

das ist ein löbliches vorhaben. noch löblicher für gahn fans ist es, die reale bahn zu benutzen.

Geronimo
12.12.2010, 10:27
das ist ein löbliches vorhaben. noch löblicher für gahn fans ist es, die reale bahn zu benutzen.

Du meinst sicher "Bahn"-Fans. Natürlich. Wenn die DB mich mal läßt. Ich wohne an einer der schönsten Strecken Deutschlands. Die Ruhrtalbahn. Geht bis Winterberg. Da gibt es Strecken....aussteigen zum Blümchenpflücken. Wunderschön. Nur...wenn Temperaturen unter 0° sind....kein Fahrplan. Und das in einem Mittelgebirge. Sowas gab es früher nie. Es ist alles schlechter geworden. Mit diesen Bahnmanagern.

jak_22
12.12.2010, 11:41
Ich finde es manchmal schön, an alten, aufgelassenen Gleisen entlangzuspazieren.

Mit ein wenig Melancholie, und In-sich-hinein-fragen, was das mal füe eine Bahn
war, und warum sie nciht mehr benutzt wird ...

http://farm1.static.flickr.com/150/378252148_a6f7f1c07c.jpg

http://farm4.static.flickr.com/3661/3621541505_d5166a7a29.jpg

Geronimo
12.12.2010, 12:01
Ich finde es manchmal schön, an alten, aufgelassenen Gleisen entlangzuspazieren.

Mit ein wenig Melancholie, und In-sich-hinein-fragen, was das mal füe eine Bahn
war, und warum sie nciht mehr benutzt wird ...

http://farm1.static.flickr.com/150/378252148_a6f7f1c07c.jpg

http://farm4.static.flickr.com/3661/3621541505_d5166a7a29.jpg

Oha. Nicht das das jetzt von den "Berufsbetroffenen" falsch verstanden wird. Also, ich denke da eher an Jack Kerouac. "The sea is my brother".

Stanley_Beamish
12.12.2010, 12:35
http://www.lokomotivklinik.at/hpfixgal_fotos_von_umbauten_pict1578_17_03_2009_20 _29_32.jpg

Der Traum meiner Jugend. Habe ich nie bekommen, nur so einen blöden Schienenbus. ;(

Geronimo
12.12.2010, 12:41
http://www.lokomotivklinik.at/hpfixgal_fotos_von_umbauten_pict1578_17_03_2009_20 _29_32.jpg

Der Traum meiner Jugend. Habe ich nie bekommen, nur so einen blöden Schienenbus. ;(

Stanley, du hast es nicht verstanden. Jeder Schienenbus ist schöner als eine E03. Am schönsten war das "Schweineschnäuzchen".:]

http://www.frankneubauer.de/model/vt133_0e_01_th.jpg

Ruepel
12.12.2010, 16:48
Die schönste der Schönsten!

http://www.google.de/imgres?imgurl=http://img.webme.com/pic/d/deutschereichsbahn/05-002schwarz.jpg&imgrefurl=http://deutschereichsbahn.de.tl/Schlepptender-Personenzugdampfloks.htm&usg=__ImKaam7cZs_7N4Xxfvb9KzmPI40=&h=711&w=3130&sz=641&hl=de&start=244&sig2=UiMTztoipYvF2-sBEIh7FA&zoom=1&itbs=1&tbnid=Yowqbe8Vq7sNTM:&tbnh=34&tbnw=150&prev=/images%3Fq%3DDampflok%2BBaureihe%2B05%26start%3D24 0%26hl%3Dde%26safe%3Dactive%26client%3Dfirefox-a%26sa%3DN%26rls%3Dorg.mozilla:de:official%26ndsp% 3D20%26tbs%3Disch:1,isz:l&ei=b_wETZqjCoLsOaPVsagB

Geronimo
12.12.2010, 18:27
Eher die:

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/0/0b/Preu%C3%9Fische_P8_2455_%28Zug_der_Erinnerung%29.j pg/800px-Preu%C3%9Fische_P8_2455_%28Zug_der_Erinnerung%29.j pg

Eine preußische P8 gebaut in Königsberg.

hephland
12.12.2010, 18:50
Stanley, du hast es nicht verstanden. Jeder Schienenbus ist schöner als eine E03. Am schönsten war das "Schweineschnäuzchen".:]

http://www.frankneubauer.de/model/vt133_0e_01_th.jpg

die 03er war m.e. die letzte wirklich schöne deutsche schnellzugmaschine. allerdings hast du recht, daß man die kleinen nahverkersvehikel nicht verachten sollte.

Geronimo
12.12.2010, 19:11
Ich bin mit so was jeden Tag zur Schule gefahren. Deshalb vllt. meine Liebe zu diesen "kleinen Helden":
http://ecard.bahnen-und-busse.de/fotos/schienenbus/zlsm-schienenbus-simpelveld.jpg

Leila
04.01.2011, 17:05
In die Bahnhofrestaurants gehe ich nicht, die sind zu schäbig. […]

Anfangs der 1970er-Jahre war’s. Ich saß im Bahnhofbuffet zu Arth-Goldau und wurde von einem älteren Herrn angesprochen. Ob ich ihm und seiner Begleiterin die fingerdicken, überreichlich aufgehäuften Spaghetti und den dazugehörigen lampigen Salat empfehlen würde. „Ja, sicher!“, rief ich aus, da ich nach dem Abstieg vom Roßberg sehr hungrig war. Folglich bestellte er für sich und seine Begleiterin dasselbe.

Mit vollem Mund kamen wir miteinander ins Gespräch.

Oh, keine Bange! Ich gebe nur eine Zusammenfassung des Gespräches wieder. – Ich erfuhr also, daß zwei Menschen sich vor vielen, vielen Jahren ineinander verliebten und einander bald, gesellschaftlicher Gegebenheiten und Gepflogenheiten wegen, aus den Augen verloren. Er heiratete eine schöne dumme Frau, sie einen blöden reichen Mann. Daß sie dennoch, zwar erst in hohem Alter, für immer und ewig zueinanderfanden, ist der Schluß der Geschichte, die ich hier darum nicht ausführlich erzähle, weil ich nicht möchte, daß jemand den letzten Anschluß verpaßt.

Leila
05.01.2011, 12:46
„Der Zugnomade“ (http://www.faz.net/s/RubDDDF614E9B1C49B682201320840984FF/Doc~EB745E84667184C0C896C69230A8D705A~ATpl~Ecommon ~Scontent.html), eine lesenswerte Geschichte von Uwe Ebbinghaus!

martin54
05.01.2011, 13:42
http://www.politikforen.net/attachment.php?attachmentid=18878&stc=1&d=1294234936

martin54
05.01.2011, 13:50
http://www.politikforen.net/attachment.php?attachmentid=18879&stc=1&d=1294235389

martin54
05.01.2011, 13:55
http://www.politikforen.net/attachment.php?attachmentid=18880&stc=1&d=1294235713

latrop
05.01.2011, 16:06
„Der Zugnomade“ (http://www.faz.net/s/RubDDDF614E9B1C49B682201320840984FF/Doc~EB745E84667184C0C896C69230A8D705A~ATpl~Ecommon ~Scontent.html), eine lesenswerte Geschichte von Uwe Ebbinghaus!

Irgend wie sind das arme Gestalten, die dringend psychologischer Hilfe bedürfen.

Leila
05.01.2011, 16:22
Irgend wie sind das arme Gestalten, die dringend psychologischer Hilfe bedürfen.

Da ich mein Geld nicht als Psychologin verdiene … Anderer Anfang: Auch die Psychologen wollen leben …

KarenKolmar
08.01.2011, 15:45
Hallo.....Als jemand, der 30 Jahre an einem Eisenbahn-Bahndamm wohnte, kann ich Dir sagen, dass ich Deine Eisenbahnromantik teile - auch in den verschiedenen Fernsehkanälen! :)

17824

Willkommen zurück!


Verehrte Leila,

für den genannten "Schmachtschreiberling" hättest Du auch erzählen können, Du wärst schon Dein ganzes Leben von langjährig gelagertem Rosenkohl begeistert. Er würde sich Deiner langen Leidenschaft ohne Wimpernzucken auf der Stelle anschliessen.
:shrug:

KarenKolmar
08.01.2011, 15:51
http://www.berlin-gleisdreieck.de/grafik2/BenWagin/ben_07.jpg

der "Anahlter - Güterbahnhof" heute, mitten in Berlin.
ich verlor dort eine brille.





Wenn es nicht die Unschuld war, halb so schlimm. :rolleyes:

WilhelmII
12.01.2011, 11:46
Es ist schon peinlich, weil in Deutschland die ICE Züge kaputt sind, landen diese in der Werkstatt, dann werden IC Züge als ersatz für den ICE genommen, doch die IC Züge fehlen dann im IC Verkehr, dafür holte man sich wie selbst gesehen für den IC Berlin - Hannover - Norddeich Eisenbahnwaggons gemietet von der PKP ....

Was waren das für Zeiten als man mit dem IR und D-Zug von Berlin nach Wismar, Norddeich, Flensburg, Westerland, München, Zittau usw usw fahren konnte.

WilhelmII
12.01.2011, 11:48
Deutsche Politiker zerstören die Bahn, ich meine ich kann mich noch an das Jahr 1993 erinnern, da konnte ich mit dem D.345 von Berlin Lichtenberg direkt nach Kopenhagen via Rostock , Gedser Fähre, Nykobing fahren für 35 DM .... heute mit einaml umsteigen in Hamburg zu einem überteuerten ICE Fahrpreis, so der mal fahren würde.

Leila
11.05.2011, 13:47
Auch wenn es in der Dreigroschenoper heißt:


Ja, mach nur einen Plan
sei nur ein großes Licht
und mach dann noch ’nen zweiten Plan
gehn tun sie beide nicht.

– vom Pläneschmieden hielt mich das nie ab! Nur einmal noch, bevor meine Zeit abgelaufen ist, mit meinem Mann wie einst per Eisenbahn und Postauto durch die schöne Schweiz zu reisen, mit Rucksack, Photokram und Stativ, dies ist mein jetziger Plan, an dessen Ausführung ich seit gestern arbeite. Standesgemäß werden wir, wenn der Plan gelingt, in der zweiten Klasse reisen, neben oder vis-à-vis von Menschen, die wie wir auf den Rappen achten müssen. Daß ich aber nicht mehr wie früher mühsam Hügel und Berge hochkeuchen, sondern jede installierte bequeme Seil- und Zahnradbahn benutzen werde, ist eine ausgemachte Sache.

Wie ich auf diesen Plan kam? Meine Tochter Rosa fragte mich am letzten Muttertag, warum ich ein Kind haben wollte …? Ich antwortete ihr: „Aus reinem wissenschaftlichen Interesse – ich wollte wissen, ob ich biomechanisch funktioniere.“ Daraus entwickelte sich ein Zwiegespräch, in das sich mehrere Personen einmischten, um so lautstarker, je weniger sie zu sagen hatten. – Nach vielem hin und her und nach gar mancher Ab- und Ausschweifung von der in Rede stehenden Thematik, fragte mich mein Mann: „Leili, weißt du noch, als wir beide bei Bauern Obdach fanden, damals im Berner Oberland? Es regnete und regnete …“ „Ach, ja, mein Geliebter, daran erinnere ich mich“, antwortete ich ihm; worauf er meinte: „Mir träumt noch heute von jenen schönen Stunden.“ – Gestern fuhr ich in die Stadt, um das Honorar für meine letzte Auftragsarbeit in ein nützliches Instrument zu investieren. (Er hat es noch nicht gesehen).

Silencer
11.05.2011, 15:05
....... Es regnete und regnete …“ „Ach, ja, mein Geliebter, daran erinnere ich mich“, antwortete ich ihm; worauf er meinte: „Mir träumt noch heute von jenen schönen Stunden.“ – Gestern fuhr ich in die Stadt, um das Honorar für meine letzte Auftragsarbeit in ein nützliches Instrument zu investieren. (Er hat es noch nicht gesehen).

Du sagst zu deinem Mann "mein Geliebter"?

Ist das abgedreht. :)

ganja
11.05.2011, 15:33
Du sagst zu deinem Mann "mein Geliebter"?

Ist das abgedreht. :)

Nicht auf Schweizerdeutsch :)
Mein Lieber wäre wohl besser übersetzt.

Vor kurzem fuhr die Bahn vorbei:

21324

Früher sahen die halt schon besser aus...
http://www.politikforen.net/images/misc/pencil.png

Leila
11.05.2011, 16:08
Du sagst zu deinem Mann "mein Geliebter"?

Ist das abgedreht. :)

Mit meinem Mann spreche ich Schwyzerdütsch. Wenn ich etwas auf deutsch schreibe, dann tue ich nichts anderes, als all die andern Deutschschweizer, die den begriffsstutzigen Deutschen etwas sagen wollen: ich übersetze, so gut ich kann – und möglichst sinngemäß – vom Schwyzerdütschen ins Deutsche.

Der Dialog lautete etwa wie folgt:

„Weisch no, Leili, wo m’r im Bärner Oberland Unterschlupf g’funde händ bim e ne Buur? Es hät gschträßt wie verruckt.“
„O ja – wie chönnt i das vergässe ha! Sit do bisch du ja min Liebschte!“* [Herzliche luftabklemmende Umarmung].

Gruß von Leila

* Ich kenne weder die Grammatik noch die Orthographie der vielen Schweizer Mundarten.

MorganLeFay
11.05.2011, 16:41
Die alte Eisenbahnstrecke im Glen Ogle, etwas noerdlich von Lochearnhead:

http://img171.imageshack.us/img171/2600/p1010592f.jpg (http://imageshack.us/photo/my-images/171/p1010592f.jpg/)

Uploaded with ImageShack.us (http://imageshack.us)

Silencer
11.05.2011, 18:09
Mit meinem Mann spreche ich Schwyzerdütsch. Wenn ich etwas auf deutsch schreibe, dann tue ich nichts anderes, als all die andern Deutschschweizer, die den begriffsstutzigen Deutschen etwas sagen wollen: ich übersetze, so gut ich kann – und möglichst sinngemäß – vom Schwyzerdütschen ins Deutsche.

Der Dialog lautete etwa wie folgt:

„Weisch no, Leili, wo m’r im Bärner Oberland Unterschlupf g’funde händ bim e ne Buur? Es hät gschträßt wie verruckt.“
„O ja – wie chönnt i das vergässe ha! Sit do bisch du ja min Liebschte!“* [Herzliche luftabklemmende Umarmung].

Gruß von Leila

* Ich kenne weder die Grammatik noch die Orthographie der vielen Schweizer Mundarten.

Ach soooo! Ich dachte schon ihr lebt wie in einer Operette....

....tschuldigung.

:schweiz:

Leila
11.05.2011, 21:17
Ich löschte aus Versehen das Bild.

Leila
15.12.2012, 12:32
Viele der von mir in diesem Forum publizierten Beiträge hätte ich in diesem Strang unterbringen sollen, bereinigte sie aber, um nicht für eine Eisenbahnfetischistin gehalten zu werden.

Mein Führerausweis (der nichts mit „dem Führer“ zu tun hat) trägt das Datum „25. 10. 77“ (damals hatte ich bereits ein Studium hinter mir).

Nun lese ich heute in der Zeitung tatsächlich folgendes:

„Der Bahnhof heisst wieder Bahnhof“ (http://www.tagesanzeiger.ch/leben/reisen/Der-Bahnhof-heisst-wieder-Bahnhof/story/21447969)! — Ach, wie freut mich das!

Baffi
15.12.2012, 21:21
Das Problem ist doch, dass die Bahn jedes Jahr verteuert wird, wenn man sich einen Fahrschein kauft merkt man , dass man gleich 10 Prozent oder mehr aufzahlen muss, das ärgert mich - alles wird teurer aber die Löhne steigen nicht, und hier hat die Politik richtig Scheisse gebaut und gehört geterrt und gefedert.

Leila
15.12.2012, 21:49
Das Problem ist doch, dass die Bahn jedes Jahr verteuert wird, wenn man sich einen Fahrschein kauft merkt man , dass man gleich 10 Prozent oder mehr aufzahlen muss, das ärgert mich - alles wird teurer aber die Löhne steigen nicht, und hier hat die Politik richtig Scheisse gebaut und gehört geterrt und gefedert.


Das Generalabonnement.

Flexibel und unabhängig: Mit dem Generalabonnement (GA) steigen Sie einfach in den nächsten Zug. Das GA erhalten Sie für die 1. und für die 2. Klasse. – Quelle (http://www.sbb.ch/abos-billette/abonnemente/ga.html)

Klingt doch gut, so als Werbespruch, nicht wahr? Nur, wer kann sich schon ein GA für CHF 3'550.– (2. Klasse) bzw. für CHF 5'800.– (1. Klasse) leisten? – Und dabei hätten doch gerade die Arbeitslosen und Sozialhilfeempfänger Zeit im Überfluß, um die Schönheiten der Schweiz zu erkunden!

Leila
15.12.2012, 21:50
Das Problem ist doch, dass die Bahn jedes Jahr verteuert wird, wenn man sich einen Fahrschein kauft merkt man , dass man gleich 10 Prozent oder mehr aufzahlen muss, das ärgert mich - alles wird teurer aber die Löhne steigen nicht, und hier hat die Politik richtig Scheisse gebaut und gehört geterrt und gefedert.


Das Generalabonnement.

Flexibel und unabhängig: Mit dem Generalabonnement (GA) steigen Sie einfach in den nächsten Zug. Das GA erhalten Sie für die 1. und für die 2. Klasse. – Quelle (http://www.sbb.ch/abos-billette/abonnemente/ga.html)

Klingt doch gut, so als Werbespruch, nicht wahr? Nur, wer kann sich schon ein GA für CHF 3'550.– (2. Klasse) bzw. für CHF 5'800.– (1. Klasse) leisten? – Und dabei hätten doch gerade die Arbeitslosen und Sozialhilfeempfänger Zeit im Überfluß, um die Schönheiten der Schweiz per Eisenbahn zu erkunden!

Baffi
16.12.2012, 10:40
Ich kann nur sagen, dass ich meine Ausflüge mit der Bahn drastisch reduziert habe, früher bin ich jede Woche oder alle 14 Tage raus gefahren, heute mache ich das nur noch einmal im Monat manchmal sogar nur alle 6 Wochen, weil das schon nicht mehr zu bezahlen ist was die Deutsche Bahn für Fahrpreise verlangt, und dabei der Steuerzahler drauf zahlt, - und ehrlich diese roten Doppelstock Nahverkehrszüge in Berlin , sind die reinste Zumutung, wenn man sich die Sitze ansieht, bin letzte Woche nach Nauen gefahren mit dem Zug und da tut dir nach 10 Minuten der Arsch weh, mein Gott da waren die Holzbanksitze in der Berliner S-Bahn in der DDR bequemer als das was uns heute zugemutet wird, nur damals zahlte ich 20 Pfennig heute sind es mehr als 8,20 DM (ich akzeptiere den Euro als Währung nicht).