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Vollständige Version anzeigen : Großbritannien erkennt Druidentum als Religion an



Kimyager
02.10.2010, 19:57
Eine weise Entscheidung:

http://nachrichten.t-online.de/grossbritannien-erkennt-druidentum-als-religion-an/id_43022482/index

Diese Menschen haben ihrer bisherigen, allseits bekannten Religion der Rücken gekehrt und eine neue geistige Heimat gefunden.
Dem trägt der britische Staat nunmehr Rechnung.

strategos
02.10.2010, 20:04
...also sicheln gewetzt , rauf auf die bäume und runter mit den misteln !!!

zoon politikon
02.10.2010, 20:09
Eine weise Entscheidung:

http://nachrichten.t-online.de/grossbritannien-erkennt-druidentum-als-religion-an/id_43022482/index

Diese Menschen haben ihrer bisherigen, allseits bekannten Religion der Rücken gekehrt und eine neue geistige Heimat gefunden.
Dem trägt der britische Staat nunmehr Rechnung.

Allseits bekannt ist das Druidentum mitnichten, es gibt kaum schriftliche Zeugnisse - man weiß also eigentlich nicht, was man da genau tun soll- als Duide.

Man kann auch nicht an Geschichte vor hunderten von Jahren einfach anknüpfen.

Wem es aber Spass macht, der kann ja jetzt mantische Beschwörungsformeln sprechen und Misteln kochen unter staatlichem Segen. Ob das die Druiden der Kelten wirklich gewollt hätten??

Cinnamon
02.10.2010, 20:11
Man nehme:


# mit einer goldenen Sichel geschnittene Misteln (möglichst am 6. Tag nach Vollmond geschnitten)
# vierblättrige Kleeblätter
# ein einigermaßen frisches Stück Fisch
# Steinöl (oder etwas Roterübensaft)
# eine Prise Salz
# Hummer (nicht unbedingt notwendig, aber geschmacklich eine Verbesserung)
# div. Kräuter, Gräser und Wurzeln

Alles kommt in einen Topf mit Wasser und kocht eine zeitlang auf großer Flamme.Umrühren und fertig !
Serviert wird er warm direkt aus dem Topf, kalt zum Mitnehmen in einer Feldflasche oder in seltenen Fällen auch in einem Fass.

http://www.asterix-fan.de/wi/zt/trank.htm

Und schon hat man einen schönen Zaubertrank.

Nachbar
02.10.2010, 21:00
Eine weise Entscheidung:

http://nachrichten.t-online.de/grossbritannien-erkennt-druidentum-als-religion-an/id_43022482/index

Diese Menschen haben ihrer bisherigen, allseits bekannten Religion der Rücken gekehrt und eine neue geistige Heimat gefunden.
Dem trägt der britische Staat nunmehr Rechnung.

Jedem das seine, kann hierauf nur gesagt werden.

Schlechter als die missionierenden monotheologischen Religionen, die über die Zeit zur Geißel der Menschheit mutiert sind, wird deren neue religiöse Heimat wahrscheinlich nicht sein.

Vermutlich werden sie ihrer lokalen Tradition den Vorzug geben, und sich weniger darum kümmern, was mal irgendein Araber irgendwann zu seinem Volk gesagt habe. Und sie werden sicher auch keine Weltuntergangsstimmung verbreiten, die wir von anderswo her kennengelernt haben bzw. kennenlernen mußten.

Wollte jemand ihnen ihr freies handeln verbieten?
In der heutigen Zeit?

-jmw-
02.10.2010, 21:31
Das Droidentum läge näher, wo doch Australien schon die Jedis anerkennt...

Gryphus
02.10.2010, 21:42
Das Droidentum läge näher, wo doch Australien schon die Jedis anerkennt...

... dem in Australien 20% der Bevölkerung angehören.

heide
03.10.2010, 09:48
...also sicheln gewetzt , rauf auf die bäume und runter mit den misteln !!!

Auch das Mixen von Heiltränken ist dann wieder "in". Solange es nicht schadet, soll jeder Mensch mit dem, was, an was oder woran er glaubt, glücklich werden. Einzige Ausnahme: Keine Religion, die zum Heiligen Krieg gegen die Ungläubigen ausruft und realisiert!

strategos
03.10.2010, 09:53
Auch das Mixen von Heiltränken ist dann wieder "in". Solange es nicht schadet, soll jeder Mensch mit dem, was, an was oder woran er glaubt, glücklich werden. Einzige Ausnahme: Keine Religion, die zum Heiligen Krieg gegen die Ungläubigen ausruft und realisiert!

das mixen von heiltränken hat doch schon die pharmalobby unter sich aufgeteilt , und den rest besorgen gelbe wunderheiler . für die druiden bleibt da nur noch , "WER ZU SPÄT KOMMT ...:]

Berwick
03.10.2010, 11:35
Nächstes Jahr in Stonehenge! :]

Stadtknecht
03.10.2010, 11:46
Hat die einzig wahre Religion diesen Ketzern und Götzenanbetern schon mit Kopf ab gedroht?

Nationalix
03.10.2010, 11:54
Darauf ein Schlückchen Zaubertrank.

http://vogelschule.ch/images/miraculix.jpg

cougar
03.10.2010, 13:49
immer noch besser als die satanische sekte islam.

lieber druidenanhänger als muselmane und arschhochrecker.

Efna
05.10.2010, 19:49
In GB scheint die Verehrung von Naturgottheiten nun offiziel zu sein. Vor ein paar Jahren wurde auch Wicca mit den anderen offiziellen Religionen gleich gesetzt und ich glaube auch schon in GB. In Dänemark passierte ähnliches mit den germanischen Glauben in Dänemark.

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,720954,00.html

Ich hoffe das DEutschland irgendwann nachzieht.

Berwick
05.10.2010, 19:51
Ist das nicht das gleiche Thema hier:

http://www.politikforen.net/showthread.php?t=100083

Efna
05.10.2010, 19:53
Solche Themen gehen so schnell unter bei den Islamthraeds. Eigentlich bezieht es sich nicht nur auf Druidentum sondern eben aufg Leute die Naturgötter anbeten.

n_h
05.10.2010, 20:15
In GB scheint die Verehrung von Naturgottheiten nun offiziel zu sein. Vor ein paar Jahren wurde auch Wicca mit den anderen offiziellen Religionen gleich gesetzt und ich glaube auch schon in GB. In Dänemark passierte ähnliches mit den germanischen Glauben in Dänemark.

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,720954,00.html

Ich hoffe das DEutschland irgendwann nachzieht.


War'n die Heiden nicht besonders tolerant...? ?(

Efna
05.10.2010, 20:44
War'n die Heiden nicht besonders tolerant...? ?(

Wir versuchen nicht anderen Menschen ihre Religionen aufzudrängen.

-jmw-
05.10.2010, 21:08
http://img001.superweb.de/mysticworld/img/b1-r_p_46190_4_dryade2.jpg


:vogel:

Sauerländer
05.10.2010, 21:12
War'n die Heiden nicht besonders tolerant...?
Sie haben in aller Regel keinen Ausschließlichkeitsanspruch hinsichtlich ihrer jeweiligen Götter erhoben.
Friedlicher waren sie deshalb nicht unbedingt.
Man könnte übrigens auch in diesem Nichterheben eines Ausschließlichkeitsanspruch die Schwäche sehen, die eben dazu geführt hat, dass von den diversen heidnischen Kulten zumindest in unseren Breitengraden nicht mehr allzu viel übrig ist.

Koslowski
05.10.2010, 21:26
Man könnte übrigens auch in diesem Nichterheben eines Ausschließlichkeitsanspruch die Schwäche sehen, die eben dazu geführt hat, dass von den diversen heidnischen Kulten zumindest in unseren Breitengraden nicht mehr allzu viel übrig ist.

Bei einigen Stämmen gab es aber für sich-taufen-lassen einen Kopfsprung ins Moor.

borisbaran
05.10.2010, 21:30
Das ist ganz sicher kein "authentisches" Druidentum, davon ist heutzutage eh nix mehr übrig geblieben, sicher irgendein Synkretismus aus Christentum und Volkslegenden.

Sauerländer
05.10.2010, 21:33
Bei einigen Stämmen gab es aber für sich-taufen-lassen einen Kopfsprung ins Moor.
Sicher, teilweise hat man ja auch Missionare einen Kopf kürzer gemacht. Das hat aber häufig was damit zu tun gehabt, dass man die mit der Konversion einhergehende politische Unterwerfung abgelehnt hat.

Paul Felz
05.10.2010, 21:34
Das ist ganz sicher kein "authentisches" Druidentum, davon ist heutzutage eh nix mehr übrig geblieben, sicher irgendein Synkretismus aus Christentum und Volkslegenden.
Unsinn, ich spiele gerade einen :]
http://moonkin.freedomblogging.com/files/2007/11/moonkin2.jpg

Felix Krull
05.10.2010, 21:34
Wenn man Druide wird, kann man dann irgendwelche Sonderrechte einfordern?

Gibt es Entschädigungen vom Vatikan für seine ganzen Verbrechen am Druidentum?

-jmw-
05.10.2010, 21:41
War'n die Heiden nicht besonders tolerant...? ?(
Jain.
Hängt wohl davon ab, was man unter "Toleranz" versteht.

Wenn mein Schamane A sagt und der Schamane vom Nachbarstamm sagt B, dann kann ich das ja dulden, solange es mich nicht betrifft.
Betrifft es mich, hört die Toleranz schnell auf, dann hör ich auf meinen und zwar vielleicht tatsächlich aus religiösen Gründen und weil eure "Wahrheit" nicht als solche zählt, sondern nur als tolerable Verrücktheit.

Oder wenn man einen solchen Heiden fragt, ob nun bei der Weltentstehung ein Affe eine Rolle spielte oder nicht, was soll er dann sagen?
"Bei uns schon, bei euch nicht."?
Doof, wenn man nur eine Welt hat!
Da bleibt nur entweder-oder oder aber eine eher metaphorische Auslegung.

Umgekehrt waren und sind die "Nichtheiden" ja nicht intolerant aus Spass an der Freud, sondern aufgrund von Befehlen von oben.
Stünde im Koran: "Und falls ihr wen trefft, fragt einfach mal, ob er mitmachen will. Wenn nicht, wünscht ihm einen Guten Tag!", dann wär der Islam ja vielleicht auch anders.

Ajax
05.10.2010, 22:40
War'n die Heiden nicht besonders tolerant...? ?(

Das halte ich für ein von NewAge-Hippie-Historikern verbreitetes Märchen, um die urwüchsigen Heiden, die noch rein und vom Gift der Zivilisation noch nicht befallen waren, in ein besseres Licht zu rücken als die Christen, denen man bekanntlich alle Übel der Weltgeschichte anlastet. Fakt ist, dass man relativ wenig über die heidnischen Religionen weiß. Moderne Heiden legen ihren Glauben deswegen ziemlich frei aus, denn sie haben ja nichts, worauf sie zurückgreifen können, wie bspw. die Christen auf die Bibel. Modernes Heidentum ist nichts weiter als Hippiekram für Gutmenschen und Weltvebesserer, die gerne anders sein wollen als der Rest. Man sollte sie nicht weiter beachten.

Koslowski
05.10.2010, 23:01
Das halte ich für ein von NewAge-Hippie-Historikern verbreitetes Märchen, um die urwüchsigen Heiden, die noch rein und vom Gift der Zivilisation noch nicht befallen waren, in ein besseres Licht zu rücken als die Christen, denen man bekanntlich alle Übel der Weltgeschichte anlastet. Fakt ist, dass man relativ wenig über die heidnischen Religionen weiß. Moderne Heiden legen ihren Glauben deswegen ziemlich frei aus, denn sie haben ja nichts, worauf sie zurückgreifen können, wie bspw. die Christen auf die Bibel. Modernes Heidentum ist nichts weiter als Hippiekram für Gutmenschen und Weltvebesserer, die gerne anders sein wollen als der Rest. Man sollte sie nicht weiter beachten.

In Norwegen haben schon Kirchen gebrannt.:rolleyes:

Efna
06.10.2010, 08:23
Das halte ich für ein von NewAge-Hippie-Historikern verbreitetes Märchen, um die urwüchsigen Heiden, die noch rein und vom Gift der Zivilisation noch nicht befallen waren, in ein besseres Licht zu rücken als die Christen, denen man bekanntlich alle Übel der Weltgeschichte anlastet. Fakt ist, dass man relativ wenig über die heidnischen Religionen weiß. Moderne Heiden legen ihren Glauben deswegen ziemlich frei aus, denn sie haben ja nichts, worauf sie zurückgreifen können, wie bspw. die Christen auf die Bibel. Modernes Heidentum ist nichts weiter als Hippiekram für Gutmenschen und Weltvebesserer, die gerne anders sein wollen als der Rest. Man sollte sie nicht weiter beachten.

Wir wissen nicht viel über das germanische Heidentum. das römisch-griechische Heidentum ist sehr viel bekannt über das das Altorientalische, Indianische etc.

Davon abgesehen frage ich mich ob du auch so (Hippie Kram und so) über Nationale "Heiden" denkst. Naja werden ja sowieso weniger.

Efna
06.10.2010, 08:27
Sicher, teilweise hat man ja auch Missionare einen Kopf kürzer gemacht. Das hat aber häufig was damit zu tun gehabt, dass man die mit der Konversion einhergehende politische Unterwerfung abgelehnt hat.

Nein das stimmt soweit nicht oder zumindestens nur teilweise, Das Christentum wurde auch aus rein religiösen Gründen abgelehnt. Und im Moor wurde kein Missionar versenkt. Welche Bedeutung die Leichen im Moor weiss man nicht.

Koslowski
06.10.2010, 10:11
Sicher, teilweise hat man ja auch Missionare einen Kopf kürzer gemacht. Das hat aber häufig was damit zu tun gehabt, dass man die mit der Konversion einhergehende politische Unterwerfung abgelehnt hat.

Nein nicht nur. Einem Germanen ist das Konzept absoluter Macht sowohl bei Menschen als auch bei Göttern vollkommen fremd. Unfähiger Stammes- und Heeresführer hat man sich entledigt, was selbst Arminius passiert ist. Und auch Götter wurden ab- und eingesetzt. Wotan war ja nicht immer der Oberste.
Von daher mußte die christliche Religion und das römische Gesellschaftssystem als Gefahr erkannt werden. Und dementsprechend hat man gehandelt. Leider nicht konsequent genug.

marc
06.10.2010, 10:15
Das ist ganz sicher kein "authentisches" Druidentum, davon ist heutzutage eh nix mehr übrig geblieben, sicher irgendein Synkretismus aus Christentum und Volkslegenden.

Richtig.
Von einigen Ausnahmen abgesehen dürfte dieses ganzen "Druidentum", das "aufgeklärte Heidentum" usw. sowieso nur auf einen politisch und esoterisch verbrämten Mittelaltermarkt hinauslaufen.

Koslowski
06.10.2010, 10:20
Richtig.
Von einigen Ausnahmen abgesehen dürfte dieses ganzen "Druidentum", das "aufgeklärte Heidentum" usw. sowieso nur auf einen politisch und esoterisch verbrämten Mittelaltermarkt hinauslaufen.

Nein. Der Eindruck entsteht nur, weil sich diese Leute öffentlichkeitswirksam inszenieren. Wer das ernst nimmt, bleibt unter sich (und trägt in der Regel auch moderne Kleidung :P )

Efna
06.10.2010, 10:23
Das ist ganz sicher kein "authentisches" Druidentum, davon ist heutzutage eh nix mehr übrig geblieben, sicher irgendein Synkretismus aus Christentum und Volkslegenden.

Es ist auch blödsinn alles eins zu eins zu kopieren....

zoon politikon
06.10.2010, 10:39
Es ist auch blödsinn alles eins zu eins zu kopieren....

Das Problem ist, es wird fast nichts übernommen, weil man einfach zu wenig Quellen besitzt. Weshalb man es dann aber Druidentum nennt, kann man nicht glaubhaft machen.

Efna
06.10.2010, 10:44
Das Problem ist, es wird fast nichts übernommen, weil man einfach zu wenig Quellen besitzt. Weshalb man es dann aber Druidentum nennt, kann man nicht glaubhaft machen.

Ändert aber nichts an der Tatsache das der Glaube an Naturgötter anerkannt. Authentischen Auftreten ist kein Kriterium für so etwas.

zoon politikon
06.10.2010, 10:46
Ändert aber nichts an der Tatsache das der Glaube an Naturgötter anerkannt. Authentischen Auftreten ist kein Kriterium für so etwas.

Aber was wird denn da anerkannt, wenn es nicht authentisch ist?
Dann kann man ja auch die Religion des Spaghettimonsters anerkennen.

Koslowski
06.10.2010, 10:48
Das Problem ist, es wird fast nichts übernommen, weil man einfach zu wenig Quellen besitzt. Weshalb man es dann aber Druidentum nennt, kann man nicht glaubhaft machen.

Heidentum, egal ob Druidentum, Asentreue oder sonstwas, ist nicht in dem Maße auf historische Quellen angewiesen, wie es eine Buchreligion ist. Es geht "uns" nämlich nicht darum, Gebote zu erfüllen oder "Heiligen" in möglichst authentischer Weise nachzueifern.
Der Kern des Heidentums ist der Mensch selbst und wie er in Wechselwirkung mit seinem Lebensraum und vor allem seinem Schicksal steht. Die Mythologie ist dabei nur eine Hilfe, um zu erkennen, wo man steht und um die Gemeinsamkeiten und auch Unterschiede zu Gleichgesinnten zu verstehen. Dabei steht die kulturelle und nicht die spirituelle Verbindung im Vordergrund. Denn der höheren Macht können "wir" nur alleine entgegentreten, sowohl als Freund als auch als Feind.

Efna
06.10.2010, 10:52
Aber was wird denn da anerkannt, wenn es nicht authentisch ist?
Dann kann man ja auch die Religion des Spaghettimonsters anerkennen.

Es wird ernsthaft ausgelebt in GB, davon abgesehen stimmt es nicht das "gar nichts" bekannt. Dafür das wir "gar nichts wissen" wissen schon recht viel. Die Götter und ihre Attribute, Auch welche Feiertage heidnische Ursprungs sind und Bräche. Es klafft zwar eine ganz schöne Lücke aber das wir gar nichts wissen ist eine übertreibung.
Davon abgesehen das das Christentum heute genauso wenig Authentisch ist.

Maximilian
06.10.2010, 16:40
Nächstes Jahr in Stonehenge! :]

http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/1151534/Naturreligion-in-Grossbritannien#/beitrag/video/1151534/Naturreligion-in-Grossbritannien

:D

Efna
06.10.2010, 17:25
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/1151534/Naturreligion-in-Grossbritannien#/beitrag/video/1151534/Naturreligion-in-Grossbritannien

:D

Naja es gibt viele solche mystischen Orte in fast jeder Region auch hier in Deutschland.

Maximilian
06.10.2010, 17:41
Naja es gibt viele solche mystischen Orte in fast jeder Region auch hier in Deutschland.

Der wohl bekannteste mystische Ort in Deutschland:

http://de.okkultopedia.org/index.php5?title=Externsteine#Funktion_bei_germani schen_Druiden

Efna
06.10.2010, 18:04
Der wohl bekannteste mystische Ort in Deutschland:

http://de.okkultopedia.org/index.php5?title=Externsteine#Funktion_bei_germani schen_Druiden

Ja leider aber auch extrem überlaufen da finde ich die Mystischen Orte noch am besten die den meisten unbekannt sind.

cajadeahorros
07.10.2010, 14:40
Es wird ernsthaft ausgelebt in GB, davon abgesehen stimmt es nicht das "gar nichts" bekannt. Dafür das wir "gar nichts wissen" wissen schon recht viel. Die Götter und ihre Attribute, Auch welche Feiertage heidnische Ursprungs sind und Bräche. Es klafft zwar eine ganz schöne Lücke aber das wir gar nichts wissen ist eine übertreibung.
Davon abgesehen das das Christentum heute genauso wenig Authentisch ist.

Nicht mal der Gott des Christentums ist authentisch, der Papa wurde den Juden geklaut und der "Sohn" ein paar hundert Jahre später per Beschluß irgendwelcher Funktionäre zum "Gott" befördert.

n_h
07.10.2010, 15:38
Sie haben in aller Regel keinen Ausschließlichkeitsanspruch hinsichtlich ihrer jeweiligen Götter erhoben.
Friedlicher waren sie deshalb nicht unbedingt.
Man könnte übrigens auch in diesem Nichterheben eines Ausschließlichkeitsanspruch die Schwäche sehen, die eben dazu geführt hat, dass von den diversen heidnischen Kulten zumindest in unseren Breitengraden nicht mehr allzu viel übrig ist.


DARAUF wollte ich hinaus!


Wird das "Heidnische" nicht "von Norden her kommend" irgendwie "grad" etwas gepushed?

Landogar
07.10.2010, 21:13
Eine weise Entscheidung:

http://nachrichten.t-online.de/grossbritannien-erkennt-druidentum-als-religion-an/id_43022482/index

Diese Menschen haben ihrer bisherigen, allseits bekannten Religion der Rücken gekehrt und eine neue geistige Heimat gefunden.
Dem trägt der britische Staat nunmehr Rechnung.



Eine sehr erfreuliche Nachricht.

Krabat
07.10.2010, 21:17
Naja es gibt viele solche mystischen Orte in fast jeder Region auch hier in Deutschland.

Ja, es gibt viele Kraftorte. Man stößt geradezu auf sie, wenn man durch die Wälder geht.

Es sind nicht nur Riesensteine oder monumentale Gebirge.

Stonehenge ist dagegen ein menschengeschaffener Witz, eine Steinzeitarchitektur, eher der Vorläufer monumentaler gotischer Dome.

Dahin geht kein Weg zurück.

Krabat
07.10.2010, 21:22
Eine sehr erfreuliche Nachricht.

Hier sind sich der grün-linke Deutsch-Neger Landogar und der Türke Kimyager natürlich einig.

Einig gegen das Christentum.

borisbaran
07.10.2010, 21:29
Ein Moslem soll Heidentum befürworten? Verblödet oder extrem verblödet??

Landogar
07.10.2010, 22:07
Hier sind sich der grün-linke Deutsch-Neger Landogar und der Türke Kimyager natürlich einig.

Einig gegen das Christentum.


Manchmal mache ich mir wirklich Sorgen um deinen Geisteszustand: Wieso richtet sich eine Anerkennung naturreligiöser Gemeinschaften gegen das Christentum?

Nur weil ich das eine begrüße, verdamme ich doch nicht automatisch das andere. Bist du wirklich nur zu diesem primitiven Schwarz-Weiss-Denken fähig?

Nachtrag: Wie kommst du überhaupt auf die Idee, ich sei ein Neger?

Krabat
07.10.2010, 22:37
Nachtrag: Wie kommst du überhaupt auf die Idee, ich sei ein Neger?

Aufgrund des Photos in Deinem Avatar.

Bist Du kein Neger?

Ausonius
07.10.2010, 22:48
Eine weise Entscheidung:

http://nachrichten.t-online.de/grossbritannien-erkennt-druidentum-als-religion-an/id_43022482/index

Diese Menschen haben ihrer bisherigen, allseits bekannten Religion der Rücken gekehrt und eine neue geistige Heimat gefunden.
Dem trägt der britische Staat nunmehr Rechnung.


Warum auch nicht? Wenn wir alle gläubigen Moslems, Christen und Juden in diesem Lande gegen Wiccans, Paganisten etc. tauschen würden, wären wir besser dran. Nicht perfekt, aber besser.

Landogar
07.10.2010, 22:52
Aufgrund des Photos in Deinem Avatar.

Bist Du kein Neger?

Nein, ich bin kein Neger. Ich bin abstammungstechnisch zwar alles mögliche (Kaschube, Pommeraner, Preusse, Schwede, Rheinländer, Badner, Schwabe, Schweizer, Gascogner, Bretone), aber alles innerhalb europäischer Grenzen.

Der Mann in meinem Avatar ist übrigens Dean Dixon, einer der besten Dirigenten seiner Zeit und von mir, der ich ein bekennender Freund klassischer Musik bin, hoch geschätzt.

http://de.wikipedia.org/wiki/Dean_Dixon

Ausonius
07.10.2010, 22:55
Fakt ist, dass man relativ wenig über die heidnischen Religionen weiß. Moderne Heiden legen ihren Glauben deswegen ziemlich frei aus, denn sie haben ja nichts, worauf sie zurückgreifen können, wie bspw. die Christen auf die Bibel.

Das stimmt nicht. Über zwei heidnische Religionen weiß man sehr viel, nämlich die griechische und römische. Und dank der sehr synkretistischen römischen Religion sind etliche Kenntnisse über heidnische Götter der unterworfenen Völker erhalten geblieben - diese wurden nämlich einfach in den Olymp aufgenommen.
Religiös motivierte Kriege gabs im Römischen Reich nur bei den Aufständen der monotheistischen Juden.

Ausonius
07.10.2010, 22:58
Richtig.
Von einigen Ausnahmen abgesehen dürfte dieses ganzen "Druidentum", das "aufgeklärte Heidentum" usw. sowieso nur auf einen politisch und esoterisch verbrämten Mittelaltermarkt hinauslaufen.

Und wenn schon!
Ist mir lieber als eine ernste und tiefgängige Religion mit Kreuzrittern, Zeloten und Djihadisten...

Landogar
07.10.2010, 22:59
Warum auch nicht? Wenn wir alle gläubigen Moslems, Christen und Juden in diesem Lande gegen Wiccans, Paganisten etc. tauschen würden, wären wir besser dran. Nicht perfekt, aber besser.


Vermutlich schon. Ich habe mich jahrelang in der naturreligiösen Szene bewegt, und die meisten Paganisten waren, zumindest nach meinen Beobachtungen, erfreulich bodenständige und realitätsbezogene Zeitgenossen. Aber natürlich gibt es den einen oder anderen Spinner, wie zum Beispiel den selbsternannten "Allsherjargoden", der der Szene schon seit Jahren unglaublich auf den Sack geht, aber sonst...

Ausonius
07.10.2010, 23:00
Aber was wird denn da anerkannt, wenn es nicht authentisch ist?
Dann kann man ja auch die Religion des Spaghettimonsters anerkennen.

Richtig, aber warum nicht? Es ist ja gerade dieser Exklusivitätsanspruch bestimmter Religionen, der sich auch oft in staatlich-gesellschaftlichen Privilegien ausdrückt, der von der Bildfläche gefegt werden muss.

cajadeahorros
08.10.2010, 07:57
Das stimmt nicht. Über zwei heidnische Religionen weiß man sehr viel, nämlich die griechische und römische. Und dank der sehr synkretistischen römischen Religion sind etliche Kenntnisse über heidnische Götter der unterworfenen Völker erhalten geblieben - diese wurden nämlich einfach in den Olymp aufgenommen.
Religiös motivierte Kriege gabs im Römischen Reich nur bei den Aufständen der monotheistischen Juden.

Sieht man von den mindestens 7000 Opfern der Verfolgung des Bacchuskultes ab...

cajadeahorros
08.10.2010, 07:59
Der Mann in meinem Avatar ist übrigens Dean Dixon, einer der besten Dirigenten seiner Zeit und von mir, der ich ein bekennender Freund klassischer Musik bin, hoch geschätzt.

http://de.wikipedia.org/wiki/Dean_Dixon

Again we learned, vielen Dank!

Ausonius
08.10.2010, 08:00
Sieht man von den mindestens 7000 Opfern der Verfolgung des Bacchuskultes ab...

Würde ich jetzt nicht als Krieg bezeichnen, und es schmälert die Bilanz im Gesamten nur ein bißchen.

marc
08.10.2010, 08:19
Und wenn schon!
Ist mir lieber als eine ernste und tiefgängige Religion mit Kreuzrittern, Zeloten und Djihadisten...

Politisch gesehen und gesellschaftlich ist der friedliche Idiot dem intellektuellen Terroristen selbstverständlich vorzuziehen; nur geht es bei der Religion, oder geht es zumindest mir bei der Religion nicht darum, was gesellschaftlich, politisch besser wäre, sondern darum, was wahr ist -- was ich ja schon so oft geschrieben habe, daß es langsam fundamentalistisch wirken mag. :D
Dabei ist es natürlich völlig akzeptabel, wenn Menschen zum Beispiel psychotherapeutische Kriterien anlegen und betonen, daß es ihnen einfach gut tun würde, wenn sie durch irgendwelche neoheidnischen Rituale mit Vater Sonne und Mutter Erde verschmelzen würden, oder natürlich auch, wenn sie sich beim Gebet zu Jesus begorgen fühlen würden usw. usw.; also ich toleriere das selbstverständlich, stehe dieser Auffassung von Religion aber wirklich diametral entgegen. Mag ja sein, daß die Kunst eine hilfreiche Lüge ist, aber die Religion, sobald sie unwahr ist, wäre für mich auch nicht mehr hilfreich. Und vice versa: wenn sie nicht hilfreich dafür aber wahr ist, so what?
(Was die Sache natürlich erschwert; und mein nicht sehr ruhmreiches Schwanken ist ja hierzuforum gut dokumentiert.)

Größeren Respekt könnte ich deshalb vor denjenigen Neoheiden, Druiden usw. haben, die ihre Religion klar definieren(!), und: die mir einfach sagen, daß ihre Religion wahr und die anderen dann logischerweise falsch seien. Denn entweder ist Gott zum Beispiel personales Wesen oder ist es eben nicht. Meistens lese ich aber nur, daß ihre Religion besser dazu geeignet sei, den demokratischen Humanismus zu stützen u.dgl. Und dann immer diese falsche Toleranz. Dabei muss logischerweise jede religiöse Aussage über Religionen für sich in Anspruch nehmen, "exklusiv" und "diskriminierend" sein; das gilt für die Aussage, daß eine Kirche von Gott gegründet wurde ebenso wie die Aussage, daß Gott keine Kirche gegründet habe; für die Aussage, daß Gott eifersüchtig sei ebenso wie für die Aussage, daß Gott nicht eifersüchtig sei; für die Aussage, daß Gott personal sei ebenso wie für die Aussage, daß er das nicht sei; es können nicht Druidentum und Katholizismus gleichzeitig wahr sei.

-jmw-
08.10.2010, 16:34
es können nicht Druidentum und Katholizismus gleichzeitig wahr sei.
Naja, der Katholizismus kennt ja nicht nur die eine Seite, der man angehören kann, sondern auch die andere.
Und da passen Druiden, selbsternannte Zauberer, Hexen usw. ja auch prima hin...

Krabat
08.10.2010, 16:55
Das stimmt nicht. Über zwei heidnische Religionen weiß man sehr viel, nämlich die griechische und römische. Und dank der sehr synkretistischen römischen Religion sind etliche Kenntnisse über heidnische Götter der unterworfenen Völker erhalten geblieben - diese wurden nämlich einfach in den Olymp aufgenommen.
Religiös motivierte Kriege gabs im Römischen Reich nur bei den Aufständen der monotheistischen Juden.

Mag sein, interessant ist aber doch, daß es die heidnischen Römer waren, die das Druidentum in den keltischen Gebieten, die sie erobert haben, abgeschafft haben.

Vielleicht hatte das weniger religiöse Gründe, als viel mehr politische, denn die Druiden waren ja gleichzeitig Herrscher, Richter und Priester.

Von der viel beschworenen religiösen Toleranz der römischen Heiden zeugt es aber nicht.

marc
08.10.2010, 17:11
Naja, der Katholizismus kennt ja nicht nur die eine Seite, der man angehören kann, sondern auch die andere.
Und da passen Druiden, selbsternannte Zauberer, Hexen usw. ja auch prima hin...

Ja, aber dann nur als das Falsche oder Teuflische, von dem man sich abgrenzt.
Der Libertäre kennt ja auch die andere Seite, von der er sich abgrenzt, aber das heißt ja nicht, daß der Libertäre den Sozialismus für genauso wahr, bzw. in diesem Falle: für richtig und zielführend hält.

-jmw-
08.10.2010, 17:19
Nun, "nur"...
Es ist wahr in dem Sinne, dass es da ist;
und es ist wahr in dem Sinne, dass es eine Option darstellt im Leben.

Wie gesagt, drum passen Druiden, Odinisten, Hinduisten... schon rein in den Katholizismus: Als Bad Boys. :)

Efna
08.10.2010, 17:26
Mag sein, interessant ist aber doch, daß es die heidnischen Römer waren, die das Druidentum in den keltischen Gebieten, die sie erobert haben, abgeschafft haben.

Vielleicht hatte das weniger religiöse Gründe, als viel mehr politische, denn die Druiden waren ja gleichzeitig Herrscher, Richter und Priester.

Von der viel beschworenen religiösen Toleranz der römischen Heiden zeugt es aber nicht.

Naja das hatte politische Hintergründe, die Druiden waren wortführer einer "keltischen Einheit" die sich zwangsläufig gegen Rom richtete. Das Druidentum wurde nach der eroberung wieder legalisiert.

Ausonius
09.10.2010, 14:30
Dabei ist es natürlich völlig akzeptabel, wenn Menschen zum Beispiel psychotherapeutische Kriterien anlegen und betonen, daß es ihnen einfach gut tun würde, wenn sie durch irgendwelche neoheidnischen Rituale mit Vater Sonne und Mutter Erde verschmelzen würden, oder natürlich auch, wenn sie sich beim Gebet zu Jesus begorgen fühlen würden usw. usw.; also ich toleriere das selbstverständlich, stehe dieser Auffassung von Religion aber wirklich diametral entgegen. Mag ja sein, daß die Kunst eine hilfreiche Lüge ist, aber die Religion, sobald sie unwahr ist, wäre für mich auch nicht mehr hilfreich. Und vice versa: wenn sie nicht hilfreich dafür aber wahr ist, so what?



Zustimmung insofern, als dass das Wahrheitsdogma bei den monotheistischen Kirchen sehr viel ausgeprägter ist; und zwar schlicht aus dem Grund, dass sie Schriftreligionen sind. Die heidnischen Gottheiten sind schon aufgrund der Überlieferung flüchtiger und offener für Neuinterpretationen. Dagegen steht ja bei den monotheistischen Religionen, dass im Grund nicht vorgesehen ist, dass jeder zu Lebzeiten Gott persönlich "erfährt" und deshalb jeder Buchstabe der Tora/der Bibel/des Koran absolut heilig ist. Interessant auch, dass es zwar im Römischen Reich in Form des Pontifex Maximus zwar eine Art höchster Glaubensinstanz gab, dieser aber nicht die Funktion hatte, eine Dogmatik für das ganze Reich zu entwerfen, sondern vielmehr eher die Handlungen innerhalb der Kulte überwachte.



Größeren Respekt könnte ich deshalb vor denjenigen Neoheiden, Druiden usw. haben, die ihre Religion klar definieren(!), und: die mir einfach sagen, daß ihre Religion wahr und die anderen dann logischerweise falsch seien. Denn entweder ist Gott zum Beispiel personales Wesen oder ist es eben nicht. Meistens lese ich aber nur, daß ihre Religion besser dazu geeignet sei, den demokratischen Humanismus zu stützen u.dgl. Und dann immer diese falsche Toleranz. Dabei muss logischerweise jede religiöse Aussage über Religionen für sich in Anspruch nehmen, "exklusiv" und "diskriminierend" sein; das gilt für die Aussage, daß eine Kirche von Gott gegründet wurde ebenso wie die Aussage, daß Gott keine Kirche gegründet habe; für die Aussage, daß Gott eifersüchtig sei ebenso wie für die Aussage, daß Gott nicht eifersüchtig sei; für die Aussage, daß Gott personal sei ebenso wie für die Aussage, daß er das nicht sei; es können nicht Druidentum und Katholizismus gleichzeitig wahr sei.

Ich kenne zuwenig Pagane selbst, um beurteilen zu können, wie ernst es ihnen damit ist und ob die meisten davon es eher als Hobby sehen oder ernst meinen. Du unterschätzt aber die seit jeher ausgeprägte antichristliche Haltung, die dem Paganismus wohl doch zu eigen ist. Man versucht, die Schlachten von vor 1500 Jahren noch mal zu schlagen, was ich persönlich eher sinnlos finde.
Allerdings ist zu sagen, dass in der Regel die paganen Kulte der Antike doch offen waren für die Übernahme von Göttern anderer Völker und Kulturen.

Efna
12.10.2010, 11:50
Politisch gesehen und gesellschaftlich ist der friedliche Idiot dem intellektuellen Terroristen selbstverständlich vorzuziehen; nur geht es bei der Religion, oder geht es zumindest mir bei der Religion nicht darum, was gesellschaftlich, politisch besser wäre, sondern darum, was wahr ist -- was ich ja schon so oft geschrieben habe, daß es langsam fundamentalistisch wirken mag. :D
Dabei ist es natürlich völlig akzeptabel, wenn Menschen zum Beispiel psychotherapeutische Kriterien anlegen und betonen, daß es ihnen einfach gut tun würde, wenn sie durch irgendwelche neoheidnischen Rituale mit Vater Sonne und Mutter Erde verschmelzen würden, oder natürlich auch, wenn sie sich beim Gebet zu Jesus begorgen fühlen würden usw. usw.; also ich toleriere das selbstverständlich, stehe dieser Auffassung von Religion aber wirklich diametral entgegen. Mag ja sein, daß die Kunst eine hilfreiche Lüge ist, aber die Religion, sobald sie unwahr ist, wäre für mich auch nicht mehr hilfreich. Und vice versa: wenn sie nicht hilfreich dafür aber wahr ist, so what?
(Was die Sache natürlich erschwert; und mein nicht sehr ruhmreiches Schwanken ist ja hierzuforum gut dokumentiert.)

Größeren Respekt könnte ich deshalb vor denjenigen Neoheiden, Druiden usw. haben, die ihre Religion klar definieren(!), und: die mir einfach sagen, daß ihre Religion wahr und die anderen dann logischerweise falsch seien. Denn entweder ist Gott zum Beispiel personales Wesen oder ist es eben nicht. Meistens lese ich aber nur, daß ihre Religion besser dazu geeignet sei, den demokratischen Humanismus zu stützen u.dgl. Und dann immer diese falsche Toleranz. Dabei muss logischerweise jede religiöse Aussage über Religionen für sich in Anspruch nehmen, "exklusiv" und "diskriminierend" sein; das gilt für die Aussage, daß eine Kirche von Gott gegründet wurde ebenso wie die Aussage, daß Gott keine Kirche gegründet habe; für die Aussage, daß Gott eifersüchtig sei ebenso wie für die Aussage, daß Gott nicht eifersüchtig sei; für die Aussage, daß Gott personal sei ebenso wie für die Aussage, daß er das nicht sei; es können nicht Druidentum und Katholizismus gleichzeitig wahr sei.

1. Du sagst das es um die "Wahrheit" aber jetzt muss ich doch mal Fragen was macht den Ein Christentum, Ein Islam oder ein Judentum so wahrer? Ehrlich gesagt muss ich sogar sagen das ich die Naturreligionen und das Heidentum in den meisten für wesentlich schlüssiger und logischer halte. Allerdings bin ich Skeptizist und verweise mal auf meine Signatur. Man muss auch seinen eigenen Standpunkt immer wiederfragen.

2. Nein ich glaube nicht an ein personales Wesen. Habe aber nichts dagegen wenn man den Göttern oder der Göttin Gestalt und Namen. Doch im wesentlichen halte ich einen persönlichen Gott mit menschlichen Eigenschaften und Moralvorstellungen für falsch.

3. Offiziell hat das Heidentum(egal ob Asatru, Wicca, die Druiden) kein Absolutheitsanspruch und im rein religiösen Sinne stimmt das auch. Trotz alledem hat das Heidentum durchaus einen Gegner und das sind die Hochreligion oder zumindestens die drei monotheistisdchen Religionen(Christentum, Islam Judentum), ihren Dogmatismus, Klerikalismus etc.

marc
12.10.2010, 13:04
1. Du sagst das es um die "Wahrheit" aber jetzt muss ich doch mal Fragen was macht den Ein Christentum, Ein Islam oder ein Judentum so wahrer?

Achsö; nein.
Dann habe ich mich falsch ausgedrückt.

Es ging mir nicht um die Frage, ob die monotheistischen Religionen wahr sind (sie widersprechen sich ja gegenseitig und können folglich nicht gleichzeitig wahr sein), sondern um den Wahrheitsanspruch, bzw. die Aufgabe dieses Anspruchs zugunsten der beliebigen Instrumentalisierung von Religionen - etwa im Dienste der Leistungsoptimierung ("Buddha für Manager") oder des Opiats. Ich verspreche mir von der Aufgabe dieses sog. "Wahrheitsanspruchs" also auch keine "Ent-Totalisierung" von Religion, sondern befürchte eben die Beliebigkeit und die Instrumentalisierung.
Deshalb würde ich auch eine konsequent atheistische, bzw. naturalistische und säkulare Religionskritik für viel logischer halten, als diesen unscharfen Agnostizismus, der darauf hofft, mit Geldgeschenken dafür zu sorgen, daß die Religion x/y möglichst lange von einem selbst instrumentalisiert werden kann.

Ja. Und vielleicht sollte ich dann auch gleich noch erwähnen, daß es mir nicht darum geht, eine "konservative" Theologie gegen eine "liberale" auszuspielen, weil das meines Erachtens gar nicht die relevanten Kategorien sind. Also der Theologe X, der nach langem, ernsthaften Grübeln zu der Ansicht gelangt, daß die Derivate des christlichen Glaubens emanzipatorische und liberale Werte sind, ist mir unendlich sympathischer als jemand, der sich einfach nur eine christlich verbrämte Privatreligion zur Reinerhaltung der weißen Rasse zusammenpanscht.
Aber sympathisch natürlich in intellektueller Hinsicht, nicht zwangsläufig in gesellschaftlicher. Jemand, der fälschlicherweise annimmt, seine Religion gebiete es ihm, dem Moderator Marc regelmäßig Geschenke zu bringen wäre mir als Nachbar natürlich lieber als jemand, der richtigerweise annimmt, seine Religion gebiete es ihm, mich zu verbrennen.

Lobo
13.10.2010, 09:42
Politisch gesehen und gesellschaftlich ist der friedliche Idiot dem intellektuellen Terroristen selbstverständlich vorzuziehen; nur geht es bei der Religion, oder geht es zumindest mir bei der Religion nicht darum, was gesellschaftlich, politisch besser wäre, sondern darum, was wahr ist -- was ich ja schon so oft geschrieben habe, daß es langsam fundamentalistisch wirken mag. :D
Dabei ist es natürlich völlig akzeptabel, wenn Menschen zum Beispiel psychotherapeutische Kriterien anlegen und betonen, daß es ihnen einfach gut tun würde, wenn sie durch irgendwelche neoheidnischen Rituale mit Vater Sonne und Mutter Erde verschmelzen würden, oder natürlich auch, wenn sie sich beim Gebet zu Jesus begorgen fühlen würden usw. usw.; also ich toleriere das selbstverständlich, stehe dieser Auffassung von Religion aber wirklich diametral entgegen. Mag ja sein, daß die Kunst eine hilfreiche Lüge ist, aber die Religion, sobald sie unwahr ist, wäre für mich auch nicht mehr hilfreich. Und vice versa: wenn sie nicht hilfreich dafür aber wahr ist, so what?
(Was die Sache natürlich erschwert; und mein nicht sehr ruhmreiches Schwanken ist ja hierzuforum gut dokumentiert.)

Größeren Respekt könnte ich deshalb vor denjenigen Neoheiden, Druiden usw. haben, die ihre Religion klar definieren(!), und: die mir einfach sagen, daß ihre Religion wahr und die anderen dann logischerweise falsch seien. Denn entweder ist Gott zum Beispiel personales Wesen oder ist es eben nicht. Meistens lese ich aber nur, daß ihre Religion besser dazu geeignet sei, den demokratischen Humanismus zu stützen u.dgl. Und dann immer diese falsche Toleranz. Dabei muss logischerweise jede religiöse Aussage über Religionen für sich in Anspruch nehmen, "exklusiv" und "diskriminierend" sein; das gilt für die Aussage, daß eine Kirche von Gott gegründet wurde ebenso wie die Aussage, daß Gott keine Kirche gegründet habe; für die Aussage, daß Gott eifersüchtig sei ebenso wie für die Aussage, daß Gott nicht eifersüchtig sei; für die Aussage, daß Gott personal sei ebenso wie für die Aussage, daß er das nicht sei; es können nicht Druidentum und Katholizismus gleichzeitig wahr sei.

Nunja,
der Hauptgrund warum ich als Asatru für gewöhnlich keinen Absolutheitsanspruch formuliere, liegt wohl einfach, daran das es belanglos ist derartiges von sich zu geben. Natürlich gibt es für mich nur meine Religion, mein Pantheon und ich halte sie auch für wahr, ABER unabhängig davon ob ich recht damit habe oder nicht, hege ich kein Verlangen danach andere von meiner Wahrheit überzeugen zu wollen. Standhafte und Tugendhafte Menschen würde ohnehin nicht einfach umfallen und die treulosen will doch keiner in seinem Umfeld haben.
Religion ist für mich auch keine Massenveranstaltung, sondern etwas sehr Privates, man muss da seinen eigenen Weg finden und sich nicht durch irgendwelche verknöcherten Strukturen in etwas reinzwängen lassen.